Scherben

Na, mein kleiner Teufel? Du wieder hier? Was ist's diesmal? Bist du ertrunken? Erneut in Alkohol, Hass oder Trauer? Oder haben dich die Klauen der Realität endgültig zerrissen? 
Es ist egal, nicht? Du bist hier. Gefangen in einer Welt zwischen Hass und Liebe, Rache und Frieden, Verzweiflung und Erlösung. Allein in der endlosen Besinnungslosigkeit. Du willst weinen, aber deine Wut lässt dich nicht mehr. Du willst schreien, aber siehst den Sinn darin nicht mehr. Du willst lieben, aber du fühlst nichts mehr. Doch, mein Sohn, dieser Limbus ist kein Ort für eine Seele wie dich! Hör auf zu vergeben und verletze endlich die Menschen, die es bei dir tun. Ich weiß, du willst es. Du willst schon lange die Maske der Gesellschaft von deinem Gesicht reißen und das Monster sein, das deine Träume heimsucht. Doch du hattest immer zu viel Angst vor den Konsequenzen, oder? Aber was hast du noch zu verlieren? Also tu es! Lass die Maske auf den Boden fallen und hol sie dir! Sie lieben dich nicht. Sie mögen dich nicht. Sie sind freundlich vor deinem Gesicht, doch was sagen sie, sobald du den Raum verlässt? Du weißt es! Du willst es nur nicht wahrhaben! 
Ich weiß, was du denkst. Du dachtest, du wärst mich los, nicht? Doch du kannst mich nicht vernichten. Ich bin Teil von dir. Du musst, wenn schon, dich töten, wenn du es mir gleichtun möchtest. Was bin ich überhaupt, wenn du bereits der Schatten deiner selbst bist?