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MODULAR - Rise of a Mercenary

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08.07.25 12:05
16 Ab 16 Jahren
Workaholic

Yo, Servus und Hallo an alle die hier her gefunden haben. Dies hier ist ursprünglich mal als ein Testprojekt für ein neues System für Actionszenen gestartet und dann irgendwie etwas zu einer kompletten Sidestory zur eigentlichen (noch nicht existierenden) Hauptstory eskaliert. Es ist daher vor allem Action- und Erklärungslastig und enthält leider auch als Teil seines Worldbuildings und seiner Geschichte am Anfang nur recht wenige Dialoge. Das sollte sich aber bessern, wenn man weiter kommt. ^^´ Ansonsten ist es eben eine kurze Sidestory (Ja, mit 21 Kapiteln und bald 90.000 Wörtern "kurz" XD) zu einem Nebencharakter aus dem geplanten Hauptprojekt um mal zu sehen wie das Ganze insgesamt so ankommt. Falls ihr da Interesse an dem Hauptprojekt hättet, schreibt es doch einfach in die Kommentare. ;) Wenn nicht, ist es ja zumindest kürzer als der Rest, den ich so hier auf der Seite zum Lesen ausstehen hab, also von daher hat dann wohl keiner von uns allzuviel Zeit verloren und ich weiß dann wenigstens bescheid. ^^´

Das grundlegende Szenario dürfte Mecha-Fans tatsächlich ein wenig an bereits Bekanntes wie Mech Warrior, Titanfall, Armored Core, Steel Lancer Arena International (aka "SLAI"). Steel Batalion oder vielleicht auch Ghost in the Shell und anderes Cyberpunk erinnern. Kenntnis davon hilft hier auch sicherlich bei der optischen Vorstellung (wobei dafür eigentlich ne kurze Google-Suche und ein paar Videos auf Youtube schauen hilft XD) und dem Verständnis der Systeme, der Plan ist aber bereits diesen Testballon hier so zu schreiben, dass die Vorkenntnis nicht nötig ist und sich das Ganze doch ausreichend in diversen Aspekten unterscheidet, dass es am Ende doch irgendwo etwas Eigenes ist, zumindest ist das der Plan. ^^´

Da die Grundrichtung des Ganzen Sci-Fi ist, sollte auch klar sein, dass man sich im entsprechenden Vokabular und mit Technologie generell etwas auskennen sollte, sonst wird man sich zwangsweise ziemlich lost fühlen, wenn man hier liest. Ich werde zwar versuchen das wichtigste zu erklären, aber ich kann nicht dafür garantieren, dass mir das auch immer gelingt. ^^´

Wer sich trotzdem hier rein gewagt hat und mit dem technologischen Vokabular nicht zurecht kommt, der kann mich auch immer noch einfach fragen (Kommentarspalte und/oder PN) und ich gebe Antwort. ;)

Das war´s dann mal wieder mit dem ewig langen Vorwort. Ich hoffe irgendwem wird das Ganze hier in irgendeiner Art und Weise gefallen. Wenn dem so ist, lasst doch einen Kommentar und/oder einen Daumen nach oben oder vielleicht sogar ne Favorisierung da und teilt mir mit ob ihr davon (in dieser Welt) tatsächlich ne komplette Geschichte haben wollen würdet. Bisher wird es ja bestenfalls so ne Art Sidestory von einem der geplanten Charaktäre in der Hauptstory sein. ^^´ Wenn ja würde ich mich auf jeden Fall versuchen durch die ganzen Probleme die es da im Moment noch gibt durch zu kämpfen und etwas abliefern. ;)

Es war also soweit. Der Tag den Sarah so lange erwartet hatte, war nun endlich gekommen. Der Tag an dem sie sich der großen Protectoren-Prüfung unterziehen musste und eventuell endlich die Berechtigung erhalten würde einen echten, realen MODULAR zu bedienen, nicht nur diese simulierten Geräte, in denen sie ihre Ausbildung absolviert hatte. Bei MODULARs handelte es sich um gewaltige Panzerfahrzeuge, die üblicher Weise einen menschenartigen Aufbau hatten. Bereits lange bevor die MODULARs tatsächlich geschaffen wurden gab es in früheren Zeiten einen kleinen Kult um diese Art von Fahrzeug, dass diese auch gerne als Mech oder Mecha bezeichnete. Üblicher Weise hatten alle MODULARs einen Torso und einen Kopf, sowie auch Arme und Beine, wobei die letzten beiden Eigenschaften nicht unbedingt vorhanden sein mussten. Wie der Name MODULAR bereits ausdrücken sollte waren diese Maschinen auch modular aufgebaut und verschiedene Teile konnten durch ein einheitliches System miteinander kombiniert werden. Dabei konnten die Maschinen zwischen 10m und 25m hoch sein, je nachdem um welche Gewichtsklasse und Generation es sich handelte. Ein ebenfalls bedeutendes Detail der MODULARs war ihr Booster-System. Eine Reihe von Triebwerken, die eine schnelle Bewegung in praktisch jede Richtung ermöglichen sollten. Diese schnelle Bewegung, gepaart mit der unglaublich schweren Panzerung und den gewaltigen, sehr starken Waffensystemen, die man an den MODULARs anbringen konnte, machte diese Maschinen allen zu deren ersten Erscheinen bekannten Waffensystemen weit überlegen, was dazu führte, dass diese sich auch sehr schnell verbreitet hatten. Um jedoch zu vermeiden, dass jeder kleine Privatmann bald mit einem MODULAR im Stande wäre die Konzerne anzugreifen wurde letztendlich der Zugang zu ihnen eingeschränkt, ein neuer Beruf, der so genannte "Protector", geschaffen und dessen Ausbildung in die Hände einer neuen Organisation gelegt. Und hier, im Gebäude von dieser Organisation sollte Sarah sich nun einfinden um die letzte Prüfung zu absolvieren und selbst einer dieser Protectoren zu werden. Es wäre eine schwere Lüge gewesen zu behaupten, dass sie nicht schrecklich aufgeregt gewesen wäre. Sie wusste zwar dadurch, dass sie aus einer reinen Protectoren-Familie stammte, alles was man über diese Vehikel wissen musste und hatte im Zuge der Ausbildung bereits eine nicht mehr zählbare Menge an Stunden im Simulator hinter sich, aber dennoch blieb, wie bei jeder Prüfung immer eine gewisse Angst zu scheitern übrig, die man einfach nicht los werden konnte. Nur langsam ging sie auf den gewaltigen Wolkenkratzer zu, der offensichtlich in einem recht freien, nur wenig bebauten Gebiet stand und von einer unglaublich ansprechenden Grünanlage umgeben war. Einem von wenigen Gebieten dieser Art. Um jedoch überhaupt erst dorthin zu kommen musste man von der Hochgeschwindigkeits-Magnetbahn aus noch einige Kilometer zu Fuß durch die Straßen der Stadt gehen. Trotz der Tatsache, dass es mitten am Tag war, waren die Gebäude voller bunter, leuchtender Reklame, deren einziger Sinn es war den Leuten irgendetwas zu verkaufen. Von neuen Haushaltsgeräten, neuen Fahrzeugen und den neuesten synthetischen Nahrungsmitteln, hin zu genetischen und kybernetischen Verbesserungen war dort alles dabei womit ein Konzern im Stande wäre Geld zu verdienen und die Menschen noch stärker an sich zu binden. Aufmerksam sah Sarah sich um während sie weiter ihrem Ziel folgte und begutachtete jede Person, die sie auf den ungewöhnlich vollen Straßen sehen konnte genau. Ungewöhnlich voll deshalb, weil die Menschen das meiste eigentlich längst in virtuellen Raum erledigten und sich wesentlich weniger draußen zeigten. Selbst das persönliche Erscheinen bei einer Prüfung war äußerst ungewöhnlich. Diejenigen die es dennoch taten, mussten immer mit Überfällen oder anderer Kriminalität rechnen. Der Konzern, dem dieses Gebiet gehörte, kümmerte sich nicht darum. Jeder war hier letztendlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Und ganz besonders Sarah, mit ihren 1,68m, ihren langen schwarzen Haaren und ihrem schmalen aber gut trainierten Körperbau, sowie ihrer offensichtlich besseren Kleidung stach sehr aus der Masse der Leute heraus. Aber sie sollte Glück haben und ohne weitere Zwischenfälle an ihrem Ziel ankommen. Oder wäre es eher so gewesen, dass der andere Glück hatte? Protectoren waren nämlich auch im direkten Kampf sehr fähig und sicherlich im Stande einen einfachen Angreifer abzuwehren. Es war ein Teil ihrer Ausbildung. Dennoch war Sarah froh gewesen, dass sie diese Fähigkeit nicht hatte anwenden müssen. Sie hatte ohnehin andere Probleme als sie dort vor dem gewaltigen Gebäude stand. Noch sehr selten hatte Sarah ihren eigenen Herzschlag fühlen können und dieses Mal kam so ein eigenartiges Gefühl in der Bauchgegend mit dazu. Klassische Anzeichen für Angstzustände. Was wenn sie diese Prüfung nicht bestehen würde? Wie sollte sie das dann ihrer Familie beibringen, die praktisch nur aus Protectoren bestand? Wie würde diese dann reagieren? Würde man sie dann verstoßen? Auf einmal fiel ihr auf, dass sich ihre Gedanken unkontrolliert im Kreis drehten und dass ihr das in keiner Weise weiter helfen sollte. Somit entschied sie sich einmal tief durch zu atmen und dann einfach einzutreten, egal was es für sie am Ende bedeuten würde.

Ein bereits gewaltiger Empfangsbereich offenbarte sich Sarah als sie durch die automatischen Türen des Gebäudes trat. Direkt vor ihr sollten sich Absperrungen mit gewaltigen Kraftfeldern befinden, welche ein Eindringen in das Gebäude ohne Genehmigung unmöglich machen sollten. Bewaffnete Sicherheitsroboter standen außerdem in einem Abstand von ungefähr einem Meter voneinander und waren offensichtlich bereit jederzeit einzugreifen, sollte jemand sich nicht an die vorgegebenen Prozesse halten. Diese waren an sich vollständig automatisiert, so dass Sarah lediglich an eines der Terminals treten und sich von der Laserabtastung dort identifizieren lassen musste.
„Nennen sie ihr Anliegen, Sarah Johnson“, sprach sie eine verzerrte Stimme aus dem Automaten an.
„Protectoren-Prüfung“, antwortete Sarah.
„Zugang gewährt. Bitte melden sie sich umgehend im Raum 45“, kommentierte der Automat nun und das Kraftfeld schaltete sich ab. Gleichzeitig trat der Sicherheitsroboter, der Sarah gerade noch im Weg gestanden hatte zur Seite. Noch etwas unsicher und die schwer bewaffnete Maschine immer im Blick behaltend ging Sarah vorbei und trat durch die Absperrung. Direkt nach ihrem Eintreten baute sich das Kraftfeld wieder auf und der Roboter platzierte sich wieder davor. Nun war Sarahs Weg frei, wenngleich das Gebäude ein einziges Labyrinth war, wenn man sich nicht auskannte. Schnell suchte Sarah einen der Bildschirme in der Nähe auf, die einen Gebäudeplan zeigten. Dieser zeigte ihr dass sie auf eine andere Ebene musste um zu Raum 45 zu gelangen. Nach einer verglichen kurzen Suche fand Sarah den Raum wie man es von ihr verlangt hatte. Aber die Größe der Tür verwirrte sie ein weiteres Mal. Diese deutete nicht auf einen kleinen Raum hin, so wie sie es erwarten würde, sondern auf einen größeren, der viele Menschen fassen könnte. Das alles gefiel ihr überhaupt nicht. Dennoch nahm sie sich zusammen und trat auch hier durch die selbstöffnende Tür, nur um ihre Vermutung direkt bestätigt zu bekommen. Eine nicht mehr fassbare Menge an Personen hatte sich hier in dem Raum eingefunden. Es mussten hunderte sein, vielleicht sogar tausende. Dem optischen Alter dieser Leute nach zu urteilen, waren dies alles andere Anwärter, die ebenfalls ihre Protectoren-Prüfung absolvieren wollten. Wobei das schwierig zu beurteilen war in der heutigen Welt, in der es in den obersten Klassen der Gesellschaft Menschen gab, die durch genetische Verbesserungen und optische Chirurgie selbst mit 50 oder 60 noch aussehen konnten als wären sie gerade 20 geworden. Direkt vor der Menge befand sich außerdem eine Bühne mit einem Rednerpult und im oberen Bereich der gewaltigen Halle sollte sich etwas befinden, dass Sarah verdächtig an eine weitere Ebene erinnerte. Vielleicht so etwas wie ein Zuschauerbereich, aber dort wo sich normalerweise Fenster befinden mussten, waren hier Einwegspiegel angebracht. Wer auch immer sich dort befand wollte offensichtlich nicht gesehen oder erkannt werden. Sarah begann sich weiter unter den Anwärtern umzusehen und kämpfte sich dabei langsam durch die Menge. Auf einmal sollte ihr eine andere Anwärterin auffallen, die mit verschränkten Armen alleine mit dem Rücken an der Hallenwand lehnte. Sie war mit 1,75m größer als Sarah es war und ihre blonden Haare waren so unglaublich lang, dass Sarah fast hätte neidisch werden können. Wie alle anderen Anwesenden im Raum war auch diese Anwärterin ziemlich gut trainiert und körperlich in bester Form.
„Hey Natalia. Du stehst ja schon wieder alleine in der Ecke rum“, sprach Sarah sie an.
„Ich bin nur hier für die Prüfung, nicht um sinnlose Gespräche zu führen oder Freundschaften zu schließen, die direkt danach wieder wertlos werden“, antwortete die als Natalia angesprochene Person mit einer ruhigen und recht tiefen Frauenstimme.
„Was genau meinst du?“
„Dir scheint nicht klar zu sein, dass Freundschaften unter Protectoren generell wertlos sind. Wenn es der Auftrag verlangt werden wir uns genauso auf dem Schlachtfeld bekämpfen wie alle anderen auch. Geld zählt eben heute mehr als der Mensch.“
„Du weißt dass ich das persönlich nehme oder?“
„Ist mir egal wie du das nimmst. Ich sage nichts weiter als die Wahrheit.“
„Bist du denn schon aufgeregt wegen der Prüfung?“
„Ich? Nein. Ich kann hier praktisch gar nicht durchfallen. Wieso fragst du? Bist du es denn?“
„Naja schon ein wenig. Ich meine, wie du auch stamme ich zwar auch aus einer Familie von Protectoren und kenne MODULARs seit ich ganz klein war, aber ich bin kein Wundertalent, so wie du. Was ist wenn ich versage?“
„Das wirst du nicht.“
„Woher weißt du das?“
„Ich weiß es eben einfach.“
„Mal wieder typisch für dich, Natalia“, antwortete Sarah und begann zu lachen, wobei Natalia sie lediglich verwirrt ansah, da sie sich nicht sicher war welchen Witz sie gerade gemacht hatte. „Was meinst du wie lange sie uns noch warten lassen?“, fragte Sarah dann nach einer Weile.
„Du hast Recht. Sie könnten langsam wirklich mal anfangen“, antwortete Natalia und tatsächlich sollte ein Mann, der wirkte als wäre er gerade über die 30, die Bühne zusammen mit gleich vier Sicherheitsrobotern betreten und sich an das Rednerpult stellen.

„Guten Morgen. Willkommen zur Protectoren-Prüfung. Wie sie alle hier wissen findet diese Prüfung einmal alle drei Jahre statt und wer versagt bekommt keine zweite Chance, genau wie im Dasein als Protector, wo ein Versagen in der Regel mit dem Tod endet. Wie ihnen sicherlich auch schon aufgefallen ist, sind die Umstände der diesmaligen Prüfung jedoch völlig anders. Wir haben hier gleich zwei sehr außergewöhnliche Umstände. Der erste ist das hohe Interesse der Overlords an unseren Anwärtern. Diese haben den mehrfachen Wunsch geäußert ihnen zusehen zu dürfen, was wir ihnen daher ermöglichen wollen. Der zweite Umstand ist es weshalb wir uns auch entschieden haben die Prüfung in einer anderen Form abzuhalten als wir es sonst getan hätten. Wie sie sicherlich wissen, besteht ihre Prüfung in der Regel darin ihren ersten Auftrag der Klasse F oder E selbstständig in einem von uns gestellten Standard-MODULAR durchzuführen. Das wird in diesem Zyklus jedoch nicht in dieser Form stattfinden. Durch die ungewöhnlich hohe Teilnehmerzahl haben wir uns entschieden in diesem Zyklus alle Anwärter paarweise gegeneinander im Simulator antreten zu lassen. Nur einer von ihnen, der Sieger des Kampfes, wird damit ein vollwertiger Protector werden..." Man konnte bereits erste Anwärter protestieren hören, während der Mann unbehelligt davon einfach weiter sprach "...Sowohl die Paare, als auch die Konfiguration und Generation ihres MODULARs, die Kampfzone, sowie die äußeren Umstände werden zufällig bestimmt werden...“
„Was soll diese Scheiße hier?!?!“, schrie nun einer der Anwärter aus der Menge hörbar wütend.
„Genau! Was soll der Dreck? Macht das gefälligst so wie sonst auch!“, fügte ein anderer hinzu.
„Ich werde mir das nicht gefallen lassen! Ihr habt keine Ahnung wer mein Vater ist und mit wem ihr euch da anlegt!“, rief noch einer und mehr und mehr Protestrufe wurden deutlich. Plötzlich bewegten die Sicherheitsroboter ihre Waffen nach oben und feuerten ihre schweren Maschinengewehre einmal in die Decke des Raumes. Von einem Moment auf den anderen war Stille eingetreten.
„Sollte ihnen die gewählte Reglung missfallen, steht es ihnen frei die Tür hinter sich zu verwenden und das Gebäude einfach zu verlassen. Sie sollten sich dabei aber im Klaren sein, dass wir eine Nicht-Teilnahme als durchgefallen werten werden und sie daher auch keine weitere Chance im nächsten Zyklus erhalten werden“, meldete sich nun der Mann am Rednerpult wieder zu Wort. „Und nun kommen wir zur wahrscheinlich wichtigsten Frage, die alle Anwesenden hier jetzt denken müssen. Was genau soll ich jetzt tun? Nun das ist ganz einfach. Sie werden nacheinander mit Namen aufgerufen werden und dann die Hand auf den Scanner der hinter mir aufgebaut wurde legen. Das System wird ihnen eine zufällige Nummer zuteilen. Wenn der Bildschirm dann ihre Nummer anzeigt wird sie einer unserer Sicherheitsroboter in den entsprechenden Simulatorraum begleiten. Sobald das Programm gestartet ist, kämpfen sie und im besten Fall siegen sie. Der Kampf endet dann wenn einer der MODULARs zerstört ist, über keine einsetzbaren Waffensysteme mehr verfügt oder seine maximale Einsatzdauer überschritten hat. Gibt es noch Fragen? Ja bitte, sie da vorne!“
„Wie viel Zeit bleibt uns, uns mit der zufälligen Konfiguration die sie uns stellen vertraut zu machen?“, fragte ein tatsächlich noch sehr jung wirkender Anwärter aus der Menge.
„Nun als Protector müssen sie sich zu jeder Zeit auf verschiedenste Gefechtssituationen einstellen können. Ihre Anpassungsfähigkeit entscheidet über ihr Überleben oder ihren Tod. Und um ihre Frage zu beantworten: So viel Zeit wie ihr Gegner ihnen lässt“, antwortete der Mann hinter dem Rednerpult. „Das scheinen alle Fragen gewesen zu sein. In diesem Falle wünsche ich ihnen allen viel Erfolg. Mögen die Besten unter ihnen gewinnen und in unsere Reihen aufgenommen werden“, sprach er nun abschließend und verließ die Bühne schnell in Begleitung seiner vier Sicherheitsroboter wieder. Stattdessen betraten nun acht weitere Sicherheitsroboter die Bühne und an jeden Eingang platzierten sich jeweils zwei weitere dieser Roboter. Die Maschinen auf der Bühne begannen nun mit ihren verzerrten Stimmen nach und nach Leute mit Namen aufzurufen und wie es der Mann zuvor gesagt hatte wurden ihnen Nummern zugeteilt.

„Was hältst du von der Aktion hier, Natalia?“, fragte Sarah als sie sich beide wieder in ihrer Ecke eingefunden hatten, nachdem sie ihre Nummer zugeteilt bekommen hatten.
„Hmpf... Sie haben es mir gerade noch eine gute Ecke einfacher gemacht. Als ob hier auch nur ein einziger im Raum wäre, der es mit mir aufnehmen könnte“, antwortete Natalia ruhig und wirkte auf eine gewisse Art und Weise überlegen.
„Was ist mit dem da?“, fragte Sarah und deutete auf einen jungen Mann von 1,85m mit kurzen braunen Haaren, der das ganze Geschehen seit einer Weile schon einfach hinnahm und ähnlich wie Natalia mit verschränkten Armen da stand.
„Brandon Matsuoka meinst du?“, harkte Natalia nochmal nach.
„Ja, er soll hier einer der Besten im Zyklus sein, zumindest was seine theoretischen Bewertungen angeht und sein Simulator-Score soll auch echt nicht schlecht sein“, antwortete Sarah. „Ich möchte den auf jeden Fall nicht als meinen Gegner haben. Der würde mich ohne Probleme in Einzelteile zerlegen... Naja... Und dich will ich auch nicht als Gegner in dieser Prüfung haben oder James dort hinten... Oder generell irgendwen...“, fügte sie noch schnell hinzu.
„Fang dich mal wieder, du redest wirres Zeug. Wie immer wenn du aufgeregt bist“, unterbrach Natalia sie schnell.
„Welche Nummer hast du denn eigentlich bekommen?“, fragte nun Sarah schrecklich ängstlich.
„Die 77.“
„OK, ich hab die 155.“
„Dann kämpfen wir beide schon einmal nicht gegeneinander.“
„Wie kommst du drauf?“
„Ich nehme an, dass die Zuteilung genau nach Reihenfolge vorgenommen wird. Das würde bedeuten die 1 kämpft gegen die 2 und dann würde es auch bedeuten, dass die 77 gegen die 78 kämpft und dein Gegner die Nummer 156 sein wird. Das ist zumindest wie sie bisher aufgerufen wurden.“
„Puh, gottseidank. Ich hatte schon Angst...“, antwortete Sarah und wirkte äußerst erleichtert.
„Nummer 77, Natalia Kelsey und Nummer 78, Timothy Baglio“, meldete sich nun unerwartet einer der Roboter an den Eingängen.
„Ich muss los. Ich lass dir irgendwie zukommen wie´s ausgegangen ist, wenn ich die Möglichkeit dazu noch bekommen sollte“, verabschiedete sich Natalia von Sarah und ging in Richtung der Maschine, die sie aufgerufen hatte. Gleichzeitig kämpfte sich der Junge, der zuvor die Frage gestellt hatte zum Roboter durch und wurde offensichtlich gleich viel nervöser als er sah wer genau sein Gegner sein würde. Natalia hatte eben einen Ruf als Wunderkind und Naturtalent und ihre Simulator-Scores, welche bereits jetzt schon auf Level eines C-Rang Protectors lagen, sprachen dabei völlig für sich. Lediglich ihre theoretischen Bewertungen waren ziemlich unterdurchschnittlich, aber letzten Endes zählte im Gefecht die Praxis, nicht die Theorie. Der arme Kerl, der gegen sie antreten musste, konnte einem richtig leidtun. Zumindest tat er Sarah schon mal leid und Natalia würde sich wahrscheinlich am Ende des Kampfes beschweren, dass ihr die ganze Sache viel zu einfach war. Beim Gedanken daran konnte Sarah sich ein kurzes leises Kichern nicht verkneifen.
„Nummer 153, Brandon Matsuoka und Nummer 154 Mathew Goodman“, meldete sich einer der Roboter nun und Sarah atmete einmal tief durch. Ein weiterer Feind, den sie nicht bekämpfen wollte war damit aus dem Rennen für sie genommen worden, ein weiterer Fels umfahren. Allerdings war völlig klar, dass sie als nächste an der Reihe wäre.
„Nummer 155, Sarah Johnson...“, meldete sich nun der Roboter erwartungsgemäß. Allerdings bei der Wahl ihres Gegners hielt Sarah nun den Atem an. Zwei der gefährlichsten waren zwar als Möglichkeiten außen vor, aber das Teilnehmerfeld bestand aus mehr als genügend Wunderpiloten, von denen jeder einen besonders mächtigen Protector abgeben würde. Gleich wäre es soweit und sie würde den Namen ihres Gegners für die Prüfung erfahren. „...und Nummer 156, Zenon Rush“, rief der Roboter nun als Namen auf und schockierte Sarah vollkommen. Ihr Gegner sollte Zenon Rush werden? Der Zenon Rush? Derjenige, der möglicherweise der einzige gewesen wäre, der Natalia hätte besiegen können? Derjenige der die höchsten theoretischen Bewertungen dieses Zyklus hatte und im Simulator lediglich von Natalia übertroffen wurde? In Sarah machte sich das drückende Bedürfnis breit das Gebäude so schnell sie konnte durch die nächste Tür zu verlassen. Der Kampf würde keine ganze Minute dauern, dann würde Zenon mit ihr den Boden aufwischen, dessen war sie sich völlig sicher. Sie hatte gar keine Chance... Nicht gegen diesen Gegner. Moment... Vielleicht hätte sie ja bei der Verteilung des Equipments Glück und ihr Gegner würde einen MODULAR der ersten Generation zugeteilt bekommen und sie vielleicht einen der fünften Generation aufwärts. Das wäre dann zwar längst kein sicherer Sieg für Sarah, aber es würde die Chancen zumindest minimal ausgleichen.
„Nummer 155, Sarah Johnson! Bitte erscheinen sie, sonst wird ihre Prüfung als Durchgefallen bewertet“, meldete sich der Roboter noch einmal. Und auch wenn Sarah überhaupt keine Chance mehr sah, dass die ganze Sache gut für sie ausgehen könnte, so bewegte sie sich dennoch zu dem Roboter.
„Sarah Johnson?“, fragte dieser automatisch als sie vor ihm erschien.
„Die bin ich“, antwortete sie der Maschine niedergeschlagen.
„Bitte folgen sie mir“, kommentierte der Roboter nun und setzte sich in Bewegung durch die Tür.

Der Weg zu den Simulator-Räumen fühlte sich so unendlich lang an. Viel länger als der Weg in die Halle oder überhaupt zum Gebäude. Dabei war es in Wahrheit der kürzeste Weg, den Sarah heute auf sich genommen hatte. Aber das war wahrscheinlich normal, wenn der Traum den man hatte, kurz bevor stand zu sterben. Ihr Herz fühlte sich an als hätte man es durch einen Stein ersetzt und ihr Puls war so hoch, dass sie ihn fühlen konnte. Wieso hatte es von allen möglichen Gegnern auch unbedingt Zenon Rush sein müssen? Ausgerechnet der, gegen den sie überhaupt nicht die geringste Chance hatte. Zum ersten Mal seit sie davon wusste wagte sie nun einen kurzen Blick auf ihren Gegner zu werfen. Er war bestimmt 1,90m groß und dazu noch ziemlich breit gebaut und mit größeren Muskelpaketen versehen als die meisten anderen Anwärter. Seine Haare waren ungefähr schulterlang, glatt und hellbraun. Und als wäre der Kerl nicht auch so schon attraktiv genug gewesen, hatte er nun auch noch große, dunkelblaue Augen in denen man sich verlieren konnte wenn man nicht aufpasste. Sarah sah jedoch nur kurz hin und dann wieder deprimiert auf den Boden zurück. Naja, zumindest war der Typ, der ihren Traum zerstören würde heiß. Wenigstens ein kleiner Lichtblick in der Dunkelheit.
„Hey, Schätzchen. Du wirst zwar gleich verlieren, aber immerhin wirst du gegen den besten in diesem Zyklus verlieren. Kein Grund deprimiert zu sein, Süße“, sprach Zenon sie auf einmal an und Sarah wäre am liebsten direkt explodiert, so wütend machten sie diese Worte. Und hatte der Kerl sie gerade tatsächlich mit „Schätzchen“ und „Süße“ angesprochen?
„Na, du scheinst dich ja für ganz besonders toll zu halten…“, antwortete sie ihm und war sich dabei nicht sicher ob sie ihre Wut ausreichend unterdrückt hatte, so dass Zenon das hätte mitbekommen können.
„…Was daran liegt, dass ich ganz besonders toll bin. Ich bin Zenon Rush, Sohn des großen Zarkov Rush und jeder Anwärter weiß, dass es keiner in einem Duell mit mir aufnehmen kann“, antwortete Zenon selbstsicher.
„Na das werden wir sicher gleich noch sehen“, kommentierte Sarah und Zenon begann zu lachen.
„Ja genau. Versuch es ruhig“, sagte er dann und Sarah war nun mittlerweile so wütend, dass sie sich nicht sicher war ob sie nicht schon den Zustand der Weißglut erreicht hätte.
„Sarah Johnson. Bitte betreten sie diesen Raum. Zenon Rush, bitte folgen sie mir weiter“, unterbrach der Roboter die beiden nun gerade rechtzeitig bevor Sarah einen Mordversuch an Zenon gestartet hätte. Sie atmete einmal tief durch bevor sie ihn dann einfach ignorierte und wie aufgefordert in den Raum eintrat. Egal welchen Attraktivitätsfaktor dieser Kerl gerade noch gehabt hatte, er hatte ihn gerade mit einem Schlag verspielt. Noch niemals zuvor war Sarah ein dermaßen arroganter, anmaßender Typ begegnet wie dieser und selbst wenn sie ihm weit unterlegen wäre und diesen Kampf verlieren würde, einfach würde sie es ihm sicherlich nicht machen. Das hier würde die härteste Schlacht werden, die dieser Zenon jemals geführt hätte, das schwor Sarah sich selbst. Nun galt es aber zuerst einmal heraus zu finden welche MODULAR-Konfiguration sie zugeteilt bekommen hatte und wie die Kampfzone beschaffen wäre. Dazu ging sie weiter in den recht dunklen Raum in dessen Mitte sich ein Ei-Förmiges Objekt befinden sollte. Dabei handelte es sich offensichtlich um den Simulator, der wahrscheinlich das Cockpit eines MODULARs imitieren würde. Geübt, wie eine Person die das schon unzählbar oft gemacht hatte, quetschte Sarah sich durch die vergleichsweise kleine Öffnung an der Vorderseite des Gebildes und nahm dann auf dem Sitz Platz. Alles war sehr eng, selbst für sie, und Sarah kam nicht umhin sich zu fragen wie sich ein Typ wie dieser Zenon da überhaupt reinquetschen könnte. Wie in einem echten MODULAR auch bildete die vordere Wand einen gebogenen 180 Grad Bildschirm, der wahrscheinlich ihre Sicht nach draußen sein würde. An ihren Armlehnen waren außerdem zwei klassische Joysticks angebracht. Offensichtlich würde sie noch keine Gedankensteuerung verwenden, was die MODULAR-Generationen 8, 9 und 10 schon mal aus schloss. Auf der anderen Seite befanden sich keine Fußpedale für die Beinsteuerung im unteren Bereich, was auch die Generationen 1, 2, 3 und 4 so ziemlich aus schloss. Die ihr zugeteilte Konfiguration musste sich also in den Generationen 5, 6 oder 7 bewegen, in denen der rechte Joystick die Bewegung der Maschine kontrollierte und der Linke die Ausrichtung. Balance halten, sowie die Steuerung der Arme und Finger, falls vorhanden und viele andere Dinge dieser Art sollte das On-Board-Computer-System daher automatisch übernehmen. Das letzte was Sarah helfen sollte die Generation ihres virtuellen MODULARs zu bestimmen wäre das Booster-System. Während die 5te Generation da üblicher Weise nur einen Hauptbooster verwendete, nutzten die 6te und 7te Generation zusätzlich das so genannte Dash-System, bei dem kurze, schnelle Stöße nach beiden Seiten und nach vorne oder hinten möglich waren um schnelle, plötzliche Bewegungen zu ermöglichen und einem fast sicheren Treffer noch ausweichen zu können. Üblicherweise wurden die normalen Booster mit drucksensiblen Triggern am hinteren Teil des rechten Joysticks bedient, so dass die Stärke schnell regulierbar war. Die Dash-Systeme mit einer einfachen Taste am linken Joystick und je nachdem in welche Richtung der rechte Stick gerade geneigt wurde, in diese Richtung wurde auch der Stoß ausgeführt. Wie erwartet konnte Sarah die Booster-Kontrolle an der Rückseite des rechten Sticks ertasten. Am linken Stick fand sie jedoch nicht den erhofften Auslöser für das Dash-System. Damit war klar, dass man ihr einen MODULAR aus der 5ten Generation zugeteilt hatte. Das war zumindest besser als ihre Befürchtungen, aber leider auch wesentlich schlechter als in ihren Hoffnungen. Zumindest konnte sie damit arbeiten. Mit einem Tastendruck schloss sie den Eingang in den Simulator und direkt fuhr sich der nun vollständige Bildschirm hoch und zählte einen Countdown von 9 an herunter. Nicht mehr lange und die Prüfung würde beginnen. Und auch wenn sie wahrscheinlich nicht die geringste Chance hatte, sie würde ihr Bestes geben. Besonders jetzt nachdem ihr Gegner sie so richtig wütend gemacht hatte würde sie nicht einfach aufgeben. Dieser Sieg würde sehr schwer zu erringen für Zenon werden, das schwor sie sich selbst.

Es fühlte sich schrecklich schleppend an, während der Countdown runter zählte. Dabei handelte es sich lediglich um 9 Sekunden. Eine Zeit die für Sarah fast unerträglich war. Doch dann war es endlich soweit und der Bildschirm wechselte auf die Ansicht, die das zeigte was Sarah auch sehen würde, wenn sie gerade in einem echten MODULAR sitzen würde. Und tatsächlich sah die Landschaft ziemlich realistisch aus, aber wenn man genau hinsah konnte man trotzdem immer noch erkennen, dass es lediglich eine computergenerierte Grafik war. Es handelte sich dabei um eine Berglandschaft mitten in einem Wald. Wahrscheinlich irgendwo mitten in Nord Amerika oder in Europa. Die Berge waren dabei die einzige Deckung, die sich bot, zumindest bis Sarah irgendwo ein Dorf mit Gebäuden finden könnte. Das Wetter war außerdem in keiner Weise auf fallend. Weder schien die Sonne besonders stark noch war es besonders bewölkt. Von Regen oder anderen Dingen ganz zu schweigen. Auch Wind wehte lediglich ein recht geringer. Nun galt es jedoch erst einmal zu klären welche MODULAR-Konfiguration man ihr genau zugewiesen hatte. Dass es sich um einen aus der 5ten Generation handelte, hatte sie bereits an Hand des Simulators herausgefunden. Nun galt es zu klären ob es sich um einen schweren oder einen leichten MODULAR handelte, welche Bauteile genau verwendet worden waren und über welche Waffensysteme sie genau verfügte. Schnell sah sie durch die Anzeigen, die sie hatte und erkannte, dass ihr MODULAR offensichtlich mit einem Granatenwerfer an der linken Schulter, einem mittleren Raketen-Werfer an der rechten Schulter, sowie einem normalen Gewehr in der rechten Hand und einer mittleren Energie-Klinge am linken Arm ausgerüstet war. Hinzu kam ein leichter Laser als interne Torso-Waffe. Eine relativ ausgewogene Ausstattung. Von dem her was Sarah außerdem erkennen konnte, handelte es sich scheinbar auch um einen zweibeinigen MODULAR aus der mittleren Gewichtsklasse. Eine brauchbare Ausgangsbasis für einen guten Kampf. Aber nun galt es dringend für den Anfang ihren Gegner als erstes zu finden. Was der wohl für eine Konfiguration erhalten hatte? Hoffentlich nichts aus einer höheren Generation, dachte Sarah sich, während sie begann ihren eigenen MODULAR in Bewegung zu setzen und direkt auf einen Berg direkt vor sich zusteuerte. Langsam aber sicher setzte die Maschine einen Fuß vor den anderen, so wie die Automatik es üblicherweise tat. Dabei simulierte das Gerät in dem sie sich befand sehr genau die Erschütterungen, die bei den Schritten des gewaltigen Vehikels auf das Innere wirkten und wahrscheinlich würden auch die G-Kräfte beim Einsatz eines Boosters und die Erschütterungen bei einem Treffer durch Waffensysteme genau simuliert werden. Sarah wusste, dass das was sie vor hatte riskant wäre. Einfach auf einen Berg zu steigen, ermöglichte ihr zwar einen guten Überblick über das Gebiet, aber würde es Zenon auch direkt ermöglichen sie dort zu sehen und mit Langstrecken-Waffen unter Feuer zu nehmen. Aber für den Moment war dies ihre beste Idee, wie sie schnell zu der Übersicht kommen konnte, die sie für diese Art von Gefecht brauchte. Es gab fast keinen anderen Weg. Und wenn sie unterwegs eine bessere Idee hätte, könnte sie immer noch abbrechen und dieser Idee nachgehen. Plötzlich fegte ein unglaublich schnelles Projektil vorne von links nach rechts an ihrem Blickfeld vorbei und krachte in den Berg der sich rechts von ihr befand. Eine nicht zu unterschätzende Explosion riss den gesamten oberen Teil ab und verteilte ihn stückweise in der näheren Umgebung. Ein plötzliches Gefühl der Panik schien Sarah den Oberkörper zusammen zu ziehen. So viel also zu „den Gegner als erstes finden“. Offensichtlich hatte er sie bereits gefunden und außerhalb der Reichweite ihres Radars oder anderer Früherkennungssysteme angegriffen. Und war das gerade eine Railgun gewesen? Glücklicherweise war Sarah ohne Einsatz des Boosters auf den Berg zugesteuert. Das verwirrte die automatische Zielvorrichtung meist ein wenig und sie brauchte Zeit um sich anzupassen obwohl das Display in einem solchen Fall bereits Feuerfreigabe erteilte. Zenon war eindeutig keiner von der besonders geduldigen Sorte, denn er schien so lange nicht mehr abgewartet zu haben. Hätte er es getan, wäre der Kampf möglicherweise schon vorbei gewesen. Schnell nutzte Sarah nun tatsächlich ihre Booster und steuerte den MODULAR mit hoher Geschwindigkeit in Richtung einer Deckung, wobei sie ein roter Laserstrahl verfehlte und sich anschließend sechs Explosionen genau auf der Strecke die sie genommen hatte ereigneten, offensichtlich von Raketeneinschlägen stammend. `Schneller, verdammt nochmal´, dachte Sarah sich, während ein weiterer roter Laserstrahl sie verfehlte. Ihre Booster-Energie war fast aufgebraucht und die Deckung fast noch nicht näher gekommen und noch dazu hatte sie den Gegner noch nicht einmal gesehen. Schnell entschied Sarah den Booster abzuschalten und ihren MODULAR in die Richtung zu drehen aus welcher der Angriff gekommen war, aber dort schien nichts zu sein. Nichts außer zwei Bergen und einer Menge Wald. Eine optimale Deckung für weitere Angriffe aus dem Hinterhalt. Egal welchen MODULAR ihr Gegner zugewiesen bekommen hatte, ihre Chancen waren durch diesen Gelände-Nachteil gerade massiv gesunken.

Eine ganze Weile schien nun nichts zu passieren. Scheinbar hatte Sarah die richtige Richtung angenommen. Ein Blick auf ihr Radar verriet das ebenfalls, denn der Feind wurde genau dort angezeigt wo sie es vermutete. Er bewegte sich momentan nicht. Das deutete darauf hin, dass er den Schutz seiner Deckung für den Moment nicht verlassen wollte. Möglicherweise deswegen, weil er einen schweren langsamen MODULAR erhalten hatte und damit nicht so einfach ausweichen konnte, wenn Sarah ihn unter Feuer nehmen würde. Aber leider gab es nur einen Weg das genau heraus zu finden und der war riskant. Sarah hatte jedoch keine andere Wahl und aktivierte den mittlerweile wieder voll aufgeladenen Booster um sich mit diesem in die Luft zu erheben. Dies gelang ihr unerwartet schnell und sie konnte den MODULAR ihres Gegners hinter dem linken der beiden Berge sehen. Sie zögerte nicht und begann das automatische Zielsystem grob auf den Gegner auszurichten. Und tatsächlich justierte sich das Zielsystem schnell nach und gab durch eine rote Färbung der Zielmarkierung eine Feuerfreigabe. Schnell feuerte Sarah die Handwaffe, das einfache Gewehr ab, welches mit zwei Schüssen in der Sekunde Projektile abgeben sollte und schaltete die Booster ab, so dass sie schnell in einen Sturzflug übergehen sollte. Keine Sekunde zu früh, denn nun verfehlten sie zwei weitere rote Laserstrahlen, die sie sonst zu hundert Prozent getroffen hätten. Tatsächlich trafen insgesamt 5 der 20 abgefeuerten Gewehr-Projektile ihr Ziel, richteten aber nur sehr begrenzten Schaden an der schweren Panzerung des Gegners an der, so schnell es seine schwere Maschine zuließ, versuchte die Position zu wechseln und sich offensichtlich eine neue Deckung zu suchen. Mittlerweile war Sarah mit ihrem MODULAR wieder hinter dem Berg gelandet. Der Sichtkontakt zum Gegner war dadurch abgerissen. Aber Sarah wusste trotzdem, dass sie diesen Positionswechsel nicht einfach zulassen durfte. Zumal sie gesehen hatte, dass es sich bei ihrem Gegner um einen MODULAR der 3ten Generation handeln musste. Das war am einfachsten an der wesentlich weniger humanoiden Bauform zu erkennen. Der von Zenon war ebenfalls ein Zweibeiner, allerdings waren diese mit umgekehrten Gelenken gebaut, ähnlich wie bei den Beinen eines Känguruhs oder eines Straussenvogels. Auf diesen Beinen war der massive, eckige Torso angebracht an dem wiederrum zwei Arme angebracht waren, die jedoch in zwei Schusswaffenläufen endeten anstatt in Händen. Oben auf dem Torso konnte man außerdem eine weitere Schusswaffe erkennen. Die MODULARs der 3ten Generation waren zudem unabhängig von ihrer tatsächlichen Gewichtsklasse sehr schwer und konnten eine ganze Menge Schaden einstecken, aber durch ihre hauptsächlich internen Waffensysteme auch austeilen. Und obwohl Sarahs MODULAR aus der 5ten Generation stammte, so war es ihr klar, dass dieser Kampf schwierig werden würde, ganz davon zu schweigen, dass sie mit Zenon einen der gefährlichsten Gegner im gesamten Prüfungszyklus abbekommen hatte. Jetzt galt es allerdings erst einmal zu verhindern, dass der sich eine neue Deckung suchte und so nutzte Sarah den Booster um schnell um den Berg, der sie beide momentan noch beschützte, herum zu steuern und nahm ihren Gegner schnell wieder mit dem Gewehr unter Feuer und fügte zwei Schüsse mit einen gelben Laser aus dem Torso ihrer Maschine hinzu. Jeder Schuss war ein Treffer, wobei die Panzerung ihres Gegners scheinbar nur darüber lachte. Selbst die Anzeige welche die Schäden am Feind abschätzte zeigte lediglich leichte Schäden an. Schnell wechselte Sarah die Richtung und versuchte den Berg anders herum zu umkreisen, wobei sie erneut von zwei roten Laserstrahlen verfehlt wurde und einer weiteren Sechser-Gruppe aus Raketen entkam welche stattdessen in den Berg einschlugen. Schnell nutzte Sarah die Möglichkeit um ihre Munition zu überprüfen. Und tatsächlich hatte sie bereits ein Viertel der Gewehr-Munition verschossen. Die Laser-Waffe im Torso ihrer Maschine brauchte zwar keine Munition, aber jeder Einsatz entnahm ein wenig Energie aus der Reserve und verkürzte so die Gesamteinsatzdauer. Sie brauchte eindeutig eine Waffe mit mehr Durchschlagskraft um diesem Gegner überhaupt einen wahrnehmbaren Schaden zufügen zu können. Zu ihrem Glück hatte sie genau das in dem Granatenwerfer. Das Problem war jedoch, dass diese Waffe Zeit benötigte um vorbereitet zu werden und in der Zeit könnte sie sich nicht verteidigen und auch das Ausweichen mit Hilfe der Booster wäre wesentlich schwieriger als es sonst wäre. Aber so wie Sarah das momentan sah, war dies ihre einzige wirkliche Option auf einen Sieg. Und so stürmte sie wieder um den Berg herum nachdem sie sich versichert hatte, dass ihre Booster aufgeladen waren und nahm den Gegner wieder mit dem Gewehr unter Feuer. Anschließend bereitete sie ihre eigenen Raketenwerfer vor und wartete auf die Zielerfassung, während sie weiter feuerte und dabei von dem Gegenfeuer aus gleich vier roten Laserstrahlen und zwei blauen verfehlt wurde. Der letzte Angriff war jedoch knapper gewesen als es ihr selbst recht gewesen wäre. Dennoch blieb Sarah konzentriert und feuerte schnell ihre Raketen ab als alle acht Stück aufgeschaltet waren. Nun begann sie mit dem Aufbauvorgang für den Granatenwerfer und hoffe, dass Zenon lange genug mit den Raketen beschäftigt wäre um das nicht zu bemerken. Tatsächlich ging ihr Plan auf und sie konnte sich nun dem Ausrichten des Waffensystems widmen. Eine rote Markierung in der Zielvorrichtung zeigte ihr an, dass sie feuern konnte und Sarah ließ sich nicht mehrmals bitten. So schnell es das Nachladen zuließ feuerte sie fünf Granaten auf ihren Gegner ab, der auf diese Entfernung unmöglich ausweichen könnte. Nacheinander ereigneten sich gewaltige Explosionen und machten es unmöglich zu erkennen was genau mit dem MODULAR ihres Gegners geschehen war. Sarah war sich jedoch sicher, dass dieser die Treffer hatte einstecken müssen. Selbst mit einem Booster konnte er jetzt nicht mehr entkommen. Nur sehr langsam begann sich der Rauch zu verziehen und immer noch war es schwer irgendetwas zu erkennen. Plötzlich explodierte Sarahs Granatenwerfer. Ein Railgun-Projektil war eingeschlagen und hatte ihn völlig zerstört. Die Balance-Automatik hatte bereits alle Hände voll zu tun den MODULAR auf den Beinen zu halten. Warnsignale überschlugen sich dabei förmlich und betäubten Sarah förmlich die Ohren. Sie musste schnell mit den Boostern ausweichen, bevor noch... Zu Spät. Ein weiteres Railgun-Projektil krachte in die rechte Schulter ihres MODULARs und riss den gesamten Arm ab. Das Gewehr war damit ebenfalls verloren. Und dennoch nutzte sie ihren Booster und entkam den Laserstrahlen noch einmal, aber ihr Gegner hatte zusätzlich noch zwölf Raketen abgefeuert, welche ihrer Bewegung nun so folgten, dass vier davon genau in den Torso krachten und nicht zu unterschätzende Explosionen daran hinterließen, während die übrigen ihr Ziel verfehlten. Erst jetzt schaffte Sarah es sich hinter den Berg zurück zu ziehen und weiterem Waffenfeuer zu entkommen. Gerade waren Sarahs Chancen von unmöglich auf absolut unmöglich gesunken. Der Feind hatte zwar einen nicht zu unterschätzenden Schaden an der Panzerung genommen, aber scheinbar nicht genug um ihm wirklich gefährlich zu werden. Die Waffen waren offensichtlich ebenfalls alle unbeschädigt geblieben und gottverdammt... Wie hatte sie nur die Railgun vergessen können? Dieser Fehler war es nun der sie mit ziemlicher Sicherheit den Sieg, ihre Prüfung, ihre Lizenz als Protectorin und damit ihren Traum und damit wahrscheinlich auch den Respekt ihrer gesamten Familie kosten würde. Zumindest sollte ihr einfach kein Weg mehr einfallen wie sie diesen Kampf noch herum reißen sollte. Nicht ohne die Feuerkraft ihres Granatenwerfers. Zudem hatte der Torso beim letzten Raketenangriff einigen Schaden genommen. Es war fraglich ob er noch einen Treffer dieser Art aushalten könnte. Aber irgendetwas musste sie doch noch unternehmen können. Irgendetwas. Sie hatte Zenon noch längst nicht den Kampf geliefert, den sie ihm hatte liefern wollen. Sie brauchte eine Idee, zumindest noch eine einzige letzte Idee.

Die letzte Aktion war knapper ausgefallen als es Zenon lieb gewesen wäre. Die fünf Granaten hatten einen nicht zu unterschätzenden Schaden an der Außenpanzerung seines MODULARs angerichtet. Einige Wärmeleiter waren dabei zu Bruch gegangen, so dass er nun vorsichtig sein musste wenn er die mittleren roten Laser und die schweren blauen Laser abfeuern wollte, dass er keine Überhitzung und damit auch keine Überlastung auslösen würde, aber zum Glück erzeugte die Railgun zumindest keine große Hitze. Lediglich die Munition dieser Waffe war recht beschränkt und zu seinem Glück hatte er die aufgehoben bis zu einem günstigen Moment, der gerade eben eingetreten war. Ohne den Granatenwerfer hätte diese Sarah Johnson praktisch verloren. Das hatte sie nun davon, dass sie seine Freundlichkeit ausgeschlagen und ihn in dieser Weise abgelehnt hatte. Aber wahrscheinlich hätte er ohnehin in jedem Fall gewonnen. Er war immerhin der absolut beste und stärkste Kämpfer in diesem Prüfungs-Zyklus. Egal wen man jemandem wie ihm zugeteilt hätte, er hätte ihn genauso schnell und einfach fertig gemacht, selbst wenn es diese Natalia Kelsey gewesen wäre. Nun galt es lediglich noch den letzten Schlag auszuführen. Langsam steuerte Zenon seine schwere ebenfalls zweibeinige Maschine mit Hilfe seiner Fußpedale an dem Berg vorbei, der für beide regelmäßig als Deckung gedient hatte. Das Radar zeigte, dass seine Gegnerin sich momentan nicht bewegte. Scheinbar hatte sie aufgegeben, was es für Zenon nur noch einfacher machen dürfte. Nicht mehr lange und er würde die Deckung verlassen und hätte dann ein freies Schussfeld. Plötzlich begann sich Sarahs MODULAR wieder mit Hilfe der Booster zu bewegen und wich nach rechts. Kein Problem für die Zielautomatik von Zenons Maschine. Als er jedoch seine blauen Laser abfeuerte, wechselte Sarah wohl zufällig im passenden Moment schlagartig die Richtung, so dass beide Strahlen ihr Ziel verfehlten. Ein ähnliches Problem ergab sich als Zenon versuchte mit den vier schweren roten Lasern in Zweier-Gruppen nachzusetzen. Er musste unbedingt aufpassen wie oft er die Laser einsetzte. Eine Überhitzung und damit eine Überlastung könnte den plötzlichen Verlust des Kampfes bedeuten. Er hatte gar keine andere Wahl als die Railgun als nächstes zu verwenden. Aber diese verdammte Zielautomatik schien nicht in der Lage zu sein Sarahs Bewegungen zu folgen, so dass sie ihm ungehindert im Zick-Zack näher kommen konnte. Was genau war ihr Plan? Wollte sie ihn rammen und so noch einigen Schaden anrichten? Hatte sie vergessen, dass er eine Railgun im MODULAR verbaut hatte? Zenon hatte jedoch nicht die Zeit darüber nach zu denken, denn nun krachte der gelbe Laser aus dem Torso von Sarahs MODULAR in den seinen und verfehlte das Cockpit um nur wenige Zentimeter. Verdammt! Das war knapp gewesen. Nun setzte sie mit acht Raketen nach und schien den Zick-Zack zu beenden um nun direkt auf Zenons Maschine zu zustürmen. `Eine wirklich dumme Idee´, dachte der sich und bereitete sich darauf vor seine Railgun abzufeuern, während er plante die Treffer der Raketen einfach hin zu nehmen. Explosionen nahmen ihm kurzzeitig die Sicht, aber die Zielautomatik hatte Feuerfreigabe erteilt, so dass er die Railgun abfeuerte. Auf diese kurze Entfernung hätte Sarah ohnehin keine Möglichkeit mehr dem Projektil aus zu weichen. Aber irgendetwas stimmte hier nicht. Der Einschlag blieb aus. Und erst als Zenon seine Sicht wieder zurück erhalten hatte und sah, dass Sarah sich ihm nun aus einem minimal anderen Winkel näherte als vorher noch, war ihm klar dass sie die Zielautomatik mit einem Antäuschungsmanöver zur Seite ausgetrickst hatte. Aber das war egal. Sie hatte keine Waffensysteme mehr mit denen sie ihm wirklich gefährlich werden konnte. Zumindest dachte Zenon das. So lange bis er die Energie-Klinge am noch vorhandenen linken Arm von Sarahs MODULAR erblickte, die ihm bisher auf die weite Entfernung entgangen war. In lautstarker Todesangst schrie er auf und hob seine Arme vor sein Gesicht, als Sarah die in hellem gelb strahlende Klinge aktivierte und damit einen gezielten schrägen Schlag von links-oben nach rechts-unten ausführte und damit das Cockpit zerteilte. Der Bildschirm fiel in diesem Moment aus und zeigte in großen roten Buchstaben auf schwarzem Hintergrund ein „Dead“ an. Unter offensichtlichem Angstschweiß und nicht zu unterschätzender Atemnot erinnerte sich Zenon, dass es glücklicher Weise nur ein simulierter Kampf gewesen war, aber er musste nun auch feststellen, dass er den Kampf verloren und damit in der Protectoren-Prüfung durchgefallen war. Das Unmögliche war gerade geschehen und irgendeine daher gelaufene Göre mit bestenfalls mittelmäßigen Werten und Voraussetzungen hatte gerade ihn, den großen Zenon Rush, Sohn des noch größeren Zarkov Rush, besiegt. Irgendetwas musste hier nicht mit rechten Dingen abgelaufen sein. Das war die einzige Erklärung, die er dafür hatte.

Sarah konnte es selbst kaum glauben, als sie die Explosion des MODULARs ihres Gegners im Bildschirm sehen konnte und anschließend den grünen Schriftzug „Victory“ mit schwarzem Hintergrund darauf zu lesen bekam. Niemals hätte sie geglaubt, dass diese gesamte Situation ein positives Ende für sie nehmen könnte. Aber sie hatte offensichtlich sehr hoch gepokert und dabei gewonnen. Schnell atmete sie einmal tief durch, wischte sich den Schweiß ihrer Anstrengung von der Stirn und versuchte schnell zu entspannen. Sie sah kurz auf eine Uhr im Simulator Bildschirm, nur um festzustellen, dass der gesamte Kampf gerade einmal fünf Minuten gedauert hatte. Und auch wenn das nicht unbedingt besonders kurz für ein MODULAR-Gefecht gewesen war, es war auch nicht besonders lange gewesen. Manchmal konnten Gefechte zwischen MODULARs mehrere Stunden dauern, wenn Gegner von entsprechender Fähigkeit gegeneinander antraten und entsprechende Reserven in den Maschinen oder Optionen diese aufzufüllen vorhanden waren. Im Gegenteil war es durchaus auch möglich, dass ein Gefecht mit einem Treffer innerhalb von gerade einmal ein paar Sekunden beendet wurde. Nun galt es jedoch erst einmal den Simulator wieder zu verlassen, was Sarah recht routiniert tat, nachdem er sich geöffnet hatte und das obwohl man eigentlich davon ausgehen musste, dass die Enge des Cockpits ihr größere Probleme bereiten müsste. Einer der Sicherheitsroboter schien sie bereits zu erwarten.
„Die Organisation der Protectoren gratuliert ihnen zu ihrem Sieg, Sarah Johnson“, sprach der sie direkt mit seiner verzerrten, monotonen Stimme an. „Bitte folgen sie mir“, fügte er noch hinzu und führte Sarah aus dem Raum.
„HEY!“, konnte sie plötzlich Zenon schreien hören, der sich scheinbar im Nebenraum befunden hatte. „Du miese kleine Schlampe! Was hast du getan?!“, schrie er weiter und stürmte offensichtlich wutentbrannt auf sie zu.
„Gar kein „Schätzchen“? Kein „Süße“ mehr? Was ist denn hier passiert?“, kommentierte Sarah lediglich sarkastisch.
„Sehr witzig! Du dämliche Kuh hast geschummelt! Ich hab keine Ahnung wie, aber du hast den Test zu deinen Gunsten manipuliert und damit mein gesamtes Leben zerstört!“, schrie Zenon sie weiter an. „Und ich schwöre, ich werde dich dafür fertig machen!“, fügte er noch hinzu und kam ihr dabei noch näher, so dass sich nun der Sicherheitsroboter in seinen Weg platzierte und seine Waffe auf ihn ausrichtete.
„Bitte treten sie zurück“, sprach er Zenon in seinem üblichen verzerrten, monotonen Robotertonfall an.
„Aber... Aber... Sie hat verdammt nochmal betrogen bei diesem Test! Ich bin der Beste hier und alle Ausbilder wissen das auch! Ich kann unmöglich gegen eine beschissene Schlampe wie sie verlieren!“, antwortete dieser nicht weniger wütend.
„Sir, bitte treten sie zurück und folgen sie den Anweisungen. Eine weitere Warnung wird nicht ausgesprochen werden“, sprach der Roboter noch ein weiteres Mal und Zenon schluckte kurz. Jeder wusste, auch Zenon, dass man die Aussagen eines Sicherheitsroboters niemals ignorieren sollte, wenn man vor hatte noch eine Weile zu leben. Und so trat er schnell einige Schritte zurück, bis der Roboter offensichtlich seine Waffe senkte.
„Mein Vater ist Zarkov Rush und wenn er davon erfährt, was hier geschehen ist, wird es keinen Sarg mehr geben in den du noch reinpasst du kleines Stück Scheiße. Und ihr... Eure ganze Organisation ist dem Ende geweiht wenn er erst heraus findet was hier passiert ist. So viel kann euch allen versichern“, fluchte Zenon noch einmal und folgte dann dem anderen Roboter hinter ihm, der ihn wahrscheinlich zum Ausgang bringen sollte.
„Bitte folgen sie mir“, kommentierte der Sicherheitsroboter der Sarah begleiten sollte, nüchtern und kalt und als ob gerade nichts geschehen wäre, so dass es fast ironisch wirkte und ging voraus.

Der Roboter führte Sarah in eine weitere Halle in welcher scheinbar auch schon andere Anwärter auf das Ende der Testreihen und die Ergebnisse warteten. Ungefähr ein Viertel der Anwärter von vorher in der anderen Halle hatten sich hier versammelt. Offensichtlich liefen die Tests immer noch und die hier versammelten Anwärter waren jene, die den Test bestanden hatten. Noch ein wenig unsicher ging Sarah durch die Halle und begann sich umzusehen, suchte nach Leuten die sie vielleicht kannte. Tatsächlich fand sie zunächst Brandon Matsuoka unter den Leuten, der scheinbar gerade damit beschäftigt war aufgeregt die Geschichte seines Kampfes zu erzählen. War denn aber Natalia nicht da? Hatte sie etwa ihren Kampf verloren? Oder lief ihrer noch? Nein, wie Sarah eigentlich erwartet hatte sollte Natalia sich an einer freien Wand befinden und sich wie üblich mit verschränkten Armen an diese lehnen.
„Hey, Natalia! Du bist ja auch hier!“, rief Sarah freudig aus und ging ebenfalls zu dieser Wand.
„Hattest du etwas anderes erwartet?“, fragte Natalia fast ein wenig beleidigt.
„Nein, nicht bei dir wenn ich ehrlich bin... Aber bei mir selbst... Ich meine bei meinem Gegner war das eigentlich ziemlich unwahrscheinlich“, antwortete Sarah etwas unsicher.
„Wer war dein Gegner eigentlich? Ich war ja schon weg als sie dich aufgerufen haben“, erkundigte Natalia sich und überraschte Sarah ein wenig, denn es war das erste Mal, dass Natalia sich für so etwas interessierte.
„Zenon Rush“, antwortete die überraschte Sarah etwas zögerlich.
„ZENON RUSH?!?!“, rief Natalia plötzlich so laut aus, dass es der gesamte Raum hören konnte und einen kurzen Moment verstummten die Stimmen und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die beiden, bevor die anderen ihre Gespräche wieder aufnahmen.
„Nicht so laut Natalia... Aber ja, das war mein Gegner.“
„Du hast den einzigen Typen im gesamten Zyklus hier besiegt, der mir hätte eine Herausforderung bieten können?“
„Ähm... Ich schätze schon...“
„Ich muss gestehen, dass ich jetzt ein wenig beeindruckt bin.“
„Ach was. Ich hatte nur Glück.“
„Selbst mit viel Glück gehört auch immer noch genauso viel Können dazu um einen Gegner wie Zenon Rush zu besiegen. Scheint so als müsste ich dich ab jetzt als Gefahr für mich ernst nehmen, Sarah Johnson.“
„Ach komm schon, du machst mich ganz verlegen“, kommentierte Sarah und eine Weile sagte keiner der beiden noch ein Wort. „Wie es jetzt wohl weiter gehen wird?“, fragte Sarah dann nach einer Weile.
„Ich nehme an, dass sie uns ein Startkapital für den Bau eines MODULARs bereit stellen, dass wir ihnen irgendwann wieder zurück bezahlen sollen und unsere Protectoren-IDs in ihr System aufnehmen werden“, antwortete Natalia erstaunlich gleichgültig und monoton auf die Frage.
„Und hast du dich schon für eine ID entschieden? Immerhin wird das praktisch dein neuer Name und das für den Rest deines Lebens“, warf Sarah nun noch schnell ein.
„Huntress...“, antwortete Natalia. „Und du?“
„Abomination.“
„Abomination? So wie Abscheulichkeit oder wie? Ist das jetzt dein ernst? Wie kommst du darauf? Insbesondere nachdem du mir Namen wie Predator, Madness oder Apocalypse ausgeredet hast und du definitiv das komplette Gegenteil von abscheulich bist?“
„Naja, keine Ahnung. Ich schätze ich möchte nicht, dass irgendwer überhaupt bemerkt, dass ich ne Frau bin.“
„Ach, mach doch was du willst“, kommentierte Natalia abschließend, auch wenn sich der Sinn dieser Begründung für sie nicht richtig erschließen sollte. Keinem von beiden war aufgefallen, dass die Halle sich nach und nach weiter gefüllt hatte. Scheinbar waren nun alle Prüfungen beendet und alle Anwärter anwesend, denn nun trat derselbe Mann wie in der vorherigen Halle auch hier auf die Bühne und an ein Rednerpult.
„Sehr geehrte Anwärter. Wenn sie hier sind, bedeutet das offensichtlich, dass die nicht mehr lange Anwärter, sondern sehr bald vollwertige Protectoren sein werden. Hinter mir befindet sich ein Terminal, dass sie registrieren und ihre Protectoren-ID aufnehmen wird. Wählen sie diese mit Bedacht, denn eine nachträgliche Änderung wird nicht möglich sein. Ein Startkapital wird ihnen im Anschluss auf ihr Konto überwiesen werden. Bedenken sie jedoch, dass es sich lediglich um einen Kredit handelt, den sie mit ihren ersten Aufträgen ab bezahlen werden. Wenn wir auch nur den Eindruck bekommen sollten, dass sie das nicht tun werden, werden wir sie direkt wieder aus dem System sperren und sie mit diesen Schulden zurück lassen. Falls sie diese dann nicht im Stande sind zu bezahlen, werden wir sie in anderer Form eintreiben, das kann ich ihnen allen versichern. Nutzen sie das Startkapital also unbedingt mit Bedacht, wenn sie ihren Standort und ihr technisches Personal wählen, sowie ihren ersten MODULAR zusammen stellen. Lassen sie mich nun abschließend der erste sein, der ihnen zur Aufnahme in unserer Organisation gratuliert. Ich hoffe sie werden ihre Aufträge mit derselben Gewissenhaftigkeit erfüllen, die sie bei diesem Test an den Tag gelegt haben“, sprach der Mann und verließ die Bühne wieder um Platz für die Roboter zu machen, die nun Namen von Anwesenden aufriefen. Nach und nach registrierten sich Alle und Sarah konnte es kaum noch erwarten bis sie endlich an der Reihe war.

„Mrs. Sarah Johnson?“, wurde Sarah während ihres Registrierungsvorgangs plötzlich von einem Mann in einem schwarzen Anzug mit schwarzen Haaren und offensichtlich asiatischer Herkunft angesprochen.
„Ähhh… Ja, das bin ich“, antwortete diese offensichtlich verwirrt.
„Mein Name ist Takeo Matsumura von der Nakamoto Corp. Wir waren begeistert von ihrem Kampf gegen Zenon Rush und möchten ihnen ein großzügiges Angebot unterbreiten“, sprach der Asiate nun weiter und verwirrte Sarah offensichtlich nur noch weiter. „Wir möchten ihnen eine zusätzliche kleine Starthilfe stellen. Das würde ihnen ermöglichen einen MODULAR aus besseren Teilen zusammen zu stellen als sie es sonst könnten. Und das wiederrum würde sie gegenüber anderen Protectoren aus ihrem Jahrgang in eine wesentlich bessere Position bringen“, erklärte Takeo Matsumura nun sein Angebot.
„Dieses Angebot hat doch sicherlich einen Harken oder nicht?“, fragte Sarah nachdem sie eine Weile darüber nachgedacht hatte.
„Nein, absolut nicht. Sie müssten sich lediglich verpflichten Aufträge ab Rang C aufwärts exklusiv für uns auszuführen“, erklärte sich der Mann dann nach einer Weile.
„Das klingt nach einem sehr großen Harken. Wissen sie eigentlich wie viele Einnahmen mir damit verloren gehen würden? Es wiederspricht außerdem dem Prinzip der Ungebundenheit, dass alle Protectoren verfolgen“, antwortete Sarah nun ein wenig aufgebracht.
„Nun die Welt befindet sich in einem permanenten Zustand des Wandels und gerade jetzt steht uns eine besonders große Veränderung bevor. Sie sollten sich daher den Zeiten anpassen, Mrs. Johnson. Wir sind jedoch bereit ihnen eine gewisse Bedenkzeit zu zugestehen. Ich habe unsere Kontaktdaten in ihrer Mailbox hinterlassen. Melden sie sich bei uns, wenn sie bereit sind unser Angebot anzunehmen“, sagte Takeo Matsumura zum Abschluss, machte eine verabschiedende Handbewegung, drehte sich anschließend um ging wieder. Sein Stil, seine Art und seine offensichtliche Überlegenheit deutete sehr stark auf einen Overlord, die höchste Klasse dieser Geseltschaft hin. Und dennoch, es war sehr eigenartig und speziell, dass man eine solch hochrangige Persönlichkeit schickte um ein einfaches Angebot an einen frisch registrierten Protector zu überbringen. Sarah musste einen ganz besonderen Eindruck bei ihnen hinterlassen haben. Es war nun also soweit. Sie hatte ihre Registrierung noch gar nicht vollständig abgeschlossen und musste schon eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen würde. Was Natalia wohl in ihrer Situation getan hätte? Was würde sie ihr raten? Wahrscheinlich würde sie ihr sagen, dass sie jetzt Protectorin wäre und ihre Entscheidungen ganz alleine treffen müsste. Ja, genau. Das klang sowas von nach Natalia, dass Sarah sich einen kurzen Lacher nicht verkneifen konnte. Und so schloss sie zunächst einmal die Registrierung auf die Protectoren-ID „Abomination“ ab, so wie sie es angekündigt hatte. Danach würde sie zuerst einmal sehen, welches Startkapital sie von der Protectoren-Organisation zugeteilt bekommen würde, Angebote für MODULAR-Teile und Mitglieder eines Techniker-Teams einholen und erst dann würde sie eventuell noch einmal das Angebot von Nakamoto Corp. in Betracht ziehen. Ja, genau so würde sie es machen. Es war immer eine schlechte Idee Entscheidungen zu treffen ohne vorher alle Informationen zu kennen und wahrscheinlich versuchten die Leute von Nakamoto Corp ihre Unerfahrenheit auszunutzen und unterbreiteten ihr deswegen ein solches Angebot. Der Overlord um es zu überbringen sollte lediglich weitere Verwirrung stiften. Ja, genau so musste es sein dachte Sarah sich abschließend und verbannte jeden weiteren Gedanken daran aus ihrem Kopf.

Es war nun also soweit. Die Zusammenstellung ihres ersten eigenen MODULARs stand bevor. Sarah konnte erneut nicht leugnen, dass sie aufgeregt war. Es handelte sich immerhin um einen wirklich großen Moment in dem manchmal sehr kurzen Leben eines Protectors. Dazu gab es so unglaublich viele Entscheidungen zu treffen. Aus welcher Generation sollte ihr MODULAR sein? Wollte sie lieber einen leichten und schnellen MODULAR, der fähig wäre Angriffen auszuweichen und wesentlich weniger einstecken könnte oder wollte sie lieber einen schweren und langsamen MODULAR der auch mal eine Zeit lang das Feuer von schweren Waffen wegstecken könnte, aber eben auch müsste, da er wesentlich schlechter ausweichen könnte? Oder lieber die Mitte dazwischen? Oder eine Kombination aus verschiedenen Bauteilen, so lange die Tragkraft es zulassen würde? Welche Waffen würde ihre Maschine tragen? Schnellfeuerwaffen, die ungenauer als die langsameren waren und eine Menge Munition verbrauchten? Gelenkte Raketen, die aber Zeit brauchten um sich aufzuschalten? Ungelenkte Raketen, bei denen es aber schwierig war überhaupt das Ziel zu treffen? Schwere Waffen, die zwar unglaublich durchschlagend waren und einen größeren Explosions- und Effektradius hatten, aber wie der Name schon sagte, schwer waren und sich daher nur auf einem entsprechend schweren, massiven und tragfähigen MODULAR verbauen ließen? Normale, konventionelle Waffen, die Munition verbrauchten oder Energiewaffen, die zwar durchaus stärker sein konnten und je nach Typ nochmal andere spezielle Effekte haben konnten, aber die Energie der Maschine verbrauchten und damit sowohl die Booster in kritischen Momenten lahm legen konnten als auch die maximale Einsatzdauer verringerten? Und dazu kamen ja noch andere Probleme wie die Einrichtung der Basis, sowie das hinzu ziehen von anderem Personal oder zumindest dem einen oder anderen Wartungsroboter. Der Standort musste dazu ebenfalls gut gewählt werden. Und zu guter Letzt stellte sich immer die Frage ob ihr Startkapital für das was sie wünschte genügen würde. Vielleicht sollte sie doch das Angebot dieses Typen von der Nakamoto Corp an nehmen? Die Geldsorgen würde das zumindest mit einer gewissen Einfachheit beseitigen. Andererseits wäre es eine massive Abhängigkeit und dazu ein Verstoß gegen die Regeln ihrer Organisation. Und wie die Organisation der Protectoren darauf reagieren würde, konnte Sarah für den Moment gar nicht abschätzen. Nein, dieses Angebot anzunehmen war keine gute Idee. Sie sollte sich vielleicht lieber anfangen auf dem Markt um zu sehen, wie genau ihre Optionen aussahen. Dazu würde sie sich mit einem speziellen Gerät, dass ihr ebenfalls die Protectoren-Organisation stellte, sowie ihrer ID und einigen Sicherheitsmaßnahmen darunter DNA-Scan, Augen-Scan und einem Passwort in eine spezielle virtuelle Realität begeben, die speziell zu dem Zweck geschaffen worden war ein Treffpunkt für Protectoren und Overlords zu sein, Equipment und andere Zweckmäßigkeiten handeln zu können, sowie Aufträge auszugeben oder anzunehmen. Diese Bereich wurde einfach nur als „die Lobby“ bezeichnet. Direkt nachdem Sarah selbst an das Gerät angeschlossen und die Sicherheitschecks hinter sich gebracht hatte erschien vor ihrem Gesicht der Hinweis sich schnell zu setzen oder besser noch hin zu legen zusammen mit einem weiteren zehn Sekunden langen Countdown. Schnell platzierte sie sich auf ihrem Bett und wartete bis die zehn Sekunden vorbei waren. Direkt darauf verschwamm völlig ihre Sicht und ein Gefühl wie durch einen Tunnel gezogen zu werden machte sich in ihr breit. Als ihre Sicht wieder zurück kehrte sollte sie feststellen, dass das tatsächlich gar nicht so weit von der Wahrheit weg gewesen war, wie sie zunächst gedacht hatte. Plötzlich endete der Tunnel in der Schwärze und ein helles Licht blendete sie erneut völlig. Im nächsten Moment fand sie sich schon wieder in dem eigenartigen virtuellen Raum wieder. Alle Formen waren hier recht einfach gehalten und Flächen waren schwarz. Lediglich Kanten und andere Begrenzungen von Objekten waren in grünen, stark leuchtenden Linien dargestellt. Als sie ihren eigenen Körper betrachtete, stellte Sarah fest, dass dieser auf die selbe Weise dargestellt wurde und ebenfalls sehr kantig und grob aussah. Ganz offensichtlich ging es hier vor allem darum die Anonymität der Protectoren und der Overlords zu bewahren, wenn sie ihre Aufträge ausgaben und annahmen. Genauso beim Einkauf von Equipment. Nur sehr vorsichtig bewegte Sarah sich durch „die Lobby“, die durchaus sehr belebt war und gerade von vielen Leuten gleichzeitig genutzt wurde. Alle wurden dabei von einem dieser humanoid gebauten, aber sehr eckigen Avatare dargestellt. Wie die Umgebung auch waren sie völlig schwarz und lediglich die Kanten und Umrandungen leuchteten in einer Farbe, die sich von Person zu Person unterschied. Auch die Formen unterschieden sich ein wenig, wohl damit man sie untereinander noch unterschieden konnte, aber nichts an diesen Avataren deutete auf direkte Merkmale der realen Person dahinter hin. Als Sarah nun genauer hinsah erkannte sie, dass auf der rechten Schulter auch die Protectoren-ID in der entsprechenden Farbe leuchtete. Auch auf ihrer eigenen Schulter stand ihr Protectoren-Name „Abomination“. Da dies Sarahs erster Besuch in der Lobby war, konnte sie nicht unbedingt genau sagen, ob die momentane hohe Menge an eingeloggten Personen normal war oder ob es daran lag, dass die Prüfungen gerade vorbei waren und es sehr viele Neueinsteiger wie sie selbst gab, die jetzt ihr Equipment einkaufen und den ersten Auftrag annehmen wollten.

Sarah musste sich zunächst etwas orientieren und brauchte dafür eine ganze Weile. Aber letzten Endes sollte sich die Lobby als in bestimmte Zonen eingeteilt heraus stellen. Eine für den Handel mit MODULAR-Teilen, eine für den Handel mit Zubehör, so etwas wie Wartungsroboter, einen Bereich in dem momentan freie Stützpunkte angeboten werden sollten, einen in dem Hilfspersonal seine Dienste anbot und den letzten Bereich, der zum Vergeben und Annehmen von Aufträgen diente. So kompliziert es zunächst ausgesehen hatte, umso einfacher war es am Ende, nicht zuletzt weil die Lobby letzten Endes gar nicht so groß war. Nun galt es zu klären, womit Sarah als erstes beginnen sollte. Sinnvoll erschien es ihr zuerst eine Basis aufzutreiben oder eben den MODULAR zusammen zu stellen. Nach einer längeren Phase des Nachdenkens entschied sie sich für den MODULAR und betrat den entsprechenden Bereich. Direkt als sie eine markierte Zone überschritten hatte materialisierte sich ein weiterer dieser Avatare direkt vor ihr.
„Guten Tag, Abomination. Ich bin ihr automatischer Assistent und Berater für den Bau eines MODULARs“, sprach dieser sie nun auch noch unerwarteter Weise mit einer stark verzerrten Stimme an, die Sarah wegen eben dieses Verzerrungsgrads weder einem Mann noch einer Frau zuordnen konnte.
„Ich verstehe, ein Bot für die Kaufberatung also“, antwortete sie und stellte fest, dass auch ihre Stimme auf eine ähnliche Art und Weise in dieser Welt verzerrt war. „Habe ich hier Zugriff auf alle möglichen Bauteile und Waffensysteme oder gibt es noch einen anderen Bereich den ich nicht kenne?“, fragte sie dann.
„Jeder Hersteller für MODULAR-Bauteile ist verpflichtet diese genau hier anzubieten. Dies soll den Wettbewerb fair halten, sowie die Unabhängigkeit der Protectoren von den Konzernen garantieren. Sie haben daher auf jedes davon Zugriff, sofern sie im Stande sind den Preis dafür zu bezahlen“, antwortete der Avatar.
„In Ordnung. Dann zeige mir jetzt eine Übersicht über die möglichen Teile“, befahl nun Sarah und zwischen den beiden erschien ein holographisches Display, das sie förmlich mit Bauteilen erschlug. Die Liste war unmöglich lang und es wäre wahrscheinlich unmöglich sie alle zu kennen, durch zu sehen und abzuwägen. Wie sollte sie effektiv eine solch bedeutende Entscheidung treffen, die möglicherweise über ihr Überleben oder ihren Tod entscheiden könnte, wenn sie mit den Optionen völlig überfordert war?
„Da dies ihr erster Besuch im MODULAR-Shop ist, gestatten sie mir bitte ihnen einige Ratschläge zu erteilen“, begann sich der Bot zu Wort zu melden. „Ihr MODULAR sollte ihrem Kampfstil entsprechen. Daher sollten sie sich früh entscheiden welcher Gewichtsklasse und welcher Generation ihr MODULAR entsprechen sollte. Bedeutend für diese Abwägung dürfte ebenfalls ihre bevorzugte Kampfreichweite sein. Bevorzugen sie einen Kampf auf große Entfernungen oder versuchen sie lieber in die Nähe ihrer Feinde zu gelangen und wirklich großen Schaden mit Klingen und Schwertern zu hinterlassen?“, begann der Bot zu reden und Sarah dachte genau über seine Worte nach. Sie selbst kannte ihren Kampfstil wohl eindeutig am besten und tatsächlich würde dies helfen um die Auswahl der Teile entsprechend einschränken zu können. Sie hatte bereits viele Konfigurationen im Simulator ausprobiert, aber ihrem Stil am ehesten entsprochen hatten tatsächlich immer die der mittleren Gewichtsklasse, welche mit möglichst unterschiedlichen Waffensystemen bestückt waren.
„Bitte zeige mir eine Ansicht über mittelschwere Bauteile an und geben sie mir eine Übersicht über die Baukosten für MODULARs der entsprechenden Generation“, antwortete Sarah dem Bot.
„Sehr gerne, Abomination“, antwortete dieser und die Liste passte sich entsprechend an. Zusätzlich öffnete sich eine Ansicht über die Kosten der entsprechenden MODULAR-Generationen, welche den Preis mit den billigsten und den teuersten Bauteilen anzeigte.
„Hier stimmt doch etwas nicht. Was ist mit den Generationen 8, 9 und 10? Die sind hier gar nicht aufgeführt“, stellte Sarah fest.
„Die MODULAR-Generationen 9 und 10 sind Overlords vorbehalten. Die MODULAR-Generation 8 ist Protectoren des Ranges SS oder Overlords vorbehalten“, antwortete der Bot.
„Rang SS? Dieser Rang existiert doch eigentlich gar nicht“, kommentierte Sarah etwas verwirrt.
„Ein allgemeiner Irrtum, da Rang SS für jene Protectoren vorbehalten ist, die es abgelehnt haben zum Overlord aufzusteigen. Dies ist in der gesamten Geschichte des Berufs nur fünfmal vorgekommen, daher wissen nur wenige von der Existenz dieses Ranges“, antwortete der Bot und verwirrte Sarah nur noch weiter. Wer würde einen Aufstieg zum Overlord ablehen? Das war doch völlig absurd. Außer vielleicht man wollte lieber weiter Kampfaufträge ausführen und sich auf Schlachtfeldern bewegen. Dennoch war dies etwas, das Sarah nicht verstehen konnte. Und deshalb widmete sie sich auch lieber wieder der Preisliste. Enttäuscht musste sie feststellen, dass ihr Startkapital niemals für einen MODULAR der 6ten oder 7ten Generation gereicht hätte. Das beste was sie sich leisten könnte, wäre ein MODULAR der 5ten Generation und dann wäre ihr gesamtes Geld aufgebraucht und sie hätte nichts mehr für die Basis und die Wartungseinheiten übrig. Sie musste sich also mit einer Maschine der 4ten Generation Begnügen und hoffen, dass sie sich schnell hocharbeiten würde. Dies teilte sie dem Bot mit, der die Liste anpasste. Die Entscheidung war immer noch schwierig, aber nach und nach begann Sarah ein paar Konfigurationen zusammen zu stellen, welche ihr anschließend in einem holographischen 3D-Modell angezeigt wurden und verwarf sie dann wieder um etwas anderes zu versuchen. Die weitaus schwierigste Herausforderung war dabei tatsächlich das balancieren von Tragkraft, Energiereserven, Boosterstärke, Wärmeableitung und Bewaffnung. Wie sollte sie sich nur entscheiden? Wie würde sie ihren MODULAR bauen und würde dieser dann ihrem Kampfstil auch entsprechen? Sarah wusste schon gar nicht mehr wie viel Zeit sie in der Lobby verbracht hatte. Es mussten mehrere Stunden gewesen sein. Aber sie hatte es geschafft und ihren ersten MODULAR zusammen gestellt. Es haltete sich um einen mittelgewichtigen Zweibeiner mit einem leichten Torso, ungewöhnlich starken Boostern und einer interessanten Waffen-Zusammenstellung, die hoffentlich auf alle Reichweiten effektiv wäre. Die starken Booster hatten außerdem dafür gesorgt, dass Sarah sich lieber für konventionelle Waffensysteme entschieden hatte anstelle von Energiewaffen. `Vielleicht beim nächsten Mal´, dachte Sarah sich dabei, während sie sich für die Shell-Gun, das Äquivalent einer Schrotflinte für MODULARs und einen Flammenwerfer als Armwaffen entschieden hatte und zwei zielgelenkte Raketenwerfer, welche insgesamt 12 Raketen gleichzeitig abfeuern konnten als Schulterwaffen hinzu fügte. Die Torsowaffen waren jedoch das, was den Schaden anrichten würde. Zwei schwere Gattlings und eine schwere Kanone würden da sicherlich genügend Durchschlagskraft aufbringen um selbst die Panzerungen der wirklich starken Feinde zu durchbrechen. Die Maschine war zudem recht schnell für ihre Bewaffnung und der Booster würde für noch weitere Geschwindigkeit sorgen. Allerdings war der Torso auch leicht und vergleichsweise gering gepanzert, was wahrscheinlich neben der nicht besonders hohen direkten Nahkampf-Fähigkeit, die größte Schwäche wäre. Für den Anfang würde es aber sicherlich genügen, dachte sich Sarah. Als Basis hatte sie sich einen unglaublich tollen Bereich im Gebiet der Handelsunion auftreiben können, welche der Konzern war der auf dem europäischen Kontinent die Vorherrschaft hatte. Ihre Basis lag dabei im Südwesten an der dortigen Küste. Von dort aus waren eigentlich die meisten Gebiete recht einfach zu erreichen für einen MODULAR. Selbst die Amerikanischen Kontinente wären es. Das würde ihr ermöglichen eine Vielzahl von Aufträgen anzunehmen. Zu guter Letzt hatte Sarah noch eine kleine Armee von Wartungs- und Reinigungsrobotern bestellt, sowohl für den MODULAR als auch für die Basis selbst, sowie eine Vorrichtung um selbstständig Komponenten am MODULAR auswechseln zu können. Nun war ihr Startkapital völlig aufgebraucht und sie musste noch eine ganze Weile darauf warten, bis sie aus ihrer eher mittelmäßigen Wohnung mitten in der Großstadt in die Basis umziehen konnte und nochmal einige Zeit bis sie den MODULAR erhalten würde. Erst dann könnte sie den ersten Auftrag annehmen und ausführen. Aber das war ihr für den Moment egal, als sie sich völlig fertig aus der virtuellen Umgebung ausloggte und sich nicht einmal die Mühe machte das Gerät abzunehmen, sondern lieber gleich im Bett liegen blieb und versuchte sich auszuschlafen.

Tatsächlich war es nun soweit, dass Sarah in ihre neue Basis einziehen würde. Nach einer längeren Reise aus dem nördlichen Bereich des Nord Amerikanischen Kontinents über den Atlantik war sie nun endlich im entsprechenden Gebiet angekommen. Sarah wusste, dass es praktisch unmöglich war als normale Arbeiterin das Konzerngebiet zu verlassen und dass dies höchstens in Ausnahmesituationen genehmigt wurde. Aber als Protectorin war dies unerwartet einfach. Es wurde lediglich nach ihrer ID gefragt, wohl um zu bestätigen, dass sie tatsächlich eine Protectorin war. Danach wurde sie förmlich durch gewunken und nicht einmal mehr Fragen über das Warum und Wieso wurden ihr gestellt. Das waren also die Privilegien für Protectoren, über die man schon im Kindesalter gehört hatte. Auch ihr Transport direkt zum Basisgebäude selbst war bereits organisiert, wobei Sarah es hier bevorzugte die normalen Verkehrsmittel zu verwenden, was eine Magnetbahn und ein selbstfahrendes Taxi waren, anders als manche anderen Protectoren, die gerne in außen gepanzerten und innen luxuriös eingerichteten Vehikeln die Basis wechselten. Sie wollte nicht unbedingt auffallen. Die kultische Verehrung von Protectoren durch die normale Arbeiterschaft störte sie eher, als dass sie sich daran aufbaute. Allerdings sollte sie nicht schlecht staunen als sie ihr neues Zuhause mitten im nirgendwo erreichen sollte. Das Gebäude war wesentlich größer als es auf den Bildern in der Lobby ausgesehen hatte. Was ihr auch niemand mitgeteilt hatte, war dass sich eine gewaltige Mauer um das Gebäude herum befinden sollte, die mit selbstfeuernden Geschützen aller möglicher Art besetzt waren und wohl sogar im Stande wären eine kleine Armee aufzuhalten. Dazu schien der Standort auf einer Klippe direkt am Meer nicht ohne Grund gewählt worden zu sein. Nicht nur dass sich die Basis wohl nach unten in den Felsen fortsetzte und dort wohl die MODULARs gelagert wurden, im Felsen befand sich offensichtlich auch ein gewaltiges Metalltor, dass wohl der Ausgang für die MODULARs sein würde. Wobei sich noch ein weiterer Ausgang mitten in der Basis befand, der wohl aber in dem Falle genutzt werden sollte, dass der MODULAR mit Hilfe von Helikoptern transportiert würde. Auf jeden Fall eine Anschaffung, die Sarah in Betracht zog, sollten ihre ersten Aufträge erfolgreich sein. Ein anderer Grund für den Standort am Meer war jedoch die Selbstversorgung der Basis mit Wasser, wobei die Basis ihre eigene Entsalzungsanlage betrieb. Das wäre sicherlich wichtig, denn der südliche Teil des europäischen Kontinents war mittlerweile durch die globale Erwärmung zu einer einzigen Wüste geworden. So auch der Standort ihrer Basis. Dafür war es kein großes Problem mehr Energie in diesem Gebiet zu gewinnen. Nicht nur dass Solar-Zellen und Windgeneratoren unglaublich effektiv geworden waren, durch die klimatische Veränderung in diesen Gebieten war hier der optimale Einsatzort dafür geworden. Selbstverständlich versorgte die Basis von Sarah sich ebenfalls über einige dieser Gerätschaften selbst mit Energie. Zusätzlich war die Basis jedoch auch an die Netzwerke der Handelsunion angeschlossen, nur um die Option zu haben, wenn sie gebraucht würde. Etwas verunsichert von der Größe ihres Gebäudes und den ganzen Geschützen trat Sarah näher an das Tor heran. Dabei richteten sich die automatischen Geschütze auf Sarah aus, was sie definitiv erschreckte. Angstschweiß lief ihr an allen möglichen Stellen aus dem Körper, von denen sie bisher nicht einmal gewusst hatte, dass diese existierten. Was wäre, wenn diese Geschütze eine Fehlfunktion hätten und sie nicht erkannt werden würde? Dann wäre sie schneller tot als sie bis eins zählen könnte. Eine ganze Reihe von Lasermechanismen aktivierte sich und tastete sie einmal komplett ab um auch wirklich kein Detail ihres Körpers zu übersehen.
„Sicherheitsabfrage erfolgreich. Willkommen zu Hause, Abomination“, sprach die plötzlich eine dieser typischen verzerrten Stimmen, wie Technologie sie üblicher Weise abgab, an und die Tore durch die Mauer und in die Basis hinein öffneten sich selbstständig. Noch etwas verwirrt sah Sarah sich um, bevor sie schnell einmal tief durch atmete und eintrat. Würde das jetzt jedes Mal genauso ablaufen, wenn sie die Basis zu Fuß verließ und wieder zurück kehrte? Würde sie sich irgendwann eventuell daran gewöhnen oder müsste sie irgendetwas machen damit eine solche Rückkehr nicht jedes Mal eine Gefahr für ihr Leben bedeutete? Das alles war jedoch erst einmal egal als sie durch die Tür des Gebäudes trat. Sarah sollte direkt die Kinnlade runter fallen, denn die Basis in der ihre Familie sie damals groß gezogen hatte, hatte weder diese Größe, noch dieses Maß an Luxus gehabt. Dazu rannten Roboter im gesamten Gebäude herum und schienen sich darum zu kümmern das Gebäude permanent sauber zu halten. Als sie ihre verglichen kleine Tasche mitten im Gang abstellte um sich um zu sehen, nahm sich direkt einer der Roboter dieser an und sortierte deren Inhalt automatisch im Haus weg. Ob das ein Zufall war, dass sie einfach nur diese Basis erwischt hatte oder hatten andere Protectoren aus ihrem Zyklus auch ein solches Glück bei der Auswahl? War dies möglicher Weise der gesellschaftliche Stand auf dem sich Protectoren eigentlich bewegten? Wenn dem so war, wie viel besser mussten dann die Overlords gestellt sein? Sarah konnte sich da nämlich ohnehin kaum noch eine Steigerung zu dem was sie hier besaß vorstellen.

Nachdem Sarah sich mit allen Räumlichkeiten vertraut gemacht hatte und festgestellt hatte, dass die Basis offensichtlich dazu gedacht war noch weitere Personen aufzunehmen und jedem davon eine gewisse Privatsphäre zu bieten, war ihr nun auch klar, weshalb das Gebäude so groß war. Dennoch waren ausreichend Räume für ganze zehn Personen vorhanden und keiner müsste sich dabei besonders einschränken. Aber das Ziel war es hier wahrscheinlich, dass auch zukünftige Angestellte von Sarah die Basis so wenig wie möglich verlassen müssten und es auch wollten. Die tatsächliche Action ging allerdings unter dem Wohnbereich ab, wo man bereits ihren bestellten MODULAR in den unterirdischen Hangarbereich geliefert hatte. Tatsächlich war auch dieser gigantisch und würde ihr Platz für noch 4 weitere vollständige MODULARs bieten, die damit jederzeit einsetzbar wären, sowie noch einige weitere Bauteile um beschädigte zu ersetzen oder die Maschinen einfach nur auf eine andere Art von Einsatz anzupassen. Bei allem dem sah Sarah jedoch auch die ersten Probleme auf sich zukommen. Eine solche Basis zu unterhalten würde sicherlich nicht billig werden. Ihre Geldreserven waren für die Anschaffungen die sie jetzt gerade begutachtet hatte aufgebraucht worden und sie brauchte sicherlich bald einige Techniker. Angefangen mit Experten für Roboter und aufgehört mit einem Experten für Informationsverarbeitung und Sicherheit. So toll sie alles hier auch fand, wenn es jemand schaffen würde die Sicherheitssysteme von außerhalb zu überwinden, etwa durch Hacken, hätte sie ein großes Problem. Dazu kam der Kredit der Protectoren-Organisation, den sie möglichst bald wieder zurück bezahlen müsste, da sie ja schon eine ganze Weile auf diese Basis und ihren MODULAR gewartet hatte. Sarah musste also zusehen, dass sie ihre ersten Aufträge annehmen würde, wenn sie nicht in größere Schwierigkeiten kommen wollte. Aber zumindest bis Ende des Tages könnte das sicherlich auch noch warten, dachte Sarah sich, als sie sich in dem Wohnbereich, den sie sich für sich selbst ausgewählt hatte, in einen der unglaublich gemütlich aussehenden Sessel fallen ließ und sich erst einmal kräftig ausstreckte. Danach schaltete sie sich eines der Online-Unterhaltungsprogramme an und ließ sich von einem der Haushaltsroboter ein kühles Getränk aus dem Kühlschrank bringen. Ja so ließ es sich leben, dachte Sarah sich, während sie wahlweise auf das Unterhaltungsprogramm und wahlweise durch das Panorama-Fenster auf das offene Meer hinaus sah, wo die Sonne bereits am Untergehen war. Es war nur angemessen, dass sie das zumindest bis zum Ende des Tages noch genießen würde, bevor sie einen Auftrag annehmen würde. Schließlich könnte jeder Auftrag eines Protectoren der letzte sein.

Sie hatte es also getan und ihren ersten Auftrag angenommen. Die Handelsunion wollte ein paar Unruhestifter in ihrem Gebiet los werden, die sich zu einem Protest für bessere Bezahlungen und gegen das Ersetzen von ihnen durch Roboter versammeln wollten. Ein ungewöhnlich gut bezahlter Auftrag dafür, dass nicht einmal erwartet wurde, dass die Demonstranten Waffensysteme aufbringen könnten, die einem MODULAR schaden könnten. Aber die Aufgabe war moralisch schon sehr unterirdisch. Demonstranten stoppen und gegebenfalls gewaltsam zu vertreiben, die nichts weiter wollten als eine vernünftige Bezahlung für ihre Arbeit, mit der sie sich selbst und ihre Familien dann auch vernünftig ernähren könnten, das war schon eine ziemliche miese Nummer. Aber Sarah hatte den Auftrag angenommen, weil sie das Geld dringend brauchte um der Organisation der Protectoren den Start-Kredit zurück zu bezahlen. Wenn die Sache gut gehen würde, dann bräuchte sich das vielleicht bald nie wieder zu machen. Es gab auch immer noch die Option, dass ihr Erscheinen die Leute so verängstigte, dass sie einfach schnell nach Hause gehen würden und Sarah gar nichts tun müsste. Eine Lösung, die ihr sicherlich am liebsten wäre. Nur sehr langsam ging sie in den Hangarbereich ihrer Basis, wo ihr MODULAR der 4ten Generation bereits wartete. Routiniert wie eh und je begab Sarah sich in das Cockpit der Maschine und tätigte nacheinander alle Schalter, die nötig waren um das Vehikel zu starten. Weitere Betätigungen von Schaltern, lösten die Haltevorrichtung des Hangars und öffneten die gewaltigen Tore aus massivem Metall. Ein letzter Schalter schien ein Förderband zu aktivieren, dass den MODULAR durch das Tor bewegte. Direkt nach Verlassen der Basis sollte die Maschine einige Meter nach unten ins Meerwasser fallen, wo jedoch die Automatik den Sturz abfangen sollte. Das Meer war dort wo der MODULAR heraus gefallen war allerdings nur gerade einmal so tief, dass der Modular mit dem Fuß einsinken sollte. Langsam setzte Sarah den MODULAR in Bewegung und nahm den Kurs zu ihrem Zielort auf. Das Steuern eines echten MODULARs fühlte sich dabei völlig anders an, wie der Simulator, den sie bei der Organisation der Protectoren genutzt hatte. Sie fühlte sich stark und mächtig darin. So als gäbe es nichts, was sie so bald antasten könnte. Geschweige denn irgendetwas dass ihr Schaden könnte. Selbst Naturgewalten würden sich für Sarah in diesem Moment nicht bedeutend anfühlen. Aber dieses Gefühl war gefährlich. Andere MODULARs konnten ihr gefährlich werden. Das musste ihr zu jeder Sekunde klar sein, selbst wenn keine erwartet wurden, wie bei diesem Auftrag. Und so bewegte sie sich weiter in die Stadt in der ihr Auftrag stattfinden sollte und in der sie offensichtlich bereits erwartet wurde. Die Arbeiter hatten in der Hauptstraße, die groß genug war für gleich mehrere MODULARs, einige Barrikaden errichtet und sich dort mit Baufahrzeugen und einigen Baustellen-Robotern eingefunden. Obwohl wenn sie ein paar Waffen, wie leichte Maschinengewehre und leichte ungelenkte Raketenwerfer dort angebracht hatten, wären diese Gerätschaften immer noch absolut keine Gefahr für Sarahs MODULAR. Sie begann sich schnell einmal umzusehen und nahm die Umgebung in Augenschein. Sie zählte vier Baukräne und acht große Baustellen-Roboter. Die Gebäude könnten aber ohne Schwierigkeiten weitere Feinde verbergen. Allerdings wenn nicht ein Wunder geschehen wäre und diese Arbeiter irgendwoher einen MODULAR hergezaubert hätten, waren diese versteckten Feinde genauso schnell und einfach erledigt wie die übrigen zwölf. Dazu zeigte das Radar keine weiteren Feinde an. Sarah entschied also ein paar weitere Schritte auf die Barrikaden zu zugehen und das Außenkommunikations-System zu aktivieren.
„Arbeiter der Handelsunion. Dieser Protest ist hiermit aufgelöst. Geht friedlich nach Hause und ich werde euch keinen Schaden zufügen“, sagte Sarah, wobei der MODULAR es extrem laut und mit einer massiven Stimmverzerrung nach außen weiter gab, so dass es nicht nur unmöglich wäre zu erkennen, dass sich in Wahrheit eine junge Frau in der Maschine befand und es zwangsweise äußerst bedrohlich wirken musste.
„Geh du doch nach Hause, Drecksprotector!“, tönte es plötzlich aus den Reihen der Demonstranten.
„Solltet ihr den Kampf mit mir suchen, werdet ihr alle sterben“, meldete sich Sarah noch einmal zu Wort.
„Und wenn wir einfach nach Hause gehen, haben wir nicht genug Geld um zu überleben…“
„…von unseren Familien fangen wir gar nicht erst an!“
„Ich hab ne kranke Tochter zu Hause die ich nicht mit Medikamenten versorgen kann, weil mir der Dreckskonzern nicht genug dafür bezahlt. Aber ich soll einfach heim gehen?“
„Mein Vater braucht einen Krückstock zum Gehen und meine Mutter kann nicht mehr aus dem Bett aufstehen.“
„Und ich hab nichts zum Beißen gesehen seit zwei Tagen.“
Diese Leute waren offensichtlich in sehr verzweifelten Notsituationen und würden sich nur schwer davon überzeugen lassen, einfach aufzugeben und zu gehen. Aber Sarah wollte dennoch nicht, dass es auf diese Weise enden würde. Am liebsten wäre sie einfach umgedreht und zurück in ihre Basis gegangen. Aber sie war selbst in einer Notlage. Sie brauchte das Geld um ihre Schulden bei der Organisation der Protectoren zu bezahlen. Sie hatte keine Ahnung wie lange diese sich noch hinhalten lassen würde, bevor sie Sarah selbst zum Ziel von Protectoren erklären würde. Dazu kam noch, dass es Sarah nicht klar war, wie genau die Organisation reagieren würde, wenn sie einfach einen Auftrag nicht beendete. Und selbst wenn sie damit durch käme: Wer garantierte ihr, dass ihr nächster Auftrag nicht etwas viel schlimmeres sein würde als diese Aufgabe jetzt?
„Ich bitte euch… Ich möchte nicht, dass es auf diese Weise endet. Geht einfach friedlich nach Hause und kehrt zu einem anderen Zeitpunkt wieder zurück“, versuchte sie noch einmal eindringlich auf die Leute einzureden, nachdem ihr klar war, dass Einschüchterung äußerst zwecklos wäre. „Wenn ihr jetzt einfach nach Hause geht, wird euch nichts geschehen“, fügte sie noch hinzu.
„Damit uns zu Hause die Sicherheitsroboter einfach einkassieren können? Uns wird nichts passieren? Schieb dir deine Dreckslügen in den Arsch!“, antwortete einer der Demonstranten.
„Fick die Protectoren-Schweine!“ „Mörder!“ „Wir scheißen auf euch, ihr käufliches Pack!“, fügten weitere noch hinzu.
„Ihr habt es unbedingt so haben wollen!“, schrie nun Sarah durch die Außenkommunikations-Anlage und ließ ihren Modular seine Armwaffen ausrichten, sowie zwei Schritte vortreten. Immer noch hoffte sie, dass dieses Vorgehen die Leute einfach nur so verängstigte, dass sie nach Hause gingen, aber leider war dies nicht was geschehen sollte. Anstelle dessen schlugen nun plötzlich Projektile von einem der Maschinengewehre in die Schulterpanzerung ihres MODULARs ein und verfehlten die Raketenwerfer nur sehr knapp. Ein Treffer an der richtigen Stelle hätte die geladenen Raketen zur Explosion bringen und den MODULAR zerstören oder zumindest sehr stark beschädigen können, trotz dessen starker Panzerung. Weitere Schüsse schlugen in den Torso und wurden von dessen Panzerung aufgehalten, was anderenfalls Sarahs Tod bedeutet hätte. In einer Reflex-Reaktion erwiederte Sarah das Feuer auf den Bauroboter, der ihr am nächsten war und feuerte ihre Gattlings auf diesen ab. Dieser hielt den Waffensystemen des MODULARs nicht allzu lange stand und explodierte direkt. Panische Schreie aus der Menge der Demonstranten drangen zu Sarah vor, die offensichtlich vergessen hatte die Außenkommunikation abzuschalten. Erschrocken davon und von dem was sie gerade getan hatte, zog sie sich schnell zwei Schritte mit ihrem MODULAR zurück.
„Der Protector hat uns angegriffen! Feuer!“, konnte Sarah jemanden schreien hören und die Bauroboter begann mit ihren an den Armen montierten leichten Maschinengewehren und die Baukräne mit ihren Raketen, die an deren Hebearm montiert waren, zu feuern. Das Feuer war wie zu erwarten war extrem ungenau. Explosionen von Raketen rissen Stücke aus dem Beton der Hochhäuser und Kugeln schlugen überall ein, nur nicht in den MODULAR von Sarah, die sich verwirrt noch zwei weitere Schritte zurück ziehen sollte. Nur hin und wieder schlugen Projektile in die Panzerung ihrer Maschine ein und prallten dann als Querschläger daran ab. Was ihr am gefährlichsten werden konnte waren diese Raketen von den Baukränen. Ein einziger Treffer dieser Waffen an der richtigen Stelle ihres MODULARs wäre fähig ihn vollständig zu zerstören. Allerdings waren auch die Maschinengewehre der Bauroboter nicht zu unterschätzen. Und so entschied Sarah die Raketenwerfer zu aktivieren und wartete nun auf die Zielerfassung. `Schneller, schneller, na los doch!´, dachte Sarah sich, während jeweils zwei Raketen auf eines der noch übrigen elf Ziele aufgeschaltet wurden. Die Zeit bis dorthin verging völlig schleppend und weitere Raketen und Projektile zerrissen in der Zeit weitere Hausfassaden. Trümmer regneten dabei auf die Straße und machten diese sehr bald nur noch für einen MODULAR überhaupt noch passierbar. Plötzlich krachte eine Rakete direkt vor Sarahs Maschine in den Beton und explodierte dort. Trümmerteile krachten dabei gegen die Maschine und hinterließen laute Geräusche, die Sarah im Inneren noch wahr nehmen konnte. Zu ihrem Glück war jedoch weder das Bein noch der Fuß ihres MODULARs hiervon beschädigt worden. Endlich! Die Zielaufschaltung war beendet und Sarah ließ sich nicht zwei Mal bitten und feuerte. Schnell rasten die Raketen auf alle ihre Ziele zu und hinterließen nicht zu unterschätzende Explosionen als sie einschlugen. Die offensichtlich ungepanzerten Baustellen-Fahrzeuge zerrissen davon einfach oder brachen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen. Erneut panische Schreie über das Außenkommunikations-System, dass Sarah immer noch nicht abgeschaltet hatte. Plötzlich fegte ein roter Laser rechts an ihrem MODULAR vorbei und ein gewaltiges Projektil dass Sarah einer Kanone zuordnete raste vorne von links nach rechts durch ihr Blickfeld. In einer schnellen Reflex-Reaktion aktivierte Sarah nun die Booster und bewegte ihren MODULAR nach rechts in einen Abzweig, bevor eine Reihe Raketen, die ebenfalls von links kamen, sie treffen konnten. Zwei weitere Laser-Strahlen krachten ebenfalls in die Straße und verfehlten sie. Das war doch völlig unmöglich. Das Radar zeigte zwei andere MODULARs an und auch die Waffensysteme, die von ihnen bisher gezeigt worden waren deuteten sehr stark darauf hin. Vorsichtig wagte Sarah einen Blick auf die beiden neuen Feinde und stellte schockiert fest, dass es sich tatsächlich um MODULARs der 1sten Generation handelte. MODULARs der ersten Generation hatten eine sehr grobe Form und bestanden meist aus einem Würfel- oder Kugelförmigen Torso der auf Beinen montiert war und einer Reihe an Waffensystemen, die man an diesem Torso angebracht hatte. In Falle dieser beiden MODULARs handelte es sich um einen Würfelförmigen Torso auf vier Beinen mit zwei Waffensystemen, die offensichtlich auf Energie basierten und einem Kugelförmigen Torso auf normalen zwei Beinen mit jeweils einem Energiewaffensystem und einem konventionellen. Dazu sollte ein gewaltiger Raketenwerfer direkt auf dem Torso des Würfelförmigen MODULARs angebracht sein. Gehörten die ebenfalls zu diesen Demonstranten? Und wenn nicht wieso griffen diese sie an? Generell war Sarah recht irritiert davon, dass tatsächlich noch jemand diese alten Relikte verwendete. Wobei es das wohl unter den Protectoren öfter gab, dass einige einfach über ihren Verhältnissen lebten und schlecht mit ihren Verdiensten wirtschafteten, was dann dazu führte, dass sie billige MODULARs steuern mussten und schlecht bezahlte Aufträge annehmen um weiterhin existieren zu können. Es gab aber auch immer noch die Möglichkeit, dass diese Demonstranten diese Maschinen aus recycelten Teilen zusammen gebaut hatten und Mitglieder dieser Gruppe sie steuerten. Vielleicht steckte aber auch etwas ganz anderes dahinter. Fakt war in jedem Fall, dass diese Maschinen zwar veraltet, aber durchaus gefährlich waren und auch einem MODULAR der 4ten Generation schwere Schäden zufügen konnten. Sarah blieb jedoch keine Zeit darüber noch länger nachzudenken, denn der Würfel feuerte schnell den roten Laserstrahl ab, wobei er Sarah verfehlte, die mit dem Booster erneut zur Seite gewichen war und nun mit den Gattlings Gegenfeuer geben sollte, während sie hinter einer Hausfassade verschwand. Dort wartete jedoch der Kugelförmige MODULAR und feuerte seine Kanone ab, wobei er lediglich das Haus treffen sollte. Eine gewaltige Explosion ereignete sich und schleuderte weiteren Beton, Glas und Metall durch die nähere Umgebung des Einschlags, während Sarah nun die Booster für einen Sprung nutzte und die Maschine auf einem weiteren Gebäude landete, das hoffentlich stabil genug wäre um ihre Maschine auszuhalten. Dennoch nahm sie den kugelförmigen Feind wieder mit ihren Gattlings unter Feuer, bevor dieser seine Kanone wieder abfeuern konnte. Schnell wich dieser selbst mit Hilfe eines Boosters zur Seite, während er einige ungenaue Schüsse mit seiner anderen Waffe abgab, bei der es sich offensichtlich um ein Energiegewehr handelte. Plötzlich krachte ein blauer Laser von rechts in die Panzerung von Sarahs MODULAR, während ein weiterer roter Strahl ihn verfehlte und in das Gebäude dahinter krachte. Der blaue Laser hatte jedoch nur einen leichten Schaden an der Panzerung hinterlassen, so dass Sarah schnell mit Hilfe des Boosters zurück wich und nun hinter dem Gebäude landete, dass ihr bisher als Podest zur besseren Sicht gedient hatte. Schockiert musste sie anschließend mit ansehen, wie es von einem Projektil aus der Kanone des kugelförmigen MODULARs zur Explosion und zum anschließenden Einsturz gebracht wurde.

Das war wesentlich extremer als Sarah sich ein reales Gefecht mit MODULARs jemals vorgestellt hätte und übertraf den Simulator noch bei weitem darin. Gewaltige Beschleunigungskräfte rissen an ihr und sie hatte nicht mehr die geringste Ahnung wie hoch ihr Puls und ihr Blutdruck waren. Schweiß lief über ihren gesamten Körper und ihre Augen waren weit aufgerissen während sie mit den Boostern durch eine der Straßen fegte und dabei immer dann einen der beiden Feinde links oder rechts mit Gattlings unter Feuer nehmen sollte als sich eine Lücke in der Häuserfront auftat. Sie musste jedoch vorsichtig sein. Sie hatte bereits ein Viertel der Munition dieser Waffen eingesetzt. Außerdem ging die Booster-Energie aus, so dass Sarah nun wieder Deckung hinter einer Häuserfront suchte, während Laserstrahlen des würfelförmigen Feindes in das Gebäude einschlugen. So würde es nicht weiter gehen. Nicht nur das die Schäden an den Straßenzügen und der Stadt langsam gewaltig wurden, sie hatte noch keinen einzigen Treffer an ihren Feinden gelandet. Auf einmal entschied sich der kugelförmige Feind zu einem Sprung und kam ihr dabei mit den Boostern immer näher. Anscheinend wollte auch er die Entfernung verringern um den einen großen Treffer aus der Nähe zu landen, der den Kampf beenden würde. Das wäre Sarahs Chance, wenngleich es auch ein hohes Risiko wäre. Wäre er schneller, wäre dies das Ende für Sarah. Als der Feind nun direkt rechts neben ihr landete reagierte Sarah schnell darauf indem sie den Flammenwerfer abfeuerte. Dies schien der Pilot dieses MODULARs nicht erwartet zu haben und ging in schnellen Schritten zurück, während die Flammen nicht nur schwere Schäden an der Panzerung anrichteten, sondern sicherlich auch die Wärmeableitung der Maschine stark überfordern sollten und dem Piloten die Sicht raubten. Der perfekte Moment um schnell einige Schüsse mit der Shell-Gun abzugeben, welche auf diese kurze Entfernung die aufgeheizte Panzerung zerreißen sollte als würde diese nur aus Papier bestehen. Den letzten Rest sollte die schwere Kanone erledigen, welche in den Torso einschlug und die gesamte Maschine mit voller Wucht ein gutes Stück mit sich nach hinten riss, wo der besagte Torso vollständig explodierte und lediglich noch die Beine übrig blieben, welche nun einfach zur Seite umkippen sollten. Der erste Gegner war beseitigt, Jetzt fehlte nur noch der zweite. Aber wo war dieser hin? Das Radar zeigte nichts an. War der etwa so schockiert, dass er sich nun einfach zurück gezogen hatte? Mit bloßer Gewalt wurde Sarah aus ihrer Wunschvorstellung gerissen, als nacheinander sechs Raketen hinten in ihre Maschine einschlugen und dort explodierten. Die hintere Panzerung nahm dabei schwere Schäden, aber sie hielt stand. Schnell drehte Sarah ihre Maschine um, nur um zwei Treffer von dem blauen und dem roten Laser direkt in den Haupttorso und die linke Schulter ein zu stecken. Der linke Raketen-Werfer riss dabei ab, der Torso selbst hielt jedoch weiterhin stand, wenngleich die Panzerung mittlerweile angeschlagen sein musste. Der rechte Raketen-Werfer hatte jedoch seine Zielerfassung abgeschlossen und Sarah erwiederte das Feuer schnell mit dessen sechs Raketen. Offensichtlich in Panik wich der würfelförmige Feind mit dem Booster zur Seite, wo Sarah ihn bereits erwartet hatte und ihn mit dem Projektil ihrer Kanone begrüßte. Ein gewaltiger Einschlag schien den MODULAR außer Balance zu bringen und schien eines seiner Beine mit getroffen zu haben. Ein letztes Mal feuerte der Feind seinen roten Laser ab und verfehlte sein Ziel um Längen bevor die sechs Raketen in seinen schwer beschädigten Torso einschlugen und ihm den Rest gaben. Eine gewaltige Explosion sollte den Straßenzug und den Feind zerreißen und damit das gewaltige Gefecht beenden. Erst jetzt sollte Sarah auffallen, dass sie sich wieder in der Hauptstraße befand. Dort wo die ganze Sache angefangen hatte. Erneut konnte sie panische Schreie über die Außenkommunikations-Anlage, die sie immer noch nicht abgeschaltet hatte vernehmen. Aber dieses Mal waren auch Schreie des Schmerzes zu hören. Lautes Weinen und Schreie des Klagens. Und da war dieses ganze Blut! War sie es gewesen, die das verursacht hatte? Und wie hatte ihr das die ganze Zeit nicht auffallen können? Innerlich begann sich alles in Sarah zusammen zu ziehen. Das Gefühl sich übergeben zu wollen machte sich breit und es wurde unglaublich schwer für sie zu atmen. `Sie hatte das getan!´, dachte sie sich erneut während sie mit weit aufgerissenen, schockierten Augen beobachtete wie einzelne Demonstranten versuchten andere aus Trümmerhaufen zu befreien oder zumindest deren Leichen zu finden. Weiter hinten sollte ihr dabei eine besonders große Gruppe von Leuten auffallen, die versuchte einen besonders großen schweren Betontrümmer zu bewegen. Hatte es überhaupt Sinn diesen Trümmer bewegen zu wollen? Wäre derjenige der darunter lag nicht ohnehin schon Matsch? Plötzlich krachten von weiter weg drei Plasma-Projektile in den Straßenzug und erweiterten sich Halbkugelförmig. Die Leute schrien noch einmal lautstark bevor sie von der Zerstörungskraft dieser Waffe mitgerissen wurden. Nichts blieb mehr von den Demonstranten übrig außer drei gewaltigen Kratern in der Straße. Wer war das? Wer hatte das getan? Erschrocken stellte Sarah nun fest, dass ein weiteres Plasma-Projektil auf sie abgefeuert worden war. In einer unglaublich schnellen Reaktion aktivierte sie die Booster ihres MODULARs und steuerte diesen seitlich in eine der abzweigenden Straßen, so dass das Projektil sie nicht nur verfehlte, sondern die Hochhäuser ihr auch als Deckung dienen würden. Hatte sie außerdem richtig gesehen? Ein dunkelroter MODULAR der 5ten Generation hatte sie gerade angegriffen? Wieso? Und wieso hatte er zuvor alle Demonstranten getötet? Gehörten die anderen beiden MODULARs die sie gerade zerstört hatte zu ihm? Was ging hier überhaupt vor sich?

Sarah erkannte den dunkelroten MODULAR wieder. Sie hatte bereits von diesem Protector gehört, der sich immerhin auf dem D-Rang und damit ganze zwei Ränge über ihr befand. Er hatte sich den Namen „Bloodpool“ gewählt und dieser Name schien bei ihm offensichtlich Programm zu sein. Er hatte bereits bewiesen, dass er keine Gnade mit seinen Feinden kannte und auch nicht zögerte harmlose Zivilisten zu töten. Angeblich sollte er außerdem die Möglichkeit gehabt haben im Rang längst noch einmal aufgestiegen zu sein. Aber er bevorzugte es Aufträge wie diese an zu nehmen, wo er möglichst viele Menschen töten konnte, anstelle von höherrangigen Aufträgen wo er gegen andere Protectoren antreten sollte und nur einen oder zwei Menschen töten konnte. Dennoch konnte Sarah nicht vermeiden, dass sie sich erneut fragte was hier zum Teufel nochmal eigentlich vor sich ging. Gehörte dieser Protector zu den Demonstranten? Wenn ja, wie konnten diese sich einen hohen D-Rang-Protector überhaupt leisten? Und weshalb hatte er sie dann alle umgebracht? Und wenn nicht, musste ihn ein Konzern geschickt haben. Welcher wäre das? Welcher andere Konzern würde davon profitieren in dieser Weise in einen eskalierten Protest einzugreifen? Oder war auch Bloodpool von der Handelsunion bezahlt worden um die Spuren und Zeugen zu beseitigen, so dass diese den ganzen Vorfall Sarah in die Schuhe schieben könnten und Bloodpool als den großen Helden in der Not, der den Amok laufenden Protector beseitigt hätte ausgeben zu können? Egal welche Version hier zutreffen sollte, Sarah blieb nicht die Zeit um lange darüber nach zu denken. Sie hatte es mit einem gewaltigen Monster von einem Gegner zu tun und es war unklar ob sie diesem Feind überhaupt gewachsen wäre. Ihr Gegner steuerte zu seinen gefährlichen Fähigkeiten auch noch einen MODULAR der 5ten Generation und war ihr damit um eine Generation voraus. Der mittelschwere, dunkelrote MODULAR war offensichtlich mit einer Plasma-Kanone auf seiner linken Schulter bewaffnet und mit einer genauso großen Waffe auf der rechten Schulter, die Sarah nicht hatte erkennen können. Zudem nutzte Bloodpool zwei Handfeuerwaffen, von denen eine wie ein schnellfeuerndes Energie-Gewehr aussah und die andere wie ein Scharfschützengewehr für MODULARs. Zudem war Sarah sich sicher, dass das Vehikel eines Feindes auch noch mindestens eine, vielleicht sogar zwei interne Waffen im Torso verbaut hatte. Dazu sollte sie seine Geschwindigkeit nicht unterschätzen. Es handelte sich immerhin um einen mittleren MODULAR der 5ten Generation. Und den sollte sie nun mit ihrem bereits angeschlagenen MODULAR der 4rten Generation bekämpfen, der schon einige Schäden an der Panzerung erhalten und einen Raketenwerfer verloren hatte, sowie einiges an Munition bereits eingesetzt hatte? Sie hatte doch überhaupt keine Chance. Noch dazu lief ihr Einsatz schon eine ganze Weile. Unter der Voraussetzung, dass sie auch noch zurück zu ihrer Basis musste, würde die Energie ihres MODULARs vielleicht noch 15 oder 20 weitere Minuten reichen. Das einzige was Sarah nun noch einfallen sollte um lebend aus dieser Situation zu kommen war der Versuch zu verhandeln. Aber auf welcher Basis sollte Sarah mit einem Monster wie diesem Bloodpool verhandeln? Was könnte er wollen? Und da dies ihr erster Auftrag war, konnte sie ihm auch keine Bezahlung anbieten. Dennoch musste sie es versuchen und aktivierte die Kommunikation, wobei sie auch die Gelegenheit nutzte und endlich die Außenkommunikation abschaltete.
„Ich muss gestehen, dass ich gerade etwas enttäuscht bin. Sie hatten mir versprochen, dass es sich bei Abomination um einen echten Wunderanwärter handeln würde und als du die anderen beiden erledigt hast, hatte ich mir tatsächlich ein paar Hoffnungen gemacht. Aber dass du auf so billige Weise versuchst dein Leben zu retten ist wirklich erbärmlich und einem Protector unwürdig“, meldete sich Bloodpool mit einer klaren Männerstimme mittlerer Tonlage, die Sarah vom Klang her einem Mann zwischen 40 und 50 zuordnen würde. Offensichtlich schien er sich auch nicht die Mühe zu machen seine Stimme zu verzerren oder in einer anderen Art seine Identität zu verbergen.
„Aber es muss doch irgendeinen anderen Weg geben, wie wir uns einig werden können. Wir trennen uns friedlich und du erzählst denen, dass du mich erledigt hast. Ich verschwinde und komme nie wieder. Du kassierst dein Geld und ich überlebe. Oder ich weiß… Ich sprenge meinen MODULAR und verlasse ihn vorher. Damit wird es so aussehen als ob du gewonnen hast und ich...“, begann Sarah völlig aufgeregt und unkontrolliert loszureden. Offensichtlich wurde die gesamte Situation langsam ein wenig zu viel für sie. Erst die Demonstranten, denen sie nichts tun wollte, aber es trotzdem getan hatte und jetzt dieser Kerl hier, der bereit war absolut jeden zu töten, der ihm im Weg stand.
„Lass mich ganz offen zu dir sein: Es gibt keinen Weg wie du dein Leben jetzt noch retten könntest. Nicht nachdem du mich so richtig angepisst hast. Die Organisation ist wirklich sehr lasch mit ihren Voraussetzungen geworden und mittlerweile lassen sie offensichtlich jedes kleine Mädchen in MODULARs, dass einem Ausbilder schöne Augen machen kann. Ihr alle seit eine Schande für den Berufsstand des Protectors und genauso schändlich wirst du nun zu Grunde gehen“, unterbrach Bloodpool sie einfach und brach die Verbindung ab. Sie war sich doch sicher, dass sie einen Stimmverzerrer aktiviert hatte. Woher wusste Bloodpool also, dass es sich bei Sarah um eine noch recht junge Frau handelte? Hatte er das etwa durch die Stimmverzerrung noch hören und erkennen können? Und was maßte dieser Kerl sich gerade an? Sie und eine Schande für die Protectoren? Wenn dann waren doch eher Typen wie er ohne jede Moral und ohne jedes Gefühl eine Schande für den Berufsstand. Es waren Mörder wie er die den Ruf von Protectoren bei den Leuten befleckten und das alles machte Sarah richtig wütend. So sehr sogar, dass sie entschied zu kämpfen. Selbst wenn das hier ihr unausweichliches Ende wäre, einfach würde es dieser Bloodpool nicht gemacht kriegen. Ein Entschluss den sie keine Sekunde zu früh getroffen hatte, denn wie ihr Radar bereits anzeigte setzte ihr Feind sich gerade in Bewegung und startete seinen ersten Angriff.

Sarah blieb nicht viel Zeit um diesen Feind zu analysieren. Und dabei bräuchte sie dringend eine Schwachstelle an ihm die sie ausnutzen könnte. Aber das einzige was ihr für den Moment einfallen sollte, war die Tatsache, dass dessen MODULAR mit seiner dunkelroten Bemalung doch ziemlich auffiel in einer grau-braunen Stadtumgebung. Sarahs eigener MODULAR war tatsächlich in der grau-metallic Färbung geblieben, in der sie ihn auch bestellt hatte. Es war nicht mit Absicht geschehen, aber sie konnte sich sicher sein, dass ihr diese Farbe ein minimales Maß an Tarnung in dieser Umgebung einbrachte. Ferner waren da die vielen Energiewaffen ihres Feindes, die ihm sicherlich an die Energie gehen würden, so dass er die Booster nicht in dem Maße einsetzen konnte und damit nicht ganz so mobil wäre, wie es auf den ersten Blick den Anschein hätte. Sarah fiel ebenfalls auf, dass die meisten Waffen zwar extrem schwer und durchschlagskräftig waren, aber nicht über viel Munition verfügen konnten. Allerdings hatte Bloodpool ganz klar den Vorteil, dass er mit beinahe vollen Vorräten in diesen Kampf eintrat und sie bereits einen großen Teil verschossen hatte. Das war alles was Sarah in der kurzen Zeit einfallen sollte, bevor ihr Feind in eine gute Schussposition kommen sollte, aber es war zumindest etwas. Damit könnte sie arbeiten. Der Rest würde sich hoffentlich gleich von selbst ergeben. Und so nutzte Sarah schnell die Booster um sich selbst in eine gute Schussposition zu bringen und einen Überraschungsfaktor zu haben und nutzte sie weiter um den MODULAR seitwärts zu driften, während sie versuchte das automatische Zielsystem auf den Feind auszurichten. Dieser war jedoch eindeutig schneller und feuerte mit seinen beiden Handfeuer-Waffen auf sie. Der seitliche Drift bewirkte jedoch, dass das Sniper-Gewehr sie verfehlte und lediglich eine geringe Zahl der kleinen grünen Energieprojektile in ihre Panzerung einschlugen. Auch die Plasma-Kanone verfehlte sie, bevor sie hinter einem Gebäude verschwand und schnell den MODULAR zu Fuß weiter bewegen musste, während der Booster wieder auflud. Ihr Feind ließ jedoch nicht locker und kam schon bald auch hinter dem Gebäude hervor. Allerdings nun feuerte Sarah mehrmals mit ihrer Shell-Gun, da sie nun nahe genug für diese Waffe war und setzte mit den Gattlings nach als sich Bloodpool offensichtlich verwirrt mit den Boostern zurück zog und wieder links in einer Abzweigung hinter einem anderen Gebäude verschwand. Schnell stürmte Sarah nun hinter ihrem Feind her, der jedoch plötzlich von den Boostern angetrieben hinter seiner Deckung hervor sprang und erneut ein gewaltiges Plasma-Projektil auf Sarah abfeuern sollte. Sarah gab ihrem Impuls zurück weichen zu wollen jedoch nicht nach und stürmte weiter voran, was der Grund war, weshalb sie von diesem Angriff ebenfalls verfehlt wurde. Schnell feuerte sie die gewaltige Haupt-Kanone ab, aber das Projektil verfehlte den Feind um Längen, da dieser bereits wieder nach unten stürzte und auf dem Dach eines Gebäudes landete, von wo er schnell mit seinem schnellfeuernden Energie-Gewehr schoss und Sarah damit zurück zwang. Warnleuchten blinkten im Cockpit ihrer Maschine und Signaltöne betäubten ihre Ohren, während einige der kleinen grünen Energie-Projektile in ihre Panzerung krachten und dort sicherlich einige Schäden anrichteten. Aber auch Sarah feuerte beide Gattlings auf den Feind ab, der von wesentlich mehr ihrer Projektile getroffen worden sein musste, als sie von seinen. Dennoch zeichnete sich noch lange kein sichtbarer Schaden an Bloodpools Maschine ab, während Sarahs Schadensanzeige bereits einen mittleren Schaden an der Panzerung des Torsos und einen leichten Schaden am rechten Arm anzeigte. Das Zielerfassungssignal für die Raketen meldete sich. Genau der richtige Moment um sie abzufeuern, dachte Sarah sich und jagte Bloodpool den Schwarm aus acht Raketen nach. Dies blieb von Bloodpool jedoch nicht unbemerkt, so dass er schnell hinten wich und vom Gebäude sprang, dass ihm als Podest gedient hatte. Nun war es Sarah, die ihm mit den Sprungtriebwerken folgte und auf dem selben Gebäude landete, während sie das Feuer durch die Gattlings weiter aufrecht erhielt und bei der Landung von einem Plasmaprojektil verfehlt wurde. Dieses krachte stattdessen in den Wolkenkratzer dahinter und riss in einer gewaltigen Explosion ein ganzes Stück aus dem Gebäude. Sarah ließ sich jedoch nicht verwirren und jagte Bloodpool ihre Kanone hinter her, verfehlte ihr Ziel aber ebenfalls, da dieser schnell zur Seite hinter eine andere Gebäudereihe gewichen war. Das Projektil krachte nun stattdessen in die Straße, wo es einen gewaltigen Krater hinterlassen sollte. Plötzlich gab das Gebäude, das Bloodpool mit seiner Plasma-Kanone beschädigt hatte nach und begann in der Richtung zu kippen in der ein großes Stück davon fehlte, was dummerweise genau die selbe Richtung war in der sich gerade auch Sarah mit ihrem MODULAR befand. Schockiert aktivierte Sarah die Booster und nutzte sie für einen Rückwärtsschub in der Hoffnung, dass das Gebäude sie noch verfehlen würde, denn ein ganzes Hochhaus von mehreren hundert Metern Höhe, würde auch ein zwölf Meter hoher MODULAR nicht einfach aushalten können. Angstschweiß tropfte ihr vom Gesicht, als das Gebäude nur wenige Zentimeter vor ihr zu Boden ging und dabei eine gewaltige Staubwolke aufwirbelte, die ihr die Sicht einschränkte und es unmöglich machte etwas zu erkennen. Das war überstanden jetzt musste sie nur noch… Plötzlich krachte ein gewaltiges Projektil von hinten in den rechten Arm ihres MODULARs und die darauf folgende Explosion riss diesen einfach ab. Lautstark schrie Sarah auf, als die Maschine zur Seite geschleudert wurde und die Automatik offensichtlich Probleme hatte das Gleichgewicht zu halten. Ein weiteres dieser Projektile krachte in den noch übrigen Raketenwerfer und rissen diesen ebenfalls mit einer Explosion ab. Sarah konnte fühlen wie sich ihr Körper innerlich zusammen zog, aber sie musste weiter machen, sonst würde sie ganz sicher sterben. Gerade jetzt wo sie doch das Gefühl hatte, dass es sie es endlich geschafft hatte gesellschaftlich ein wenig aufzusteigen. Schnell nutzte sie den Booster und wich zur Seite, so dass sowohl das dritte dieser Projektile, als auch ein weiteres Plasma-Projektil sie verfehlten. Die halbkugelförmige Expansion des Plasma-Projektils fand jedoch so schnell statt, dass sie ihren MODULAR noch erreichte und ihm einen ungewollten Stoß in die selbe Richtung gab, in die Sarah ohnehin gerade auswich. Das führte dazu, dass sie unkontrolliert in die nächste Wand krachte und dort erst mal einen kurzen Moment bleiben sollte.

Was war gerade passiert? Sarah hatte den Angriff, der sie den Raketenwerfer und den rechten Arm gekostet hatte, gar nicht kommen gesehen. Nicht mal auf dem Radar war Bloodpool zu sehen gewesen. Er musste aus sehr großer Entfernung geschossen haben, was die Projektile, die sie getroffen hatten zwangsweise zu denen des Scharfschützen-Gewehrs machen musste. Diese gewaltige Durchschlagskraft und dann hatte er sie auch noch erwischt als sie gerade mit etwas völlig anderem beschäftigt gewesen war. Ob er das alles so geplant hatte? Kein Wunder dann, dass zwei Ränge über ihr war, wenn er zu solchen Aktionen fähig war. Aber Sarah wusste auch, dass sie jetzt nicht einfach aufgeben durfte, egal wie mächtig ihr Feind wäre. Das würde ihr sicheres Ende bedeuten. Schnell trat sie aus dem Gebäude in dem sich ihr MODULAR befand auf die Straße zurück, drehte sich nach links und nutzte direkt die Booster für einen Rückwärtsschub, um Bloodpool der ebenfalls mit seinen Boostern auf sie zukommen sollte entkommen zu können. Dabei feuerten beide durchgehend mit ihren Schnellfeuer-Waffen aufeinander und fügten Schüsse mit ihren übrigen Waffensystemen an, als ihnen die Gelegenheit günstig erschien. Mehrere Plasma-Projektile verfehlten die Maschine von Sarah mal mehr, mal weniger knapp, während auch sie nicht einen einzigen Treffer mit ihrer Kanone an Bloodpool landen konnte. Allerdings trafen die meisten der Schüsse mit ihrer Gattling und tatsächlich konnte sie erste Kratzer an der roten Panzerung ihres Gegners feststellen. Wobei das ein lächerlicher Schaden war gegen das was dieser bereits an ihrer Maschine hinterlassen hatte. Sie brauchte einen anderen Plan und musste etwas riskieren, wenn sie irgendetwas erreichen wollte, so viel wusste Sarah. Und so entschied sie sich dazu schlagartig die Richtung zu wechseln und nun mit Hilfe der Booster auf ihren Feind zu zurasen. Dieser wich nicht zurück und hielt das Feuer der Schnellfeuer-Energie-Waffe weiter aufrecht, ebenso wie Sarah weitere Projektile aus den beiden Gattlings auf ihn einregnen ließ. Plötzlich stoppte Bloodpool und schien für einen kleinen Sekundenbruchteil mit der Situation überfordert zu sein. Eine bessere Chance würde Sarah nicht bekommen, so dass sie nun erneut ihre Haupt-Kanone abfeuerte. Ein gewaltiges Projektil krachte in die Maschine von Bloodpool und brachte diese offensichtlich für einen kurzen Moment aus dem Gleichgewicht, so dass die Automatik sogar einen Ausgleichsschritt ausführen musste. Jetzt durfte Sarah nicht nachlassen. Die Nachladezeit der Kanone war zwar die längste unter allen ihren Waffen, aber relativ kurz verglichen mit denen seiner Plasma-Kanone oder des Scharfschützen-Gewehrs. Und dennoch war sie immer noch zu lange. Sarah wurde schrecklich nervös und das obwohl keine zwei Sekunden gedauert hatte. Schnell jagte sie dem feindlichen Protector ein weiteres Projektil entgegen, dass dieses mal direkt in die linke Schulter wo der gesamte Arm der Maschine abgerissen wurde, was den Verlust des Scharfschützen-Gewehrs bedeutete. Zusätzlich dazu war das Projektil jedoch auch noch durch die Plasma-Kanone geschlagen und hatte diese gleich mit zertrümmert. Erneut war Bloodpools Maschine damit aus dem Gleichgewicht geraten und musste dieses erst einmal ausgleichen, bevor er wieder Handlungsfähig wäre. Noch einen weiteren Schuss, dieses Mal in den Torso und Sarah könnte ihn vielleicht wirklich besiegen. `Schneller! Schneller, verdammt!´, dachte sie, während ihre Hauptkanone sich mit einem weiteren Projektil laden sollte. Als sie dieses Mal jedoch feuerte nutzte Bloodpool die Booster und wich zur Seite und das obwohl seine Automatik die Balance noch nicht vollständig ausgeglichen hatte. Schnell begann die andere Schulterwaffe die er hatte auszufahren und Sarah erkannte sie daraufhin wieder. Panisch begann sie sich mit Hilfe ihres Boosters nach rechts zu bewegen, wo ihr ein Gebäude Schutz bieten sollte. Plötzlich krachte das Projektil jedoch durch das Gebäude hindurch und auch durch die nächsten beiden, wobei der Sog den es dabei hinterlassen sollte genügte um sie alle zum Einsturz zu bringen. Sarah hatte das Ganze nur überstanden weil sie trotz der Deckung nicht stehen geblieben war. Auch dieser Feind verfügte über eine Railgun. Eine der mächtigsten Waffen, die einem Protector zur Verfügung stehen sollten. Und da waren immer noch die internen Waffen, die Sarah vermutete, zusätzlich zu dem Schnellfeuer-Energie-Gewehr, dass Bloodpool immer noch besitzen sollte. Sie hatte keine Chance. Nicht gegen diesen Feind. Plötzlich meldete sich außerdem ein weiteres Warnsignal in ihrer Maschine. Es war das Signal, dass ihr das bevorstehende Ende ihrer maximalen Einsatzdauer klar machen sollte. Ausgerechnet jetzt. Als ob die Lage nicht schon beschissen genug gewesen wäre. Sie würde sterben! Sie würde ganz sicher hier sterben! Bei ihrem ersten Einsatz! Das konnte doch nicht wahr sein! Das dürfte einfach nicht wahr sein!

Ihr gesamter Oberkörper zog sich zusammen. Ihr Herz musste rasen und Sarah war sich sicher, dass ihre Augen weit aufgerissen sein mussten. Das Atmen fiel ihr schwer. Diese Railguns waren schon im Simulator schreckliche Waffensysteme gewesen, aber im echten Leben waren sie sogar noch viel schlimmer. Ein einziger Fehler und das wäre ihr Ende. Sie musste jetzt ihre Ruhe bewahren. Sie hatte schon einmal einen Feind mit einer Railgun besiegt, auch wenn das nur ein arroganter Anwärter gewesen war und dann auch nur in einem Simulator, aber sie hatte ihn trotz der Tatsache, dass er über diese Waffe verfügte besiegt. Außerdem war völlig klar, dass Bloodpool diese Waffe nicht direkt noch einmal einsetzen könnte. Die Nachladezeiten für Railguns waren meistens sehr lange. Wenn sie eine Chance hatte in die Offensive zu gehen, dann war sie jetzt. Und so stürmte sie nun hinter dem Gebäude hervor, dass ihr nun wieder als Deckung gedient hatte und nahm den Feind mit Gattlings und der Kanone unter Feuer, während sie weiter auf ihn zustürmte. Dieser wich zurück und gab Gegenfeuer mit seinem Schnellfeuer-Energie-Gewehr, aber beide landeten offensichtlich nur wenige Treffer. Plötzlich stoppte das Feuer von Sarahs Gattlings einfach. Und auch die Kanone reagierte nicht mehr auf die Feuertaste. Nein! Das durfte nicht wahr sein! Ihr konnte unmöglich jetzt im kritischsten nur möglichen Moment auch noch die Munition ausgegangen sein! Nur wenig später sollte jedoch auch das Feuer der grünen Energie-Projektile von Bloodpool stoppen, woraufhin dieser die Handfeuerwaffe zur Seite schleuderte. Scheinbar war ihm das Selbe passiert und offensichtlich konnte er Sarah auch nicht mit seinen Boostern entkommen, da er die Energie für sein Sperrfeuer verwendet hatte, die er nun für die Booster gebraucht hätte. Er entschied sich also ebenfalls auf Sarah zu zustürmen, die ihm weiterhin näher kommen sollte. Die Railgun schien seine letzte Waffe zu sein. Würde er noch über weitere Waffensysteme verfügen, hätte er diese längst abgefeuert, dachte Sarah sich. Offensichtlich waren die Waffen, die er bereits eingesetzt hatte sehr schwer und weitere hätten die lediglich mittelschwere Bein- und Torso-Konstruktion wahrscheinlich zu sehr belastet oder die Booster nutzlos gemacht. Aber auch sie hatte nichts mehr was sie einsetzen konnte. Es gab also nur noch eine Möglichkeit diesen Kampf weiter zu führen. Und so hielt sie weiter auf ihren Gegner zu, der das selbe tat. Plötzlich entschied Bloodpool wie erwartet einen Faustschlag mit dem übrigen rechten Arm seines MODULARs auszuführen und Sarah wich nach links aus, so dass der Schlag sie verfehlen musste. Anschließend nutzte sie selbst den rechten Arm ihrer Maschine für einen Schlag und landete einen Volltreffer in Bloodpools Torso, der sich von der gewaltigen Wucht sichtbar nach innen verbiegen sollte und kurzzeitig die Automatik beim Wiederherstellen der Balance fordete. Als Sarah jedoch einen weiteren Schlag nachsetzen wollte, nutzte Bloodpool die Booster und bewegte sich geschickt hinter sie, wo er seinen MODULAR ihren am Rücken packen ließ und die Maschine in ein ohnehin schon zerstörtes Gebäude rammte. Auch bei Sarah war die Automatik mit dem Halten der Balance kurzzeitig überfordert, was Bloodpool direkt ausnutzte und gleich drei weitere Faustschläge gegen den Torso ausführte. Gewaltige Erschütterungen schleuderten Sarah im Cockpit nach allen Seiten, aber sie fing sich wieder und rammte ebenfalls den Arm ihres MODULARs in den Torso ihres Gegners, der eine weitere Beule erhielt. Nun packte Bloodpool den MODULAR von Sarah frontal und nutzte seine Booster um die Maschine mit einer eigenen zurück zu schieben. Sarah erkannte das jedoch und gab ihm Gegenschub mit ihren eigenen Boostern, wobei sie beide kurzzeitig in einem Kräftemessen verharrten, bei dem keiner vorwärts oder rückwärts kommen sollte. Da ihnen offensichtlich beiden die Energie ausgehen sollte, schalteten sie beide relativ zeitgleich die Booster wieder ab und Sarah bereitete sich auf einen weiteren Schlag mit dem Arm ihrer Maschine vor. Bloodpool war jedoch schneller und verpasste ihr vorher einen Faustschlag, gefolgt von einem Tritt mit dem linken Bein gegen das ihres MODULARs. Dieses verbog sich bei dem unglaublich heftigen Treffer ein Stück und die Automatik, welche die Balance wieder herstellen sollte, versagte. Ohne dass Sarah irgendetwas tun konnte um das zu verhindern sollte ihr MODULAR nach links umfallen und war nun völlig bewegungs- und handlungsunfähig, während Bloodpool damit begann weitere Tritte gegen ihren Torso auszuführen. Dieser sollte sich dabei immer weiter nach innen verbiegen, was dazu führte dass auch die Cockpitwand Sarah immer näher kommen sollte. Nun war es tatsächlich vorbei. Es gab nichts mehr dass sie noch tun konnte. Dies war tatsächlich ihr Ende. Beim ersten Auftrag getötet, von einem gnadenlosen Psychopathen wie diesem Bloodpool. Plötzlich sollte Sarah sich jedoch an eine letzte Sache erinnern, die sie noch tun konnte und sie fühlte sich völlig dämlich, dass ihr das nicht schon viel früher eingefallen war. So schnell sie konnte richtete sie den Arm ihres MODULARs auf den von Bloodpool aus und feuerte ihren darin verbauten Flammenwerfer auf ihn ab. Bloodpool stoppte seine Bewegungen und Sarah war sich sicher, dass sie seine Schmerzensschreie sogar durch die beiden MODULARs hindurch hören konnte. Offensichtlich war auch Bloodpools Cockpit stark beschädigt worden und nun nicht mehr dicht genug um ihn vor den extrem heißen Flammen dieser Waffe zu beschützen, so dass er nun bei lebendigem Leibe in seiner Maschine verbrannte. Immer weiter schrie der einst so mächtige Protector vor Schmerzen auf, aber Sarah zeigte keine Gnade und feuerte die Waffe weiter ab, so lange bis auch die Munition des Flammenwerfers verbraucht war und er nicht mehr auf den Tastendruck reagierte, der ihn abfeuern sollte. War er tot? War es damit vorbei? Zumindest reagierte der rote MODULAR jetzt schon eine Weile nicht mehr, so dass Sarah ungewollt einmal tief durchatmete. Sie hatte gerade gewonnen. Sie hatte diesen unmöglichen Kampf gerade gewonnen. Erst jetzt fielen ihr allerdings die Kopfschmerzen auf, die sie hatte. Und die Platzwunde am Kopf, sowie das Blut, dass aus dieser heraus und über ihr Gesicht lief. Sie musste sich in dem engen MODULAR-Cockpit den Schädel angehauen haben, als sie in dieser Nahkampf-Situation durchgeschüttelt worden war. Generell bemerkte sie erst jetzt den hohen Adrenalin-Pegel den sie unweigerlich von der gesamten Aktion bekommen haben musste. Plötzlich reagierte jedoch die Kommunikations-Anlage auf etwas. Sollte Bloodpool die gesamte Aktion etwa überlebt haben? Das erste was sie durch die Anlage zu hören bekommen sollte, war langes Gelächter, dass sie jedoch sehr schwach anhören sollte.
„Besiegt von einem kleinen Mädchen. Ich hatte dich offensichtlich unterschätzt. Du hast es verdient die Bezeichnung Protector zu tragen. Sei stolz darauf, wenn wir gemeinsam ins Jenseits eintreten werden“, brachte Bloodpool noch raus, bevor man seine Atemnot durch die Kommunikations-Anlage hören konnte und dann gar nichts mehr. Offensichtlich war er tatsächlich gerade gestorben. Er hatte nicht einmal mehr den Kommunikations-Kanal schließen können. Aber was meinte er damit, dass sie gemeinsam ins Jenseits eintreten würden? Sarah lebte doch offensichtlich noch. Auf einmal wurde es ihr schlagartig klar und in einer letzten verzweifelten Tat aktivierte sie noch einmal die Booster ihres MODULARs und versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen die beiden zu bringen, als der MODULAR von Bloodpool in einer gewaltigen Explosion verging, wie sie ein überlasteter Reaktor üblicherweise hinterließ.
„ARRRR!!!!“, schrie Sarah noch auf als diese sie und ihre Maschine noch erreichen sollte und zurück bis in ein mehrere hundert Meter entferntes Hochhaus schleudern sollte, wo sie regungslos liegen bleiben sollte.

Huh? Was war geschehen? War sie tot? Nein, dafür waren ihre Kopfschmerzen einfach immer noch zu intensiv. Wieso war ihr dann aber immer noch schwarz vor Augen? Was war geschehen? Nur sehr langsam begann Sarah ihre Augen wieder zu öffnen. Wieso war es hier so dunkel? Ach ja, natürlich. Die Energie ihres MODULARs musste mittlerweile verbraucht sein. Dann funktionierten auch keine Bildschirme mehr und auch sonst nichts, was ihr einen Hinweis geben konnte wo sie war und was gerade geschehen sein konnte. Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Langsam und immer noch extrem verwirrt, begann Sarah ihre Umgebung zu ertasten. Ach ja, richtig. Das Cockpit hatte im Kampf einige Schäden davon getragen und nun waren die Wände noch näher an ihr dran, als sie es ohnehin schon waren. Wo war der Entriegelungsmechanismus für den Notfall? Und würde dieser überhaupt noch funktionieren bei diesem Maß an Beschädigungen? Und wo war diese verdammte Mechanismus jetzt überhaupt hingekommen? Erst nach einer ganzen Weile der Suche fand Sarah etwas, dass sich anfühlte wie ein Hebel, der wirkte als könnte er diesem Zweck dienen. Noch etwas unsicher begann sie ihn zu ziehen. Er war äußerst schwergängig und Sarah hatte kaum noch Kraft übrig, aber sie gab ihr Bestes. Sie konnte unmöglich im MODULAR bleiben und hoffen, dass sie irgendjemand vielleicht dort raus holen würde. Mittlerweile hatte sie den Hebel jedoch bis zu dem gezogen, was sie für den Anschlag gehalten hatte und immer noch war nichts geschehen. Sie versuchte es noch einmal und danach noch ein weiteres Mal. Aber es war sinnlos. Nichts schien zu geschehen. Panik begann sich in ihr auszubreiten. Musste sie jetzt hier drinnen bleiben in dieser Enge? Und wie lange? So lange bis sie verhungert wäre oder sogar noch länger? Würde es überhaupt jemanden interessieren, dass sie hier drinnen eingeschlossen war? Wütend begann sie gegen die Abdeckung zu schlagen und dies mit der Betätigung des Hebels zu kombinieren. Es war zwar völlig sinnlos, aber es war das einzige was ihr in dieser Situation noch zu tun einfallen sollte. Sie hatte längst den Überblick darüber verloren wie lange sie es versucht hatte, als sich die Abdeckung tatsächlich öffnete und ihr den Blick nach draußen frei gab. frische Luft von außen drang ein und füllte ihre Lungen. Jetzt musste sie nur noch aus diesem Metallmonster wieder raus kommen. Aber das sollte sich für Sarah als das wesentlich geringere Problem heraus stellen, auch wenn der Platz wirklich mehr als nur knapp sein sollte. Langsam versuchte sie sich aufzurichten als sie den MODULAR verlassen hatte und drohte direkt wieder umzufallen. Aber Sarah fand etwas woran sie sich abstützen konnte. Verwirrt begann sie sich umzusehen. Ganze Straßenzüge waren völlig zerstört. Gebäude eingestürzt oder vernichtet und lediglich Krater an diesen Stellen übrig geblieben. Waren sie gerade bewohnt gewesen? Oder arbeitete gerade jemand dort drinnen? All diese Zerstörung, alle diese Toten. Und das nur wegen ihr und weil sie einen Auftrag für einen Konzern ausgeführt hatte. Aber sie selbst hatte überlebt und so sehr sie es versuchte zu leugnen, sie freute sich darüber, dass sie noch am Leben war. War das aber überhaupt erlaubt im Angesicht dieser schrecklichen Situation? War das nicht schrecklich egoistisch und unmenschlich? Genauso sich darüber Gedanken zu machen, wie sie nun mit diesem Schrotthaufen hinter sich verfahren sollte, der einst ihr erster MODULAR gewesen war? Das ganze war so absurd. Es war so schrecklich absurd, dass Sarah nicht verhindern konnte dass sie in einer völlig verstandlosen Art und Weise zu lachen begann, während sie langsam hören konnte, dass Bergungsteams und Roboter langsam eintreffen sollten.

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Kapitel: 6
Sätze: 1.227
Wörter: 21.522
Zeichen: 132.032

Kurzbeschreibung

In der Zukunft haben Konzerne die Macht übernommen und die Funktion von Staaten vollständig ersetzt. Wer jedoch glaubte, dass bewaffnete Konflikte und Kriege damit der Vergangenheit angehören würden, wurde sehr schnell eines besseren belehrt. Gewaltige Laufpanzer, sogenannte MODULARs, wurden entwickelt und ein neuer Berufsstand, der sogenannte Protector, speziell erdacht um diese gewaltigen Massenvernichtungswaffen zu steuern. Sarah Johnson ist einer dieser Protectoren. In einem Beruf in dem Anstand, Moral und Menschlichkeit keinen Wert mehr haben versucht Sarah sich ihre zu erhalten ohne dabei ihren Verstand zu verlieren... oder ihr Leben.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Science Fiction auch in den Genres Action, Drama, Nachdenkliches und Tragödie gelistet.

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