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Die vergessenen Pfade

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20.12.25 08:32
12 Ab 12 Jahren
Bisexualität
In Arbeit

5 Charaktere

Aerion

22-jähriger Waldelf, Bogenschütze und Späher. Hat dunkelgrüne schulterlange Haare und waldgrüne Augen. Schlank und athletisch gebaut mit gebräunter Haut und Narben an den Händen vom Bogenschießen. Cynisch und stolz, hasst Hochelfen, weil sie vor 200 Jahren seinen Urgroßvater töteten und den heiligen Wald niederbrannten.

Theron

24-jähriger Hochelf, Kampfmagier der Magischen Akademie. Goldblonde schulterlange Haare, tiefblaue Augen mit goldenen Flecken. Ungewöhnlich groß und kräftig für einen Elfen. Trägt Kampfroben mit Runen und einen weißen Stab mit blauem Kristall. Idealistisch und freundlich, glaubt an Frieden zwischen den Völkern. Hat zwei Schwestern.

Lysandra

Etwa 26 Jahre alt, Hochelfen-Schwertkämpferin. Silberweißes Haar in kompliziertem Kriegerzopf, eisgraue Augen, eine Narbe verläuft von ihrer Augenbraue bis zur Schläfe. Trägt leichte Plattenpanzerung und ein Langschwert. Arrogant und verächtlich gegenüber Waldelfen, nennt Aerion “Waldling”. Sehr konfrontativ und direkt.

Aldric

Etwa 30 Jahre alt, Hochelfen-Heiler. Dunkelbraune Haare mit grauen Strähnen, bernsteinfarbene Augen, trägt eine runde Brille. Hat einen kurzen grauen Bart. Trägt beige Heilerroben mit dem Symbol von Pelor (Sonnengott) und einen Heilerstab. Vorsichtig und weise, versucht Frieden zwischen den streitenden Gruppenmitgliedern zu stiften.

Der alte Questgeber

Sehr alter Mensch mit mehr Bart als Gesicht. Sitzt hinter einem Schreibtisch voller Karten und Pergamente. Heisere Stimme vom Rauchen. Bietet 1200 Goldmünzen pro Person für die Expedition in die Verlorenen Katakomben. Sucht die Krone der Einheit, ein Artefakt aus der Zeit vor der Spaltung der Elfenvölker.

Aerion  hasste Hochelfen und das war keine Übertreibung oder jugendliche  Rebellion, es war eine tief verwurzelte Überzeugung, die auf zweihundert  Jahren Familiengeschichte basierte. Seine Großmutter hatte ihm die  Geschichten erzählt, als er klein war, Geschichten von Verrat und Feuer,  von Hochelfen, die in der Nacht gekommen waren und den heiligen Wald  niedergebrannt hatten, weil sie das Land für ihre glitzernden  Kristalltürme wollten. Siebenunddreißig Waldelfen waren in  dieser Nacht gestorben, darunter Aerion's Urgroßvater. Die Hochelfen hatten nie  dafür bezahlt, hatten nie Reue gezeigt, hatten einfach ihre Stadt gebaut  und getan, als wären die Waldelfen nicht mehr als Tiere, die im Weg  standen.

 

Deswegen  stand Aerion jetzt hier in diesem stinkenden Söldnerbüro in der  neutralen Stadt Graustein, starrte auf eine Stellenausschreibung an der  Wand und versuchte sehr hart, nicht seinen Bogen zu nehmen und jemanden  zu erschießen. Die Ausschreibung war einfach: "Erfahrene Abenteurer  gesucht für Expedition in die Verlorenen Katakomben. Hohe Bezahlung,  tödliche Gefahr garantiert. Melden bei Questgeber, Zimmer 3." Das war  nicht das Problem. Das Problem war, dass direkt daneben eine zweite  identische Ausschreibung hing, und beide trugen dasselbe Siegel, was bedeutete, dass der Questgeber beide Gruppen anheuerte. Und die zweite  Ausschreibung war in der eleganten, fließenden Schrift der Hochelfen  geschrieben.

 

"Nein",  sagte Aerion laut zu sich selbst. "Absolut nicht, keine Chance." Er  drehte sich um zu gehen, seine dunkelgrünen Haare schwangen mit der  Bewegung, aber dann dachte er an seinen leeren Geldbeutel und an die Tatsache, dass er seit drei Tagen nichts Anständiges gegessen hatte. Die  Bezahlung für diese Quest würde ihn für Monate über Wasser halten,  vielleicht sogar genug, um endlich die Ausrüstung zu kaufen, die er  brauchte. Er fluchte leise in der alten Sprache der Waldelfen, Worte, die  seine Großmutter schockiert hätten, und ging dann widerwillig die  Treppe hoch zu Zimmer 3.

 

Der  Questgeber war ein alter Mensch mit mehr Bart als Gesicht, der hinter  einem Schreibtisch saß, der unter Karten und Pergamenten  zusammenzubrechen drohte. Er sah auf als Aerion eintrat, seine Augen  musterten den jungen Elfen mit professionellem Interesse. "Waldelf,  Bogenschütze nach der Ausrüstung zu urteilen, leicht gebaut aber  muskulös, Narben an den Händen von Bogensehnen. Gut, gut, wir können  einen Fernkämpfer brauchen." Seine Stimme war heiser vom zu vielen  Rauchen. "Name?" "Aerion aus dem Schattenwald-Clan", sagte Aerion steif  und hasste wie defensiv das klang. "Und bevor Sie fragen, ja ich habe  die andere Ausschreibung gesehen, nein ich arbeite nicht mit Hochelfen,  danke und auf Wiedersehen." Er drehte sich um.

 

"Tausendzweihundert  Goldmünzen", sagte der alte Mann gelassen. Aerion erstarrte mit der  Hand an der Türklinke. Das war... das war mehr Geld als er in zwei  Jahren verdienen würde. "Pro Person", fügte der Alte hinzu. "Plus alles  was ihr in den Katakomben findet dürft ihr behalten außer dem einen  Artefakt das ich suche." Aerion drehte sich langsam um. "Was für ein  Artefakt?" Der alte Mann entrollte eine der Karten auf seinem  Schreibtisch, und Aerion erkannte die Umrisse der Verlorenen Katakomben,  ein legendäres Dungeon-System unter den Bergen das seit Jahrhunderten  unerforscht war weil jeder der reinging nie zurückkam. "Die Krone der  Einheit", sagte der Alte und tippte auf einen Punkt tief im Zentrum der  Karte. "Ein Artefakt aus der Zeit vor der Spaltung als Waldelfen und  Hochelfen noch ein Volk waren. Es wird gesagt dass es die Macht hat  Frieden zwischen den Völkern zu bringen."

 

"Märchen",  sagte Aerion sofort. "Propaganda um naive Idioten zu überzeugen dass  Einheit möglich ist." "Vielleicht", stimmte der Alte zu. "Aber mein Gold  ist real, und die Gefahren in den Katakomben sind auch real. Ich  brauche die besten Kämpfer die ich finden kann, und das bedeutet sowohl  Waldelfen als auch Hochelfen, ob sie sich mögen oder nicht." Er lehnte  sich zurück in seinem Stuhl der beunruhigend knarrte. "Ich habe bereits  drei Hochelfen angeheuert, Elite-Kämpfer aus ihrer Akademie. Mit dir und  vielleicht noch einem Waldelfen wäre das Team ausbalanciert." "Ich habe  nein gesagt", erinnerte Aerion ihn, aber seine Stimme hatte an  Überzeugung verloren. Tausendzweihundert Gold. Das war... das war ein  neues Leben. Das war Freiheit.

 

"Die  Expedition startet in drei Tagen", sagte der Alte als hätte Aerion  nicht gesprochen. "Treffpunkt ist das Nordtor bei Sonnenaufgang. Wenn du  kommst bekommst du die Hälfte im Voraus, den Rest wenn wir  zurückkehren. Wenn nicht, nun, dann finde ich jemand anderen." Er wandte  sich wieder seinen Karten zu, die Unterhaltung offensichtlich beendet.  Aerion stand da für einen langen Moment, innerlich kämpfend, und dann  stürmte er aus dem Raum bevor er etwas Dummes sagen konnte wie "ja". Er  ging zurück in die billige Taverne wo er übernachtete, eine schäbige  Bruchbude die mehr nach Schweiß als nach Bier roch, und versuchte sich  zu überzeugen dass er nicht gehen würde, dass kein Geld der Welt es wert  war mit Hochelfen zu arbeiten. Aber die ganze Nacht lag er wach und  starrte an die rissige Decke und dachte an tausendzweihundert  Goldmünzen.

 

Am  dritten Morgen stand er am Nordtor bei Sonnenaufgang mit seinem Bogen  über der Schulter und hasste sich selbst. Das Tor war riesig, gebaut aus  grauem Stein der der Stadt ihren Namen gab, und ein kalter Wind pfiff  durch die offene Passage. Drei Gestalten standen bereits da und Aerion's  Herz sank als er sie sah. Hochelfen, alle drei, unmöglich zu übersehen  mit ihren perfekten Gesichtern und ihrer glänzenden Rüstung und ihrer  Aura von Überlegenheit. Sie sahen ihn an als er näher kam, ihre  Ausdrücke reichten von Überraschung zu Verachtung. "Ein Waldelf", sagte  einer von ihnen, eine Frau mit silbernem Haar das in einem komplizierten  Zopf geflochten war. "Wie malerisch." Ihr Ton machte klar dass  malerisch nicht als Kompliment gemeint war. "Eine Hochelfe", konterte  Aerion mit derselben falschen Höflichkeit. "Wie vorhersehbar arrogant."

 

Die  Frau's Augen verengten sich gefährlich aber bevor sie antworten konnte  sprach eine andere Stimme, tief und überraschend freundlich. "Lasst uns  vielleicht ohne Beleidigungen beginnen? Wir werden die nächsten Wochen  zusammen verbringen, Feindschaft macht das nur schwerer." Aerion sah zur  Quelle der Stimme und sein Atem stockte für einen Moment, was ihn  wütend auf sich selbst machte. Der Hochelf der gesprochen hatte war  groß, mindestens einen Kopf größer als Aerion, mit breiten Schultern die  ungewöhnlich waren für Elfen die normalerweise schlank gebaut waren.  Seine Haare waren goldblond und fielen offen bis zu den Schultern, und  seine Augen waren das tiefste Blau das Aerion je gesehen hatte, die  Farbe von Bergseen im Sommer. Er trug Kampfroben statt Rüstung, bestickt  mit Runen die von magischer Ausbildung sprachen, und an seinem Gürtel  hing ein Stab aus weißem Holz.

 

Er  lächelte, und es sah tatsächlich echt aus, nicht das überhebliche  Lächeln das Aerion von Hochelfen gewohnt war. "Ich bin Theron aus dem  Haus Silberstern, Kampfmagier der Akademie. Das sind Lysandra", er  deutete auf die silberhaarige Frau, "unsere Schwertkämpferin, und  Aldric", der dritte Hochelf, ein Mann mit strengem Gesicht, "unser  Heiler." Aerion wollte nicht antworten, wollte unhöflich sein, aber  etwas in Theron's direktem Blick machte es schwer. "Aerion aus dem  Schattenwald-Clan", murmelte er widerwillig. "Bogenschütze und Späher."  "Gut, wir können beides gebrauchen", sagte Theron als wäre es die  natürlichste Sache der Welt mit einem Waldelf zu arbeiten. "Die  Katakomben sind bekannt für weite offene Hallen, dein Bogen wird  nützlich sein. Und Späherfähigkeiten um Fallen zu entdecken sind  essentiell."

 

"Ich  brauche keine Hochelf der mir sagt was nützlich ist", schnappte Aerion,  ärgerte sich über Theron's freundlichen Ton weil es schwerer war  jemanden zu hassen der nett war. Theron's Lächeln verblasste ein wenig  aber er nickte. "Natürlich, Entschuldigung wenn das herablassend klang."  Die Entschuldigung war so unerwartet dass Aerion nicht wusste wie er  reagieren sollte. Lysandra schnaubte verächtlich. "Warum entschuldigst  du dich bei diesem Waldling? Sie sind es die uns hassen ohne Grund."  "Ohne Grund?", wiederholte Aerion und seine Stimme wurde gefährlich  leise. "Ihr habt unseren heiligen Wald niedergebrannt vor zweihundert  Jahren, habt siebenunddreißig meiner Vorfahren getötet, und ihr denkt  wir haben keinen Grund?" "Das war Krieg", sagte Lysandra kalt. "Euer  Clan hatte zuerst angegriffen, hatte Hochelfen-Händler getötet. Das war  Vergeltung."

 

"Das  ist eine Lüge!", brüllte Aerion und griff instinktiv nach seinem Bogen.  "Wir haben niemanden angegriffen, ihr habt das erfunden als  Rechtfertigung für Landraub!" Lysandra's Hand ging zu ihrem Schwert und  plötzlich war die Spannung messerscharf. Aldric trat vor mit erhobenen  Händen. "Genug, beide. Wir sind hier für eine Quest, nicht um alte  Kriege neu zu kämpfen." Theron trat zwischen Aerion und Lysandra, sein  großer Körper blockierte ihre Sichtlinie auf einander. "Er hat recht.  Was auch immer vor zweihundert Jahren passierte, wir waren nicht da, wir  waren nicht verantwortlich. Wir können wählen anders zu sein." Er sah  Aerion direkt an, und wieder war da diese Aufrichtigkeit in seinen  blauen Augen. "Ich kenne deine Geschichte nicht, und du kennst meine  nicht. Vielleicht haben beide unsere Völker Dinge getan die falsch  waren. Aber wir, jetzt, können wählen zusammenzuarbeiten."

 

Aerion  wollte nein sagen, wollte seinen Bogen nehmen und gehen und diese  verdammten Hochelfen ihrem Schicksal überlassen. Aber tausendzweihundert  Gold. Und etwas in Theron's Worten, in seiner offenen Art, machte es  schwerer einfach zu hassen. "Fein", sagte Aerion schließlich und klang  so unfreundlich wie möglich. "Aber nur weil ich bezahlt werde, nicht  weil ich euch mag." "Das ist ein Anfang", sagte Theron und lächelte  wieder, ein kleines Lächeln diesmal aber immer noch warm. Der alte  Questgeber erschien mit einem Wagen voller Ausrüstung, Seile und Fackeln  und Proviant, und nach einer kurzen Einweisung wo er ihnen die Karte  zeigte und die Route zu den Katakomben erklärte, gab er jedem einen  schweren Beutel mit Gold. Aerion wog den Beutel in der Hand, fühlte das  Gewicht von sechshundert Goldmünzen, und dachte dass vielleicht, nur  vielleicht, er ein paar Wochen mit Hochelfen aushalten könnte.

 

Sie  verließen Graustein durch das Nordtor, vier Elfen die sich gegenseitig  misstrauten, auf dem Weg zu einem Dungeon das als unbesiegbar galt. Was  könnte möglicherweise schiefgehen, dachte Aerion sarkastisch, und folgte  den anderen in die Wildnis. Theron ging neben ihm, hielt respektvollen  Abstand aber nicht so viel dass es feindlich wirkte, und manchmal wenn  Aerion zur Seite sah, fing er Theron dabei wie er ihn mit einem  nachdenklichen Ausdruck beobachtete. Es war irritierend. Hochelfen  sollten nicht nachdenklich sein, sollten nicht nett sein, sollten nicht  haben diese Augen die aussahen als würden sie wirklich zuhören wenn man  sprach. Es machte alles komplizierter, und Aerion hasste kompliziert. Er  bevorzugte einfach: Hochelfen waren Feinde, Ende der Geschichte.

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Beniass Profilbild Benias

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Kurzbeschreibung

In einer Welt wo Magie real ist, leben zwei Elfenvölker in erbitterter Feindschaft. Die Waldelfen und die Hochelfen hassen sich seit zweihundert Jahren - zu viel Blut, zu viel Verrat. Aerion ist ein Waldelf-Bogenschütze der Hochelfen hasst, weil sie seinen Clan verraten haben. Theron ist ein Hochelf-Kampfmagier der an Frieden glaubt. Als beide für eine tödliche Dungeon-Expedition angeheuert werden, müssen sie zusammenarbeiten oder sterben. Durch Kämpfe gegen Monster, durch Nachtwachen und überlebte Gefahren, beginnen die Mauern zu bröckeln. Aus Hass wird Respekt. Aus Respekt wird Freundschaft. Und dann... etwas mehr. Eine Geschichte über Abenteuer, Vorurteile, und Liebe die dort wächst wo sie nie sollte.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Abenteuer auch in den Genres Fantasy, Liebe, Krieg und Freundschaft gelistet.