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BlackO: The Nemesis

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12.10.24 10:50
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Kalt peitscht der Wind ihr entgegen, reißt an ihren Haaren und Kleidung.
Macht ihr das Vorankommen beinahe unmöglich.
Und doch ...
Immer weiter, ihrem Ziel hinterher.
Welches in greifbarer Nähe ist.
Endlich.
Nach zehn Jahren Leid ist sie ihm so nahe, wie in der Nacht ihrer Geburt nicht mehr.
Als durch ihn, sie, Nemesis geboren wurde.
Mit nur einem Ziel.
Ihn, den Mann zu töten.
Ihn leiden zu lassen.
Genau wie er sie hat leiden lassen.


Keuchend geht ihr Atem, ihre Lungen brennen und doch, treibt sie sich immer weiter.
Heute ...
Heute muss sie es schaffen.
Andernfalls wäre alles um sonst gewesen.
Er wäre umsonst gestorben.
Und das würde sie sich nie verzeihen.
Er würde es ihr nie verzeihen.#


Also zwingt sie sich.
Zwingt ihren Körper, bis über ihre Grenzen hinauszugehen.
Und dann steht er vor ihr.
Grinst sie an.
Genau wie in der Nacht damals, als alles seinen Anfang nahm.
„So sieht man sich wieder.“
„Heute wirst du sterben“, knurrt sie, ihre Wut und Hass, aber auch ihren Schmerz endlich herauslassen können.
Ihre Schwerter in die Hände nehmen, blickt sie in seine Augen.
Augen, die sie jede Nacht verfolgt haben und dann greift sie an.

Die salzige Meeresluft in der Nase, die fröhlichen Gespräche der Menschen um sie herum, der Wind, der ihre langen schwarzen Haare umspielt und die warmen Sonnenstrahlen, auf ihren nackten Armen und Beinen.
Es ist ein schöner Tag, soviel ist sicher. Doch so richtig genießen, kann sie ihn nicht. Dafür lastet der Schatten ihrer Vergangenheit, zu schwer auf ihren Schultern und lässt sie nur die gewohnte Kälte und Einsamkeit spüren.
Und auch der Anblick, durch den Sucher ihrer Kamera, bereitet ihr zutiefst Schmerzen, als sie weiter die kleine Familie, einige Meter von ihr entfernt, betrachtet. Und welche sich bei dem Wetter, einen schönen Tag macht.
Die Kinder, die lachend und völlig zufrieden mit der Welt, jeder ein Eis in der Hand halten, während Mama und Papa sich liebend in den Arm halten. Den Auslöser drücken, schaut sie auf den kleinen Monitor und betrachtet das Resultat.
„Sehr schön.“ Das Foto ist genauso geworden, wie sie wollte.
Zeigt es ein Bild, von vier verschiedenen Menschen, die dennoch zusammen gehören und in absoluter Harmonie zueinanderstehen.
Genau, wie es sein sollte. Ihren Blick von dem Bild abwenden, und ihre Kamera wieder wegstecken, dreht sie sich seufzend um und geht weiter Richtung Hafen. Den Schmerz in ihrem Herzen, die Kälte, die durch ihren Körper wabert, ignorieren. Sind dies alte Freunde von ihr, die ihr nur wieder vorhalten wollen, was war und für immer verloren ist.
Den leichten Stoff ihres weiß-blauen Kleides bei jedem Schritt spüren, welches gerade bis zur Mitte ihres Oberschenkels reicht und der um ihre Beine schwingt und dabei den ein oder anderen Blick auf sich zieht. Doch achtet sie schon seit Jahren nicht mehr auf so etwas. Denn, das würde voraussetzten, dass sie sich für irgendwas, außer ihrem Ziel interessiert. Doch da dem nicht so ist, geht sie weiter ihres Weges. Ist ihr nämlich heute Morgen zu Ohren gekommen, dass die Heart-Piraten gestern Abend eingelaufen sind und es sich in einer der Bar´s gemütlich gemacht haben. Und mit etwas Glück währen sie noch da, sodass sie mit deren Käpt´n sprechen kann. Was für ihre Weiterreise ganz praktisch wäre. Immerhin sitzt sie seit drei Wochen auf dieser Insel fest, ohne dass sich eine Möglichkeit ergabt, von ihr zu verschwinden. Und auch wenn sie selber keine gute Meinung von Trafalgar Law hat, ist er gerade die einzige Möglichkeit, ihren Weg fortzusetzen. Und ihre Abneigung, für das, was er darstellt, würde sie schon irgendwie hinwegsehen können. Redet sie sich jedenfalls ein.

Im Hafengebiet ankommen, steuert sie auf eine Gruppe Arbeiter zu, die sich ihre Pause auf Kisten sitzend vertreiben und nebenbei Kartenspielen. Wobei sie zu hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, dass dieses Spiel nur dazu dient, dem jüngsten im Bunde, welcher um die Fünfzehn sein muss, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch ist das nicht ihr Problem. Ein jeder lernt auf seine Weiße, Menschen richtig einzuschätzen und zu vertrauen.
„Na Kleines, willst du uns etwa Gesellschaft leisten? Wir könnten etwas Spaß haben“, grölt einer der Männer, als er sie bemerkt.
Natürlich der größte der Truppe, und welcher gebaut wie ein Bär ist, mit seinen Tattoos und Glatze auch nicht gerade einladend ausschaut. Doch könnten sie wissen, wo die Piraten sind und bevor sie noch die nächsten Stunden hier herumläuft, geht sie zu der Gruppe rüber. Das schmierige und siegesgewisse Grinsen des Typen, jedoch ignorieren. Welcher wohl wirklich glaubt, sie ist an seiner Art von Spaß interessiert.
Seinen Blick sehen, welchen er ungeniert über ihren Körper wandern lässt. Dabei ihrer Brust, welche eine angenehme größte besitzt, besonders viel Beachtung schenkt.
Eine ihrer Augenbraue heben, betrachtet sie den Hünen vor sich, der selbst im Sitzen, ihr bis zur Brust reicht, was das perverse Funkeln in seinen Augen, nur noch verstärkt. Da er diese nun direkt vor sich hat.
„Ich verzichte“, murmelt sie auf sein äußerst freundliches Angebot, seinem Missfallen ihm deutlich ansehen. Doch scheint er wenigstens so viel Anstand zu besitzen, sie nicht weiter zu belästigen und ihr Nein, zu akzeptieren. Jedenfalls, wenn noch andere dabei sind. So belässt er es bei einem abfälligen Blick. Was ihr ganz Recht ist, hat sie keine Lust, ihm erst noch Manieren beizubringen.

Sich daher zu den anderen Männern wenden, welche sie ebenfalls interessiert mustern, jedoch deutlich mehr Anstand zu besitzen scheinen, als der Hüne neben ihr. Und ihre Blicke eher Anerkennung als Perversion ausdrücken.
„Könntet ihr mir vielleicht sagen, in welcher der Kneipen die Heart-Piraten sind?“
„Von denen solltest du dich fernhalten. Aber nein, keine Ahnung“, meint einer der Männer kopfschüttelnd, deutlich dessen Furcht vor den Piraten heraushören. Was ihre eigene Meinung über diese, nur noch bestätigt. Doch kann sie da leider keine Rücksicht drauf nehmen. Nicht, wenn sie endlich von dieser Insel runter will und mit Trafalgar Law unterwegs zu sein, dürfte sie deutlich eher an ihr eigentliches Ziel bringen, als, wenn sie weiter allein herumreißt.
Zu dem dritten und ältesten schauen, welche jedoch ebenfalls nur den Kopf schüttelt.
Seufzend, schon glauben, sich weiter durchfragen zu müssen, schweift ihr Blick zu dem jüngsten, welcher sie mit einer leichten Röte auf den Wangen betrachtet und was sie zum Lächeln bringt.
Intuitiv wissen, dass er so gar keine Erfahrung mit Frauen hat und was sie für sich nutzen kann. Sich diesem daher gänzlich zuwenden und sich extra etwas herunterbeugen, so, dass sie ihm direkt in die Augen schaut. Und er woanders hin, was seine Röte nur noch verstärkt.
„Weißt du vielleicht, wo die Heart-Piraten sind?“, will sie flüsternd wissen, ihm ihr Dekolleté noch etwas besser präsentieren und froh sein, sich für ein Kleid, mit Ausschnitt entschieden zu haben. Andernfalls wäre das hier nicht so einfach.
„Ähm … Rotes Tuch, da habe ich sie zuletzt gesehen“, stammelt er, seine Augen dabei nicht von ihrem Ausschnitt nehmen können und wissen, dass er, mit großer Wahrscheinlichkeit, gerade den Rand ihres schwarzen spitzen BH sieht, den sie heute trägt.
„Kannst du mir auch die Richtung sagen?“, raunt sie, ihre Brüste dabei etwas mit den Armen zusammendrücken, sodass er einen noch besseren Einblick bekommt. In solchen Momenten froh sein, eine Frau zu sein. Vor allem eine Frau, die ganz genau weiß, wie sie ihre Reize gegenüber dem starken Geschlecht benutzten muss.
„Klar … die nächste Rechts und dann am Ende der Straße“, brabbelt er, ihr dabei fast in den Ausschnitt fallen, so weit wie er sich mittlerweile vorbeugt.
Ihm zuzwinkern und süß lächeln, bedankt sie sich bei ihm, worauf die Röte in seinem Gesicht noch etwas kräftiger wird und er nur stammelnd, „Kein Problem“, herausbringt.
Sich damit wieder aufrichten, worauf auch ihr kleiner Spitzbub wieder klar sieht und sich, mit roten Ohren, richtig hinsetzt, die Blicke, der anderen Männern, welche von Spott, über Neid, bis hin zu Tadel gehen, ignorieren.
„Ich danke euch“, verabschiedet sie sich mit einem Lächeln von den Männern, welche, bis auf den Hüne, ihr noch einen schönen Tag wünschen.

Und als sie wenige Minuten später vor besagter Bar steht, sich das Gebäude anschaut, das seine beste Zeit hinter sich hat, atmet sie ein letztes Mal tief ein und öffnet dann die Tür. Worauf ihr eine dicke und abgestandene Luft entgegenschlägt, was sie kurz die Nase rümpfen lässt, als sie dessen Geruch einatmet. Welcher eine Mischung aus abgestandenen Bier, kalten Zigarettenqualm und altem Schweiß ist. Mit brennenden Augen schaut sie sich nach den Piraten um und wird in der hintersten Ecke fündig.
Diese jedoch erst einmal ignorieren, setzt sie sich an die Bar und bestellt sich ein kühles Bier, dabei den Gesprächen der Leute lauschen. Ist es nie verkehrt, Dinge zu erfahren, egal wie nebensächlich sie auf den ersten Blick erscheinen. Und gerade in solchen Bar´s und Kneipen, wird gut und viel gequatscht.

*

„Käpt´n!“, macht Penguin ihn auf die gerade hereinkommende Frau aufmerksam, worauf er dieser mit seinem Blick folgt.
Eine Augenbraue heben, da sie so gar nicht in das Bild der Bar passt, mit ihrem Kleid, den langen gewellten schwarzen Haaren und dem doch recht hübschen Gesicht.
Und doch zeigt sie keinerlei Unsicherheit. Eher das Gegenteil. Scheint es nicht das erste Mal zu sein, dass sie so einen Ort aufsucht, was dann doch seine Neugier weckt.
Sie weiter beobachten, wie sie nach einem Blick durch den Raum, völlig selbstbewusst an die Theke geht und sich mitten, zwischen dem ganzen Pack an Abschaum, der sich hier tummelt, setzt und sich ein Bier bestellt.
„Die hat ganz schöne Eier, für so ein zierliches Ding,“ kommentiert ein andere aus der Mannschaft dieses Verhalten, wo er ihm in Gedanken zustimmt. Und gerade dies, lässt ihn, sie weiter beobachten. Denn eine normale Frau ist sie gewiss nicht. Und er fragt sich, was sie hier will. Zufall wird es wohl nicht sein, der sie hierher treibt. Und nach einer Marinesoldatin sieht sie auch nicht aus.
„Mich würde schon interessieren, was sie hier will? Sollte sie nicht besser zu Hause sein, Essen kochen oder sonst was“, hört er jemanden von einem Tisch weiter sagen.

„Oder sonst was? Ja? Ich wüsste schon, wofür sie gut wäre. Ich würde es ihr so lange besorgen, bis sie nicht mehr gerade gehen kann“, geht das Gespräch am Nachbartisch weiter, was ihn angeekelt das Gesicht verziehen lässt. Männer, die Frauen nur als ein Ding betrachten, in das sie ihre Schwänze reinstecken können, ekeln ihn an. Und nicht nur ihn, wie er mit einem Blick auf seine Crew sieht. Gerade Ikkaku reizt es, den Typen einen Tisch weiter, mal zu zeigen, dass Frauen für weit aus mehr zu gebrauchen sind.
Doch als sich ihre Blicke kreuzen, schüttelt er sachte den Kopf. Können sie keinen ärger gebrauchen, worauf sie sich schnaubend, ihrem Bier wieder zuwendet.
„Solche widerlichen Schweine“, kommentiert Shachi das Gespräch, welcher neben ihm sitzt und die Typen weiter belauscht, welche sich gegenseitig aufheizen, und sich ihre Fantasien erzählen.
„Lass sie. Wir mischen uns da nicht ein. Erstmal.“, befiehlt er, lässt jedoch die Frau am Tresen nicht aus den Augen.
Nur für den Fall der Fälle. Immerhin hat er vor sehr langer Zeit mal, so etwas wie eine Erziehung genossen und seine Mutter würde sich im Grabe umdrehen, sollte er bei so etwas schweigend zusehen.

*

Sich der Blicke deutlich bewusst sein, die ihre Anwesenheit auslösen, beobachtet sie die Heart-Piraten aus dem Augenwinkel, während sie sich ihr Bier schmecken lässt.
Als einer der Männer von deren Nachbartisch aufsteht und direkt auf sie zukommt.
War ja klar … seufzt sie und kramt vorsichtshalber noch einen zweiten Schein aus ihrer Tasche. Nur für den Fall, dass etwas zu Bruch geht. Je nachdem, wie gut der Kerl ein Nein versteht. Aber bei dessen Blick tippt sie, auf nicht so gut.
Ihre Augen verdrehen, als er sich mit einem schmierigen Lächeln neben sie setzt und dreist, seine Hand auf ihren Oberschenkel legt.
Angepisst, eine Augenbraue heben, blickt sie ihn an.
„Wohl noch nie was von Manieren gehört? Oder betatschst du jede Frau sofort?“
„Ah Süße, bei deinem Fummel, schreist du doch regelrecht nach einem Mann und ich bin einer.“
„Ich sehe keinen und jetzt verpiss dich“, nuschelt sie gelangweilt, seine Hand dabei von ihrem Oberschenkel nehmen und sich wieder ihrem Bierglas zuwenden. Ahnen, dass ihm das nicht sonderlich gut gefällt. Doch will sie sich auch nicht weiter antatschen lassen.
Und als sie eine Hand an ihrem Arm spürt, welcher sie ruppig vom Hocker zieht, seufzt sie genervt auf.
Warum können Männer einfach kein Nein verstehen … Jedes verdammte Mal, das gleiche Spiel.
„Du kleine Nutte, ich werde dir noch Manieren beibringen“, brüllt er auch schon los, dabei mit der anderen Hand ausholen.
Seufzend ihre Hand heben, wobei ihr im Augenwinkel auffällt, wie sich etwa die Hälfte der Heart-Piraten in Bewegung setzt.
Mit dem eindeutigen Ziel; sie und ihr nerviges Anhängsel.

Etwas, das sie dann doch leicht erstaunt. Hätte sie die Piraten nicht so eingeschätzt. Doch bevor diese auch nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben, kniet der Kerl schon vor ihr auf dem Boden.
Dabei zeter und mordio schreien, und seine Hand halten, welche nur noch aus zersplitterten Knochen besteht.
„Selbst Schuld. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, Frauen mit Respekt zu behandeln?“
Das Gebrüll ignorieren, setzt sie sich wieder auf ihren Hocker und leert ihr Bier mit mehreren Schlücken, dabei aus dem Augenwinkel zu den Piraten schauen, welche überrascht von ihr, zu dem Häufchen Elend am Boden, schauen.
„Wollt ihr auch?“
„Ähm, nein, eigentlich nicht. Aber wie hast du das gemacht? Hast du Teufelsfruchtkräfte?“, will einer der Männer wissen, auf dessen Mütze Penguin steht.
„Und wenn es so wäre?“, stellt sie süß grinsend eine Gegenfrage, ihm dabei versuchen in die Augen zu schauen, was ihm jedoch etwas aus dem Konzept bringt und er seinen Blick von ihr abwendet.
Innerlich schmunzeln und ihn sich dabei genau anschauen. Ist er schon deutlich eher nach ihrem Geschmack.
Sich dann jedoch wieder der ganzen Truppe zuwenden, welche vor ihr steht.
„Ich mache euch einen Vorschlag, ihr lasst mich für fünf Minuten mit eurem Käpt´n allein sprechen, danach lade ich euch zu einem Bier ein und wir können quatschen. Was haltet ihr davon?“
Die erfreuten Gesichter der Piraten sehen, welche sich ein gratis Bier natürlich nicht entgehen lassen wollen.
Als sich Trafalgar nach vorne schiebt und sie mit seinen grauen Augen misstrauisch anblickt.

„Warum willst du mit mir sprechen?“, mischt er sich erste Mal in das Gespräch ein, worauf sie ihre Aufmerksamkeit ganz diesem widmet.
„Setzt dich und ich erzähle es dir.“
Ihm deutlich ansehen können, dass es ihm gar nicht schmeckt, dass sie so mit ihm spricht, grinst sie ihn lieblich an. Was auch nur geht, da sie für diesen Moment nicht daran denkt, wer und was er ist. Sondern sich eher auf sein, wie sie zugeben muss, verboten gutes Aussehen konzentriert.
„Na komm, oder willst du deinen Männern ihr wohlverdientes Bier verwehren?“
Kaum dies ausgesprochen, hört sie auch schon die ersten Beschwerden der Crew, welche ihr Grinsen nur noch vergrößert und Law zum Seufzen bringt.
„Fein, fünf Minuten. Keine Sekunde länger und ihr, setzt euch wieder an den Tisch“, knurrt ihr Gegenüber seine Crew widerwillig an. Zufrieden klopft sie auf den Hocker neben sich, worauf er grummelnd Platz nimmt.
„Also, ich habe eine Frage, oder besser gesagt bitte“, fängt sie an, worauf er sie mit hochgezogenen Augenbrauen anblickt und die Arme vor der Brust verschränkt.
„Was willst du?“
„Ich würde gerne ein Stück mit dir und deiner Crew reißen. Ich bin Fotografin und arbeite seit ein paar Jahren an einem Band, der den Menschen die Welt zeigen soll, wie sie wirklich ist. Nicht wie die Weltregierung uns es weiß machen will. Und da mir aktuell nur teile die Neue Welt und Marie Geroise fehlen, ist es am naheliegendsten, wenn ich mit Piraten reiße. Immerhin kommt ihr oft genug an Orte, die sonst kein Mensch betritt. Gerade jemand von deinem Kaliber. Also, was sagst du?“
Wohl nicht mit so einer simplen Antwort gerechnet haben, betrachtet er sie mit zusammengekniffenen Augen.
„Das soll ich dir glauben? Und was war das eben mit dem Kerl?“
Über ihre Schulter zu dem Blutfleck schauen, welcher als einziger von ihr kleine Auseinandersetzung noch übrig ist, zuckt sie nur mit ihren Schultern.
„Was soll damit sein? Ja, ich habe Teufelsfruchtkräfte. Um genau zu sein, bin ich ein Reflexionsmensch. Ich kann alles, was auf mich zukommt, zurückwerfen. So auch den Schlag des Kerls. Im Grunde hätte er auch gegen eine Wand schlagen können. Nur das meine Reflexionsscheiben, die Kraft des Aufpralls doppelt so stark zurückgeben.“
Über ihre Antwort kurz nachdenken, sieht sie, wie seine Zweifel etwas weniger werden. Wenn auch noch nicht ganz verschwunden sind.

„Also gut. Du kannst uns ein Stück begleiten. Aber weder ich noch einer meiner Männer wird dich beschützen, wenn es zu einem Kampf kommt. Dazu kommt, dass du tust, was ich oder jemand anderes aus der Crew dir sagt. Du wärst mir unterstellt und du wirst dich nützlich machen müssen. Bekommst du das hin?“
„Schon klar, aber nett gemeint. Ich kann selber auf mich aufpassen. Und das andere …“, murrt sie, nicht begeistert.
Doch als sie seinen überheblichen Blick sieht, nickt sie grummelnd.
„Ich muss gestehen, ich bin niemand, der Befehle gerne befolgt. Aber ich kann es versuchen. Ja.“
Ihn, nach einem langen und intensiven Blick, seufzen hören, ob ihrer Antwort, oder weil er ihr tatsächlich zusagt, weiß sie nicht.
Doch kann ihr das auch egal sein. Sie hat, was sie will. Wenn auch mit Abstrichen.
„Gut, dann …“, sich zu Bedienung umdrehen, bestellt sie für die ganze Mannschaft Bier und geht dann zusammen mit Law an deren Tisch.
„Leute, das ist …“, Trafalgar anschauen, als er sie vorstellen will, jedoch nicht einmal ihren Namen kennt, sieht sie für einen winzigen Moment so etwas wie Scham über sein Gesicht huschen, nicht früher daran gedacht zu haben, bevor er seine Mütze tiefer zieht.
Irritiert und doch etwas überrascht, dass der Chirurg des Todes zu solchen Gefühlsregungen imstande ist. Das er überhaupt Gefühle empfindet und ausdrückt. Heißt es doch immer, dass er eine eiskalte Persönlichkeit besitzt. Und ohne mit der Wimper zu zucken, seine Gegner in Stücke schneidet.
„O. Ihr könnt mich O nennen“, hilft sie ihm. Notgedrungen. Irgendwie müssen die anderen sie ja ansprechen können.
„O?“, harkt er zweifelnd nach, doch nickt sie einfach nur. Würde er sich damit zufriedengeben müssen. Wie alle anderen auch.
„Also gut. Leute, das ist O. Sie wird uns für einige Zeit begleiten. Den Rest könnt ihr sie selber fragen“, damit hat es sich wohl für den Käpt´n erledigt und setzt er sich mit an den Tisch und greift nach seinem Bier. Sie, nicht weiter beachten.

Nett und so herzlich. Aber was habe ich auch anderes erwartet? Genau dies und nichts anderes, geht es ihr, Augen verdrehend und seufzend, durch den Kopf, während sie sich nach dem Kerl mit der Pinguin Mütze umschaut und sich, mit einem Lächeln, neben diesen setzt. Erscheint er ihr, von dem ganzen Haufen, für den Moment, am Systematischen und vielleicht, wäre noch etwas Spaß drin. Ist ihr letzter, schon etwas her. Und sehen können, wie er auf ihren Blick leicht errötet, doch sich dieses Mal nicht abwendet. Ihr Interesse an ihm, sich zu eigen macht und sie mit einem Lächeln mustert. Was ihr gefällt. Denn, auch wenn sie abgesehen von der Kälte und Einsamkeit keine anderen Gefühle mehr groß spürt, gegen etwas Spaß mit so einem wie ihm, hat sie nichts einzuwenden. Sind das die Stunden, wo es ihr Mal nicht kalt ist und sie, wenn auch nur ganz wenig Wärme spüren vermag.

„Also O, warum genau willst du mit uns mitkommen?“, wird sie aus ihrer Betrachtung ihres Sitznachbarn gerissen, worauf sie zu dem Piraten schaut, der dies wissen will.
„Lust an der Freude“, grinst sie frech, was diesem kurz aus dem Konzept bringt, ehe er sie böse anfunkelt.
„Nein, jetzt im Ernst. Ich bin Fotografin und will ein Band herausbringen, in dem ich den Menschen zeige, wie die Welt wirklich ist. Alles Gute, aber auch Schreckliche. Abgelichtet auf einem Foto, das oft mehr erzählt, als so manche Geschichte. Piraten, die um ihre Familie kämpfen und trauern. Marinesoldaten, privat zu Hause. Oder auch Kriegsschauplätze, wo gerade eine Frau ihr neugeborenes Baby stillt.“
„Das hört sich … fantastisch, aber auch schwierig und gefährlich an“, mischt sich einer der andren ein, worauf sie diesem zunickt.
„Hmm, schon ein bisschen. Aber ich kann mich wehren, wie ihr gesehen habt.“
„Oh ja, was genau hast du da gemacht?“, stimmt Penguin ihr zu, worauf sie ihm wieder anschaut. Dieses Mal sogar seine blauen Augen sieht, da er sich seine Mütze etwas hochgeschoben hat.

Sich eines der Biere schnappen, das noch unberührt vor ihr auf dem Tisch steht, fängt sie an, ihm und den anderen alles zu erzählen, was diese wissen möchten. Wohl darauf achten, nichts Falsches zu sagen oder gar zu viele Informationen preiszugeben.
Wissend und seinen Blick spüren, dass Trafalgar sie ganz genau beobachtet und jede ihrer Antworten analysiert.

Er vertraut mir kein Stück … Kluger Mann.

Sich stöhnend, ihre Decke über den Kopf ziehen, als die Strahlen der Sonne ihr ins Gesicht scheinen und ihren Kopf regelrecht zum Explodieren bringt. Als sich die Kopfschmerzen bei dem plötzlichen Licht, mit einem heftigen Pochen bemerkbar machen. Das Gefühl haben, jemand würde mit einem Eisspeer in ihrem Gehirn herumstochern, legt sie sich, jammernd, ihre Hand auf die Stirn.
Spürt den kalten Schweißfilm auf dieser.
„Nie wieder … Fuck, mein Kopf“, keucht sie, dabei blinzelnd ihre Augen öffnen. Und wissen, dass sie sich eh nicht daran halten wird. War es bisher immer so. Sobald Alkohol ausgeschenkt wird, ist sie zur Stelle. Die Folgen dabei außer Acht lassen.
Ihren Kopf schwerfällig drehen, schaut sie mit kleinen Augen auf den Platz neben sich, welcher jedoch unerwarteter weiße leer ist.
Mit ihrer Hand über das Lacken fahren, welches kalt ist und daraufhin, verwundert, eine Augenbraue heben.
„Scheint aber früh los zu sein. Schade …“, fand sie die Nacht mit dem Piraten sehr schön. Und hätte nichts gegen eine gemeinsame Dusche gehabt. Immerhin hat er dafür gesorgt, dass es ihr Mal nicht so schrecklich kalt ist. Sie sich sogar ganz wohl bei ihm gefühlt hat. Etwas, dass sie sehr lange nicht mehr getan hat. Egal, wie viele Partner, sie in den letzten Jahren für eine Nacht hatte.
Aber gut, wer weiß, warum er so früh wieder los ist.
Sich strecken und ihre Knochen knacken hören, setzt sie sich auf, dabei ihre Augen zusammenkneifen, als sich ein erneutes Pochen in ihrem Kopf bemerkbar macht.
Nicht mehr so schlimm, wie das Erste, doch immer noch unangenehm genug, so, dass sie gezwungen ist, einen Moment zu warten.
Und erst, als es gänzlich erloschen ist, schlägt sie die Decke von ihrem nackten Körper und steht mit wackligen Beinen auf.
Sich dabei an der Wand neben sich abstützen, als der Raum sich zu drehen anfängt.
„Verfluchter Alkohol …“, brummt sie, sich weiter an der Wand zu dem kleinen Badezimmer vortasten. Jedoch stoppen, als sie auf dem Boden, zwischen ihrer eigenen Kleidung, ihr einen bekannten Gegenstand sieht. Zu diesem Herübergehen und aufheben betrachtet sie diesen mit einem seichten Lächeln. Würde sie ihm die später wieder geben. Doch jetzt braucht sie erst einmal, eine heiße Dusche und Kaffee. Andernfalls würde sie diesen Tag nicht überstehen.
So schleppt sie ihren müden und von kleinen und großen Naben, überzogenen Körper, ins Badezimmer.

*

Einige Zeit später und deutlich wacher, streift sie sich ihre Kleidung über, welche aus einem blauen Top und einer weißen Caprihose besteht. Zwar wäre ihr eines ihrer Kleider lieber, doch da sie nicht weiß, was heute noch auf sie zukommt, ist dies die bessere Wahl. Hofft sie jedenfalls. Mit einem letzten Blick durch das Zimmer, sichergehen, dass sie nichts vergessen hat, schnappt sie sich ihre wenigen Habseligkeiten, bestehend aus einem großen Rucksack und ihrer Kameraausrüstung und verlässt endgültig die Herberge. Welche ihr die letzten drei Wochen, Unterschlupf gewährt hat.
Hatte ihr Trafalgar gestern noch gesagt, dass sie heute im Laufe des Nachmittags auslaufen werden.
So wie alle wieder halbwegs nüchtern sind. Und dafür sollte sie pünktlich sein, wenn sie mitfahren will. Wobei wollen, nicht das richtige Wort dafür ist. Die nicht vorhandenen Alternativen zwingen sie ja schon fast dazu, wenn sie weiter will. Und das will sie. Hat sie genug Zeit auf dieser Insel vergeudet und in dieser nichts erreicht. Es sich nur wieder als Sackgasse entpuppt hat und die ihr zugespielten Informationen, als falsch.
Mit einem seufzen, ihren Kopf schütteln, schulter sie ihren Rucksack neu und atmet die frische Luft tief ein. Welche ihren angeschlagenen Geist, welcher immer noch vom Restalkohol umnebelt wird, klärt. Den Weg zum Hafen einschlagen, fällt ihr siedendheiß ein, dass sie gar keine Ahnung hat, wo sich das Schiff der Piraten befindet. Geschweige den, wie es ausschaut.
Stirnrunzelnd, stehen bleiben, schaut sie hoch in den Himmel und versucht sich, an irgendetwas von gestern Abend zu erinnern.
Irgendeinen Hinweis darauf, dass ihr jemand gesagt hat, wo es liegt. Doch fällt ihr nichts dazu ein und abgesehen von der Nacht selber, ist der Abend eh recht verschwommen.
„Na, was soll. Ich werde sie schon finden.“

*

Und sie sollte recht behalten. Doch mit allem hätte sie gerechnet, aber nicht damit. Mit zuckenden Augen, schaut sie auf das gelbe, und wie sie findet, hässliche Ungetüm vor sich.
„Ein U-Boot. … ihr wollte mich doch verarschen! Wenn ich das vorher gewusst hätte …“, nuschelt sie leise und seufzt wehleidig auf.
Sie kann ja echt mit vielem leben, aber in einer Metallschüssel unter der Wasseroberfläche leben, gehört eher weniger dazu.
Doch um es sich anders zu überlegen, fehlen ihr leider die Alternativen und als sie Trafalgar zusammen mit einem Mink-Eisbären, die Rampe herunterkommen sieht, ist es zum Umdrehen, eh zu spät. Würde sie ihm diese Genugtuung nicht gönnen.
„Du bist tatsächlich gekommen! Hätte ich nicht mit gerechnet“, hört sie die kühle Stimme des Käpt´ns, der zusammen mit dem Eisbären über die Planke auf sie zukommt.
„Warum hätte ich nicht kommen sollen? Ich will immerhin weiter und es mangelt mir an Optionen.“
„Dann sind wir das weniger schlimmere Übel? Versteh ich das richtig?“
Die wenigen Zentimeter, die er größer ist als sie, zu ihm aufschauen, zuckt sie mit den Schultern, worauf sich sein Blick noch etwas mehr verengt.
„Wenn du das so sehen willst. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich keine besonders gute Meinung von dir habe. Doch um von ihr wegzukommen, kann ich darüber hinwegsehen.“
Das hofft sie jedenfalls. Kennt sie ihr Temperament und ihr großes Mundwerk. Erst recht, wenn es um Dinge geht, die ihrer Meinung, niemanden was angehen, oder sie einfach aus Prinzip, nicht tun will.

Ihren Kopf wartend, schief legen, betrachtet sie seine grauen Augen, die mit kühlem Blick auf sie gerichtet sind. Und es ihr so scheint, als würde er seine Entscheidung, sie mitzunehmen, noch einmal überdenken.
Doch als er nur wenige Sekunden später seufzt und seinen Blick abwendet, weiß sie, dass er bei seinem Wort bleibt.
Was sie so auch nicht erwartet hätte. Dachte sie eigentlich, dass es schwieriger wird, ihn davon zu überzeugen, sie mitzunehmen. Doch ist ihr ja gestern in der Bar schon das ein oder andere Verhalten aufgefallen, dass nicht mit dem übereinstimmt, was sie glaubt, über ihn zu wissen.
„Persönliche Gefühle spielen keine Rolle. Benimm dich, tu, was ich dir sage, und du kannst als Gast mitfahren. Der Rest zeigt sich später. Es ist ein Leichtes, dich wieder loszuwerden. Aber verrätst du mir, wo genau du hinwillst? Oder fährst du ziellos über die Grand Line?“
„Ein direktes Ziel habe ich nicht. Ich versuche einfach nur, so viele Inseln wie möglich zusehen und die Geschichten der Bewohner auf Bildern festzuhalten.“
Diese Ausrede schon so oft benutzt haben, dass sie ihr mittlerweile ins Blut übergegangen ist und ihr die Rolle als Fotografin, mittlerweile sogar Spaß macht. So weit sie noch Spaß empfinden kann. Und sie es daher nicht wundert, dass er es ihr scheinbar, so abkauft. Hätte sie ihn für misstrauischer und Vorsichtiger gehalten. Doch soll es ihr recht sein. Desto einfacher ist es für sie.

„Gut, deine Sachen kannst du erst einmal auf Deck ablegen und dann beim Verladen der restlichen Ladung helfen. Bepo zeigt dir, wo diese hinmuss.“
Zu dem Mink schauen, welcher sie mit seinen Knopfaugen betrachtet, nickt sie verstanden haben.
Schon sich gedacht haben, dass er sie zum Arbeiten abkommandiert. Doch lieber macht sie sich nützlich, als die ganze Fahrt über, untätig herumzusitzen. Würde das ihren dunkelsten Gedanken, nur Nahrung bieten. Denn dann, hätte sie nichts, um sich von diesen abzulenken.
Dem Käpt´n mit einem letzten Blick zunicken, schultert sie ihren Rucksack neu und geht zu dem Mink, der schon mit einer großen Kiste im Arm auf sie wartet.
„Bepo“, begrüßt sie ihn, dabei an seiner imposanten Gestalt hochblicken und sich vornehmen, diesen in den nächsten Tagen definitiv zu fotografieren. Sieht man Minks leider nicht allzu häufig. Und nach Zou, hat ihre Suche oder besser gesagt, Jagd, sie noch nicht geführt.
„O“, grüßt er knapp zurück und geht damit los. Ihm über die Rampe zum Decke folgen. Sich dabei nach ihrem Gespiele, von letzter Nacht umsehen. Doch sieht sie ihn leider nicht, aber das würde ja noch kommen. Immerhin befindet sie sich auf einem U-Boot. Da werden sie sich früher oder später über den Weg laufen.

*

Sich den Schweiß von der Stirn wischen und geschafft aufatmen, verlässt sie endgültig den Ladungsraum und begibt sich zurück an Deck. Froh, endlich fertig zu sein. Waren manche Kisten verflucht schwer. Fast zu schwer, um diese alleine zu tragen. Doch hat sie es fürs Erste geschafft. Genießend die Augen schließen, als ihr eine kühle Brise entgegenweht, und ihr dabei eine bekannte Stimme herüberträgt. Sich nach dem Piraten umschauen und ihn zusammen mit Shachi, wenn sie sich nicht täuscht, und Trafalgar an der Reling stehen sehen.
„Na, was soll´s“, murmeln und damit zu den dreien rübergehen und sich ebenfalls an die Reling stellen.
Den salzigen Geruch des Meeres und die leichte Gischt auf ihrer Haut spüren und genießen. Ist das Meer eines der wenigen Dinge, die sie in den letzten Jahren, zu schätzen, wenn nicht sogar zu lieben gelernt hat. Soweit es ihr möglich ist, dies noch zu empfinden.
Doch sich dann wieder dem zuwenden, weswegen sie sich hierhin gestellt hat und Penguin aus dem Augenwinkel betrachten. Dabei seinen Blick sehen, der auf ihr liegt und ihr ein Schmunzeln entlockt. Hat sie sich gestern Abend, definitiv richtig entschieden, wenn sie ihn jetzt so betrachtet.
„Ich habe noch etwas von dir. Hattest es wohl sehr eilig, was?“, spricht sie ihn von der Seite her an, worauf dieser zusammenzuckt und sie mit roten Wangen anschaut. Was ihr Schmunzeln, in ein Lächeln wandelt.
„Ähm, ja. Dachte ich mir schon.“
„Ist bei mir im Rucksack. Willst du sie jetzt haben, oder später?“
Ihn damit vollständig anschauen, wobei ihr der fassungslose Blick von Shachi nicht entgeht, welcher zwischen ihr und Penguin, Hin und her geht. Und sogar beim Käpt´n sieht sie für einen winzigen Moment, so etwas wie Überraschung aufblitzen, ehe sein Blick sich verdunkelt.
„Deswegen also“, murrt Law, dabei Penguin mit einem tadelnden Blick betrachten, was diesen die Schultern einziehen lässt.
„Schuldige Käpt´n“, hört sie ihn sagen, und dies nicht auf sich beruhen lassen können. Nicht, wenn es etwas mit ihrer Nacht zu tun hat, denn das, geht sie genau so etwas an.
„Was, weswegen?“, will sie daher wissen, ihre Arme vor der Brust verschränken und Penguin und Law, mit aufforderndem Blick anschauen. Von einem der beiden, erklärt bekommen wollen, was los ist.
„Er kam zu spät zum Wachdienst. Wie ich nun sehe, deinetwegen.“
„Das tut mir leid. Hätte ich das gewusst, nun … Aber der Rest, geht keinen von euch was an. Das ist Penguins und meine Angelegenheit“, stellt sie gleich mal klar.
Nicht, dass Law noch auf die Idee kommt, ihr in dieser hinsiecht, irgendwas vorzuschreiben. Spätestens dann, würde sie sich nicht mehr so zusammenreißen, wie sie es in seiner Gegenwart bisher tut. Denn, die Abneigung, die sie ihm gegenüber empfindet, doch gleichzeitig freundlich zu sein, ist verdammt anstrengend. Anstrengender, als sie dachte.
Und als sie seinen Blick auf ihre Worte hin sieht, welcher sich noch etwas mehr verengt, dunkler wird, tut sie es ihm gleich.
Würde sie sich nicht von ihm bevormunden lassen. Aus dem Alter ist sie raus, auch wenn er der Käpt´n ist, und sie ihm zugesagt hat, sich mehr oder weniger, an seine Befehle zu halten. Dies gehört definitiv nicht dazu.
„Du hast recht. Es geht mich theoretisch nichts an, doch wenn dein Verhalten meiner Crew in irgendeiner Weiße schadet, sie ihre Pflichten vernachlässigen, dann geht es mich sehr wohl etwas an. Und wenn dem so ist, halt die Füße still oder in diesem Fall, die Beine geschlossen.“
„Wie bitte?!“, braust sie auf. Glauben, sich verhört zu haben, doch an seinem Blick, welcher streng und kalt auf ihr liegt, sieht sie, dass er dies tatsächlich gesagt hat und auch genau so meint.
„Du hast mich schon verstanden. Ihr könnt ja gerne euren Spaß zusammenhaben, doch lenke ihn nicht noch einmal ab. Und jetzt … Bepo zeig ihr ihre Kajüte. Wir brechen auf.“

Ihre Hände zu Fäusten ballen, schaut sie Law hinterher, welcher, mit einem letzten Blick von ihr zu Penguin, ins Innere des U-Boots verschwindet.
„So ein … aaarrrr“, regt sie sich auf, die Blicke von Penguin, Shachi und Bepo dabei ignorieren. Würden diese eh Partei für den Käpt´n ergreifen und auf diese Unterhaltung, kann sie getrost verzichten.
Die Luft hart ausstoßen und innerlich bis zehn zählen, sich zur Ruhe zwingen müssen, wendet sie sich an Bepo, dem es sichtlich unangenehm ist, nun ihre Aufmerksamkeit zu haben.
„Na komm. Bevor er auf Dich auch noch sauer wird.“
Reicht es, dass er Penguin getadelt hat. Auch wenn es nur ein Blick war, aber in ihren Augen, ein Blick zu viel. Immerhin ist dieser kein Kind mehr und weiß wohl am besten, dass er Mist gebaut hat, indem er zu spät gekommen ist.
Ihren Rucksack, schultern und die Kameraausrüstung zur Hand nehmen, welche immer noch, neben der Tür an der Wand gelehnt stehen, dreht sie sich warten zu dem Eisbären um.
„Entschuldung“, japst dieser und beeilt sich, zu ihr aufzuschließen.

Das Innere der Polar Tang betreten, überkommt sie sofort ein Gefühl der Beklemmung, als sie den nur spärlich beleuchteten Gang vor sich sieht. Zwar gibt es das ein oder andere Bullauge, doch reichen diese nicht aus, um genug Tageslicht ins Innere zu bringen. Dazu kommt noch, dass der Gang nur aus Metall zu bestehen scheint. Decke, Boden und Wände. Ja selbst die Rohre, die an der Wand entlang laufen, sind aus Metall. Und was ihr ein Gefühl, des Eingesperrtseins vermittelt.
Erhellt wird das ganze von Neonröhren, die kaltes und wenig einladendes Licht verströmen.
Leise aufseufzen, da sie langsam aber sicher an ihrer Entscheidung zweifelt. Sie vielleicht doch noch etwas länger hätte warten sollen, bis ein anderes Schiff bereit gewesen wäre, sie mitzunehmen. Oder, die andere Möglichkeit nutzen, die für solche Momente, ihr zur Verfügung stehen. Auch, wenn sie diese nur ungern benutzt. Stellen ihr die Marinesoldaten dafür zu viele Fragen, die sie nicht beantworten will oder kann.

„Ich weiß, am Anfang muss man sich dran gewöhnen“, fängt plötzlich Bepo vor ihr an zu sprechen.
Entweder ihren Missfallen bemerkt haben, oder um die angespannte Situation zu durchbrechen, welche sich seit dem Gespräch auf Deck mit Law, sich über sie gelegt hat.
„Deine Kajüte hat ein Bullauge. Etwas Tageslicht bekommst du somit“, versucht er es ihr etwas schmackhafter zu machen.
Worauf er in ihren Augen, etwas sympathischer wird. Ein bisschen zu mindestens.
„Woher kennst du den Käpt´n eigentlich? Lebt dein Stamm nicht auf der Phantominsel Zou?“
Überrascht schaut er sie über seine Schulter an, während er sie fragt, woher sie das wisse.
Mit den Schultern zucken, erzählt sie ihm, dass sie vor etwa sechs Jahren einen Löwen Mink getroffen hat und welcher ihr einiges über sich und seinen Clan erzählte. Auch, dass sie auf der Phantominsel Zou leben und welche man nur mit einer Virvre Card findet.
„Hmm, stimmt. Bin jedoch als Kind schon dort weg und kann mich kaum noch an das Leben dort erinnern. Und ja, der Käpt´n und ich, wir kennen uns schon sehr lange. Wir haben uns damals im North Blue kennengelernt. Zusammen mit Shachi und Penguin.“

Im North Blue … stimmt. Ich habe mal gelesen, dass er daher kommen soll. Passt ja wie Arsch auf Eimer. Kalte, widrige Landschaft und Wetter und ein kaltschnäuziger Arsch von Mann.

„Hier wäre es. Das ist für die Dauer deines Aufenthaltes deine Kajüte. Der Gemeinschaftsraum, sowie Küche sind in diese Richtung. Kann man nicht verfehlen. Das Gemeinschaftsbad ist in dem Gang rechts, ganz am Ende. Solltest du diesbezüglich was wissen wollen, wende dich an Ikkaku. Die Brücke ist eine Etage tiefer. Und die Kajüte vom Käpt´n, ist direkt neben deiner, sollte etwas sein.“

Direkt neben meiner … Na Klasse. Das kann doch nur schiefgehen.

„Danke Bepo. Wann ist das Abendessen?“
Sich am Kopf kratzen, schaut er auf sie runter. Daran wohl nicht mehr gedacht haben. Aber ist es bis dahin, auch noch etwas Zeit.
„Das ist um sechs, Frühstück um sieben. Die Teilnahme beim Frühstück ist übrigens ein Muss. Da wir dort den Tag und alles Weitere besprechen. Also, wenn es geht, nicht verschlafen. Darauf reagiert der Käpt´n allergisch.“
Seufzend, da sie eigentlich nicht gerne so früh aufsteht, nickt sie ihm, verstanden haben zu.
„Na gut. Dann richte ich mich mal ein. Wir sehen uns später.“
Damit die Tür zu ihrer Kajüte öffnen, staunt sie jedoch nicht schlecht, als sie das Zimmer sieht, welches für eine Kajüte in einem U-Boot eine angenehme Größe besitzt. In diese gehen, betrachtet sie die Möbel, welche ausschließlich aus Holz sind.
Ein Kleiderschrank und Schreibtisch, mit passendem Bücherregal und Stuhl und für ihre Zwecke, vollkommen ausreichend.
Und dazu ein recht großes Bett. Bett, keine Hängematte, wie sie erfreut feststellt. Gibt es nichts Schlimmeres, als in so einer, Nacht für Nacht schlafen zu müssen. Die Rückenschmerzen, die sie nach einer Woche hatte, wünscht sie niemanden.
„Definitiv ein Pluspunkt“, murmelt sie und setzt sich auf die Matratze, sich nach hinten fallen lassen, überprüft sie die Härte dieser.
„Hmm, tatsächlich ganz angenehm. Ich denke, damit kann ich leben“, hätte sie eigentlich mit einem Metallkäfig von Zimmer gerechnet. Aber das kann sich sehen lassen und vielleicht wird es doch nicht ganz so schlimm, wie sie aktuell vermutet.

Sich wieder aufsetzten, schnappt sie sich ihren Rucksack und fängt an, ihre paar Sachen in die Schränke zu verteilen.
Wobei sie bei einem Gegenstand, sich nachdenklich im Zimmer umschaut.
„Wo tue ich dich hin? Nicht, dass dich noch jemand findet.“
Würde das einer Katastrophe gleich kommen und sie es nicht einmal erklären können oder besser gesagt, dürfen. Sich auf den Boden knien, schaut sie unter das Bett und schiebt den Gegenstand bis ganz nach hinten an die Wand. Zwar nicht das beste Versteck, da sie so kaum dran kommt, aber besser als es offen hier liegenzulassen. Und aktuell braucht sie es ja nicht.
Damit dann auch fertig, blickt sie sich gelangweilt im Zimmer um. Hört dabei das leise Brummen der Maschinen und das Schwappen der Wellen, doch ansonsten ist es ziemlich still. Etwas zu still, dafür das an die zwanzig Mann auf dem Kahn leben. Wobei ihr Blick die Uhr streift, welche auf dem Schreibtisch steht und halb fünf anzeigt.
„Noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Vielleicht schau ich mal im Gemeinschaftsraum nach den anderen“, überlegt sie laut. Wäre es jedenfalls besser, als weiter hier allein herumzusitzen. Zumal muss sie noch Penguin seine Mütze wiedergeben, wie sie mit einem Blick auf diese feststellt und welche neben ihr auf dem Bett liegt.
Nach dieser greifen und den weichen Stoff durch ihre Finger gleiten lassen, und damit aufstehen, verlässt sie ihre Kajüte. Lauscht nach Stimmen, doch außer dem Motorengeräusch, hört sie nichts.
So geht sie den Gang runter, wie Bepo es ihr gesagt hat und blickt sich dabei etwas um. Doch abgesehen, von der Landschaft, die sie aus dem Bullauge sieht, an dem sie vorbeikommt, sieht der Gang überall gleich aus. Was sie deprimiert seufzen lässt. Sind ihr normale Segelschiffe deutlich lieber. Doch ist sie jetzt hier. Wenigstens bis zur nächsten Insel, dann kann sie die Tang immer noch verlassen.

Den Gang weiter bis zum Ende gehen, worauf sie bei einer Doppeltür ankommt, durch die sie einige der Stimmen von der Crew hört.
Durch die eingelassene Glasscheibe schauen, erblickt sie einen recht großen Raum und sieht dort einige Tische in der Mitte stehen, an dem sich ein paar der Piraten tummeln.
Die Tür öffnen, betritt sie den Raum, welcher größer ist, als gedacht und blickt sie um. Sieht rechts von sich eine Art Leseecke, mit Sofa und links von sich, eine weitere Tür, welche wohl in die Küche führt. Der Rest des Raumes wird von einzelnen Tischen dominiert, und an einen von diesen, den gesuchten sitzen sehen. Und welcher zusammen mit Shachi und Ikkaku Karten spielt.
Zu den dreien herübergehen, worauf diese ihr Spiel unterbrechen und zu ihr aufschauen. Wobei ihr Hauptaugenmerk jedoch auf Penguin gerichtet ist, und welchem sie seine Mütze hinhält, die er sofort an sich nimmt und aufsetzt.
„Schon besser. Hast du vielleicht Lust, mitzuspielen?“
„Ähm … gerne, wenn es auch nicht stört?“, wendet sie sich an Ikkaku und Shachi, welche jedoch nur mit dem Kopf schütteln und andeuten, dass sie sich setzten soll.
Dem nachkommen, wird sie auch sofort von Ikkaku in ein Gespräch verwickelt, welches sie im ersten Moment etwas überrascht, doch schnell merkt sie, dass sie und die Schwarzhaarige, auf einer Wellenlänge sind. Und man sich gut mit ihr Unterhalten kann.
Etwas, was sie schon eine Ewigkeit nicht mehr getan hat. Sich einfach mit einer anderen Frau, über Gott und die Welt zu unterhalten und merken, wie ihr das gefehlt hat.

*

Über seine Kaffeetasse zu O schauen, welche zwar mittlerweile einen entspannten Eindruck macht, während sie mit den anderen Karten spielt. Doch ist ihm ihr kurzes Zusammenzucken und das Hochziehen der Schultern nicht entgangen, als Ikkaku sie angesprochen hat. Ebenso, dass ihr neuster Gast es wohl nicht gewöhnt ist, groß mit anderen Menschen, Kontakt zu haben. Das Stelldichein mit Penguin, mal ignorieren. Ihr Zögern, als Ikkaku das Gespräch ausgeweitet hat und wie sie erst eine Zeit gebraucht hat, um sich darauf einzulassen.
Und dies, zusammen mit ihrem restlichen Verhalten, wie sie sich bewegt, sich umschaut, überlegt, bevor sie etwas tut oder sagt, die Abneigung, die sie offensichtlich ihm gegenüber empfindet, mal außer Acht lassen, sagen ihm, dass sie etwas vor ihm verheimlicht. Etwas Großes dazu. Sie mag mittlerweile eine Fotografin sein, doch ist das nur ein kleiner Teil. Der, dem sie der Welt von sich zeigt, doch will er den anderen sehen. Allein deswegen, hat er sie mitgenommen. Will er herausfinden, was das ist. Wer sie ist. Denn, eine normale Frau, ist sie gewiss nicht. Das hatte er gestern schon in der Bar gesehen. Und da er im Moment nicht wirklich ein Ziel hat, ist sie eine willkommene Abwechslung.
„Käpt´n.“
Zu ihrem anderen, neuen Crewmitglied schauen, welcher ihn aus seiner Beobachtung holt und diesen mit überlegendem Blick betrachten.
Duke, welcher sich ihnen vor etwa zwei Wochen angeschlossen hat und bei welchem, er immer noch nicht sicher ist, ob er ihn an Board behalten wird. Klar, er macht hervorragende Arbeit. Ist stark und kann kämpfen. Doch irgendwas Dunkles haftet an diesem. Etwas, was nicht zum Rest der Mannschaft passt und auch die anderen, haben ihm schon ihre Bedenken deswegen geäußert.
Fühlen Sie sich in seiner Gegenwart nicht besonders wohl. Gerade Ikkaku läuft es wohl jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn er sie anschaut. Und allein das sind genug Gründe, warum er ihn wieder herausschmeißen sollte.
„Was willst du?“
„Hakugan schickt mich. Er wollte mit dir über den Kurs reden. Er wartet auf der Brücke.“
„Hmm.“
Mit einem letzten Blick auf Duke und zu dem Tisch, an dem O sitzt, stellt er seine mittlerweile leere Tasse auf einen der Tisch und verlässt den Gemeinschaftsraum.
Sich dabei vornehmen, Duke auf der nächsten Insel von Board zuschmeißen. Denn der Blick, mit dem dieser eben die beiden Frauen betrachtet hat, gefällt ihm nicht. Zwar gibt es nicht viele Regel auf seiner Tang, doch an eine, hat sich jedes männliche Mitglied zu halten. Und zwar, die Frauen werden nicht angefasst.

Autorennotiz

Die Geschichte ist abgeschlossen und besitzt, neben Prolog und Epilog, neunzehn Kapitel.
Ich werde jeden Samstag eines onlinen stellen.

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Autor

Raven1990s Profilbild Raven1990

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Kapitel: 3
Sätze: 474
Wörter: 7.841
Zeichen: 44.540

Kurzbeschreibung

In der Unterwelt ist sie nur als Nemesis bekannt. Für alle anderen heißt sie O. Ihr Ziel ist klar, den Mann töten, der ihr vor so langer Zeit, alles genommen hat. Ihre Motivation ist die Rache. Getrieben von dieser, ist ihr jedes Mittel recht. So auch die Schmach, unter einem Käpt´n zu segeln, der in ihren Augen, diese Bezeichnung nicht verdient hat. Doch sollte er sie eines Besseren belehren, als er nicht nur sein Leben riskiert um ihres zu retten, sondern sich gänzlich anders verhält, als sie es ihm zugetraut hat. Law/OC

Kategorisierung

Diese Fanfiction wurde mit Drama (Genre), (romantische) Beziehungsentwicklung und Freundschaft getaggt.

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