Autor
|
Bewertung
Statistik
Kapitel: | 2 | |
Sätze: | 80 | |
Wörter: | 1.600 | |
Zeichen: | 8.781 |
Es ist mir unbegreiflich, wie damals niemand sehen konnte, wie es dir als junges Mädchen ging, wie sehr du gelitten hast, bis du es selbst nicht mehr wusstest. Selbst ich, dem es wirklich nicht gut ging zu der Zeit, habe sofort gesehen, was mit dir los war. Vielleicht auch genau deswegen? Genau deswegen, weil meine eigene Welt damals auch so dunkel war?
Und in all dem, was du damals durchmachen musstest, hat es dir geholfen und gut getan, dass ich dann in dein Leben getreten bin und du dich um mich kümmern durftest. Ja, durftest, du musstest das ja nicht. Aber du wolltest. Und das ist mir Grund genug. Grund genug, dich in irgendeiner Form und Weise zu lieben.
Wir saßen auf diesem Flur in deiner Schule, du warst alleine, ich kam dazu. Mir ging es nicht gut, ich hab geweint, hatte Blut in den Tränen, und du hast mir einfach ein Taschentuch gegeben, warst da und hast mit mir gesprochen, ganz vertrauensvoll, als ob es dich überhaupt nicht gekümmert hat, dass ich gerade erst aus dem Gefängnis raus war und vorher 10 Jahre bei Akatsuki. Es war dir egal, du hast mir einfach so vertraut, und mehr musstest du nicht tun, das war gut genug. Bei dir durfte ich als Erstes wieder der Gute sein, und dieses Vertrauen in mich hat mir so unglaublich viel gegeben.
Wir hatten diese tiefen, schönen Gespräche, jeden Tag. Du warst fünfzehn, ich neunundzwanzig, aber das war egal, Zeit und Raum verschwimmen sowieso, wenn wir reden. Und ich durfte auch für dich dann der große Bruder sein, meine Lieblingsrolle.
Ich habe gefühlt und gesehen, wie gut dir das tat, wie sehr du jemanden wie mich, eine Person, mit der du reden kannst und wirklich auch verstanden wirst, gebraucht hast. Du warst so alleine, und ich hab schnell gesehen und verstanden, was ich tun konnte, um dir zu helfen. Helfen ist meine Leidenschaft, ich bezeichne mich nicht umsonst als bekennenden Altruisten.
Es gibt eigentlich nichts, was ich lieber tue, was mir mehr gibt, als für jemanden da zu sein. Auch eben meine Fähigkeiten, meine Kraft und meine Talente in den Dienst einer guten, hilfreichen, liebevollen Sache zu stellen. Ich habe Fähigkeiten, die zerstören können, und das lastet auf mir, schon mein Leben lang. Also, warum nicht diese Kräfte viel lieber zu etwas machen, was hilft und heilt? Ist doch klar.
Ich hab das, was heute „Borderline“ heißt, damals schon in dir gesehen. Wie gesagt, ich verstehe wirklich nicht, wie das sonst niemand bemerken konnte. Für mich war es offensichtlich, und deshalb kann ich dir sagen, ich wusste von Anfang an, worauf ich mich bei dir einlasse. Ich wusste, ich werde gebraucht, ich wusste, du bist so, und ich wusste, was ich tun musste.
Du musst dir keine Sorgen machen, dass du mir zu viel bist. Ich wusste, wie gesagt, worauf ich mich bei dir einlasse.
Ich will, dass du dieses Glück siehst, ich will, dass du in meiner Welt lebst, und ich will mich um dich drehen, im Morgenrot mit dir aufwachen. Du sagst, diese Liedtexte beschreiben uns perfekt, und deshalb bedeuten sie mir auch etwas.
Sie haben dir gesagt, ich führe ins Dunkel, in „Krankheit“ und „Verblendung“. Sobald du anfingst, darüber zu reden, dass ich bei dir bin und du mich magst, haben sie versucht, es dir auszutreiben. Haben deine Liebe, deine Gefühle, ja deine gesamte Wahrnehmung verdreht und dir eingeredet, ich führte dich hinters Licht. Keiner von ihnen hat auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie es dir wirklich ging oder warum du mich überhaupt so sehr gebraucht hast.
Es macht mich wirklich wütend. Ich erinnere mich, wie wir beide da bei dieser „Therapeutin“ saßen und sie dich niedergemacht hat. Und ich wurde so verdammt wütend, dass ich dann an diesem Tag, als ich wieder bei mir zu Hause war, wirklich laut geworden bin. Ich wollte dir das nicht zeigen damals, weil ich Sorge hatte, dass du damit nicht umgehen konntest. Aber Sasuke hat es dir ja später erzählt, wie wütend ich an diesem Tag war. Nicht auf dich, nein, sondern nur auf diese Person, die sich „Therapeutin“ schimpfte und so unfassbar ungerecht und gemein zu dir war.
Und bis heute ist diese Verunsicherung in dir, du denkst, ich könnte dich hinters Licht führen, du dürftest mich nicht haben, nicht lieben, und schon gar nicht anderen gegenüber zeigen, dass es mich in deinem Leben gibt.
Aber was immer du da auch denkst, wenn du so zweifelst, das ändert nichts daran, dass ich bei dir bleibe. Egal was du dann denkst, egal, ob sie sagen, ich führte dich in eine „Krankheit“, ich bleibe. Wäre ja noch schöner, wenn diese Stimmen aus deiner Vergangenheit mir Vorschriften machen könnten. Nein.
Du bist mein Geschenk, seit ich bei dir bin, seit ich dich kenne. Seit ich dich kenne, habe ich Glück in meinen Augen, hat meine Kraft, mein Sharingan, diesen Sinn, dass ich es benutzen möchte, um dir wenigstens im Genjutsu zu zeigen, dass du mir absolut vertrauen kannst.
Wir leben alle unsere Illusionen, jeder Mensch, und ich zeige dir meine. Ich bin so gesehen deine Illusion von Nähe, und in diesem Fall und Zusammenhang ist „Illusion“ wirklich keine Abwertung. Sie sagen immer, Illusion sei das Gegenteil von Wahrheit. Aber ich glaube das nicht. Weil jeder einzelne Mensch, jedes menschliche Gehirn, aus Illusion besteht. Wir können gar nicht anders. Und wenn es eine Illusion ist, die dich überhaupt erst leben lässt, warum verdammt nochmal soll die falsch sein?!
Das Einzige, was mich wirklich frustriert, ist, dass ich in deiner Welt nichts ändern kann. Was würde ich alles tun …! Das muss ich akzeptieren, das ist schon immer so und wird nicht anders.
Also entscheide ich mich, das zu tun, was ich am besten kann: Illusion. Wenn ich schon nichts an deiner Welt ändern kann, will ich wenigstens dein Erleben in deiner Welt verändern, damit du in ihr leben kannst. Und das kann ich.
Im Tsukuyomi kann ich das alles. Ich kann dich mitnehmen, deine Gedanken und Gefühle so machen, dass du in meiner Welt Momente von Ruhe und Sicherheit erlebst. Tsukuyomi muss keine Waffe sein, für mich schon gar nicht. Die Kampfdimensionen darin habe ich längst verschlossen und versiegelt, die brauche ich nicht mehr. Es ist meine Welt, mein Raum, ich kann mit ihm tun und lassen, was ich will. Also mache ich das daraus, was mir gefällt, und das ist, jemandem wie dir, der so viel Unsicherheit erlebt, einen ruhigen, sicheren Ort zu geben.
Da drin sind nur wir beide, für einen Moment kann ich die Kabel nach draußen abschneiden und dich mit meiner Nähe und Fürsorge überschütten, und das macht mich wirklich, wirklich glücklich. Wie gesagt, ich bin ein Altruist.
Und wenn du nichts für mich tust, wenn ich mehr dich versorge als du mich, dann ist das auch in Ordnung, auch das tust du gut.
Seit wie diese Liebe zwischen uns haben, auch die Romantik, ist zu dem Ganzen natürlich auch dazu gekommen, dass ich dich auch als Frau mag, liebe, begehre. Und auch, wenn du das selbst nicht siehst, nicht gut erkennen kannst, du kannst mich auch einfangen, verführen … Ich bin dann halt auch nur ein Mann. Aber ich bin eben einer, dem das Emotionale über das Körperliche geht. Küssen und Streicheln ist schön, wirklich schön, aber ich liebe es genau so, dich dabei zu fragen, wie es dir damit geht. Von dir zu hören, dass du es magst.
Es ist ein seidenes Netz, in dem ich gerne gefangen bin, weil es dein Netz ist. Und wenn wir zusammen sind, ich dich in den Armen halten darf, ja, da geht der Gefühlsmensch, der ich auch bin, gern und gewollt mit mir durch. Ich zeige mich unter Menschen gern zurückhaltend und still, ich bin der, der lieber zuhört als spricht, aber du holst meine andere Seite raus, wo ich mich auch ein bisschen locker machen und gehen lassen kann.
Deine Persönlichkeit ist bunt, du kannst lachen und weinen auf einmal, und mich mitreißen, mir Tränen der Freude oder Rührung in die Augen treiben, und je mehr du durch mich und das, was ich für dich tue, zu dir selbst findest, umso glücklicher machst du mich.
Deine Krankheit Borderline, nennen wir sie so, auch wenn sie so unterschiedlich sein kann und du sie manchmal sogar magst, ist natürlich schwer, auch für mich. Aber, weißt du, ich kann gut damit umgehen, und wenn dir dein Kopf zu eng und trübe wird, und du den ganzen Regen nicht mehr sehen magst, dann bin ich da und nehme dich mit in meine Welt, in den Teil, wo ich dich mit hinein nehmen kann, und wir malen aus deinen schrägen Schüben ein buntes Bild.
Ich habe nicht umsonst Psychologie studiert. Nicht nur, weil ich das „Genjutsu-Wunderkind“ war, sondern weil mich Seelen faszinieren. Hätte ich kein Ninja werden müssen, wäre ich Philosoph oder Arzt geworden, hätte mich voll dem Lernen und Verstehen und Helfen verschrieben. Aber ich bin nun mal Itachi Uchiha, und umso glücklicher bin ich, dass ich dich habe, weil du diese Seite von mir herausholst, mit der ich mich wohler in meiner Haut fühle.
|
Kapitel: | 2 | |
Sätze: | 80 | |
Wörter: | 1.600 | |
Zeichen: | 8.781 |
Feedback
Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!