Fanfictions > Cartoons & Comics > Sonstiges - Cartoons & Comics > I can't give You anything - but Love!

I can't give You anything - but Love!

31
1
05.07.24 04:16
18 Ab 18 Jahren
Homosexualität
Fertiggestellt

Characters: Miles Morales (18) | Gonzalo Davis (22)

OC: Didi (20)

Genre: Drama, Romance

CN: Prostitution, Sex, Gewalt, harte Wortwahl, Tabak - Alkohol - Drogen Mißbrauch

FSK: +18 (sehr heftige Sexszene)

Idea: Chris42sgf (Twitter)

Artworks: AC0 (Twitter)
________________________________________________________________________________

I CAN'T GIVE YOU ANYTHING - BUT LOVE

"Als ich aufwachte, hörte ich wie der Regen gegen die Glasscheibe des großen Panoramafenster rythmisch trommelte.

Langsam blinzelte ich in die fahle Dunkelheit des Raumes.

Es war ein riesiges Zimmer und ich saß in einem großen, schneeweißem Bett.

Dann fiel mein Blick auf meinen rechten Ringfinger, wo ein goldener, schmaler und schlichter Ring aufblinkte.

Ich war leicht verwirrt, doch dann als ich neben mich sah und dort unter der Bettdecke zwei schwarze lange geflochtene Zöpfe erkannte, lächelte ich und schaute wieder zu dem Ring.

Dort konnte man eine kleine Aufschrift sehen.

Der Name GONZALO war dort eingraviert.

Ich schaute, mit einem Lächeln das meine Lippen umspielte, den Regentropfen zu.

Es erinnerte mich daran, das es vor einem Jahr auch so geregnet hatte.

Vor einem Jahr war alles noch anders gewesen.

Ich hatte ein komplett anderes Leben gehabt!"

***

Es goß in Strömen und als die Person, die mit hochgezogener Jacke durch die Straßen flitzte, um sich halbwegs zu schützen an einem TV Gerät vorbei rannte, hörte man den Wetterbericht für die nächsten Tage. Es würde auch in der kommenden Woche durch regnen. Der Junge, dunkelhäutig, sehr jung und ziemlich hübsch, stieß die Tür beinahe regelrecht auf. Er japste und schüttelte sich "Sauwetter, hm?" fragte jemand, der aus dem Hinterzimmer kam "New York säuft ab!" "Ja Mann und Brooklyn mit dazu" antwortete der Junge. Er schaute sich um, denn auch wenn dieses Hilfszentrum für Jungs wie ihn, als Anlaufstelle gedacht war, war es ihm immer noch peinlich. Der Angestellte des Zentrums öffnete den Schalter "Und Miles? Was brauchst du?" Der Junge sah beschämt auf den Boden "Ein Lottogewinn?!" "So schlimm?" "Ich habe seit Tagen nichts gegessen" Der Mann, etwas älter als der Junge mit dem Namen Miles, nickte etwas mitleidig "Keine Kundschaft?" "Bei dem Wetter kommt niemand zu uns... daher: Kein Geld! Kein Geld, nichts zu Essen" "Oder was man sonst so braucht, um es auf der Straße auszuhalten, hm?" Während der kleinen Unterhaltung, suchte der Junge alles zusammen, was man hier kostenlos bekommen konnte. Eine große Packung Desinfektionstücher. Eine kleine Tube mit Gleitgel, ein paar Taschentücher und das Wichtigste von Allem: Kondome!

Der Mitarbeiter des Hilfszentrum stellte eine kleine Schale auf den Tresen "Greif zu. Nimm dir soviele wie du brauchst!" "Mehr wie 10 brauche ich nicht" seufzte der hübsche Junge und steckte die Kondome beschämt schnell in seine Jackentasche. Er senkte den Kopf und schaute zur Seite "Ich bin wohl inzwischen zu alt geworden..." "Wenn du raus willst, mußt du nur ins Programm gehen!" "Nein! Ich gehe nicht nach Hause zurück. Lieber sterbe ich in der Gosse, als zurück zu gehen!" Sein Blick war entschlossen, doch seine Lippen zitterten. Er spielte jeden Tag mit dem Gedanken wieder nach Hause zu gehen. Doch auch wenn ihm die Einsamkeit das Herz zerriss und er in den dunkelsten Nächten weinend zusammen gekrümmt in seinem Schlafsack lag, so schaffte er es doch immer wieder, noch einen weiteren Tag auf der Straße zu überstehen. Und noch einen. Und noch einen. Bis daraus nun schon fast 5 Jahre geworden waren.

Immer weiter lief Miles die Straße entlang. Sein Blick war zu Boden gerichtet. Niemand beachtete ihn. Niemand sah ihn. Die Menschen dieser Stadt liefen heckisch an ihm vorbei. Oder rempelten ihn an und liefen einfach weiter. Sie starrten dabei auf ihre Handys und übersahen, die Zurückgelassenen, die sich in den dunkleren Gassen des New Yorker Stadtviertels, eine eigene Welt aufgebaut hatten.

Hier regierten die Zuhälter, die ihre Huren auf die Straßen schickten und am Ende dann selbst fett abkassierten.

Gesindel, das Diebstähle beging, um dann in einer Ecke die geklauten Sachen als Hehlerwaren, zu horrenden Preisen zu verkaufen. Entweder um es selbst wieder zu Geld zu machen, oder weil sie das Geld für ihre Drogensüchte brauchten.

Junkies, die sich schon halb zu Tode gehungert einen Schuß verpaßten oder selbst Drogen vertickten.

Und dann die, zu denen Miles seit dem Tag vor 5 Jahren nun gehörte: die Stricher Jungen! Die sich genauso wie die Straßennutten, verkauften, um Drogen oder Alkohol besorgen zu können. Nur Miles hatte es geschafft immer noch clean zu sein. Er bog in eine Gasse ab. Dort standen schon die zwielichtigen Gestalten, die Drogendealer oder Hehler "Hey, brauchst du was? Ich hab alles!" säuselte ein Dealer, doch Miles schob sich angewiedert an ihnen vorbei. Dann kam ein Latino Junge, etwas älter als Miles, auf ihn zu und flötete ihn an "Na Süßer, hast du Lust?" "Wenn du nicht schon wieder so bekifft wärst Didi, dann würdest du mich erkennen!" schnaufte Miles und lief weiter.

Sein Zeltmitbewohner, der ihn damals mit hierher genommen hatte, rollte mit den Augen "Du verstehst auch keinen Spaß mehr!" "Ich hatte ne Menge Spaß heute. Ich bin klatschnass. Meine Jacke ist kaputt und es wird ab morgen richtig kalt. Vielleicht sollte ich los gehen und mir eine Neue kaufen! Oh halt warte, ich hab ja gar kein Geld, weil seit Tagen mich keiner mehr auswählt!" motzte Miles und verkroch sich ganz nach hinten in das Zelt. Der andere Junge verleierte die Augen erneut "So ist das in dieser Welt, Baby Boy! Die Reichen und Fetten werden immer reicher und fetter, während wir verhungern. Gott sollte die Stadt einfach das Klo runterspülen!" Der Junge zog an seiner Zigarette "Und am Ende bekommt jeder, was er verdient!" "Verschone mich mit deinen Bibelfloskeln" murrte Miles und legte sich auf den Rücken "Ich sterbe vor Hunger"
Der Junge, der Didi gegannt wurde, holte aus seiner Tasche einen Schokoriegel und hielt ihm Miles hin "Hier Schätzchen. Nicht das du noch zur reißenden Bestie wirst"
Miles schob die Unterlippe nach vorne und schaute ihn wie ein Hundewelpe an "Dankeschön" und fiel seinem wohl einzigen Vertrauten auf dieser Welt um den Hals "Wo hast du den her?" "Na was denkst du denn?!" "Geklaut in der Bodega um die Ecke?" "Bingo!" Miles biß in kleinen Mäusebissen von dem Riegel ab und hoffte das dieser das Loch in seinem Magen lang genug stopfen konnte.

Die schwere Tür zur Kirche öffnete sich. Mit langsamen Schritten kam ein junger Mann hinein. Er seufzte leise "Hätte nicht gedacht das ich hierher wieder zurück komme"

Er setzte sich auf eine der Bänke und begann ein stilles Gebet. Er war dunkelhäutig, mit leichten Sommersprossen auf den Wangen. Hatte seine störrischen, schwarzen Afro-Amerikanischen Haare mit zwei schulterlangen Zöpfen gebändigt und den Rest der Haare abrasiert mit einem Pfeilartigem Muster das sich wiederholte. Er war sehr hübsch und hatte einen Grünstich in seinen braunen Augen. Er war in dieser Kirche einst aufgewachsen, doch seit dem Tod seiner Mutter hatte er das Zuhause, das nur noch sein herrschsüchtiger und fanatisch gläubiger Vater bewohnte und die Kirche betrieb, verlassen. Die Tür am Kirchenschiff öffnete sich und der als Priester gekleidete Mann schaute auf. Er wirkte unbeeindruckt, was den Jungen dazu brachte leise verächtlich zu lächeln "Dir auch ein freundliches Hallo, Dad!" "Was willst du hier?!" fragte der Mann kalt und wand sich von seinem Sohn ab, da er sich lieber um den Altar kümmerte. Der Junge schüttelte den Kopf und lachte jetzt etwas lauter, um seine Verachtung zu verdeutlichen "Hallo Gonzalo, wie geht es dir? Danke, mit geht es gut" fragte er und antwortete sich selbst, da von seinem Vater keine Reaktion kam "Morgen ist die jährliche Spendenausgabe und ich wurde angerufen, ob ich helfen kann, da sich ziemlich viel angesammelt hat!" "Gut, dann weißt du ja was du morgen zu tun hast!"

Der Mann ging einfach und zog die Tür wieder hinter sich zu. Der Junge, dessen Name Gonzalo war, rief ihm immer lauter werdend nach "Ja SIR VERSTANDEN!" Dann kniff er verachtend die Zähne zusammen "Wichser!" und drehte sich, die Hände lässig in den Hosentaschen der Uniform des Elite Internat's, steckend und ging. Vor der Kirche holte er eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche und steckte sich eine Zigarette an. Er bließ den Rauch aus und schaute zu dem Wolkenverhangenem Himmel. Seine Augen wurden betrübt "Du Idiot!" flüsterte er und griff sich an die Kette, die er um den Hals trug. Daran war ein kleiner Anhänger mit einem Buchstaben. Ein D - für Danny, seinen Ex-Freund!

Die Scheinwerfer eines Autos erfaßte die dunkle Gasse. Sofort sprangen alle hier lebenden Stricher auf um sich zu presentieren, doch der Fahrer des großen Auto einer deutschen Marke, winkte nur ab. Der eindeutig homosexuelle Didi kam an den Wagen gelaufen, als dieser auf der Höhe des Bereiches stoppte "Honey, du hast einen guten Geschmack" flötete er und leckte sich über die Lippen. Eine Macke von ihm, wenn er aufgeregt war. Denn dieser Job war nicht nur dreckig, sondern auch brandgefährlich.

Fast jede Woche zog man aus Containern einen ermordeten Stricher oder fand eine tote Nutte in einem Hinterhof. Der Fahrer ließ das automatische Fenster herunter "Wieviel?" Didi zählte ihm seine Preise auf. Dann entdeckte der Mann hinter dem Steuer, den Jungen, der sich beinahe ängstlich vor dem Scheinwerferlicht zu verstecken versuchte "Hey Kleiner!" rief der Mann und Didi rollte die Augen "Honey, der Kleine ist zwar Zuckersüß, aber an dem ist doch nichts dran!" "Ey!" motzte Miles ihn an trat näher, nachdem er darum gebeten wurde "Wieviel?" Beschämt zupfte Miles an seiner Jacke und zählte etwas zitternd seine Preise auf. Dem Mann schienen diese zu gefallen, denn er öffnete die Wagentür "Steig ein!" Mit ängstlichem Blick schaute Miles zu Didi und umarmte ihn, bevor er leicht zum Auto geschubst wurde "Na geh schon Baby Boy!" Miles stieg ein und der Wagen fuhr davon.

Während der Fahrt zum nächsten Motel, hatte sich Miles auf dem Sitz zusammen gezogen. Ihm war schlecht und er hatte große Angst, vor dem was in den nächsten Minuten passieren würde. Er hasste es so sehr! Der Mann, mit Asiatischen Touch, schien ein Geschäftsmann zu sein, denn er trug Anzug und Krawatte. Er lächelte und legte ihm die Hand auf den schlanken Schenkel "Du machst das noch nicht lange, hm?" Schob langsam die Hand etwas tiefer zwischen seine Schenkel "Hab keine Angst. Ich tue dir Nichts. Ich will nur ein bischen Spaß haben!" Er setzte den Blinker und bog auf dem Parkplatz des Motels ein.

Gonzalo warf sich auf sein Bett. Eigentlich war er um diese Zeit nie hier seit er auf das Internat abgeschoben worden war, doch es machte ihm Spaß am Spendentag zu helfen um den ärmeren Menschen wenigstens etwas Licht in die triste Dunkelheit zu bringen. Und es würde ihn von seinem Beziehungsende ablenken.

Kaum war die Zimmertür hinter ihnen geschlossen, zeigte der vorher so beinahe fürsorgliche Mann, sein wahres Gesicht. Er stieß den 18 jährigen Jungen - der damit genau 16 Jahre jünger war als sein Freier - auf das Bett und 'verging' sich an dem Teenager, da Miles es teilweise unfreiwillig über sich ergehen ließ. Er krallte sich in dem Kopfkissen fest, drückte den Kopf in das Kissen, damit man ihn nicht so laut hörte. Diese Mischung aus Ekel, Schmerz und dem Drang etwas Geld beschaffen zu müssen für etwas Essen, ließen es ihn ertragen. Doch im Gegensatz zu Didi, der richtig Spaß an der Sache hatte, waren diese Minuten die schlimmsten für den Teenager. Ihm liefen stumme Tränen die Wangen entlang. Er fühlte sich elend und nachdem ihm sein Freier die Geldscheine auf das Bett geworfen hatte und gegangen war, ging der Junge duschen, um sich den Geruch des Mannes abzuwaschen. Heute war wieder so ein Moment, wo er weinend in der Dusche zusammen sank und sich umklammernd den Tag bereute, als er dazu gezwungen wurde, seinen jungen, damals noch unberührten Körper zu verkaufen. Irgendwann hatte es Miles geschafft sich wieder anzukleiden und verließ das Motel. Es war nur wenige Straßenecken entfernt gelegen.

Er schaute auf und sah ein kleines Plakat, auf dem die Kirchenspenden für den morgigen Tag beworben wurde. Ihm fiel auf das diese Kirche gar nicht so weit weg war. Nur 3 Blocks weiter laut der Wegbeschreibung. Miles bog in die Gasse ein, wo er schon ungeduldig von Didi halb überfallen wurde "Ahhh Baby Boy, da bist du ja endlich. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Und wie ist es gelaufen?" Miles seufzte und zog 3 Scheine aus der Tasche. Einen 5, einen 10 und einen 20 Dollarschein. Didi seufzte "Viel ist das ja nicht... Schätzchen du solltest vielleicht deine Preise erhöhen?!" "Ich bin minderjährig, da kann ich nicht viel verlangen" Miles nahm seine Decke und legte sich schlafen.
Er blieb nicht traumlos, denn immer wieder holte ihn der Tag ein, als alles begonnen hatte.

~
Vor ungefähr 5 Jahren war er ein 14 jähriger Schüler, der davon träumte sich zu verlieben und glücklich zu werden. Er zeichnete gern und hörte am liebsten Musik dabei.
In der Schule wurde er zwar an manchen Tagen von einem Mitschüler und dessen Freunden gemobbt, doch er konnte das besser aushalten, als sein jetziges Zuhause.

Seit dem Tod seines Vaters und der Neuheirat der Mutter, war alles anders geworden. Der neue Stiefvater ignorierte den Jungen teilweise und Miles Mutter war blind vor Liebe, was sie dazu brachte, ihren Sohn zu vernachlässigen. Miles fühlte sich immer mehr wie ein ausgesetzter Hund und eines Tages hielt er es nicht mehr aus.

Nachdem seine Mutter das Versprechen gebrochen hatte, mit ihm nach Florida ins Disneyland zu fahren und stattdessen mit dem Neu-Ehemann einen Wochenendtrip machte, raffte Miles in seinem Schulkoffer und Rucksack alles zusammen, was er besaß, ihm wichtig war und wertvoll. Er wartete bis Mutter und Stiefvater eingeschlafen waren. Dann schlich er sich aus der Wohnung und irrte ziellos auf der Straße umher. Anfänglich konnte er noch kleine Hotelaufenthalte von seinem gesparten Taschengeld für die Floridareise bezahlen, doch nach und nach wurde das Geld knapper.

Er begann in Hauseingängen oder Fluren nun Schutz zu suchen. Immer mit der Angst behaftet, das ihn jemand dort ausrauben oder er von der Polizei aufgegriffen werden könnte. Um sich zu ernähren hatte er angefangen in den stark belebten Straßen von New York, Geldbörsen zu stehlen. Besonders leicht war es bei Touristen. Sie achteten ehr darauf das ein oder andere perfekte Foto für ihre Instagramseiten zu bekommen, als auf die Geldbörsen, die locker in den Taschen lagen. Doch heute hatte Miles großes Pech. Es regnete in Strömen. Die Touristen waren nicht sehr zahlreich und den Einheimischen New Yorker'n etwas stehlen, war fast unmöglich. Doch Miles hatte Hunger.

Ihm knurrte seit gestern Abend der Bauch. Also mußte er das Risiko eingehen. Langsam schlich er sich an den Mann heran, der darauf wartete, das die Ampel, die zum Central Park führte, endlich grün wurde. Er telefonierte und hatte den Rucksack nur halbwegs über der Schulter hängen "Ja ich bin gleich da" motzte er in das Telefon.

Miles öffnete den Reißverschluß und zog das Portmonaise heraus. Nur noch ein kleines Stück, dann hatte er es. Doch er wurde ertappt, als ein anderer Mann auf der gegenüberliegenden Straßenseite brüllte "EY DER KLAUT!" Der Mann an der Ampel drehte sich herum "Hey, du dreckiger Bastard!" Er holte aus und schubste Miles auf den Regennassen Boden "Pfoten weg!" Miles nutzte den Moment, als der Mann sich zu ihm herunter beugte, ihn am Kragen der Jacke packte "Du kleiner Drecksack. Dir bringe ich Manieren bei!"

Er holte aus und wollte den Jungen schlagen. Miles griff das Portmonaise, rappelte sich auf und rannte los. Der Mann bemerkte den Diebstahl und rannte ihm, wild rufend hinterher. Panisch rannte Miles durch den Central Park. Er kannte ihn nicht wirklich und wußte nicht genau, wo er hin sollte. Dann hörte er eine Stimme "Hey Junge, komm hierher!" winkte ein junger Mann und versteckte Miles dann vor dem aufgebrachtem Verfolger.

Vom Regen in die Traufe, was Miles damals nicht wußte. Nachdem der bestohlene Mann es aufgegeben hatte, kam Miles aus seinem Versteck wieder heraus "Danke für's Retten" "Hm, nicht so vorschnell Bürschchen!" Er fordete die Geldbörse und bediente sich dann reichlich an den vielen Dollarscheinen innen "Das war ein guter Fang! Respekt mein Kleiner!" Er gab Miles die Brieftasche zurück. Nur noch 20 Dollar hatte er ihm gelassen. Miles seufzte "Na ja es reicht wenigstens für eine Flasche Wasser und ein paar Schokoriegel" Der andere Mann grinste und legte den Arm um den Jungen "Tja, in dieser Stadt heißt es Fressen oder Gefressen werden! Aber... weißt du wie du so richtig viel Geld verdienen kannst?" "Nein?!" "Du kannst dir bis zu 1000 Dollar am Tag verdienen!"
Er strich Miles die Wange entlang "So ein süßer Junge wie du, eventuell sogar noch mal das Doppelte!" "Und wie?" fragte der noch so unschuldige Miles, der von der Grausamkeit des Lebens noch nichts kannte, außer Hunger und Stehlen "Nun, wie alt bist du?" fragte der Mann ihn aus, immer seinen Fragen ausweichend "Ich bin 14 Jahre alt" "Uh noch so jung? Also, du bist von Zuhause weggelaufen und jetzt lebst du auf der Straße und stiehlst, um nicht zu verhungern, richtig?" Miles seufzte mit gesenktem Kopf "Ja..." "Na dann komm mal mit!" "Wohin denn?" "Du kannst dort duschen, eine Kleinigkeit essen und auch heute dort schlafen" "Cool, aber ich habe meinen Rucksack und meinen Koffer---" "Den holen wir selbstverständlich jetzt!" Da Miles alles im Moment egal war, lief er mit - und gerade wegs in die Falle.

Der Mann war freundlich und brachte den Jungen in eine Art Wohnhaus. Doch seine wahren Absichten konnte Miles nicht einschätzen, da er noch zu unschuldig war. Nach einer Woche, wurde er mit der Niedertracht dieser Masche konfrontiert. Der Besitzer des Wohnzentrums verlangte nun eine Bezahlung für die angeblich Kostenlose Übernachtung mit Mahlzeiten und heißer Dusche. Doch Miles konnte nur den 20 Dollarschein auf den Tisch legen. Lachend nahm der Mann ihn "Du schuldest mir aber Zehntausend Dollar, mein Kleiner!" "Aber... Aber so viel habe ich nicht" Tränen sammelten sich in den runden, schokoladenbraunen Augen "Dann arbeitest du es ab!" grinste der Mann. Miles glaubte noch das damit Spüldienst gemeint war "Ja, ich wasche in der Küche das Geschirr ab" Lauthals lachte der Mann und rief seinen Angestellten zu sich. Miles erkannte ihn "Du!" zischte der Junge "Du hast mich reingelegt!" "Deine Krokodilstränchen nützen dir Nichts!" polterte der Besitzer weiter "Bring ihn zu den Anderen!" Miles wurde am Arm weggezerrt und in einen Raum gebracht, wo schon 5 weitere Jungen, etwas älter als er, saßen "Du wartest hier!" bekam er die harsche Anweisung. Danach wurde die Tür geschlossen und Miles setzte sich stumm auf den noch leeren Sitz.

Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür. Nach und Nach wurden die Jungs heraus gebracht, bis Miles an der Reihe war. Er wurde die Treppe hochgeführt und in einen anderen Raum gebracht. Hier wartete er ohne zu wissen, was man mit ihm machen wollte. Dann kam der Besitzer noch einmal zur Tür herein und legte dem Jungen ein Formular hin "Ausfüllen!" "Was?" "Du sollst deine Personalien dort hineinschreiben" erklärte der Mann, der Miles hierher gebracht hatte, mit einem süffisantem Grinsen "Damit wir wissen, wo wir dich hinschicken!" "Mich hinschicken?" fragte Miles, bis es ihm immer mehr nun dämmerte. Er war in die Fänge eines Kinderhändler-Rings geraten und nun sollte entschieden werden, ob man ihn für Kinderpornografie oder Prostitution mißbrauchen könnte! Also Pest oder Cholera!

Zitternd füllte Miles alles aus. Name, Alter, Geburtstag, Anschrift sofern vorhanden, Schulbildung, Größe, Gewicht und für den Ring von Bedeutung, ob bereits schon sexuelle Erfahrungen vorhanden waren. Miles schaute zur Seite. An so etwas hatte er noch gar nicht gedacht, da für ihn nur die Schule und seine Hobbies von Bedeutung gewesen waren. Grinsend zeigte der Handlanger auf das freigelassene Feld "Der Kleine ist noch ganz unschuldig, wie süß!" "Na da wird sich unser Lehrmeister aber freuen!" lachten sie, unbeeindruckt der Tränen des Jungen. Dann wurde Miles weggezerrt und in ein Auto gesteckt. Dieses fuhr zu einem großen Haus und von dort an erlebte Miles, nachdem er dort 'ausgebildet' worden war, um nun auf die Straße geworfen zu werden zum Anschaffen, die Hölle auf Erden. Ein älterer Stricherjunge namens Didi, nahm das völlig verschreckte Kind bei sich auf. Der noch 14 jährige Junge wurde von ihm beschützt und behütet. Niemand durfte ihn anfassen. Aufgrund seines so jungen Alters verlieh Didi seinem Schützling Miles den Namen 'Baby Boy' und verjagte jeden Freier, der sich an Miles vergreifen wollte "ER IST ERST 14!" schrie Didi den letzten Typen an "EIN KIND!"

"Na und?" lallte der sichtlich besoffene Anzugträger "Ob ich nun einen 18 jährigen oder einen 14 jährigen ficke, ist doch scheiß egal!" "Niemand rührt ihn an, ist das klar?" beschwor Didi die restlichen Jungen, die hier gelandet waren, nachdem man sie aufgelesen, ausgenutzt und betrogen hatte. Dankbar teilte Miles seine gestohlenen Sachen mit ihm, doch er wußte das der 'Welpenschutz' nicht von Dauer war und nach einem Jahr, würde er es auch tun müssen. Miles knibbelte mit den Fingern "Tut das weh?" "Wenn dein Freier ein dreckiger Wichser ist, ja!" "Und wie kann man das ertragen?"

Ein anderer Junge grinste und hielt Miles eine durchsichtige Tüte mit einem weißen Pulver darin hin "Hiermit geht's locker!" "Hau ab mit deinem scheiß Koks!" zickte Didi ihn an und der Junge suchte das Weite. Dann erklärte Didi ihm alles "Am besten ist es von Hinten! Im Liegen! Das geht am schnellsten. Du kannst in das Kissen beißen und wenn du wider Erwarten doch Spaß haben solltest, reinschreien. Geh am besten danach duschen sofern vorhanden. Das hilft dir dich von dem Geruch zu lösen, den manche Freier mit sich bringen. Alkohol, Tabak, zu herbes Rasierwasser oder Körperspray. Schweiß oder sonstiges. Du fühlst dich dann besser wenn du geduscht bist. Und niemals ohne das hier!" Er drückte Miles eine kleine Flasche mit gel artiger Flüssigkeit in die Hand und ein Kondom "Egal wie sich der Freier rausreden will, du bestehst auf die Benutzung eines Kondomes! Wenn du dir 100% sicher sein willst, das du gesund bist, die Straße runter ist seit letzten Monat ein Hilfszentrum. Dort kannst du dich testen und es gibt Kostenlose Alltagsartikel" "Noch irgend etwas?" "Wenn dich ein Freier anspricht, tust du so als könntest du es kaum erwarten mit ihm mitzugehen oder..." "Und wohin?" fragte Miles immer noch ängstlich, denn der Zeitpunkt rückte nun näher. Didi zählte auf "Dort hinten gibt es ein Motel. Das wird oft benutzt. Ansonsten Hinterhof oder leerstehendes Haus. Gibt ja hier genügend davon!" Die Erinnerung verschwamm. Miles rieb sich die Augen. Es war stockdunkel draußen "Didi?" rief er in die Dunkelheit des Zeltes, doch von seinem Kumpel fehlte jede Spur.

Während Miles geschlafen hatte, war ein anderer Mann auf der Suche nach etwas Aufregendem hier gelandet und hatte Didi mitgenommen. Miles schaute zum Ende der Straße. Ein Stromausfall hatte dieses Viertel wieder einmal lahmgelegt. Seufzend nahm sich Miles die Jacke, zog sie an und lief aus der Gasse. Es hatte aufgehört zu regnen und durch die nicht vorhandene Beleuchtung, konnte man nun die Sterne sehen. Sein Weg hatte ihn zum nahe gelegenen Friedhof geführt. Er blieb vor dem Grab seines Vaters stehen. Die Blumen waren schon verwelkt und das Wasser in der Vase stank fürchterlich. Anscheinend kümmerte sich seine Mutter nicht einmal mehr darum. Betrübt hockte er sich vor den Grabstein "Es tut mir leid, Dad... Nächstes Mal bringe ich dir frische Blumen mit, versprochen!" Er leerte die Vase und entsorgte die Blumen im bereit gestellten Mülleimer. Dann entdeckte er schräg gegenüber das noch jemand die Idee gehabt hatte, Nachts eine Runde auf dem Friedhof spazieren zu gehen. Ob Mann oder Junge konnte Miles nicht wirklich sehen. Nur das die Person zwei Zöpfe hatte und die Uniform des Elite Internat's trug, die in Brooklyn war. Miles wollte auch auf diese Schule gehen, doch sein Stiefvater hatte keine Lust die Schulgebühren zu zahlen und ließ ihn auf einer schäbigen Mittelschule einschreiben. Der andere Besucher drehte sich um und ging. Miles war neugierig und lief zu dem Grab. Es war eine Frau die hier begraben lag "Davis" laß er sich vor und vom Alter her mußte es die Mutter der Person mit den Zöpfen gewesen sein "Nach langer Krankheit..." laß er vor und brach ab. Das erinnerte ihn zu sehr an seinen Vater und die Dinge, die damit ins Rollen geraten waren.

Auch Miles kehrte dem Friedhof den Rücken und lief zurück. Polizeisirenen heulten in der Ferne und er sah 2 Streifenwagen an ihm vobei rasen. Anfangs hatte er sich noch vor ihnen versteckt, in der Angst sie suchten ihn. Doch nach 5 Jahren suchte ihn niemand mehr!

Leise schloß Gonzalo die Tür zu seinem Zimmer. Streifte sich die Kleidung ab und legte sich schlafen. Er hatte einst ein schönes Leben gehabt, fern ab von Brooklyn, im Stadtteil Queens. Doch als seine Mutter dann plötzlich erkrankt war, mußte er wieder hierher kommen und Kontakt mit seinem verhassten Vater aufnehmen. Dem Mann, der ihn als Kind grün und blau geschlagen hatte, wenn er nicht fehlerfrei die Psalme und Verse der Bibel aufsagen konnte. Der Mann, der ihn in sein Zimmer sperrte und halb verhungern ließ, weil Jesus ja auch hungern mußte.

Der Mann, der sein eigenes Fleisch und Blut verteufelte und ihn mit Nettigkeiten wie Abschaum, Bastard, Höllenbrut und was ihm sonst noch so einfiel, betitelte, nachdem Gonzalo klar geworden war, das er sich zu einem Jungen aus der Schule hingezogen fühlte. Nachdem er mit ihm eine Beziehung eingegangen war, hatte sein Vater komplett den Verstand verloren. Er beschimpfte seinen Sohn nun als 'Ausgeburt der Sünde' und das er in der Hölle der ewigen Verdammnis landen würde. Gonzalo hatte ihm mit 15 Jahren den Rücken gekehrt und war mit seiner Mutter nach Queens gezogen. Bis er mit 18, nach ihrem Tod, vom Vater plötzlich auf ein Eliteinternat abgeschoben worden war. Er drehte sich auf die Seite und hoffte das es schnell Morgen werden würde.

Genau wie Miles, der auf glühenden Kohlen wartend auf und ab lief. Es war schon hell geworden und von Didi fehlte immer noch jede Spur. Immer nervöser werdend fragte Miles dann die anderen Jungs, ob sie etwas wüßten. Doch die schüttelten nur den Kopf oder waren schon wieder viel zu sehr vollgedröhnt, um zu verstehen, was er meinte. Dann hielt etwas abseits ein großer Wagen und Miles Sorgen lösten sich in Luft auf. Er sah noch wie sein einstiger Beschützer dem Freier zuflötete, das er auf ein Wiedersehen hoffte und dann schnell die Straße herunter gelaufen kam. Miles fiel ihm um den Hals "Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht!" "Ach Honey, ich hatte die Nacht meines Lebens" trällerte der Latino und wedelte mit den Geldscheinen "Hunger?" Miles Lippen umspielte ein Lächeln. Die brüderliche Beziehung der beiden war die Ausnahme hier, denn sonst kämpfte jeder nur für sich.
Im naheliegenden Diner gingen sie frühstücken. Während Didi sich vollstopfte und von der Nacht mit dem reichen Freier erzählte, konnte Miles sich kaum noch konzentrieren, da er auf der Straßenseite einen sehr attraktiven Jungen gesehen hatte. Er grübelte nur, wo er ihn schon einmal gesehen hatte und erinnerte sich an den Moment auf dem Friedhof. Didi redete wie ein Wasserfall "...und du kannst dir das nicht vorstellen, wie groß dieses Penthouse war. Oh Mein Gott! Das war wirklich der Beste Fick meines Lebens!" Dann stoppte er und stieß Miles Fuß unter dem Tisch an "Hm? Was?!" "Hörst du zu oder was ist da so interessant?!" schmollte er den Jungen an. Beugte sich über den Tisch, doch konnte nichts entdecken "Was war da?!" "Nichts, nur jemand, den ich gestern auf dem Friedhof gesehen habe" Didi biß in sein Brötchen "Du hast dich inzwischen festgelegt, hm?!" Miles fuhr beschämt errötet hoch "N-Nein! Das ist nur Zufall!" "Du hast ja gar nichts gegessen?! Keinen Hunger?" "Doch schon, aber irgendwie hat sich mein Magen daran gewöhnt nicht so viel zu bekommen und jetzt schaffe ich solche Portionen nicht mehr" Skeptisch schaute Didi zu Miles und tauschte die Teller. Sein leerer gegen den voll gepackten mit Rührei, Brötchen und gebratenem Speck "Willst du lieber was anderes?" "Ein Stück Kuchen?" fragte Miles kleinlaut und genervt stand Didi auf. Er bezahlte und stellte Miles des Teller mit dem Cheescake hin "Bitte schön!" "Danke" lächelte Miles und leerte den Teller.

Er schluckte den letzten Bissen herunter "Ich will gleich zu der Kirche gehen und schauen ob ich eine neue Jacke bekomme" "Hm da könntest du Glück haben, die haben jede Menge Klamotten" schmatzte Didi und Miles verabschiedete sich "Bis später, wünsch mir Glück!"

Er hatte nicht mehr darauf gewartet. Er war gleich losgelaufen, denn wenn er jetzt noch mehr Zeit vertrödelte, dann würde er nicht mehr viel Auswahl haben. Etwas beschämt stand Miles hinter dem großen Baum, der hier stand und an heißen Tagen viel Schatten spendete. Die Kirche war keine wie man sie sonst kannte. Ehr ein normales Haus mit einem großen Kreuz über der Eingangstür. Keine Katholische oder Evangelische Kirche. Einfach eine unabhängige Baptisten-ähnliche Kirche.

Im Hof der Kirche wurde der Basar schon aufgebaut. Miles sah die vielen Kartons. Auf dem Tisch stand ein Karton mit Kleidung. Weiter hinten war einer mit Schuhen und es gab sogar Spielsachen wie Teddybären oder Holzspielzeug für Kinder. Die freilligen Helfer waren auch dabei einen kleinen Kuchenstand aufzubauen und eine Tombola.

Die ersten Menschen waren schon aufgetaucht und begannen in den Kartons die Kleidungsstücke heraus zu nehmen. Seinen ganzen Mut nahm Miles nun zusammen und mischte sich unter die Leute, die hofften das ein oder andere besondere Stück zu ergattern. Er hatte es wirklich nur auf eine Jacke abgesehen, doch die Velockungen waren einfach zu groß. Zumal die Kleidungsstücke ja kostenlos waren. Über seinem Arm hing eine neue Hose, ein neues T-Shirt und die Schuhe die er gerade im Blick hatte, gefielen ihm auch "Hoffentlich passen sie" murmelte er sich zu und strahlte. Er hatte noch nie solche teuren Markenschuhe besessen. Jemand hatte sie weggegeben, weil auf der Innenseite ein kleiner Fleck war. Etwas das Miles nicht mehr störte. Er wollte gerade wieder zurück gehen, als ein großer weißer Van um die Ecke bog. Ein junger Mann stieg aus und Miles durchzuckte es. Das war der selbe Junge, den er auf dem Friedhof und vorhin in der Nähe des Diner gesehen hatte. Er bekam rote Wangen "Wow ist der hübsch" Im nächsten Moment drehte er sich beschämt um "Oh Gott, ich hab mich doch festgelegt" haute sich die flache Hand ins Gesicht und drehte dem Platz den Rücken zu. Kurz blieb er stehen, um noch einmal über die Schulter zu schauen. Er sah ihn nun direkt an. Sein Herzklopfen wurde stärker, bis ihn das Schicksal unsichtbar zu lenken schien. Der ihm fremde Junge half die Kartons, die im Van waren, auszuladen "Gonzalo, sind das alles Spenden?" wurde er gefragt und er nickte "Jap, der Van ist bis zur Decke gestapelt! Dauert also ne Weile bis alles ausgeladen ist" Er schaute nach Vorne, weil der Fahres des Van's keine Anstallten machte, auszusteigen "Weil ich ja alles ALLEIN MACHEN MUß!" schnauzte er den Mann an, der sich taub stellte. Zum Glück halfen die anderen Freiwillen mit und verteilten die Kartons. Vielleicht gab es ja dort noch die Hoffnung auf eine schöne dicke Winterjacke. Und vielleicht könnte Miles ihn dann noch etwas länger sehen. Der junge Mann mit Namen Gonzalo lief zwischen den Tischen hin und her. Was nicht mehr paßte, stellte er daneben. Miles zog eine schwarze Daunenjacke und einen roten Armlosen Hoddie aus dem Karton. Beide Kleidungsstücke hatten zwar nicht seine Größe, aber sie paßten trotzdem. Er freute sich sehr darüber, bis er eine Stimme hörte, die ihm einen Schauer über den ganzen Körper jagte "¡Se ve bien, pequeña!" "W-Was?" Miles verstand zwar spanisch, doch diese Stimme und der Akzent ließen ihn die Übersetzung vergessen. Der Junge kicherte leise "Ich sagte: Das steht dir Kleiner!" "Ähm ja, ich ich weiß, ich spreche auch Spanisch. Ich habe es nur nicht gleich verstanden" "Ok, mein Fehler. Schau dich ruhig um. Und nimm mit so viel du magst" Dann drehte sich Gonzalo um und Miles hatte das Gefühl im Regen zu stehen. Es fühlte sich seltsam an. Schnell beeilte sich Miles dann die erbeutete Kleidung tatsächlich noch ins Trockene zu bringen, als die Regenwolken dichter wurden.

Mit verwundertem Blick schaute Didi, der gerade eine Zigarette rauchte auf "Wow, hast du einen Altkleidercontainer ausgeräumt?" "Cool oder?!" Stolz zeigte ihm Miles alles was er mitgebracht hatte. 5 neue Pullover, eine heiß ersehnte neue Jacke, ein paar Hosen und sein ganzer Stolz: die eigentlich sündhaft teuren Markenschuhe "Sind die nicht der Oberhammer?" Didi legte den Kopf schief "Du grinst nicht wegen der Schuhe wie so ein Honigkuchen!"
Babum!
Miles zuckte zusammen und wurde rot. Didi kreischte auf und rückte näher "Erzähl!" Verlegen legte sich Miles die Hand an den Hinterkopf "Na ja..." druckste er herum "...da war dieser Junge..." "Uuund? Laß dir nicht alles aus der Nase ziehen!" schmollte Didi und Miles kicherte "Er ist bildschön und ich glaube er heißt Gonzalo" Der Gesichtsausdruck von Didi änderte sich "Groß, schlank, Zöpfe und so heiß, das man ihm einen Eimer Wasser überschütten will, um zu hören ob es zischt?" "Ähm ja?!" "Laß die Finger von ihm!" Didi drehte sich weg. Miles rutschte näher "Du kennst ihn?" und sah ihn mit Welpenaugen an "Bitte Bitte Bitte sag mir was du über ihn weißt" "Er ist der Sohn des Priesters. Ich wußte gar nicht das er wieder da ist" "Wieso? Und woher kennst du ihn?" "Er und ich hatten mal was mit einander" Miles kippte nach hinten weg "Im Ernst?" "Nein, nur Spaß. Ich veralbere dich!" Miles schmollte "Aber ich kenne ihn vom Sehen her. Er war vor ein paar Jahren öfter mal hier, aber hat nie jemanden ausgesucht. Ich hab ihn mal angemacht. Aber er ist wieder gegangen. Da warst du noch nicht hier" Didi schaute Miles an, der sich jetzt seufzend in die hinterste Ecke des Zeltes zurück gezogen hatte und sich auf den angewinkelten Beinen mit dem Oberkörper abstützte. Mitfühlend rückte Didi näher "Dich hat's erwischt, hm?" "Als er mich angesprochen hat, ist mir ganz komisch geworden. Er hat eine verflucht sexy Stimme. Und diese Augen. Und ich finde seine Frisur megacool" schwärmte Miles immer mehr, bis er es selbst bemerkte und das stark errötete Gesicht mit den Händen verdeckte. Didi legte, wie ein großer Bruder, die Arme tröstend um Miles "Dich hat's erwischt!" Miles begann zu weinen, denn er wußte das Welten sie beide von einander trennten.

Noch rechtzeitig hatten es alle Mitarbeiter geschafft die Kartons in die Kirche zu tragen, bevor der starke Regenschauer auf die Stadt prasselte. Gonzalo wischte sich die Regentropfen von der Stirn. Die weiblichen Mitarbeiter gerieten ins Schwärmen "Sieht der guuut aus" "Das ist der Sohn des Priesters!" zischte eine Frau verächtlich und ließ ihn anhand ihrer Blicke spüren, das sie in ihrem fanatischem Wahn es verteufelte das es ihn gab. Gonzalo lachte nur leise "Tz!" und drehte sich weg. Er räumte die übrig gebliebenen Kleidungsstücke und Spielzeuge in die leeren Kartons. Der Spendentag war wieder ein voller Erfolg gewesen.

3 Tage später hatte sich Miles, mit geducktem Kopf und rasendem Herzklopfen vor die Kirchentür geschlichen. Er zögerte kurz die große Tür zu öffnen, doch tat es letztenendes doch. Innen war es gedämmt. Die kleinen Buntglasfenster bekamen heute nicht genügend Sonne ab. Daher mußten die Altarkerzen für die Beleuchtung sorgen. Miles schaute sich um. Es war recht gemütlich hier. Die Bankreihen waren leer.

So zumindest glaubte er, denn Gonzalo lag mit seinen Kopfhörern auf einer Bank in der zweiten Reihe und hörte Musik "Hallo" rief Miles verhalten leise, da er keine wirkliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Gonzalo öffnete die Augen. Dann setzte er sich auf, um zu beten und schaute direkt zu Miles, der zu Tode erschrocken zusammen zuckte "Ay dios mío" Gonzalo schmunzelte "¡Gracias, pero con Gonzalo es suficiente!" "Oh Ähm ..." Miles griff sich verlegen an den Hinterkopf. Langsam kam der größere Junge auf Miles zu "Dich kenne ich doch! Du warst am Spendentag bei uns und hast ordentlich zugeschlagen. Brauchst du noch ein paar Sachen?" Er zeigte hinter sich.

Oder vielmehr zur Tür wo die Kartons aufbewahrt waren "Ich kann dir noch was holen" "Ähm nein Danke, ich habe ..." Miles stockte und hielt sich den Bauch. So langsam waren die Magenschmerzen nicht mehr angenehm "Ich brauche nichts" Er spürte das er knallrote Wangen bekommen hatte und das sein Herz zu rasen begann "Deine Schuhe sind echt cool. Ich habe die gleichen, nur in einer anderen Farbe und ein etwas anderes Design" stellte Gonzalo fest und stellte seinen Fuß mit den Schuhen in lila, schwarz und magenta neben die von Miles in rot weiß und schwarz "Siehst du? Fast das gleiche Model" "Ja" Miles schaute hoch zu ihm. Er hatte unglaublich schöne Augen und roch sehr gut nach einem feinherbem Bodyspray. Unter dem Hemd seiner Schuluniform konnte man die Muskeln erahnen. Miles wurde schwindlig. Nicht weil er sich vorstelle, wie attraktiv dieser schöne Junge war, sondern weil er Hunger hatte. Also nicht nur weil er Hunger hatte, da er sich doch ausmalte, wie sexy er wohl ohne das Hemd aussah. Gonzalo bemerkte das Miles leicht den Kopf schüttelte "Alles ok?" fragte er, ehe er im nächsten Moment Geistesgewärtig den dünnen Jungen auffing "Hey!" Miles japste leicht und gestand das er seit nun fast 3 Tagen nichts mehr gegessen hatte. Nur Eistee oder Cola getrunken. Mitleidig nickte Gonzalo "Ich schaue mal nach ob noch was vom Kuchenbasar übrig ist. Warte hier!"

Miles sah ihn an "Ist gut" flüsterte er. Gonzalo ließ ihn los, da er ihn die ganze Zeit leicht umarmt gehalten hatte und Miles spürte wieder die Kälte. Mit einer Tasse heißem Zitronentee und einem Teller mit gebackenen Keksen kam Gonzalo zurück "Mehr ist leider nicht mehr verwertbar, aber Kekse gehen immer, oder?" lächelte er. Miles liefen Tränen die Wangen entlang. So liebevoll war seit mehr als 5 Jahren niemand mehr zu ihm gewesen. Beschämt biß er von einem Schokoladenkeks ab "Die sind lecker" "Finde ich auch" lächelte Gonzalo. Dann wischte er dem Jungen ganz sanft mit dem Daumen, die Tränen weg. Miles Herzschlag verdoppelte sich. Er steckte die Tüte mit den Keksen schnell ein "T-Tut mir leid. Ich ... D-Danke" Schnell rannte er aus der Kirche und blieb erst an der Kreuzung stehen, die zur Straße führte, in der er lebte.

Didi sah wie Miles in das Zelt rannte und sich in der hintersten Ecke verkroch. Dann hörte er ihn weinen. Kopfschüttelnd und schon leicht genervt, weil er seit 2 Tagen keine Kundschaft mehr gehabt hatte, setzte er sich seufzend zu ihm "Herzchen, was ist denn passiert?!" "Laß mich bitte in Ruhe" schniefte er und zog sich die Decke über.

Mit einem Lächeln das seine sinnlichen Lippen umspielte, räumte Gonzalo die leergetrunkene Teetasse in die Kirchenküche. Er seufzte leise "Hoffentlich kommt er wieder" und hing noch seinen Gedanken nach, die ihn leicht träumen ließen "Er ist echt süß" Das Lächeln verging ihm, als das Handy in seiner Gesäßtasche zu surren begann.

Der Name auf dem Display ließ ihn jedliche gute Laune schnell vegessen "Was willst du?" Die Person am anderen Ende sprach mit Tränenerstickter Stimme "Können wir noch einmal reden?" Gonzalo verließ die Kirche, um in Ruhe telefonieren zu können, da die Kirchenwände Ohren hatten. Er steckte sich um seine Wut besser unter Kontrolle halten zu können, eine Zigarette an "Mit mir reden! Jetzt auf einmal?!" "Bitte G, komm zu mir zurück. Ich---" "Ich bin in Brooklyn und ich wüßte nicht was wir noch zu bereden haben!" zischte er in das Telefon "Du hast mit mir Schluß gemacht! Nicht umgekehrt! Also hör auf zu heulen! Ich habe außerdem schon jemand Neues!" Er drückte das Gespräch weg und griff sich an den Kopf "Was?" fragte er sich selbst und lachte leise. Dann riß er sich die Kette ab und trat die Zigarette aus.

Gedankenverloren knabberte Miles an einem Keks. Er schmeckte süß, doch je mehr er davon abbiß, desto salziger wurde er. Wiederholt seufzte Didi "Och Süßer, du hast schon ganz rot geschmollene Augen vom vielen Rumheulen. Schlag ihn dir aus dem Kopf und mach dich fertig. Sonst gehe ich ohne dich los!" meckerte Didi mit dem typischem Singsang in der Stimme, den viele Homosexuelle Männer benutzten.

Schnell zog sich Miles einen frischen Pullover über, stampfte mit den Füßen auf, damit er richtig in den Schuhen stand und warf die Jacke über "Ich bin fertig" "Na endlich Honey! Ich dachte schon ich schlage Wurzeln!" "Übertreibs nicht" schmollte Miles ihn an und wurde leicht in den Schwitzkasten genommen "Werd nicht frech Darling, sonst muß ich dich über's Knie legen!" "Versuch's doch!" Didi legte den Arm um Miles Schulter. Er blieb sein Schützling, egal wie alt er inzwischen war. Der Weg zum Hilfzentrum war nicht weit und heute regnete es ausnahmweise mal nicht. Die anderen Stricherjungen machte ihre Witze, wenn Didi so Arm in Arm mit dem sehr hübschen Miles die Gasse entlang lief "Na läuft da was zwischen euch?" "Halt's Maul!" fauchte Didi, doch die Sprüche wurden noch härter "Na Didi, was Süßes für Zwischendurch zum Ficken gefunden?" Der schwule Latino zeigte den Mittelfinger und zog Miles zeitgleich aber enger an sich heran "Laß die Idioten quatschen! Die haben sich schon das Hirn weggekokst!" Da Miles ja selbst wußte das er für den älteren Jungen wie ein kleiner Bruder war, machte es ihm auch nichts aus, sich an seinen Arm oder seine Brust zu kuscheln, bis sie aus der gruseligen Gasse heraus gelaufen waren. Miles Herz gehörte nur dem wunderschönen Jungen aus der Kirche!

Im Hilfszentrum angekommen, saß Miles im Hinterzimmer und ließ sich Blut abnehmen, für einen Test auf Krankheiten. Er kniff die Augen zu, da er Spritzen hasste. Aus diesem Grund bestand bei ihm keine Gefahr das er jemals Heroin nehmen würde. Der Test auf Kokain und andere Substanzen war auch negativ, was zu erwarten war. Dafür bekam er großes Lob vom Mitarbeiter, den er schon kannte "Deine Werte sind wieder Spitzenmäßig was nicht selbstverstandlich ist!" "Danke" "Aber du scheinst auf etwas allergisch zu sein?" "Hm?" "Deine Augen" Der Mann machte eine Kreisförmige Bewegung "Die sind ganz rot und angeschwollen" Miles zuckte leicht zusammen, dann schaute er beschämt auf den Boden. Didi, der fleißig einkaufte, plauderte es aus "Nix Allergie. Das Herzblatt hier hat sich verknallt und heult sich deswegen die Kulleraugen aus dem Kopf" "Schönen Dank auch!" Miles knallte den Korb mit den darin liegenden Sachen hin und rannte aus der Tür "Kleiner!" rief ihm Didi nach. Miles rannte und versuchte die Tränen zurück zu halten. Doch sie flossen unaufhörlich. Er rempelte Menschen an, die sich beschwerten, doch er überhörte es. Aus der Puste blieb er in einem herunter gekommenem Hinterhof stehen. Dann sackte er schreiend zusammen. Er wollte seine Gefühle einfach nur herauslassen. Hier hörte ihn keiner, denn in den schon halb verfallenen Wohnungen lebte niemand mehr, der ihn hätte hören können. Außer der Hure, die es gerade einem Freier hinter einem Stapel Holzkisten oral besorgt hatte. Eigentlich kümmerte es keinen, doch diese hier war mitfühlend "Och Spätzchen, was ist denn passiert?" Miles schaute auf und die Frau, Mitte 40 aber jünger wirkend, pfiff leise auf "Du bist ja ein Hübscher" flötete sie, doch dann verwarf sie ihren Gedanken, einen potentiellen Freier vor sich zu haben und sah nur das Kind, das weinend hier saß "Ist alles in Ordnung, mein Süßer?" "Ja..." seufzte Miles, wischte sich die Tränen weg und ließ sich aufhelfen. Dann hörte er seinen Namen, denn Didi suchte nach seinem 'kleinen Bruder' da es ihm leid tat "Miles Schnuckel, wo steckst du?" Didi lief in den Hinterhof und entdeckte ihn "Oh Gott sei Dank. Da bist du ja!" Fest umarmte Didi den kleinen Freund und sah ihn mit Schmollmund an "Meine große Fresse war mal wieder schneller als mein Hirn verarbeitet hat. Tut mir leid, Schätzchen. Ich wollte dich doch nicht aufziehen" "Schon gut, ich bin gerade etwas dünnhäutig" "Weißt du was Schatz? Du gehst morgen nochmal dorthin und redest mal mit ihm!" "Bist du verrückt?" Miles sprang zur Seite "Was soll ich denn sagen?" Sein Herz klopfte wild und er war knallrot im Gesicht. Didi grinste und klopfte ihm auf die Schulter "Dir fällt schon was ein!" Didi zog Miles mit sich.

Kaum war es kurz vor Mitternacht, stoppten die Mietwagen reihenweise in der 'Nuttengasse' aber auch weiter hinten, verborgen bei den Strichern. Aufgetakelt wie immer, stöckelte Didi zu der halben schwarzen Limousine "Hey Baby, Lust auf die Nacht deines Lebens?" flötete der hübsche Latino und wackelte mit seinem knackigem Hintern dabei "Weißt du wie man mich noch nennt?" "Nein, wie denn?" fragte der Freier neugierig nach und Didi schnalzte mit der Zunge "Den Latin Hurrikan, denn ich blase sehr gut!" hauchte er schon heiß auf den zu erwartenden Fick "Na dann steig mal ein!" Die Nebentür öffnete sich und Didi nahm Platz. Miles tippte das Nummernschild in sein Handy ein. So sicherte er sich ab. Miles hielt sich den Bauch. Er hatte Hunger und seufzte tief, während er sich umzog, denn er sah das ein weiterer Wagen langsam durch die Gasse fuhr. Die anderen Jungs waren dem Mann zu dünn, zu bekifft, zu abgefuckt von härteren Drogen. Dann fiel sein Blick auf Miles. Genau das was er suchte. Sehr jung, sehr gepflegt und unbeschreiblich hübsch. Das er ein dunkelhäutiger Junge war, machte die Sache für ihn noch reizvoller. Miles nahm seinen Mut zusammen und kam langsam auf den Wagen zu "H-Hey, suchst du was ... bestimmtes?" versuchte er Didi nach zu ahmen und knabberte an seinem Fingernagel, um verführerisch zu wirken während er seine Preise aufzählte "Wie alt bist du, Kleiner?" fragte der auch noch ziemlich junge Mann "Ich bin 18" "Süß! Na dann mein Hübscher, steig ein!" Miles tat es und zitterte immer noch, als sie in das gemietete Motelzimmer gingen. Die Tür wurde hinter ihm abgesperrt und der Freier verlangte das ganze Programm. Er saß mit gespreizten Beinen auf dem Bett "Komm zu mir, Süßer!" Er klopfte mit der Hand auf die leere Seite neben sich "Wie heißt du?" fragte der Freier mit einer verlockenden Stimme "Mil --- Baby Boy" berichtigte sich Miles schnell. Denn Regel Nummer Eins die Didi ihm beigebracht hatte "Sag einem Freier niemals deinen richtigen Namen!"
"Das klingt ja süß. So süß wie du bist" Er griff sanft nach Miles Handgelenk und knöpfte sich mit der anderen den Hosenknopf auf.
"Regel Nummer Zwei: Der Kunde gibt den Takt an, aber will er gleich ficken, kannst du ihn bremsen mit dem Versprechen, das sich das Warten lohnt!" ertönte Didi's Stimme in Miles Kopf und er ließ sich neben dem Mann, der zum Glück recht attraktiv war, nieder. Der griff dem Jungen jetzt in den Nacken, doch Miles schreckte zurück "N-Nein Nein, küssen ist tabu!" denn Regel Nummer Drei: "NIEMALS einen Freier küssen! Küssen auf den Mund ist tabu!!! Nur Körper und Hals!"

Beschämt hielt Miles ihm den Hals hin und der Mann begann sofort seine Lippen in der Halsfalte zu vergraben. Dann ging alles ganz schnell. Er zog Miles die Hose herunter, drehte den Jungen auf den Bauch und Miles biß in das Kissen, um es zu ertragen. Im Gegensatz zu seinem letzten Freier, war dieser hier aber etwas sanfter und benutzte sogar Gleitgel UND eines der extrafeuchten Kondome, die Miles bei sich hatte. Daher waren die Schmerzen etwas erträglicher und der Freier kam trotzdem voll auf seine Kosten. Er legte Miles das Geld auf den Nachttisch und küßte ihn auf die Wange "Sehen wir uns wieder?" "K-Klar, ich bin immer dort!" "Na dann Baby Boy, Danke für den schönen Abend!" Der Mann verließ pfeifend den Raum. Miles drehte sich auf den Rücken und legte sich den Arm über die Augen. Er würde nie aufhören sich dafür zu schämen.

Nach einer Woche, die Miles nun drohte in seinem Liebeskummer zu versinken, wagte er sich mit zaghaften Schritten zur Kirche. Die alte Holz Tür knarrzte beim Öffnen. Innen war es gemütlich gedämmt, da auch heute wieder ein Regentag war. Etwas verlegen schaute sich Miles um und entdeckte ganz Vorne jemanden sitzen. Je näher er kam, desto mehr begann sein Herz zu rasen. Diese Zöpfe erkannte er inzwischen sofort "Da ist er ja" flüsterte die Stimme in seinem Kopf "Ich hatte so sehr gehofft ihn wieder zu sehen" Der schöne junge Mann drehte sich um und lächelte "Du bist das" Miles zuppelte nervös an der Kordel seiner Jacke "H-Hallo" grüßte er mit sehnsüchtigem Blick zu ihm. Gonzalo stand auf. Die Hände in den Hosentaschen steckend, kam er auf Miles zu. Durch den Größenunterschied zwischen ihnen, wirkte Miles wie ein kleiner Junge, der gerade sein Idol anhimmelnd ansah. Gonzalo streckte die Hand nach Miles aus, der leicht erschrocken einen Schritt zurück wich. Doch dann tat er diesen Schritt wieder vorwärts und ließ sich von Gonzalo den Fleck auf seiner Wange entfernen. Da war noch etwas von dem Puderzucker hängen geblieben, der von den Teigbällchen die Didi mitgebracht hatte, stammte. Miles schloß die Augen bei der Berührung.

Es durchflutete ihn wie ein heißer Strahl. Oder ein kleiner Stromschlag. So etwas hatte er noch nie gespürt. Dieses Gefühl mußte das sein, von dem alle Welt sprach. Gonzalo's Blick war sehr warm und sein schönes Lächeln verstärkte Miles Herzklopfen noch mehr "Geht es dir wieder besser?" "Was?" Miles schreckte aus seinem Gedanken heraus und nickte dann verlegen "J-Ja... Ich konnte heute etwas essen und habe sogar noch etwas Geld übrig" Seine Stimme wurde leiser "Und im Hilfszentrum konnte ich viele Lebensmittel abstauben" "Das freut mich zu hören" Gonzalo nahm etwas Abstand "Ab nächster Woche gibt die Kirche wieder warme Suppen heraus. Zu Weihnachten gibt es Gänsebraten mit gefüllten Knödeln! Und als Nachspeise gibt es Plátanos. Also wenn du Hunger hast, kannst du gerne vorbei kommen. Ich hebe dir heimlich eine Extraportion auf!" zwinkerte Gonzalo, was Miles zum lächeln brachte "Gracias" "De nada" erwiederte Gonzalo. Dann beugte er sich zu Miles herunter, strich ihm über die Wange und drückte ihm einen Kuß auf "Mach's gut. Ich muß jetzt gehen" "Seh ich dich... wieder?" fragte Miles mit rasendem Herzklopfen, nachdem Gonzalo ihn zur Tür begleitet hatte "Ich würde mich freuen, wenn ich dich schnell wieder sehen kann" flüsterte er Miles zu. Der Junge nickte und hielt sich die Hände über der Brust. Er hatte Angst das ihm das Herz platzen würde.

Das gleiche mußte Gonzalo wohl auch gerade fühlen. Und es fühlte sich an, als wäre vor einer Sekunde die Zeit stehen geblieben. Gonzalo streichelte seine Wange entlang. Er beugte sich leicht zu Miles herunter. Miles stellte sich auf die Zehenspitzen. Miles schloß die Augen in Erwartung seines Ersten Kusses. Sein Herzschlag war zum Presslufthammer geworden. Bisher war es ihm gelungen, seine Gefühle für Gonzalo unter Kontrolle zu halten, doch nun drohte diese zu eskalieren. Er fühlte, das der größere Junge seine Hand sanft an seinen Hinterkopf schob. Nur noch ein Atemhauch trennte ihre Lippen von einander
"GONZALO!" erklang eine tiefere, sehr entsetzte Stimme.

Der Junge war ungefähr in Miles Alter. Vielleicht 1~2 Jahre älter als er. Hatte rötlich brünette Haare, die zu einem Teil wild abstanden. Er hatte grünblaue Augen und ganz viele Sommersprossen in dem hübschen Gesicht. Er war Latino oder Süd Europäer. Das konnte Miles nicht richtig einordnen. Seine Haut war braungebrannt, aber eben nicht so dunkel, wie Miles oder Gonzalo es waren "Ist er das? Ist das dein Neuer?" schnaufte der fremde Junge und wischte sich die Tränen weg "Ist er der Grund warum du Schluß gemacht hast?" Seine Stimme wurde zum zischen "Stehst du jetzt auf kleine Jungs?" Am liebsten wollte Miles ihn angiften "Ich bin schon 18!" aber er behielt es für sich. Die Situation war so schon unangenehm geworden. Da es nicht zum Kuß gekommen war, schubste Miles zu tiefst beschämt, Gonzalo von sich und rannte davon. Er hörte den Streit der beiden nicht mehr. In seinem Zelt angekommen, warf er sich auf seine Matte. Krümmte sich zusammen und wollte sterben.

Hatte Gonzalo wirklich behauptet er wäre sein neuer Freund? Und war dieser andere Junge etwa sein Ex-Boyfriend gewesen?

Miles schloß die Augen und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe. Hauchzart hatten sich ihre Lippen berührt, bis dieser andere Kerl aufgetaucht war. Didi sah wie Miles unter seiner Decke tobte und schüttelte den Kopf "Warum? Warum mußte dieser Typ auftauchen? Wir hätten uns beinahe geküßt!" fauchte Miles. Didi schmierte sich die Lippen mit einem Pflegestift ein "Du bist eben immer noch viel zu unerfahren, Honey" Er prüfte im Taschenspiegel, ob er alles richtig verteilt hatte, während Miles nur fluchte "Gonzalo wollte mich küssen und sein Ex hat es versaut!" Beleidigt nahm er sein Kissen und maltretierte es.

Die beiden Jungs lieferten sich eine regelrechte Vorwürfeschlacht "Mach dich nicht lächerlich!" "Wie alt ist der denn gewesen?!" "Das geht dich nichts an!" fauchte Gonzalo zurück, der verlegen zur Seite schaute, da er weder das Alter des süßen Jungen, noch dessen Name wußte. Eigentlich wußte er nichts über ihn. Noch nicht einmal warum er auf der Straße lebte. Damit hatte er sein Ziel gefunden, denn sollte sich Miles noch einmal hierher trauen, würde er ihn Löcher in den Bauch fragen. Und dann endlich küssen!

Damit Miles etwas bessere Laune bekam, war Didi mit ihm zum Hilfszentrum gegangen. Dieses Mal aber liefen sie zu dem Hinterhof, denn dort konnte man in großen Containern, kostenfrei duschen gehen oder bekam kleine kosmetische Behandlungen. Didi trällerte unter der Dusche einen Song, der Miles zum verzweifeln brachte "Kennst du noch was anderes?" "Ist mein Lieblingssong!" maulte Didi zurück, doch fluchte dann "Fuck!" "Was ist?!" "Mein Shampoo ist leer. Hast du noch etwas übrig?" Miles schaute zu der Flasche "Ja?" Im nächsten Moment kam Didi zu ihm in die Duschkabine, was Miles erschrocken knallrot anlaufend kreischend kommentierte "Firma dankt!" "K-Kannst du nicht warten bis ich fertig bin?" Auf und ab wanderten Didi's Blicke als Miles ihm nun mit dem Rücken zugedreht hatte "Honey, du bist echt heiß geworden!" leckte er sich, ihn neckend, über die Lippen "Wäre ich nicht schon schwul, wäre ich es spätestens jetzt!" "Halt die Klappe!" kreischte Miles und zog den Vorhang wieder zu. Er hasste es das Didi, ihn immer so aufziehen mußte - doch er liebte ihn wie einen Bruder und war unendlich dankbar, ihn zu haben.

Nachdem Miles frisch gewaschene Haare, gepflegte Haut und Nägel hatte, war seine Laune tatsächlich wieder gestiegen. Didi drückte seine Nase in die jetzt weichen Haare den jungen Latin Afro-Amerikaners "Du schnupperst gut" "Hey jetzt hör doch mal auf mich andauernd abzuschnüffeln. Bist du ein Hund, oder was?" Miles klang zickiger als er es meinte, denn eigentlich brachte es ihn zum lachen. Didi schnaufte "Dein Süßer wird jedenfalls nicht genug von dir bekommen können, das ist mal sicher" Miles wurde rot "Mein Süßer?" "Glaub mir Schatz, er wird dir nicht wiederstehen können!" Miles zog den Kopf ein und lächelte verlegen "Glaubst du wirklich das ich eine Chance bei ihm habe?" "Er wollte dich doch küssen oder?" zwinkerte Didi und hatte Miles am Hals hängen "Jaaa" strahlte der süße Junge und der 'große Bruder' schmunzelte.

Die Tür quietschte immer noch, als Miles sich wieder in die Kirche schlich "Gonzalo?" fragte er leise und lief die Reihen entlang. Ganz Vorne lag Gonzalo, der bis eben mitgeholfen hatte den Suppenausschank vorzubereiten. Er setzte sich auf "Oh Hallo, da bist du ja wieder. Hast du Hunger?" fragte er mit seiner beinahme schon hypnotischen Stimme, die Miles durch und durch ging wie ein Stromstoß "Hallo" erwiederte Miles noch einmal und lächelte dann "Ja ein bischen" "Na dann komm, du bist der Erste und kannst dir daher eine besonders große Portion nehmen" zwinkerte er ihm zu und Miles lächelte. Er selbst bemerkte nicht das er den etwas größeren Gonzalo regelrecht anhimmelte, was Gonzalo mit einem sanftem Blick zurück gab. Er legte vorsichtig den Arm auf Miles Schulter und sah wie Miles zart errötete, was Gonzalo besonders süß an ihm fand. Draußen im Hof bekam Miles eine Schüssel und konnte sich zwischen einer kräftigen Hühner Nudelsuppe mit reingeschnittenem Gemüse aus dem Kirchgarten oder einer Tomatencremesuppe mit Reis entscheiden. In der Kirche saß Miles auf dem Boden und ließ sich die Suppen schmecken. Gonzalo saß vor ihm auf der Bank und schmunzelte "Du hast da..." zeigte er mit dem Finger und Miles versuchte den Fleck mit der Tomatensoße zu entfernen. Bis Gonzalo sich zu ihm vorbeugte und mit der Fingerspitze den Soßenfleck weg. Er nutzte es auch ein wenig, um Miles wieder ein Stück näher zu kommen. Sie schauten sich tief in die Augen, nachdem Miles sich zu ihm auf die Bank gesetzt hatte. Gonzalo schloß die Augen und zog hörbar die Luft ein "Bist du das?" "W-Was?!" "Dieser frische Duft" "Ähm ja"

Miles lächelte errötet "Das ist das Shampoo in den Duschcontainern die es am Hilfszentrum gibt" "Riecht sehr gut" "D-Danke" Verlegen griff sich Miles an den Hinterkopf. Er wußte immer nicht worüber er mit Gonzalo sprechen sollte. Und durch die Ruhe hier im Inneren der Kirche, wurde er müde. Gonzalo legte den Arm um ihn und Miles schmiegte sich an seine Schulter. Nur ganz kurz wollte er dort verweilen, bis er in einen leichten Schlaf fiel.

Mit dem Fuß trat Gonzalo die Tür hinter sich zu und trug Miles zu seinem Bett. Legte ihn sanft darauf ab und deckte ihn zu. Dann verließ er das Zimmer wieder. Miles wachte durch den Schlag der Autotür, die zugeworfen worden war, auf und war erschrocken. Er lag in einem fremden Bett und auch das Zimmer war ihm unbekannt
"Wo... bin ich denn?! Ich muß weggedöst sein..." Er knabberte leicht an seinem Daumennagel und stand dann auf. Der Raum war nicht besonders groß und auch nicht sehr hell. Doch die leicht gedämmte Atmosphäre gefiel ihm. An der Wand hingen lauter Überdramatisierte illustre Kirchenposter die vom Jüngsten Gericht oder der Ankunft des Anti Christen berichteten. Sie waren aber schon sehr alt und auch teilweise überklebt mit Basketball, Weltraum oder Superhelden Filmplakaten. Auf dem kleinen Tisch neben dem Bett lag eine Bibel mit Goldrand, die auch schon sehr abgegriffen war. Doch sie lag einfach nur dort, während die anderen Bücher alle ordentlich eingeräumt in dem Regal gegenüber standen. Ein kleiner Tisch auf dem Stifte lagen und A4 große Blöcke. Miles wußte ganz genau was das waren, denn er zeichnete auch sehr gern und hatte auch einen großen Stapel Skizzenbücher oder Schreibblöcke zu Hause, in seinem Zimmer liegen. In der Ecke unter dem Tisch stand ein rostbrauner Rucksack und eine Royalblaue Jacke hing halbwegs über der Stuhllehne.

Sie gehörte zu der Schuluniform eines Eliteinternates, auf das Miles auch gehen wollte. Damals, als er noch ein anderes, ein glücklicheres Leben geführt hatte, bevor seiner Mutter der Stiefvater wichtiger als ihr Sohn geworden war. Tränen tropften auf den Tisch, weil Miles in Gedanken versunken war, während er die Skizzenbücher durch geblättert hatte. Gonzalo konnte sehr gut zeichnen und machte es wie Miles es getan hatte. Egal was, es wurde einfach nur aus Spaß am zeichnen hinein gekritzelt. Schniefend wischte sich Miles die Tränen weg.

Natürlich hatte er Heimweh. Doch nach 5 Jahren suchte ihn niemand mehr und seine Mutter würde es auch nicht interessieren, ob er nun wieder da wäre oder immer noch verschwunden blieb.  Die Tür öffnete sich und Gonzalo, frisch geduscht mit nun offenen Haaren und nur mit einer Freizeithose bekleidet, kam ins Zimmer. Miles schluckte leicht. Der junge Mann war sehr durchtrainiert und die offenen Haare ließen ihn völlig anders wirken "Oh, du bist wach" "Ähm sorry das ich weggedöst bin. Ich habe gestern Nacht ziemlich unruhig geschlafen" "Der Sturm war auch ziemlich heftig. Und morgen soll es sogar zum Ersten Mal schneien" Gonzalo setzte sich auf die Bettkante "Kannst du flechten?" "Ja" Miles griff behutsam das noch Handtuchtrockene Haar seines Schwarms und langsam nahm die gewohnte Frisur wieder Gestalt an. Gonzalo drehte sich zufrieden um "Dankeschön" und bemerkte, wie nah er Miles gerade war. Er hatte schon einmal versucht ihn zu küssen und dieses Mal würde sie beide niemand stören.

Ganz sacht, nachdem er sich zu Miles herum gedreht hatte, streichelte Gonzalo seine Wange entlang "Ich habe dich noch gar nicht nach deinem Namen gefragt" Mit gleichem sehnsuchtsvollen Blick schaute Miles ihm in die Augen und legte seine Hand auf die, die auf der Wange angelehnt lag "Miles" antwortete er im gleichen ruhigem Ton.

In seinem Hinterkopf ploppte Regel Nummer 1 auf, doch Gonzalo war KEIN Freier - sondern seine Erste große Liebe und möglicherweise sogar sein zukünftiger Boyfriend! Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, als Gonzalo ihm nun so nah war, das es dieses Mal wirklich zum Kuß kam. Gonzalo's Lippen waren weich und schmiegten sich auf Miles an. Da er noch völlig unerfahren war, überließ er dem älteren Gonzalo die Führung. Miles spürte das kühle Kissen in seinem Nacken, als sie sich küssend auf das Bett legten. Er streichelte seinen kahl geschorenen Nacken entlang, was Gonzalo mit einem tiefen Seufzen während des innigen Kusses kommentierte. Genießend stöhnte Miles leise auf, als Gonzalo seinen Hals entlang küßte. Sein Magen zog sich dabei kribbelnd zusammen.

Ihm wurde heiß. Denn egal wie sehr er sich wehrte gegen dieses neue Gefühl in sich, dieses Verlangen nach MEHR, wurde nicht weniger. Gonzalo hatte ihm das T-Shirt ausgezogen und leckte seine Brustwarze, während die Hand auf dem Schenkel nun langsam den Hosenknopf öffnete und hinein kroch. Miles hauchte ihm entgegen "Nicht..." doch Gonzalo überhörte es. Denn Worte und Reaktionen waren 2 Seiten!

Ja, Miles wollte ES zum Ersten Mal wirklich - und genau Das machte ihm Angst! Er wußte sich nicht anders zu helfen und fing an zu weinen "Bitte Nein... Hör auf... " Erschrocken schaute Gonzalo hoch zu ihm, da er zuvor seinen Bauch geküßt hatte "Was ist los?" fragte er besorgt und setzte sich auf "Warum weinst du?" "Ich... Ich kann das nicht" wimmerte Miles und hickste nur noch "Ich gehe jetzt besser" Er rutschte vom Bett, zog sich die halb heruntergezogene Hose hoch, knöpfte sie zu. Griff sein T-Shirt, nahm die Jacke und wollte aus dem Zimmer rennen. Gonzalo schaffte es ihm am Handgelenk zu packen und zu sich herum zu drehen. In den Tränengefluteten Augen von Miles spiegelte sich der wehmütige Blick seines Gegenüber "Es tut mir leid wenn ich dir Angst gemacht habe" Miles schüttelte den Kopf "Nein, es liegt nicht an dir. Sondern an Mir!" "Kommst du morgen wieder?" Gonzalo's Stimme klang traurig. Miles lächelte "Ja" und schmiegte sich an ihn "Ich komme jeden Tag zu dir!" versprach er, während er spürte das er fester an die muskulöse Brust gedrückt wurde und einen Kuß in das krisselige Haar bekam. Noch einmal sahen sie sich tief in die Augen und küßten sich zum Abschied. Dann flüchtete Miles, denn er wollte nicht, das Gonzalo den drohenden Weinkrampf mit bekam, der sich immer mehr ankündigte. Und kam war Miles die Straße herunter gelaufen, flossen die Tränen immer stärker.

In Didi's Armen hatte sich Miles müde geweint. Mitflühlend strich sein 'großer Bruder' ihm über die Haare "Ja das bringt dieser Job mit sich! Liebesgeschichten gehen nie gut aus" "Doch" schniefte Miles und wischte sich mit dem Ärmel über die Nase "Im Film 'Pretty Woman' schon!" Er klang dabei so trotzig süß, das Didi lachen mußte "Aber Schatz, du bist nicht Julia Roberts und er nicht dein reicher Prinz!" "Aber ich liebe ihn doch so sehr..." flüsterte Miles, bevor er die Augen schloß und Didi's Trost genoß.

Den Kopf in sein Kissen gedrückt seufzte Gonzalo nun zum Hunderstem Mal "Was zur Hölle ist in mich gefahren? Ich muß es echt nötig haben gleich über den Kleinen herzufallen... Kein Wunder das er die Flucht ergriffen hat" Beschämt legte sich Gonzalo, als er sich umgedreht hatte, den Arm über die Augen "Aber ich bin ausgehungert..."

Er stand auf, schloß die Tür ab und legte sich auf das Bett. Er schloß die Augen und hatte Miles vor sich. Sein Lachen und sein hübsches Gesicht. Dachte daran wie sie sich geküßt hatten. Wie er ihn berührt und die zarte Haut mit der Zungenspitze vom Hals bis zum Bauch geleckt hatte. Sein Seufzen wurde zum heißem Stöhnen, während seine Hand sich in der Hose immer schneller auf und ab bewegte. Seine Phantasie ging mit ihm durch. Er stellte sich vor, wie er mit dem süßen Miles statt der erflehten Unterbrechung, leidenschaftlichen Sex gehabt hatte. Er leckte sich über die Lippen, biß sich auf die Unterlippe. Stöhnte lauter und drückte den Kopf in den Nacken. Drückte sich fester in das Kissen und spürte die Hitze zwischen seinen Schenkeln und die Nässe auf seiner Hand. Er zog die Luft scharf ein und atmete sie kräftig aus. Sein Orgasmus flaute langsam ab und er wischte sich die Hand am Bettlaken ab. Kurzzeitig verschaffte ihm das Befriedigung, doch sein Hunger nach mehr und vorallem nach Miles blieb ungestillt.

Am nächsten Tag wartete Gonzalo aber vergeblich auf Miles. Und auch den Tag darauf und den Nächsten. Er fing an sich Sorgen zu machen.
Setzte sich betend in die Kapelle und hoffte auf ein Lebenszeichen. Eine Zigarette rauchend stand er draußen und schaute zu den Regenwolken, die vorbei zogen und den aufgegangenen Mond nur einen flüchtigen Blick hindurch gewährten.

Auch Miles stand an der Mauer des altes Hauses und schaute hoch. Die Verletzungen an seiner Hand und im Gesicht verheilten langsam. Nicht schnell genug für ihn, denn es hatte einen Grund warum er nicht zu seinem Geliebten ging. Doch bevor nicht alles sichtbare der Verletzungen verschwunden war, wollte er sich ihm nicht zeigen. Und ausgerechnet jetzt war auch Didi unerklärlich verschwunden. Miles knurrte der Magen vor Hunger. Von den anderen Jungs teilte niemand sein Essen mit ihm. Sie dachten nur daran den nächsten Freier abzuschleppen. Das verdiente Geld gaben sie dann für Drogen und Alkohol aus, um den nächsten Freier ertragen zu können. Ohne Didi's Hilfe und Schutz hatte Miles keine Chance mehr. Die Drogensüchtigen Stricher hatten ihre Tricks und setzten sie auch ohne Gnade ein. Miles seufzte "Ich vermisse dich Gonzalo"

Da es ihm genauso ging, hatte er beschlossen nach Miles zu suchen. Neben seinem Auto besaß er noch ein Motorad. Etwas ziellos fuhr er die Straßen ab. Bog in eine Gasse ein und wurde gleich halbwegs belagert. Zuerst von den Drogendealern, die ihren Stoff loswerden wollten. Dann die Gasse runter von den Nutten, die sich seit Stunden in der Kälte die hochhackigen Schuhe platt standen, aber leicht bekleidet und willig ihn ansäuselten. Angewidert drehte er sich weg und brauste davon. In einem Punkt hatte sein fanatisch konservativer Vater recht: Der verborgene Stadtteil von Brooklyn war ein Drecksloch! Ein Sündenpfuhl voller Kokser, Nutten und Verbrecher Gesindel. Abgelenkt von den herunter gekommenen Fassaden, war er unbemerkt weiter gefahren und kam jetzt in den Bereich der Stricher. Die stellten sich sofort Reihenweise auf und warfen mit Bewerbung um sich "Hey Schnuckel, Lust auf was Scharfes?" "Ich... Ich suche jemanden!" "Wer nicht, Süßer!" säuselte der Junge von ca. 20 Jahren und leckte sich über die Lippen "Ich bin ein Ass im Blasen!" "Glaub ich dir. Ich suche einen dunkelhäutigen Jungen. Vielleicht so um die 18 Jahre alt und kleiner als ich" beschrieb er Miles und hoffte so eine Info zu bekommen. Doch die Jungs zuckten nur die Schultern und versuchten den sehr schönen jungen Mann als Freier zu gewinnen. Einer merkte etwas an "Das klingt nach Baby Boy" doch winkte dann ab "Der ist ganz da hinten, aber mal ehrlich. Was willst du von diesem Kind, wenn du es mit einem richtigen --- " Gonzalo trat auf die Pedale und fuhr ganz nach hinten zu dem Zelt, das Miles sich mit Didi teilte. Er stieg von der Maschine ab und zog hoffnungvoll die Plane zur Seite "Miles?"

Mit der gestohlenen Geldbörse in der Hand rannte Miles die Straßen entlang. Wenn er es bis zur Kreuzung schaffen würde, wäre er den Mann los, denn auf der anderen Straßenseite würde er ihn im Gedrängel gut abhängen können. Die Ampel schaltete um und Miles rannte zwischen den Menschen hindurch. Die Rufe des Mannes verhallten und Miles hatte es in eine Seitenstraße geschafft. Hier hockt er sich erst hinter einen der Container und wartete. 5 Minuten. 10 Minuten. Dann wagte er sich hervor. Niemand war zu sehen. Er zog die Feuerleiter herunter und kletterte die Stufen hinauf. Bis hoch auf das Dach. Hier setzte er sich hin und plünderte die lederne prallgefüllte Börse. Er hatte Glück gehabt. Personalausweis. Kreditkarten. All das war Bedeutungslos und nützte ihm nichts. Er steckte die Geldscheine ein und ließ die Brieftasche liegen.
Dann stand er auf und lief, mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze, die Straße entlang. Sein Ziel war eine Bodega, wo er sich etwas zu Essen und Trinken kaufen konnte.

Enttäuscht seufzte Gonzalo, als ihm der Inhalt des Zeltes nur gähnende Leere zeigte "Wo bist du?!" Er wollte erst warten, doch die Stricher waren ihm zu aufdringlich. Er nahm sein Tuch, das er ins Gesicht gezogen, getragen hatte, ab und legte es in das Zelt. Dann ließ er den Motor seines Motorades an und setzte sich auf.
Miles biß herzhaft in das belegte Baguette Brötchen, als er um die Ecke auf der anderen Seite in die Gasse einbog. Er sah das jemand vor seinem Zelt auf einem Motorad saß, das langam wegrollte. Erschrocken drückte sich Miles gegen die Mauerwand "Wer ist das und was sucht er bei uns?" Das Motorad beschleunigte. Hastig rannte Miles zum Zelt und riß die Plane auf.
Er konnte nichts verdächtiges entdecken. Dann fiel sein Blick auf das Tuch. Er hob es hoch und nahm einen vertrauten Duft wahr. Leicht roch er daran und zuckte wie vom Blitz getroffen, zusammen. Er kannte diesen Geruch. Von seinem Auge tanzten Bilder mit Gonzalo und die Erinnerung das er den Duft eingeatmet hatte, als er ihm die frisch gewaschenen Haare geflochten hatte. Der Besucher auf dem Motorad war also Gonzalo!

Er flüsterte es sich selbst zu, ehe er es noch einmal lauter aussprach und dann den Weg entlang rannte, um ihn einzuholen. Doch er war schon zu weit weg und selbst seine verzweifelten Rufe erreichten ihn nicht mehr "HALT! GONZALO WARTE!" Weinend blieb er stehen, denn die anderen Stricher hier waren ihm keine Hilfe. Im Gegenteil!

Sie hielten ihn fest und schubsten ihn zu Boden. Schmerzhaft kam Miles auf dem harten Asphalt auf "Was glaubst du eigentlich wer du bist, du Ratte?" giftete man ihn an "Sowas wie dich wollen wir hier nicht haben!" "Am Besten du verziehst dich jetzt!" Miles verstand die Welt nicht mehr und schaute mit panischem Blick zu den Männern, die auf ihn herab sahen und ihn nun beschimpften und nachdem sie ihn hochgezogen hatten, abwechselnd schlugen "Jetzt hast du nicht mehr so die große Fresse seit Didi zerhackt im Müllcontainer gefunden wurde!" lachten sie. Miles schreckte zusammen "W-Was?!" "Och weißt du das denn noch nicht? Dein Freund oder was auch immer er war, ist in der Stadt verteilt gefunden worden" "Schön in kleine Teile zerstückelt" lachten die unter Drogen stehenden Stricher, während Miles innerlich gerade zerbrach. Nachdem sie ihn genug zusammen geschlagen hatten, ließen sie ihn auf dem Regennassen Boden halbwegs in einer Pfütze liegen. Die harten rassistischen Worte lagen wie Steine im Magen, doch der Gedanke daran das er seinen 'großen Bruder' nun nie wieder sehen würde, zerriss ihm das Herz und er weinte bitterlich.

Da seine Suche erfolglos gewesen war, fegte Gonzalo mit einem Ruck alles von dem Kirchenaltar was sich darauf befunden hatte. Er hielt sich an dem Tisch fest und sackte auf die Knie. Sein Weinen erhallte die Kirche. Doch es war nicht nur weil er Miles nicht gefunden hatte, sondern wegen dem Leben das sein Geliebter führen mußte.
Welche Qualen er ertrug, um zu überleben.

Trotz seiner nun frischen Wunden schleppte sich Miles in der nächsten Nacht zur Kirche. Gonzalo löschte gerade die Kerzen, da das Gotteshaus um Mitternacht verschlossen wurde "Tut mir leid" sprach er ohne sich umzudrehen und nun betend vor dem Altar stehend "aber wir schließen gleich und---" "Ich bin es..." Gonzalo zuckte zusammen und fuhr herum "Miles?!" Sich fest umarmt haltend standen sie da. Miles krallte sich in seinen Hoddie "Ich habe dich so sehr vermisst" flüsterte er, sich nun sicher und geborgen fühlend "Ich dich auch. Ich wollte dich suchen, aber ---" "Ich konnte nicht zu dir kommen" Miles schaute auf den Boden und dann zu ihm hoch "Ich... Ich muß dir was sagen. Aber bitte sei nicht Böse auf mich. Ich wollte dich nicht anlügen. Ich hatte nur Angst das du mich dann nicht mehr magst" Um ihm das Gefühl zu geben, das er brauchte um das Vertrauen zu ihm zu haben, beugte sich Gonzalo zu Miles herunter. Miles stellte sich auf die Zehenspitzen. Der Kuß war schön und befreiend zugleich.
Miles saß vor ihm auf dem Boden, während Gonzalo in der ersten Bankreihe breitbeinig, sich nach Vorn zu ihm gebeugt zuhörte. Zutiefst beschämt gestand Miles ihm nun das er kein Obdachloser Junge war der zu Hause rausgeschmissen worden war, wie er behauptet hatte weil er sich geschämt hatte ihm die Wahrheit zu sagen. Sondern das er von zu Hause weggelaufen und in die Fänge eines Kinderhändlerringes geraten war. Dieser Ring zwang ihn sich zu verkaufen als Stricher, um den Geldbetrag wieder reinzuholen, den er dem Händler schuldete "Das Geld treiben sie am Ende der Woche dann ein. Ich habe in den ersten beiden Jahren sehr gut verdient, doch ich hasse es so abgrundtief. Ich bin eigentlich jedes Mal froh wenn mich niemand auswählt, doch seit ich nun allein bin, gibt es niemanden mehr der sein Essen mit mir teilt und ich muß wieder Geld für mich selbst verdienen" "Was ist mit deinem Beschützer, von dem du mir erzählt hast?" "Miles schaute Minutenlang zu Boden ehe er es aussprach "Er ist tot! Didi wurde ermordet. Wie schon so viele vor ihm. Ich habe auch mein letztes Mal nur knapp überlebt" Er zeigte die immer noch nicht verheilten Quetschwunden am Handgelenk und die blauen Flecken am Bauch und die Striemen im Brustbereich. Gonzalo war geschockt.

Miles zog das T-Shirt wieder herunter. Sein Blick ging zur Seite "Mein letzter Freier war ein stockbesoffener Drecksack der auf Sado Maso stand und mich als sein perverses Spielzeug betrachtet hat. Er hat mich geschlagen und immer wieder dann vergewaltigt ... " Miles schluckte. Es fiel ihm so schwer darüber zu reden. Dann schaute er auf und lächelte "Als er kurz nicht aufgepaßt hat, habe ich ihm kräftig in die Eier getreten und bin mit seinem Portmonaise abgehauen. Kurz danach ist Didi verschwunden. Ich glaube dieser Kerl ist der Mörder, der hier sein Unwesen treibt!" "Aber du kannst nicht zur Polizei, weil du von zu Hause wegelaufen bist und die dich eigentlich suchen?!" "Niemand sucht mich. Nicht mehr... Und um einen toten Stricher kümmert sich auch niemand!" seufzte er, wissend das das die brutale Realität war.

Miles kratzte sich verlegen den Hinterkopf "Jedenfalls kennst du jetzt die Wahrheit und den Grund, warum ich die letzten Tage nicht zu dir kommen konnte" Er schaute auf die Uhr "Ich sollte jetzt gehen. Ich muß versuchen wenigstens 10 Dollar zu verdienen, damit ich mir was Nahrhaftes kaufen kann" Noch einmal ging sein Blick beschämt zur Seite, denn Gonzalo hatte kein einziges Wort mehr gesprochen "Ein schöner Burger und eine Cola bei Mc Donalds wäre mal wieder schön" murmelte er vor sich hin. Er hörte etwas rascheln und erschrak, als Gonzalo ihm einen 50 Dollarschein hin hielt "Was?" Miles errötete doch schüttelte den Kopf "Ich danke dir, aber ich will kein Geld von dir geschenkt bekommen. Du tust schon so viel für mich. Da kann ich nicht auch noch Geld annehmen, das ich dir nicht zurück geben kann" lehnte Miles leicht beschämt, wenn auch dankbar, ab. Gonzalo's Augen blitzten auf "Wer sagte etwas von geschenkt und das ich von dir Nichts zurück bekomme?" Noch etwas irritiert schaute Miles ihn an. Gonzalo's Gesichtsausdruck hatte sich verändert "Was krieg ich für 50 Dollar?" fragte er mit einem heißem Tonfall in der ohnehin sehr sexy Stimme. Miles schuckte den Kloß im Hals herunter, denn jetzt hatte er es verstanden!

Doch die Kirche war der falsche Ort dafür! Gonzalo stand auf "Komm mit!" Wie ein höriges Hündchen folgte Miles ihm zu seinem Auto, das am Straßenrand parkte "Fahren... Fahren wir in ein Motel? Hier... Hier in der Nähe... ist gleich eins" stotterte Miles verlegen, sich den Nacken kratzend, wie er es immer tat wenn er neben einem Freier Platz genommen hatte "Nein! Ich kenne einen ruhigen Ort!" Gonzalo startete das Auto und fuhr vom Platz. Die Stadt wurde immer kleiner im Rückspiegel "Wohin fahren wir?" traute sich Miles noch einmal leise zu fragen.

Da Gonzalo seine Angst und Nervosität in der Stimme spürte, strich er ihm einmal sanft über die Wange "Wir sind gleich da!" Miles sah, wie Gonzalo den Blicker setzte und das Auto auf einem sehr dunklem Parkplatz stoppte. Er zog die Handbremse knarrzend an. Miles drehte sich auf dem Sitz um "Wo sind wir?" "An einem ungestörten Ort!" Leicht senkte Gonzalo den Kopf "Hier hatte ich das Erste Mal Sex mit meinem damaligem Freund" lächelte er in die Erinnerung "Eigentlich waren wir nur zum knutschen hierher gefahren. Aber dann hatte er sich auf meinem Schoß gesetzt und irgendwie ist es dann passiert" Er drehte sich zu seinem Beifahrer "Hast du es schon im Auto gemacht?" "N-Nein?!" flüsterte Miles mit donnernem Herzklopfen. Gonzalo's Augen blitzten "Es wird dir gefallen!"

In der Strichergasse standen sich die Jungs heute die Füße platt. Keiner kam mit einem schicken teurem Wagen angefahren. Der Nieselregen machte es zusehend schwerer lächelnd am Straßenrand zu stehen. Viele hatten schon für heute aufgegeben und zogen sich ihre Drogen rein, um den Reststag noch ertragen zu können. Seit dem brutalem Mord an dem Stricher Daniello Martinez, genannt "Didi" waren die Jungs, in Miles Umfeld, auch nicht mehr ganz so blauäugig, in jedes Auto zu steigen.

Der alte Ford Mustang wippte leicht quietschend auf dem dunklem Parkplatz, im Rythmus mit Miles mit. Er stöhnte und japste, sich auf die Unterlippe beißend zu den gleichmäßigen Stößen. Drückte entweder den Kopf in den Nacken, während er Gonzalo's umschlungen hielt, oder stützte sich an seinen muskulösen Schultern ab und drückte sich noch fester an ihn. Schweißtropfen liefen ihm die Stirn entlang. Tränen flossen über die Wangen. Keine Tränen von Schmerz, Trauer oder sonstigem Leid. Obwohl --- Leid traf schon zu, denn zum Ersten Mal genoß es Miles und dieses intensive Gefühl in ihm wurde immer stärker. Etwas das er vorher nie erlebt hatte. Um ihn noch mehr in den Genuss zu bringen, leckte Gonzalo seinen Hals entlang und wechselte seine Hände ab zwischen Po kneten und Brustwarzen reiben. Miles war schwindig. Kurz öffnete er die Augen und sah mit verklärtem Blick, wie sein Geliebter ebenfalls genießend seine Augen geschlossen hatte und sich langsam einmal komplett kreisend über die Lippen leckte. Sein Stöhnen war heiß und tief. Die Augen zusammen kneifend, die Zähne zusammen beißend und dann laut aufschreiend, warf sich Miles zurück. Das fühlte sich an wie kochendheißes Wasser, das in ihm vergossen wurde. Sein Körper zitterte. Tränen flossen ihm über die tiefroten Wangen mit den süßen Sommersprossen. Gonzalo öffnete die Augen, denn er spürte plötzlich etwas feuchtes auf seinem Bauch. Schmunzelnd streichelte er Miles Gesicht "Bist du auch gekommen, Süßer?" Beschämt nickte Miles und rang um Luft. Gonzalo's Grinsen ließ Miles noch mehr beschämen. Er drehte den Kopf weg "Tut... Tut mir leid. Ich mach... Ich das gleich sauber!" "Nein!" Er schaute mit leicht geöffneten Augen zu Gonzalo, der lächelte "Das zeigt das du Spaß hattest und..." Er tauchte den Finger in das Sperma auf seinem Bauch "...gegen eine 2. Runde..." Er leckte es ab, was Miles fast zum schreien brachte "...auch nichts einzuwenden hättest!" Schwer verlegen schüttelte Miles den Kopf. Gonzalo zog ihn an sich heran und küßte ihn innig mit Zunge, bis Miles um Luft bat und der Speichel zwischen ihnen einen Faden gezogen hatte "Aber zuerst fahren wir was Essen. Burger? Pizza?" "Was?" "Na du hast doch Hunger, hast du gesagt!" Miles nickte, doch ihm machte etwas anderes zu schaffen "Ähm... Du hast mir 50 Dollar gegeben und na ja ich... Das war für nur einmal zu viel" Gonzalo sah ihn verdutzt an. Dann kichert er und lachte dann laut auf "Du bist ja süß!" "Hm?" "Ich bin doch nicht dein Freier!!!" "Huh?" Zärtlich streichelte Gonzalo die noch leicht tränenfeuchten Wangen "Miles, ich bin dein Boyfriend! Das mit den 50 Dollar war ein Scherz, Baby! Die kannst du behalten und dir gleich bei Mc Donalds damit den Bauch voll schlagen" "Oh..." Wieder lief Miles rot an und brachte Gonzalo zum lachen "Gott, bist du süß!" Er rieb seine Nasenspitze sanft gegen Miles "Du bist der süßeste Junge der mir je begegnet ist" Dann öffnete er die grünbraunen Augen "Aber wenn du es dich beruhigt, ich wollte eh eine 2. Runde! Nachher bei mir zu Hause in meinem Bett!" "O-Ok" lächelte Miles und schmiegte sich seinen Boyfriend. Zum Ersten Mal im Leben fühlte er sich wieder sicher und geborgen. Zwar konnte ihm Didi die 'großer Bruder' Vibes vermitteln, doch geliebt fühlte er sich erst jetzt wieder "Dein Herz klopft ganz schnell" flüsterte er, während Gonzalo ihn festhielt "Ich hatte ja auch gerade sehr schönen Sex mit meinem Zuckersüßen Freund!" Miles kicherte und nickte "Ja"

Auf der Rückfahrt ließ sich Miles seinen Cheeseburger schmecken und seufzte bei jedem Bissen "Ich habe vergessen wie guuut das schmeckt" Gonzalo kicherte "Von was hast du dich sonst ernährt?" "Kleine Kuchen, Schokoriegel, Instantnudeln" Er senkte den Kopf und erinnerte sich zurück "Alles was schnell gehen mußte oder gut zu klauen war..." "Muß ein hartes Leben gewesen sein" "Na ja, ich hatte ja jemanden der sein Geld mit mir geteilt hat bzw. mich dann in den Diner eingeladen hatte. Didi hat aufgepaßt das ich nicht verhungere" "Klingt nach einem richtig gutem Freund" "Ja..." Miles lächelte wehmütig und fing an zu weinen "Das war er! Er war mein großer Bruder. Mein Allerbester Freund..."

Mit einem liebevollem Blick und einem sanften entlang streichen an seinem Arm drückte Gonzalo ihm sein Mitgefühl aus "Es tut mir leid was passiert ist. Ich bin nur heilfroh das du es nicht warst!" "Ja, ich hatte nochmal Glück" "Und das wirst du ab jetzt auch niemals wieder auf's Spiel setzen!" "Wie meinst du das?" "Das ich ab jetzt dein Einziger Freier bin und du nie wieder dorthin zurück gehst!" Seine Stimme klang so entschlossen, das Miles still seine Cola mit dem Strohlhalm trank und dabei schlürfte. Das Auto parkte wieder etwas seitlich von der Kirche. Gonzalo drehte sich zu Miles "Brauchst du noch irgend etwas?" "Nein" Miles schüttelte den Kopf "Na ja vielleicht meine Sachen aus dem Zelt" "Ok, dann fahren wir dort hin und du holst alles, was du brauchst" "Ok"

Miles hatte Bauchschmerzen als er nun mit Gonzalo in die Gasse fuhr. Die anderen Jungs hofften auf einen Freier, doch als sie Miles auf dem Beifahrerplatz sitzen sahen, begannen die Beschimpfungen "Och du mußt doch kein kleines Kind ficken, wenn du einen richtigen Mann haben kannst, Baby!" "Halt's Maul und verpiß dich!" fauchte Gonzalo ihn an und Miles verkniff sich das Grinsen. Um zu zeigen das Miles jetzt zu ihm gehörte, stieg Gonzalo mit aus, küßte ihn und ließ ihn dann seine Sachen zusammen packen. Schniefend wischte sich Miles die Nase, als er Didi's Sachen ausversehen für seine gehalten hatte. Da er nicht zurück kam, folgte ihm Gonzalo und fand ihn weinend auf dem Boden sitzen. Es tat ihm wirklich weh den süßen Jungen so trauern zu sehen. Gonzalo hockte sich neben ihn "Habt ihr hier zusammen gewohnt?" "Ja, dort hinten war meine Ecke und da wo die ganze Schminke und das Glitzerzeug liegt, hat Didi geschlafen. Er war cool. Und superlustig. Und sehr nett"

Im nächsten Moment flossen wieder Tränen "Das hat er einfach nicht verdient" "Na komm, ich helfe dir" "Hm!" Sie stopften die Sachen in die Tüten, in denen die Jungs ihre Kleidungsstücke Wasserdicht verschlossen gehalten hatten und als Miles das Nackenkissen anhob, das ganz unten unter den Tüten lag, fiel ein kleines pinkfarbenes Plüschtier herunter. Miles schnappte es sofort und hielt es fest "Ah mein Kuscheltier" Gonzalo schmunzelte "Hast du alles eingepackt?" "Ja" "Na dann, laß uns von hier verschwinden!" "Ja!" nickte Miles entschlossen. Der Kofferraum und die Türen knallten und das Auto fuhr unter den neidischen und auch angepissten Blicken davon.

Gonzalo schloß die Tür zum Pfarrhaus auf "Dad?" rief er in der Hoffnung, das dieser nicht zu Hause war und trat ein. Niemand antwortete oder kam ihm entgegen "Komm rein, er ist nicht da!" Miles staunte, denn das Haus war verhältnismäßig zur Kirche, sehr groß. Sanft nahm Gonzalo seine Hand "Komm mit!" und sie liefen die knarrzenden Holztreppen hoch. Als Miles das Zimmer betrat erinnerte er sich "Hier bin ich aufgewacht, als ich in der Kirche eingeschlafen war" flüsterte er mit leicht verlegenem Blick zu Gonzalo. Dann kam eine weitere Erinnerung hinzu, die Miles leicht erröten ließ "Unser Erster Kuß" Gonzalo setzte sich neben ihn, legte den Arm um seine Schulter. Miles neigte seinen Kopf zur Seite und spürte, während des Kusses, wie er auf dem kühlen Bett zum liegen kam. Der sanfte Kuß wurde inniger. Kurz unterbrach Gonzalo, um sich halbwegs auf ihm sitzen, das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Sein attraktiv muskulöser Körper verzückte Miles, der sich leicht auf die Unterlippe biß "Du bist sexy" "Und du süß" Miles schmunzelte bei dem Kompliment. Er entledigte sich seines T-Shirts, doch erschrak dann und drehte sich zur Seite. Gonzalo sah nun das Ausmaß der Mißhandlungen durch den letzten Freier. Überall waren blaue Flecken und sogar Blutergüsse zu sehen. Sanft berührte Gonzalo ein Hämatom. Miles zuckte leicht zusammen "Entschuldige. Tut es weh?" "Nicht mehr so" flüsterte Miles, den Tränen nahe. Gonzalo beugte sich wieder zu ihm herunter, küßte zärtlich die trotzdem sehr weiche Haut seines Liebsten. Dann öffnete er den Knopf seiner Hose und fuhr mit der Hand hinein, während des Zungenkusses. Miles war zusammen gezuckt, wie bei einem kleinen Stromschlag. Er drückte den Kopf in den Nacken, während Gonzalo sich nun seinem Hals widmete. Er sah kurz hoch und wie Miles sich immer noch beschämt weggedreht hatte. Gonzalo flüsterte ihm etwas ins Ohr "Ich habe noch einen Restbetrag offen, stimmt?" "Ja" "Dann möchte ich den jetzt gern einlösen!" hauchte er ihm entgegen, wissend das Miles kein Geld mehr auf diese ekelhafte Weise verdienen mußte "Mit oder Ohne?" "Ohne!" Gonzalo biß sich auf die Lippen "Ich meine, im Auto haben wir es auch Ohne gemacht!" "Eben!" entgegnete Miles "Ich ich habe es mit Freiern nur Mit gemacht. Und jede Woche trozdem einen Test!" "Und ich habe mit meinen Boyfriends auch nie Ohne gefickt!" Miles schlang seine Arme um Gonzalo's Nacken "Wie kommt ein Kirchenjunge eigentlich damit klar, das er auf Jungs steht?"

Diese Frage brannte Miles wirklich unter den Nägeln, doch Gonzalo schüttelte den Kopf "Gar nicht! Aber ich lasse mir nichts vorschreiben!" "Ich hatte ja sogesehen auch keine andere Wahl mehr..." "Bereust du es?" "Nein!" Mit dieser blitzschnellen Antwort hatte Gonzalo nicht gerechnet, aber Miles beantwortete die Frage in seinem schönen grünbraunen Augen "Weil ich dir sonst niemals begegnet wäre!"

Laut stöhnend krallte sich Miles, den Kopf in das Kissen gedrückt , während Gonzalo ihn gerade genießend oral befriedigte. Etwas das Miles noch nie verspürt hatte. Ihm war heiß und schwindlig. Er drehte den Kopf von einer Seite zur Anderen. Dann schrie er auf und rang heftig um Luft. Tief seufzend beugte sich Gonzalo über ihn "Hast du es genossen, Liebling?" Immer noch stark japsend schaute Miles ihn an. Er wußte nicht woher dieses Verlangen plötzlich kam, doch er zog Gonzalo zu sich herunter und flüsterte ihm ins Ohr, was er wollte "Nimm mich!"

Da er auf diese Art noch nie Sex gehabt hatte, war Miles etwas unsicher. Die Freier hatten sich meistens schnell auf die 'von Hinten' Position versteift. So mußte Miles sie nicht ansehen und es war am wenigsten Körperkontakt. Doch mit Gonzalo wollte er das Gegenteil erleben. Deswegen hielt er ihn fest umschlungen und spürte nicht nur die Stöße seines Liebsten, die er mit einem zeitgleichem seufzendem Stöhnen kommentierte - sondern auch die Hitze seiner Haut und erfühlte die Muskeln unter seinen Fingernägeln. Zwischendrin sahen sie sich in die Augen, küßten sich lange und innig und versuchten, durch die dadurch entstehende Entschleunigung, den Höhepunkt so lange wie möglich hinaus zu zögern. Und wenn es dann doch passierte, genossen sie den Moment mit einer noch festeren Umarmung, brennendheißen Küssen und einer kleinen Pause.

Miles Atmung beruhigte sich langsam wieder. Er hatte gerade zum 2. Mal in dieser Nacht einen sehr intensiven Orgasmus bekommen und lag jetzt in Gonzalo's Armen. Er streichelte seinen Rücken entlang. Küßte seine Stirn und zog ihn noch enger an sich "Du bist so still?" fragte er nach. Miles lächelte mit geschlossenen Augen "Ich höre deinem Herzschlag zu" "Und was sagt es?" witzelte Gonzalo. Miles stützte sich mit dem Kinn auf seine Brust "Ich Liebe Dich!" Gonzalo streichelte seine Wange entlang "Ja, das stimmt!" "Ich Dich auch!" gestand ihm Miles mit kräftigen Herzklopfen. Gonzalo hatte sich aufgestützt und zog Miles auf das Bett, was er kichernd über sich ergehen ließ, wissend das er nicht gleich geschlagen und / oder brutal zum Sex gezwungen wurde. Zwar lag Miles nun auf dem Bauch, doch Gonzalo küßte seinen Nacken, seine Schultern, den Rücken herunter bis zum Steiß. So etwas hatte Miles noch nie verspürt. Sein Bauch zog sich zusammen. Es fühlte sich ganz genauso an, wie die berühmten 'Schmetterlinge' mit jedem Kuß den Gonzalo ihm aufdrückte. Nur kurz zuckte Miles zusammen, denn mit einem Kuß hatte das Gefühl nichts mehr zu tun. Er verstand erst im Nachhinein, das Gonzalo seinen Penis nun langsam einführte. In kurzen Abständen immer tiefer, bis er ihn komplett hineingeschoben hatte. Die Freier hatten auf Größe aka Länge und Dicke keine Rücksicht genommen. Und sie hatten sofort drauf los gerammelt, ohne Eingewöhnung oder Rücksicht. Denn auch mit Gleitgel und feuchtem Kondom war es schmerzhaft gewesen. Gonzalo benutzte zusätzlich Massageöl, das für ein leichteres Eindringen sorgte und Miles dadurch statt zusammengebissenen Zähnen, ein erregtes Seufzen entlockte. Er schloß die Augen und spürte sofort den Unterschied. Sein Stöhnen war bis runter in den Eingangsbereich zu hören, der gerade aufgeschlossen wurde.

Der Priester der Kirche trat in das eigentlich so leere und stille Haus. Seit dem Tag, als seine Frau den grün und blau geschlagenen Sohn in einer Nacht und Nebel Aktion mitgenommen hatte, war es Totenstill. Vorher hatte es nur Streit und Schmerzensschreie gegeben, da der Mann in seinem fanatischem Glaubenswahn nicht davor zurück geschreckt hatte, das unschuldige Kind mit dem Rohrstock zu schlagen und absolutem Gehorsam von ihm zu verlangen. Und wenn er eine Zeile in dem Gebet vergessen hatte oder ein Wort verwechselt, dann schlug er ihn.

Das Gleiche erzählte Gonzalo gerade Miles, nachdem sie Arm in Arm nach dem für sie beide sehr befriedigendem gemeinsamen Orgasmus im Bett lagen "Mein Vater ist ein brutales Arschloch. Er hat mir nie auch nur einziges Mal gesagt das er mich liebt oder war freundlich zu mir. Er hat mich bei jeder Kleinigkeit geschlagen. Entweder mit der Hand oder mit seinem geliebtem Rohrstock. Eines Tages hat es meiner Mutter gereicht" Die Worte seines Sohnes die er durch die angelehnte Tür hörte, bestätigten, das er nicht allein war "Der Alte hatte mich mal wieder grün und blau geschlagen und anstatt einen Krankenwagen zu rufen..." Gonzalo mußte kurz durchatmen, bis Miles ihn zärtlich küßte "Und trotzdem bist du wieder hierher zurück gekommen?" Seufzend nickte Gonzalo ihm zu "Na ja es ist halt ... mein Zuhause" "Versteh ich..." Miles setzte sich auf "Meine Mom hat mich vergessen. Sie sucht nicht mehr nach mir. Ich bin von Zuhause weggelaufen weil sie sich nur noch für meinen Stiefvater interessiert hat und mich völlig vernachlässigt. Dann bin ich weggelaufen und an diesen Kinderhändlerring geraten" Gonzalo schlang seine Arme um Miles und hielt ihn fest "Die haben mich reingelegt. Zuerst wurde ich kostenfrei untergebracht und konnte so viel Essen, Trinken, in einem Bett schlafen wie ich wollte, doch dann wurde mir gesagt das ich dem Inhaber der Unterkunft Tausende von Dollar schulde und das ich dieses Geld abarbeiten soll. Ich dachte mit Spüldienst oder dort arbeiten... Aber es gab nur 2 Alternativen für mich. Entweder Kinderpornos oder Prostitution" "Pest oder Cholera?" "Ja" Miles lehnte sich an Gonzalo "Und dann sind wir uns begegnet" schaute hoch zu ihm "Was alle jahrelangen Schmerzen und Qualen entschädigt hat" Sie küßten sich lange, innig und legten sich wieder dabei zurück auf das Bett. Durch den Spalt der angelehnten Tür konnte der Priester sehen, wie sich sein Gottloser Sohn und der andere Junge küßten. Dabei bereitete er sich darauf vor noch einmal mit Miles den Liebesakt zu vollziehen.

Er stöhnte auf als er spürte das Gonzalo in ihn eindrang und ihm dabei ein unbeschreibliches Gefühl verschaffte, während der rythmischen Stöße. Miles leckte sich über die Lippen, da sie etwas trocken waren. Seufzte "Ohhh G" räkelte sich und es endlich nun genießend, sich im Bettlaken festkrallte "Das ist sooooo guuuuut" "Oh Yeah, das ist es, Baby!" "Meine Freier waren die einzigen die ihren Spaß hatten. Ich habe mir immer nur gewünscht das es schnell vorbei ist" "Und jetzt?" "Will ich das es niemals aufhört" "Da muß ich dich enttäuschen, Süßer" japste Gonzalo und warf den Kopf zurück in den Nacken "Ich komme!" "Warte auf mich Liebster" wimmerte Miles "Es dauert nicht mehr lange, Ja, genau dort! Oh mein Gott" Gonzalo beugte sich nach Vorne, umschlang Miles der es ihm gleich tat und stöhnte laut auf. Gonzalo küßte ihm die Tränen weg und legte seinen Kopf auf Miles Schulter. Dann küßten sie sich und lachten leise, während sie noch um Luft rangen und Miles leicht zitterte "Ich Liebe dich" "Ich Liebe dich!" Es widerte den Priester so sehr an, das er die Tür aufriß und das Liebespaar anschrie "Gottlose Sünder!"

Zu Tode erschrocken fuhren beide aus einander und Miles zog das Genick ein "Verruchte Frevler! In der Hölle sollt ihr---" Gonzalo verdrehte die Augen und sah Miles mit einem Blick an, den er verstand, während sich der Priester nun in Rage redete "---die ewige Verdammnis finden! Das Fegefeuer lodert schon Meterhoch für Gotteslästerer wie euch!" "Bist du bald fertig?" seufzte Gonzalo genervt und machte sich einen Spaß daraus seinen Vater nun noch mehr zu reizen "Miles Liebling, darf ich dir meinen vollkommen schwerstgestörten Vater vorstellen?"

Er schaute zu Miles und dann wieder zurück "Dad, das ist dein Schwiegersohn Miles!" "Elender!" fauchte der Mann zurück. Gonzalo lachte leise prustend "Ja, du mich auch!" winkte Gonzalo ab "Mach die Tür von Außen zu!" Da der Priester nicht weiter beachtet wurde, ging er wutentbrannt davon. Wenige Schritte später hielt er sich um Luft ringend die Brust. Die linke Seite. Er sank halbwegs zu Boden. Gonzalo hatte sich schnell Boxershort und Hose übergezogen "DAD!" und rannte zu ihm "Ist alles in Ordnung?" "Weiche von mir, Sündiger!" fauchte er und schlug die Hand weg, doch stöhnte im nächsten Moment vor Schmerzen wieder auf und japste "Der Allbarmherzige ruft mich zu sich!" "Wie wäre es erstmal mit einem Krankenwagen?!" "Und Jesus der Herr sprach---" "So rufe er ihm einen Krankenwagen!" scherzte Gonzalo sarkastisch, während er es tat und die 911 wählte. Der alte Priester der so eben einen Herzinfarkt erlitten hatte, wurde abtransportiert. Mitfühlend legte Miles seine Hand auf Gonzalo's Schulter, der mit den Tränen kämpfte "Ganz gleich wie schlimm meine Kindheit und Jugend unter seinem Wahn vom strengen Glauben war... Er ist mein Vater!" Miles schmiegte sich an seine Schulter "Du liebst ihn natürlich!" "Ja"
Sie saßen wartend auf den Stufen. Das Telefon neben sich liegend. Nur die Haushälterin hatte mitgedurft, denn Gonzalo hatte es verneint. Er sah keinen Sinn darin, denn eine mögliche Todesnachricht würde ihn auch hier über Telefon erreichen. Sie hielten ihre Hände und waren nah zusammen gerutscht.

Es waren ungezählte Morgenstunden. Irgendwann surrte das Telefon. Miles, der den Kopf gegen Gonzalo's Arm und Schulter gelehnt hatte, sah als dieser das Telefon griff, das es ihm Angst machte, das Gespräch anzunehmen "Es ist Maria. Sie würde mich niemals anrufen, wenn es Dad gut ginge!" Gonzalo seufzte tief, zögerte noch und drückte dann mit zitterndem Finger auf das Symbol für Anruf annehmen "Ja?" Man konnte eine Frauenstimme hören. Sie sprach spanisch und war aufgewühlt. Da Miles spanisch verstand, zuckte er zusammen bei den Worten "¡Él está con Dios ahora! ¡Hijo, ahora eres el único heredero de la iglesia!" "Gracias por tu mensaje. ¡Lo anunciaré!"

Er beendete das Gespräch. Miles schluckte und suchte nach den richtigen Worten "Mis condolencias..." "Danke! Sie sagte ich bin jetzt der Alleinerbe der Kirche, aber das will ich gar nicht! Weißt du, ich konnte mit diesem ganzen Kirchenzeug eh nichts anfangen. Ich bin jetzt frei und kann wieder nach Queens zurück" "Nach Queens?" fragte Miles vorsichtig, denn es würde Abschied bedeuten, sollte Gonzalo jetzt wieder Brooklyn verlassen. Er drehte sich zu Miles "Ja! Komm doch mit!" "Wirklich?" "Ja!" Gonzalo streichelte seine Wange entlang "Laß uns dort ein neues Leben beginnen. Vielleicht..." Er drückte sanft seine Stirn gegen Miles "...sogar heiraten! Ich will mein Leben mit dir verbringen, Miles!" Ihm kullerten die Tränen und er schlang seine Arme um Gonzalo's Hals "Ja, das will ich auch!" Sie küßten sich sanft und hielten sich fest.

***

Miles seufzte tief. Der Regen machte ihn immer noch melancholisch. Doch er sah ihm gern zu und lauschte diesem Geräusch mit geschlossenen Augen, um es noch intensiver wahrzunehmen. Plötzlich erschrak er, als sich zwei starke Arme um seine immer noch recht dünne Taille schlossen und er einen heißen Kuß im Nacken verspürte
"Wieso schläft du nicht, Mijo?" brummte es, da Gonzalo noch sehr verschlafen war. Miles drehte sich zu ihm herum "Das aufziehende Gewitter hat mich geweckt"
Sie spielten mit ihren Händen. Am Ringfinger seines Liebsten glänzte der gleiche goldene Ring und es waren die Buchstaben MILES eingeraviert. Gonzalo's Lippen drückten sich Millimeter weise auf Miles Schultern "Ich habe meinen süßen Ehemann anscheinend noch nicht genug ausgepowert, wenn du jetzt schon wieder wach bist!"

Miles kicherte. Auch weil die Küsse ihn kitzelten "Ich schlafe einfach noch nicht so gut. Hab mich noch nicht daran gewöhnt nicht mehr Nachts wach zu sein" "Dann will ich versuchen dich Müde zu machen!" hauchte Gonzalo ihm ins Ohr und warf sich lachend mit ihm auf das Bett. Sie sahen sich tief in die Augen und küßten sich leidenschaftlich. Miles drehte leicht beschämt den Kopf zur Seite "Hm?" "Es... Es wäre schön wenn wir..." "Wenn wir was?!" fragte Gonzalo nach und Miles sah ihn mit schwer verliebtem Blick an "Na ja... Wenn wir eine richtige eigene Familie haben könnten..." sprach er leise und schüttelte den Kopf "Das ist so blöd" "Nein!" "Was?" "Ich finde die Idee schön"
Sie verschränkten ihre Finger in einander und Gonzalo flüsterte ihm etwas entgegen "Laß uns ein Baby machen!" Miles sah ihn verblüfft an "Hä? Das geht doch gar nicht?!" "Wer weiß!" zwinkerte Gonzalo "Wenn wir es einfach seeehr oft genug versuchen, vielleicht klappt es ja dann!" Errötet schnaufte Miles "Du bist doof!"

Lachend ließ sich Gonzalo mit dem Kissen verprügeln, doch als Miles über ihm gebeugt war und er ihm zärtlich über das Gesicht streichelte, wurde er leicht wehmütig "Ja, schade das das niemals funktionieren wird" Miles zuckte leicht zusammen, beugte sich dann zu ihm herunter und küßte ihn. Sie würden auch so ihr Glück haben und es genießen. Und vielleicht wäre ein kleiner Hund oder eine Katze ein Ersatz.

ENDE

Autorennotiz

Diese Geschichte gehört zum SPIDER-VERSE Fandom und hat sich die beiden Charaktere MILES MORALES und GONZALO aka Miles Morales von Erde 42 ausgeborgt.

Feedback

Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!

0
TandyJohnsons Profilbild
TandyJohnson (Autor)Am 24.06.2024 um 17:52 Uhr
Bitte, wenn die Geschichte fertig gelesen wurde, hinterlaßt einen Kommentar.
Denn ich möchte wissen was meinen Lesern gefallen hat, was nicht, was sie empfunden haben beim lesen

Vielen Dank

Autor

TandyJohnsons Profilbild TandyJohnson

Bewertung

Noch keine Bewertungen

Statistik

Sätze: 1.249
Wörter: 17.510
Zeichen: 100.135

Kurzbeschreibung

Miles ist 18, lebt auf der Straße und verkauft seinen Körper, um sich zu ernähren. Gonzalo ist der Sohn des Priesters, einer unabhängigen Kirche, wo Miles kostenlos Kleidung und Essen bekommt. Miles verliebt sich auf den Ersten Blick in Gonzalo. Wochen vergehen und Miles traut sich mit Gonzalo zu reden. Dabei gesteht er ihm das er sich verkauft. Er haßt es, aber will nicht wieder nach Hause. Gonzalo will ihm helfen - aber er muß sich das "geschenkte" Geld auch verdienen!!!

Kategorisierung

Diese Fanfiction wurde mit Drama (Genre), Sexuelle Gewalt, (romantische) Beziehungsentwicklung und Körperlicher Missbrauch getaggt.