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Fünf Teenager im unerwarteten Weltraumabenteuer

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26.07.24 19:31
12 Ab 12 Jahren
In Arbeit

Mia war nicht einfach nur ein 14-jähriges Mädchen – sie war wie eine lebendige Verbindung zwischen Eleganz und einem Wirbelwind! Ihre blauen Augen funkelten so intensiv wie die Sterne am Nachthimmel. Die Wellen ihrer seidigen blonden Haare tanzten immer bei ihren Bewegungen, als würden sie einen verrückten Walzer aufführen, ohne jemals müde zu werden. Und lass mir dir sagen, ihre Statur war so zierlich, dass man Angst hatte, sie könnte im Wind verwehen! Ihre Gesichtszüge? Nun, die waren wie ein Picasso-Meisterwerk in zarter Miniatur. Kindliche Unschuld war definitiv dabei, aber durch ihre strahlenden Augen konnte man die Funken der Abenteuerlust regelrecht sehen!


"Endlich! Endlich sind Sommerferien, Sommerferien 2023!", seufzte Mia erleichtert, nach dem Klingeln der Schulglocke. "Das ist wie der Startschuss für 6 Wochen der Faulheit!", sagte ihre beste Freundin Lisa und lachte. "Eigentlich gehst du doch gerne zur Schule, oder nicht?" Mia nickte. "Ja, normalerweise schon. Aber der Unterricht fordert mich nicht, der ist so spannend wie das Schrubben von Schildkrötenpanzern.” "Aber hey, jetzt haben wir erstmal sechs Wochen Ferien und Zeit zum Entspannen. Sechs Wochen lang nicht mehr an die Schule denken." Mia strahlte. "Ja, darauf freue ich mich! Endlich Zeit, um Abenteuer zu suchen und die Sonne zu genießen. Die Ferien werden der Hit!" Sie begannen schon, wilde Pläne für die Ferien zu schmieden. Die Aussicht auf sechs Wochen voller Spaß und Abenteuer ließ sie wie Glühwürmchen strahlen.


Mia schlurfte durch die Haustür wie ein Detektiv, der gerade den entscheidenden Hinweis gefunden hatte. Ihre Mama rief aus der Küche "Mia, kannst du mal kommen?" "Na klar", und sie begab sich in die Küche, wo ihre Mama mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck stand. "Ich habe vorhin einen Anruf von deiner Schule bekommen. Papa und ich sollen heute Abend um 19 Uhr dort erscheinen. Es wurde nicht gesagt, warum. Es ist doch komisch, es ist kein Elternabend. Hast du vielleicht etwas angestellt?" Mia starrte ihre Mama an, als wäre sie gerade gefragt worden, ob sie ein Alien in ihrem Schrank versteckt hält. "Ich? Etwas angestellt? Nein, ich bin unschuldig, wie ein frisch geborenes Lämmchen!" "Na ja, dann werden wir uns mal überraschen lassen, was die Schule zu sagen hat", meinte ihre Mama und versuchte, ihre Besorgnis mit einem Pokerface zu verstecken, das selbst einem Profi Konkurrenz gemacht hätte. Mia hoffte, dass es nichts Ernstes war.


Mia saß auf dem Sofa, als wäre sie auf einem Kaktus gelandet. Es war kurz vor 21 Uhr, und ihre Eltern hatten diese mysteriöse Schulgeschichte noch immer nicht aufgeklärt. Einige Minuten später, als sie das Auto in die Garage fahren hörte, sprang sie auf. Kaum hatten ihre Eltern das Wohnzimmer betreten, sprudelte es aus Mia heraus "Was wollte die Schule von euch?" "Lasse uns erstmal alle hinsetzen und tief durchatmen", sagte ihr Papa. Als sie in einer Reihe auf dem Sofa saßen, begann ihre Mama mit einer Spannung, die eine Krimi-Auflösung nahekam "Deine Lehrer meinen, du könntest die Schulbücher schon im Schlaf vorlesen. Sie schlagen vor, dass du auf eine Schule für Hochbegabte wechseln solltest." Mia starrte ihre Eltern an, als hätten sie gerade ein Gespenst gesehen. "Wo soll diese für hochbegabte Schule sein?" "So etwa 700 Kilometer von hier", antwortete ihr Papa. Sie sagte erschrocken "700 Kilometer? Von euch und meinen Freunden getrennt sein?" "Aber du hast Glück, die Schule ist in der Stadt, wo dein Onkel Karl wohnt", erklärte ihre Mama. "Onkel Karl? Unser Wissenschaftler in der Familie, den wir so alle 3 Jahre mal sehen?" "Ja, du weißt ja, er arbeitet viel und hat kaum Zeit. Woran er arbeitet, wissen wir nicht. Er hat eine geheime Verschwiegenheitsklausel, die ihn zum Schweigen verdonnert!", fügte ihre Mama dramatisch hinzu. "Überlege dir das gut. In drei Tagen brauchen wir deine Entscheidung. Und ja, du kannst die Ferien noch genießen, bevor du in die Schule der Super-Gelehrten kommst", sagte ihr Papa.


Mia lag im Bett und dachte nach – nicht nur intensiv, sondern so intensiv, dass ihre Gedanken wahrscheinlich einen Marathon liefen. Sollte sie wirklich auf das Internat gehen? Die Vorstellung von wochenlanger Trennung von ihren Eltern fühlte sich an, als hätte sie einen Vertrag mit dem Sensenmann unterzeichnet. Und was ist mit ihrer Mama und ihrem Papa? Wer würde Ihnen jetzt beim Rätsel lösen helfen, warum die Fernbedienung für den Fernseher nicht mehr funktionierte? Diese existenziellen Fragen schwebten über ihrem Kopf wie dunkle Wolken in einem Sturm. Doch dann kamen ihre Freunde ins Spiel, insbesondere Lisa, ihre beste Freundin. Die Vorstellung, Lisa nicht jeden Tag zu sehen, war schlimmer als der Gedanke an einen Kühlschrank ohne Schokoladenpudding. Diese und viele weitere Gedanken rasten durch ihren Kopf. Schließlich, nach den vielen Überlegungen, schlief sie ein.


Am nächsten Morgen saß Mia am Frühstückstisch und verkündete mit einer feierlichen Stimme "Ich werde auf das Internat gehen." Ihre Eltern strahlten vor Stolz "Wir sind so stolz auf dich! Ich rufe gleich Onkel Karl an, um alles zu klären." Nach dem Frühstück, führte ihr Vater ein Gespräch mit ihrem Onkel Karl. Als er fertig war, verkündete er "Also, Onkel Karl ist bereit für dich, du kannst bei ihm wohnen! Er hat zwar nicht viel Zeit für dich, aber keine Sorge, er hat eine Haushälterin, die im Haus wohnt. Das wird ein Abenteuer, Mia! Das Internat ist sogar nur 1,5 Kilometer vom Haus entfernt!" Mia stand da wie eine Superheldin, die bereit war, die Herausforderungen anzunehmen. Sie hatte sich entschlossen, diesen neuen Lebensabschnitt zu starten – als ob sie eine Eintrittskarte für die aufregende Achterbahn des Lebens bekommen hätte. Sie war sich nicht sicher, ob sie all diese Abenteuer und Herausforderungen meistern würde, aber hey, Mut war ihr zweiter Vorname (nach Mia natürlich). Also nahm sie die Herausforderung an. "Neues Kapitel, ich komme!", rief Mia mutig, bereit für alles, was das Leben ihr zu bieten hatte.


In den Sommerferien waren Mia und Lisa unzertrennlich wie eine Briefmarke und ihr Umschlag. Ihre gemeinsame Zeit verging wie ein Superschnellzug im Vergnügungspark. Doch dann kam der letzte Ferientag wie eine Regenwolke im Sonnenschein. Es hieß Abschied nehmen von Lisa, aber nicht so dramatisch wie in einem Hollywoodfilm, sondern eher wie das Ende einer leckeren Tüte Popcorn. "Es ist nicht ‚Adieu‘, sondern 'Bis bald'!", verkündete Mia. Dann gab es eine herzliche Umarmung, und sie verabschiedeten sich mit der Vorfreude auf das nächste Treffen.


Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, fuhren Mias Eltern sie zum Bahnhof. Als die drei am Bahnsteig standen, nahmen sie Abschied von ihrer kleinen Tochter Mia. Sie drückten sie ein letztes Mal fest. Eigentlich wollten sie Mia mit dem Auto zu ihrem Onkel bringen. Aber Mia, voller Selbstbewusstsein, erklärte, dass sie groß genug sei, um alleine mit dem Zug zu reisen. Nachdem Mia in den Zug gestiegen war, setzte sich dieser langsam in Bewegung. Sie winkte aus dem Fenster, und ihre Eltern winkten zurück, mit einem Hauch von Stolz und Wehmut. Mias Papa konnte sich einen scherzhaften Kommentar nicht verkneifen "Nun, Schatz, unser Küken verlässt das Nest. Die kleine Mia wird langsam zur jungen Dame."


Die achtstündige Bahnfahrt war endlich vorbei, und Mia hatte nur einmal umsteigen müssen. Der Zielbahnhof wirkte verschlafen, typisch für eine Kleinstadt. Durch das Zugfenster erblickte sie schon ihren Onkel Karl auf dem Bahnsteig stehen. Ein Hauch von Vorfreude lag in der Luft. Der Zug hielt an, und die Türen glitten auf. Mia trat auf den Bahnsteig und ging geradewegs auf ihren Onkel zu. "Hallo Onkel Karl", begrüßte sie ihn herzlich. Onkel Karl, mit einem breiten Lächeln, reagierte prompt "Na, schau an, Mia! Du bist aber groß geworden!” Ein herzliches Lachen folgte, als Mia ihre beiden Koffer an ihren Onkel übergab. "Hier, nimm die Koffer." Onkel Karl lachte herzhaft und fügte hinzu "Ach, du bist immer noch genauso frech wie früher! Ich soll jetzt deine Sachen schleppen?" "Onkel Karl, na klar, ich bin eine kleine Lady und eine Lady lässt man nichts schleppen", scherzte Mia, während sie Richtung Parkplatz zu Onkel Karls Auto schlenderten. Danach machten sie sich auf den Weg zu Onkel Karls Haus.


Als Mia und Onkel Karl endlich das Haus erreichten, das in einer beschaulichen Wohngegend am Stadtrand lag, lobte Mia begeistert "Wow, Onkel Karl, dein Haus ist echt toll! Ich liebe Holzhäuser, die haben so viel Charme." Onkel Karl strahlte und entgegnete "Danke, Mia! Aber komm erstmal rein, ich möchte dir Ida vorstellen. Sie wird sich um dich kümmern, da ich meistens erst spät von der Arbeit komme.” Sie betraten das Haus, und Mia wurde von Ida herzlich empfangen. Nach der Begrüßung zeigte Ida Mia ihr geräumiges Zimmer im ersten Stock, süß eingerichtet und sogar mit einem eigenen Balkon. Ida zwinkerte Mia zu und meinte "Mach es dir erstmal gemütlich, ich lasse dich in Ruhe deine Sachen auspacken. Onkel Karl wartet draußen auf der Terrasse, wir haben vor, später zu grillen. Ich bin sicher, du bist hungrig.” Mia grinste dankbar und antwortete "Oh ja, darauf freue ich mich schon! Danke, Ida.” Mit diesen Worten verließ Ida das Zimmer, während Mia begann, sich in ihrem neuen Reich einzurichten und ihre Sachen auszupacken.

Der Abend versprach, ein kleines Fest zu werden. Das Wetter spielte mit, das Grillen war ein Genuss, und Onkel Karl und Mia hatten jede Menge Geschichten auszutauschen. Als die Sonne langsam unterging und die Dunkelheit hereinbrach, schlug Onkel Karl plötzlich einen Plan für den nächsten Tag vor. "Morgen, Mia, machen wir eine Radtour. Ich zeige dir das Internat und ein paar coole Ecken in der Stadt", verkündete er enthusiastisch. Doch Mias Gesichtsausdruck sprach Bände – sie sah aus, als wäre sie gerade von einem Geist erschreckt worden. "Radtour? Hier? Auf diesen Hügeln? Oh nein, das überlebe ich niemals!", entfuhr es ihr panisch. Onkel Karl konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Ach komm schon, das schaffst du schon. Und jetzt ab ins Bett, es ist schon spät." Mit diesen Worten wurde Mia daran erinnert, dass Schlaf vielleicht die beste Vorbereitung auf eine solche Herausforderung war. Nachdem Mia sich bettfertig gemacht hatte, und im Bett lag, kam die Vorstellung, morgen mit dem Fahrrad die Hügel zu erklimmen, doch allmählich verblasste die Vorstellung, während sie in süßen Träumen versank.


Der nächste Morgen brach an, und nach einem reichlichen Frühstück reichte Onkel Karl Mia einen Rucksack. "Hier ist dein Proviant, Ida hat uns ein Lunchpaket gepackt, damit wir unterwegs nicht verhungern", verkündete er mit einem breiten Grinsen. In der Garage warteten zwei Fahrräder auf ihre Abenteuertour. "Also los, erst mal zum Internat. 1,5 Kilometer, das kriegen wir hin!", ermunterte er Mia. Nach einer kurzen Radtour von nur 10 Minuten standen sie vor dem Internat. Das alte Gebäude hatte beinahe etwas Märchenhaftes, fast wie ein Schloss, das perfekt ins Stadtbild passte. Onkel Karl führte Mia durch ein paar schöne Ecken der Stadt, bevor sie am späten Nachmittag wieder zu Hause ankamen. "Nun, wie gefällt dir unsere Stadt?", fragte Onkel Karl neugierig. "Nun ja, der Bär tanzt hier ja nicht gerade", scherzte Mia. "Du sollst hier ja auch lernen und keine Partys veranstalten, meine Liebe." Am späteren Abend verabschiedeten sie sich für die Nacht. Mia wusste, dass der nächste Tag ihr Erster in einem Internat sein würde. 


Am nächsten Morgen stand Mia mit gemischten Gefühlen auf. Sie hatte ein bisschen Angst, aber sie war auch neugierig auf das Internat. Was würde sie dort wohl erwarten? Nach dem Frühstück radelte sie zum Internat hinüber. Sie suchte die Anmeldung auf und wurde einem Klassenraum zugewiesen. Als sie den Klassenraum betrat, wunderte sie sich, dass es nur neun Tische, Stühle und ein Lehrerpult gab. In ihrer alten Schule waren sie 24 Kinder in der Klasse. Sie war die Erste im Klassenraum und suchte sich einen Platz in der Mitte aus. Kurz darauf erschienen noch acht Kinder und setzten sich auf die freien Plätze.

Die Klassenzimmertür öffnete sich, und herein schritt eine Frau um die 40, das Haar zu einem strengen Dutt geknotet und eine Brille auf der Nase, die ihr einen gewissen Ausdruck der Ernsthaftigkeit verlieh. Mit fester Stimme stellte sie sich vor "Guten Morgen, ich bin Frau Kiesel, eure Klassenlehrerin.” Frau Kiesel begann mit einer Einführung über die Struktur der Schule, erklärte die Aufteilung in Unterstufe und Oberstufe. Sie gab einen Überblick über die Zusammensetzung der Schülerschaft "Wir haben hier 82 aufgeweckte Köpfe aus ganz Deutschland.” Sie plauderte über den Schulalltag im Internat und enthüllte, dass die meisten Schüler dort wohnten und nur in den Ferien nach Hause fuhren, besonders diejenigen, die von weiter her kamen. "Einige wohnen in der Nähe und düsen am Wochenende heim", fügte sie hinzu. Sie hörte gespannt zu, während Frau Kiesel den Stundenplan erläuterte "Der Unterricht beginnt um 8 Uhr und endet um 13:30 Uhr. Die Hausaufgaben beanspruchen etwa zwei Stunden. Freitags gönnen wir uns eine Hausaufgaben-Pause." Ein Hauch von Erleichterung huschte über Mias Gesicht, als sie erfuhr, dass sie nach der Schule nach Hause konnte. Sie war eins von zwei Kindern in der Schule, die in der Stadt wohnten.


Fortsetzung folgt

Am Wochenende sehnte Mia sich nach Erholung von einer Woche voller Herausforderungen. Doch kaum war der Montag angebrochen, fand sie sich in der Schulpause auf dem Hof in der Nähe von vier aufgeregten Kindern – zwei Mädchen und zwei Jungen. Sie vertieften sich gerade in ihre Physikarbeit, die sie eben geschrieben hatten. Plötzlich platzte eines der Mädchen heraus "Leute, wer von euch hat die dritte Frage verstanden? Wie berechnet man eigentlich die Schwerkraft zwischen zwei Objekten in einem Gravitationsfeld mit einer mathematischen Formel?" Verwirrung spiegelte sich in den Gesichtern der anderen wider. Einer der Jungen zuckte hilflos mit den Schultern und sagte "Sollen wir Hellseher sein oder was?" Doch dann trat Mia mit einem Hauch von Dramatik auf den Plan. "Nun, so schwer ist die Frage wirklich nicht", begann sie. "Die Antwort lautet: Die genaue mathematische Formel zur Berechnung der Schwerkraft zwischen zwei Objekten in einem Gravitationsfeld basiert auf Isaac Newtons Gravitationsgesetz. Das geht so: F = (G m1 m2) / r2. F steht für die Gravitationskraft zwischen den beiden Objekten, m1 und m2 sind die Massen, r ist der Abstand zwischen ihren Schwerpunkten, und G ist die Gravitationskonstante. Die hat einen klangvollen Wert von etwa 6,67430 × 10^(-11) N(m/kg)2. Wichtig zu wissen: Dieses Gravitationsgesetz ist so eine Art Faustregel und muss in extremen Situationen durch Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie ersetzt werden – besonders wenn es um Super-Gravitationsfelder oder so relativistische Effekte geht", erklärte sie und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Du, kleine Klugscheißerin aus der Unterstufe?", provozierte einer der Jungs. Doch Mia konterte gelassen "Ich würde mich nicht so nennen, aber hey, Mathematik und Physik sind halt meine Lieblingsfächer."

Eines der Mädchen konnte ihre Neugier nicht länger zurückhalten. "Hey, wie heißt du eigentlich?", fragte sie Mia. Mia lächelte und antwortete freundlich "Ich bin Mia. Und ihr?" Neugierig schaute sie die Gruppe an. Leo, einer der Jungs, stellte sich als Erster vor. "Ich bin Leo, 15 Jahre alt, genauso wie die anderen drei hier. Wir sind alle in der Oberstufe und nun im zweiten Jahr hier auf dem Internat." "Ich bin erst 14 Jahre alt", sagte Mia. Ein kurzer Moment der Überraschung zeichnete sich auf Leos Gesicht ab, bevor er mit einem Lächeln entgegnete "Nicht schlecht für einen Jungspund. Du scheinst ja wirklich etwas von Mathematik und Physik zu verstehen." "Ich bin Anna", sagte das Mädchen mit einem fröhlichen Lächeln. "Und ich bin Noah", stellte sich der zweite Junge vor. "Und ich bin Lina", fügte das Mädchen hinzu, das bisher noch nichts gesagt hatte.

Die Schulglocke läutete und die Pause war vorbei. Noah wandte sich an Mia und sagte "Wir wollen uns am Freitag um 17 Uhr im Stadtpark treffen. Hast du auch Lust zu kommen, Mia?" Mia antwortete enthusiastisch "Na klar, komme ich!" Die Vorfreude auf das Treffen strahlte aus ihren Augen. Anschließend machten sich alle Schülerinnen und Schüler auf den Weg zurück in ihre Klassenzimmer. Würde dies der Beginn einer vielversprechenden Freundschaft sein? 


Am Freitag, nach dem Unterricht und dem Mittagessen, machte sich Mia rechtzeitig auf den Weg zum Park. Ihre Uhr zeigte eine gefühlte Ewigkeit an, seitdem sie im Stadtpark ankam, und die Aufregung in der Luft war förmlich spürbar. Sie hatte sich fest vorgenommen, ein paar neue Freunde zu finden. Plötzlich hörte sie ein leises Rascheln im Gebüsch. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, und sie drehte sich um, um zu sehen, wer oder was sich da näherte. Aus dem Dickicht tauchten vier Gestalten auf, die sie neugierig anstarrten. Mia schluckte nervös, doch dann brach sie in Gelächter aus. "Na, wolltet ihr mich erschrecken?", rief sie mit einem breiten Grinsen. Die anderen lachten erleichtert mit, und die anfängliche Spannung löste sich in Luft auf. Die Gruppe begann, sich besser kennenzulernen. Mia erzählte von ihren ersten beiden Wochen im Internat und den Herausforderungen, die der Schulalltag mit sich brachte. Die anderen nickten verständnisvoll, und bald entstanden die ersten freundschaftlichen Dialoge. Plötzlich tauchte ein Eichhörnchen auf und stibitzte einen Snack aus Mias Tasche. Die Gruppe brach erneut in Gelächter aus, und Mia schüttelte den Kopf. "Das war doch süß, oder?", meinte sie. Alle stimmten zu. Es schien, als ob das Schicksal selbst ihnen einen witzigen Moment schenkte, um ihre Freundschaft zu besiegeln.

"Und was kann man hier so am Wochenende in der Stadt anstellen?", wollte Mia wissen. Noah fing an, zu lachen. "Nicht viel. Wir haben hier ein Kino und eine Skaterbahn. Und sonst? Lass uns mal überlegen. Vielleicht auf einer Wiese Blumen pflücken, sonst nichts. Es ist total langweilig in der Stadt." "Also mit anderen Worten, wir sind hier am Arsch der Welt", meinte Mia. "Das kann man so sagen", bestätigte Lina. Die Gruppe lachte über Mias treffende Beschreibung und ihre gemeinsame Erkenntnis über die vermeintliche Langeweile in der kleinen Stadt. Es schien, als ob sie sich in ihrer Einschätzung einig waren, doch zugleich fühlten sie sich durch ihre gemeinsame Abenteuerlust verbunden, bereit, selbst aus den scheinbar trostlosesten Situationen das Beste zu machen.

Mia fragte neugierig "Und was wollt ihr werden, wenn ihr das Internat hinter euch habt?" Anna antwortete sofort "Ich werde mich bei SpaceX bewerben. Ich will Pilotin werden, Raumschiffspilotin. Ich möchte zum Mars fliegen." Mia meinte "Von SpaceX habe ich gehört. Das ist das Privatunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, zum Mars zu fliegen. Soviel ich gehört habe, wollen sie das Ziel bis 2029 erreichen. Das halte ich allerdings für recht unwahrscheinlich, in diesem Zeitfenster es zu schaffen. Ein bisschen interessiere ich mich auch für Raketentechnologie." Noah sagte "Das ist ja interessant, dass du dich auch für Raketentechnologie interessierst. Ich auch. Ich möchte Ingenieur werden, Raketeningenieur, und werde mich auch bei SpaceX bewerben. Schließlich muss ja jemand die Rakete zusammenbasteln, mit der Anna zum Mars fliegen will." Und er lachte. 

Mia fragte weiter "Und was ist mit dir, Leo?" "Ich will in die Softwareentwicklung. Ich werde mich bei Google bewerben. Mein größter Traum ist es, mal eine eigene Softwarefirma zu haben."  Noah fügte hinzu "Wenn du mal ein Problem mit deinem Laptop hast, wende dich an Leo. Er kann alles, was mit Computern zu tun hat. Er hat schon einige Apps programmiert. Ich kenne mich auch gut mit Computern aus, aber was Leo alles kann, da komme ich nicht mehr mit." Mia schaute Lina an und fragte "Und was willst du mal werden?" "Ich werde in die Medizin gehen, wahrscheinlich in die Forschung, aber so genau weiß ich das noch nicht", antwortete Lina. Die Gruppe war beeindruckt von den verschiedenen Berufswünschen. Es schien, als ob sie alle ihre eigenen einzigartigen Wege im Leben einschlagen würden.

Leo fragte "Und jetzt zu dir, Mia, was willst du denn mal werden?" "Ihr wisst ja, dass ich Mathematik und Physik liebe. Ich möchte Physikerin werden, in theoretischer Physik, und eines Tages den Nobelpreis erhalten. Mein Onkel ist auch Physiker", antwortete Mia mit einem Hauch von Entschlossenheit in ihrer Stimme. Leo lachte und sagte "Da hast du dir aber viel vorgenommen, aber es ist interessant, dass dein Onkel Physiker ist." Mia wollte wissen, "Wieso?" "Ich habe da eine Idee, wie hier in der Stadt, in unserer Freizeit, das Leben für uns interessanter werden könnte. Aber ich muss noch ein paar Tage darüber nachdenken", antwortete Leo geheimnisvoll, und ein Funkeln der Vorfreude lag in seinen Augen. Die anderen schauten gespannt zu ihm, neugierig darauf, welche Idee er wohl haben könnte, um ihre Freizeit in der kleinen Stadt aufregender zu gestalten.


Fortsetzung folgt

Am Montag im Internat, während der Pause, auf dem Schulhof, als die 5 Freunde zusammen standen, wandte sich Noah an Leo "Und Leo, wie steht es mit deiner Idee, von der du am Freitag gesprochen hast? Hat sie bereits Form angenommen?" Leo lächelte. "Oh ja, sie nimmt definitiv Form an." "Nun, lass uns nicht länger warten. Erzähl uns alles. Wir sind ganz Ohr." Leo begann zu erzählen "Ihr wisst, etwa 8 km von hier, mitten in der Pampa, gibt es eine große Forschungseinrichtung. Niemand in der Stadt scheint zu wissen, woran sie dort forschen. Es gibt Gerüchte über Kernfusion, aber das sind nur Gerüchte." Mia, immer die Wissenshungrige, mischte sich ein "Du meinst so etwas wie den internationalen Kernfusionsreaktor ITER in Cadarache, Südfrankreich. Der Bau begann vor etwa 10 Jahren. Bald sollen die ersten Bauteile des Tokamak-Reaktors zusammengesetzt und montiert werden. Es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis der Reaktor in Betrieb geht – wenn überhaupt. Das kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhersagen." Noah schaute beeindruckt zu Mia. "Mit 14 Jahren weißt du schon so viel. Du bist wirklich schlau." Mia lächelte bescheiden. "Nun ja, als angehende Nobelpreisträgerin sollte ich so etwas wohl wissen, oder?"

Leo fuhr fort "Wie du schon sagtest, Mia, dein Onkel ist Physiker. Weißt du denn, wo er arbeitet und woran?" Mia seufzte. "Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich habe ihn einmal darauf angesprochen, aber er sagte, dass er dazu keine Informationen preisgeben darf. Selbst mein Vater, sein Bruder, ist im Dunkeln. Es ist alles sehr geheimnisvoll. Mein Onkel verschwindet morgens zur Arbeit und kehrt meist spätabends zurück. Mehr weiß ich nicht." Anna meldete sich zu Wort "Dann können wir wohl davon ausgehen, dass er in dieser Forschungseinrichtung arbeitet, oder?" Mia nickte nachdenklich. "Das könnte durchaus sein", sagte sie, während sich ihre Gedanken in einem Strudel aus Spekulationen drehten.

"Ich habe das Internet durchforstet, aber nicht mal den kleinsten Eintrag über die Forschungseinrichtung gefunden. Selbst bei Google Maps ist der Standort der Einrichtung verpixelt. Alles, was ich herausfinden konnte, ist, dass es ein großes Sperrgebiet ist. Die Geheimhaltung rund um diese Forschungseinrichtung scheint noch größer zu sein als bei Area 51 in Nevada", berichtete Leo weiter. Mia runzelte die Stirn. "Das ist wirklich seltsam", sagte sie, während sich ihre Neugierde immer weiter verstärkte.

"Und jetzt willst du also das Geheimnis der Forschungseinrichtung lüften, Leo?" Anna lachte leicht. Leo nickte entschlossen. "Ja, das ist mein Plan. Ich habe bereits versucht, mich vorsichtig in den Zentralrechner der Einrichtung zu hacken, aber die Firewall ist zu stark. Das schaffe ich nur mit mehr Hintergrundinformationen. Aber jetzt zuerst die Frage an euch: Seid ihr bereit, die Forschungseinrichtung zu besuchen?" Die Spannung lag förmlich in der Luft, als die anderen über Leos Worte nachdachten und ihre eigenen Gedanken über das bevorstehende Abenteuer formten.

Alle stimmten Leos Frage zu. "Bevor wir jedes Wochenende hier in diesem Kaff versauern, wäre ein Abenteuer eine willkommene Abwechslung. Aber wie genau planst du, an die benötigten Informationen zu gelangen?" wollte Anna wissen. "Da kommst du ins Spiel, Mia", erklärte Leo. Mia starrte ihn überrascht an. "Ich?" "Ja, dein Onkel ist der Schlüssel zu den Informationen, die ich brauche", erklärte Leo weiter. Mia zögerte. "Ich könnte meinen Onkel vielleicht ausquetschen, aber er würde niemals etwas über seine Arbeit preisgeben", erwiderte sie. "Genau das musst du auch nicht, Mia. Aber hör dir erst einmal meinen Plan an. Es ist wichtig, dass alle einverstanden sind, denn eines steht fest: Es ist nicht gerade legal." Trotz ihrer Bedenken willigten alle ein, sogar Mia. Obwohl es gegen ihre Natur ging, was Legales zu tun, stimmte sie zu. Es könnte der Beginn eines aufregenden Abenteuers werden.

"Mia, hast du schon einmal eine Flexacard bei deinem Onkel gesehen?", fragte Leo neugierig. "Flexacard, was ist das?" Mia wiederholte den Begriff, noch immer verwirrt. "Es ist eine Karte, etwa so groß wie eine Kreditkarte. Mit dieser Karte kann man Türen öffnen. Man zieht sie einfach durch einen Schlitz an der Tür, und das Sicherheitssystem gibt die Tür frei, sodass man sie öffnen kann", erklärte Leo weiter. "Oh ja, das klingt bekannt. Mein Onkel hat so etwas. Er trägt diese Karte immer an einem Stoffband um den Hals", antwortete Mia, während sie sich an die Karte erinnerte. "An diese Karte müssen wir herankommen, Mia", verkündete Leo. Mia zögerte. "Du willst doch wohl nicht, dass ich sie ihm stehle? Das werde ich nicht machen", sagte sie erschrocken. "Nein, keine Sorge. Ich brauche nur die Daten von der Karte", erklärte Leo geduldig.

"Und was genau hast du mit den Daten der Karte vor?", fragte Noah neugierig. "Ich hoffe, dass ich mich mithilfe der Daten der Karte in den Zentralrechner des Forschungszentrums hacken kann. Die Karte gewährt über das Sicherheitssystem Zugang zum Rechner. Da der Zentralrechner höchstwahrscheinlich auch das Sicherheitssystem steuert, könnte die Karte sozusagen meine Eintrittskarte sein, um an den Zentralrechner heranzukommen", erklärte Leo. "Lässt sich so etwas wirklich umsetzen?", fragte Lina, fasziniert von Leos Plan. Leo zuckte mit den Schultern. "Zumindest bei großen Banken sind die Sicherheitssysteme oft so aufgebaut." "Moment mal, Leo, woher weißt du das alles?" Mia konnte ihre Neugier nicht zurückhalten. Leo wurde leicht rot im Gesicht. "Nun ja, ich habe mir einiges angeeignet", antwortete er vage. "Bist du etwa ein Hacker, Leo, oder bilde ich mir das nur ein?" wollte Mia wissen, ihre Augen funkelnd vor Interesse. "Ich würde mich nicht unbedingt als Hacker bezeichnen, Mia. Aber du weißt ja, dass ich später in der Softwareentwicklung arbeiten möchte. Da gehört es auch dazu, sich mit Sicherheitssystemen auseinanderzusetzen. Ich habe zwar hier und da mal die Firewalls einiger Firmen umgangen, aber ich bin noch nie in ihre Rechner eingedrungen oder habe Daten gestohlen oder Ähnliches", erklärte Leo offen.

"Wie genau soll ich denn die Daten von der Karte bekommen, Leo?", fragte Mia neugierig. "Du hast doch sicherlich immer dein Laptop mit zum Internat, oder?" Mia erwiderte mit einem Lächeln. "Natürlich! Ich könnte ohne das Teil gar nicht überleben." "Am Montag werde ich dir eine von mir programmierte App auf deinen Laptop laden. Diese App kann solche Karten einlesen. Außerdem bekommst du von mir einen Stick und ein kleines Kartenlesegerät, das nicht größer ist als eine PC-Maus. Dann musst du nur die Karte in das Lesegerät stecken. Der Upload wird etwa 30 Sekunden dauern. So einfach ist das", erklärte Leo mit einem breiten Grinsen.

"Ja, ja, so einfach ist das. Glaubst du etwa, ich kann einfach zu meinem Onkel gehen und sagen: Kannst du mir mal deine Karte geben?' Der wird mich auslachen", spottete Mia. "Du bist klug, Mia. Dir wird sicher etwas einfallen", ermutigte Leo sie. "Du stellst aber auch ganz schön hohe Anforderungen an Mia", gab Lina zu bedenken. "Ich weiß, aber ohne diese Daten kommen wir einfach nicht weiter", erwiderte Leo entschlossen.


Der Montag war gekommen, und Mia hatte wie besprochen die App von Leo auf ihren Laptop geladen, den Stick und das kleine Kartenlesegerät erhalten. Während sie gerade mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg vom Internat war, kreisten ihre Gedanken unentwegt um die Frage, wie sie an die Karte ihres Onkels kommen sollte. Sie strampelte durch die malerische Landschaft, das sanfte Rauschen der Bäume und das Zwitschern der Vögel um sie herum begleiteten ihre Gedanken. Mia musste zugeben, dass die Aufgabe nicht einfach war. Eine Idee begann langsam in ihrem Kopf zu keimen, und mit jedem Tritt in die Pedale wurden ihre Gedanken klarer und konkreter. Mia lächelte vor sich hin, als sie den Plan in ihrem Kopf formte. Es würde zwar nicht einfach werden, aber sie war entschlossen, es zu schaffen. Mit neuem Elan fuhr Mia weiter nach Hause, bereit, ihren Plan in die Tat umzusetzen.


Als Mia die Küche betrat, begrüßte Ida sie herzlich "Da bist du ja, Mia! In 10 Minuten gibt es Essen, es gibt Schnitzel." Mia lächelte. "Ich bringe schnell meine Schulsachen nach oben und komme gleich wieder runter", antwortete sie und eilte die Treppe hinauf. Nachdem Mia sich gesetzt hatte und das dampfende Essen vor ihr gestanden war, fragte Ida "Hast du großen Hunger?" Mia zögerte und antwortete dann "Nein, irgendwie nicht." Ida war verwundert. "Wie kommt das? Schnitzel gehört doch zu deinem Lieblingsessen", bemerkte sie. Mia zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht", murmelte sie, ihre Gedanken immer noch bei dem bevorstehenden Plan. Nachdem Mia ihr Essen beendet hatte, stand sie auf und sagte "Ich werde nach oben gehen und mich an meine Hausaufgaben machen." Ida nickte verständnisvoll. "Mache das. Wir essen Abendbrot, wenn dein Onkel da ist", erwiderte sie, während Mia die Treppe hinaufging und sich auf ihre Hausaufgaben konzentrierte.

Mia konnte sich einfach nicht richtig auf ihre Hausaufgaben konzentrieren. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um die Frage, ob ihr Plan, an die Karte zu kommen, klappen würde? Kaum war sie mit ihren Aufgaben fertig, hörte sie Idas Stimme von unten herauf "Mia, kommst du runter? Dein Onkel ist da. Wir wollen Abendbrot essen." Ein aufgeregtes Kribbeln durchfuhr Mia bei dem Gedanken, dass ihr Onkel endlich zu Hause war. Mit einem entschlossenen Lächeln stand sie auf und machte sich auf den Weg nach unten.

Als alle drei am Tisch saßen und aßen, fiel Mias Blick immer wieder auf die Karte ihres Onkels, die er lässig um seinen Hals trug. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, erhob sich Onkel Karl und streckte sich müde. "Ich hatte heute einen harten Tag. Ich werde mich für heute verabschieden, schnell noch duschen und dann ins Bett gehen. Ich bin total müde", verkündete er. Mit einem kurzen Abschiedsnicken verließ er die Küche und begab sich nach oben. 

"Mia, könntest du mir bitte helfen, den Tisch abzuräumen?", fragte Ida. Mia zögerte einen Moment, sie musste sich jetzt schnell was einfallen lassen, damit sie ihrem Onkel nach oben folgen konnte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Onkel so früh zu Bett wollte, und sie antwortete "Ähm, nein, mir ist plötzlich etwas zu meinen Hausaufgaben eingefallen, das ich schnell erledigen möchte. Aber morgen Abend räume ich den Abendbrottisch alleine auf, versprochen." Ida nickte verständnisvoll. "In Ordnung, dann geh schon. Aber vergiss nicht, morgen dran zu denken." Mia ergriff die Gelegenheit und beeilte sich, in ihr Zimmer zu verschwinden. Sie ließ die Tür jedoch einen Spalt weit offen, um sicherzustellen, dass sie nicht verpasste, wenn der richtige Moment für ihren Plan gekommen war. Mit klopfendem Herzen und gespannt auf das, was kommen würde, machte sie sich bereit, ihre nächste Aktion zu starten.


Mia hörte, wie ihr Onkel sein Schlafzimmer verließ und Richtung Bad ging. Kurz darauf erklang das Rauschen der Dusche. (Jetzt aber schnell), dachte sie entschlossen. Mit ihrem Laptop unter dem Arm schlich sie sich leise in das Schlafzimmer ihres Onkels. Ihr Herz pochte wild vor Aufregung, als sie hoffte, seine Karte dort zu finden. Sie durchsuchte das Zimmer gründlich, doch weder auf dem Bett noch auf dem Nachttisch oder der Kommode lag die Karte. Ein leiser Fluch entfuhr ihren Lippen. "Verfluchte Scheiße." Enttäuscht verließ sie das Zimmer und kehrte in ihr eigenes zurück. Sie hatte damit gerechnet, dass während ihr Onkel duschte, sie schnell die Daten von der Karte herunterladen konnte. Aber die Karte war nicht im Schlafzimmer. Ihr Onkel hatte die Karte mit ins Bad genommen. Der Plan war fehlgeschlagen. Ihre Gedanken rasten. (Und jetzt? Ich brauche einen guten Plan), dachte sie, während sie angestrengt überlegte, wie sie weiter vorgehen konnte.

Plötzlich durchzuckte Mia eine Eingebung, und ihre Augen leuchteten vor Entschlossenheit. Sie hatte einen Plan. Aber zu einem guten Plan gehört auch ein Plan B, falls Plan A schiefgehen sollte. Dann nahm sie einen ihrer Ohrringe heraus und warf ihn auf den Fußboden; das war die Vorbereitung für den Notfall-Plan B, falls Plan A schiefgehen sollte. Mia wartete geduldig noch zwei Stunden, bis die Uhr schließlich 21:30 anzeigte. Sie wusste, dass ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Onkel schwer erschüttert werden würde, sollte er sie dabei erwischen. Doch sie war sich bewusst, dass sie bei diesem Vorhaben ein gewisses Risiko einging. Ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung, als sie sich darauf vorbereitete, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Mia war sich bewusst, dass die nächsten Minuten entscheidend sein würden. Mit einem festen Entschluss und einem Kribbeln im Bauch machte sie sich auf den Weg, um ihren Plan in die Realität umzusetzen.


Mit einem Kloß im Hals schlich Mia über den Flur zu ihrem Onkels-Schlafzimmer. Sie öffnete die Tür behutsam und spähte hinein. Ein schwacher Lichtstrahl drang durch die Jalousien ins Zimmer, da es Hochsommer war, war es noch nicht vollständig dunkel draußen. Sie hörte das gleichmäßige Atmen ihres Onkels – er schlief. Mia ließ sich leise auf alle viere hinab und krabbelte wie ein zweijähriges Kind leise zu ihrem Onkel ans Bett. Die Karte lag vor ihr um den Hals ihres Onkels. Mia spürte den Schweiß auf ihren Händen und konnte das Pochen ihres eigenen Herzens hören, das sich in ihrem Kopf zu einem lauten Trommeln zu verwandeln schien. (Vielleicht bilde ich mir das nur ein), dachte sie, als sie den Lüfter ihres Laptops zu hören glaubte, der sich jetzt besonders laut anhörte. Mit äußerster Vorsicht griff sie nach der Karte und steckte sie in das Lesegerät. Der Upload begann. Mia hielt den Atem an und ihre Augen verfolgten gebannt den Fortschritt des Ladebalkens auf ihrem Desktop. Sekunden dehnten sich zu einer gefühlten Ewigkeit aus, während sie darauf wartete, dass der Balken von links nach rechts wanderte. Schließlich, nach scheinbar endlosen Momenten, war der Upload abgeschlossen. Mia zog die Karte vorsichtig heraus und legte sie an ihren ursprünglichen Platz, neben ihr Onkels Hals, zurück. Schnell öffnete sie einen neuen Tab auf ihrem Laptop, um den Eindruck zu erwecken, als ob sie nur ihre Hausaufgaben bearbeitete. Gerade als sie sich leise auf den Rückweg machen wollte, öffnete ihr Onkel plötzlich die Augen.

"Mia, bist du das?" Ihr Onkel schaltete die Nachttischlampe ein und richtete seinen Blick auf sie. "Und was machst du hier in meinem Schlafzimmer auf dem Fußboden?" Mia schluckte schwer. Jetzt trat der Notfall-Plan B in Kraft. "Eigentlich wollte ich nur sehen, ob du schläfst", begann sie zögerlich. "Ich habe eine schwierige Hausaufgabe, bei der ich eine Formel aufgliedern soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig habe. Wenn du nicht schlafen würdest, würde ich dich bitten, sie dir mal anzuschauen. Plötzlich habe ich gemerkt, dass ich einen Ohrring verloren hatte, und ich dachte, ich hätte ihn hier verloren. Deswegen habe ich mich auf dem Fußboden niedergelassen, um danach zu suchen, aber es scheint, dass er nicht hier ist. Wahrscheinlich habe ich ihn woanders verloren." Ihr Onkel runzelte die Stirn, schien ihre Erklärung jedoch zu akzeptieren. "Jetzt bin ich schon mal wach. Zeig mir mal die Formel", sagte er. Mia atmete erleichtert auf, als er die Formel überprüfte. "Also, meiner Meinung nach hast du die Aufgliederung perfekt gemacht. Ich finde keine Fehler", bemerkte ihr Onkel mit einem freundlichen Lächeln. "Danke, dass du dir das noch schnell angeschaut hast. Jetzt will ich dich auch nicht weiter stören. Gute Nacht", sagte Mia und verließ das Schlafzimmer, dankbar dafür, dass sie der Situation entkommen war. Als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, spürte sie, wie die Anspannung von ihr abfiel. Sie begann zu zittern und war schweißnass. (Das ist gerade nochmal gut gegangen), dachte sie erleichtert.


Am nächsten Morgen übergab Mia die Daten an Leo. Er nahm sie entgegen und nickte ernst. "Danke, Mia. Ich werde wohl einige Tage brauchen, um die Daten zu analysieren und Ergebnisse zu liefern", sagte er. Mia nickte verständnisvoll. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst", erwiderte sie ruhig. Leo lächelte ihr dankbar zu. "Ich werde mein Bestes geben, um herauszufinden, was in dieser Forschungseinrichtung vor sich geht. Bald werden wir mehr wissen", versprach er entschlossen.


Fortsetzung folgt
 

Am Frühstückstisch am Freitagmorgen, während Mia ihren Onkel ansprach "Kann ich nach dem Unterricht noch auf dem Internat bleiben? Du weißt ja, dass wir freitags keine Hausaufgaben aufhaben. Ich wollte etwas mit meinen neuen Freunden unternehmen." Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht ihres Onkels, als er antwortete "Klar kannst du das, aber sei spätestens um 21 Uhr wieder hier." Mia konnte ihr Glück kaum fassen. Endlich hatte sie Freunde auf dem Internat gefunden, und ihr Onkel schien das zu akzeptieren. "Ja, das bin ich, versprochen", erwiderte sie begeistert. Mia konnte es kaum erwarten, was Leo alles herausgefunden hatte.


Als alle fünf, um 16 Uhr in Leos Zimmer saßen – Anna, Lina, Noah, Leo und Mia –, konnte die Spannung kaum größer sein. Mia konnte es kaum erwarten, das Geheimnis um die Forschungseinrichtung zu erfahren. Sie platzte förmlich vor Neugier und fragte gleich "Und konntest du etwas mit den Daten der Karte anfangen?" Leo grinste breit und antwortete voller Stolz "Und ob! Die Karte ist so etwas wie eine Mastercard. Mit ihr kann man alle Türen öffnen. Dein Onkel muss in der Führungsebene arbeiten. Normale Angestellte haben keinen Zugang zu allen Räumen." Anna konnte es kaum erwarten, mehr zu erfahren, und fragte gespannt "Ja, schön. Und weiter?" Leo ließ sich nicht lange bitten und erklärte enthusiastisch "Ich habe die Daten bereits auf eine Blankokarte geladen, die ich hatte. Somit haben wir auch eine Karte." Lina war beeindruckt und fragte nach "Und was weißt du noch?" Leo grinste und offenbarte sein weiteres Vorgehen "Mir ist es gelungen, einen Trojaner in den Zentralrechner einzuschleusen. Ich habe ihn in einer völlig belanglosen Datei versteckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Trojaner entdeckt wird, tendiert gegen null." Mia wollte es genauer wissen "In welche Datei hast du ihn denn versteckt?" Leo antwortete humorvoll "In eine Datei, die für Bestellungen von Toilettenpapier zuständig ist." Ein lautes Lachen erfüllte Leos Zimmer.

"Leo, lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Was hast du noch herausgefunden?", fragte Lina mit einer Mischung aus Ungeduld und Neugier. Leo begann seine weiteren Enthüllungen "Eine ganze Menge. Das Gerücht, das kursiert, stimmt. In der Forschungseinrichtung wird tatsächlich an einem Kernfusionsreaktor gearbeitet, hauptsächlich Grundlagenforschung. Es wird ein Kernfusionsreaktor gebaut, aber er ist lange nicht so groß wie der in Frankreich." Linas Stirn runzelte sich vor Verwirrung. "Aber eins verstehe ich nicht, warum wird so ein großes Geheimnis darum gemacht?", wollte sie wissen. Leo sah sie ernst an, bevor er antwortete "Die Frage habe ich mir auch gestellt, Lina, und ich habe einiges herausgefunden. Eines noch vorweg: Ich habe vollen Zugriff auf das Sicherheitssystem der Anlage. Ich kann auf die Kameras, Bewegungsmelder, Leserschranken und so weiter zugreifen." Ein Hauch von Aufregung durchströmte die Gruppe, als Leo uns Vieren erklärte, wie er das Sicherheitssystem überlisten konnte, falls wir uns dazu entschließen würden, einzubrechen. Er hatte sogar einen detaillierten Plan ausgearbeitet, der uns genau zeigte, wann, wo und zu welcher Zeit die Sicherheitsmannschaft ihre Patrouillen im Gebäude und auf dem Gelände machte. Es war beängstigend, aber auch faszinierend zu hören, wie genau alles geplant war. Leo beendete seine Erklärungen mit einem selbstsicheren Lächeln "Wie ihr seht, ist es machbar, wie man unbemerkt hineinkommt, dann in Ruhe herumschnüffeln kann und wieder verschwindet, ohne erwischt zu werden." Die Vorstellung, in ein so gut bewachtes Gebäude einzudringen und dabei unentdeckt zu bleiben, war aufregend und gleichzeitig beängstigend. Doch mit Leo an unserer Seite schien nichts unmöglich zu sein.

"Ach ja, eins noch. Eine Sache hätte ich fast übersehen und wir wären dann in die Falle gelaufen", sagte Leo, als er plötzlich innehielt. Und Noah konnte seine Neugier nicht zurückhalten "Und was wäre das gewesen?" Leo seufzte leicht und erklärte "Wie ich schon sagte, das Sicherheitssystem läuft alles über den Zentralrechner, bis auf eines, und darauf habe ich auch keinen Zugriff." "Worauf hast du keinen Zugriff?", hakte Anna nach. Leo senkte den Blick und antwortete ernst "Es sind die Infrarotkameras, die auf das Gelände verteilt sind. Wenn wir nachts einbrechen, würden die Kameras uns erkennen und Alarm schlagen wegen unserer eigenen Wärmeausstrahlung. Mir ist noch nichts eingefallen, wie wir das verhindern könnten." Anna dachte einen Moment nach und äußerte schließlich ihre Gedanken "Aber die würden ja auch gleich Alarm schlagen, wenn da ein Hase über das Gelände hoppelt, oder nicht?" "Nein", widersprach Noah. "Solche Kameras sind so eingestellt, dass sie erst Alarm geben, ab der mittleren Größe eines Hundes. Sonst würde es alle paar Stunden Alarm geben." Mia konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, "Aber wir sind definitiv größer als ein Hund." Leo richtete seinen Blick auf die Gruppe und fragte "Also, fällt euch etwas ein, wie wir das Problem lösen können?" Alle machten ein nachdenkliches Gesicht, bis Lina plötzlich eine Idee hatte "Ich habe es." "Na dann, raus damit", forderte Leo sie auf. Lina fragte "Also, wir brauchen Kleidung, die keine Körperwärme durchlässt. Das ist doch richtig, oder?" "Ja, genau, und woran denkst du da?" wollte Noah wissen. Lina fuhr fort "Wie ihr wisst, bietet das Internat im Winter in der Sport-AG Eis-Tauchen bei uns am See an. Das Internat hat dafür im Keller Taucheranzüge, diese dicken Neoprenanzüge, die lassen keine Kälte rein und keine Körperwärme raus. Was denn noch von unserem Körper bisschen Wärme strahlt, ist ein Teil von unserem Gesicht, und das ist kleiner als ein Hund. Das müsste doch gehen, oder?" Noah und die anderen waren beeindruckt von Linas Einfallsreichtum. "Die Idee ist super, das wird klappen", lobte Noah. Leo nickte zustimmend "Somit haben wir schon das Problem gelöst."

Leo rief energisch durch den Raum "Jetzt kommt mal alle her und setzt euch zu mir an den PC. Ich habe euch etwas zu zeigen." Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu. "Was denn, Leo?", fragte Lina neugierig, während sie sich eilig zum Bildschirm bewegten. Nachdem sich alle um den PC versammelt hatten, verkündete Leo mit einem mysteriösen Funkeln in den Augen "Ich zeige euch jetzt Realbilder von den Außenanlagen der Forschungseinrichtung. Mal schauen, ob euch etwas auffällt."  Leo schaltete die einzelnen Kameras durch und fragte dann, als das letzte Bild auf dem Monitor erschien "Und ist euch etwas aufgefallen?" "Nicht wirklich", antwortete Lina, während sie die Bilder intensiv studierte. Es waren Nebengebäude zu sehen, Parkplätze für die Angestellten, Grünanlagen, die zum Teil wie ein Park aussahen, und der Zaun, der das Gelände umgab. "Moment mal, mir ist etwas aufgefallen, das nicht in das Bild passt. Dieser kreisrunde Platz", bemerkte Mia plötzlich. "Genau, Mia. Das meine ich", bestätigte Leo. "Der Platz hat einen Durchmesser von 150 Metern. Moment, ich zoome ihn über die Kamera ganz nah heran." "Es sieht so aus, als ob der Platz mit Kunstrasen bedeckt ist", bemerkte Noah mit einem Stirnrunzeln. "Jetzt stellt sich die Frage, wofür der Platz gedacht ist", überlegte Leo laut. "Es könnte sicherlich ein Landeplatz für Hubschrauber sein oder ein Ort, an dem die Mitarbeiter in ihrer Pause Federball spielen können", schlug Lina mit einem Schmunzeln vor. "Könnte man meinen", erwiderte Leo mit einem Hauch von Ironie.

Leo verkündete "So, und jetzt zeige ich euch den Grundriss der gesamten Anlage." Mit geschickten Fingern navigierte er durch verschiedene Ausschnitte der Anlage, die auf dem Bildschirm erschienen. "Das ist ja super! Jetzt können wir uns einen Plan machen, welche Gänge wir nehmen müssen, um die Forschungseinrichtung zu besuchen. Aber was ist das da rechts? Da kann man nur den Umriss sehen und keine Einzelheiten", bemerkte Noah, der mit Interesse auf den Bildschirm starrte. "Ich denke, da liegt das wahre Geheimnis der Anlage", mutmaßte Mia, mit einem Hauch von Geheimnis in ihrer Stimme. "Das sehe ich auch so. Oben auf dem Gelände befinden sich die Büroräume. 85 % der Anlage liegt unter der Erde bis zu einer Tiefe von 12 Etagen. Aber der Teil, auf den wir keinen Einblick haben, erstreckt sich über 36 Etagen in die Tiefe und liegt genau unter dieser 150 Meter großen Kunstrasenfläche, was irgendwie seltsam ist", erklärte Leo mit einem nachdenklichen Ausdruck.

"Aber ohne einen genauen Grundriss können wir diesen Teil nicht erforschen", merkte Lina klug an, während sie die Situation analysierte. "Da hast du vollkommen recht, Lina", stimmte Leo zu, seine Stirn leicht gerunzelt. "Aber ich habe eine Datei gefunden, die uns sicherlich Auskunft über diesen Teil der Anlage geben kann. Das Problem ist nur, dass die Datei extrem gesichert ist und ich noch keinen Zugriff darauf habe. Ihr müsst mir noch einige Tage geben, ich werde versuchen, die Datei zu knacken", verkündete er mit einem entschlossenen Blick, der zeigte, dass er keine Mühe scheuen würde, um das Rätsel zu lösen.


Es waren drei Tage vergangen:

 Leo kam vor der ersten Unterrichtsstunde ganz aufgeregt auf uns zu und sagte mit einem breiten Grinsen "Ich habe es gestern Abend noch geschafft, die Datei zu knacken. Was ich da herausgefunden habe, wird euch umhauen." Lina konnte ihre Neugier kaum zurückhalten und fragte sofort "Und was hast du herausgefunden?" Leo hielt jedoch die Spannung aufrecht und meinte geheimnisvoll "Nicht jetzt, lasst uns wieder am Freitag um 16 Uhr in meinem Zimmer treffen. Dann habe ich noch zwei Tage Zeit und kann vielleicht noch einige Informationen aus der Datei herauskitzeln." Mia bemerkte mit einem Schmunzeln "Du machst uns ganz schön neugierig." "Jetzt ist aber zu wenig Zeit, um euch alles zu erklären, was ich herausgefunden habe", erklärte Leo bedauernd. Anna schlug vor, "Dann müssen wir halt bis Freitag warten." Einheitlich gaben wir zu, dass wir extrem neugierig waren.


Endlich war Freitag, der ersehnte Tag, an dem sich alles enthüllen würde. Mia konnte sich kaum auf den Unterricht konzentrieren, denn ihre Gedanken kreisten unablässig um Leo und das Geheimnis, das er zu offenbaren versprach. Sie fragte sich immer wieder, was er wohl zu berichten hatte. Endlich, als die Uhr 16 Uhr schlug, betraten Anna, Noah, Lina und Mia mit klopfenden Herzen Leos Zimmer. Leo erwartete sie bereits mit einem geheimnisvollen Lächeln. "Sucht euch einen Platz, damit ihr nicht gleich umfallt, wenn ihr hört, was ich euch zu berichten habe", sagte Leo mit einem Hauch von Dramatik in seiner Stimme. Lina, die ihre Neugier kaum noch zurückhalten konnte, forderte ungeduldig "Jetzt aber raus mit der Sprache, sonst platze ich gleich vor Neugierde." Leo jedoch hielt sich noch zurück und erklärte ruhig "Da muss ich ein Stück ausholen, damit ihr die Zusammenhänge versteht." Die Gruppe ließ sich gespannt auf ihren Plätzen nieder, bereit, alles zu erfahren, was Leo zu berichten hatte.

Leo begann zu berichten, und seine Worte fesselten sofort die Aufmerksamkeit der Gruppe "Am 12. September 1941 ist in einem Wald auf Rügen ein Ufo abgestürzt." Anna reagierte ungläubig und fragte mit großen Augen "Was, ein UFO? Außerirdische auf der Erde?" Mia erklärte geduldig "Anna, das Wort UFO kannst du nicht gleich mit Außerirdischen in Verbindung bringen. UFO steht einfach für unbekanntes fliegendes Objekt. Die meisten Menschen denken sofort an Außerirdische, wenn sie das Wort UFO hören, aber das ist nicht zwangsläufig der Fall. Das Objekt könnte auch von der Erde stammen." Noah drängte ungeduldig "Jetzt halte uns nicht lange mit deiner Erklärung auf, Mia. Leo, berichte weiter." Leo fuhr fort "Das Wrack wurde von den Nazis streng geheim gehalten und in ein verlassenes Bergwerk im Harz gebracht. Es fanden Untersuchungen statt, und es stellte sich heraus, dass das Wrack außerirdischen Ursprungs war." Anna sagte beeindruckt "Wow." Leo setzte seine Erzählung fort, "Natürlich wurde das Wrack von Wissenschaftlern untersucht. Doch die Technologie war so komplex, dass sie damit nichts anfangen konnten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet der Bergwerkstollen in Vergessenheit, und somit auch das UFO-Wrack." Die Gruppe lauschte gebannt Leos Geschichte.

"Na ja, ob man diese Geschichte von einem außerirdischen Raumschiff glauben soll, da bin ich doch skeptisch", äußerte Anna mit einem nachdenklichen Ausdruck. Noah, der die Diskussion interessiert verfolgte, fragte neugierig "Warum denn, Anna?" Anna begann ihre Gedanken zu erklären "Weil die Außerirdischen das gleiche Problem haben wie wir – sie sind an die Naturgesetze gebunden. Nur mal angenommen, wir hätten ein Raumschiff, das die Lichtgeschwindigkeit erreichen kann, und wir wollen unser Nachbarsystem, Alpha Centauri, besuchen, das sich in einer Entfernung von 4,2 Lichtjahren befindet. Der Hin- und Rückflug würde also acht, Jahre dauern. Ich würde daher behaupten, dass auch die Außerirdischen nicht schneller als das Licht fliegen können. Laut Albert Einstein kann nichts schneller als das Licht sein." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr "Ich weiß, auf der Erde gibt es Tausende von UFO-Sichtungen. Der bekannteste Vorfall ist wohl der Russell-Zwischenfall von 1947. Aber die 4,2 Lichtjahre bis Alpha Centauri sind im Vergleich zur Größe unserer Milchstraße, die einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren haben soll, ein Fliegenschiss. Also müssten Außerirdische, die von weiter herkommen, hunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende unterwegs sein, um uns zu erreichen. Nach meiner Meinung müssten es dann riesige Raumschiffe sein und nicht diese fliegenden Untertassen, die am häufigsten beobachtet worden sind. Ich bin zwar überzeugt, dass es Außerirdische gibt, aber ich glaube nicht, dass jemals Außerirdische die Erde besucht haben." Anna hatte ihre Zweifel klar dargelegt, und die Gruppe begann angeregt zu diskutieren, während sie die verschiedenen Aspekte dieses faszinierenden Themas beleuchteten.

"Ich bin auch davon überzeugt, dass es viele außerirdische Intelligenzen gibt", sagte Mia mit einem entschiedenen Ton. Lina, fasziniert von Mias Überzeugung, fragte neugierig "Wie kommst du darauf, Mia?" Mia begann ihre Gedanken zu teilen "Die Antwort kann man mit wenigen Worten zusammenfassen: Weil das Universum praktisch unendlich groß ist. Nach derzeitigen Schätzungen enthält es rund zwei Billionen Galaxien, die im Schnitt wiederum jeweils aus einer Billion Sternen bestehen. Insgesamt gibt es also grob 1 Quadrillion Sterne, das ist eine Zahl mit einer Eins und 24 Nullen, falls ihr es nicht wisst, und wir sprechen hier nur vom beobachtbaren Universum. Also dem Teil des Universums, aus dem bisher das Licht der Sterne bis zu uns gelangt ist. Wie groß das Universum darüber hinaus ist, wissen wir nicht. Da Sterne oft von mehreren Planeten umkreist werden, sollte es also im Universum noch mehr Planeten als Sterne geben, und damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass darunter auch welche sind, die unserer Erde ähneln: Nicht zu nah am Zentralstern, damit es nicht zu heiß ist, und nicht zu weit weg, damit nicht alles Leben erfrieren würde." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie ihre Überlegungen fortsetzte "Ich persönlich bin auch davon überzeugt, dass es etwas Schnelleres gibt als die Lichtgeschwindigkeit", erklärte Mia. Leo, der Mia aufmerksam zuhörte, wollte mehr wissen "Wie kommst du da drauf, Mia?" Mia fuhr fort, ihre Argumente zu präsentieren "Wie ihr wisst, war der Urknall vor knappen 14 Milliarden Jahren. Sollte sich das Universum nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, dann dürfte das Universum nur einen Durchmesser von 28 Milliarden Lichtjahren haben. Aber nachweislich wurden Galaxien entdeckt, die in einer Entfernung von 45 Milliarden Lichtjahren liegen. Somit hat das Universum mindestens einen Durchmesser von 90 Milliarden Lichtjahren. Also expandiert das Universum schneller als die Lichtgeschwindigkeit." Mias kluge Argumente regten wieder eine lebhafte Diskussion in der Gruppe an.

"Ja, die sogenannte kosmische Ausdehnung, davon habe ich schon gehört. Aber richtig verstehen tue ich es nicht. Angeblich bewegen sich die Galaxien nicht, aber trotzdem driften sie auseinander. Wie das sein kann, weiß ich nicht. Ohne eigene Bewegung auseinanderdriften. Hat von euch einer vielleicht eine Erklärung?", wollte Anna verstehen. Mia nahm sich die Herausforderung an und antwortete "Wie das genau funktioniert, weiß ich auch nicht, aber ich kann dir versuchen, es an einem Beispiel zu erklären." "Da bin ich aber mal gespannt", erwiderte Anna neugierig. "Stell dir vor, du nimmst einen Hefeteig und formst daraus eine Kugel. Diese Kugel soll das Universum darstellen. Nun steckst du drei Rosinen irgendwo in den Teig. Wenn der Teig anfängt, sich auszudehnen, wird der Abstand zwischen den drei Rosinen im Teig immer größer. Die drei Rosinen sind nicht durch den Teig gewandert, aber trotzdem ist der Abstand zwischen ihnen größer geworden. So ähnlich kann man sich die kosmische Ausdehnung vorstellen", erklärte Mia anschaulich. Anna nickte langsam, als sie versuchte, sich das Bild vorzustellen. "Ich danke euch beiden für den wissenschaftlichen Vortrag, aber jetzt sollte Leo weiter erzählen", forderte Lina und lenkte die Aufmerksamkeit zurück auf Leos spannende Enthüllungen.

"Jetzt habe ich fast den Faden verloren. Ach ja, 1963 wurde der Stollen entdeckt und auch die Fragment-Teile von dem UFO. Es wurde von der Regierung sofort als Top Secret eingestuft", berichtete Leo, als er die Erinnerung wiederfand. "Zwei Jahre später begann der Bau mit unserer Forschungseinrichtung hier. Der Bau wurde 1968 fertiggestellt. Danach wurden mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen die Fragment-Teile des UFOs in diese Forschungseinrichtung geschafft. Natürlich musste die Regierung sich vor zu neugierigen Augen und Ohren schützen, und so entstand der Plan, die Forschungseinrichtung offiziell an einem Kernfusionsreaktor arbeiten zu lassen, was natürlich auch geheim gehalten wurde", fuhr Leo fort, während er die spannende Geschichte weitererzählte. "Die Regierung streute immer mal wieder kleine Gerüchte in die Welt, dass in der Forschungsstation an einem Kernreaktor gearbeitet wird. Wie ihr alle wisst, hält sich das Gerücht immer noch hier in der Stadt. Kein Mensch weiß wirklich, woran in der Forschungseinrichtung gearbeitet wird", fügte er hinzu. "Dann könnte man sagen, dass es hier so etwas wie Area 51 2.0 ist", bemerkte Noah lachend, während er die Parallelen zog. "So könnte man es bezeichnen", stimmte Leo zu, und die Gruppe teilte ein amüsiertes Lächeln, während sie sich vorstellten, welche Geheimnisse noch in den Tiefen der Forschungseinrichtung verborgen liegen könnten.

"Ich habe jetzt auch einen Bauplan über die Sektion, wo an den UFO-Teilen geforscht wird. Wenn ihr wollt, können wir jetzt einen genauen Plan ausarbeiten, wie wir dort eindringen können, ohne erwischt zu werden. Aber zuerst die Frage: Seid ihr alle dabei?", wollte Leo von der Gruppe wissen. Alle bejahten sofort, und ihre Augen glänzten vor Aufregung und Entschlossenheit. Mia meldete sich zu Wort, "Aber eins möchte ich noch loswerden. Sollten sie uns dabei erwischen, dann werden wir sicherlich hochkant aus dem Internat fliegen. Was das Jugendgericht dazu sagt, weiß ich nicht. Wir werden mindestens eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bekommen." "Das ist mir das Risiko wert. Wir werden Dinge sehen, die zuvor kaum ein Mensch gesehen hat", erwiderte Anna mutig. Alle stimmten zu, dass das Risiko es wert sei, und Noah schlug vor "Dann lass uns jetzt einen Plan ausarbeiten, wie wir am besten bei dem Einbruch vorgehen." Die nächsten Stunden waren geprägt von intensiven Diskussionen und dem Ausfeilen jedes Details des Plans. Schließlich, nach drei Stunden, war der Plan ausgearbeitet, und die Gruppe war bereit, in die nächste Phase ihres Abenteuers überzugehen. "Und wann soll der Einbruch stattfinden?", wollte Lina wissen, als sie den Plan sorgfältig betrachtete. "Wenn es euch passt, wäre übernächsten Freitag gut. Denn von Donnerstag bis Sonntagabend ist mein Onkel auf einem Kongress in der Schweiz. Dann kann ich mich am besten nachts aus dem Haus schleichen", berichtete Mia. Alle stimmten einstimmig Mias Vorschlag zu.


Fortsetzung folgt

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Kapitel: 4
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Kurzbeschreibung

Es handelt sich um eine Teenager-Geschichte, die im Jahr 2023 spielt. Vielleicht hättet ihr, als ihr selbst noch Teenager wart oder es immer noch seid, auch gerne eine solche Geschichte erlebt.