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Geteiltes Leid

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01.11.24 18:20
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem das Einzige, was mich gruselt, meine eigenen Gedanken sind. Das Schlimmste ist, dass ich ihnen nicht entkommen kann. Ich schreibe nicht nur vor mich hin, ich schreibe zu Ihnen. Ich denke, es ist wichtig, Sie höflichkeitshalber zu siezen, schließlich habe ich sonst keinerlei gute Absichten mit Ihnen. Nein, Ihr einziger Zweck ist es, mir mein Leiden zu nehmen, wenn auch nicht ganz, doch bitte ein wenig. Dieses Buch schreibe ich aus rein egoistischen Gründen. Sie werden beim Lesen vermutlich von Trauer, Entsetzen oder sonst Ähnlichem befallen. Wenn ich mit meinen Gedanken alleine bin, merke ich, wie mein Herz anfängt zu rasen, so wie ein Rennwagen, noch schneller, noch viel schneller fühlt es sich an. Als wenn es aus meiner Brust springen und platzen will, so wie der Rennwagen aus der Bahn. Es fühlt sich so an, als würde ich, so wie der Rennfahrer, dadurch ins Verderben gerissen werden. Dieses Gefühl möchte ich gerne mit Ihnen teilen.

Wenn ich davon spreche, das Gefühl mit Ihnen zu teilen, ist Ihre Rolle hier nur sehr klein, fast schon unbedeutend. Sollten Sie sich dazu entscheiden, nun hier und jetzt einfach aufzuhören zu lesen, ist mein Ziel trotzdem erreicht worden. Ich habe mich also vielleicht falsch ausgedrückt, als ich davon schrieb, mein Gefühl teilen zu wollen, passender ist, ich will mein Gefühl loswerden, runterschreiben. Sollte das Gefühl aus mir also nicht in Sie gelangen, dann habe ich mein Ziel nicht verfehlt. Nein, Sie haben dann nur einen äußerst langweiligen Text gelesen und Ihre Zeit vergeudet.

Das sind also Ihre Optionen. Ein schlechtes Gefühl, ein solches, welches für immer in Ihrer Seele, in Ihrem Sein verankert sein wird, oder die reinste aller Langeweilen, die reinste Zeitverschwendung.

Eine wichtige Anmerkung meinerseits wäre da noch, dass ich Ihnen verspreche, komplett ehrlich in diesem Beitrag über meine Innenwelt zu schreiben und Sie nicht versuchen werde zu täuschen (das fügt wohl weiter zu der Langeweile hinzu).

Die klügste Entscheidung für einen Leser, für Sie, ist es also, nun mit dem Lesen aufzuhören.

Da Sie offenbar noch weiterlesen, treffen Sie offensichtlich nicht immer die klügste Entscheidung. Was witzig, fast schon paradox ist, ist, dass der einzige Grund, nun noch weiterzulesen, die Neugierde ist. Eine Eigenschaft, die besonders klugen Menschen zugute kommt. Die Sorte Mensch, zu denen ich mich auch selbst zähle.

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Autor

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Sätze: 19
Wörter: 416
Zeichen: 2.439

Kurzbeschreibung

Der Anfang eines Romans: Ein düsterer Einstieg in die Gedankenwelt eines Erzählers, der seinem eigenen Schrecken begegnet. Bin ganz neu beim Schreiben und freue mich auf Feedback, das mir beim schreiben weiterhelfen könnte...:)

Kategorisierung

Diese Story wird neben Philosophie auch in den Genres Alltag, Nachdenkliches und Humor gelistet.

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