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Familie - Wir halten zusammen

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14.02.21 12:41
12 Ab 12 Jahren
In Arbeit

Es war mal wieder einer dieser Tage, an dem nichts klappte, wie es sollte. Erst ging Juppi der Staubsauger kaputt und dann sprang Chris ihr Auto mal wieder nicht an.

Für seinen Stiefsohn war es nicht immer leicht das Mädchen zu akzeptieren, aber ohne seine Tochter würde Juppi niemals dort bleiben.

Chris und Stephan hatten sich mal wieder in den Haaren. Den ganzen Morgen waren die Beiden nur am Streiten.

Juppi wusste nicht mehr, was er machen sollte. Ingrid war Stephan seine Mutter und auch nicht besser als ihr Sohn. Irgendwie wollten die Beiden Chris nicht richtig akzeptieren, obwohl sie das Mädchen schon einige Jahre kannten und sie auch immer dort wohnte.

Langsam reichte es Juppi.

„Was ist denn hier schon wieder los?“ fragte er

„Er räumt wieder einfach meine Sachen weg und jetzt finde ich meinen Sattel nicht.“ sagte Chris

„Wofür brauchst du denn den Sattel heute?“ fragte Juppi nach

Er kannte seine Tochter. Wenn es um ihre Sachen ging, konnte sie sauer werden, aber er konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie an diesem Tag reiten gehen wollte.

„Am Wochenende ist doch das Springtunier und ich wollte den Sattel putzen.“ sagte Chris

„Beruhige dich mal. Wir finden den Sattel schon wieder. Er  kann ihn ja nicht weggezaubert haben.“ sagte Juppi

Die Beiden sollten sich langsam mal einig werden und sich nicht gegenseitig immer ärgern. Die ganzen Jahre ging das schon so und Juppi glaubte nicht mehr daran, dass sich dann noch einmal ändert. Die Kinder waren einfach zu unterschiedlich.

Chris hatte zwar mittlerweile die seine neue Frau akzeptiert und auch Ingrid kam mit Chris gut klar, aber Stephan hatte scheinbar keine Lust auf das Mädchen.

Juppi beschloss sich an diesem Abend noch mit der ganzen Familie zusammenzusetzen und das Problem hoffentlich dann mal zu klären, damit die Streitereien endlich ein Ende hatten.

„So kann es nicht weiter gehen. Ihr könnt euch nicht immer streiten.“ Sagte Juppi

„Dann soll er meine Sachen einfach da lassen, wo sie sind.“ sagte Chris

„Wenn du es mir nicht immer in den Weg legen würdest, müsste ich es auch nicht immer weg machen.“ sagte Stephan

„Der Sattel lag nicht im Weg und außerdem hast du ihn versteckt und sagst mir nicht, wo du ihn hin gemacht hast.“ sagte Chris

„Sag ihr doch einfach mal wo du den Sattel hingetan hast. Du brauchst nicht immer alles verstecken.“ sagte Juppi

„Der Sattel liegt auf dem Trecker.“ sagte Stephan

„Es geht doch. Und jetzt tut ihr Beide mir noch einen großen Gefallen und hört auf euch immer zu streiten. Diese Streitereien müssen nicht sein.“ sagte Juppi

„Von mir aus ist das kein Problem.“ sagte Chris

„Wenn sie nicht immer überall alles liegen lassen würde, wäre es auch für mich kein Problem.“ sagte Stephan

„Ich glaube, die Beiden werden nicht nie mehr vertragen. Die haben sich einfach an die Streitereien gewöhnt.“ sagte Ingrid

„Nur das eine Sache klar ist, meine Tochter gehört zu mir und wenn du sie mir

vergraulst, bin ich auch weg,“ sagte Juppi

Stephan merkte, dass Juppi es Ernst meinte und beschloss Chris eine Chance zu geben.

Trotz allen Versuchen hörten die Streitereien zwischen Stephan und Chris nicht auf. Er provozierte sie immer wieder aufs Neue und sie reagierte immer wieder darauf. So ging es tagelang weiter. Auf einmal war es still und keiner wusste, was nun wieder los war. Chris hatte  ihr Zimmer im unteren Teil des Hauses, aber manchmal hatte Juppi das Gefühl, dass es besse wäre sie würde oben wohnen.

An diesem Morgen, wollte Juppi mit Chris einkaufen fahren, aber als er nach unten gehen wollte, erhielt er eine Nachricht von seiner Tochter.

 

„Ich habe heute Nacht den Entschluss gefasst, mich erst einmal zurückzuziehen. Es ist mir gerade etwas viel und ich brauche zu ihm etwas Abstand.

Bitte versteh mich und sei mir nicht böse. Ich habe dich lieb und ich würde auch gerne zurück kommen, aber das ist Gerade nicht so einfach. Lg Chris“

Juppi traf die Nachricht seiner Tochter mitten ins Herz. Jetzt musste er erst einmal etwas mit Stephan klären. Seine Tochter jetzt zu suchen, würde nichts bringen und deswegen ließ er sie jetzt erst einmal in Ruhe.

Juppi ging wütend nach unten. Das musste ja irgendwann so kommen.

„Was hast du jetzt schon wieder gemacht?“ fragte Juppi

„Was zum Teufel, ist denn jetzt schon wieder los? Hat sich Chris wegen gestern mal wieder beschwert?“ fragte Stephan

„Wenn sie sich ja beschwert hätte, aber sie hat irgendwann vergangene Nacht das Haus verlassen und mir eben nur eine Nachricht geschrieben. Ich habe keine Ahnung wo sie jetzt ist.“ sagte Juppi

„Das kann ich dir auch nicht sagen. Ich musste gestern nur mal wieder ihren Sattel au dem Weg räumen.“ sagte Stephan

„Du hast ihn mal wieder versteckt und willst ihr nicht sagen wo du den Sattel hingetan hast.“ sagte Juppi

„Wenn sie ihn auch immer dahin legt.“ sagte Stephan

„Jetzt hör mir mal genau zu: Ich habe dich gebeten sie in Ruhe zu lassen und solche Dinge nicht mehr zu tun. Du hättest ihr auch einfach sagen können, dass sie ihn weglegen möchte. Dann hätte sie das auch getan.“ sagte Juppi und verließ den Raum.

Juppi war sauer und Stephan befürchtete jetzt, dass Juppi auch ging. Er machte sich Gedanken, wo Chris jetzt hin sein könnte.

Juppi machte sich inzwischen auf die Suche nach seiner Tochter. Er wollte wissen wo sie sich jetzt aufhielt. Er machte sich Sorgen um Chris.

So hatte Chris noch nie das Haus verlassen. Sie hatte immer mit ihm über alles gesprochen. Für ihn war es unverständlich, dass Chris nicht bis zum Morgen gewartet hatte und dann erst einmal mit ihm gesprochen hatte.

Juppi fuhr erst einmal ins Gasthaus, was sein Bruder und er von seinen Eltern übernommen hatten. Vielleicht war sie ja dahin geflüchtet, aber auch dort war sie nicht. Jetzt hatte Juppi nur noch eine Idee, dazu fur er zum Stall wo Chris ihre Pferde hatte, denn seine Tochter verbrachte jede freie Minute auf ihren Pferden. Aber auch dort hatte Chris noch niemand gesehen. Im Stall traf Juppi nur auf Mareike. Mit ihr war Chris immer unterwegs und auch gut befreundet. Ihr gehörte auch der Stall.

„Hast du heute schon mit Chris gesprochen?“ fragte er nach

„Nein, sie hat mir nur heute mitten in der Nacht eine Nachricht geschrieben, dass sie sich erst einmal zurückziehen will.“ sagte Mareike

„Ich habe heute auch nur eine Nachricht bekommen. Sie muss mitten in der Nacht das Haus verlassen haben.“ sagte Juppi

„Mach dir mal keine Sorgen, die wird schon wieder auftauchen. Chris hat dich schrecklich lieb und wird dich nie im Stich lassen.“ sagte Mareike

„Ich mache mir aber Sorgen, weil sie sonst mit mir über alles spricht und sie es dieses Mal nicht getan hat. Stephan und Chris hatten sich mal wieder in den Haaren und das muss sie zum Anlass genommen, um sich erst einmal  zurückzuziehen.“ sagte Juppi

„Ich helfe dir gleich suchen. Ich muss nur gerade meine Tochter zu einer Freundin bringen.“ sagte Mareike

Mareike kannte Chris schon ziemlich lange und wusste das sie mit Juppi immer über alles sprach. Sie kannte ihr Mutter nicht und ihr Vater und sie waren immer ein gutes Team.

Juppi dachte noch lange über die Streitereien zwischen Chris und Stephan nach.

„Ich verstehe das nicht? Warum müssen sich die Beiden immer streiten?“

Dann kam Mareike wieder. Sie hatte ihre Tochter inzwischen zu einer Freundin gebracht.

„Dann lass uns mal suchen. Wir finden Chris schon.“ sagte Mareike

„Ich habe langsam keine Idee mehr, wo wir sie noch suchen sollen.“ sagte Juppi

„Wir finden sie schon.“ sagte Mareike

Mareike und Juppi suchten Chris ihre Lieblingsplätze ab. Irgendwo musste sie ja hin sein. Nachdem die Beiden zwei Stunden lang nach ihr gesucht hatten, beschlossen sie zu warten, bis sich Chris wieder bei einem von Ihnen meldete.

Mareike und Juppi konnten im Moment nur hoffen, dass Chris sich bei ihnen wieder meldet und vielleicht sogar wieder auftauchte.

Chris war schon immer anders und verzog sich, wenn es Stress gab. Mareike und Juppi fuhren auf die Tankstelle und wollten sich da mal umhören.

Auch an der Arbeit war sie bisher nicht aufgetaucht. Auch Svenja und Beate wussten nicht mehr, was sie machen sollen.

Außer Juppi und Mareike vertraute das Mädchen sich niemanden mehr an. Für Svenja war es schwer geworden an der Arbeit an Chris dranzukommen. Sie spürte, dass die junge Frau etwas auf dem Herzen hatte, aber sie konnte mit ihr nicht reden. Chris blockte die Gespräche immer wieder ab. Svenja wollte versuchen sich mit ihr zu verabreden ohne das Chris arbeiten musste.

„Ich will mich mal versuchen außerhalb der Arbeit mit ihr zu treffen. Denn wenn sie arbeiten muss, kommen immer wieder Kunden dazwischen und dann wechselt sie das Thema.“ sagte Svenja

„Wir haben das Problem, dass sie vergangene Nacht zu Hause abgehauen ist und sich bei niemanden mehr meldet.“ sagte Mareike

Ich habe sie heute aber auch noch nicht gesehen.“ sagte Svenja

„Ich verstehe es auch nicht. Normalerweise kann man sich auf Chris verlassen. Ich habe sie versucht anzurufen, als sie nicht kam.“ sagte Beate

„Irgendetwas stimmt nicht. Sie würde niemals die Kollegen hängen lassen.“ sagte Juppi

„Die Arbeit war auch unsere letzte Hoffnung sie zu finden.“ sagte Mareike

„Mein Vater hat sie heute auch noch nicht gesehen. Ich habe ihn gefragt, weil sie ab und zu mal bei ihm im Stall hilft und dann gerne mal die Zeit vergisst. Aber da war sie heute auch nicht.“ sagte Svenja

„Das ist seltsam. Sie hat auch ihre Pferde heute weder bewegt noch gefüttert. Die Boxen habe ich auch ausgemistet. Sie würde niemals ihre Pferde vergessen.“ sagte Mareike

„Weiß Elli etwas? Mit ihr geht sie doch auch oft ausreiten.“ fragte Beate

„Elli hat heute auch noch nichts von ihr gehört, aber sie macht sich da im Moment auch keine großen Gedanken, denn die Beiden haben sich morgen für einen Ausritt verabredet. Und ich möchte meiner Tochter jetzt auch keine Angst machen.“ sagte Mareike

„Ist vielleicht auch besser so, dass Elli noch nicht genau weiß worum es geht.“ sagte Beate

„Habt ihr es mal bei Carola probiert?“ fragte Svenja

„Nein, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.“ sagte Mareike

Svenja rief Carola an, aber auch sie hatte noch nichts von Chris gehört. 

„Sie weiß auch nicht, wo Chris steckt. Das ist echt seltsam.“ sagte Svenja

„Wo kann sie nur sein? Wir haben jetzt alle Menschen gefragt, mit denen sie öfters zusammen ist und haben überall an ihren Lieblingsplätzen geschaut.“ sagte Juppi

„Jetzt habe ich auch keine Idee mehr.“ sagte Beate

„Angela hat gerade geschrieben, dass Chris heute Mittag auch nicht mit Maja Gassi gegangen ist.“ sagte Svenja

Svenja hatte alle Kollegen angeschrieben. In der Hoffnung auch Chris liest in der Gruppe die Nachrichten mit, aber Chris schien nicht einmal mehr auf ihr Handy zu schauen und sonst war sie die Erste, die Nachrichten las.

„Wir müssen abwarten und hoffen, dass Chris sich morgen an die Verabredung mit Elli hält. Normalerweise lässt sie meine Tochter nicht hängen.“ sagte Mareike

„Das stimmt. Mehr können wir jetzt nicht tun.“ sagte Svenja

Am nächsten Tag waren alle gespannt ob Chris zu der Verabredung auftauchte. Trotzdem fragte sich alle, wo sie sein könnte. Juppi war zu Mareike gefahren und auch Svenja war dort aufgetaucht. Alle hatten Angst, dass Chris nicht auftauchte. Aber ganz im Gegenteil. Mareike hatte Recht. Chris kam tatsächlich schon vor der verabredeten Zeit. Elli war noch in der Schule und so hatten alle jetzt Zeit mit dem Mädchen zu reden.

Als Chris die Drei sah, lief sie auf sie zu und sprang Juppi in die Arme.

„Wo warst du?“ fragte Juppi

„Ich war bei Carola. Ich hatte sie gebeten nichts zu sagen.“ sagte Chris

„Eigentlich hätten wir uns das auch denken können.“ sagte Svenja

„Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast mitten in der Nacht das Haus verlassen und dich bei niemanden mehr gemeldet. Selbst an der Arbeit bist du nicht aufgetaucht. Wir haben dich überall gesucht.“ sagte Juppi

„Aber eines muss man die lassen: An die Verabredung mit Elli hältst du dich.“ sagte Mareike

„Ich würde Elli niemals einfach sitzen lassen und irgendwie fehlt ihr mir alle.“ sagte Chris

Mareike nahm Chris einfach mal in den Arm und auch Svenja konnte es nicht lassen sie zu umarmen.

Die Drei waren einfach nur froh, dass sie wieder da war und auch Chris schien froh zu sein alle wieder um sich zu haben.

Dann kam Elli aus der Schule und die Beiden freuten sich auf ihren Ausritt.

 Die Zeit mit Elli tat Chris gut, denn sie hatte endlich einmal Zeit nachzudenken und Entscheidungen zu überdenken und traf ihre endgültige Entscheidung, Elli gegenüber lies Chris sich nichts anmerken.

Zwei Stunden später waren die Beiden zurück auf dem Hof. Svenja und Juppi waren auch noch da.

Elli ging ihre Hausaufgaben machen und Mareike, Svenja, Juppi und Chris setzen sich noch auf einen Kaffee draußen im Hof zusammen.

„Die Zeit wo ich mich nicht mehr bei euch gemeldet habe, habe ich genutzt, um für mich eine Entscheidung zu treffen. Allerdings habe ich diese Entscheidung eben beim Ausritt wieder überdacht und habe mich entschlossen, hier zu bleiben. Denn ich gehöre einfach zu meinem Vater und woanders möchte ich gar nicht Leben.“ sagte Chris

„Wolltest du hier weg?“ fragte Mareike

„Darüber nachgedacht hatte ich schon, aber ich hatte mich nie dafür entschieden und wusste bis zum Ausritt nicht was richtig und falsch war.“ sagte Chris

„Manchmal ist es nicht leicht eine Entscheidung zu treffen, weil jede Entscheidung kann das Leben verändern. Manchmal wird es besser und manchmal wird es schlechter.“ sagte Juppi

„Hauptsache ist doch, dass du wieder da bist und das du auch mit deinem Vater sprichst. Er ist immer für dich da und er macht sich Sorgen, wenn du einfach so verschwindest.“ sagte Svenja

Chris hatte verstanden, dass sich alle Sorgen gemacht hatten und wusste, dass die Entscheidung bei ihrem Vater zu bleiben die Richtige war,

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Diese Story wird neben Alltag auch in den Genres Vermischtes, Familie gelistet.