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Statistik
Kapitel: | 2 | |
Sätze: | 61 | |
Wörter: | 1.076 | |
Zeichen: | 6.468 |
Ein Womanizer ist laut Definition ein Mann, der durch seine Anziehungskraft Frauen fasziniert. Der negative Ruf, der Womanizern anhaftet, ist jedoch oft gerechtfertigt, da sie häufig nach flüchtigen Flirts oder leidenschaftlichen Affären Ausschau halten.
Leo ist sich bewusst, dass sein Ruf ihm vorauseilt und in den Kreisen, in denen er verkehrt, bekannt ist. Das macht ihn umso begehrenswerter für bestimmte Damen – junge Frauen, die nicht den Mann fürs Leben suchen, sondern einfach nur Spaß haben möchten. Für ein Abenteuer ist Leo genau der Richtige.
In dem Vergnügungspark gibt es eine Karibikhalle, benannt nach den drei vier Meter hohen Palmen aus farbigem Blech, die am Eingang stehen. In der Halle stehen 19 Flipperautomaten zur Verfügung, an denen man durch den Einwurf von 2, 5 oder 10 Schilling Kugeln ins Spiel bringen und Punkte für Zusatzspiele gewinnen kann.
In dieser Freizeithalle galt der 18-jährige Leo als der Boss. Der Besitzer, bekannt als "Goldzahn", war auf Weltreise und hatte Leo die Leitung und Verantwortung übertragen. Von seiner erhöhten Glaskabine aus hatte er einen ausgezeichneten Blick über die ganze Halle. Leo kümmerte sich nicht nur um die Aufrechterhaltung der Ordnung und den Geldwechsel, sondern erhielt auch 50 % der Tageseinnahmen, die an einem guten Samstag mehrere tausend Schilling erreichen konnten.
Er löste einen Generationenwechsel aus, mit der neuesten Hitparade, die täglich aus vier riesigen Lautsprechern dröhnte. Die Jungs aus der Zeit von Bill Haley und Little Richard sind heute vielleicht schon Familienväter oder befinden sich im Gefängnis? Die neue Musik zog zuerst die Mädchen an, die vor dem Flipperautomaten tanzten, und bald folgten die Jungen. Das Geschäft boomte, doch es gab schon Mädchen, die allein wegen Leo kamen.
Jedes Single-Mädchen, das zwei- oder dreimal zu Besuch war und Interesse zeigte, kannte die Geschichten, die sich um Leo rankten. Seine exzentrische Wohnung mit Tanzfläche, Spiegelwand, Bar und einem Roboter-Plattenspieler, der zehn Singles abspielen konnte. Ein Doppelbett auf einer Zwischenebene, das elektrisch vorgefahren werden konnte. Das Bett zu sehen, zu beschreiben oder sogar darin geschlafen zu haben, wurde als ultimatives Erlebnis angesehen, vergleichbar mit der höchsten Auszeichnung in der Schule. Sie bekam eine römische Eins und Anerkennung in ihrer Gruppe, wenn sie auch die Tandem-Dusche im Badezimmer beschreiben und bis zum Frühstück bleiben konnte. So kam es schon vor, dass Leo angesprochen wurde und man ihn fragte, ob er sie vielleicht mit seiner Vespa nach Hause bringen könnte.
Und Leo? Ein ungewolltes Kind, einfach passiert, seine gesamte Jugendzeit das spürte. Er wollte nicht denselben Fehler machen, daher gab es einen schwarzen Aschenbecher aus Granit an der Bar, eine Kristallschale neben dem Bett, mit Kondomen. Und jede Männerhose hat auf der rechten Seite, unter dem Gürtel, ein kleines Täschchen. Wofür? Für Kondome natürlich. Also, Leo allzeit bereit und trotzdem erwischte er in Italien beim spontanen nächtlichen Nacktbaden, eine Geschlechtskrankheit. Na gut, ein Lapsus, wie und woher soll er auch im Meer schwimmend so schnell, so ein Verhüterlie herbekommen?
In den anderthalb Jahren in der Flipperhalle gab es auch Tränen. Doch wenn diese fielen, gaben sich die Mädels meist selbst die Schuld, denn sie kannten Leo ja bereits.
Bei ihm lernten sie sich und ihre Körper kennen, erfuhren, was möglich ist und wie sie auf diese Reize reagieren. Natürlich kannten einige die Mähre über den „G-Punkt“ doch wo der genau wäre und diesen jemals spüren? Man war sich einig über die wunderbare Zeit, die man zusammen verbracht hatte, und war dafür dankbar. Es kam auch vor, dass einige seiner Ex-Freundinnen gleichzeitig vor den Flipperautomaten standen. Und dann sagte eine von ihnen: "Du, Leo! Das Mädchen dort hinten beim Piefke, die steht auf dich!"
Gut, Augenkontakt herstellen, halten, erwidern und nicht abwenden, bis sie erwidert. Dann ein sanftes Nicken. Zwei Flaschen Cola aus dem Kühlschrank nehmen und zu ihr gehen, bereit für ein neues Abenteuer! Ihr eine Cola oder vielleicht ein Twinny-Eis anbieten. Perfekt zum Teilen – grün oder orange? Den Flipperautomaten entsperren und ihr ein paar Freispiele geben.
„Mit wem bist du hier? Ich habe dich noch nie gesehen. Wie lange bleibst du? Was machst du beruflich?“ Es war so einfach, oder?
Leo hatte auch ein Foto in seiner Geldbörse, mit einer attraktiven, hübschen, schwarzhaarigen jungen Frau. Seine Freundin, arbeitete in Italien bei einem Fernsehsender, daher sahen sie sich nur selten. Leo machte diesen Umstand bereits während der Kennenlernphase mit einer neuen klar! Er eine Freundin, diese aber weit entfernt, aber heute wollte er nicht an sie denken.
Es ist ganz besonders wichtig, wenn man in Gesellschaft und unter Beobachtung der weiblichen Besucher der Karibik Kalle steht. Gepflegtes Äußeres, geschnittene Fingernägeln, Schuhe ohne schiefen Absätze, und saubere Kleidung sowieso, und ein gepflegter Haarschnitt.
Leo trägt nicht ganz schulterlanges blondes Haar, jedoch die Ohren überdeckt. Und Leo an diesem Freitag 18:00 Uhr Termin beim Friseur. 10 Minuten muss er warten dann wird er geholt und er steht sofort unter Strom. Seine Traumfrau steht vor ihm, die Frauen aus seinen Träumen, und seinem bisherigen Leben, jene die für ihn Bedeutung hatten. Rote Haare, Sommersprossen, schlank, kleiner wie er. Ein hübsches Gesicht, leichte geschminkt Augen und Lippenstift, er lehnt sich zurück zum Haare waschen. Natürlich schließt er die Augen und spürt ihre Hände wie sie in sanft massiert. Spürt das warme Wasser und ist mit sich und der Welt zufrieden. Danach wird er aufgerichtet sitzt gerade die Ellbogen an den lehnen.
er Spürt ihren Schritt an seinen Ellbogen, gibt die Hand von der Lehne. Nach einiger Zeit vergisst er es und seine Hand wieder auf der Lehne. Zufällig haben sie über den Spiegel Augenkontakt. Sie lächelt und macht es wieder, leicht drückt sie sich an den Ellbogen von Leo, der versucht dagegenzuhalten. Der Druck von ihr wird stärker, Leo kann diesen halten.
Leo froh über den schwarzen Plastikumhang, denn in seiner Hose jetzt eine Beule. Man beruhigt sich, seine Haare werden geschnitten und geföhnt.
beim Zahlen fürstlich sein Trinkgeld und:
Wie lange ist heute offen?
Weiß nicht so genauer vor 20 Uhr werde ich nicht rauskommen?
„Ich warte drüben im „Dreier“ bis halb neun, okay? Würde mich besonders freuen wenn du kommst. Ich heiße Leo und du?
„Ich bin die Carin!“
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