Storys > Biografien > Action > Das Außergewöhnliche Leben des Leowitsch

Das Außergewöhnliche Leben des Leowitsch

78
16.09.24 11:35
16 Ab 16 Jahren
Heterosexualität
Fertiggestellt

Autorennotiz

Es ist nicht unbedingt ein Nachteil, immer der Jüngste zu sein. Als der Jüngste gab es nichts, was ich dagegen tun hätte können. Doch mein Lebensmotto war: immer von den Älteren lernen, lernen und nochmals lernen.

Das Leben des Protagonisten ist außergewöhnlich, bizarr, unglaublich und spannend – ein Abenteuer, das sich ganz ohne Reisen in die Ferne entfaltet. Seine Erlebnisse fanden in seiner direkten Umgebung statt, an den Orten, die ihn seit seiner Kindheit umgeben haben.

Andere Jungen im gleichen Alter, egal ob sie seine Klassenkameraden waren, die Berufsschule besuchten, im Park abhingen oder mit ihren Kollegen zusammen waren, konnten dies jedoch nicht auf die gleiche Weise wahrnehmen, sehen oder erleben.

Was machte Leo anders als die anderen, und wo war der rote Faden in seinem Leben zu finden? Was ist das konstante Element, das sich durch seine Existenz zieht? Welche Möglichkeiten gäbe es?

ANGST!

Das charakterisiert Leo: Er empfand Angst nicht als Gefühl, konnte sie nicht wahrnehmen oder spüren. Sie stellte sich einfach nicht ein, und so hätte er sich viele Unannehmlichkeiten im Leben ersparen können, hätte er nur rechtzeitig Angst gefühlt! Andrerseits nicht diese Erfolge gefeiert, wie es bürokratische Schwierigkeiten gab, die seine Ziele und Pläne vereitelten. Überhaupt erst sein Leben zudem machte das heute darüber zu berichten gibt.

Wenn er Jungen gegenüberstand, die größer oder in der Überzahl waren oder beides, vor Autoritätspersonen wie Polizisten, Lehrern und seinem Vater. Es mag wohl sein, dass in den ersten Jahren seines Lebens eine gewisse Angst vor seinem Erzeuger bestanden hat, sogar eine schreckliche Angst, sodass ihm dieses Gefühl nicht unbekannt war. Doch mit der Zeit schwand seine Angst zunehmend. Er erkannte, dass die Furcht ihm keinerlei Nutzen brachte. Er spürte den Riemen, die Schläge, ob da vorher viel Angst war oder es überraschen kam, es für ihn keine Zeit mehr war, um Angst aufzubauen.

Ein Beispiel dafür ist die Angst, verletzt zu werden. Diese Gefahr ist immer präsent, weil Leo häufig in Schlägereien gerät. Wir greifen diesen Punkt auf: Das eine Ende des ROTEN FADENS; Leo erleidet eine Verletzung.

Leo war häufig verletzt; Portier, Krankenschwestern und Ärzte im Kinderspital neben dem Park kannten ihn beim Vornamen. In den kommenden Kapiteln wird ausführlicher erläutert, wie und warum es dazu kam. Aber die Erklärung fehlt, warum er nicht vorher etwas spürte, dass ihm einlenken oder einen Rückzug antreten ließ? Leo genoss die Aufmerksamkeit – die liebevolle Fürsorge der Ärzte und Krankenschwestern, die sich sehr umsichtig um ihn kümmerten. Es war angenehm, dass sich fremde Menschen um ihn sorgten. Es mag seltsam klingen, aber Leo fühlte sich im Krankenhaus wohl.
Dass dies normal sei, ließ sich gewiss nicht behaupten, und Leo war sich dessen vollkommen bewusst. Er besaß genug Intelligenz, um zu verstehen, dass er sich unterschied – seine Gedanken und Gefühle waren anders als die der Menschen in seiner Umgebung. Leo strebte nie danach, normal zu erscheinen. Was heißt schon 'normal'? Einen Ball vor den Füßen anderer wegzustoßen? Auf dem Boden kniend, Motorgeräusche zu imitieren und Spielzeugautos zu bewegen? Mädchen zu verfolgen, sie zu ärgern und ihre Puppen zu nehmen? Leo handelte ganz anders; er war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Er dem "normalen" Jungen die Hand schnell man verdrehen, sich auf ihn knien, ihn in den Schwitzkasten nehmen oder ihm eine dicke Lippe verpassen? Natürlich konnte dieser Junge kein Freund mehr werden. Aber Leo suchte nicht nach Freunden; er war mit Mädchen und Jungen zusammen aufgewachsen, aber für ihn waren Mädchen einfach die besseren Kameraden.

Mädchen und Frauen, der zweite rote Faden, den ich aufgreife. Das weibliche Geschlecht war für Leo ein grundlegender Antrieb, so viele wie möglich kennenzulernen, ihnen Gutes zu tun und für sie zu sorgen. Und es fiel ihm auch nicht schwer, er wurde angesprochen, er musste sich nicht viel bemühen, war doch stets umgeben und und deren Mittelpunkt. Das Credo im Internat der Mädchen Hieß: Leo ist bei uns da kann uns nichts passieren, brauchen uns vor nichts fürchten.

Er war ein Kind, das unerwünscht war; einfach geschehen. Mutterliebe war ihm fremd, Umarmungen gab es nicht. Er erfuhr Schläge oder wurde ignoriert, besonders als Jüngste in seiner neuen Umgebung. Er bemerkte bald, dass es die Menschen mit langen Haaren, eben Mädchen gab, die ihm mehr Empathie entgegenbrachten als die Jungen. Es war auch nicht angenehm, von einem Jungen umarmt – nein, das geschah tatsächlich nie.

Das weibliche Geschlecht stellt also in Leos Leben einen wichtigen roten Faden dar. Zudem bedeutet das Fehlen von Angst im Umkehrschluss Mut. Mut und Angst sind nicht angeboren; sie können genauso wie eine Spinnenphobie durch bestimmte Einflüsse an-erlernt werden.

Es existiert somit ein dritter roter Faden, geboren aus Mut, an dem die Angst keinen Anteil hat. So rot wie das Blut, das in unseren Adern fließt.

Und es zeigte sich, dass Leo durch sein "Helfersyndrom" – ein Begriff, den auch Sigmund Freud mit Altruismus bezeichnete – beeinflusst war. Mit etwas über 12 Jahren stand Leo bereits zum siebten Mal vor Gericht. Er Gewalt ausgeübt, eine Körperverletzung begangen, und so wie er Frauen und Mädchen liebte, sensibel reagierte, so gefühlskalt und brutal konnte er gegen deren Peiniger werden.

Das Jugendgericht, mit merkwürdiger Rechtsprechung, wie zur häuslichen Bestrafung entlassen! Danke, sein Vater nun den Auftrag, seinen Sohn zu bestrafen. Was hat Leo angestellt? Folgt später, doch mit diesem Befund betrachtete er es als Freibrief, sich um jene zu kümmern, die Hilfe benötigten. Und es summierte sich. Insgesamt gab es 18 Anklagen, 18 Verfahren und 15 Freisprüche wegen nachgewiesener Notwehr. Dreimal war es Notwehr-Überschreitung, da hat Leo nicht die gelinderen Mitteln, die schon möglich gewesen wären, angewendet.

Wieso sollte er das auch tun, bei einem Vergewaltiger, Der die ehelichen Pflichten von seiner Frau einfordert obwohl sie in Scheidung lebten und nur noch nicht gerichtlich bestätigt war.
Oder Leo wird Augenzeuge, bei dem er miterleben musste, wie offensichtlich ein Mann zuerst seine Begleiterin ins Gesicht schlägt und ihr in dieser Auseinandersetzung nicht nur ihr ihre goldenen Armreifen ziemlich wild herunterzieht, sondern auch brutalst ihre großen goldenen Ohrringe herunterreißt. ihr Blut rinnt aus ihren Ohren. Und der Gewalttäter musste dafür dann bluten, wie auch Leos Blut tropfte auf den Boden in dem neuen Straßenbahn Wagon.

Und jener, welcher, der Leos Freundin tot geschlagen hatte? Diese vielleicht Leos einzige ganz, ganz, große Liebe geworden wäre, ja vielleicht? Ein Zuhälter der übelsten Sorte, mit Schläge seine Frau dazu zwang. Er wollte Carin, meinte sie sei ein leichtes Mädchen, sie durchsichtige Blusen trug und bei Leo, immer lustig und gut drauf war. Sie es mit dem Bussi- Bussi und herum schmusen nicht so genau nahm. Carin wie lebenslustige achtzehnjährige. Dir nun im Kühlhaus er Identifizieren musste. Tod durch Genickbruch. Währe diese Tat nicht im Vergnügungspark passiert, vermutlich nie aufgeklärt geworden. Doch das Geschäft ging stark zurück, bei Einbruch der Dunkelheit nur mehr jene Menschen unterwegs, die sich in dieser Atmosphäre erst wohlfühlen. Die Schausteller alle zusammengelegt und eine hohe Kopfprämie versprochen, für Hinweise, Dann ging es schnell, schon 2 Stunden nach der Veröffentlichung, Goldzahn, Leos Chef und Besitzer der Karibikhalle einen Hinweis wo sich der gesuchte befindet.
wie Leo mit ihm fertig war, mussten sie ihm gewisse Organe in einer Notoperation entfernen. Er legte vor mehr als 20 Typen in dem Lokal ein Geständnis ab, mehr als 40 Ohren hörten und verstanden jedes Wort. Er hat ihr nur a’ Watschn geben und sie ist.,,,, Keiner der anderen Gäste ist nun dazwischen gegangen um das zu beenden. Haben Platz gemacht, einen Kreis gebildet und Lep angefeuert, nicht ihren Spezzie.
Auf Krücken stehend nahm er das Urteil an, ebenso Leo, er nicht die der Gelinderen Mittel angewandt zu haben, die schweren Lebensbedrohlichen Verletzungen waren unnötig und dienten lediglich um Aggressionen abzubauen . Es ist durch den großen Verlust eines geliebten Menschen verständlich jedoch ist es in der Schwere wie sie erfolgte und eine Lebenslange Beeinträchtigung bei Herrn Z .z, auf drei Jahre mit Bewährung ausgesetzt.vor seiner Richterin verantworten konnte, erand seine Strafe in Stein, aus der er nicht mehr lebend herauskam.

Und zusammenfassend, was machte Leos Leben bis zu seinem 20. Lebensjahr aus? Mutig sein, keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen und der Grund war meist, dass ein Mädchen oder eine Frau sich in Schwierigkeiten befand. Sich selbst treu sein zu seinen Wertigkeiten der für sich selbst selbst zurecht legte ohne besondere Vorbilder zu haben. Wie weit es richtig oder falsch war, erwies sich immer dann erst in der Vergangenheit.

 

Leo Friedrich Witsch der VI. stammt aus einer verarmten Kohlendynastie. Sein Urgroßvater, einst ein reicher Kohlebaron und Gast am Tisch des Kaisers, hatte mit dem "schwarzen Gold" sein Vermögen gemacht. Er ließ Mietshäuser in der Vorstadt errichten und war Aktionär bei den Gasspeichern, die im Jahr 1912 überall errichtet wurden.

Sein Ältester, als Witsch&SOHN, wie es auf der Hausmauer stand und sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, zeigte jedoch wenig Interesse an Kohlenstaub. Stattdessen beherrschte er Violine und Akkordeon vorzüglich und komponierte lieber Wiener- und Heurigen Lieder. War gern gesehener Gast bei Wirten und Heurigen, bekannt für seine Großzügigkeit und stets umgeben von Lebefrauen, und da scheint unser Leo viele Gene seines Großvaters geerbt zu haben.

Gene sind jene Erbmassen, die an Kinder weitergegeben werden. Sowohl Musiker als auch Alkoholiker können davon betroffen sein. Eines dieser Gene könnte das eines bestimmten Frauentyps sein.: vorne „Brettel hinten Latte“, das bezeichnet eine vollschlanke Frau mit kleinem Busen und wenig Po. Leo fühlt sich besonders zu diesem Frauentyp hingezogen, wo er sein Helfersyndrom und seinen Beschützer Instinkt voll ausleben konnte.

Die Inflation und der neue Schilling, der Krieg und nicht zuletzt die Spielsucht seines Großvaters, der das letzte verbliebene Vermögen verspielte. Als dies öffentlich wurde, waren Schuldscheine und Hypotheken auf Häuser und Grundstücke ausgestellt, alle Aktien verkauft. Er floh in der Nacht vor Leos Geburt mit dem letzten Pferd und der Hochzeitskutsche, ohne eine Spur zu hinterlassen, wo er geblieben sein könnte.

Leos Eltern begegneten sich an einem sonnigen Novembersonntag. Inge, Leos Mutter, verspürte Hunger, und Leopold, sein Vater, lockte sie mit der Aussicht auf einen Schweinsbraten mit Kraut und Knödeln, den es an diesem Abend bei ihm geben würde – falls sie ihn begleiten würde. Inge bis dato das noch nie vor sich auf einen Teller gehabt, ging also mit und auch in sein Zimmer und Leopold war ihr erster Mann, es war ihr erstes Mal, eine „Prozedur“ wie sie in ihr Tagebuch schrieb. Der Duft von Kraut und Fleisch, der sich durch die gesamte Wohnung und schon im Treppenhaus ausbreitete, ließ sie wissen, dass sie heute bereit war, alles zu tun, um sich endlich satt zu essen. Hunger, ein Gefühl, das viele von uns heutzutage kaum noch kennen, war in der Nachkriegszeit allgegenwärtig. Viele Menschen litten darunter, und Inge musste mit ihren zwei Geschwistern auf Geheiß ihrer Mutter zu den Nachbarn gehen, um Essen zu erbitten. Ein Schweinsbraten zu dieser Zeit schon fast wie eine Sünde – sehr selten und nur durch Schleichhandel erhältlich. Man tauscht es gegen Kohle, die der Urgroßvater noch vor dem Kriegsbeginn im Keller gelagert und eingemauert hatte.

Inge nach diesen „Schweinerei“– Schweinsbraten essen schwanger und sie hatten sich bereits aus den Augen verloren. Leopold war aufbrausend, auffallend muskulös und ganz und gar nicht ihr Typ. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass nun geheiratet werden musste.

Leo wurde in eine denkbar ungünstige Situation hineingeboren. Seine Eltern verstanden sich nicht, und sein Vater warf einmal aus Wut den Tisch samt Abendessen gegen die Wand. Inge musste erst kochen lernen, und das Essen war ungenießbar. Es wird erzählt, dass er einmal, als er wegen der Verschwendung von Lebensmitteln wütend wurde , die Eingangstür so heftig zuschlug, dass sie samt dem Türrahmen in Zeitlupe ins Zimmer fiel.

Leo wurde schon mit 17 Monaten in ein Wochen Klosterinternat gesteckt, um so früh wie möglich die Verantwortung und Erziehung des Sohnes anderen zu übertragen. Obwohl es wahrscheinlich kostspielig war, konnten es sich der Vater, ein Hilfsarbeiter in einer Schokoladenfabrik, und Inge, die in einer Mantelfabrik Akkordarbeit verrichtete, leisten, da sie gut verdienten und darauf bedacht waren, etwas aufzubauen.

Die Voraussetzungen für die Aufnahme waren, römisch-katholisch getauft zu sein, eine Lohnbestätigung vorzuweisen und sauber zu sein – sprich, keine Windeln mehr zu tragen. Leos eigene Erinnerungen setzen erst mit seinem fünften Geburtstag ein. Allerdings liefern die Tagebücher seiner Mutter viele Einblicke in diese Zeit, wie beispielsweise:

Ich darf Leo an den Wochenenden nicht so verwöhnen, denn dann komme ich am Montag beim übergeben nicht weg. Oder:

heute ein Exzess, bin zu spät gekommen, die Vorarbeiterin drohte mir mit Kündigung wenn ich noch einmal zu spät komme. Die Kloster Schwestern wollten dass ich ihn wieder mitnehme, er sei einfach noch zu jung. Doch zwei große Mädchen kamen, die ihn von mir wegtrugen. Er schrie und schlug auf mich hin, ich weiß nicht warum.“

Leos Erinnerungen beginnen mit seinem fünften Geburtstag. Es ist wie ein Anker in seinen Erinnerungen. Ein eisernen Tretroller mit weißen Reifen hat er bekommen, und ein Draufgänger wie er bereits am ersten Tag schon einen Unfall. Handflächen, Kniescheiben blutig, Hose zerrissen, Vorderrad einen Achter und musste mit dem Hinterrad getauscht werden, der Roller dadurch vom ersten Tag an rechts und links tanzte. Kurz darauf ein noch schwererer Unfall, die Lenkstange auf seine Nase und er einen Nasenbeinbruch erlitt. Dieser wurde von seinen Eltern nie durch einen Arzt begutachten lassen. Leo daher bis zu seinem zwölften Lebensjahr mit einer Boxer Nase. Er so besonders gefährlich schauen konnte, die größere Unterlippe das allerdings wieder aufhob und ihm einen femininen Tuch verlieh.
Ein besonders Ereignis, eine heftige Auseinandersetzung mit mehreren Jugendlichen, wurde im Zuge seiner Genesung die Nase korrigiert.

Leo fast Dreieinhalb Jahre in diesem Internat, (es folgen noch darüber einige Stories), durch die Geburt seines Bruders wurde die Internat Zeit beendet und Leo war nun zu Hause. Für Leo eine gewaltige Umstellung, eine neue Strenge mußte er kennen lernen.. Zum Beispiel; Alles aufessen, schlafen gehen, auch wenn es draußen noch hell ist? Auf Bruder aufpassen. Leo ging auf Konfrontationskurs, er begann sich zu wieder setzen und seine Eltern waren ratlos. Beide als ältesten ihrer Geschwister, gewohnt dass das gemacht wurde, was sie sagten. Und bei ihrem Sohn funktionierte es überhaupt nicht. Er war schwierig, die Eltern verzweifelt, alternative währe ihn wieder das Internat zu geben.

9. SCHULE UND INTERNAT

Das wäre eine Möglichkeit, es hat doch Leo zum Schluß so gut dort gefallen? Doch Leo wurde nicht genommen, viel zu viel war passiert, indem Leo verwickelt war. Ordenschwester Oberin versetzt, Bischof und Polizei wie die Rettung involviert. >>Nein, wir wollen ihn nicht!<<

So vergingen Monate und sich die Schule daher geradezu aufdrängte. Er gerade mal sechs als er Eingeschulte wurde.

Leo jetzt wieder mit anderen Kindern zusammen und da fiel ihm auf, dass sein Zuhause und insbesondere seine Familie nicht dem entsprachen, was üblich war. Die anderen Kinder sprachen von einem Leben mit Geschwistern, die zwar gelegentlich nervig, aber auch bereichernd sein konnten. Sie hatten eine Mutter, die sie vor der Schule abholten und ein Mittagessen, das daheim auf sie wartete. Wenn sie ihre Hausaufgaben sorgfältig machten, hatten sie bereits Freizeit zum Spielen. Okay, das Spielen vermisste er nicht wirklich, Mikado gab es keines und ein Mensch ärgere dich nicht lag herum, irgendwie das Christkind wohl verwirrt ? Gut, er könnte ja mit sich selbst spielen? So konnte er auch nicht verlieren, sein Bruder 7 Monate, sonst eigentlich keiner Zeit alle auch Oma , Opa noch berufstätig.

Wenn Leo von der Schule nach Hause kam, musste er sofort einmal einkaufen, selbst wenn der Greissler schon geschlossen hatte, einfach von hinten durch das Stiegenhaus. Es war wichtig, alles zu bekommen, was auf dem Zettel stand. Das gelang auch meistens denn die Zizsmanns waren nie verärgert, stets freundlich.

Leos Mutter saß bis zu 16 Stunden am Tag an ihrer Industrienähmaschine, um Blusen und Hemden zu fertigen. Leo erhielt von ihr präzise Anweisungen für die Zubereitung des Mittagessens. In der Zwischenzeit musste er seinen kleinen Bruder beschäftigen, dessen Mahlzeit erwärmen, ihn füttern und ins Gitterbett bringen, in der Hoffnung, dass er rasch einschlafen würde. Nach dem Essen war es seine Aufgabe, das Geschirr zu spülen, zu trocknen und aufzuräumen, und oft war es dann bereits dunkel.

Aufgaben stehen jetzt nicht an. Zuerst zum nahegelegenen Markt, fürs Abendessen einkaufen, bevor es ganz dunkel wird. Eingekauft musste täglich frisch werden, da es noch keinen Kühlschrank gab.
Als er in die dritte Klasse kam, noch keine neun Jahre alt, musste er auch noch Wäsche waschen, eine Waschmaschine war angeschafft worden, aber diese mit den heutigen nicht zu vergleichen. Diese oben offen einen Blechdeckel und eine Walze durch die die Wäsche gedreht werden musste. Mit einer Holz-Gurkenzange aus dem kochenden Wasser gefischt, eine schweißtreibende Arbeit. Mit aufhängen und einkaufen Leo oft bis spät in die Nacht hinein dambeschäftigte. Und wenn es sich für die Aufgabe so dann nicht mehr ausging? Seine Mutter war bereit, ihm eine Entschuldigung in sein Mitteilungsheft zu schreiben.

Die schulischen Leistungen litten zwar darunter, aber Leo ging trotzdem gerne zur Schule. Er so etwas wie einen sechsten Sinn entwickelt, er ahnte, wenn irgendwo etwas nicht in Ordnung war. Der Direktor zuerst mit Leo keine Freude mit seinen Sheriff spielen. Da es aber in der Schule ruhig wurde, sehr ruhig, es auf Leo und seine Streifzüge in den Pausen zurückzuführen war, er dann doch damit einverstanden, Leo die Erlaubnis als einziger, auch fremde Klassen in den Pausen zu betreten. Ja, und die beiden wurden so etwas wie Freunde. War natürlich ein Prozess der sich über Jahre entwickelte.

Leo war zehn Jahre alt, wie er noch einen zweiten Bruder bekam. Mit der Ankunft des Geschwisterchens wuchs auch die Arbeitslast für ihn, und er glaubt, noch heute den Geruch der Windeln zu spüren, die auf dem Herd in einem großen Topf vor sich hin köchelten. Diese Windeln waschen, Aufhängen, gehörte sofort zu seiner neuen Aufgabe. Genauso ​das Kochen, wie Reisfleisch, Krautfleisch, Krautfleckerl oder Gulasch, usw. Einen Kilo Zwiebel schälen, Uff, standen doch traditionelle Gerichte auf dem Speiseplan.

Der Nachmittagsunterricht, mit Turnen, Musik und Zeichnen, hätte ihm gefallen, wurde gestrichen, Leo hatte Wichtigeres zu tun!

Stellte sich hinter die Nähmaschine, und die fertig genähten Manschetten oder Ärmeln von den Fäden befreit und umgedreht. 48 Hemden oder Blusen in einen Rucksack packen, mit der Straßenbahn liefern, kassieren und neue Arbeit mitnehmen.

Leo ist enormem Stress ausgesetzt, doch das alles ist noch nicht die ganze Wahrheit. In dem Haus, in dem Leo wohnt, gab es einen Stock tiefer einen Lederschneider.

Leo half jeden zweiten, dritten Tag dabei, große Lederballen auszubreiten, die in Bahnen auf einem sechs Meter langen Tisch ausgelegt und mit Schablonen zugeschnitten wurden. Zudem hatte Leo versprochen, nach der Schule und am späten Nachmittag mit Konrad, einem Dackel, Gassi zu gehen, wobei er ihn die drei Stockwerke hinunter und hinauf tragen musste.

Weiße Luftschokolade gab es dafür, und zu seinem elften Geburtstag bekam er eine schwarze Lederhose. Ergänzt wurde das Geschenk durch eine schwarze Lederjacke mit einem rotem Innenfutter und Reissverschluss Taschen an den Oberarmen.

Und das war auch noch nicht alles: Leo lieferte zweimal pro Woche Blusen oder Hemden aus. In einer Ecke des Lagers, wo die Ware übernommen wurde, stand seit längerem ein weißer Stoffballen. Er war mit einer Schnur gebunden und von unten bis zur Mitte gelb-braun verfärbt, einmal nass geworden war. Leo fragte den Chef als dieser ihm das Geld für die genähten Hemden auszahlte, ob er den Stoff haben dürfe, um sich weiße Hemden zu machen.

Er mühte sich mit den Stoffballen ab, der sehr schwer, doch noch am selben Tag war das erste Hemd fertig von ihm selbst geschneidert und von Mutter genäht. Der Stoff gewaschen und strahlend weiß. Es war aus Baumwolle, mit feinen glänzenden silbernen Streifen, ohne Manschetten und Kragen, stattdessen seitlich mit Bändern und einer Schleife gebunden. Leo wollte keine Knöpfe, denn diese waren meist das Erste, was verloren ging, wenn sich jemand daran festhielt.

Und so gekleidet Leo zur Zeugnisverteilung.

Leo Witsch war ein entzückender Junge, blonden Haare, die ihm fast ein mädchenhaftes Aussehen verliehen, und einem insgesamt liebenswerten Äußeren. Seine Augen waren offen und ehrlich, sie wichen keinem Blick aus. Konfrontiert mit dem Vorwurf zu lügen, fragte Leo, warum er das tun sollte. Lügen war für ihn keine Option; er hätte sich mit einem einfachen Ja oder Nein befreien können, aber das entsprach nicht seiner Natur. Seine unerschütterliche Ehrlichkeit machte ihn zum Liebling der Mädchen im Internat.

Manche Klosterschwestern verhielten sich ungerecht und bevorzugten ihre Lieblinge, das, was Leo allerdings ihn zu ihrem Widersacher machte. Waren deren Eltern wertvolle, zahlende Mitglieder? In der Gruppe der Älteren gab es Schüler, nicht nur Mädchen, die Leo oft für seine Ziele gewinnen konnte. Trotz seiner jungen fünf Jahre war er so etwas wie ein Anführer, ein Rädelsführer geworden. Doch in manchen Momenten stand er allein da, musste allein für sein Empfinden von Gerechtigkeit kämpfen.

Beim Mittagessen gab es zum Beispiel Spinat, der sehr bitter war. Viele ließen den Spinat stehen und aßen nur die Kartoffeln und das Spiegelei; der Rest wurde nicht gegessen.

Ein Junge musste sitzen bleiben und aufessen, sogar auch das, was er schon ausgespuckt (erbrochen) hatte. Ihm wurde übel und beginnt zu weinen.

Leo brauchte dringend Unterstützung, weil die Glastüren zu schwer waren, um sie allein zu öffnen. Entschlossen, in den Speisesaal zurückzukehren und die Angelegenheit zu beenden, fand er keine Hilfe bei den Jungen, die interessiert zuschauten und sich vielleicht sogar amüsierten, da Hubert als Außenseiter unbeliebt war. Aber zwei Mädchen waren bereit zu helfen, und gemeinsam gelang es ihnen, die schwerfällige Glastür zu öffnen, die durch große Türschließer so schwer zu bewegen war.

Leo wird nicht bemerkt, die beiden Ordensschwestern oder Pinguine wie sie Leo nannten, mit Hubert beschäftigt, Nase zuhalten und Löffel in den Mund schieben und sie hatten auch noch so ein sadistisches Grinsen. Das verging ihnen, jedoch half die Schockstarre der beiden, ihm wieder durch die noch offene Türe zu entkommen. Leo zu dem Tisch gelaufen, den Teller auf den Boden geschmissen und wieder raus. Der Teller aus Kunststoff sprang am Boden herum und machte eine ziemliche Schweinerei.

Ja, solche Aktionen, oder er eingesperrt in der Besenkammer, sehr, sehr lange, da er ein Mädchen daraus befreite und es nicht sofort aufgefallen war. Er sich bewusstlos stellt, Rettung wurde gerufen, gab eine Anzeige gegen die Internatsleitung, der Bischof und Polizei eingeschaltet, der Riegel außen abgebaut und keiner mehr darin eingesperrt. Für viele war es die Hölle, in dem dunklen Raum mit 1 mal 1,5 Meter eingesperrt zu werden. Aber sie hatten dann den Schlauch im Badezimmer, Leo oft mit dem gee´wand und mit einem Besen von einer anderen an die Wand gedrückt und kalt abgespritzt, einige Male, bis? Leo auf das Schlauchende zusprang, es der Schwester entriss und der Schlauch war sehr lang und er sie richtig nass spritzen konnte.

Solche Dinge Leo passierten, gab fast keine Jungs wie er ausschied aus dem Internat, ein Junge, mit dem er nicht irgendwann zusammengekracht war.

 

 

 

Jedes Buchcover enthält auf der Rückseite oder im Inneren bedeutende Details über die Autorin oder den Autor selbst; man erfährt dort von ihren Erfolgen und Auszeichnungen sowie ihrem Wohnort und ihren Erfolgen in verschiedenen Bereichen des Lebens - Dinge die für viele Leser beim Kauf entscheidend sein können.Doch was qualifiziert eigentlich denjenigen Authoren dazu ,der über das bemerkenswerte Leben von Leo Witsch dem VI schreibt ? Die Antwort scheint klar : nichts ! Der Verfasser besitzt weder akademische Abschlüsse noch praktische Erfahrung im Bereich des Journalismus . Dennoch sollten wir nicht voreilig urteilen ! Dieses Werk könnte genau das Besondere darstellen ,was uns unter all diesen unzähligen Veröffentlichungen begegnet . Es hebt sich ab durch seine Einzigartigkeit - ganz ähnlich wie die Person ,die beschrieben wird .Leo war stets überzeugt von seinem Können ; er folgte seinen Prinzipien ohne Zögern ,was ihm nun auch Selbstvertrauen als Schriftsteller verleiht . Seine Debütarbeit reflektiert persönliche Erlebnisse - eine fesselnde Geschichte ,die tatsächlich stattgefunden hat.

Er wurde als Leopold Friedrich Witsch getauft, zieht es jedoch vor, Leo genannt zu werden. Wie das "Leo" im Fangenspiel. Es mag anderswo anders sein, aber hier bezeichnet man einen Gegenstand, berührt ihn rechtzeitig und ruft "LEO", um sich vor dem Fänger (Jäger) zu schützen. Ein sicherlich einzigartiges Gefühl des Triumphes, das jedoch schnell vergeht, wenn die Jagd weitergeht. Und es ist durchaus möglich, dass es nach unserem Protagonisten benannt wurde. Den Grund dafür werde ich gleich erklären.

In der Stadt gab es einen Park, der zwar nicht sehr groß war, aber einige Bäume, Sträucher, Tische und Bänke, eine Sandkiste und einen eisernen Kletterturm bot.

Es existierte auch ein Käfig, der ursprünglich zum Fußballspielen gedacht war. Doch selten spielten Kinder dort, da Erwachsene den Platz für sich in Anspruch nahmen. Sobald diese auftauchten, mussten die Kinder Platz machen. Als Kinder galten diejenigen, die noch zur Schule gingen, während Erwachsene jene waren, die nicht mehr zur Schule gingen. Viele der anwesenden Jugendlichen, wie die Mitglieder von Bertis Gang, gingen keiner regelmäßigen Beschäftigung nach.
Die Erwachsenen verwendeten den Käfig als eine Art Wohnzimmer, um unter sich zu sein. Sie fuhren mit ihren Mopeds und Motorrädern hinein, saßen auf den Tischen und stellten ihre Füße auf die Bänke, die sie zu irgendeinem Zeitpunkt hineingebracht hatten.

Mit sechs Jahren betrat Leo unwissend zum ersten Mal den Käfig und wurde sofort mit den Worten "schleich dich, Gschropp!" zum Gehen aufgefordert, was er auch tat. Dies ärgerte ihn jedoch zutiefst und ließ ihn nicht mehr los. Mit zwölfeinhalb Jahren wollte er diese Erfahrung nun endlich hinter sich lassen. Bei eisigen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und mit Striemen auf Rücken und Po, die ihm der Gürtel seines Vaters zugefügt hatte, brodelte in ihm eine enorme Aggression.

So stand er am Eingang des Käfigs, an jenem kalten Sonntag im Februar, umgeben von sechs jungen Männern und einem Mädchen. Sein Betreten des Käfigs wirkte auf sie provozierend, und Leo hatte genug Kraft und Wut in sich, um ihnen die Sache nicht leicht zu machen. Er setzte Bisse, Kratzer und Tritte ein, sowie Techniken aus seiner viermonatigen Zeit in einem Judo-Club, aus dem er wegen unfairen Verhaltens vom Trainer verwiesen wurde. Für die sechs von der Gang des Bertis kein Menü, so locker Vom Hocker, wie man es in diesen Kreisen sagen würde.

Das Ergebnis, nach seinem längeren Aufenthalt im Spital, und bei der Gegenüberstellung im Park Wochen später, und sein ich kann es beim besten willen nicht sagen wer da dabei war. Habe nur Schuhe und Beine und Boden gesehen. Doch die Erinnerung könnte jederzeit wieder kommen, sollten Sie sich die Erwachsenen nicht so kooperativ zeigen wie Leo es dann verlangte.

So durfte jeder unabhängig seines Alters den Käfig betreten, Tisch und Bänke verlangte er das raus getragen wurden, und Leo wurde als Held gefeiert. Leo wurde publik über die Bezirksgrenzen hinaus und komische Zeitgenossen tauchten plötzlich immer wieder auf , um zu testen, was an dem wahr ist, was man sich über den Brutalowitsch so erzählt. Waren sie Wiff genug um zu Gneisen, das wenn sie sich nun hier wichtig machen, nur ihr Image litt? Und wenn sie blieben?

Wurde das Asphalt im Käfig blutig. Beiderlei Blut, das der Gäste wie auch schon von Witsch. Irgend ein Beobachter aus den rundum liegenden Häusern, wohl die Rettung oder Polizei gerufen, der Funk wurde abgehört, und noch bevor die Einsatzkräfte eintrafen, plötzlich ein Reporter und begann zu fotografieren. Natürlich führte dies wieder zu mehreren maschinengeschriebenen A4-Seiten auf seinem Stammkommissariat.

Leo war schon immer einzigartig, und ich habe bereits darüber berichtet. Für die Klosterschwestern galt Leo als "nicht normal". Mit 17 Monaten kam er ins Klosterinternat, was sich rückblickend als positiv für ihn erwies. Denn die Grappelstube, die Gruppe für die Kleinsten, blieb ihm verwehrt – er hat sie nie besucht.

Von Anfang an verbrachte er seine Zeit mit den Älteren, mit denen, die schon zur Schule gingen. Es waren Mädchen, die sich um Leo kümmerten und ihm die mütterliche Fürsorge boten. Sie brachten Leo alles bei, vom korrekten Essen, der Verwendung von Messer und Gabel, über das Zähneputzen bis hin zum Binden seiner ersten Masche.

Ja, Leo verdankt diesen Mädchen viel, insbesondere Anita mit ihren langen roten Haaren und Sommersprossen. Sie war eine der Älteren, vielleicht 13 oder 14 Jahre alt, Leo ist sich da nicht sicher. Anita war jedenfalls seine erste wichtige Bezugsperson. Heute würde er sie wie eine große Schwester bezeichnen, doch damals waren ihm solche Begriffe fremd.

Mit fünfeinhalb Jahren kam Leo aus dem Internat zurück nach Hause und musste sich um seinen neugeborenen Bruder kümmern sowie im Haushalt helfen. Schon mit etwa acht Jahren konnte er selbstständig Mittagessen zubereiten, Wäsche waschen und aufhängen, einkaufen gehen und Geschirr spülen. Das ist für einen Jungen wohl eher ungewöhnlich, nicht wahr?

Leo mochte auch nie zu spielen, denn im Spiel braucht man immer Glück, und die Chance zu verlieren immer zu gegeben. Und er wollte sich nie als Verlierer fühlen. Doch Mikado war da anders; es erforderte Geschick und beim Spielen mit Anita und dem Mikado, jedes Stäbchen einen anderen Wert, so lernte er auch das Zählen. Er lauschte den Älteren, adaptierte ihre Sprache und ihre Weltsicht. Dadurch erreichte sein Intellekt das Niveau eines Zwölfjährigen, obwohl er gerade erst sechs Jahre alt geworden war und seine Schullaufbahn begann.

Leo war zwar nie der Größte, oft der Jüngste, doch stets der Mutigste. Diese Eigenschaft behielt er bei und führte sie in seinem Leben fort.

Mit 13 Jahren wurde Leo zum jüngsten Boss eines städtischen Parks, den es je gegeben hatte. Die Erwachsenen mussten auf ihn hören, weil er sich an die Mitglieder der Berti-Gang erinnern konnte, die ihn so schwer verletzten, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Vier Wochen vergingen, bis er wieder selbstständige gehen konnte. Einige von ihnen könnten aufgrund bestehender bedingter Haftstrafen ins Gefängnis kommen, falls er aussagen würde. Es mag wie Erpressung erscheinen, aber sein Ziel war nobel – ein friedvolles und liebevolles Zusammenleben. Der Park wurde zu Leos Park, vielleicht der einzige in der Stadt, der vollständig eine Leo-Zone war.

Es bedeutete, dass sich alle, egal ob Mann oder Frau, Erwachsener oder Kind, friedlich verhalten mussten. 

Früher üblich, mit den Fingern durch aufgetürmte Frisuren zu fahren, um Spaß zu haben. Und Damenhandtaschen waren jetzt genauso tabu, für das Herstellen von Bärten aus der darin enthaltenen Watte. Rothaarige, Schielende, Bucklige, Stotternde und auch Sigurd mit seiner Hasenscharte waren nun im Park willkommen.

Natürlich lief nicht alles unter dem Motto: Leo kam, sah und siegte.

Da der Polizeifunk regelmäßig abgehört wurde, kamen neben Polizei und Rettungsdiensten auch Reporter zum Ort des Geschehens. Wenn Leo blutig war, galt er als Opfer. Waren es die anderen, das auch meistens der Fall war, wurde Leo als Täter betrachtet. So erlangte er schon mit 13 Jahren in den Medien den Ruf eines "stadtbekannten Schlägers", ein Image, das ihm anhaftete. In seinem Umfeld bekam er den Spitznamen "Brutalowitsch", eine Mischung aus seinem Namen und seinem Kampfstil.

Im Alter von 15 Jahren verließ er sein Elternhaus, bezog eine eigene Wohnung und übernahm die Kontrolle über sein Leben. Er begann eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Seine Erfahrungen, über Jahre hinweg den Haushalt für seine vierköpfige Familie geführt zu haben, während seine Mutter unermüdlich an der Nähmaschine arbeitete, waren nun von unschätzbarem Wert. Als attraktiver und charmanter junger Mann fand er leicht Mädchen, die bereit waren, ihn auf jede denkbare Weise zu unterstützen.

17 war Leo, als er auf der Leiter stehend, von einer Kundin verführt wurde. Und er ließ es zu und machte mit. Vier Monate lang war er dann kein Elektriker Lehrling, sondern nur der Herzbub einer 42-jährigen, sehr vermögenden Gräfin und Witwe, bei der er schließlich eine andere Lehre absolvierte und mit einer Reifeprüfung promovierte.

Mit 18 Jahren war er sicherlich der jüngste Leiter einer Flipperhalle in einem Vergnügungspark. Für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, sich absolut nichts vorstellen können: Heute ist es mit Online-Spielen möglich, aber vor der Ära der Mobiltelefone war dies die ultimative Form der Unterhaltung. Die Karibikhalle, so genannt wegen der etwa vier Meter hohen, bunten Blechpalmen am Eingang, verfügte über 19 dieser Maschinen, die je nach eingeworfener Münze ein, drei oder fünf Spiele ermöglichten. Die Atmosphäre war geprägt von klackernden Geräuschen, lachenden Menschen und lauter Musik.

Leo brachte neues Leben in die Halle und das Geschäft, indem er einen Generationswechsel vollzog und die Musik von Little Richard sowie anderen Rocklegenden durch zeitgenössische Hits ersetzte. Die Klänge der Beatles, Rolling Stones, Bee Gees, Lords und der gesamten internationalen Hitliste strömten nun aus den 2 x 400 Watt starken Lautsprechern.
Mit der aktuellen Musik zog er ein neues Publikum an, das begeistert flippte und für klingelnde Kassen sorgte. Die ehemaligen Stammgäste, die Jungs die seinerzeit für den Umsatz verantwortlich waren, wohl inzwischen bereits Väter oder hatten keine Zeit mehr fürs Flippern..

In der Silvesternacht 1969/1970, im Alter von 19 Jahren, war er der auslöser einer Massenschlägerei, wie er einem Mädchen zu Hilfe kam, das gegen ihren Willen von einem Jungen in den Aufzug gezogen wurde. Dabei zog er sich Verletzungen zu, wurde verhaftet und am 2. Januar um 10 Uhr in die U-Haft überstellt. Um 16:30 Uhr wurde er bereits wieder freigelassen, nachdem er von einem Beamten, der für ein Ministerium arbeitet und eine Sondervollmacht des Bundespräsidenten besass, rekrutiert wurde. Leo soll im Rotlichtmilieu für das Vaterland spionieren, um anschließend, sofern er es überlebt, ein Bürger mit einwandfreiem Leumund zu werden. Seine Polizeiakte wird der Beamte persönlich vernichten.

Mit 19 Jahren wurde Leo vermutlich der jüngste Zuhälter in dieser Stadt und wichtig ist es zu erwähnen, dass er sich nur als Aufpasser sah, es nur seine Rolle war die er spielen musste und Leo von „BABY“ keinen einzigen Schilling er von ihr genommen. Und sie brauchte ganz besonders einen der sie beschützt, aber dazu später. Seine Einkünfte bezog er als Kassier für Spielschulden, uneinbringlich galten diese und er mit 50% an den Einnahmen beteiligt. Aufgrund seines jugendlichen Aussehens gab ihm eine Wochenzeitung den Spitznamen "Babyface". Doch fettgedruckt stand auch: Unberechenbar und gewalttätig. Leo nützte das, ging aber verständnisvoll und meist empathisch auf die Schuldner zu, sie auch wissen ließ, er könne auch anders werden, was sich als erfolgreich erwies. Er war auch erfolgreicher als sein Vorgänger, der Türen eintrat, Ohren abschnitt und Finger in Autotüren klemmte. Wahrscheinlich ist er an den Falschen geraten, denn er wurde erschossen.

Dann gab es in der Stadt einen aufstrebenden Rotlicht-Boss, Leo brauchte seine Hilfe. Ein überalterter Zuhälter seine Baby-Doll entführt. Das allerdings in der Szene ganz und gar unüblich und Leos Freunde oder auch neue „Kollegen“ es gleich auch persönlich nahmen. Eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen zwei Vierteln eines Bezirkes schien möglich. Doch jener Big Boss wurde von der Wirten seines Stammlokals darüber in Kenntnis gesetzt. Er regelte es mit einigen Anrufe und Baby Stand kurz darauf wieder in der Türe.

Und dieser Big Boss wollte Leo nun kennen lernen und ganz besonders auf großen Wunsch seiner Stieftochter Traude. Bingo, Leo im Revier des Löwen. Als Leo bei ihm seinen Dienst antrat, übte er einen positiven Einfluss auf den Boss der Bosse aus, insbesondere in der Art und Weise, wie dieser seine Macht ausübte. Rettete mehr oder weniger gleich einmal einen Mann, dessen Kopf bereits zu lange in einen Plastiksack gesteckt wurde, um aus ihn einen Namen zu bekommen. Leo beherzter einschritt, als er eigentlich vor hatte, den Glatzkopf dieser so breit wie hoch einfach mit der Schulter umrempelte, den Plastiksack an sich nahm und von allen verlangte, die ich im Büro aufhielten, ihn mit ihm alleine zu lassen, er regelt das. Außer der jungen Frau die eher unbeteiligt das Ganze verfolgte, die ging nicht, sondern half jetzt Leo. Stellte sich zu dem jungen Burschen, der sich langsam wieder erholt; „Einen Namen braucht er“ zeigt auf Leo. „Er hat dir gerade das Leben gerettet. Ich bin die Ärztin und hätte es ebenfalls versucht, aber? Gib ihm den Namen. Dieser meinte, wenn er ihn sage, ist er tot. Wie es ausgegangen ist, kommt noch genauer, jedoch ab dieser Minute seines beherztem Eingreifens hatte Leo einen Riesen Fan, nämlich Traude.
Die 70er Jahre waren eine schwierige Zeit für den aufstrebenden Rotlichtboss, Justiz, Polizei war gekauft, da war nichts Schlimmes zu befürchten, er es verstanden sich ein Netzwerk bis hinauf in die Führungsetage der Republik aufzubauen. Nicht nur dass er die meisten Nachtlokale der Stadt besaß sonder immer wieder mussten ihn „Kollegen“ um eine Gefälligkeit bitten, wenn jemand von seinem Umfeld, „unschuldig“ hinter Gitter saß. Das machte ihn stark, und Reindhard Fähnrich thematisierte es in seinem "Tango Korupti" recht plastisch.
Aber der Zuzug von jugoslawische Gastarbeiter, die auch ihren Spaß und Abwechslung wollten, ihre Frauen ja weit weg, zu Hause. Jedoch unsere einheimischen Liebesdienerinnen wollten die "Knoblauchfresser" nicht bedienen. So tauchten Jugoslawische Zuhälter mit ihren Frauen auf, sahen ihre Chance, kauften sich in Lokale ein und Tag täglich gab es Blutzoll, zwischen einheimischen und „zugewanderten „ rivalisierenden Zuhälter.

Das musste beendet werden, und Leo wurde später, als Schwiegersohn in „SPEE“ zum Chefverhandler mit einer Vollmacht von den drei mächtigsten Rotlicht Bossen ernannt. Warum gerade er? Ein mächtiger Jugoslawischer Mafia Boss schickte seinen jüngsten Sohn, er sollte sich beweisen und war nur wenig älter als Leo. Beide fanden sich sofort sympathisch, aber jeder stand unter einem enormen Erfolgsdruck. Eine Lösung musste gefunden werden und in einem Eisenbahnwagon saßen sie vor dem Stadtplan. Leo teilte die Stadt mit einem Filzstift in Zonen auf, abgesprochen und Rücksprache mit den Bossen, gab eine Akzeptable Lösung. Man brauchte Straßen mit Baumbestand und da gab es nur wenige.
So ist dann auch die Gettobildung in manchen viertel der Stadt erklärbar, und ja, Leo fühlt sich auch deswegen etwas schuldig, doch damals währen solche Überlegungen falsch gewesen.

Leo hat seine Mission vor allem mit Unterstützung von Traude, die in diesem Milieu ja aufgewachsen ist und viel innsiderwissen Leo weitergab, ohne zu Ahnen, dass Leo kein krimineller war, den er nur spielen musste. Leo alles erfolgreich erledigt, verletzt durch ein Messer, das in seinem Knie einen ziemlichen Schaden anrichtete, erlebte er die Verhaftungswelle vom Krankenbett aus.

Mit 20 Jahren wurde Leo, wie versprochen und mit einem einwandfreien Leumund, zum Präsenzdiener.

Aber auch das stellte sich als nicht so einfach heraus! Normalerweise wird man mit 19 Jahren eingezogen, und eine Verschiebung aus privaten oder geschäftlichen Gründen ist unmöglich. Doch Leo war bereits 20? Und der Kasernenkommandant ordnete Nachforschungen durch den Heeres-Nachrichtendienst an, um mehr über Leo herauszufinden. Polizeilich gab es keine Anhaltspunkte, aber in den Medienarchiven wurde man doch schließlich fündig. Die veröffentlichten Gewalttaten von Leo Witsch hätten zu Verurteilungen führen müssen. Und er hatte auch einen triftigen persönlichen Grund, Leo zu verfolgen.

Leo mit seiner Enkelin befreundet, sie war viel mehr als nur seine Freundin. Sie lebte mit ihrer Familie im Kasernenbereich, hatte gewisse Freiheiten, die sie Leo zukommen ließ. Wie F.n.D. Hieß Freitag nach Dienst, Urlaub übers Wochenende, für Rekruten in der Grundausbildung ganz und gar unüblich. Aber natürlich mit ihr, da Papa, Herr Oberstleutnant, seine Tochter über alles liebte.

Und so übergangslos könnte man die nächsten spannenden 20 Jahre im Leben von Leo berichten. Er ein Pionier in verschiedenen Branchen, meists besonders erfolgreich und lebte hier in diesem Land Österreich den amerikanischen Traum, für ihn galt! : "Einfach machen"!

 

 

Bezugnehmend auf das vorhergehende Kapitel ist es nicht einfach, im aufregenden Leben von Leo Witsch einen Anfang zu finden, der zugleich das Ende einer anderen Geschichte wäre, weil!

Die ersten Versuche, chronologisch über seine ersten 21 Lebensjahre zu berichten, sind gescheitert.
Warum nur bis 21? Sein weiteres Leben müsste in einer Trilogie dargestellt werden, sehr viele Beziehungen, einige Berufe und ihm Ereignisse passieren, wie sie nur einem Menschen widerfahren können, der sich eben vor keinen neuen Herausforderungen fürchtet.

Wie in jedem Buch oder Film, in dem sich zu Beginn nichts Wesentliches ereignet, geschehen Dinge, ohne dass man noch weiß, WARUM? In der Umgangssprache wird dies als „fad“ bezeichnet, was langweilig oder geistlos bedeutet.

Und in einem von Ordensfrauen geführten Internat als fünfjähriges Kind zu leben, war keineswegs idyllisch und nicht der Stoff, aus dem Träume werden.

Aber bereits in jungen Jahren wurde deutlich, dass Witsch sich von seinen Altersgenossen unterschied. So sein bewustlos stellen, er viel zu lange eingesperrt in einer Besenkammer führten dazu, dass eine Notärztin Anzeige gegen die Internatsleitung erstattete. Er den Bischof beschäftigte, was schließlich später die Versetzung der Oberin zur Folge hatte.

Das liefert zwar genug Stoff für mehrere Kapiteln, doch ist das genug um den Leser bei der Stange zu halten?.
Hier entscheidet es sich, ob der Autor es vermag, Spannung und Neugier zu wecken. Der Leser in die Handlungen integriert, aufgefordert wird und muss mitdenken, um sich Namen zu bestimmter Charaktere zu merken um dem Thema sinnerfassend folgen zu können, wird er in die Handlung einbezogen und es werden Fragen gestellt. Um DAS FADE AUSZUSCHLIESSEN, beginne ich provokativ mit dem Reizwort;

Brutalität.

Brutalität lässt niemanden kalt, sei es durch die tägliche Berichterstattung in den Medien oder sie passiert im persönlichen Umfeld. Vielleicht selbst ein Betroffener, oder wie Leo, dieser ausgesetzt.

Leo war einer erheblichen Brutalität ausgesetzt, doch muss erwähnt werden, dass er selbst auch zu solchen Handlungen neigte. Sein Spitzname im Park, „Brutalowitsch“. Eine Mischung aus seinem Namen und seinem Kampfstil. Es dadurch entstand, weil er keine andere Möglichkeit fand, alle seine Aggressionen zu kompensieren, und Er ein Ventil benötigte, um sich nicht selbst zu zerstören.


Der Hosenriemen seines Erzeugers wäre da zu erwähnen. Warum?

Es folgt ein Beispiel, oder mehrere, dazu fehlt mir noch der Plan, aber dieses Szenario sich immer wieder periodisch wiederholte.


Hätte Leo es verhindern können, indem er sich geschickter anstellte? Nein, genau das wollte er nicht; er wollte nicht schleimen oder um Verzeihung betteln, wo es nichts Wesentliches zu entschuldigen gab. Er wollte seinem Peiniger ins Gesicht lachen, obwohl der Schmerz ihm Tränen in die Augen trieb. Es war natürlich kontraproduktiv, ja sicher, aber so führte Leo einfach sein Leben. Das macht den Leo Witsch eben aus. Nicht den einfachsten Weg, sondern er musste sich selbst treu bleiben. Kein Abbiegen nach links oder rechts, nicht den Weg des geringsten Widerstands.
Leo lachte seinen Peiniger aus, um ihn zur Weißglut zu treiben; eine andere Möglichkeit, ihn zu ärgern, kannte er nicht. Kein Laut war von Leo zu hören, und damit hatte er Erfolg, denn als er 13 Jahre alt wurde, hörte es auf. Sein Vater verlor das Interesse an ihm, und Leo wich ihm geschickt aus.


Für viele mag das krass klingen, abnormal, und ja, das war es auch. Leo war eben nicht NORMAL! Er zeigte autistische Merkmale, doch vor etwa 70 Jahren existierte keine solche Klassifizierung. Der Begriff „gestört“ wurde verwendet, einige Lehrkräfte sprachen von „hyperaktiv“, und im Volksmund galt er einfach als „ein asoziales G’frast“.

Leo nennt seinen Vater, wenn er von ihm spricht, „Erzeuger“. Wenn man die Zeit, die sie im Leben miteinander gesprochen haben, zusammenzählt – er wurde 64 – kommen keine vier Stunden zusammen. Deshalb war Leo auch nicht auf seinem Begräbnis; er hätte es als heuchlerisch empfunden. Er hätte es nicht ertragen, wenn am Grab seines Vaters Lobreden gehalten worden wären, wie er doch für seine Familie da war, hart gearbeitet und gesorgt hat. Ja, das hat er, das stimmt, er war fleißig, hat in seinem Urlaub so manchen „Pfusch“ gemacht, um einen gewissen Wohlstand zu erhalten. Die „goldenen Hände“ hat Leo von ihm geerbt, dafür ist er dankbar. Aber die ganze Familie, die vielen Tanten und Onkel, die Leo hatte, sie wussten von den Misshandlungen, man konnte sie sehen. Fremde, mit denen Leo Kontakt hatte, konfrontierten den Vater damit, allerdings ohne Erfolg.

So stellt sich die Frage: warum?
Leo verbrachte seine frühen Kinderjahre in einem Internat und war nur an den Wochenenden zu Hause. Was könnte ein hübscher, blonder Junge mit einem lieblichen Gesicht wohl angestellt haben, um eine derartige Antipathie bei seinem Erzeuger zu erzeugen? Eigentlich nichts. Wir müssen weiter zurückblicken, bis fünf Monate vor Leos Geburt.

Eines Tages, als sein Vater nach Hause kommt, erwartet ihn Besuch. Eine Frau und drei Kinder sitzen am Tisch, genießen Kaffee und Gugelhupf. Ein Junge, ein etwas größeres Mädchen und eine Frau, eine Kindfrau. Diese kommt Leopold bekannt vor, aber nicht sofort, denn die Person, die er damals kennengelernt hatte, war zierlich, niedlich. Und diese Frau?
>Jo, Poidl, des is de Inge, von dau’mois wo ma den Schweinsbrot‘n koppt haum. Du Host ihr a Kind g‘mocht, du Depp. Des hot jo miss‘n amoie passiern mit deinan Weibergschichtn. Bist wie dei Votta, hinter jeden elendigen Rock her. Na do kaunst da dein Traum vom eigenem Friseur Saloon in die Hoor schmieren. Damit kaunst ka Familie ernährn! De musst jetzta Heratn, an Unehlichen Witsch gibt’s net in unserer Hyrachy! Sogt der Opa.<

Leos Urgroßvater war der Opa, der "Kohle-Baron" und Millionär. Als K & K Hoflieferant, lieferte er das Jahr 1905 an das Schloss Schönbrunn (120 Küchen) 96 Tonnen Steinkohle für 28.000 Kronen. Doch mit dem Währungszusammenbruch 1924 bekahm mann für diese Summe nur noch drei Schilling, So viel wert, wie drei Laib Brot. Nach einem Schlaganfall übertrug der fast blinde Baron die Geschäfte an seinen Sohn, Witsch den IV., der jedoch wenig Interesse zeigte. Trotzdem blieb der Baron das Oberhaupt des Hauses, und sein Wille wurde stets umgesetzt.


Und für Inge, die dieses Gespräch in ihren Tagebüchern in mehreren Versionen festhielt, war es unangenehm, wie man in ihrer Gegenwart in der dritten Person über sie sprach.

Und für Leopold war es der ultimative Alptraum. Er war gerade dabei, Gespräche mit seinem Chef über die Übernahme des Saloons zu führen, da dieser nach Amerika auswandern wollte. In der Nachkriegszeit schnitt man sich in der Familie gegenseitig die Haare, einige mit Talent, andere weniger. Die Besatzungssoldaten, die aufgrund der Nähe zur Kaserne den Salon am Leben erhielten, würden, so munkelte man, irgendwann abnehmen.

Und um auf den Auslöser zurückzukommen, warum es wieder schillernde, bunte Streifen in Blau, Grün und Gelb gab, war es eigentlich eine harmlose Sache:

>hoi ma zwanzig Dreier<

Dreier waren Filterlose Zigaretten und das holen, an einem Sonntag Nachmittag zum Wirten ums Eck.
Er ein Kettenraucher aber trotzdem, zu wenig gebunkert, oder zu viel geraucht und ganz plötzlich sind sie Alle? Automaten gab es noch nicht, also 20 Stück Dreier, offen, ohne Schachtel in einer Serviette, nur keine verlieren oder umbiegen. Sich als kleiner Knirps bis zur Schank durchwurschteln und auf sich aufmerksam machen? Das braucht schon einmal seine Zeit und dann darf da ja nicht die Wohnungstür bei den Hausmeister Kinder, die beide ungefähr in seinem Alter waren, offen stehen, denn sonst? Schnell Mal noch die eine neue Micky Maus oder Falk, der blonde Ritter ohne Furcht und Tadel, durchgeblättert? Lesen konnte er noch nicht, aber zu den Bilder sich selbst seine eigene Geschichte zusammen reimen, an Phantasie fehlte es ihm nicht.


Und das dauert auch und sein Vater schon auf Entzug, schickt seine Frau los, um ihn zu suchen und dann? Gab es eben „Riedeln“, rote und blauen Streifen auf der Haut, Blutergüsse im Volksmund.
Selber Schuld! Klar warum macht er das? Will er seinen Alten damit provozieren? In gewisser Weise ja, gar nicht so abwegig und von weit her geholt, denn etwas anderes hat er nicht, um ihn zu zeigen, dass er ihn nicht Leiden kann. Er seinen „Vater „ für ein Monster hält und ihn oft oft den Tod gewünscht.
Andrerseits, hatte Leo auch nie Zeit, Freizeit für sich. Zeit wo er hätte machen können, dürfen, was er wollte. Nein, gab es nie, denn es gab immer etwas zu tun. Jedenfalls nicht um gemütlich in Comics zu blättern. Besser war es bei der Nähmaschine zu stehen und Krägen von den Fäden zu befreien oder fertig genähte Teile umzudrehen oder mit Otto seinen Bruder spielen.

Spielen! Wenn er das Wort schon hörte, er schon mit den Zähnen knirschte. Die unmöglichste Beschäftigung, reine Zeitverschwendung war für ihn so etwas, so sah Leo das Spielen. Zeichnen, ja, dass war etwas anderes. Auch 50 Mal das selbe Motiv, das wurde nie fad. Einen Pferdekopf, Katzenköpfe, und Mädchenköpfe, genauso wie die Comic Figur „Goffy“ zu skizzieren. Er mit einen einzigen Strich ohne abzusetzen verstand, den Dagobert Duck zu porträtieren, in einem einzigen Zug und schneller und immer schneller.

Leo wie bereits geschrieben, ein ungewolltes eben passiertes Kind und hätte seine Mutter ihren Zustand früher richtig gedeutet, hätte sie eine Abtreibung ins Auge gefasst. Verboten und Lebensgefährlich war es und trotzdem gab es jeweils zwischen jeder Geburt seiner vier Geschwister eine durchgeführte und gelungene Abtreibung.

Leo mit diesem Gefühl als Sensiebler Krebsgeborener aufgewachsen, machte schon etwas mit ihm. Zumal er sich nur an eine Mutter erinnert, der immer wieder Tränen über ihre Wangen laufen sah. Leo, wenn sie bei der Nähmaschine sass an ihr hochklettert, sie umarmte, um sie vor ihm zu schützen, denn damals hatte er sich noch im Griff und schlug noch nicht auf Leo hin.
Zornig über was auch immer, verabschiedet er sich in seiner Fäkalien Sprache und ging zum Wirten, um erst gegen Mitternacht zurückzukehren. War Leo der Anlass gewesen, musste er sich etwas von seiner Mutter anhören.

Aber auch seine Mutter war nicht fähig, ihm Aufmerksamkeit und eine zärtliches Umarmen zu geben. Leo sich solch eine Umarmung ein gedrückt werden, oft gewünscht hätte. Er es bei Mütter beobachtet, die ihre Kinder bei der Schule abholten, sie streicheln und drücken. Hatte er nie und möchte mit nun kein Mitleid erhaschen, oder nein! Stop ja doch! Bleib ehrlich du Kreatur! Wie im sein Vater manchmal betitelte und nannte, sag deinen Leser wie’s wirklich um dich steht!

Ja, Natürlich möchte er jetzt Aufmerksamkeit und auch, ja warum nicht, Mitleid bei dem Leser erregen. Hass, Eifersucht, Neid die negative und liebe wie auch Mitleid findest er als positive Eigenschaften.
Aber zugleich veranschaulichen, dass er es nicht Böse meint, wenn er sagt; er hat nie gelernt zu lieben! Woher auch, mit der Muttermilch alleine? Nein, saugst du das nicht ein, wobei das saugen an den Brustwarzen ein Trauma hinterlässt dass einem Mann sofort wie er diese auf seinen Lippen spürt, in sein Säuglingsalter zurück wirft und er sich kaum davon befreien lässt.
Auch beide Omas haben da versagt. Und Opa überhaupt, der eine taub und blind, der andere Kriegsversehrter mit einem Fuß und Krücken und auf die ganze Welt böse, da war es immer ratsam, nur ja nicht in die Reichweite seiner Krücke kommen.

Aber liebe Leben?


Ja, schon natürlich hat er sein Leben geliebt, womöglich viel mehr als jeder andere „durchschnittliche“ Mann auf diesen Globus. Doch seine Liebe war nie das Feuer das lichterloh brennt und alles verschlingt und rundherum alles vergessen lässt.
Feuer, das aber genauso schnell nur Glut zurück lässt. Manchmal war seine Liebe beständiger, echter, ehrlicher.
Und in dem Milieu in dem sich Leo die ersten Lebensjahre als Teenager bewegte, herumtrieb, gab es auch nicht viele Girls, die an etwas langfristigem wirklich interessiert waren. Jedenfalls damals zu dieser Zeit nicht.
Leo genügt es, und mehr spürte er auch nicht.

 

 

 

Feedback

Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!

Autor

derLeowitschs Profilbild derLeowitsch

Bewertung

Noch keine Bewertungen

Statistik

Kapitel: 5
Überschriften: 4
Sätze: 116
Wörter: 2.516
Zeichen: 15.269

Kurzbeschreibung

Es ist die Zusammenfassung eines Lebens, das nie an Spannung verlor. Ich hatte stets die Gabe, auf Aktion mit Spontanität zu reagieren. Ob es richtig oder falsch war, wird die Zukunft weisen. Doch in dem Augenblick, in dem ich handeln musste und eine Entscheidung treffen, tat ich dies aus tiefer innerer Überzeugung.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Action auch in den Genres Entwicklung, Philosophie, Nachdenkliches und Angst gelistet.