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Sommer und LIEBE(n)

208
12.12.24 00:17
18 Ab 18 Jahren
Heterosexualität
Homosexualität
In Arbeit

Leo Witsch, 1951 in Wien geboren, eine schwierige Kindheit, wechselte viermal die Schule und konnte nie richtige Freundschaften knüpfen. Dafür fand er jedoch leichter Anschluss bei Mädchen, die ihm wichtiger wurden als Jungs. Sogar sein Klassenvorstand meinte einmal, er würde mit einem Rock besser ins Klassenbild passen.

Im Laufe seines Lebens gab er dem weiblichen Geschlecht den Vorrang. Mädchen waren in seinen Augen die besseren Freunde; Sportarten wie Fußball und das Interesse an Autos lagen ihm nicht. Obwohl er mit Mädchen spielte, zog er nie Mädchenkleider an. Er hatte nie das Gefühl, im falschen Körper zu sein. Im Gegenteil, er war ein Junge, der sich für die Anliegen seiner Freundinnen einsetzte und sie verteidigte. Dies führte bis zu seinem 20. Lebensjahr zu 18 Anzeigen wegen Körperverletzung.

Leo Witsch ein wilder Hund? Ganz und gar nicht! In 15 Fällen wurde Notwehr anerkannt und nur in dreien eine Überschreitung der Notwehr festgestellt.

Diese Nacherzählung beruht auf einer wahren Geschichte, die sich während eines 42-tägigen Aufenthalts in Italien ereignete. Sie war aufregend und spannend und scheint eine Erfahrung zu sein, die nur Leo zustoßen konnte – andere hätten sich wohl nie in solche Situationen verwickeln lassen.

Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen über eine Zeit, in der die meisten noch nicht geboren waren und vieles, was uns heute vertraut ist, noch nicht erfunden war.

und ja, über ein Feedback ob positiv oder um Lernfähig zu werden, würde ich mich sehr freuen.

Mit herzlichen Grüßen Leo Witsch

Ich erwache mit schrecklichen Kopfschmerzen. Langsam schlurfe ich zur Balkontür, öffne sie und trete hinaus auf die Terrasse. Ein prächtiges Morgenrot mit leuchtenden orangefarbenen Wolken begrüßt mich – könnte dies ein Zeichen sein, der Beginn eines Neuanfangs? Ein neuer Tag in einer neuen Umgebung bietet die Gelegenheit, das Leben und den neuen Tag zu würdigen, durchzuatmen und Liebe zu empfinden.

Mit diesen Gedanken schlendere ich weiter zur Brüstung. Eine kühle Meeresbrise trägt einen neuen, mir unbekannten, aber angenehmen Duft heran. Fasziniert betrachte ich den Horizont, wo sich das Licht des Meeres mit dem Himmel zu einem Anblick vermischt, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Die Dächer von Lignano glänzen im orangeroten Morgenlicht. Ich drehe mich um, um zurückzugehen;

>>Buongiorno<<

Ein schmales Gesicht, umrahmt von schwarzen Locken, dunkle, funkelnde Augen und ein kleiner Körper, eingehüllt in einen schwarz glänzenden Kimono. Eine Zigarette zwischen ihren Fingerspitzen.

>>Guten Morgen!<< antwortete ich überrascht. Sie räusperte sich, ihre Stimme schien zu versagen.

>>So früh schon auf? Haben sie Termin oder immer so früh, sie aufstehen?<<

Ich möchte antworten, doch es ging mir nicht besser, meine Stimme auch heiserer als üblich!

>>Nein, gibt keinen Termin, nur schreckliche Kopfschmerzen. Gestern etwas getrunken, das ich nicht vertrage oder es war einfach zu viel." Sie nickt verstehend, drückt die Zigarette auf dem Rand des Pflanzentroges aus.

>>Sie warten kurz, ich bringe ihnen dazu super Tablette!<<

Langsam, da barfuß, zu dem Zaun gehe, der die beiden Terrassen trennt. Da taucht sie auch schon wieder auf, der Kimono sich vorne etwas durch den Wind öffnet und ich viel braune Haut erkenne. Aber auch ihr rotes Höschen, dieses nur ganz kurz aufblitzt. Sie ihren Kimono vorne übereinanderschlägt, um mir das Pulver zu geben. Jetzt, mit nur einem Meter Abstand, sehe ich, dass sie schön etwas älter ist. Einige Falten am Hals und um den Mund, doch ihre Figur sehr sportlich und vor allem jugendlich.

>>Sie sind Freund von blonder Frau mit diesem?,<< macht dabei einen ziemlichen Bogen mit ihren Händen vor ihrer Brust.

>>Nein, bin nicht ihr Freund, also bis jetzt noch nicht. Vielleicht ergibt es sich noch, vielleicht auch nicht? Bin als Aufpasser, sozusagen Personenschutz für Blonde Diva mit XL, in Italien gebucht!<< Bringe es auf lustig, wusste damals ja nicht, dass Inge bereits wach und beim Vorhang stand und mithört.

>>OKAY?! Ich bin Angelina! Ihre Aufgabe ist, zu beschützen blonde Frau, was macht sie, sie ist Künstlerin?<<

>>Nein, reist für ein Reisebüro um Hotels zu überprüfen, für die kommende Saison?<<

>>Sie ist die Frau Schaller von Tivoli-Reisen? Morgen, oder richtig ja heute, habe ich Termin mit sie. Büro will fix von mir 24 Zimmer buchen für die ganze Saison. Und sie? Nur ihr Bodygoard, kein Freund?<<

>>Nein. Obwohl? Seit drei Jahren kennen wir uns, bin ihr einfach zu Jung! Aber ich tröste mich immer wieder mit anderen, bei Gelegenheit.<<

>>Klar doch, sind ein smarter Typ, noch so jung und doch schon so große Aufgabe übernommen? Spezielle Ausbildung, sie haben? Karate, schwarzen Gürtel oder so etwas? << sie legt dabei den Kopf etwas schief, blinzelt mit einem Auge und war einfach schön anzuschauen. Und ihre tiefe Stimme alleine schon Amore und Sinnlichkeit verspricht.

>>Nein, nichts dergleichen, nur auf der Straße groß geworden. Aber das genügt auch! Ich gehe kurz hinein, das Pulver nehmen, komme gleich wieder<<

Sie noch immer in der Ecke zu unserer Terrasse angelehnt, sich wieder eine solcher komplett schwarzen Zigarette anzündet, mir das Päckchen herüberreicht.

>>Möchten sie? Aber stark sind sie, meine Sucht, mein Laster, verstehen? Sie?<<

>>Ich rauche nicht, danke! Sie sind von diesem Hotel die Chefin?<<

>>Ja, unsere Familie hier an Küste zur Zeit 9 Hotels besitzen<< Darauf weiß ich jetzt nichts zu antworten, aber frage nach einer kurzen Pause;

>>Und sie sind daher auch Frühaufsteher? <<

>>No, è rimasto, wie sagt man? Übergeblieben, noch nicht geschlafen, Party-Party, sie verstehen?<< Ich nicke zustimmend, kannte ich nur zu gut. Ich oft in die Arbeit, ohne geschlafen zu haben.

>>Und? Jetzt gehen sie schlafen, richtig?<<

>>No! facciamo colazione insieme, nein, jetzt gehe ich Frühstücken, kommen sie mit? <<

Jetzt registriere ich, dass ich nur in meiner Unterhose da stand, ich nicke und:

>>Ja, okay, 10 Minuten unten im Frühstücksraum?<<

>>No, no, Rezeption, Anmeldung, links ein, spazio privato, Zimmer für Privat, 15 Minuten ich brauche! << Sie lacht und macht etwas, was mich um einiges Munterer macht. Um ihre Zeitangabe zu unterstreichen, öffnete sie ihren Kimono, um mir zu zeigen, sie, bis auf ihr Höschen, nichts am Körper.

Ich ins Badezimmer rasieren kann ich mir sparen und beim Duschen? Ausschließlich kaltes Wasser, das auch nicht warm wurde – eine Tatsache, die mir später erläutert wurde: Warmwasser gab es nur zwischen 6 und 11 Uhr sowie von 16 bis 21 Uhr! Unsere Suite umfasste ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit einer Couch, die zu meinem Schlafplatz wurde. Zum Kuscheln kam es nicht, obwohl wir beide gut am Abend sehr gut gelaunt waren.

Obwohl es Anfang Mai ist und man Temperaturen über 20 Grad erwartete, habe ich den grauen Anzug mit einem silbernen Gelee gewählt. Dazu schwarze Schuhe, ein graues Hemd mit einem hohen Doppelkragen und Manschettenknöpfen, anstelle einer Krawatte ein Halstuch. Diese Mode, durch die Bee Gees bekannt geworden. Ein kleines, quadratisches Tuch, das zusammengerollt und mit einem goldenen Doppelring eng um den Hals getragen wurde. Obwohl ich mich in meiner Lederkluft wohler fühle, war dieser Anzug ein anderes Feeling. Ich war mir nicht sicher; aber das Gelle saß straff an meinem Körper, betonte meinen Brustkorb und zwang mich, gerader und aufrechter zu stehen und zu gehen. Kleider machen bekanntlich Leute?

Schaut kurz ins Schlafzimmer, aber Inge schlief, glaubte ich.

Runter ins EG, auch eine neue Erfahrung, solche Aufzüge gab es bei uns in Österreich nicht. Eine winzige Kabine für 2 Personen und Gewichtsbegrenzung 140 Kg.

Ich in die Richtung Rezeption und auf die Türe mit PRIVATO zu steure, sich mir eine kleine schwarzhaarige, mit ebensolchen Wuschelkopf, wohl die jüngere Ausgabe, wie mit der gerade ich noch oben auf der Terrasse gesprochen, sich mir in den Weg stellt.

>>Buongiorno, sie sind der Herr aus der Suit Nummer 62? <<

>>Ja! Ich darf hier mit der Chefin des Hauses Frühstücken!<<

>>Ja, genau, ich bin informiert, meine Schwester hat mir Bescheid gegeben. Möchten Sie Kaffee oder Tee?<<

>>Bitte Kaffee.<<

>>Ei im Glas oder Omelett?<<

>>Bitte ein Omelett mit Speck.<<

Sie öffnet die Tür zu einem sehr kleinen Raum, ein Büro und der ausschließlich für private Angelegenheiten vorgesehen war, Regale mit Ordnern und einem überladenen Schreibtisch.

Sie führte mich zu einer Eckbank in einer verglasten Loggia, alles eng und ich zwänge mich auf die hintere Bank. Mein Sakko noch vorher ausziehe, zum Glück, denn es wurde dann hier her innen ziemlich warm, wie nach etwa einer halben Stunde, die Sonne doch einen Weg durch den Spalt der Häuserschlucht findet.

Vorschau auf Kapitel 2: Angelina oder Giulia?

Angelina, die mich zuerst kennengelernt hat, beginnt Besitzansprüche auf mich zu erheben, sie tritt in Konkurrenz zu ihrer Schwester Giulia. Was als heiterer Dialog in rasend schnellem Italienisch startet, bei dem Giulia mir immer wieder einige, wie sie meint, wichtige Abschnitte übersetzt, wandelte sich diese Debatte über mich, ohne dass ich dazu eine Meinung äußern konnte, dramatisch.

Giulia serviert mir das Frühstück auf einem Servierwagen, der alles enthält, was ich mir nur wünschen könnte: vier Spiegeleier mit Speck, frisch in der Pfanne, sowohl weißes als auch schwarzes Brot, eine Kanne Kaffee und dazu Milch, Zucker sowie frischen Orangensaft. Unsere Blicke treffen sich immer wieder; sie lächelt und zeigt dabei so schöne, weiße Zähne.

In ihrer marineblauen Uniform, bestehend aus Bluse und Bundfaltenhose, mit weißen Kragen und Streifen, sieht sie natürlich besonders attraktiv aus. Ihr Deutsch, welches sie, wie sie sagt, in der Schule gelernt, etwas Akzent, klingt sehr angenehm. Stellten gerade fest, dass wir fast gleich alt sind; sie bereits im April 18, ich werde es im Juli. Unsere Unterhaltung wird von Angelina unterbrochen, was ich jetzt schon als störend empfinde. Und sie übernimmt sofort das Kommando, zu Giulia:

>>In Ordnung, danke dir, du kannst gehen!<< auf Italienisch und Giulia zu mir schaut und für mich es übersetzt. Angelina sicherlich generft aber Giulia noch nicht aufhört.

>>Will ich aber nicht, Schwesterherz, heute ist Sonntag und mein Dienst beginnt erst in einer dreiviertel Stunde! << Und dabei auch jetzt echt die Zunge rausstreckt!

>>Du gehst jetzt! Möchte mit Herrn Witsch etwas besprechen, ALLEINE!<< Wieder in ihrer Sprache doch Guilia schaut mich an auch das alles übersetzt und dann noch zu mir;

>>Teilen Sie bereits Geheimnisse mit ihr?<<, fragt sie und deutet mit beiden Händen auf ihre Schwester. Ich antworte nicht darauf nicht, esse weiter und trinke Kaffee und überlege, in welche Situation ich da nur hineingeraten bin? Ganz ehrlich? Interessieren mich doch beide nicht so wirklich. Ja, beide sind recht hübsch? Anders als eben die Mädels die ich so im Vergnügungspark kennen lerne, aber Julia ist zu jung, verspielt und Angelina eine Party-Lady und auch alt? Denn!

Gestern bummelte ich mit Inge durch die Einkaufsstraße, (die Fußgängerstraße in der Form wie heute gab es noch nicht) und wir stöberten in einem Souvenirladen. Eine Lederbrieftasche weckte mein Interesse, aber Inge mischte sich ein, empfand sie als zu kostspielig. Und jemand nimmt sie mir aus der Hand und murmelte: „ottomilaottocento“. Ich schaue in grüne Augen, blassen Lippen, Sommersprossen und sehe schulterlanges rotes Haar – sie genau der Typ Frau, bei dem mein Trauma voll durchschlägt, sie so ein Girl, für die ich alles machen würde. In diesem Moment konnte ich nicht erahnen, dass sie bald eine größere Rolle in meinem Leben spielen würde. Ich gebe ihr die Brieftasche zurück und fasse für mich den Entschluss, später, aber allein wiederzukommen.

Mein Name höre ich, von beiden wiederholt genannt, mich dieses Herr Witsch? Mich aus meinen Gedanken holt.

>>Hast du für heute schon etwas vor? Ich zeige dir etwas von Lignano. Den Strand, den Jachthafen und die beste Pizzeria des Landes?<< Angelina wechselte plötzlich zum DU, was Giulia sofort und heftig in ihrer Sprache kritisierte. Giulia stand auf und sagte zu mir:

>>Na, viel Spaß mit IHR! Ich habe um 20 Uhr aus, geben Sie mir auch eine Chance, Herr Leo?<< Dabei standen wir ganz nah beieinander, ich spürte ihren Atem und auch ihr Parfum, das ich kenne.

 

Vorschau auf Kapitel 3: 1. Tag Lignano

Wie bin ich hierhergekommen, mit wem und WARUM?

Es ist Samstag, der 4.05. im Jahre 1969.

Gestern reiste ich mit dem Zug an und traf eine schlimme Fehlentscheidung: Anstatt noch die Toilette im Zug zu benutzen, wartete ich bis zum Bahnhof Latisana. Dort allerdings, für mich ein großer Kulturschock – ich öffne die Tür des WCs und nur ein Loch im Boden, an beide Seiten ein Griff an der Wand. Mein erster Gedanke war Vandalismus, doch auch die nächste Toilette war identisch.

So verkneife ich es mir, mit dem Bus geht es weiter zum Hotel in Lignano. 40 krampfartige Minuten, ich im Zug einiges an Kaffees getrunken, um munter zu bleiben. Daher das erste italienische Wort, das ich lernte, auf meine Frage nach dem WC?

>>AHA; Gabinetto?<< Erleichtert stürme ich in die angegebenen Richtung. PHU! Auch nicht das, was ich gewohnt bin: alles ist hier extrem eng und die WC -Schale sehr nieder. Dann? Wo war ich da? Fühlte mich wie ein Riese in einer Zwergenwelt, das kleinste Waschbecken, das ich bisher gesehen habe. Dafür waren die Fliesen außergewöhnlich bunt, so etwas gibt es bei uns noch nicht. Dafür wieder diese Türe so schmal, und anstelle der üblichen Türklinke gibt es nur einen runden Griff mit einem Knopf in der Mitte, gar nicht so einfach, um wieder hinauszukommen.

Meine Begleiterin, die der Grund für meine Reise ist, spricht perfekt Italienisch. Heißt Ingeborg aber für mich Inge und eine Angestellte des Tivoli Reisebüros. Und meine Aufgabe ist es, auf sie aufzupassen, dass sie genauso wohlbehalten nach Wien zurückkommt, wie sie weggefahren ist.

Ich weiß, trotz ihrer 23 Jahren durch ihren Bruder, mein Berufsschulkollege, von ihrer Jungfräulichkeit, sie noch nie einen Freund gehabt. Bereits nach den ersten zwei Wochen Schule er mich auf sie heiß gemacht, habe schon einige Mädels bereits kennengelernt, doch so eine fehlt mir noch auf meiner Wunschliste, warum? Weiß ich auch nicht, denn im Park bei den Verwachsenen heißt doch eh! "Fang dir ja nie etwas mit einer Jungfrau an, die bekommst du nie wieder los!" Also ein Spiel mit dem Feuer, würde mich aber reizen, denke ich.

Sie, die Inge ein "Alphaweibchen" und ihren Bruder echt total unterdrückt. Er wäre an und für sich ein attraktiver Bursch, mit Bart und auch Brusthaare vorzuweisen, ich ihn ehrlich darum beneide. Denn ich, mit meinen fast 18 Jahren, noch keinen Bartwuchs, was mich natürlich deutlich jünger macht. Und er, der Karl-Heinz, steckt voll durch seine Schwester in einer Entwicklungsstörung, er stark errötet und auch manchmal stottert, wenn es mit Mädchen zu tun hat.

Aber ich ihm unterstütze, wo es nur ging. Auch erfolgreich verkuppelt und seit drei Jahren bemühe ich mich um diese Inge. War mit ihr im Kino, "Lovestory" und "Dr. Schiwago", wobei die seit Monaten immer ausverkauft und Karten schwer zu bekommen waren. Auch in der Tenne tanzen, aber alles ohne den gewünschten Erfolg. Jetzt allerdings gibt es Hoffnung, fünf Tage habe ich Zeit, um sie eventuell von dieser Jungfräulichkeit zu befreien. Bin überzeugt, dass auch niemand anderer besser dafür geeignet wäre, als ich. Deswegen stimmte ich auch sofort zu, als Inge in meiner Spielhalle aufkreuzte, wo ich neben meiner Elektrikerlehre, dort von 18 bis 23 Uhr in dieser Karibikhalle, eine Spielhalle in einem Vergnügungspark als Aufpasser tätig bin. Geldwechseln, auch Flipper reparieren und von einer erhöhten Glaskabine alles überwachen und vor allem, für die aktuelle Musik verantwortlich.

Und auch Inge kaum wiedererkannt, einen weißen Hosenanzug, neuer blonden Kurzhaarschnitt, rote Stöckelschuhe, eine rote Handtasche und eine rote Leder-Bomberjacke. Sie mich engagierte, für 5 Tage, Reisekosten und Aufenthalt übernimmt sie und es geht nach Lignano, Sabiatorre und Pineta. Ich soll, als ihr Aufpasser, sie begleiten. Sie für ihr Reisebüro verschiedene Hotels besuchen und Verträge für die kommende Saison abschließen.

Im Hotel angekommen, bezogen wir ein Apartment mit Dachterrasse, packten die Koffer aus und gingen hinunter in den Speisesaal zum Mittagessen. Von den circa 40 Tischen, waren, da noch Vorsaison, nur sechs Tische gedeckt.

Vorspeise gab es Pasta Jutta, ob ich so etwas zuvor schon einmal gegessen habe? – ich glaube nicht. Die Hauptspeise bestand aus gegrilltem Fisch mit Kartoffeln und dem, was ich damals als "grüne Tannennadeln" bezeichnete, die aber überraschend gut schmeckten.

Obwohl ich normalerweise nie Alkohol trinke, probierte ich den Tischwein, da es offensichtlich keine Alternative gab. Nach dem dritten oder vierten Glas war ich schon beschwingt und besonders gut gelaunt. An den benachbarten Tischen saßen Deutsche, die mit ihrem "lecker" und ihrem Deutsch auffielen. Ich versuchte erst gar nicht, mich anzupassen, sondern blieb bei meinem Wiener Dialekt. Ich erinnere mich nicht mehr genau an meine Erzählungen, aber ich hatte meine Zuhörerschaft. Zum Dessert gab es Vanillepudding, auch etwas, das ich schon lange nicht mehr gegessen hatte.

Und an dem ersten Tag meines Italienaufenthalts, wurde ich verführt, Alkohol zu trinken, Inge mich dazu animiert und ermuntert, sie auch fest mithält. Den ganzen Nachmittag mit ihr unterwegs, und ich spüre es fast körperlich, die Blicke der Männer.

Die Italiener doch eher kleiner und ich mit meinen 173 cm Körpergröße in der mittleren oberen Liga. Und Inge noch einen Kopf größer, dazu ihre Stöckelschuhe? Normalerweise ist das Verhältnis, so behaupte ich jetzt einmal, ist 1:100. 99 Mal die Frau kleiner, oder zumindest gleich groß wie der Mann. Wir daher krass auffielen, man schaute uns, nach! Sie sich, nein, ich mich bei ihr einhängt, sie mich umarmt oder wir und die Hände gaben. Und ehrlich? Fühlte mich dabei nicht wohl, so neben ihr, und irgendwie, da sie die Sprache beherrschte, sie so auch das Tempo vorgab und entschied, wo wir hingehen.

Ich es begrüßte, wie sich die Sonne verabschiedet und wir uns in Richtung Hotel auf den Weg machen, ich sowieso keine Ahnung mehr, wo das jetzt genau stand.

Vorschau auf Kapitel 4: 2. Tag Lignano und Angelina

Lerne Italien und Lignano kennen und Angelina ganz in ihrem Element. Erstes Zerwürfnis mit Inge, sie besteht auf meine Begleitung und...?

 

Ich sitze in der verglasten Loggia des Hotelbüros. Es ist Sonntag, und Giulia ist gegangen, nicht ohne zu protestieren, und hat die Tür offen gelassen. Angelina murmelt etwas in ihrer Muttersprache, steht auf und schließt die Tür. Bald darauf wird geklopft. Angelina!

>>Sì, per favore?<< Inge tritt ein und fragt mich:

>>Frühstückst du nicht mit mir?<< Ich räuspere mich, denn irgendwie ist mir die Situation unangenehm, es scheint alles aus dem Ruder zu laufen.

>>Nein, ich habe bereits eine Einladung und...<< Meine Erklärung wird abrupt unterbrochen, als Angelina aufsteht und sagt:

>>Ho invitato il signor Witsch.<< Sie zu ihr!

>>Wir beide haben doch Termin, heute 15 Uhr!<<

Inge ringt mit sich, beherrscht sich jedoch. Letztendlich müssen persönliche Empfindungen hinter geschäftlichen Belangen zurückstehen; sie nickt lediglich und schlägt die Tür zu. Angelina lächelt, was sie besonders anziehend macht, und sie wendet sich mir zu:

>>Wie haben sie sich kennengelernt?<< Ich überlege, schenke mir noch etwas Kaffee nach und entscheide mich, es genau so zu erzählen – sowohl das Wie als auch meine Beweggründe, das Warum. Als sie mich nach meiner Wortwahl speziell über die Jungfräulichkeit von Inge befragt, erkundigt sie sich nach meinem Alter und?:

>>Du Erfahrungen mit Frauen schon gesammelt?<<

Ich beschließe, meine Metapher zu nutzen. Warum sollte ich auch nicht? Sie hat sich ja immer bewährt. Ich nehme ihre freie Hand, in der sie gerade keine Zigarette hält, und fange an. Vielleicht kennt ihr den Kindervers: "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der liest sie auf, der trägt sie nach Haus", und so weiter. Dabei werden die Finger leicht gedreht, dass Assoziationen aus der frühesten Kindheit weckt. Ich bereits 11 Jahre wie das erste Mal gehört, Gänsehaut und nie mehr vergessen.

Nehme ihren kleinen Finger und ja, er ist wirklich, klein! >>Lovana, aus meiner Klasse , sie ist 12.<<, Ringfinger: >>Irene, Lovanas Cousine und 15<<. Mittelfinger, drehe diesen: >>Hilde, aus meiner Klasse sie14<<. Ringfinger: >>Traude, auch aus meiner Klasse und 16, habe viermal die Schule gewechselt. << Zeigefinger: >> Conny, 14. und eine Dunkelhäutige << Daumen; >>Martina, mit mir selbe Klasse, schon 15. << Wie ich ihre andere Hand nehme, sie mir diese wegzieht, mir eine bekannte Reaktion, bisher es keine so einfach akzeptierte. Ich winke, blieb hartnäckig und sie nur zögernd mir ihre Hand reicht. Daumen: >> Lizzy, sie 28.<<, Zeigefinger drehe: >>Lintschy 14. << Mittelfinger; >>Mascha, bereits 43 <<. Jetzt legt sie beide Hände in ihren Schoß, schüttelt den Kopf.

>>E, Vero? sciocchezze! Wirklich war? << Ich nicke und lehne mich zurück und lache und murmle;

>>Sind alle, bis heute!<< Angelina hält sich beide Hände vors Gesicht, verschränkt die Finger und stützt ihren Kopf darauf, während sie mich prüfend und mit einem Kopfschütteln betrachtet.

>>Leo, Leo, das ist eine Katastrophe für mich. Was werde ich nur mit dir anfangen?<<

>>ich bin neugierig aufs Meer und den Strand, oder?<<

>>Mit dem Anzug und den Halbschuhen? Schick, sicher, aber hast du nichts Sommerlicheres?<< Ich verneine.

>>Nein! Ich hatte vor, hier alles zu besorgen, was ich benötige!<<

>>Komm, ich habe genügend Sachen von meinem Ex, die dir passen könnten!<<

Es hat dann etwas gedauert, ich in Unterhose und verschiedene Hemden probiere und auch Badehosen, das bedeutet, ich eine kurze Zeit blank, sie sich neben mir, auch nicht prüde, umzieht. Das rote Höschen mit einer Shorts tauscht. UND!

Ich bin der Leo, groß geworden unter und mit Mädels, lebe ohne Berührungsängste und wie mir oft schon bestätigt wurde, fesch, sympathisch und gut gebaut.

Daher ergab es sich, ich jetzt nicht der Verführer, sondern der Verführte war und Kondom? Habe ich ja immer bei mir, in der kleinen Hosentaschen rechts unter dem Gürtel, in der Verhüterly-Tasche. So dauert es eine gute Stunde, bis wir beide unterwegs zum Strand waren.

Vorschau auf Kapitel 5.

Wurde ich gerade von Angelina verführt, oder auch verführen lassen, so am Strand von Lignano, auf dem Liegestuhl ich Angelina zeigen durfte, was ich drauf habe.

 

Lignano, 1969:

Die Saison begann am 3. Mai, und es ist später Vormittag des Samstags, 4. Mai. Das Wetter ist sommerlich warm mit 26 Grad und einer leichten Brise vom Meer. Angelina und ich machen uns auf den Weg zum Strand. Spüre zum ersten Mal in meinem Leben den warmen Sand unter meinen Füßen, meine Sandalen in der einer Hand, die andere um Angelinas Hüfte.

Das ging wirklich schnell und leicht denke ich mir, für mich war das auf alle Fälle ein Rekord: Um 5 Uhr morgens Angelina auf der Terrasse erste Mal gesehen, gemeinsam gefrühstückt, und dann ergab sich alles Weitere ganz von selbst. Ich verweigerte mich nicht, das ausziehen und anziehen dauerte dann fast eine Stunde. Jetzt stehe ich mit ihr beim Meer, kleine Wellen sich gegen den Strand schieben, das Wasser für mich noch zu kalt, um darin zu waten. Auch von den Urlaubs-Ansichtskarten solch einen Badestrand ganz anders in Erinnerung. Da lag ziemlich viel Seetang, mit Müll, breit über den Strand verteilt.

Einige aber trotzdem draußen im Meer zu sehen, denn zwei Reihen der Liegestühle und Sonnenschirme bereits aktiviert. Ein Papa mit seinem Sohn eine Sandburg baut, mit Wassergraben und allem. Er baut und sein Filius, mit einem kleinen Kübel hin und her läuft, den Burggraben zu füllen.

Wir beide, seit wir das Hotel verlassen haben, noch nichts gesprochen, bis sie dann;

>>das mit dir war gut, also so richtig gut gut. Woher weißt du solche Sachen? Wer hat dir das gelernt? <<

>>Sie hieß Mascha, ich war damals 17 sie bereits 43. Ich war 18 Wochen ihr Herz Bub, zusammen mit ihr 24 Stunden, Tag für Tag. Gab für mich kein Arbeiten mehr, nur Kasino, Theater, Partys und Sex. Oft auch mehrmals am Tag, wenn sich Gelegenheit ergab. Egal ob eine einsame Telefonzelle, ein offenes Kellerabteil in einem Museum oder ihrem Alfa Romeo, dieser mit Liegesitze als Zubehör. Sie meine Lehrmeisterin, und sie konnte richtig garstig werden, wenn ich mich gehen ließ und sie zu kurz kam. <<

Angelina auf zwei Liegstühle zusteuert, sie diese aufstellt und ich muss den Sonnenschirm aufspannen.

>>Du musst aufpassen, zu viel Sonne, bekommen Sonnenbrand.<<

Und wir blieben beim Thema, sie will über mich alles wissen, bis ich auch auf eine Frage von ihr dann antworten muss.

>>Und, wie war es mit mir?<<

>>Nun, ich habe das Gefühl gehabt, wie soll ich es sagen, dass du es nicht falsch verstehst! Du kamst mir zu kontrolliert vor. Mit deinem "MHM!!" und "HAHA!!" was soll ich damit anfangen? Was soll das bedeuten? Ist es positiv? Ist es unangenehm? Sollte ich aufhören? Soll ich weiter machen? Ich denke mir, du bist da die Chefin eines großen Hotels, musst immer anschaffen, darfst nie die Kontrolle darüber verlieren. Aber wenn ich etwas bei meinen Partnerinnen, die schon Erfahrung hatten, gelernt habe. Um Sex genießen zu können, muss man sich gehen und fallen lassen. Das natürliche Vertrauen zu seinem gegenüber verlangt, das ist nicht so leicht. Aber du musst es sagen, was du möchtest, und auch was nicht. Nur so gibt es kein Experimentieren, vor allem, wenn es zu wenig Zeit gibt, um sich langsam kennenzulernen!<< Sie sichtlich über meinen Kommentar enttäuscht, aufs Meer hinausschaut, sie sich in den Liegstuhl Schnecken mäßig einrollt, um mich dann von unten anzuschauen. Sie so dann:

>>Du noch weißt, was über mich?<<

>>Okay, weil du mich jetzt fragst, ja da ist noch etwas. Ich gerne wissen möchte, warum du meine Hand immer wegtauchst, wenn ich dir den Finger in Deine Lustgrotte hineinstecken möchte? <<

>>Ha! Ja, ja, ich kenne das, zuerst nur Finger, dann ganze Hand, nein, ich zu klein dazu, halte das nicht aus!<<

>>Schlimm, wenn Du solche Erfahrung machen musstest. Das ist doch etwas Perverses, wer hat das getan? <<

>>Silvio, mein Ex, er sogar auch versucht es an meinem Popoloch!<<

Ich stehe jetzt auf, nimm den Liegstuhl und stelle ihn ganz knapp zu ihren und dreh mich zu ihr.:

>>Angelina, jetzt verstehe ich es, aber! Männer sind doch nicht alle gleich, einer klettert auf eine steile Felsenwand, um etwas zu spüren, ich habe gelernt und sehe es als meine Aufgabe als Mann, eher Frauen zu verwöhnen. Erlaubst du mir einen Finger?<<

Nehme meinen Mittelfinger in den Mund, Speichel ihn richtig ein und greife langsam unter ihre Schort an der Seite, sie ja sehr schlank, daher genug Platz, für meine Hand. Und den Finger abschlecken hätte ich mir sparen können, denn der Eingang zu ihrem Loch, triefend nass.

Aufpassen auf Spanner erübrigte sich, inzwischen hat sich der Strand gelehrt, wohl alle unterwegs zum Mittagessen. Ich warte auf eine Reaktion von ihr, eine Bewegung, oder ein "nein" oder so etwas in dieser Richtung, doch, da war nichts, nur ihre Frage.

>>Was machst du?<<

>>Ich zeige dir etwas, was du nicht kennen wirst, wenn du dich bisher immer gegen ein Orthopädischen Fingerbad sträubtest!<<

>>Zu bitte was? Ortipätisch? Was ist das?<< Ich jetzt nichts mehr sage, ich war bereits an dem Ziel angelangt. Langsam hinein und an der Oberseite nach vorne, mit sanftem Druck, nicht zu weit, 2 bis 4 cm, langsam vor und zurück.

Die ersten drei Minuten, passierte nichts Ungewöhnliches, bis ich ihn spürte. Ihn, jetzt nur erbsengroß, eine kleine Weintraube, so weich und nicht größer und ich begann nun zu pumpen. Nicht mehr vor und zurück, sondern nur nach oben und wieder nachlassen, nach oben und wieder zurück. Und Angelina?

Ihre Lippen bereits zusammenpresst, ihre Wangen eingesaugt und die Nasenflügel sind gebläht. Dan ein Gurren, das tief aus dem Hals kommt. Angelina, wie erwähnt, einen sehr sportlichen Body, ihre Bauchmuskeln schön zu sehen, die sich beginnen von den Hüften nach oben zu bewegen und zu verkrampfen. Ich weiß, was es bedeutet, meine Hose natürlich inzwischen viel zu eng, und ihre Fingernägel an meinem Oberarm spüre, es schmerzt extrem, versuche mich daraus zu befreien, gelingt mir nicht, sehe auch einen Blutstropfen auf ihrer Lippe, sodass ich es abbrechen muss.

Ziehe meine Hand zurück und gehe zum Wasser um mich zu waschen, das kalte Wasser auch seine Wirkung nicht verfehlt, ich mich schnell beruhige und alles wieder unauffällig wie ich zurückgehe. Doch der Liegestuhl ist leer, nur noch ein dunkler Fleck auf dem Stoff, wo sie gesessen ist. Sehe sie zwischen der Reihe von aufgestellten Liegestühle Richtung Hotel laufen.

 

Vor einem Moment fühlte ich mich noch als Mann bestätigt und dann plötzlich wurde ich unerwartet verlassen. Ich stehe da wie "ein Pick Siebner", wie wir in Wien zu sagen pflegen, ein Ausdruck für jemanden, der von einem unerwarteten Ereignis überrascht wird und nicht weiß, was er tun soll. Doch Hunger treibt mich an, und so folge ich Angelina nach, ins Hotel.

In der Lobby des Hotels, im Wartebereich, sitzt Inge und deutet mir, zu ihr zu kommen. Sie empfängt mich mit unerwarteter Freundlichkeit.

>>Bist du jetzt frei oder hast du eine Verabredung?<<, fragt sie, während sie aufsteht und auf mich zugeht. Ich bin erleichtert.

>>Nein, keine Verabredung, aber ich bin hungrig. Was machst du hier?<<

>>Ich habe auf dich gewartet. Hunger ist gut, denn ich habe auch einen. Komm, ich lade dich ein!<<

Wir verlassen das Hotel, und während sie mich immer wieder ansieht, fragt sie, woher ich das bunte Hemd und die kurze Hose habe. Ich bemerke, dass sie es nicht mag, gar nicht. Sie stört es, dass ich etwas trage, was dem Ex von Angelina gehörte.

>>Lass uns zuerst eine Pizza essen gehen, und dann kaufen wir dir etwas Neues, okay?<<

Und eine Pizza war für mich nichts Neues, bei uns in Wien bereits im dritten Bezirk 1967 die erste Pizzeria eröffnet. War meist mit der geraden aktuellen "Freundin", wenn wir im Prater unterwegs waren, ein kleiner Abstecher, mit dem Moped dort. Und immer sehr gut gegessen. Gute Alternative zu Schweinsbraten und Wiener Schnitzel.

Und hier? Ein Gefühl von absoluter Freiheit, einzigartig und lebensbejahend. Die Straßencafés mit ihren Tischen und Sonnenschirmen, überall Musik und die ansteckende Freundlichkeit der dort arbeitenden Menschen.

Inge überredet mich, etwas zu bestellen, was mir jedoch dann gar nicht schmeckt. Meeresfrüchte? Das, was da auf dem Teller serviert wurde, in einer Schüssel, die bei uns als Salatschüssel gelten würde, war mir ungewohnt. Abgesehen von den Nudeln, die ich koste, das Besteck zur Seite lege. Die Kellnerin erkennt mein Zögern, nimmt den Teller mit einer Flut von Worten zurück, ich ja davon nichts verstehe, wohl aber Inge, sie auch kurz nur diskutiert mit ihr und verlangte für mich die Speisekarte.

Es endete so, dass ich erhielt, was ich begehrte: eine Pizza und dazu wieder Rotwein, den ich ganz sicher nicht vertrage! Aber! Ich war nicht stark genug, um abzulehnen; ich wollte ja etwas von Inge, etwas Einzigartiges, und daher war es mir nicht möglich, jetzt den sanften Jungen heraushängen zu lassen, wollte mich doch als Mann zeigen!

Die Textilgeschäfte hatten sonntags geöffnet, und schnell füllten sich sieben Tragetaschen mit Sommerkleidung für mehr als zehn Tage, sowohl für mich als auch für Inge. Sie feilschte bei jedem Stück, ein Durcheinander von "Centomillecento", das mich verwirrte. Irgendwann meinte ich, es wäre genug, da ich nur noch vier Tage hier verbringe. Doch meine Einwände wurden ignoriert; sie war in Kauflaune und entdeckte auch für sich einige Stücke. Sie bezahlte, obwohl ich fünf gefaltete Tausendschilling - Scheine unter der Einlage in meinen Schuhen versteckt hielt.

Inge zeigt überall ihr Italienisch und weiß auch, die Flirtversuche und Komplimente der Italiener zu dokumentieren. Und ja, noch weiße Leinenhalbschuhe und Sandalen für den Strand, wo sie endlos verhandelt, die Schuhe aus dem Plastiksack nimmt und ins Regal zurückstellt, während sie mich am Arm zum Ausgang drängt. Ich weiß nicht, was sie gekostet haben, was sie dafür bezahlt hat; diese Währung mit den vielen Nullen dahinter überfordert mich.

Sie sich verabschiedet, sie ja einen Termin mit Angelina hat, um 24 Doppelzimmer für die kommende Hauptsaison zu besprechen. Sie bat mich, ihre Tragetaschen mit aufs Zimmer zu nehmen. Es ist halb fünf, und ich sitze mit den vielen Einkaufstaschen an einem kleinen Tisch vor unserem Hotel, während es "Michelle" von den Beatles spielt, und ich fühle mich dazu bewegt, mitzupfeifen.

Giulia steht vor mir, pustet eine Locke aus ihrem Gesicht und deutet auf die vielen Taschen. Sie sagt etwas, das ich natürlich verneine, ohne damals zu wissen, wie recht sie damit haben würde.

>>Na? Haben Sie unsere Läden leer gekauft? Haben Sie Ihre Pläne geändert und bleiben länger als bis Freitag? Möchten Sie sich nur entspannen, ein wenig Musik hören, oder soll ich Ihnen etwas bringen?<<

>>Eiskaffee, gibt es? <<

>>Sicuramente il Signore<< was ich durch ihr nicken und ihr schreiben auf den Block als JA deute.

Ein Kellner bringt mir meine Bestellung, und gerade als ich den ersten Schluck nehme, erscheint Inge neben mir.

"Na, wie lief es?" Ihr Seufzen und das Geräusch, mit dem sie sich in den Sessel sinken lässt, sagen mir schon alles: Es war nicht erfolgreich. Ich ihr anbot, für sie einen Eiskaffee zu bestellen?

>>NA, kann i ma söber b`stön, sog ganz wos aunders! Host du mit Derra gschlofn?<<

>>Jo, zwamoi, und? Du bist ja unnahbar, willst dü aufheb´n für den richtigen um unberührt zum Traualtar gehen. Nur, da kannst damit ziemlich schiach einfohrn, wenns dann net der richtige is, ober bitte, is ja dei Entscheidung. Wieso wast du davon? <<

>>Na weil die Tussi mie ausgfrogt hot über die, wie du bist und dabei was i jo nichts von dir, nur des wos ma Korl Heinz erzählt, aber des ist jo olles Holla! <<

>>Wieso ist es Holla? Warum glaubst du eam net?<<

>>Na geh bitte, du, der so ausschaut wie wen er grod von der Hauptschui kummt, du wüst schon mit 7 Frauen im Bett glegen sei? Lächerlich. <<

>>Lächerlich ja, weil es nur ganz selten ein Bett war. Unter meiner Tandemdusche zum Beispiel, im Auto, im Bad im Schwimmbecken und am Baarhocker, jo überoi und nur ganz ganz söt´n in an Bett. Des Bett steht bei mir nähmlich in an Zwischenboden und muss erst zum Schlafengehn mitt Motorunterstützung hervor kohlt werden. Und ja, sieben glaub ich waren es, mit denen i a längere Zeit zusammen war. Es gibt ober a welche, wo ich kan Naumen mehr weiß oder überhaupt je g`wusst hob? Solche einmal geschichten, mit nach Hause gnommen, bisserl tanzt, gschmusst, manchmal mehr und a wieder danoch nach Hause brocht oder sie hot woin, bei mir bis zum Frühstück bleibn. I hob se net zöht und es gibt a ka Stricherl Listn.<<

>>Und wieso diese Angelina?<<

>>Wieso, Wieso, warum? Brauch daa kan bstimmten Grund? Manst du Liebe villeicht? Du manst, man muss sich vorher verliebn? Ja, is a schener Gedankn, doch des Entlieben, hot mir jedesmal viel Herzschmerz bereitet. Daher brauche ich des net mehr unbedingt. Wos ober net haßt, dass es net passieren kaunn. Erinnerst du di an die im Souvenerladen? Die Rothaarige? Wo i ma de Briftoschn kaufn wollt? Ja, de zum Beispiel, da war so etwas, wie Liebe auf den ersten Blick! Vielleicht?<<

 

Wenn es auch kaum wahr sein kann, so doch gut geschrieben!

Als Autor freue ich mich natürlich über das Lob, gut zu schreiben, und ich strebe immer danach, qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern. Allerdings muss ich entschieden widersprechen, wenn behauptet wird, dass meine Geschichte nicht wahr sei.

Mir ist bewusst, dass ich manchmal in Bezug auf meine veröffentlichte Biografie "Das außergewöhnliche Leben des Leo Witsch" als Baron Münchhausen bezeichnet wurde. Aber was ist daran auszusetzen? Er war ein echter Baron, ein Adliger, der es verstand, seine Zuhörer mit spannenden Anekdoten zu unterhalten. Zugegeben, die Vorstellung, auf einer Kanonenkugel zu fliegen, ist absurd, doch zweifellos haben einige seiner Erzählungen einen wahren Kern.

Und ich denke dabei zurück an eine Zeit, die selbst für mich, dem bei den Frauen so erfolgreichen Leo, schon etwas Außergewöhnliches war. Ich fand ein Foto aus 1971, also 2 Jahre später und damals noch immer keinen Bartwuchs. Aufgenommen, kurz bevor ich zum Präsenzdienst eingezogen wurde. (Profilfoto) Danach mussten die Haare geschnitten werden, mit viel Schmerz im Herz.

Es ist zugeschnitten, sodass das Mädchen neben mir nicht mehr zu sehen ist, und die einfachen Kameras jener Zeit hatten nicht die Qualität, die wir heute gewohnt sind. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man deutlich erkennen kann, dass ich schon damals etwas hatte, was Frauen oder Mädchen attraktiv fanden. So auch die Narbe auf der Augenbraue, von einem Schlagring. Durch meine anstrengende Tätigkeit als Elektroinstallateur, die tagelanges Schwingen von Stemmeisen und Hammer sowie das Tragen von Schuttbütten, die oft 30 bis 40 Kg wogen erforderte, war ich auch athletisch und muskulös.

Doch das allein machte mich nicht einzigartig. Es gab stets andere Jungs in meiner Umgebung, sei es in der Flipperhalle, im Vergnügungspark, die ebenso attraktiv waren. Was mich jedoch unterschied, war meine maßgeschneiderte Lederkleidung und die Hemden, die ich selbst entwarf und nähte. Diese gab es nirgendwo zu kaufen, und da ich als Sohn einer Weißnäherin mit einer Industrienähmaschine aufwuchs, war dies für mich einfach normal.

Doch der wirkliche Grund, warum ich über so etwas erzählen kann, mir genau solche "Unglaublichen Dinge" passieren, ist mein Umgang und Zugang zu dem weiblichen Geschlecht. Bin mit ihnen in einem Klosterinternat gemeinsam aufgewachsen. Ich ab 2 Jahren, mich immer nur bei den großen 12- bis 15-Jährigen aufhielt. Und da auch nicht bei den Jungs, sondern bei den Mädchen. Mein Intellekt als 6-Jähriger entsprach beim Einschulen dem, eines 12/13-Jährigen. Bereits als 12-Jähriger alles wusste über, Menstruation und Kinderkriegen. Immer bei Mädchen, in der Schule, im Hort, im Park, Jungs interessierten mich wirklich nie.

Wieso als Beschützer und Bodyguard für eine fesche blonde Wienerin, ich mit nach Italien gekommen bin? Zumal ich keine Angst vor nichts und niemanden kannte, kampferprobt durch viele Auseinandersetzungen in meinem Park.

Der Hauptgrund, bereits mehrmals erwähnt, doch vielleicht hast du es noch nicht gelesen? Sie, die Inge, noch Jungfrau und mir bisher noch nie dieses Glück beschert gewesen, als erster eine Frau in die Sexualität einzuführen. Und Sex ist ja nicht nur Penetration, je tiefer und schneller, umso besser!

Das wollte ich nun versuchen und daher war ich immer lieb und freundlich zu ihr, nahm mich zurück, wenn sie auf ganz wichtig und gescheit daher kam. Soff auch die kredenzten Rotweinspritzer, und von denen dann auch leider zu viel und meinem sonst so zuverlässiger Libido, mich entsetzlich in stich ließ. Aber das kommt noch alles, wenn ihr dableibt und weiter meine Geschichte verfolgt.

Autorennotiz

42 Tage Abenteuer in Liggnano, Sabitorre, Peneta.

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Autor

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Kapitel: 8
Überschriften: 1
Sätze: 137
Wörter: 1.904
Zeichen: 10.853

Kurzbeschreibung

1969, mein erster Italienaufenthalt, ich mit als Personenschutz für eine besonders große Blondine, mit ebensolcher Oberweite. Aus den 5 geplanten Tagen, sicher kein Urlaub werden sollte, ich der Boss einer Flipperhalle,.. Doch es wurden 42 Tage. Verliebt, entliebt, neuerlich verliebt und wieder getrennt und dann die ganz große Liebe? Niedergeschlagen und ins Spital, am Strand ausgeraubt, sich beim nächtliches Nacktbaden mit Syphilis angesteckt, woher auch ein Kondom? Unsere Bekleidung wurde gestohlen, abenteuerliches zurück ins Hotel. Eine verrückte Zeit, um 4 Uhr früh Semmeln und Brot ausliefern, die zwei besten Freundinnen, keine auf mich verzichten. Alles, aber eben nur möglich, da ich mich vor nichts und niemanden fürchtete.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Abenteuer auch in den Genres Liebe, Action, Entwicklung und Erotik gelistet.