Ich tagge sowieso eher zu wenig als zu viel, wenn's nach mir ginge, würde ich nicht mal Character-Death oder sonstige Warnungen angeben. Ein Ace-Char, dessen Orientierung keinen oder kaum Einfluss auf die Handlung hat, da würde ich wahrscheinlich nicht mal dran denken. Zu gut gemeintes Tag-Verhalten kann auch unangenehm irreführen. Bei einer meiner Storys kommt nur einmal das Protagonistenpaar der Vorlage vor, das homosexuell ist - hab ich früher angegeben aus Sorge, gemeldet zu werden. Dadurch haben Slash-Fans wahrscheinlich reingeklickt und sich irgendwann aufgeregt, dass gar kein Slash vorkam!
Ich weiß die Existenzgrundlage mancher Tags eh nicht einzusehen *ziehtAugureysListezuHilfe*:
Fanon? Natürlich, damit muss man rechnen bei Fanfiktion.
Werwolf / Vampir / glitzernde Weihnachtselfen etc.? Eine Geschichte, in deren KB Werwölfe angesprochen werden, enthält in aller Wahrscheinlichkeit Werwölfe, ja. Zumindest erwarte ich das bei einem Fandom wie Teenwolf oder Twilight. Wenn in einem Nicht-Werwolf-Fandom eine Person zum Werwolf mutiert, ist das wahrscheinlich eine derart große Sache, dass man sie im Titel oder der KB bewirbt. Es gibt natürlich solche Schlaumeier, die meinen, sie müssten den Leser überraschen, also KB "XY hätte nie gedacht, dass ein nächtlicher Angriff weitreichendere Folgen als das allgemeine Trauma nach sich ziehen würde (wenn du wissen willst, welche, musst du lesen (*würg*))" - und als Tag dann ganz intelligent Werwolf. Okay ...
Die Erzählperspektive? Was? Was soll das? Soll ich vielleicht auch noch alle angewandten Stilmittel in die Tagliste quetschen? Ironie! Allegorie! Hyperbel! Anapher! Oxymoron! "Vorsicht ich benutze das Wort 'und'!" Sowas Grundlegendes sieht man doch auf den ersten, wenigstens zweiten Blick. Muss das echt sein?
Mittellang? ... Kann ich keine Zahlen lesen oder was? Der Tagger kann von meiner Intelligenz nicht sonderlich überzeugt sein.
Nur so als Beispiele. Ich weiß nicht, entweder wird zu wenig oder viel zu viel darüber nachgedacht, womit man den Leser locken kann und sollte. Nicht ganz leicht, das gebe ich zu, aber ein Anhaltspunkt sollte wirklich sein: Kommt die Sache in der Handlung oft oder einschneidend genug vor, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Manche protestieren ja sogar dagegen, die sexuelle Orientierung hervorzuheben, weil das eigentlich kein Entscheidungsfaktor sein sollte. Ich verstehe schon die Absicht dahinter, aber wegen der großen Fraktionen Slash-Liebhaber und Hetero-Liebhaber hat so ein Tag noch Hand und Fuß. Aber wenn ein Homosexueller durchs Kapitel streift, ohne dass seine Vorlieben im Fokus stehen, also die Grundlage der Handlung sind, sehe ich nicht ein, warum man das angeben sollte. Irgendwann soll man dann vielleicht noch zählen, oder was? "3 Hetero-Charaktere, 2 zukünftige Hetero-Charaktere (bei noch laufenden Storys), 5 Fem-Slash-Charaktere, 10 Male-Slash-Charaktere, 1 Unentschiedener, weil Säugling, 2 Transgender" usw.
Ja ... Mag sein, dass ich das Thema zu zynisch angehe, aber mit Tags steh ich echt einerseits auf Kriegsfuß, andererseits finde ich sie, wenn einigermaßen korrekt angewandt, sehr praktisch.