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Klatschkopies Kommentare

Zur Story Gendern musst Du ! 1
Am 30.09.2024 um 16:15 Uhr
... ach, die Hosen. Was drunter sich verbergen tut, passt doch in jede "Personen"-Schnut. ;-)
Ich hatte da mal die Bäuer*innen zu Gast. Seitdem ist bei mir Sense.

Schöner Text!

VG
KK
Am 16.03.2024 um 12:08 Uhr
Ja, in einer Satire steckt doch immer ein Funke eigener Ergriffenheit, wenn nicht gar Betroffenheit drin. Satire als Mutmacher, als Stärkung des eigenen Selbst.

Doch warum sich erst jenseits der Menopause neu erfinden? Warum überhaupt diese Floskel? Wann kam die eigentlich auf? Sich neu erfinden ... Das Diktat, sich neu erfinden zu müsssen. Ich kann mich überhaupt nicht neu erfinden. Ich kann mich nur mit neuen Kleidungsstücken behängen, mir Farbe ins Gesicht klatschen. Ich kann plötzlich meinen, meine Memoiren zu Papier bringen zu müssen, und ich kann meinen, dass meine Pinselstriche denen Picassos ähnlicher werden. Ich kann von einem Museum zum nächsten hetzen, von einem Konzert zum nächsten. Ich kann aber nicht so charismatisch wie Elisabeth Flickenschild sein und auch nicht so klug und herzensgut wie Antje Vollmer oder Regine Hildebrandt. Ich kann nicht so intellektuell wie Christa Wolf oder Anna Seghers sein. Und wenn ich eine junge Frauen mit "Pupperl" anspreche, bin ich noch lange nicht Helene Weigel. Ich wär' gern Käthe Reichel, dann hätt' ich mit Brecht schlafen können und obendrein in dem Film "Die Legende von Paul und Paula" mitspielen dürfen - an der Seite von Hans Hardt-Hardtloff. Die Reichel bestand darauf, dass sie ihre Rolle als Jahrmarktsbudenbesitzerin nur spielen könne, wenn sie ihre roten Schuhe trage. Also fuhr man sie während der Dreharbeiten nach Hause, damit sie sich ihre roten Schuhe anziehen konnte. Der Witz: diese roten Schuhe waren in der Szene gar nicht zu sehen, doch sie spielte prächtig! Ja, manchmal kommt es auf die unsichtbaren Dinge mehr an als auf die sichtbaren. Und überhaupt: unterm/hinterm Tresen ist viel besser, als vorm Tresen. Und sofern uns die Grünen im Zuge ihres Klimaschutzprogrammes nicht auch noch sämtliche Gebüsche nehmen und der Wille plötzlich allein dasteht ...

Im Ernst: Ich kann mich drehen und wenden, ich bleibe doch immer die, die ich schon immer war. Da ich es gerade mit dem magischen Würfel habe: die Farbe, die mir vom "Schicksal" zugedacht wurde, kann ich nicht ändern, auch wenn ich um mich herum die schönsten Muster anordne. Sie sind nur Schmuck, Staffage. Neu erfinden? Das Ziel sollte lauten, zu sich selbst durchzudringen, sich seiner selbst bewusst zu werden. Selbstannahme.

Als ich zum ersten Mal mitbekam, dass Frauen jenseits der Tamponjahre plötzlich von ihren "ganz neuen Erfahrungen" zu sprechen begannen und das in aufgesetzt, überhöhtem Tonfall, dachte ich nur: "Mädel, das stinkt nach Verzweiflung."

Warum so verzweiflt? Weil es im Unterleib nicht mehr krampft? Oder weil man meint, mit dem Verlust der Fruchtbarkeit gehe auch ein Verlust von Erotik einher? Und nun? UND NUN? Und nun wird einem das eigene Sein zu eng und drückt einem die Luft ab?

Wer bin ich aber, dass ich sagen könnte: Ich bin besser als sie? Klar, vielleicht habe ich gar keine Ansprüche an das "Da-Draußen", vielleicht mache ich mein Ding, vielleicht lebe ich einfach so, wie es für mich passt, vielleicht lottere ich aber auch nur vor mich hin? Vielleicht ist es falsch, einfach abzuwinken, vielleicht auch gut? Ich vermute, dass sich da gerade etwas verschiebt in mir und auch in anderen - weg von diesem Egowahn hin zu existentiellen Problemen, gepaart mit dem Unmut über gewisse politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in diesem Land. Ich spüre einen Verbundenheit im allgemeinen Rückzug aus der Öffentlichkeit, dafür ein stoisches Festhalten an dem, was man sich selbst aufgebaut hat. Die vielbeschworene "Insel" - auch so eine Floskel, die letztlich für den Zerfall der Gesellschaft steht. Und dann noch das: "Wann werden die Anderen nur endlich mal wach?" - im Grunde der Hilferuf eines Ertrinkenden.

Zurück zum Thema: Satire als Waffe? Klar, wer die Wahrheit sagt, der provoziert, der stört, der ist nicht gern gelitten. Das leicht trotzige: "Ich mache trotzdem weiter", lässt sich in gewisser Weise auf das Spiel ein, um es im besten Fall mit seiner eigenen Absurdität zu konfrontieren.

Wie war das eigentlich mit dem Altern in der DDR? Ja, wie alterten Männer und Frauen dort?
Ist das, was du beschrieben hast, nicht eine typische "Wohlstandskrankheit"? Wobei "Wohlstand" hier eher für eine am Ego ausgerichtete Gesellschaft steht.
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Am 04.03.2024 um 18:21 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hi :-)

Der Text ist von Allgemeinplätzen durchsetzt und wirkt dadurch leider sehr engstirnig, um nicht zu sagen borniert. Was ist denn wahrhaftige Kunst? Wie suedehead bereits schrieb, sind die Menschen verschieden. Der eine ist laut, der andere leise und beide können sie fähig sein, ihren Mitmenschen etwas mitzuteilen, sie zum Nachdenken zu bringen. Ich bin nicht authentischer, wenn ich mich in ich selbst zurückziehe, ich bin nicht unechter, wenn ich pompös daherkomme.

Trotz allem meine ich zu verstehen, was du meinst. Das Unechte, der um sich greifende Dilettantismus in der Kulturbranche. Auch ich habe festgestellt, dass vielfach schlecht sprechende Moderatoren eingesetzt werden, ja, dass man manche Filme nicht mehr ansehen kann, weil die Schauspieler eine grottenschlechte Aussprache haben. Das beklagen nicht nur wir, sondern die, die ihr Handwerk einst lernten, wie etwa Carmen-Maja Antoni. Natürlich wissen sich heutige Schüler auch besser zu präsentieren als wir Alten, ohne unbedingt mehr im Kopf zu haben. Es sind nicht nur Einzelfälle, die zwar das Abitur schaffen, jedoch von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Wer am lautesten brüllen kann ... Heute gilt wohl (auch): wer den anderen an die Wand quatschen kann. Daraus aber abzuleiten, dass sich nur der Ruhige der Weisheit sicher sein kann, ist ein Fehlschluss, der wirklich nur dazu dient, sich besser zu fühlen. Vielleicht auch der Versuch, diese Zeit, diese Verhältnisse zu bewältigen, oder, um sich das eigene Scheitern nicht eingestehen zu müssen.

Es ist richtig, in sich selbst hineinzuhorchen und aus sich heraus zu schreiben, wenn man das Bedürfnis danach hat. Es gibt aber auch Zeiten, in denen man wieder nach draußen schaut. Und es gibt Zeiten, in denen man beides miteinander zu verklammern versucht. Vielleicht ist das der wahre Akt der schöpferischen Kunst? In jedem Fall sind es alles Phasen, die bei dem einen stärker, beim anderen schwächer ausgeprägt sind. Keine von ihnen sollte verabsolutiert werden.

LG
KK
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Zur Story Als das Gackern... 1
Am 25.07.2023 um 20:16 Uhr
Hi Mira,

Bernd hat es bereits vorweggenommen: Gedanken können sich schon arg verwirren beim Griff in den E-Zaun. Allerdings verwirren sie sich dann wohl so, dass Hand nicht mehr Fuß kennt und Chaos entbrennt. Nomen werden dann nicht fortwährend zu Verben und umgekehrt. Aber der Schlag war ja nicht allzu heftig - insofern: ja, das ließt sich gut. Kostet Konzentration und stellt mal eine andere Sichtweise auf unsere ach so sicher geglaubte (Sprach-)Welt dar.

LG
KK
Zur Story Das Problem Sanne 1
Am 08.07.2023 um 22:12 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hi,

wunderbar! Ich bin begeistert. Endlich mal zu einem Thema, das mich interessiert. Alltag Schule - auf den Punkt gebracht. Kann jedes Wort unterstreichen. Ich bin zwar kein Lehrer, habe aber täglich, während meiner Arbeit, mit Lehrern und Schülern zu tun. Und ehrlich: ich will diese Bratzen auch nicht den ganzen Tag am Hals haben. Mir reicht es, sie im Museum herumführen zu müssen, um ihnen etwas über Mobbingprävention und Buntheit in unserer ach so demokratischen Gesellschaft zu erzählen. Testosteronbad? Ja! Ab einer gewissen Zeit scheinen Jungs zu vergessen, dass ihrem Kopf ein Hirn innewohnt, aber vielleicht hat es da auch nie gewohnt? Und stattdessen nur ein dickes: "Ey, Digga!" und nach der Ausstellung? "Wie, alle Menschen sind gleich? Wohl behinnert! Ich helfe nur Moslems." Und die Mädchen? Wenn nicht ebenfalls hormonvergiftet, sind sie still, stiller ... Stellt man Fragen, kommt nur ein dümmliches Grinsen unterm Kopftuch hervor, das daran erinnert, dass sich hier Mütter und willige Hausfrauen ausbrüten, auf die die Schule - und sonstige Lernorte - nie einen Einfluss hatten und haben werden. Versteh mich nicht falsch: ich liebe meinen Job, aber machmal möchte ich nur schreiend rausrennen ...

VG
KlatschK
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Am 24.10.2022 um 20:01 Uhr
Zum 4. Kapitel
Das ist süße! :-)
Es ist dir wirklich gut gelungen.
Am 24.10.2022 um 19:56 Uhr
Hi :-)

Das ist dir wirklich gut gelungen. Bravo!

VG
KlatschK
Am 24.10.2022 um 19:54 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hi,

du schreibst wirklich gut, nur manchmal scheinst du die Spannung zu verlieren und haust ein paar verschwurbelt klingende Sätze heraus, wie etwa dieses Zitat zeigt:

"Hätte ich damals nur geahnt, wie sehr mein Leben sich nach dem Schritt über jene Schwelle wandeln sollte, hätte ich nur gewusst, welche Abenteuer mir bevorstanden, ich hätte auf dem Absatz kehrt gemacht oder nicht gezögert, den Weg zur Fellburn Street sogar zu Fuß zurückzulegen. Ich hätte den Kutscher auf halber Strecke angewiesen umkehren oder ihm befohlen, den Pferden die Sporen zu geben, nur um schneller anzukommen. Was immer ich auch getan hätte: Ich hätte eine viel klarere Entscheidung getroffen. Eine, die einer existenziellen Situation angemessen gewesen wäre."

Zunächst einmal glaubt man es deiner Prota nicht, dass sie auf dem Absatz kehrt gemacht hätte. Diese Phrase dient nur der Spannung, die jedoch auch ohne all das entfaltet wird. Dann wirkt das ganze auch etwas redundant. Du könntest es strecken, wenn du es denn unbedingt drin lassen wöllen würdest. Und dann: sind Situationen nicht immer existientiell, weil aus dem Leben her kommend? Du verstehst mit Worten umzugehen, aber manchmal wirkt deine Sprache etwas überfrachtet.

"Dies war mein erster Eindruck von Charlotte Montan und ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich dieser ungewöhnlichen Frau das erste Mal gegenüberstand und den Fuß über die Schwelle ihrer Wohnung setzte, noch unwissend, dass ich hier niemals wieder ausziehen würde, ohne einen Koffer voller Erinnerungen mitzunehmen, die für ein ganzes Leben ausreichen würden."

Die Beschreibungen von Charlottes Erscheinung sind dir im vorangegangenen Abschnitt vortrefflich gelungen. Ja, ich würde sogar sagen, dass sich gerade darin deine Stärke zeigt. Der Übergang hingegen wirkt mühsam, sperrig, redundant - so als wüsstest du nicht, wie du weiterschreiben solltest. Und dabei könntest du darauf vollkommen verzichten. Dass Elizabeth fasziniert von Charlottes Erscheinung ist, wird ja schon durch die detaillierte Beschreibung deutlich. :-)

Auch der Hinweis auf Charlottes genaues Alter könntest du dir sparen. Was tut das zur Sache? Möchtest du Elizabeths genaue Beobachtungsgabe unterstreichen? Die aber hat sie ja sowieso schon, indem du sie alles so gut beschreiben lässt.

VG

KlatschK
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