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Klatschkopies Kommentare

Zur Story Vertrauen 1
Am 12.10.2022 um 11:34 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hallo,
ich weiß gar nicht, was ich nun schreiben soll - und dabei schossen mir beim Lesen so viele Gedanken durch den Kopf. Nun, zunächst einmal bin ich glücklich, hier jemanden getroffen zu haben, der, ebenso wie ich, aus der DDR stammt und sie sogar um einige Jahre länger erleben durfte. Ich war damals 11 Jahre alt, als die Mauer fiel. Für mich war das das große Ereignis, denn ich wollte schon immer raus. Damals. Heute besinne ich mich und frage ich, was da wirklich abgelaufen ist - im Hintergrund. Wir sind seit der Wende nicht reicher geworden, eher ärmer und das in jeglicher Hinsicht. So der ostdeutsche Mainstream, der einem, geht man die einschlägigen Regionen, von überall her entgegenströmt. Aber man hat sich wohl inzwischen arrangiert damit, dass man damals dann zwar die DM hatte, man aber trotzdem nicht reisen konnte, so, wie man sich das erträumt hatte.

Was du hier beschreibst, kann ich unterschreiben. Von der Stasi hatte ich, wenn überhaupt, nur eine winzige Ahnung. Erstmals erwachte ich ein wenig, als ich, 9 Jahre alt, mit meiner Hortgruppe am Brandenburger Tor stehend, unbedingt rüber wollte. Da wurde dann meine Mutter vorgeladen. Wenn das noch einmal geschehen würde, dann müssten sie Meldung machen ... Dann 89 tauchten plötzlich überall diese "Stasi-Nasi"-Sprüche auf. Ich fragte meine Mutter, was es damit auf sich habe. Sie erklärte mir, dass die Stasi die Staatssicherheit unseres Landes sei, dass sie Staatsfeinde beobachte und wenn nötig auch inhaftierte. Ich weiß nicht, ob ich sie fragte, was genau ein Staatsfeind sei. Vielleicht? Dann hätte sie mir vielleicht geantwortet: Jemand, der gegen unser System ist. In jedem Fall erinnere ich mich daran, dass sie mir einen durchschnittlichen Stasi-Menschen beschrieb - nämlich als vollkommen normal, durchschnittlich, als IM nicht zu erkennen. Sie agierten ja aus dem Verborgenen heraus. Jede Kirche hatte ihren eigenen Spitzel, jede Schule, jede Uni kannte ihre Spitzel - ja, manchmal wusste man, wer es war und tat so, als wüsste man nichts. Beobachtet und bespitzelt wurde besser als es James Bond je gekonnt hätte. Mein Onkel, ein Journalist aus der DDR, zog sich mehr und mehr zu einem Kabarett hin, das das System kritisierte. Er sollte, so meine Vermutung, auch angeworben werden, weigerte sich und fand den Tod. Er wurde auf offener Straße überfahren. Die Straße war frei, als er sie überquerte, dann raste ein Auto heran ... Er zog seine Frau manchmal zu sich ins Badezimmer, stellte dort das Wasser an, dann erzählte er ihr von seinen Problemen.

Also auch ich habe Erinnerungen an dieses System, mehr noch aber Erinnerungen an meine Kindheit, die die Grenzen dieses Systems nicht tangierten - und solange man die nicht tangierte, um sie dann sogar in Frage zu stellen, hatte man keine Probleme. Ich lebte in einer Welt - zwar der Isolation und Abgeschiedenheit, doch gleichzeitig in Sicherheit.

Ich war ein Kind. Was aber ging in den Köpfen der Kunst- und Kulturschaffenden vor? Welchen Problemen sahen sie sich ausgesetzt? Dahin gehend forsche ich. Wenn bspw. ein Filmschaffender seine Filme nicht durchbekommt, wenn sie ihm verboten werden? Wie fühlt sich so einer dann nach der Wende, da er zwar all seine Filme machen könnte, ihm jedoch das Geld fehlt und es sowieso niemanden mehr interessiert, was er treibt?

Ich würde mich gerne darüber mit dir unterhalten, weiß allerdings nicht, ob dir das recht ist. In jedem Fall werde ich auch in deine anderen Texte hineinschauen und sie als Zeitzeugnisse lesen.

Herzlichen Dank, dass du deine Erinnerungen mit uns teilst!

LG,
Klatschkopie
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Am 12.10.2022 um 10:56 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hallo,

zugegeben, ich habe dir das halbe Sternchen nur für die ersten zwei Absätze gegeben. Doch sie genügten mir, um zu wissen, dass diese Geschichte nicht mein Fall ist. Das Pairing spielt dabei keine Rolle. Es geht mir um die Art, wie du an diese Liebegeschichte herangehst. Und gerade die gefällt mir hier nicht. Sie ist zu vordergründig, zu sexualisiert. Ginny erscheint bei dir als Pornopüppchen und Snape als geiler alter Sack.

Vielleicht tue ich der Geschichte Unrecht, aber dieser Auftakt ließ mich schnell abbrechen.

VG
KlatschK
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Zur Story Die Bushaltestelle 1
Am 11.10.2022 um 22:18 Uhr
Zum 1. Kapitel
Hi,

ich bedanke mich dafür, dass du mit uns dein Erlebnis geteilt und auch Überlegungen angestellt hast, wie man sexueller Belästigung begegnen sollte. Wichtig erscheint mir die Erziehung, die Selbstbewusstsein aufbaut und deren Ziel es ist, dem Kind klarzumachen, dass es immer und überall das Recht hat, sich gegen Berührungen jeglicher Art, zur Wehr setzen zu dürfen. Dass es nicht hinnehmen muss, was es nicht möchte. "Mein Körper und meine Psyche gehören mir - und nur mit!" Ich denke, dass ein selbstbewusstes Auftreten viele der Täter, die du beschreibst, davon abhält, sich öffentlich zu erregen. Sie lassen ab, weil sie sich von der Angst, der Naivität, der Arglosigkeit ihrer Opfer nähren.

Ein ganz anderes Kapitel, jedoch ins Obige hineinspielend, ist, dass Frauen - und auch Männer - noch immer und immer mehr als Sexualobjekte wahrgenommen werden. Wir leben in einer übersexualisierten Gesellschaft, sagen, dass der Mensch im Mittelpunkt stehe, definieren ihn jedoch über sein Geschlecht. Das Gendern hat nichts mit Sichtbarmachung der Ungleichbehandlung von Mann und Frau zu tun, als vielmehr mit der Sichtbarmachung der Übersexualisierung. Plötzlich möchte jeder wenigstens queer sein, ein einfaches CIS tut es nicht mehr. Hipp ist nur der, der sexuell gesehen extraordinär ist, um ein franzöisches Wort zu benutzen. Das in seiner hiesigen Erscheinungsform sogar noch viel besser passt, als das schnöde "außergewöhnlich". Darüber hinaus lassen wir es zu, dass die Sexualisierung auch von Einwanderern aus dem muslimischen Kulturkreis weiter vorangetrieben wird - indem wir es in unseren Schwimmbädern gestatten, dass bereits kleine Mädchen - Kinder - einen Burkini tragen müssen - und so allen sichtbar gemacht wird, dass sie nach muslimischem Verständnis bereits eine Frau ist. Nicht zu sprechen davon, dass muslimische Männer europäische Frauen größtenteils sowieso als Freiwild betrachten, da sie sich nicht der muslimischen Kultur entsprchend verhalten und kleiden.

Dein Ende finde ich ein wenig mau, denn in den Köpfen der Täter läuft etwas ganz anderes ab, als du hier implizierst. Den Mann, der dir einst begegnete, sehe ich genau vor mir: ein alter, geiler Kerl, der sich seine Möglichkeiten sucht. Der braucht Befriedigung seines Triebes und wird sich nocht fragen, was die Gegenseite dabei empfindet. Aber natürlich hast du recht, dass man die Täter dahingehend sensibilisieren kann, indem man ihn gerade das klarmacht. Dabei wird wohl der Spiegel eingesetzt: man versetzt sie in die Rolle des Opfers. Wie fühlen sie sich dabei, wenn jemand über sie verfügt, indem er sich an ihnen aufgeilt?

All das sind gute Ansätze, doch gebe ich dir wiederum recht: es ist fraglich, ob wir dieses Problem in absehbarer Zeit in den Griff bekommen werden - zumal wir uns mit Menschen aus dem muslimischen Kulturbereich eben auch Leute ins Land holen, denen diese Ethik fremd ist.

Herzlich
KlatschK
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Zur Story How to avoid a Mary Sue 1 2
Am 11.10.2022 um 21:26 Uhr
Hi,

Mary-Sue? Ich bin dabei. Jedenfalls in diesem Kapitel. Ich möchte ja nicht in Abrede stellen, dass du so einiges zur mary-S. zu sagen hast, doch bitte stolpere keine formalen Fehler in deinen Text hinein - und wenn doch, dann lies noch einmal drüber und sie werden sich so erschrecken, dass sie verschwinden. Kleiner Scherz am Rande.

Einer der größten Schnitzer in diesem ersten Kapitel ist, dass du schreibst, Mary-S. sei der Alptraum eines jeden Autors. Mag sein, aber meist ist den Autoren gar nicht bewusst, dass sie einen schaffen. Besser: sie wollen doch gerade, dass ihr Charakter dies und jenes besonders gut kann. Gedanken um das Maryhafte der Figur machen sich dann eher die Leser, die sich alsbald abwenden, sofern sie ein Fünkchen Anspruch ans Leseabenteuer haben.

Dennoch sind Mary-S's nicht immer schlecht. Ich stelle sogar die These auf, dass es schwer ist eine Mary so zu schaffen, dass sie eine richtig gute Mary ist. Und das bringt mich auf eine Idee ... :-)

Also, ich lese doch weiter.
Bis bald!

KK
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Am 11.10.2022 um 21:16 Uhr
Zauberhaft. Ich liebe diese Studie, konnte mich einfinden, verweilen. Ein bisschen Melancholie schwingt mit. Der Sommer ist vorbei, doch die Schänheit des Gartens bleibt, v.a. seine Vielfalt an Arten, an Erlebnissen und Begegnungen. Ein Segen für jeden, der solch einen Garten - samt Teich - sein Eigen nennen darf.
Am 05.10.2022 um 19:22 Uhr
Hui, noch kein Review?
Ein kurzer, prägnanter Text, der seine Aussage geradeheraus formuliert: Steh zu dir, egal, was andere dazu sagen. Sei dir gegenüber aufrichtig. Schön finde ich, dass du eine Pointe eingebaut hast, mit der ich persönlich nicht grechnet hätte. Ja, selbst eine Liebe, die vorgibt, den gesamten Menschen zu sehen, kann sich letztlich gegen ihn wenden. Die Beziehung bricht. Und dann? Gerade dann ist es wichtig, zu sich zu stehen.

Herzlich
KK
Zur Story Samstag.Nacht.
Am 05.10.2022 um 17:45 Uhr
Das ist in der Tat eine Schreibübung und soll wohl das Adjektiv "beschwingt" textlich fassen. Dafür ist es doch recht gut gelungen, wenngleich einige Querschläger in den Formulierungen vorhanden sind.
Zur Story Schwarzer Frühling 1 1
Am 03.10.2022 um 19:53 Uhr
Hi Mira,

das ist wunderschön, kraftvoll, poetisch.
Ja, die Frage, wie sich ein von Geburt an blinder Mensch die Welt denkt und vorstellt, weiß ich auch nicht zu sagen. Wie anders muss seine Wahrnehmung sein? Es gibt blinde Schriftsteller, vielleicht sollte ich mich da mal umsehen - oder mit Blinden über ihre Eindrücke sprechen. Allerdings: wenn ein Sinn ausfällt, schärfen sich dafür die anderen. In Farben kann einer Blinder wohl nicht denken, aber vielleicht in Dürften, Berührungen und Tönen? Was sind dann ihre Vergleiche und Metaphern?

Ich weiß, das blinde Menschen ein sehr feines Gespür dafür besitzen, ob sie beim Sprechen angesehen werden oder nicht. Viele Menschen neigen dazu, blinden Augen, ja jeglicher Behinderung auszuweichen, weil sie damit nicht umgegen können, oder auch aus Scham, denn ihnen wurde beigebracht, solch einen Menschen nicht anzustarren. Das sagte mir einmal ein im Jugendalter erblindeter Pfarrer. Ihn mache es sehr traurig, dass er nicht angesehen werde, aber er wolle auch nicht in seine Gesprächspartner dringen, denn dann würden sie vielleicht verunsichert reagieren.

Ich kann deinen beiden Figuren nur wünschen, dass sie lange zusammenbleiben und jeder von der Welt(-sicht) des anderen erfahren können.

Herzlich
KK
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