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Computerix

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11.06.22 21:26
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war ich ein junger Vater und das Geld war knapp. Wir hatten zwar das Glück genug Kapital zu haben, um uns eine bescheidene Wohnung zu kaufen, aber der Rest des Kaufpreises musste über Kredite finanziert werden. Mein erlerntes Handwerk reichte gerade so, die kleine Familie über Wasser zu halten. Ohne große Hoffnung auf eine besser bezahlte Arbeit versuchte ich mich in verschiedenen berufsfremden Anstellungen. Schließlich fand ich eine Anstellung als Disponent und Lagerverwalter. Finanziell brachte das etwas, befriedigen konnte mich diese Art der Beschäftigung nicht, zumal ich schnell merkte, Personalführung ist nicht meine starke Seite.

Davon unabhängig entwickelte sich das Familienleben positiv, meine kleinen Gehaltserhöhungen nahmen dem finanziellen Druck, der auf der Familie lastete, etwas von der seiner Brisanz. Das Verhältnis in unserer Partnerschaft wurde dadurch positiv beeinflusst, unser kleiner Schatz entwickelte sich hervorragend. Wir hatten zur damaligen Zeit nur wenige Wünsche, die offen blieben. Mit meiner Karriere war ich im großen Ganzen zufrieden und sah auch momentan keinen Grund mich weiter zu verändern. Das Leben läuft aber nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Eines Tages fiel mir der Ausdruck eines Computerprogramms in die Hände und ich war einigermaßen baff. Was ich sah, war ein Schriftstück in einfachster englischer Sprache. Von einem Nachbarn lieh ich mir ein Lehrbuch einer bekannten Programmiersprache. Das war alles ganz einfach. Ich hatte aber keine weiteren Ambitionen mich weiter darin zu qualifizieren und trotzdem kam es zu einer Entwicklung, die zu einer beruflichen Mutation führte.

Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen, sondern erzähle ich einfach, wie sich die Dinge aus meiner Sicht entwickelt haben.

Meine Karriere als Computerix begann eigentlich ohne mein dazutun. Zwar besuchte ich 1962 eher zufällig eine Vorlesung über Computertechnik. Davon ist aber nichts hängengeblieben, außer, dass eine Lochkarte genauso groß ist, wie eine amerikanische Ein-Dollarnote und sie kann maximal achtzig Byte (Zeichen) speichern.

Es wurde aber doch ernst mit den Computern. Ende der sechziger Jahre wurde überall in Firmen und Behörden massiv Computer aufgestellt, um Verwaltungs- und Konstruktionsarbeiten zu rationalisieren. Irgendwann – ich glaube 1977 – erwischte es mich. Ich fand mich unerwartet als Programmierer und Bediener einer mächtigen Maschinerie wieder. Mein neuer Arbeitsplatz war sehr beeindruckend und im gesamten Bürokomplex sicher der teuerste (so ungefähr 300.000,-- DM hat das Ganze schon gekostet. Vielleicht auch mehr), dafür herrschte dann an meinem Arbeitsplatz ein Lärm, gegen den der Lärm der Schreibmaschinen im Schreibsaal, wie das Rascheln von Herbstlaub im Wind klang.

Ich versuche einmal dieses Ungetüm von Computer zu beschreiben. In der Mitte des Raums stand der Computer, damals noch Zentraleinheit genannt und mit der sagenhaften Rechenleistung von sechs Kilobytes ausgestattet. In Länge und Breite entsprach die Größe des Computers, der eines größeren Schreibtischs, der Computer hatte aber die doppelte Höhe eines Schreibtischs. Wenn der Computer eingeschaltet war, flackerten an der Zentraleinheit eine Reihe bunter Lämpchen, die wohl nur dazu da waren, Eindruck zu schinden. Das Lüftungssystem der Einheit erzeugte währenddessen sein sonores Brummen. Direkt neben der Zentraleinheit war der Drucker platziert, der war ähnlich groß, wie die Zentraleinheit. Rechts im Raum war der Lochkartenleser aufgestellt, eine Maschine im Ausmaß einer mittleren Wäschekommode; und links im Raum befand sich die Plattenstation, in der Größenordnung Kühl-, Gefrierkombination. Die Plattenstation diente zur Aufnahme zweier Wechselplatten, die zusammen eine Speicherkapazität von 4,8 Megabytes hatten. So angeordnet, dass ich all diese Geräte im Blick halten konnte, war ein ausladender stählerner Schreibtisch aufgestellt, mit einem Sessel davor, in dem ich glatt übersehen wurde, wenn jemand den Raum betrat. Auf dem Schreibtisch stand ein Gerät ähnlich einer Schreibmaschine, das auf den tollen Namen Konsole hörte. Mit diesem Gerät konnte ich mit dem Computer Kontakt aufnehmen und er teilte mir darüber seine Wünsche mit.

Eine Verarbeitung auf dem Computer begann immer damit, dass ich einen Stapel Lochkarten in das Lesegerät legte und die, für das zu startende Programm und zur Aufnahme der Daten erforderlichen Magnetplatten in die Plattenstation einbaute. Über den Power-Button startete ich dann die Platten, die sich dadurch eindrucksvoll hinter einer Plexiglasscheibe zu drehen begannen. Die Schreib-, Leseköpfe führten dabei wilde Bewegungen aus. Danach verschwand ich im Sessel und startete über die Konsole das Programm.

Ich tippte also:

FIND PROGRAMM

Antwort:

OK

Ich antwortete:

RUN

Und schon war ein Programm gestartet. Wenn der Kartenleser willig war, begann dieser nach angemessener Zeit unter lautem Getöse Lochkarte für Lochkarte zu lesen. Und wenn ich nicht vergessen hatte Papier in den Drucker zu legen, dann ratterte dieser irgendwann los. Der Lärm des Druckers war wirklich ohrenbetäubend. Selbst diejenigen meiner Leser, die schon so lange mit dem PC arbeiten, dass sie noch an die wirklich lauten Nadeldrucker erinnern, werden sich diesen Lärm kaum vorstellen können. Zum guten Schluss meldete die Konsole noch END OF JOB. Zwischendurch konnte es durchaus passieren, dass das Programm weitere Lochkarten oder eine andere Wechselplatte erwartete.

Der Drucker hatte noch eine Besonderheit, er konnte nur Tabellierpapier (Endlospapier) bedrucken. Das Papier lagerte in großen Kartons in einer Ecke des Raums, jeweils zweitausend Blätter pro Karton ungefähr im Format DIN A3, jeweils durch eine Perforation voneinander getrennt. Die Kartons waren ziemlich schwer und die Gehilfin, die mich bei Abwesenheit vertrat, schaffte es kaum einen Karton in das Papierfach des Druckers befördern.

Nachdem der Computer sein Werk vollbracht hatte, blieb es mir nur noch, das bedruckte Papier auf die verschiedenen Abteilungen der Verwaltung zu verteilen und das nächste Programm aufzurufen – Ablauf wie zuvor beschrieben. Eine Besonderheit gab es damals noch, bei einem Programmdurchlauf konnten die Ergebnisse auch nur einmal gedruckt werden (zum Zwischenspeichern fehlte einfach der Platz auf den Magnetplatten). So druckte ich die Ergebnisse meiner Tätigkeit oft auf bis zu vierlagigem Kopierpapier. Wer einmal hunderte von bedruckten Seiten getrennt hat, kann nachvollziehen, wie erhebend diese Beschäftigung war.

Der Tagesablauf war geregelt. Morgens startete ich möglichst Programme mit langer Laufzeit, was mir etwas Zeit zum Programmieren gab. Im Nebenraum ratterten derweil die Lochkartenstanzer, um mich und den Computer mit neuen Daten zu versorgen. Die Frauen, die, die Stanzen bedienten, waren ungeheuer flink an diesen Maschinen und schafften es am Vormittag, mich mit so vielen Lochkarten zu versorgen, dass ich genug Arbeit für den Nachmittag und den Vormittag des nächsten Tages hatte. Wichtig für die Außenwirkung meiner Arbeit war es, dass ich Zeit fand neue Programme zu entwickeln oder bestehende Programme weiter zu entwickeln. Dazu kam ich meist am späten Nachmittag. Programmieren war damals eine Tätigkeit, die geruhsam war. Programmiert wurde auf Formblättern und je nach eingesetzter Programmiersprache waren die Blätter unterschiedlich gestaltet. Man saß also möglichst entspannt am Schreibtisch und brachte die Programmbefehle mit einem Bleistift zu Papier. Das Ergebnis dieser Tätigkeit legte ich nach Feierabend in den Raum mit den Lochkartenstanzern.

Die Fortsetzung des Programmierens erfolgte dann am folgenden Nachmittag. Dieser Teil des Programmierens war dann weniger bequem, sondern eher aufreibend. Ich bekam mein auf Papier geschriebenes Programm in Form von gestanzten Lochkarten zurück. Was folgte, war eine mühsame Arbeit. Man kann sich das heute nur noch schwer vorstellen. Bei einem größeren Programm mit vielleicht tausend Befehlszeilen erhielt ich tausend Lochkarten. Tausend Lockkarten wollten vom Lochkartenleser erst einmal eingelesen werden. Das ging meist glatt, aber immer wieder einmal passierte es, dass eine Karte hängen blieb. Kartenbruch nannte man das. Die Karte war danach vom Lesegerät nicht mehr zu lesen und musste neu erstellt werden. Hatte ich Glück, konnte der Kartenstanzer die Karte noch duplizieren. Das funktionierte mehrheitlich nicht, das hieß, ich musste am Kartenstanzer eine identische Karte neu stanzen. Ich war in dieser Arbeit völlig ungeübt und hasste das. Da bei einem Kartenbruch die Karten regelmäßig auch noch durcheinander gerieten, musste der Kartenstapel vor dem neuen Einlesen auch noch sortiert werden. War das Einlesen gelungen, wurde der Compiler gestartet. Der Compiler ist ein Programm, das ein, in einer Programmiersprache geschriebenes Programm, in ein vom Computer ausführbares Programm umwandelt. Leider war das Ergebnis des ersten Durchlaufs (und größtenteils auch von etlichen weiteren Durchläufen) des Compilers in der Regel eine lange Fehlerliste. Das bedeutete dann, ich musste die Fehler analysieren und korrigieren. Korrigieren hieß, die Lochkarten mit den fehlerhaften Befehlszeilen wurden neu gestanzt. Dank meiner mangelnden Übung im Stanzen erforderte das einen erheblichen Zeitaufwand. Waren zu viele Karten neu zu stanzen, schrieb ich die neue Befehlszeile einfach auf die fehlerhafte Karte und überließ das Stanzen den Frauen mit den flinken Händen. Da die flinken Hände aber nur morgens anwesend waren, kam ich dann mit meinem Programm nicht weiter. Also machte ich meist gute Miene zum bösen Spiel und stanzte selbst. Nach dem Stanzen hieß es, die neuen Lochkarten in den Kartenstapel einzuordnen und anschließend begann das Ganze wieder von vorn mit dem Einlesen der Karten.

Irgendwann war es dann so weit, der Compiler fand keine Fehler mehr und erstelle ein ausführbares Programm. Es folgte das Testen des neuen Programms. Das ist der Teil meiner Tätigkeit, der sich bis heute eigentlich nicht groß verändert hat. Bis ein größeres Programm einigermaßen fehlerfrei läuft, vergehen viele Stunden mit vielen Tests. Was aber heute einfacher ist, die Korrekturen, die sich aus den Tests ergeben, sind leichter in das Programm zu integrieren. Früher wurde dazu Lochkarten gestanzt, in den Kartenstapel einsortiert und der Vorgang begann wieder, wie oben beschrieben. Heute setzt sich der Programmierer an den Bildschirm und korrigiert das Programm online, bevor es erneut an den Compiler übergeben wird.

So sind die Jahre ins Land gegangen. Bereits mehrere Generationen Programmierer sind mir gefolgt und so gut ich konnte, habe ich immer versucht mein Wissen an diese Generationen weiterzugeben. Noch heute versuche ich mein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und doch wenn man mich kurz vor dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts gefragt hätte, wie weit sich Computer in den nächsten zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren verbreiten würden, ich hätte mich um Abermillionen von Computern, Tablets und Smartphones verschätzt.

In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als Computer noch Maschinen waren, die jede Menge Mechanik enthielten, war es meine erste Aufgabe, wenn ich ins Büro kam, den Computer zu starten.

Zuerst schaltete ich dazu die Stromversorgung ein, ist ja logisch. Dann legte ich den Stapel Lochkarten in den Kartenleser, der das Startprogramm enthielt. Danach den Startknopf am Kartenleser und am Computer drücken und warten. Langsam erwachte der Computer und seine Ventilatoren erzeugten ein sonores Brummen. Der Kartenleser zog ratternd den Lochkartenstapel ein und am Rechner flackerten bunte Lämpchen, deren tieferer Sinn mir nie klar geworden ist. Schon bald meldete sich die Konsole und verlangte nach dem Tagesdatum. Wieder nach einer Weile gab die Konsole ratternd bekannt: System ready (oder so ähnlich, es ist schließlich lange her, da kann mich auch mein Gedächtnis täuschen).

Das, was ich hier in dürren Worten schildere, zog sich so über 20 Minuten hin. Zeit genug, um sich in der Kantine mit einer Tasse Kaffee zu versorgen. Eigentlich lief das Ganze immer problemlos ab, aber nur in den wärmeren Jahreszeiten! Kam es jedoch im Winter zu einem Kälteeinbruch, fing spätestens am Sonntag zum Nachmittagskaffee bei mir das Bauchgrimmen an. Denn am Wochenende wurde im Bürogebäude die Heizung heruntergefahren und Kälte, die mochte der Kartenleser gar nicht.

Also fuhr ich montags besonders früh von zu Hause los, so vermied ich den üblichen Stau. Im Büro angekommen wusste ich, was mir blühte, der Raum war total ausgekühlt. An solch einem Morgen kam dann der Kartenleser nur mühsam in Gang. Ich erkannte das schon an den Geräuschen, die er beim Einziehen der Karten von sich gab. Und dann kam, was kommen musste: entweder blieb eine Karte beim Einlesen in der Mechanik stecken, oder es wurden mehrere Karten gleichzeitig eingezogen. Die Aktionen, die daraus folgten, waren gleich, so machte es keinen Unterschied, ob eine Karte stecken blieb oder mehrere Karten gleichzeitig eingezogen wurden. Es hieß die Abdeckung des Kartenlesers zu öffnen, den Kartenstapel schön sortieren, neu einlegen und den Startvorgang wiederholen. Das Ganze konnte sich dann schon eine Weile mit immer neuen Versuchen hinziehen. Inzwischen fragten dann die ersten Mitarbeiter anderer Abteilungen an, ob sie bald ihre Listen haben könnten. Ich versuchte, ruhig und gelassen zu bleiben, wurde aber immer nervöser.

Ab und zu dem Blechgehäuse des Kartenlesers einen Tritt versetzend, wurden die Anfragen der Kollegen möglichst freundlich beantwortet. Die Zeit verstrich, die Sekretärin der Geschäftsleitung erschien an der Tür. Sie fragte nach den Listen für die Chefetage und zog dann murrend ohne die Listen ab. Und dann die Katastrophe! Wenn mir schon langsam trotz der Kälte der Schweiß auf der Stirn stand, wurde mit Sicherheit eine der Lochkarten beschädigt, wenn sie in den Tiefen der Mechanik steckenblieb. Dann kamen langsam Hassgefühle in mir hoch und niemand durfte mir mehr in die Quere kommen. Also musste ich die beschädigte Lochkarte nehmen und zu den Lochkartenstanzern gehen. Im Gang dorthin holte ich tief Luft, da ich eine der Datentypistinnen anlächeln musste, damit sie ihre Arbeit unterbrach, um mir für meine kaputte Lochkarte eine neue zu stanzen. Eigentlich doof, schließlich war ich der Vorgesetzte der Datentypistinnen und hätte die Kartenerstellung einfach anordnen können, aber ich war eben immer auf ein gutes Betriebsklima bedacht.

Irgendwann war dieser hinterhältige Kartenleser warmgelaufen und verarbeitete den Kartenstapel ohne weiteres Murren. Der Startvorgang lief, alles war in Ordnung – uff, jetzt schnell noch in der Kantine Kaffee fassen, entspannt im Operator-Sessel zurücksinken und mit dem Tagwerk beginnen.

Meine Karriere ging weiter. Sicherlich gäbe es auch da noch einiges zu berichten. Davon nehme ich aber Abstand, denn a) ist die neuere Computertechnik bei weitem nicht mehr so unterhaltsam, wie in der Lochkartenzeit und b) meine weitere Karriere war zwar ungewöhnlich, auch ungewöhnlich erfolgreich, aber mir erscheint das nicht mehr des Berichtens wert, nach dem Eintritt in das Rentnerdasein gibt es seit fünfzehn Jahren andere Prioritäten in meinem Leben.

Ganz stimmt das nicht mit den anderen Prioritäten. Bis zu meinem 75. Geburtstag habe ich noch im Rahmen eines Minijobs programmiert und noch heute programmiere ich still und vergnügt auf dem Laptop vor mich hin.

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MrsHEKenways Profilbild
MrsHEKenway Am 29.06.2022 um 13:07 Uhr
Hallo Bernd,
eine sehr interessante Story wie ich finde. Zumal ich in den 70ern geboren bin und sehr langsam mit der Computertechnik in Berührung kam, weil meine Eltern die "Dinger" verteufelt haben.
Vermutlich habe ich deshalb so eine Art "Nachholbedarf" entwickelt in den Jahren. Ja, das klingt seltsam, aber ich habe das Zocken angefangen, da waren schon "alle anderen" die alten Hasen. Oder meinen ersten PC - den habe ich sage und schreibe 2004 gekauft und seitdem meine Kenntnisse erweitert (mittlerweile baue ich sie selber, konfiguriere etc.). Programmieren liegt mir nur nicht.
Aber um auf den Punkt zu kommen... Heute geht es wirklich nicht ohne. Sogar in der Schule meiner Kinder sind Smartboards, Tablets etc. kaum noch weg zu denken. Schade, wenn du mich fragst. Auch wenn ich die Tafelschwämme mehr als ekelig und bedenklich fand xD
Wir verbringen zuviel Zeit vor einem Bildschirm oder dem Smartphone! Wenn ich es aber nicht tun würde, könnte ich nicht meine Stories schreiben, streamen oder meine Videos bearbeiten.
Einen Kompromiss kann man aber finden! Ab und an Tage in den Kalender eintragen, die nur für das "Real Life" gedacht sind. Sprich bummeln gehen, essen gehen oder ins Gym!
So, ich glaube das ist lang genug, sorry dafür.
Wünsche dir noch eine schöne Restwoche.
Gruß MrsHEKenway
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BerndMooseckers Profilbild
BerndMoosecker (Autor)Am 29.06.2022 um 13:27 Uhr
Hallo MrsHEKenway,
uff, nach diesem langen und positiven Kommentar musste ich mich zuerst einmal sammeln.
Da meine Tochter auch in den 70ern geboren ist, kann ich das, was Du aus eigenem Erleben und eigener Erfahrung schreibst gut nachvollziehen. Bei uns wurden die "Dinger" natürlich nicht verteufelt - schließlich sorgten sie für den Teil des Lebensunterhaltes, den ich beisteuern konnte.
Wir verbringen zu viel Zeit vor dem Bildschirm, das unterschreibe ich mit Ausrufungszeichen! Natürlich, ein Schreiberling ohne seine "Schreibmaschine" ist ein Wesen aus einer anderen Welt. Wie sollte ich sonst schreiben? Auf Papier? Der umerzogene Linkshänder schüttelt den Kopf - jetzt im fortgeschrittenem Alter kann ich meine eigene Schrift nicht mehr lesen.
Die Tage für das reale Leben sind wichtig. Jedoch, ich werde spätestens an Abend rückfällig, es sei denn mir fällt ein interessantes Buch in die Hände, denn lesen in einem richtige Buch, das ist für mich das Größte.
Herzliche Grüße
Bernd
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Schriftstellerins Profilbild
Schriftstellerin Am 07.06.2022 um 19:43 Uhr
Hallo Bernd,
dann hast Du ja voll die ersten Stunden der Computertechnik miterlebt. Da hat sich ja nun einiges geändert. Aber sei mal ehrlich. Macht uns das glücklicher? Keiner kann sich heute mehr vorstellen, wie es ohne Computer war. Aber die Menschen haben auch gelebt. Ich will mir endlich mal abgewöhnen, ständig vor dem Laptop zu sitzen. Früher habe ich Bücher gelesen und Radio und CDs gehört. Aber ich bin schwach. Ich höre sogar bei einem bekannten Streaminganbieter zum Einschlafen immer Hörbücher. Jetzt kann ich ohne diesen Quatsch nicht mehr einschlafen. Das muss ein Ende haben. Mein Nachbar, ein jüngerer Mann, hat mir erzählt, dass er kaum mehr aus dem Haus geht, sondern nur noch vor dem Bildschirm sitzt. Vielleicht sollte ich bei mir mal rigoros durchgreifen. Aber dann kann ich ja auch bei Storyhub nichts mehr reinstellen.
Gruß Schriftstellerin
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BerndMooseckers Profilbild
BerndMoosecker (Autor)Am 08.06.2022 um 0:22 Uhr
Hallo Schriftstellerin,

ich danken Dir für Deinen ausführlichen Kommentar. Er hat mich zum Nachdenken angeregt und so gibt es jetzt eine lange Antwort.

Deine Bedenken kann ich nachvollziehen, aber immer wieder sage ich mir, ich komme aus einer anderen Zeit, schließlich waren bis in meine Jugend, Dampflokomotiven der Standard bei der Eisenbahn. Niemand konnte den Verlauf der Computertechnologie vorhersehen. Aber das ist nichts einmaliges, niemand konnte vorhersehen, wie sich die Luftfahrt entwickelt und trotzdem finden die heutigen Menschen, Fliegen ganz normal.

Nein, durch mehr Computer, mehr Autos oder mehr Flugzeuge werden wir nicht glücklicher. Nur wurden wir jetzt von dieser neuen Technologie förmlich überrannt. noch vor 10 Jahren protestierten Eltern, wenn ich der Nähe von Kindergärten oder Schulen Mobilfunkantennen montiert wurden, heute gibt es an der gleichen Stelle Protest, wenn man sich gerade dort beim Warten in einem Funkloch befindet. Technologie in sich ist weder gut noch böse, der Umgang damit muss gelernt werden.

Ich habe zwei heilige Prinzipien, a) vor dem Einschlafen lese ich in einem richtigen Buch und b) ich habe kein Smartphone. Das richtige Buch hat sich als wertvoll erwiesen, denn als mir in der Pandemie der Lesestoff ausging, habe ich mir in der Stadtbücherei E-Books ausgeliehen. Geht nicht, damit kann ich nicht einschlafen. Ein Smartphone ist eigentlich kein Problem, führt aber im Gegensatz zu meinem alten Klapphandy dazu, dass man dazu verleitet wird auch beim Spaziergang oder Wandern, einmal eben nachzusehen was es denn ich der Whatsapp-Gruppe an Neuigkeiten gibt; und weg ist er, der Graureiher, den man gerne beobachtet hätte. Noch schlimmer, bei einem intensiven Gespräch wird mal eben nach geguckt, welche wichtige Mitteilung hinter dem Pipton steckt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das in intimen Momenten funktioniert.

Doch, auch ich werde irgendwann ein Smartphone besitzen, nämlich dann, wenn mir die uralte Technik der Klapphandys einfach zu teuer wird.

Ja, auch ich verbringe viel Zeit beim Schreiben mit dem Laptop, aber mir bleibt keine Wahl, nur so kann ich Geschichten schreiben. Zurück zu Schreibblock und Bleistift kann ich nicht, ich kann meine eigenen Kritzeleien kaum lesen und selbst wenn, wer soll meine Werke abtippen und ins Internet stellen?

Gruß Bernd
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Autor

BerndMooseckers Profilbild BerndMoosecker

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Kapitel: 4
Sätze: 118
Wörter: 2.427
Zeichen: 15.468

Kurzbeschreibung

Ein Mensch, beruflich orientierungslos, versucht sich zu qualifizieren und mutiert in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem Computerfachmann.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Vermischtes auch im Genre Alltag gelistet.

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