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Schreibblockaden – wenn man einfach nicht mehr weiterschreiben kann

Am 28.02.2017 um 16:24 Uhr

Hallo!

Habt ihr auch manchmal Schreibblockaden – Tage oder Wochen, in denen ihr einfach nichts schreiben könnt, oder einfach nicht vorwärts kommt? Naja, in solch einer Situation stecke ich leider gerade.

Wie geht ihr mit so einer Situation um? Habt ihr bestimmte Rituale?

Am 28.02.2017 um 16:51 Uhr

Ich glaube, jeder erlebt das irgendwann mal. Oder zumindest fast jeder. Hast du denn eine Idee, woher es bei dir kommt? Hast du Schwierigkeiten mit dem Plot, bist du sehr kritisch oder ist einfach grad die Luft raus? So ne Blokade kann ja verschiedene Ursachen haben.

Falls du nicht weiterkommst, weil du zu selbstkritisch bist und an jedem Satz tausend Mal feilst, ehe du weiterschreibst, ist hier ein Tipp, der zumindest für mich das Schreiben fast revolutioniert hat: Versuche das nächste Mal nicht sofort zu korrigieren, sondern schreibe die Idee erstmal runter und notiere alles, was der innere Lektor zu meckern hat als Stichpunkte in einer separaten Liste. Wenn du mit dem Kapitel durch bist, lass es eine Zeit lang liegen und schreib erstmal weiter. Hol dann nach einer gewissen Zeit das Kapitel und die Liste wieder hervor und geh die Stichpunkte durch. Meine Erfahrung ist, dass vieles sich hinterher als Mücke erweist, aus dem man einen Elefanten machte, sich bereits von selbst erledigt hat oder sicht zumindest viel leichter überarbeiten lässt, wenn der Text schon steht als wenn man "just in time" bearbeitet

#2
(Threadersteller)

Am 28.02.2017 um 17:26 Uhr

Ich denke, es liegt daran, dass ich immer ziemlich kritisch bin, was den Hauptplot, die Charaktere und den Schreibstil angeht. Ich bin da nie zufrieden und verwerfe alles immer ziemlich schnell. Außerdem habe ich oft Schwierigkeiten mit dem Plot.

Am 02.03.2017 um 19:37 Uhr

hmm, kannst du denn ein Beispiel für deine Schwierigkeiten mit dem Plot nennen?

Ansonsten, ein weiterer Trick gegen übertriebene Selbstkritik: Einfach mal versuchen bewusst etwas wirklich, wirklich schlechtes zu schreiben. Einigen hilft das. Oder du sagst dir, dass du das sowieso nicht veröffentlichen willst. Das klappt bei mir manchmal auch ganz gut.

Am 03.03.2017 um 11:34 Uhr

Schreibblockade ist sowas wie meine default Einstellung...

Ich weiss gar nicht recht, woran es liegt... Motivation ist generell da, aber irgendwie verschiebe ich das effektive Mich hinsetzen und schreiben immer wieder auf "später" und mache es dann irgendwie nie so wirklich...

#5
(Threadersteller)

Am 03.03.2017 um 14:45 Uhr

Meine Schwierigkeit beim Plot ist, dass ich da immer total viele Klischees drin habe und eine Mary Sue als Hauptcharakter... Da fällt es mir dann leicht, den ganzen Plot zu verwerfen ^^

#6

Am 16.03.2017 um 0:31 Uhr

Die Thematik geht da schon etwas weiter als lediglich Schreibblockade, aber wenn Du das Gefühl hast, Deine Protagonisten seien zu sehr Mary Sue-Style, könntest Du Dir ja entsprechende Steckbriefhilfen suchen. Ich kann Dir da Pinterest wärmstens empfehlen! Gib einfach "OC Memes", "Character Guide" oder irgendwie sowas in die Richtung ein. Da findet man viele Tipps, Charaktere menschlicher und generell den ganzen Plot sinniger zu gestalten.

Ich habe da mal beispielsweise eine Übersicht gefunden, in der aufgezeigt wurde, dass sowohl Protagonist, als auch Antagonist beide Stärken und Schwächen haben sollten. Und auch, dass sie sich ebenbürtig sein sollten. Wird ja auch häufig übersehen.

Und was die Klischees betrifft - Du könntest ja einmal alle Klischees auflisten, die Dir so einfallen. Und diesen dann alternativen Handlungssträngen gegenüberstellen. Dann hast Du Dir auf der einen Seite bewusst gemacht, was Du größtenteils vermeiden solltest/möchtest und auf der anderen Seite gleich auch eine alternative Lösung mit dazu. ^^ By the way, ein bisschen Klischee ist auch erlaubt. Also achte vielleicht auch darauf, nicht zu streng mit Dir zu sein. :'D

#7
(Threadersteller)

Am 16.03.2017 um 12:56 Uhr

Das ist wahrscheinlich mein Problem - ich sehe da Mary Sues, wo keine sind ^^

Das mit den Steckbriefhilfen habe ich schon mal ausprobiert, das hat etwas geholfen, aber nicht so wirklich....

#8

Am 17.03.2017 um 19:16 Uhr

Okay, das...ist problematisch. o-o

Entschuldige, aber was stellst Du Dir denn unter Mary Sues vor? Wenn Du meinst, dass Du dort welche sehen würdest, wo keine seien.

#9
(Threadersteller)

Am 18.03.2017 um 13:38 Uhr

Immer, wenn meine Prota irgendetwas gut kann, dann denk ich immer das das ne Mary Sue ist :D

#10

Am 19.03.2017 um 1:45 Uhr

Okay, wow... o-o Bist Du da nicht etwas hart zu Dir selbst (und Deinem Charakter)?

Hm...na ja, wenn Dein Charakter sich diese Fähigkeit mit (harter) Übung angeeignet hat beziehungsweise auch Schwächen hat (kann auch auf anderen Gebieten sein), wird das Muster der Mary Sue ja automatisch eliminiert. Vielleicht würde es Dir helfen mal ein Probekapitel zu schreiben und dann mehreren Leuten zum Betalesen vorzulegen. Diese könnten Dir da ja weiterhelfen, indem sie äußern, wie der Charakter auf sie wirkt und was man gegebenenfalls ändern könnte. Oft ist der eigene Eindruck was Geschichte und Charas betrifft ja anders.

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Die Denunziantin von Brigritte Reimann.Gestern in der Bibliothek aufgegabelt, nachdem ich Klugscheißers Rat gefolgt bin und mal nach Marcel Proust geschaut hatte. Die ersten Seiten lesen sich gut, sprechen mich an - könnte was werden.Näher aber ist mir Brigritte Reimann, weil sie aus "meinem" Land erzählt. In Die Denunziantin, ihrem Erstlingswerk, entführt sie den Leser in die frühen 50er Jahre. Die Mauer steht noch nicht und doch - oder gerde deswegen - versucht sich das neuentstehende System gegenüber dem anderen im Westen abzugrenzen.Eva ist eine Oberschülerin, die sich ihrem Vater, der als Kommunist in Berlin-Moabit umgebracht wurde, verpflichtet weiß. Sie ist nicht nur Klassensprecherin, sondern auch Leiterin der FDJ-Gruppe ihrer Klasse und Leiterin einer Lainenspielgruppe. Sie ist in ihren Entscheidungen kompromisslos und legt sich nicht nur mit den Schülerin ihrer Klasse an, sondern sogar mit Lehrern, von denen ihrer Ansicht nach eine Gefahr ausgeht. Wer nicht zu 100 Prozent auf Linie ist, den beäugt sie mit Argusaugen.Natürlich geht das allen auf den Geist, sodass sie bald - nicht nur hinter vorgehaltener Hand - eine Verräterin, später, als sie einen der beliebtesten Lehrer meldet, eine Denunziantin genannt wird.Mag der Roman auch - aufgrund ihrer Jugend, Reimann war gerade 19 Jahre, als sie an dem Werk arbeitete - stellenweise Handlungshänger haben und etwas holprig daherkommen, so zeugt er doch von einer kraftvollen Sprache; die Szenen sind greifbar - der Leser findet sich sofort in der Handlung wieder.Reimann beschrieb eine Schülerin, die von ihren Idealen getragen zu einer Verräterin wurde. Sie deutete also schon damals auf die Grenzen des Systems, übte somit Kritik, machte sich unbeliebt. Die Verlage der DDR lehnten den Druck des Buches ab. Erst jetzt konnte es mit zahlreichen Anhängen - darunter auch dem Romantagebuch - von Kristina Stella veröffentlicht werden. Mehr anzeigen

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