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Ich, Du oder Er? Thema Erzählperspektiven

Am 15.05.2019 um 10:42 Uhr

Hallo zusammen!

In einem Vorstellungshread hier wird gerade ein wenig über Erzählperspektiven diskutiert und da ich es eh vor langer Zeit schon mal überlegt habe, dazu einen Thread zu starten, tue ich es einfach jetzt. Mich würde mal interessieren, was eure bevorzugte Erzählperspektive ist, beim Schreiben und beim Lesen.

Persönlich bevorzuge ich inzwischen den personalen und multipersonalen Erzähler, weil der einerseits erlaubt, recht nah bei der Figur zu bleiben, andererseits aber auch genügend Spielraum für den eigenen Tonfall bietet. Dieses Verhältnis aus Nähe und Distanz sagt mir sehr zu.

Im besagtem Thread war auch die Ich-Perspektive in Diskussion. Die finde ich dagegen schwierig. Nicht, dass ich Ich-Form grundsätzlich nicht mag, aber es sind einige Hürden zu meistern. Viele Schreibanfänger (auch ich früher) schreiben in Ich-Form, vermutlich auch weil es den Alltagserzählungen so ähnlich ist. Aber eine gute Geschichte in Ich-Form muss den Erzählcharakter sehr genau kennen und vorallem seine Denkweise gut imitieren können, so dass der Text wirklich wie vom Charakter verfasst klingt. Gerade Schreibanfänger schreiben aber eher in ihrer eigenen Perspektive, was mir taurigerweise schon die eine oder andere Geschichte verleidet hat. Wenn ein Außenstehener über einen verkopften Chemie-Professor schreibt, für den sein Beruf Beruf ist,, kann ich eine eher einfache Sprache ohne viele chemische Fachbegriffe akzeptieren. Schreibt der Professor aber selbst, würde ich das aber erwarten, denn das gehört mit zu seiner Charakterisierung.

Zum allwissenden Erzähler möchte ich nichts sagen. Aber Was ich für Rätselplots, Mystery und Ähnliches ganz spannend finde, ist der neutrale Erzähler, das Gegenstück zum allwissenden Erzähler. Also eine Erzählperspektive, die nur von außen beobachtet und keinen Zugang zu dem Innenleben irgendeiner Figur hat. Die Herausforderung hier ist, dass der neutrale Erzähler ein massives Show erfordert und die Kunst, viel zwischen den Zeilen zu erzählen. Gut gemacht kann das sehr interessant sein. Allerdings nur für besagte Richtungen. Bei charakterzentrierten Genres, wie z.B. Romanze, würde er mich vermutlich kirre machen. Da will ich die Innenperspektive mindestens einer Figur sehen.

Und was man fast nur im Internet findet, ist die Du-Form. Die finde ich interessant, habe allerdings noch zu wenig Erfahrung damit, sowohl in lesender als auch in schreibender Weise. Beim Lesen ist aber eine ganze massive Hürde, vom Text falsch angesprochen zu werden. "Du konntest heißen Badboys mit Sixpack noch nie widerstehen und so ein Babyface-Softie käme dir nie in die Tüte" - bei solchen Textpassagen kräuseln sich mir die Fußnägel, weil - das bin nicht ich, die da beschrieben wird. Als kurze Sequenzen ala "Du hast die und die Sinneseindrücke, während du das und jenes tust" finde ich sie sehr eindrücklich und noch mitnehmender als die Ich-Perspektive. Was das Schreiben angeht, gibt es ein paar Pairings, die mir in letzter Zeit gehäuft in Du-Perspektive geraten. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht will ich ihnen damit sagen, endlich mal ihre Scheuklappen abzunehmen.

Soweit jedenfalls zu mir. Jetzt seid ihr dran. Erzählt doch mal: Wie ist es bei euch?

Am 16.05.2019 um 16:31 Uhr

Ich mag tatsächlich die Ich-Perspektive am liebsten schreiben. Ich hab so angefangen, bin zwischendurch zwar auch ab und zu aufs Er/Sie umgestiegen, aber mit der Ich-Form fühle ich mich einfach am wohlsten. Sie passt am besten zu meinem bevorzugten Charaktertyp, der sehr viel inneren Monolog und auch viel Gefühlsleben hat, und das kann ich in der Ich-Form nun mal am besten darstellen.

Desweiteren schreibe ich gerne mit pro Kapitel wechselnden Ich-Perspektiven, also "Kapitel 1, Chara A" und dann beim nächsten Kapitel "Kapitel 2, Chara B" und so weiter, meistens zwei oder drei verschiedene Perspektiven. Daran mag ich ganz gerne, dass ich einen Charakter auf diese Weise von mehreren Seiten darstellen kann. Beispiel: In seinem eigenen Kapitel ist mein Lieblingscharakter oft ziemlich depressiv und hat kein gutes Selbstbild, aber aus Sicht seines besten Freundes werden seine liebenswerten Seiten deutlicher erkennbar.

Was ich an der Ich-Form noch gern mag, ist, dass ich dadurch eine stärkere und direktere Verbindung zwischen mir und meinen Charakteren schaffen kann.

Beim Lesen hält es sich bei mir ziemlich die Waage zwischen Ich- und Er/Sie-Form. Ich lese beide echt gleich gern.

Und früher hab ich ja auch mal ganz gern in Er/Sie geschrieben. Aber im Moment ziehe ich beim Schreiben eben ganz klar die Ich-Form vor.

#2

Am 16.05.2019 um 20:27 Uhr

Ich schließe mich der Aussage von HaruMaeda an, ich schreibe auch lieber in der Ich Form. Auch am liebsten in Charakteren A und B.

Versetze mich richtig in die Charakteren, versuche sogar Nachforschungen anzustellen um es genauer zu treffen. Wie z.B. das ich im Internet nachlese wie sich ein Ninja verhält oder wenn ich zufällig einen Motorrad Liebhaber kennenlerne, das ich ihn frage welches Bike für Anfänger und welche für Profis geeignet ist. Manchmal liegt es an Kleinigkeiten um es Rund zu machen. Es gelingt mir, leider nicht immer, aber für manche Details reicht es, damit ich den Anschein waren kann. (Hoffe ich)

Aber Egal, im Grunde bin ich eine Anfängerin und versuche immer mein bestes. Hoffe natürlich, das meine Leser es vielleicht genauso sehen oder auch fühlen wie ich.

Beim lesen ist mir die Form egal, Hauptsache verständlich und Spannend

Das einzigst schwierige, was ich generell beim schreiben finde, ist die Zeitform. Es kommt vor, das ich im ersten Satz, von jetzt spreche und dann beim nächsten von damals, obwohl es der gleiche Tag ist.

Aber ich schweifen ab und das ist eine andere Sparte.

So dann noch einen schönen Abend.

 

#3
(Threadersteller)

Am 16.05.2019 um 21:54 Uhr

Ich wollte die Ich-Form auch nicht schlechtmachen, falls das jetzt etwas negativ rüberkam. Entsprechend angewendet kann der Ich-Erzähler auch ganz interessant sein. Gibt in meinen Augen auch ein paar Werke, die in einer anderen Form nicht funktionieren oder zumindest ihren Zauber verlieren würden. Aber die Ich-Form braucht für mich einen unverwechselbaren, charakteristischen Tonfall, der auch gern die Etikette guter Schriftsprache ein wenig verbiegen darf. Bei einem Ich-Erzähler ist in meinen Augen der Fließtext nicht einfach Fließtext, sondern eines der wichtigsten Werkzeuge der Charakterisierung. Daher finde Ich-Erzähler in gediegenem Deutsch auch eher langweilig und frage mich da öfter, warum da nicht der personale Erzähler verwendet wurde. Wenn der Ich-Erzähler des verbitterten Zynikers, des draufgängerischen Jugendlichen und des fabulierenden Alltagsphilosophen den gleichen Tonfall haben, wurde das Potential der Perspektive imo nicht wirklich ausgeschöpft. Leider ist das bei den gerade bei Fanfics häufig so - alle Ich-Erzähler lesen sich gleich. Das finde ich schade.

Wechselnde Ich-Erzähler finde ich als Leserin zugegeben eher verwirrend, außer in Briefromanen mit ihrer besonderen Struktur. Kenne jetzt ad hoc auch nur einen verlegten Roman, der zwei Ich-Erzählerinnen hat, da wechselt die Perspektive aber auch erst nach 200 Seiten. Für wechselnde Perspektiven lobe ich mir den multipersonalen Erzähler sprich ein Wechsel mehrerer personaler Erzähler. Der ist dafür imo perfekt. Und ich habe auch schon Passagen als Bewusstseinsstrom o.ä. geschrieben. Also so distanziert finde ich den personalen Erzähler gar nicht.

#4

Am 17.05.2019 um 8:32 Uhr

Moin, erstens hast du es nicht schlecht geredet. Jeder hat doch eine freie Meinung was die Erzähler Form betrifft.

Ist doch mit allem so, nicht jeder mag z.B. Pommes. Solange wie die Meinung des anderen Akzeptiert wird, ist das kein Problem. Schlimm wäre es nur, wenn du andere davon überzeugen MUSST, aber so ist es ja nicht. (Zwinker)

Ich glaube ich muss noch mal Nachdenken, ob das was ich schreibe, die Ich Form ist oder der Personale Erzähler. Ich persöhnlich würde sagen, es ist die Ich Erzählung, aber hundert Prozent kann ich es nicht sagen. Das ist auch gar nicht so einfach, die richtige Form zufinden. Wenn man alleine die Personale Anrede etwas ändert, ist es sofort eine andere Erzähler Form, als die die beabsichtigt war.

Am 17.05.2019 um 16:11 Uhr

Ich mag Ich-Perspektiven nicht und lese sie fast gar nicht. Im Internet findet man meiner Erfahrung nach noch mehr Ich-Perspektive als in gedruckten Büchern und gut geschrieben ist sie selten. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Leute glauben, sich es einfach zu machen, wenn sie in Ich-Perspektive schreiben, und die Gefühle direkt aus erster Hand erfahren werden können. Tatsächlich finde ich, dass gute Ich-Perspektive verdammt schwer zu schreiben ist. Wenn sie für mich gut geschrieben ist, heißt das, dass sie mir nicht wirklich auffällt. Ansonsten fällt mir diese Perspektive nur negativ auf. Das geht so weit, dass ich, wenn ich zwei Bücher in der Hand halte, immer das Buch in der Er/Sie-Perspektive kaufen würde.

Ein Autor, bei dem mich diese Perspektive nicht stört, ist John Green. Aber generell stört mich auf englisch wiederum die Ich-Perspektive grundsätzlich weniger.

Wechselnde Ich-Erzähler finde ich als Leserin zugegeben eher verwirrend

Jup, dem stimme ich so zu. In Sebastian Fitzeks Romanen wechseln die Erzähler, sowohl personales Er/Sie als auch Ich regelmäßig und es ist einfach anstrengend.

Nur mein persönlicher Geschmack ^^

 

Am 17.05.2019 um 17:53 Uhr

Als Kind, als ich Karl May gelesen habe, fand ich die Bücher, die in der Ich-Perspektive geschrieben waren, viel besser. So viel besser, dass ich irgendwann nur noch die gelesen habe.

Heute ist ein 3.-Person-Erzähler kein Ausschlusskriterium mehr für mich, aber ich muss zugeben, dass ich die Ich-Perspektive intensiver und interessanter finde. Ich find es aber ein bisschen sinnlos, zu sagen: "Wenn es gut geschrieben ist..." Weil: Wenn es nicht gut geschrieben ist, ist es auch egal, welche Erzählperspektive gewählt wurde.

Beim Schreiben bin ich zwar nicht festgelegt, auf einen Erzähler, aber ich schreibe schon auch gerne in der Ich-Perspektive. Das kommt wohl daher, dass ich mich für Songtexte und Gedichte interessiere und die sind zum großen Teil nun mal in der Ich-Perspektive geschrieben.

Außerdem finde ich, dass man mit der Ich-Perspektive viel machen kann. Man muss ja nicht immer den Protagonisten zum Erzähler machen. Man kann mit zeitlicher Distanz zur Erzählung arbeiten. Man kann den Erzähler unzuverlässig gestalten. Der Ich-Erzähler ist immer ein wenig unscharf und das gefällt mir. Als Leser muss man immer nachdenken, ob das, was da gerade erzählt wird, wirklich so passiert ist, oder nur ein subjektiver Eindruck ist.

Die Ich-Perspektive erlaubt besondere Erzählformen. Brief- oder Tagebuch-Romane zum Beispiel.

Ich weiß, dass viele genervt sind vom Ich-Erzähler, aber ich glaube, das ist wie bei Leuten, die "nicht gerne lesen". Die haben auch einfach noch nicht das Buch gefunden, das sie begeistert.

#7

Am 12.07.2019 um 14:12 Uhr

Wenn es rein ums Schreiben geht, habe ich für mich gemerkt, dass ich den personalen Erzähler bevorzuge. In der Ich-Perspektive habe ich bereits versucht zu schreiben und ich fand es unglaublich schwer, weil ich am Ende doch immer wieder in das er/sie reingerutscht bin. Von daher mache ich es getreu dem Motto: Schuster bleib bei deinen Leisten. Das Schreiben soll mir Spaß machen und ich will mich nicht mit Erzählperspektiven abquälen müssen, die mir nicht liegen. Es gibt immerhin auch so oft genug Szenen in Geschichten, die einem etwas mehr abverlangen und an denen man eine ganze Weile sitzt, bis sie so sind, wie man sie haben will. Zudem finde ich es bei der Ich-Perspektive auch schwerer die nötige Distanz zum Charakter zu bewahren und nicht meine eigenen Ansichten usw auf ihn zu projizieren. Seltsamerweise finde ich es bei Briefen aber schon wieder recht einfach, wirklich in der Ich-Form zu schreiben. Wieso auch immer das so ist.

Was den Wechsel des Charakters betrifft, aus dessen Sicht geschrieben wird, handhabe ich das hingegen ganz unterschiedlich. Bei meinen Fanfiktions habe ich das ganz gerne gemacht und dort vor allem zwischen den beiden Hauptcharakteren gerne gewechselt. Da ich inzwischen allerdings vor allem Texte zu und über meine RPG Charaktere schreibe, belasse ich es meist bei der Sicht eines Charakters, da es mitunter so schon schwer genug ist, wenn man die eines anderen mit einbindet, diese auch originalgetreu darzustellen. Wechseln tu ich somit nur noch, wenn es wirklich wichtig ist.

Beim Lesen wiederum ist es mir ziemlich egal, ob er/sie oder ich. Bücher mit den anderen Erzählperspektiven habe ich noch nicht gelesen, sodass ich dazu nichts sagen kann. Wobei ich zumindest im Fanfiktionbereich auch schon diesen Du-Erzähler gesehen habe und ich muss sagen, dass ich mit dem so gar nicht warm werde. Genutzt wird er ja ganz gerne bei diesen - nur als Beispiel - Harry Potter x Leser Geschichten. Ich hab mir das einmal im BTS Fandom angesehen und recht schnell wieder abgebrochen. Mal davon abgesehen, dass es mich irritiert, dass der - zumeist weibliche - Hauptcharakter keinen Namen hat (immerhin weiß man ja nicht, wie die Leser heißen), ist es auch seltsam, dass man dem Leser dann aber trotzdem ein bestimmtes Aussehen, Charaktereigenschaften usw verpasst. Ich denke, jeder der sowas schon gelesen hat, weiß vielleicht, was ich meine. Auf jeden Fall ist das für mich sehr verwirrend und seltsam, weshalb ich davon Abstand halte und diese Erzählform ist für mich auch defitniv ein Grund, die Geschichte gar nicht erst anzuklicken, wenn ich vorher weiß, dass sie genutzt wird.

#8
(Threadersteller)

Am 12.07.2019 um 18:04 Uhr

An Yusuki

Die Vorbehalte gegen Canoncharakter x Reader oder generell Reader's Insert kann ich gut verstehen. Wie im Eingangspost geschrieben, habe ich da auch oft meine Probleme mit, weil der Insert sehr selten mit dem, was ich bin, tun, denken oder fühlen würde übereinstimmt. Aber der Du-Erzähler wird ja nicht nur für Reader's Interserts benutzt, sondern auch für andere Geschichten.

Persönlich mag ich es zum Beispiel, wenn ein Du-Erzähler in verallgemeinernden Passagen auftaucht und dort all die "Man"-Sätze ersetzt: 'Das Leben ist wirklich ungerecht. Du kannst der Welt die Füße küssen und sie wird dir dennoch in den Hintern treten' finde ich schöner als Man kann der Welt die Füße küssen und sie wird einem dennoch in den Hintern treten. Solche einzelnen Ausbrüche in den Du-Erzähler harmonieren imo sehr gut mit der Ich-Perspektive.

Aber auch andere Geschichten in Du-Form finde ich ganz interessant. Und ich finde, der Unterschied zu Reader's Inserts ist da schon recht deutlich. Reader's Insert wollen ja den tatsächlich Leser ansprechen, bei anderen Geschichten ist das Du ziemlich klar ein lyrisches. Die Geschichten in Du-Form, die ich bisher gelesen haben und die keine Reader's Inserts waren, lasen sich mehr wie Briefe oder waren wie den der Gedanken eines Charakters zu lauschen, der gerade über einen anderen nackdenkt. Also es war da schon ziemlich ersichtlich, dass dieses Du nicht mich als Leserin meinte.

 

Am 04.01.2020 um 19:25 Uhr

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen. Ich mag die Ich-Perspektive nicht und bin generell skeptisch, wenn ich sehe, dass irgendetwas in ihr geschrieben ist. Der Grund hierfür ist realtiv simpel. Die meisten können es einfach nicht. Das mag gemein klingen, aber manche Fehler verzeiht einen diese Perspektive noch weniger als andere. So diese ganzen Sachen wie, dass sich der Charakter selbst beim Schlafen beobachtet (was bei der Erzählperspektive schlicht nicht möglich ist) und weitere solche Späße.

Generell... so lange das nicht der Charakter ist, der seine Geschichte aufschreibt (und das habe ich bisher 1x gut gemacht gelesen) oder es im Präsens geschrieben ist (habe ich persönlich nie so gelesen, dass es mir vom Schreibstil her gefiel), finde ich es irgendwie seltsam. So ganz ohne Begründung, ich mag es einfach nicht so.

Ich schreibe auch selbst am liebsten in der dritten Person, personaler Erzähler. Ich bin kein 91jähriger Ninja. Ich bin keine Söldnerin, ich bin kein Zweg oder sonst was. Und das ist okay so, deswegen schreibe ich ja und deswegen kann ich ruhig eine Distanz zu mir und den Charkateren wahren. meiner Meinung nach liest sich das halt auch einfach "schöner".

 

Der Du-Perspektive kann ich gar nichts abgewinnen. Ich fühle mich davon immer so bevormundet. Gerade bei Reader-Geschichten ist das so ... "nein, ich bin kein hetero Mädchen, bitte hör auf zu sagen, dass ich auf diesen Teenager stehe" :'D

So wie es Augurey beschreibt ist das etwas anderes. Wenn das in den Ton der Geschichte passt, ist das okay. Ich habe einfach generell ein Problem mit Reader-Geschichten, haha

#10

Am 11.04.2020 um 22:37 Uhr

Tatsächlich finde ich die Er-Perspektive am besten, da, wie ich finde, dort die Gefühle des Hauptprotagonisten in die Story einfließen lassen kann, und doch kann man frei schreiben und im Zweifel subtile Spannung aufbauen, sodass man nicht so sehr an den Ich-Charakter gebunden ist, der praktisch ohne die "höhere Macht" des Autors allein auf seinem Weg ist und so sich alles erarbeiten muss. Als Verfasser eines Textes finde ich wichtig, dass man im Prinzip die Geschichte selbst steuert und nicht so sehr darangebunden ist, wie der Hauptprotagonist ist. So kann man auch einige Dinge geschehen lassen und den Charakteren so auch mal einen kräftigen Schubs verpassen. Klar, das kann man in jedem Format, aber so finde ich es doch am anenehmsten.

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