Der tausenste Seufzer innerhalb weniger Minuten entkam Chen Guo. Eigentlich gab es keinen Grund bedrückt zu sein. Team Happy hatte es zwar gegen all die anderen professionalen Teams nicht leicht, aber sie waren auch nicht abstiegsgefährdet. Und auch wenn es ihr Ziel war, ins Finale zu kommen, so konnte zumindest Chen Guo auch damit leben, wenn sie es nicht schafften. Team Happy hatte sich bereits bewiesen. So lange sie nicht sofort wieder aus der Liga folgen, war doch alles in Ordnung. Das sagte ihr zumindest ihr logischer Verstand – natürlich war es nicht ganz so einfach.
Chen Guo war bewusst, dass ihr das Talent fehlte, um ein Profispieler zu sein. Selbst wenn sie Ye Xiu ein paar Jahre früher kennengelernt hätte, wäre für sie wohl eher kein Platz in einem Team frei gewesen, dafür gab es zu viele andere, die besser als sie waren. Und sie war eigentlich glücklich in ihrer Rolle als Inhaberin des eSportteam „Happy“. Die Betonung lag auf „eigentlich“.
Für Team Happy hatte sie einiges in Kauf genommen. Bevor sie ihr eigenes Team gegründet hatte, war sie einfach nur die Inhaberin eines gutlaufenden Internet Cafés. Da dieses sich gegenüber von Team Excellent Eras Klubhaus befand, waren viele ihrer Kunden Excellent Era Fans – sie war es auch mal gewesen. Nachdem Ye Xiu, damals noch als Ye Qiu bekannt, Excellent Era verlassen hatte und die Fans mitbekamen, dass er ein neues Team gründete, um mit diesem an der Challenger League teilzunehmen, spaltete sich die Fangemeinschaft in ihrem Café in zwei Lager. Die einen standen auf Excellent Eras Seite, die anderen auf Ye Xius. All das hätte Chen Guo egal sein können, wenn das Team, das Ye Xiu gründete, nicht das ihrige gewesen wäre. In kurzer Zeit hatte sie viele Kunden verloren. Auch wenn ihr damit einiges an Einnahmen abhandenkam, konnte sie damit leben. Wenn die alten Kunden gingen, würden mit er Zeit einfach neue kommen. In den letzten Monaten konnte sie anhand der Einnahmen aus ihrem Internet Café sehen, dass sie mit dieser Sichtweise Recht hatte.
Was ihr mehr Kopfschmerzen bereite, war die Frage nach dem danach. Auch wenn Team Happy dieses Jahr in der Liga überstand, was war mit dem folgenden? Und dem danach? Wie lange konnte sie Team Happy und ihr Internet Café gleichzeitig managen? Und selbst wenn sie jemand anderen für das Management einstellte, würde es sich lohnen? Was wenn Team Happ nächstes Jahr rausgekickt werden würde? Natürlich konnte sie an der Challenger League teilnehmen, aber würden sie das auch überstehen? Und was war mit ihrem Internet Café, wenn sie es weiterhin behielt, hatte sie vielleicht noch ein zweites Standbein, wenn das mit der Profiliga nicht lange anhielt, doch wie sollte sie sich vor all den Fans rechtfertigen? Würden diese ihr dann auch den Rücken zu kehren? Würden sie dann überhaupt noch Kundschaft haben?
Chen Guo war kein gieriger Mensch, aber von irgendwas musste sie leben. Was wohl leider niemanden in ihrem Team wirklich interessierte, war ihre Bereitschaft ein Risiko einzugehen.
Su Mucheng und Fan Rui warenbeides bekannte Gesichter in der Profiliga. Sollten sie ihren Platz in Team Happy verlieren, konnte sie einfach einem anderen Team beitreten. Tang Rou und Qiao Yifan waren ebenfalls sehr begehrt. Trotz ihres relativ hohen Alters bewies Tang Rou ihr Können und Durchhaltevermögen. Neben ihrem spielerischen Können, punkte sie auch durch ihr Aussehen. Leider waren weibliche Spieler in der Gloryliga selten und nur wenige konnten sich aus der Masse hervorheben. Aus Marketingsicht war Tang Rou eine Goldgrube. Qiao Yifan hatte bereits Erfahrung in der Liga während seines Jahres in Team Tiny Herb gesammelt und während der Challenger League die Augen einiger Team auf sie ziehen können. Mit seiner soliden Performance in den letzten Monaten konnte er nur noch mehr Punkte sammeln. Beide hatten also eine Zukunft, wenn sie es denn wollten. Wei Chen war zu alt, für ihn gab es nur noch dieses Jahr und Ye Qiu war da wohl ähnlich. Noch mal ein Jahr in der Challenger League verschwenden und dann noch eines in der Liga, in der Hoffnung den Pokal in den Pokal in den Händen zu halten? Nein, das war zu unrealistisch.
Lou Ji war ein Mathegenie, er werde sicher etwas finden. Wenn er weiterhin mit Glory abreiten wollte, so konnte er einem Entwicklerteam beitreten oder beim Unternehmen selbst. Um Bao Rongxing machte sich Chen Guo keine Sorgen. Die einzigen beiden, um die sie sich ein wenig sorgte waren Mo Fan und An Wenyi.
An Wenyi war ein guter Heiler für Team Happy, aber andere Teams würden sich nicht für ihn interessieren. Soweit sie wusste, hatte er zuvor studiert. Vielleicht konnte er sein Studium wieder aufnehmen?
Und Mo Fan? Sie wusste nicht, was er davor getan hatte. Aber sie wusste, dass einige Gilden ein Auge auf ihn geworfen hatten und ihn für ihr jeweiliges Team gewinnen wollten – nur ohne Erfolg. Vielleicht gab es ja das ein oder andere Team, das in nehmen würde. Aber was wenn nicht? Welche Möglichkeiten hatte er dann? Sie wusste es nicht.
Was sie aber wusste, war dass es für alle irgendwie weitergehen würde. Und für viele von ihnen auch in der Glory Profiliga.
Aber was war mit ihr? Wer machte sich denn um sie Sorgen?
Ein Team zu gründen war einfach, es aufzubauen und zu erhalten nicht. Es bedurfte einer Menge Geld, um überhaupt eine Chance zu haben, in die Liga zu kommen und noch mehr, um dort zu bleiben. Geld, das sie sich aus den Einnahmen ihres Internet Cafés holte. Dank des „Fähigkeitenpunkte Guides“, den sie an Team Samsara verkauft hatten, war noch etwas rein gekommen. Dann war da auch noch das Preisgeld der Challenger League und zu guter Letzt hatte Team Happy auch schon ein paar Sponsoren. Alles in allem reichte das aber nicht.
Neben den Spieler, musste Chen Guo auch die Gildenmitglieder und die Entwicklungsabteilung bezahlen – Kosten für die Unterkunft und Verpflegung der Spieler gab es auch noch. Ihr war klar, dass sich, wenn alles gut lief, das Team irgendwann selbst tragen konnte. Aber wann würde das sein? Und es änderte nicht daran, dass sie sich damals entschieden hatte, ihr ganzes Hab und Gut in das Team zu stecken. Sie hatte ihre Existenz aufs Spiel gesetzt – würde sie das vor den anderen sagen, würden diese sie wahrscheinlich auslachen.
Chen Guo bereute ihre Entscheidung nicht und sie würde sie jeder Zeit wieder treffen, aber sie wünschte sich, dass man ihre Mühen und ihr Zutun etwas mehr würdigen würde. Ihr war bewusst, dass die anderen beschäftigt waren, ihre Koordination zu verbessern, um sicherzustellen, dass sie ins Finale kamen. Aber ihr kam es immer mehr so vor, als würde sie den Anschluss verlieren. Sie verstand nicht, um was es in vielen der taktischen Besprechungen ging, auch wenn sie wesentlich besser war, als noch vor gut einem Jahr.
In Gesprächen ging es auch fast nur noch um Glory. Aber Chen Guo konnte nicht immer nur über Glory reden. Seitdem sie sowohl das Internet Café als auch das Team zu managen hatte, hatte sie noch weniger Zeit um Glory zu spielen. Und wenn sie dann mal Freizeit hatte, dann wollte sie lieber etwas anderes machen.
Sie hatte Angst zurückgelassen zu werden – wenn auch unabsichtlich. Sie kam zu jedem Spiel ihres Teams und jedes Mal wurde ihr mehr und mehr bewusst, dass sie und ihre Freunde – sie sah zumindest die Spieler ihres Teams als ihre Freunde an – nicht auf einer Wellenlänge waren. Sicherlich war das nicht schlimm, aber es machte sie einsam.
Den Optimismus und die Euphorie, die sie tagsüber präsentierte, verschwand des Nachts oder wenn sie mal eine Minute zum Nachdenken hatte.
Gestern hatten sie ein Spiel gegen Team Misty Rain gehabt. Durch Su Mucheng und Ye Xius Kommentare, wusste sie, dass Chu Yunxiu es nicht leicht hatte. Es war offensichtlich, dass das Management ihre weiblichen Spieler in erster Linie für PR-Zwecken nutzte. Klar hatte alle drei etwas auf dem Kasten, aber die Kombination ihrer Klassen, war leider nicht besonders optimal – zumindest waren das Su Muchengs und Ye Xius Meinungen dazu.
Als Kapitän des Teams hatte aber leider Chu Yunxiu die Verantwortung zu tragen. Wenn das Team kritisiert wurde, weil es mal wieder verloren hatte, war es ihr Name, der in den Dreck gezogen wurde, nicht das Management. Chen Guo wäre an Chu Yunxius Stelle wohl schon längst an die Decke gegangen und hätte alles hingeschmissen.
Mit einem bitteren Gesichtsausdruck nahm Chen Guo einen Schluck von ihrem Tee. Sie hatte sich zum Nachdenken in ein kleines Café zurückgezogen. In einer Ecke, gut geschützt vor unerwünschten Blicken, hatte sie sich niedergelassen. Dementsprechend war sie überrascht, als sie von jemanden angesprochen wurde.
„Chen Guo?“
Verwundert sah sie auf. Da sie bloß die Inhaberin des Teams war, hatte Chen Guo keinen Grund gesehen, sich irgendwie zu tarnen – anders als beispielsweise Su Mucheng, die andernfalls keinen Millimeter vorwärts käme, wenn man sie sähe.
„Ja?“
Vor ihrem Tisch stand eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren. Mehr konnte sie dann auch nicht feststellen, da das Gesicht der anderen Frau zum Teil mit einem dicken Schal umhüllt war. Kannten die beiden sich?
„Ich bin es, Chu Yunxiu“, stellte sich die Frau vor und setzte sich ohne Umschweife zu Chen GU an den Tisch und nahm ihren Schal ab.
„YunYun!“
Durch ihre enge Freundschaft zu Tang Rou und Su Mucheng war Chen Guo auch viel in Kontakt mit Chu Yunxiu. Da sie selbst keine Spielerin war, durfte sie auch nicht in den Chat der Prospielerinnen, aber die Mädels hatten schnell entschieden, dass man auch einfach eine neue Gruppe anlegen könnte, in der dann jedes weibliche Mitglied der Allianz beitreten durfte. Auch wenn Chu Yunxiu und Chen Guo unterschiedlichen Musik- und Filmgeschmack hatten, kamen sie gut miteinander aus und hatten immer was zum Reden. Während der Saison war es natürlich etwas ruhiger, da die Spielerinnen sich auf ihre Training und die Wettkämpfe konzentrierten, aber an den freien Sonntagen oder während der Pausen zwischen den Saisonen wurde getippt, bis die Tastaturen glühten.
Nachdem die Bedienung Chu Yunxius Bestellung aufgenommen hatte, vertieften sich die beiden Frauen in ihr Gespräch.
„Was machst du denn hier so alleine?“, fragte Yunxiu neugierig.
„Ich brauchte etwas abstand. Die anderen haben außer Glory nichts anderes im Kopf.“
„Du solltest mal eine Filmnacht vorschlagen. Nur du, MuMu und RouRou. Die beiden haben sicherlich auch Spaß an einem guten Drama.“
„RouRou schneit sich mehr für Glory zu interessieren, als für irgendwelche Aktivitäten mit mir. Und MuMu, sie scheint auch mehr mit anderen Dingen beschäftigt zu sein. Ehrlich gesagt, mir ist auch nicht wirklich nach Dramen.“
„Was bedrückt dich?“
Die Bedienung brachte Chu Yunxiu ihren Tee.
„Um ehrlich zu sein, bedrückt es mich, dass niemand mich wirklich ernst nimmt. Als es darum ging, das Team zu leiten, kam es mir so vor, als würde mir niemand zutrauen, dass ich es hinbekomme. Nachdem mein Vater verstarb, entschloss ich mich, das Internet Café zu übernehmen. Es war nicht leicht. Um es zu dem zu machen, was es heute ist, musste ich viel lernen und richtige Entscheidungen treffen. Ich habe viele Fehler gemacht, aber schlussendlich habe ich aus ihnen gelernt und mich wieder aufgerafft.“
Mit einem erneuten Seufzer nahm Chen Guo einen weiteren Schluck.
„Es ist nicht einfach ein Internet Café zu leiten und noch weniger ist es einfach ein Internet Café und ein eSport Team zu führen. Mir ist bewusst, dass ich ein wenig voreilig war, als ich Ye Xiu vorgeschlagen habe, ein neues Team zu gründen. Aber ich bereue es nicht. Trotzdem wünschte ich mir, dass die anderen einfach das, was ich getan habe, wertschätzen und anerkennen.“
Eine Pause entstand. Chen Guo hatte gesagt, was sie zu sagen hatte. Chu Yunxiu schwieg für eine Weile.
„Ich denke mal, dass sie dich durchaus wertschätzen, aber keinen Grund sehen es an die große Glocke zu hängen.“
„Ich weiß, dass gewisse Dinge von mir als Inhaberin erwartet werden und dafür kann ich auch keinen Dank verlangen. Aber…“
„Als Kapitän eines Teams habe ich viele Aufgaben. Ich werde dafür bezahlt sie zu erledigen und keiner sieht einen Grund mir dafür zu danken. Aber es gibt auch vieles, dass ich tue ohne das es offiziell meine Aufgabe ist. Wenn irgendwas schief läuft, werde ich dafür von den Medien und den Fans verantwortlich gemacht. Es ist nicht meine Aufgabe den Kopf hinzuhalten, insbesondere wenn es nicht mein Verschulden ist, dennoch wird es irgendwie von mir erwartet. Manchmal frage ich, ob meine Kollegen eigentlich wissen, wie viel Last auf meinen Schultern liegt und von mir allein gestemmt wird. Auch wenn ich mich selbst entschieden habe, eine eSport Spielerin zu werden und es auch meine Entscheidung war, den Posten als Kapitän zu übernehmen, so wünschte ich mir, dass sie meine Arbeit mehr anerkennen würden. Ich frage mich oft, ob sie überhaupt wissen, was ich alles tue und was davon eigentlich nicht in meine Verantwortung fällt. Wir alle wollen Anerkennung für das was wir tun und Geld kann und diese Anerkennung nicht immer geben. Anfangs dachte ich auch oft, dass sie sich vielleicht nicht trauen mich zu loben, immerhin bin ich in gewisser Weise ihre Vorgesetzte. Und seinen Boss lobt man in der Regel nicht, nicht wahr?“
„Also Ye Xiu hat nur wenige Probleme damit seinen Boss zu beleidigen.“
„Hahaha, so ist Senior Ye nun mal.“
Chen Guo würde behaupten, dass sie Ye Xiu inzwischen recht gut kannte. Ihr war bewusst, dass er niemanden verletzten wollte, aber er war auch nicht besonders gut darin seine Worte etwas sanfter zu verpacken. Lob war oft verschachtelt. Nicht unbedingt etwas, womit sie klar kam.
Die beiden verfielen wird ins Schweigen.
Menschen wurden von dem Wunsch nach Anerkennung angetrieben. Anerkennung von denen, die sie liebten; von sich selbst; von anderen Menschen. Niemand wollte als Parasit angesehen werden. Jeder wollte ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein. Und es war so viel einfacher, sich selbst anzuerkennen, wenn man von anderen anerkannt wurde.
Das Problem war nur, dass nicht jeder Mensch gleich viel Anerkennung brauchte und jeder in anderer Form. Chen Guo brauchte sie nicht nur durch Taten oder der Annahme, dass ihr bewusst war, dass man sie wertschätze, sondern auch durch Worte. Worte, die ihr versicherten, dass ihre Gedanken und Gefühle richtig waren und sie sich nicht nur in ihren Fantasien verlor. Sie wollte eine Bestätigung, dass nicht nur sie die anderen wertschätze und froh war, mit ihnen zusammenarbeiten zu können. Sie selbstbewusst, wie sie scheinen mochte, war sie oftmals nicht. Wenn sie verunsichert war, dann war sie so richtig verunsichert.
„Ich glaube, du musst mit deinem Team reden. Von allein werden die nicht auf den Gedanken kommen, dir in Worten mitzuteilen, was sie empfinden. Du darfst nicht vergessen, dass dein Team hauptsächlich aus Männer besteht und wie wir alle wissen, haben es Männer nicht so mit Gefühlen und Denken.“
Ein aufmunterndes Lächeln lag auf Chu Yunxius Lippen.
„Vielleicht klingt das jetzt seltsam, aber wir alle sind froh, dass Senior Ye wieder zurück ist. Für viele von uns ist er jemanden, den wir bezwingen wollen. Als er damals einfach so von jetzt auf gleich verschwand war das ein großer Verlust für uns alle. Dank dir und deines Mutes, haben wir ihn nun zurück, zusammen mit einem Haufen an vielversprechenden Neulingen.“
Auch wenn nicht jeder von ihnen seit Anbeginn der Allianz dabei war, so wussten die meisten von ihnen, wie schwer es war etwas von vorne zu beginnen und wiederaufzubauen. Ye Xiu hätte es sicherlich auch ohne Chen Guo zurückgeschafft, aber er wäre ein anderer und Spieler wie Tang Rou wären nie ans Licht gekommen, während Qiao Yifan wohl einfach von der Bildfläche verschwunden wäre. Team Void schmerzte dieser Gedanke – insbesondere da sie hofften, den jungen Spieler für sich gewinnen zu können.
Die meisten von ihnen waren froh, dass sie die letzte Chance bekamen, gegen Ye Xiu zu kämpfen. Ye Xiu war jemand den sie alle übertreffen wollten – jemand mit dem sie sich selbst maßen. Sein plötzliches Verschwinden hatte viele von ihnen zutiefst verletzt und mit einer unendlichen Leere gefüllt.
„Ich werde dann mal wieder gehen. Man sieht sich sicherlich mal wieder“, verabschiedete sich Chu Yunxiu kurz nach ihrer Ansprache.
Ihr schien es, als wäre alles gesagt worden, was zu sagen gab. Wenn Chen Guo eine Änderung wollte, dann musste sie das mit ihrem Team besprechen. Chu Yunxiu konnte sich nicht vorstellen, dass irgendwer in Team Happy wirklich auch Chen Guo herabsah oder ihr absichtlich das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, geben wollte. Es war manchmal einfach schwierig zu wissen, was anderen brauchten und wollten.
Alles was Chu Yunxiu für Chen Guo tun konnte, war ihr zuhören und etwas Mut zusprechen – und vielleicht Mucheng darauf hinweisen, dass Chen Guo redebedarf hatte.
„Ja, man sieht sich. Pass auf dich auf, YunYun“, verabschiedete sich auf Chen Guo von ihr.
Wieder alleine ließ sie sich die Worte der anderen in Ruhe durch den Kopf gehen. Reden war wohl wirklich das einzige, das sie tun konnte. Aber würde sie in der Lage sein, ihre Gefühle zu verdeutlichen und wie würden die anderen reagieren. Wei Chen war nun wirklich alles andere als Einfühlsam und darauf Ausgelacht zu werden hatte sie nun gar keine Lust. Auf der anderen Seite würde Schweigen auch nichts bringen. Wenn sie jetzt nicht sprach, würde sie es nie. Team Happy war ihr wichtig und sie wollte alles dafür geben, dass ihr Team ein angenehmer Ort für alle Angestellten war. So wie Chu Yunxiu ihr bestes gab, ihr Team anzuführen, trotz fragwürdiger Entscheidungen des Managements. In Mitleid versinken half nichts – man musste auch den Mut haben, Probleme anzusprechen. Sonst war sie doch auch nicht so ängstlich.
Mit neugefasstem Mut trank Chen Guo ihren Tee aus und begab sich zurück zu ihrem Team.
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