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Sätze: | 17 | |
Wörter: | 417 | |
Zeichen: | 2.348 |
Die dicke Frau saß vor dem Fernseher, er flimmerte irgendwie ganz geknechtet vom Inhalt den er zeigte, diese falschen, langweiligen Shows, die normale, unnatürliche Menschen zeigten. Ihre Hand grub immer wieder nach den Pralinen neben ihr, sie merkte nicht ein mal, dass ihre glasierten Finger ihre Spuren auf dem Kleid hinterließen. Sie war sich sicher, dass sie heute jemand angesprochen hätte. Auf den Partys traute sie sich kaum an die Drinks heran, und auch sonst an nichts, sie kannte auch niemanden mehr, sie hatte einen unausstehlichen Charakter. Sie nannte jeden fett und putzte sie herunter, die Leute die sie ihre fetten Schlampen nannte, wollten ihr irgendwie helfen, doch auch sie gaben auf. Sie war also völlig alleine, sie sah sich völlig verdammt.
Doch dann, eines beschissenen Tages, als die Erde bebte, da lag sie da, sie lag einfach nur da, auf einem freien Parkplatz, ihr auto und sie. Das Geschäft hinter ihr hatte angefangen Feuer zu fangen, doch sie war in sicherer Entfernung. Dann kam ein Mann, ein junger Kerl und er half der dicken Dame auf. Sie wusste sofort, dass sie ihn wollte und als er sie fragte ob es ihr gut ginge, da riss sie ihn um, sie saß in Reiterposition auf ihm drauf und begann ihn zu küssen. Er konnte ihr nicht widerstehen, das wusste sie. Er drückte sie von sich und nannte sie ein „fettes Stück scheiße!“ Sie wurde so wütend, ja sie rastete völlig aus: so war sie noch nie aus sich herausgekommen, sie hatte sich nun solche Mühe gegeben ihre Hüften zu schwingen! Sie drückte ihm die Daumen auf die Augen und vernichtete sie mit kräftigen rucken, gegen ihr Gewicht konnte er nichts tun. Er schrie so laut, lauter als die langsam verstummenden stimmen in dem abbrennenden Gebäude, nun begann sie ihn am Hals zu würgen, mit ihren pompösen Armen, er war schnell tot. Sie schleifte ihn zu den restlichen Leichen in dem brennenden Haus, um den Mord zu vertuschen. Der Kerl war schließlich in den Nachrichten als legendärer Retter zu sehen, von vielen betrauert und im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert, sie allerdings sollte ihn auf ewig hassen.
Sie fand letztlich einen schmierigen Kerl mit Schnurrbart, den sie nicht liebte und er liebte sie nicht, sie hassten sich nicht, sie waren sich lediglich egal. Sie hatte ein Leben voller Gefahren, mit dem Diabetes und den Herzinfarkts, doch sie brachte es lange.
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Sairen • Am 20.08.2020 um 20:36 Uhr | |||||||
Wow. Ich bin mir nicht ganz sicher was ich da gerade gelesen habe...Es steht zumindest im krassen Gegenteil zu deiner Fliegenstory. Dein Erzählstil/Schreibstil ist wirklich gut. Wobei ich diese Geschichte schon fast gruselig finde. Vielleicht auch deshalb, weil ich es glauben würde, wenn sowas wirklich passieren würde. :/ Vielleicht wäre hier die Kategorie Horror passender als Erotik. :D |
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BerndMoosecker • Am 21.08.2020 um 15:59 Uhr | |
Hallo, die Kurzgeschichte gefällt mir gut, wenn auch ein Mensch meiner Altersstufe andere Wörter verwendet. Geknechtet gehört nicht so unbedingt zum Wortschatz eines Menschen an der Schwelle zum achtzigsten Lebensjahr. Ein wenig mehr Ausschmückung würde ich mir aber in die Kurzgeschichte wünschen. Der Meinung von Sairen über die Zuordnung in Kategorie Horror, könnte ich mich auch anschließen, dann aber wäre ich gar nicht auf die Geschichte gestoßen - in der Abteilung Horror lese ich eher nicht - also doch besser Erotik. Gruß Bernd Mehr anzeigen |
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