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Kapitel: | 10 | |
Sätze: | 52 | |
Wörter: | 1.218 | |
Zeichen: | 6.935 |
Fußgänger gehen bei Grün - Fußballer bei Rot
Unbekannt
Ein blonder Hund und eine braungetigerte Katze stehen Beide am Übergang einer Ampel. Beziehungsweise ist es die Katze die steht aber wen interessiert das schon, denn Beide haben vor, heute die Straße zu überqueren.
Es sind Gemüter, die sich eigentlich nicht kenn. Hätten sie auch real nie gekonnt. Trotzdem gäbe es diese Situation, säße Laki da, seine Aufmerksamkeit misstrauisch verteilt.
Mietze fühle sich provoziert, zählt nachdrücklich Kralle für Kralle. Sind sie auch alle spitz genug? Wenn der Kopf hochgeht, ihren Blick den seinen trifft, dann hättest er sich lieber gewünscht, die Realität sei die jetzt.
Stolzes Haupt geht Mietze bei Grün und er, er sitzt immer noch hier. Starrt die Ampel an und atmet durch.
Ein Volk ohne Gesetze gleicht einem Menschen ohne Grundsätze.
Karl Salomo Zachariae (1769-1843)
Lenka und Mietze kennen sich persönlich. Haben lange zusammen gelebt und ihre Regel klar gestellt.
Die Katze nimmt den Stuhl, der Hund den Boden. Wer Deckung sucht, nimmt den Tisch, die Andere den Ofen.
Keine Freundschaft und keine Feindschaft, dann teilen wir unser Revier, gehen zusammen spazieren und gehören dazu.
Am End stehst du ohnehin an meinem Bett und fragst dich wo ich bin.
Will man fragen nach den Geheimnissen Gottes, so frage man nach dem ärmsten Menschen, der auf Erden weilt und der mit Freuden arm ist aus Liebe zu Gott; der weiß von Gottes Geheimnissen mehr denn der weiseste Gelehrte auf Erden.
Albertus Magnus (um 1200 - 1280)
Hmmh ... was für ein schweres Zitat ... Den Ärmsten fragen, da fallen mir nur ihrer beide Vorgeschichten ein. Lenka, die geschlagen wurde und im Tierheim landete, wo sie vermutlich von anderen Hunden verbissen wurde. Laki, der Jahre lang nur seinen Zwinger gesehen hat. Was wäre, würde man diese Geschöpfe fragen?
Würden sie sich freuen über ihr neues zu Hause? Wären wir dann ihm Grunde Gottes Geheimnis, die Wohltat, jemand Anderem zu helfen? Der auch trotz seinen Schwierigkeiten einen Platz in deinem Herzen bekommt?
Ist das, was dir der ärmste Gelehrte dir sagen kann, Liebe? Gottes Liebe, deine Liebe, die unerschütterliche Liebe eines Tieres.
Ich weiß eins, ein Tier vergisst nicht aber es kann einem trotzdem so viel Liebe entgegnen, wie es ein Mensch meist nicht mehr könnte.
Das Gesetz der Geschichte lautet: Steh auf, damit ich mich setzen kann.
Charles-Maurice de Talleyrand (1754-1838)
Ach da haben wir ja wieder Zwei, die ihr Leben miteinander verbracht haben. Ich denke, das Zitat passt auf das Katzen-Klischee wie die Faust auf Auge.
In diesem Fall jedoch spielt eine Katze mit, die es sich auch gefallen lässt, wenn sie der Hund zum Morgen einmal übers Gesicht leckt.
Doch Katzen-Manier-Getreu nicht weggeht, wenn der Hund verzweifelt versucht, sich auf sein Bett zu legen und sich dann noch auf engstem Raum einfach dahinter quetscht, obwohl die Katze noch Platz für zwei hat.
Alle Wege, die uns zu etwas Ernsthaftem führen, sind nicht gebahnt und lustig; und so geht ein jeder den Weg, der ihm am meisten frommet. Ein jeder ist sich selbst der Nächste und muß selbst für sich antworten, was gehen ihn andere Leute an? Darum gehe jeder seinen Weg und tue, was ihm am meisten frommet.
Matthias Claudius (1740-1815)
Auf einem Weg, der sicher nicht einfach war, fanden wir ein zu Hause. Wir kennen uns nicht persönlich, wären uns auch nie nahe gestanden. Während ich keine anderen Hunde mochte und Angst hatte, alles wieder erleben zu müssen, war sie ganz anders. Sie fand andere Hunde toll, wollte immer spielen. Kleine Hunde waren super, männlich noch mehr. Ich feierte lieber den Schnee und vor allem das Wasser.
Wasser, das war mein Element. Wenn du es noch lange nicht sehen kanns, Mensch, weiße ich dir den Weg. Ich kann nicht anders. Das ist mein Glück. Meine Nachfolgerin mochte Wasser gar nicht im Schnee, da glichen wir uns jedoch.
Wir haben unsere Wege anders gelegt und waren Teil einer Familie, unserem Rudel. Glück zeichnet sich wohl auf jedem seine Weise anders.
Nicht zu vergessen, die, die ich sagte, ist Lenka und ich bin die Sina. Gibs jetzt Futter?
Die Wahrheit ist immer das stärkste Argument.
Sophokles (um 497-405 v. Chr.)
Es wäre wohl zu einfach, schrieb ich, in Wahrheit kannten sie sich nicht. Doch würde ich so tun, als ob ja dann kannten sie sich eigentlich immer noch nicht.
Gut, das führt zu nichts. Nörmel kannte Lenka und Mietze schon, keiner weiß, wie viel Jahr diese Katze schon trug.
Es ist so, würde sie Laki kennen, wärs nicht anders gegangen wie mit Sina. Sie hätten zusammengelebt und wären sicher miteinander klar gekommen.
Doch die Wahrheit ist, sie ging ihrer Freundin voran.
Ach, das allein Beständ'ge ist das Grab.
Anastasius Grün (1806-1876)
Nörmel liegt im Sonnenbad, das flache Gesicht auf den Boden gedrückt. Ihr lautes Schnarchen untermalt wie ein Trompetenspiel die sonst so himmlische Ruh.
Im Hintergrund springt eine Katze auf einen hohen Wolkenturm. Ihre achte Maus bringt sie heute schon. Vielleicht beweist sie sich auch mit einer Ratte aber egal, du findest die Überreste.
Keine Sorge, hier oben überleben auch die Mäuse, denn ihr beide seid im Himmel. Dort gibt es auch bestimmt Gesetze, die euch unterschiedlichen Katzen ein gutes Zuhause gibt.
Amor, der schlaue Plagegeist des menschlichen Geschlechts.
Cervantes, Der Eifersüchtige von Extremadura
(El celoso extremeño) 1613
Als ich dieses Zitat zufällig gezogen habe, musste ich schmunzeln. Gleichzeitig tut mir der Laki in meiner Vorstellung Leid.
Sina würde ihn anschmachten, alles Register ziehen, die eine Hundedame zu bieten hat und wenn er darauf eingehe, würde sie sich vor lauter Übereifer mit ihm paaren wollen. Nur das sie der Rüde ist, der voraussichtlich nicht so schnell nachgibt.
Würden sie zusammen leben, könnten sie beide vermutlich meinen Kaninchen Konkurrenz machen.
Zinsen sind der Lohn dafür, daß man weiter nichts getan hat.
Erhard Blanck (*1942)
Die Katze gerufen, Warten Vergebens. Du machst dich an den Herd. Kriegt sie halt später. Denkst dir nichts und machst deine Formen.
Die letzte Frikadelle auf dem Teller, du wirst unterbrochen. Es maunzt und du gehst, ohne zu denken.
Kaum zurück, du erlebst dein blaues Wunder. Nicht eins mehr übrig aber dein Hund ganz fröhlich.
Dazu sag ich noch, Lenka stahl wirklich mal unser Essen, den Augenblick selbst hab ich aber vergessen.
Damit dir etwas vergeben werden kann, mußt du zunächst kraftvoll sündigen.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676)
Würde sich eine wilde Katze und ein Couch-Potato für einen Streich an ihrer Herrschaft verbünden, käme wohl etwas Duftendes dabei heraus aber nein, das wäre wohl zu einfach. Was käme infrage.
Ach ja, der Hund ließe sich in der Gartenhütte einschließen und würde einfach nichts von sich geben. Wie eine Doofe lässt sie sich suchen, ach, der fällt ja irgendwann ein, dass sie die Hütte offen hatte.
Die Katze macht, was sie am besten kann. Sie bringt dir heute extra eine Mäusemama als Kadaver an. Hast du noch Appetit?
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