Vorsichtig spitzte Loki hinter einer der vielen Säulen des Palastes hervor. Er beobachtete seinen großen Bruder dabei, wie er sich herausschlich, um Asgard zu erkunden. Dies tat Thor regelmäßig und er hatte schon oft Standpauken deswegen erhalten. Doch seine Neugier schien so groß zu sein, dass er jegliche Bestrafung in Kauf nahm.
Dies machte wiederum Loki neugierig, denn er wollte wissen, was es denn so Interessantes zu bestaunen gab. Er sah dabei zu, wie Thor schnell von einem Versteck ins nächste huschte, gelegentlich gegen eine Vase stieß und sich dann panisch umsah, in der Hoffnung, ihn habe keiner bemerkt.
Die Passanten schmunzelten, als sie vorgaben, ihren Prinzen nicht zu sehen. Sie wollten ihm sein Versteckspiel nicht vermiesen. Ungläubig schüttelte Loki den Kopf.
›Der ist so doof. Denkt der wirklich, dass ihn keiner bemerkt?‹
So folgte er ihm bis zum Rand der Stadt, verlor ihn jedoch aus den Augen. Loki seufzte und ließ seinen Blick über die Landschaft schweifen, die von Unmengen von Wasser und den Weiten des Himmels geprägt war. Doch die Schönheit Asgards interessierte ihn nicht, sodass er ohne Zögern wieder nach seinem Bruder Ausschau hielt.
Als er ihn schließlich fand, blickte Loki ihn ungläubig an. Er saß im Schneidersitz auf einem Stück Wiese, beobachtete die Regenbogenbrücke. ›Die Brücke? Ist das sein Ernst?‹
Loki verengte seine Augen zu Schlitzen, trat näher an Thor heran. Noch hatte er die Hoffnung, dass er sich täuschte und da noch etwas war, das er aus seinem Blickwinkel einfach nicht sah.
Dabei vergaß er, dass er Thor heimlich gefolgt war. Verräterisch gaben seine Schritte auf dem Gras seine Anwesenheit preis. Sein Bruder drehte sich um und grinste Loki breit an.
»Guck mal, Loki! Die Brücke ist so schön bunt!«
Loki setzte sich neben seinen Bruder, sah fassungslos auf den Farbwechsel, dessen Leuchtkraft seine Augen nach kurzer Zeit zum Brennen brachte. Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, als Thor plötzlich einen Arm um seine Schultern legte.
»Ich wusste, dass dir das gefällt. Wir kommen jetzt öfter hier her, ja?«
Loki vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ein leises Schniefen war zu hören, gefolgt von einem Lachen. Stolz und zufrieden lächelte Thor und genoss den Anblick, freute sich, dass sein Bruder vermeintlich vor Rührung weinte.
›Wieso muss ausgerechnet ich so einen Bruder haben!?‹
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