Hashirama hatte einen wunderbaren Traum, einer von der Sorte, die Madara zwischen seinen Beinen beinhaltete. Natürlich hatte Madara in diesem Traum nichts an und sah mit diesem ganz speziellen Blick zu Hashirama auf, der ihn immer hart werden ließ, egal ob sie sich mit Vertretern anderer Länder trafen oder ganz für sich allein in ihrem Schlafzimmer waren. Madara wusste, was dieser Blick bei Hashirama bewirkte, ganz besonders, wenn er ihn auch noch mit seinem Sharingan unterstrich.
In diesem Traum lächelte Madara verschlagen, während er seine Hände über Hashiramas Körper gleiten ließ, erst über seine Brust und dann Stück für Stück immer tiefer. Er hatte sogar seine Handschuhe ausgezogen, was dieser Geste eine ganz besondere Intimität verlieh. Fast schon geisterhaft flatterten seine Berührungen über Hashiramas Haut und zirkelten verlockend um jene eine Stelle, wo Hashirama Madaras Finger unbedingt haben wollten. Die Verheißung von mehr hing in der Luft.
Madara streckte sich, um an Hashiramas Ohr zu nippen, erst sanft und dann plötzlich war da ein scharfer Schmerz, als er fester zubiss.
»Sag mal, muss ich dir erst einen blasen, bis du aufwachst?«
Hashirama blinzelte und kniff die Augen gegen die helle Morgensonne zusammen, die in ihr Zimmer schien. Er jammerte und gab einen verschlafenen Laut von sich.
»Ich hatte so einen schönen Traum.«
Als Antwort hob Madara lediglich eine Augenbraue. »Ein Traum, ja?«
Hashirama blicke an sich herab und stellte fest, dass es in der Tat kein Traum gewesen war. Ein verwegenes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er wackelte mit den Hüften, um die Hand endlich dorthin zu führen, wo er sie haben wollte. Zu seinem Missfallen kam Madara dem jedoch nicht nach. Stattdessen schwang er ein Bein über Hashiramas Hüften und setzte sich rittlings auf ihn. Er beugte sich herab, um Hashirama wild zu küssen, durchaus auch unter Einsatz seiner Zähne. Hashirama stöhnte in Madaras Mund, als sich dessen Zähne in seine Lippe gruben. Er packte Madaras Hüften und stieß mit seiner eigenen fast schon unbewusst nach oben.
»Ich könnte jeden Tag so geweckt werden«, raunte er mit vor Lust dunkler Stimme.
»Vergiss es«, erwiderte Madara unbarmherzig. Er richtete sich wieder auf und stützte sich dabei mit einer Hand auf Hashiramas Brust ab, um ihn unten zu halten. »Alles Gute zum Geburtstag.«
Hashiramas Gesicht erstrahlte. »Awww, danke! Da könnte ich doch glatt jeden Tag Geburtstag haben, wenn mir so etwas geboten wird.«
Madara warf ihm einen besonders finsteren Blick zu, konnte aber nicht ganz das Lächeln verbergen, das an seinen Mundwinkeln zupfte. »Nichts da, du hast immer noch einen Arbeitstag vor dir.«
Hashirama strich sanft mit den Fingerspitzen über Madaras Unterleib. »Wie ich das sehe, steht dir aber gerade auch der Sinn nach etwas anderem.«
Als Antwort packte Madara seine Handgelenke, fixierte sie mit einem nicht allzu sanften Griff über seinem Kopf und küsste ihn erneut. Hashirama stöhnte und rieb seine Schenkel an Madaras Hüften, verzweifelt jedes bisschen Reibung erhaschend, das er finden konnte.
»Du quälst mich.«
»Geschieht dir recht. Bist du jetzt endlich munter?«
»Hmhm.«
»Gut. Dann kannst du ja jetzt aufstehen.«
Mit diesen Worten stieg Madara von ihm herunter und stand auf. Hashirama starrte ihm mit offenem Mund nach.
»Hey, heute ist mein Geburtstag! Ich verdiene es, verwöhnt zu werden.«
Madara ignorierte ihn und warf sich einen leichten, dunkelblauen yukata über.
Hashirama legte das wehleidigste Gesicht auf, zu dem er fähig war. »Dann frag ich eben Mito. Wo ist sie überhaupt?«
»Schon vor über einer Stunde aufgestanden.« Madara warf Hashirama seine Kleidung zu. »Na los, mach schon. Die anderen warten schon.«
Ein klein wenig bedauerte Hashirama, was ihm hier verwehrt worden war, hoffte aber darauf, dass sich Madara am Abend vielleicht williger zeigen würde. Er zog sich an und folgte Madara nach draußen.
Er vernahm gedämpfte Stimmen aus der Küche und als sie die Treppe hinabstiegen, erkannte er die Stimmen als die Tobiramas und Izunas.
»Du musst da mehr Zuckerguss drauf machen«, sagte Izuna gerade.
»Und wer soll das essen?«, erwiderte Tobirama. »Da ist bereits mehr Zucker drin, als reingehört.«
»Und Alkohol. Der ist wichtig.«
»Willst du von einem Kuchen besoffen werden?«
»Vielleicht schaffen wir es so endlich einmal, deinen Bruder betrunken zu erleben.«
»Tse. Ich jedenfalls packe da keinen Zuckerguss mehr drauf.«
»Doooooch! Los, komm schon.«
»Vergiss es. Ich hab den Kuchen gebacken und ich mache ihn genau so, wie Mutter das immer gemacht hatte. Ende der Diskussion.«
Hashirama wählte diesen Moment, um in die Küche zu stürmen. »Ich hörte Kuchen!«
»Alles Gute zum Geburtstag!«, rief Izuna begeistert und fiel Hashirama um den Hals. »Schau, wir haben dir einen Kuchen gebacken, frisch aus dem Ofen.«
Hashirama schnupperte. »Oh, das riecht wunderbar!«
Er breitete die Arme weit aus und umarmte Tobirama fest. Lachend zerwuschelte er ihm die Haare. Tobirama grummelte und versuchte vergebens, Hashirama von sich zu schieben.
»Du kannst dich echt glücklich schätzen«, sagte Izuna. »Tobi-chan bäckt nie etwas für mich, und dabei sind wir verheiratet. Ich könnte fast neidisch sein.«
Hashirama lachte und gab Tobirama wieder frei. Er beugte sich über den Kuchen und besah sich das Werk seines kleinen Bruders. Es war über und über mit Zuckerguss und kleinen Marzipanfiguren verziert. »Für den besten Hokage«, stand in bunter Farbe darauf.
Als Madara das sah, gab er einen empörten Laut von sich. »Was soll das hier heißen? Dass der Holzkopf den Job besser macht als ich, oder was? Wir teilen uns das Amt!«
»Tja, denk mal drüber nach, nii-san«, sagte Izuna breit grinsend.
»Ah, kein Grund für Unbill«, warf Hashirama leichthin ein. »Lasst uns fix den Kuchen anschneiden, dann haben wir alle was davon.«
Er steckte seinen Finger in den Zuckerguss, um schon vorab etwas davon zu naschen. Das nächste, was er wusste, dass er mit dem Gesicht voran im Kuchen landete. Izuna lachte schallend.
»Izuna!«, rief Tobirama erbost aus. »Wozu stand ich jetzt stundenlang in der Küche?!«
Izuna hielt sich vor Lachen den Bauch. Hashirama wischte sich die Kuchenreste aus den Augen, und als Madara seine Misere sah, stimmte er in das Lachen seines Bruders ein. Hashirama schmollte, leckte sich aber dennoch die Kuchenreste von den Fingern.
»Na warte!«, drohte er, fasste in den zerstörten Kuchen und langte dann nach Izuna. Izuna duckte sich lachend davon, wurde aber von Tobirama aufgehalten, der ihn festhielt, sodass Hashirama die Kuchenreste auch in sein Gesicht verteilen konnte. Izuna zappelte und schrie wie am Spieß, lachte jedoch Tränen.
»Euch Kindsköpfe kann man wirklich keine Sekunde lang aus den Augen lassen, ohne dass ihr nicht irgendwelchen Unfug anstellt.«
Hashirama entließ Izuna aus seiner Folter. »Mito-chan!«
Mito besah sich die Szenerie vor ihr mit einem Kopfschütteln, jedoch auch einem Schmunzeln. »Ihr seid einfach unverbesserlich.«
An diesem Tag hatte sie einen ihrer besten kimono angelegt, der in einem hellen Weiß erstrahlte. Die Säume waren mit smaragdgrüner Seide besetzt. Mit einiger Verwunderung stellte Hashirama fest, dass Mito ihren obi an diesem Tag auf eine ungewöhnliche Weise in einer Schleife gebunden hatte, die sich um ihren Bauch wand.
Mito trat zu ihnen und nahm sich ein Kuchenstück. »Ich sehe, ihr habt euren Spaß.«
Hashirama legte einen Arm um seine Frau und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du siehst umwerfend aus.«
Sie fuhr mit dem Finger über seine Brust und lächelte zu ihm auf. Hashirama war wieder einmal sprachlos, wie wunderschön sie war. Es war beinahe surreal, wie ein so wundervolles Wesen wie sie ihn lieben konnte.
»Ich hab ein Geschenk für dich.«
Er strahlte. »Oh, wirklich? Aber bitte nicht noch ein Kuchen in meinem Gesicht.«
Sie kicherte. »Nein, nichts dergleichen. Ich bin das Geschenk.«
Er sah sie fragend an.
Lächelnd streckte sie sich, um ihm einen Kuss auf sein Ohr zu hauchen. Er erschauderte.
»Ich bin schwanger.«
Sprachlos starrte Hashirama sie an. Die Information brauchte verblüffend lange, bis er sie verarbeitet hatte. Für einen Moment herrschte Stille in der Küche.
Dann brach ein wildes Stimmengewirr los.
»Madara-oji!«, quäkte Izuna.
»Untersteh dich!«, zischte Madara zurück.
»Glückwunsch. Glaube ich«, sagte Tobirama unbeholfen.
»Du bist was?!«, rief Hashirama mit ungewohnt hoher Stimmlage aus.
»Ich bin schwanger«, wiederholte Mito lachend. »Du wirst Vater.«
Hashirama starrte sie sprachlos an. »Vater …«
Mito strich ihm über die Wange. »Ja. Vater.«
»Und du wirst Mutter.« Dann sank die Erkenntnis ein. »Du wirst Mutter!«
Lachend hob Hashirama Mito hoch und schwang sie herum. Als er sie wieder absetzte, küsste er sie lang und tief. Er quoll förmlich über vor Glück. Ihm schwirrte der Kopf und sein Magen flatterte. Er konnte sich einfach nicht helfen und zog Madara mit in die Umarmung.
»Madara-chan, wir werden Eltern! Kannst du das glauben? Wir werden Eltern!«
Madara lächelte unsicher, was eher einer Grimasse glich. »Das ist eine Sache zwischen euch beiden«, stellte er klar.
Hashirama küsste auch ihn. »Madara-oji. Ich finde, das klingt hervorragend.«
Madara schien nicht überzeugt und wirkte eher überfordert von dem ganzen Thema. Hashirama fand, dass seine Unsicherheit irgendwie niedlich anzusehen war, wo er sich doch sonst immer so selbstsicher und von sich überzeugt gab.
Er legte eine Hand auf Mitos Bauch. Noch war keine Wölbung zu spüren, aber er bildete sich ein, das heranwachsende Leben in ihr ausmachen zu können. Was für ein Wunder es doch war. Sein Kind. Ihrer beider Kind.
Das war definitiv der beste Geburtstag seines Lebens.
Madara hatte einen ausgesprochen angenehmen Traum. Einer jener Sorte, der Hashirama ohne Bekleidung beinhaltete und wie er seine Zunge zu einem angemessenen Einsatz zwischen Madaras Beinen brachte.
In jenem Traum krallte Madara seine Hände in Hashiramas Haar, um die Auf- und Abbewegung seines Kopfes zu führen. Er stöhnte ganz unverschämt auf und schloss genüsslich die Augen. Oh, Hashirama war gut!
Er nahm es tief, ganz so, wie es Madara mochte, und ließ seine Zunge kreisen. Madara biss sich auf die Lippe, um den Moment hinaus zu zögern, doch Hashirama war zu gut.
Zu Madaras ausgesprochenem Bedauern erwachte er, als sein Orgasmus ihn traf. Er blinzelte. Dann sah er an sich herab. Hashirama kniete zwischen seinen Beinen und grinste zu ihm auf, die Lippen noch verräterisch feucht von seinem Werk. Madaras Protest erstarb auf seinen Lippen. Wenn er es sich recht überlegte, konnte er öfters auf diese Weise geweckt werden.
»Alles Gute zum Geburtstag!«, rief Hashirama aus.
Madara zog nicht allzu sanft an seinen Haaren, um ihn dazu zu bewegen, zu ihm zu kommen, und küsste ihn dann stürmisch. Er konnte sich selbst auf Hashiramas Lippen schmecken. Er knurrte begierig. Gut.
»Hat erstaunlich lange gedauert, bis du aufgewacht bist«, neckte Hashirama.
»Halt die Klappe, baka«, knurrte Madara. »Deine Zunge ist anderweitig besser beschäftigt.«
»Oh, begierig«, neckte Hashirama und neigte seinen Kopf, um über Madaras Kehle zu lecken. Madara erschauderte und schämte sich auch gar nicht für sein Wimmern. Ja, definitiv angemessen für diesen Tag, so geweckt zu werden.
»Ich bin noch nicht fertig mit dir«, raunte Hashirama mit vor Begierde dunkler Stimme. »Jetzt bin ich am Zug.«
Er ließ seinen Worten Taten folgen, als er Madara packte und herumwarf. Madara gab symbolischen Widerstand gegen die raue Behandlung, doch Hashirama ergriff seine Handgelenke und fixierte sie über seinem Kopf, sodass Madara ihm ausgeliefert war. Er wandte den Kopf, um Hashirama über seine Schulter hinweg einen finsteren Blick zuzuwerfen, unterstrichen von seinem Sharingan. Die Lust glitzerte in Hashiramas Augen, als er das sah. Madara wusste, dass er das mochte.
Hashirama beugte sich über Madara und ließ ihn so unmissverständlich seine eigene Erregung spüren. Er strich Madara die wilde Haarmähne aus dem Nacken und küsste die empfindliche Haut dort.
»Heute ist dein Geburtstag, also dachte ich, gebe ich dir zurück, was du mir so bereitwillig gibst«, raunte er.
Üblicherweise waren ihre Rollen vertauscht, aber Madara konnte nicht abstreiten, dass es ihm gefiel, hin und wieder doch Hashiramas Gnade ausgeliefert zu sein.
Hashirama packte seine Hüften und zwang ihn in eine kniende Position. Dann gab er Madara mit der flachen Hand einen kräftigen Schlag auf den Hintern. Madara konnte nicht verhindern, dass er vor Überraschung zusammenzuckte. Das war unerwartet gekommen. Der Schlag war mit Sicherheit kräftig genug, um einen Abdruck zu hinterlassen.
Dem ersten folgte sogleich ein zweiter. Der Schmerz war nicht unangenehm.
Die Tür zu ihrem Zimmer wurde ruckartig aufgeschoben. Hashirama stieß einen erschrockenen Ruf aus. Madara knurrte wütend ob der Unterbrechung.
»Kein Wunder, dass das so lange dauert. Das Wasser wird kalt!«
In der Tür stand Mito, die Haare hochgebunden und lediglich mit einem Handtuch um den Oberkörper bekleidet. Sie warf ihnen einen nicht allzu ernst gemeinten strengen Blick zu, lächelte aber dennoch.
»Ich hab Madara geweckt, wie ich‘s gesagt hab«, verteidigte sich Hashirama.
Mito musste sichtlich an sich halten, um nicht zu lachen. »Na los, kommt jetzt, oder das Wasser wird wirklich noch kalt.«
»Wir sind hier noch nicht fertig!«, maulte Madara missmutig.
Hashirama gab ihm einen entschuldigenden Kuss auf die Schulterblätter und besaß die Frechheit aufzustehen. »Los, komm. Mito hat den onsen geheizt. Das soll nicht umsonst gewesen sein.«
Madara setzte sich auf das Bett und sah Hashirama finster an.
Dieser grinste. »Schmoll nicht. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Du hast immerhin schon mehr bekommen als ich zu meinem Geburtstag.«
»Holzkopf«, grummelte Madara, stand dann aber ebenfalls auf und warf sich wie Hashirama einen leichten Yukata über. »Was soll dieses Gerede von einem Bad? Wintersonnenwende war vor ein paar Tagen.«
Hashirama zuckte mit den Schultern, während er sich den Yukata nachlässig zuband. »Ein Bad ist immer schön, nicht wahr? Außerdem, du wirst dich freuen, es hat geschneit.«
Wo Hashirama Recht hatte …
»Du solltest dir vielleicht vorher dein Gesicht waschen, Liebling«, sagte Mito mit einem Augenzwinkern. »Sonst erleidet dein Bruder noch einen Herzstillstand, wenn er dich so sieht, und das wollen wir doch nicht.«
Hashirama lachte nervös auf und huschte rasch ins Bad. Als er wiederkam, gab er Mito einen Kuss auf die Nasenspitze, dann gingen sie gemeinsam nach unten.
»Bist du schon lange munter?«, wollte Madara von Mito wissen. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie aufgestanden war.
»Ich habe meinen morgendlichen Kotzanfall schon hinter mir«, erwiderte sie.
Er verzog das Gesicht. »Ich wollte keine Details wissen.«
Sie grinste.
Hashirama machte wie immer einen riesigen Aufriss um den Umstand, dass seine Frau schwanger war, aber Mito knuffte ihn nur leicht und schollt ihn wieder einmal, dass er sie nicht behandeln sollte wie ein rohes Ei.
»Außerdem wird es langsam besser«, fügte sie an. »Tōka meinte, bei ihr hatte es nach dem dritten Monat nachgelassen.«
Indes waren sie beim onsen angekommen. Es hatte so seine Vorteile, der Clanführer der Uchiha zu sein und sich zudem mit Hashirama in das Amt des Hokage hineinzuteilen. Dadurch hatten sie sich schon vor einigen Jahren einen privaten onsen im Garten leisten können. Mito hatte einige Siegel angebracht, die das Wasser auf eine angenehme Temperatur geheizt hatten. In der kalten Winterluft stieg Dampf vom Wasser auf. Wie Hashirama gesagt hatte, hatte es über Nacht kräftig geschneit, sodass der ganze Garten mit einer dicken weißen Schicht bedeckt war. Die Schneeschicht war noch beinahe ungebrochen, nur eine einzige Spur führte zum onsen, wahrscheinlich von Mito.
Sie ließen ihre Kleidung und Handtücher auf dem engawa liegen und huschten dann fröstelnd ins Wasser. Sobald sie jedoch erst einmal im Wasser waren, war es angenehm warm. Mito hatte ein auf dem Wasser schwimmendes Tablett mit einer Sakeflasche und mehreren Schalen sowie einem alkoholfreien Getränk für sie selbst mitgebracht. Sie goss ihnen allen ein, dann hoben sie die Schalen.
»Kanpai!«, riefen sie, dann tranken sie.
Mito hatte nicht nur das Wasser erhitzt, sondern auch einen ganzen Korb voll Yuzu in das Wasser getan. Seit ein paar Jahren schon hatten sie einen Baum im Garten (jedes Jahr schmuggelte Hashirama noch mehr Grünzeug in ihren Garten, das er anbauen konnte, sodass sie spätestens im Sommer förmlich in Früchten ertranken und Mito genug Marmelade für ein ganzes Jahr einkochen konnte). Die orangenen Früchte trieben im Wasser und verbreiteten einen angenehmen Zitrusduft. Das warme Wasser trug sein übriges dazu bei, dass Madara sich entspannt zurücklehnte und wohlig seufzend die Augen schloss.
Früher, bevor es Konoha gegeben hatte, waren die Wintermonate immer eine Zeit der Ruhe gewesen, in denen sich die Clans in ihre Kerngebiete zurückgezogen hatten zum Überwintern. Seit sie aber ihr Dorf erbaut hatten, war das ganze Jahr über immer etwas los. Hashirama hatte sich schon einige Male scherzhaft beschwert, dass er um seinen Winterschlaf gebracht wurde, und in der Tat wirkte der Holzkopf im Winter wirklich schläfriger als sonst. Allerdings war Hashirama aufgrund seines kekkei genkai ohnehin in mancherlei Dingen etwas eigenwillig.
»Du bist mir noch etwas schuldig«, erinnerte Madara Hashirama und bohrte ihm unter der Wasseroberfläche einen Finger in die Rippen.
»Du hast mich vor ein paar Wochen auch warten lassen«, erwiderte Hashirama schmollend. »Den ganzen Tag lang und dann ließt du mich regelrecht betteln! Das war ganz schön gemein von dir, vor allem an meinem Geburtstag.«
Madara tat so, als ließe er sich von Hashiramas Welpenblick nicht erweichen. »Du kannst eben nicht immer deinen Willen haben.«
Hashirama schmollte. Mito tätschelte ihm tröstend die Wange. Sogleich war aller Trübsal vergessen und Hashirama legte ihr breit lächelnd eine Hand auf den Bauch, als er sich zu ihr lehnte, um sich einen Kuss zu stehlen. Mittlerweile sah man eine deutliche Wölbung, wenn Mito nur einen einfachen Yukata trug; unter den Schichten ihrer kostbaren Kimono verschwand es noch immer völlig, aber auch das würde sich in wenigen Monaten erübrigt haben. Madara hatte sich noch immer nicht so wirklich an den Gedanken gewöhnt, dass sie in knapp einem halben Jahr ein Baby im Haus haben würden, aber irgendwie war der Gedanke auch aufregend. Hashirama und Mito erstrahlten förmlich bei der Aussicht, bald schon Eltern zu sein. Es war ein wirklich herzerwärmender Anblick.
Madara lächelte versonnen, als er die beiden betrachtete … und wurde jäh von einer Ladung eiskalten Schnees aus seiner Träumerei gerissen.
»IZUNA!«
Natürlich Izuna, wer auch sonst. Madara hatte sich schon gefragt, wo die kleine Kröte steckte.
Izuna hielt sich vor Lachen den Bauch. Doch er hielt noch immer einen Schneeball in der Hand und zudem war er nicht allein gekommen. Tobirama war bei ihm und trug ein selbstgefälliges Grinsen auf dem Gesicht.
»War ich nicht«, flötete Izuna.
Madara war drauf und dran, den beiden einen Feuerball hinterher zu senden, der sich sehen ließ, als er eine weitere Ladung Schnee abbekam. Nun stimmten auch Hashirama und Mito in Izunas schallendes Gelächter ein.
»Alles Gute zum Geburtstag, liebster Bruder!«, schnaufte Izuna, auch wenn er vor Lachen kaum ein Wort herausbekam.
Madara grummelte nur und wischte sich den Schnee aus dem Gesicht. Seine Rache würde bitter ausfallen, das war gewiss. Sie würden schon sehen.
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