Upcycling und Resteverwertung - Tipps und Tricks
Da ich gerade mal wieder am Wollresteverbrauchen bin, dachte ich, starte ich mal einen Thread zum Thema, um sich gegenseitig auszutauschen und die besten Tricks und Tipps weiterzugeben. Gemäß des Mottos Es gibt keinen Müll, nur Rohmaterial soll es hier um alles Mögliche gehen, das man aus Resten, Verpackungen ect. machen kann, die sonst in den Abfall wandern würden. Ganz gleich, ob es jetzt um Bastelkram, Heimwerken, Handarbeiten, Kochen oder sonstwas geht: Hier könnt ihr eure Ideen mit anderen teilen.
Wie gesagt bin ich derzeit dabei, Wollreste zu verarbeiten. Inzwischen hab ich den Bogen raus, ein Wollknäuel restlos zu verbrauchen. Und wenn ich restlos sage, meine ich restlos. Nicht mal ein Stück in der Länge eines Fingernagels wandert noch in die Tonne. Deswegen dachte ich mir, ich könnte hier mal ein paar Tipps weitergeben. Vorab: Alle Tipps beziehen beziehen sich auf relativ "normale" Wollknäuel wie Baumwollgarn, Schnellstrickgarn, Lace, Sockenwolle ect. in Nadelstärke 2-6. Mit krasseren Effektgarnen wie Noppenwolle und dicken Garnen hadere ich noch etwas.
Wie man ein Wollknäuel zu 100% verbraucht
Allgmeiner Tipp: Grundsätzlich ist immer eine gute Idee, Wollreste mit gleicher Nadelstärke und ähnlicher Beschaffenheit zu sammeln. Denn mit vielen kleinen Resten lassen sich größere Projeke realisieren. Zwar hab ich hier für fast jeden Rest auch "Einzelarbeiten", für die ihr nur einen Wollrest braucht, aber mit mehr lässt sich mehr anstellen. Wenn das Häkeldeckchen einen Verbrauch von 50 Gramm hat, gehen auch 5x 10 Gramm ^^. Ich hab z.B. mal eine Farbverlaufmütze gemacht mit einer Grundfarbe (schwarz) und bunten Resten, von denen jeder vielleicht 3 Gramm oder so wog.
Reste ziwschen 5 und 50 Gramm: Mit Resten, die pi mal Daumen 5 Gramm oder mehr wiegen, lässt sich eine ganze Menge anstellen. Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt mehr Anleitungen dazu als zu "großen" Projekten. Armbänder (gehäkelt), Babysöckchen, Brillenetuis, Eierwärmer, Handyhüllen, Katzenspielzeug, Kaufladensachen, Lesezeichen, Mugrugs, Puppenkleidung, Säckchen, Schlüsselanhänger, Taschentüchertaschen, Tassenwärmer, Weihnachtsdeko, Windlichter und und und. Es gibt eine Vielzahl von Häkel- und Strickbüchern, die sich nur mit Resteverwertung beschäftigen und das Internet ist natürlich auch voll davon. Wer Lust hat, kann Reste nahe der 5-Grenze auch in Strickliesel packen. Strickschnüre lassen sich recht dekorativ einsetzen.
Reste unter 5 Gramm: Mit einem einzelnen Rest unter 5 Gramm wird es dann langsam schwierig, noch ein ganzes Objekt zu stricken. Schöne Sachen lassen sich daraus trotzdem zaubern. Reste, die mindestens 2 Meter (bei Nadelstärke 2,5-3 auch 1,5 Meter) lang sind, nutze ich gern für Applikationen. Gehäkelte und gestrickte Blüter, Blätter und andere Dinge sind herrliche Verzierungen für Strick- und Häkelaccessoires und manchmal auch Näharbeiten. Prima sind solche Reste auch für Häkelränder für kleine Projekte wie Tampontaschen mit Deckel oder so.
Fadensalat und andere Leckerbissen: Aber auch Fäden, die weniger als 2 Meter lang sind, lässt sich noch was Schickes zaubern. Dann allerdings nicht mehr allein, sondern in einer Sammlung. Beispielsweise um Bänder zu flechten oder Bommeln zu machen oder sie für kleinere Arbeiten zusammen zu verarbeiten. Ich hab z.B. schon kleine Schallesezeichen gemacht: etwa 6 Maschen anschlagen und dann lauter Minireste zusammenstricken bis ein Schal entstanden ist, der als Lesezeichen verwendet werden kann. Einzelne Fäden sind noch als Nähfäden oder Stopfgarn zu gebrauchen, wenn sie nicht allzu kurz sind (ab 50 cm). Denn manchmal muss man auch beim Stricken nähen. Oder als Knotfaden für Bommeln, Aufhängfaden und mehr.
Der Wurstbendel: Und was ist mit jenen kleinen Endstücken, bei denen gar nichts mehr geht, weil sie vielleicht gerade noch 5 cm lang sind? Auch die sind kostbares Rohmaterial! Ich hab mir inzwischen angewöhnt, jeden kleines Fadenschnippels zu Flocken zu zerschneiden und alles in einer Büchse aufzuheben. Mit der Zeit (auch wenn das laaaange dauert) sammelt sich so gutes Füllmaterial für kleine Handschmeichler ect. an, das den Kauf von Füllwatte erspart. Man sollte allerdings viel Geduld mitbringen, denn das dauert. Wer ganz pfiffig ist, kann mit den Schnippeln, Kleber und Farben sicher auch moderne Kunst auf die Leinwand bringen oder so ^^
Das war soweit meine 100% Verwertung. Zu dickeren Resten und Effektgarnen hab ich zwar gewisse Ideen, da ich die aber noch nicht ausprobiert habe, kann ich sie noch nicht weitergeben. Deswegen gebe ich das Mikro ab an euch. Was sind eure Tipps?