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Am 18.11.2019 um 10:57 Uhr

Stoker war ja auch ziemlich von seinen Vorgängern beeinflusst. Sollte Dracula nicht ursprünglich auch in der Steiermark spielen wie Carmilla?

Ich glaub nach Carmilla mach ich mal einen Bronte-Reread. Ich hab mich nur noch nicht so ganz entschieden, welcher Schwester ich den Vorzug gebe.

#22
(Threadersteller)

Am 18.11.2019 um 16:21 Uhr

Stoker war ja auch ziemlich von seinen Vorgängern beeinflusst. Sollte Dracula nicht ursprünglich auch in der Steiermark spielen wie Carmilla?

Doch, doch.

Gerade Carmilla war ein ganz starker Einfluss auf Dracula, aber dann hat Stoker bei seinen Recherchen Vlad III. gefunden, Geografisch was durcheinbander geworfen und den Namen falsch übersetzt... Fertig war die Nummer.

Am 18.11.2019 um 17:23 Uhr

Mit anderen Worten: Dracula ist ein RPF-AU XD

Und ich schwanke noch immer zwischen Jane Eyre und Wuthering Heights. Eigentlich ist letzteres ja eines meiner Lieblingsbücher, aber Jane Eyre hab ich schon so lange nicht mehr gelesen, dass ich kaum noch was weiß :/.

Am 26.01.2025 um 21:50 Uhr

Ich lese "Biberspur" von Bernd Wolff. Es ist ein DDR-Kinderbuch für Leser von 12 Jahren an. Jedenfalls so die Empfehlung. Doch wenn ich mir das Buch so ansehe - na ja, manch Auseinandersetzung und Kritik mit und am System wurde eben auch in Kinderbüchern versteckt.

Die Handlung ist auch nicht gerade kinderbuchreif aufbereitet - jedenfalls nicht für den gemeinen 12jährigen Leser von heute. Ausnahmen mag es geben. Doch die Tiefe der Charakterzeichung, selbst von Randfiguren, geht doch über das übliche Maß hinaus.

Und worum gehts? Ganz kurz: um den Umweltschutz, denn es sehr wohl auch in der DDR gab.

Mir sagt neben der Handlung auch der Stil des Autors zu. Er ist abwechslungsreich und fordert sogar den "etwas" älteren Leser.

Vor 4 Stunden und 40 Minuten

Die Denunziantin von Brigritte Reimann.

Gestern in der Bibliothek aufgegabelt, nachdem ich Klugscheißers Rat gefolgt bin und mal nach Marcel Proust geschaut hatte. Die ersten Seiten lesen sich gut, sprechen mich an - könnte was werden.

Näher aber ist mir Brigritte Reimann, weil sie aus "meinem" Land erzählt. In Die Denunziantin, ihrem Erstlingswerk, entführt sie den Leser in die frühen 50er Jahre. Die Mauer steht noch nicht und doch - oder gerde deswegen - versucht sich das neuentstehende System gegenüber dem anderen im Westen abzugrenzen.

Eva ist eine Oberschülerin, die sich ihrem Vater, der als Kommunist in Berlin-Moabit umgebracht wurde, verpflichtet weiß. Sie ist nicht nur Klassensprecherin, sondern auch Leiterin der FDJ-Gruppe ihrer Klasse und Leiterin einer Lainenspielgruppe. Sie ist in ihren Entscheidungen kompromisslos und legt sich nicht nur mit den Schülerin ihrer Klasse an, sondern sogar mit Lehrern, von denen ihrer Ansicht nach eine Gefahr ausgeht. Wer nicht zu 100 Prozent auf Linie ist, den beäugt sie mit Argusaugen.

Natürlich geht das allen auf den Geist, sodass sie bald - nicht nur hinter vorgehaltener Hand - eine Verräterin, später, als sie einen der beliebtesten Lehrer meldet, eine Denunziantin genannt wird.

Mag der Roman auch - aufgrund ihrer Jugend, Reimann war gerade 19 Jahre, als sie an dem Werk arbeitete - stellenweise Handlungshänger haben und etwas holprig daherkommen, so zeugt er doch von einer kraftvollen Sprache; die Szenen sind greifbar - der Leser findet sich sofort in der Handlung wieder.

Reimann beschrieb eine Schülerin, die von ihren Idealen getragen zu einer Verräterin wurde. Sie deutete also schon damals auf die Grenzen des Systems, übte somit Kritik, machte sich unbeliebt. Die Verlage der DDR lehnten den Druck des Buches ab. Erst jetzt konnte es mit zahlreichen Anhängen - darunter auch dem Romantagebuch - von Kristina Stella veröffentlicht werden.

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