Storys > Romane > Abenteuer > Zeig' dich Dämon

Zeig' dich Dämon

247
2
05.06.18 23:36
16 Ab 16 Jahren
Heterosexualität
In Arbeit

6 Charaktere

Rose Parker

Josh Adams

Gina Baker

Isabel Millers

Vivienne Carter

Ace Davies

Widerwillig öffnete ich meine Augen, als ein durchdringender Laut in meine Ohren Drang.

Es war der unverkennbare Laut, eines Weckers. 

Meines Weckers.

Mit einem genervten Stöhnen tippte ich blind solange auf den Bildschirm meines Handy's, bis der Ton verstummte.

Daraufhin drehte ich mich wieder auf die Seite und schloss erneut meine Augen, in der Hoffnung wieder einzuschlafen. 

Ich lag da mindestens zehn Minuten lang und hatte mich hin und her gerollt. Gehofft wieder einzuschlafen. Doch volkommen umsonst. 

Diese zehn Minuten werde ich nie wieder zurück bekommen.

Nach einem kurzen Moment der Selbstüberwindung, stand ich auf und stapfte ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen. Dann betrat ich wieder mein Zimmer und zog mich um. 

Meine Haare band ich zu einem unordentlichen Dutt und stieg dann die Treppen runter, in unsere Küche. 

Dort angekommen erwartete mich bereits meine Mutter, die mir freundlicherweise schon eine Tasse Kaffee und ein Müsli bereit gestellt hatte. 

Während ich mein Essen zu mir nahm, schielte ich immer wieder unauffällig zu ihr rüber. 

Irgendwann wand ich mich ab und gab ein theatralisches Seufzen von mir "Ach, wie sehr wünschte ich mir endlich meinen Führerschein zu haben. Das würde meinem Ruf sicherlich gut tun, oder wie siehst du das, Mutter?"

Abwartend sah ich sie wieder an, doch sie gab keinerlei Reaktion von sich, noch würdigte sie mich eines Blickes.

Verärgert schnaubte ich, aß auf und marschierte daraufhin ohne ein weiteres Wort zur Tür marschierte.

"Viel Spaß beim Laufen, mein Schatz!", hörte ich meine Mutter noch rufen.

Ich rollte nur mit meinen Augen, griff nach meinem Rucksack und verließ dann das Haus. 

▪ - ▪

Mein Weg zur Schule war zwar nicht weit, allerdings ging es hierbei ja auch nur um's Prinzip, dass ich überhaupt meine Beine bewegen musste, um mein Ziel zu erreichen, wenn ich doch direkt ein Auto zur Verfügung hätte.

Zum Glück wohnte meine beste Freundin nicht weit von mir entfernt. So musste ich diesen öden Weg nicht alleine bewältigen.

"Hey, Rose!", begrüßte sie mich fröhlich und kam auf mich zu.

"Hallo, Gina", grinste ich und zog sie in eine Umarmung. 

Als wir uns wieder von einander lösten und weitergehen wollten, rührte ich mich nicht, sondern starrte wie gebannt auf die dunkle Hausmauer von Gina's Zuhause. 

Ich war mir gerade so sicher, dass ich genau dort etwas gesehen hatte. Wie eine Art Schatten, doch es um einiges größer, als der eines Menschen. Kaum zu zu ordnen.

"Was hast du?", fragte mich meine Freundin verwirrt, als ich immer noch schweigsam die Hausmauer anstarrte.

Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich hatte es mir bestimmt nur eingebildet. "Schon gut. Lass uns schnell weiter, bevor wir noch spät kommen."

Als wir vor dem Schultor angekommen waren, ließ ich meinen Blick einmal über die ganzen Schüler auf dem Pausenhof schweifen, die sich bereits in ihren Gruppen zusammen gefunden hatten, bevor ich mich mit Gina auf den Weg zu unseren Freunden machte.

"Hey, Isa.", grüßte ich Isabel und drückte sie kurz, bevor ich mich nach Vivienne umsah.

"Hey, Rose. Wie war dein Wochenende?", fragte sie mich daraufhin, und biss dabei ein Stück ihres Schokocroissant's ab.

"Ganz gut, danke.", antwortete ich ihr und blickte dann zu Gina, die sich neben mir angeregt mit Vivienne unterhielt. Neugierig quetschte ich mich zwischen die beiden. "Worum geht's denn hier, hm?"

"Oh mein gott, Rose", wisperte Gina, "Du wirst es uns wahrscheinlich nicht glauben, aber, wir bekommen einen neuen Schüler!", wie auf Kommando kreischten die beiden los, weswegen ich mir die Ohren zuhielt.

Ich hingegen wechselte nur einen verwirrten Blick mit Isabel. "Und?", ich zuckte fragend mit meinen Schultern und bekam die entgeisterten Blicke der beiden zusehen.

Meine Frage wurde beantwortet, als Gina plötzlich nach meinem Kinn griff und es um 90° drehte. Direkt auf eine Gruppe von Jungs.

Lächerlich.

"Welcher ist es denn?", fragte ich mit gespielter Neugierde.

"Der da.", flüsterte Vivienne in mein Ohr und deutete mit ihrem Finger auf einen großen Typen mit einer schwarzen Lederjacke, dunkelbraunem Haar, bernsteinfarbenen Augen und dem Lachen eines Engels. 

Und dabei ist er wahrscheinlich der Teufel..

"Wenn ihr mich fragt, sieht er aus wie ein klassischer Fuckboy", meinte Isabel, der ich zustimmte.

"Wir fragen dich aber nicht." entgegnete Gina und bekam dafür Isabell's Mittelfinger zu sehen.

"Ich hab' bereits ein paar Informationen über ihn gesammelt.", grinste sie aufgeregt und sah uns abwartend an, doch als Reaktion kam nur ein breites Grinsen von Gina und verstörte Blicke von mir und Isabel, weswegen sie aufstöhnte "Ich habe ihn nicht gestalkt, wirklich!", 

"Würde ich jetzt auch sagen", lachte Isabel.

"So wie die Mädchen der Oberstufe das überall herum posaunen frage ich mich, wie man sowas denn nicht mitbekommen soll, aber wenn ihr meint.", murrte Vivienne "Jedenfalls, ist er seit ein paar Monaten neunzehn, betreibt in seiner Freizeit gerne Sport und isst gerne Hotdog's mit Senf."

"Hört sich doch alles ganz normal an bis jetzt, oder? Was soll denn so besonders an ihm sein?", frage ich verwirrt. 

"Weil da noch irgendso ein komisches Gerücht herum geht, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll."

"Was denn für ein Gerücht?", fragte Gina.

"Naja, laut den Oberstufen-Mädchen hat es bisher keiner außer seinen Freunden geschafft ihm länger als zwei Sekunden in die Augen zu sehn."

Bitte?

"Gerüchte stimmen zu 99 Prozent nie.", winkte Gina unbeeindruckt hab.

"Ich würd' trotzdem gerne wissen, wieso man dann so etwas behauptet.", nuschelte ich.

"Wieso intressiert's dich?", Gina legte ihren Arm um meine Schulter und wackelte zweideutig mit ihren Augenbrauen. 

Ich verdreht auf ihre Gedanken hin nur die Augen "Weil-"

"Du ihn dir klären möchtest, schon klar", unterbrach mich Isabel und zwinkerte vielsagend.

Genervt fuhr ich mir mit beiden Händen über mein Gesicht, weswegen die anderen nur lachten. 

Plötzlich war ein durchdringendes Ringen zu hören.

Unsere Schulglocke.

"Gehn wir.", schlug Gina vor und lief mit Vivienne vor, während Isabel und ich das Schlusslicht bildeten.

"Ich frage mich, warum ihn keiner so lang' anschauen kann . .", murmelte ich, als ich in der Klasse neben Gina Platz nahm.

"Guten Morgen, liebe Schüler!", begrüßte uns unser Klassenvorstand Mr. Johnson, als er in die Klasse trat.

"Guten Morgen, Mr. Johnson!", begrüßten wir ihn alle mindestens genauso gut gelaunt.

Nicht.

"Setzt euch. Wir beginnen gleich mit dem Unterricht. Aber davor noch eine andere Sache. Undzwar haben wir ab heute einen neuen Schüler in der Klasse!", teilte er uns freudig mit.

Da allerdings sogut wie alle bereits Bescheid wussten, konnte man die Stille in der Klasse mit dem klassischen Grillenzirpen in den Talkshow's vergleichen. 

Dies schien unseren Klassenvorstand allerdings nicht zu gefallen, weswegen er seinen strengen Blick eimsetzte. Daraufhin waren auch schon die ersten ironischen "Cool!" und "Yeah!"-Rufe zu hören waren.

Zufrieden trat er dann bei Seite, um dem genannten Schüler Platz zu machen. 

Dieser stellte sich direkt vor uns.

Dabei stelle ich aber schnell fest, dass er nicht die Absicht hatte uns in die Augen zu sehen. Er ließ seinen Blick eher über unsere Köpfe schweifen, ohne direkten Augenkontakt aufzubauen. 

Wieso nur? 

Ich verzweifelte fast bei dem Versuch seine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich musste einfach wissen, was es mit diesem Gerücht auf sich hatte.

Leider interpretierte Gina mein Verhalten komplett falsch und pfiff leise in mein Ohr. 

Mit einem kurzen Tritt direkt in ihr Schienbein brachte ich sie zum Schweigen, und konnte mir dabei allerdings kein böses Grinsen verkneifen, als Gina schmerzhaft aufstöhnte.

Bedauerlicherweise hatte Todd, der eine Reihe neben uns saß, ebenfalls mitbekommen, dass ich den Neuen so lange angesehen hatte, und rief daraufhin mit anzüglicher Stimme durch die ganze Klasse: "Ohlala, was haben wir denn da?"

Lautlos formte ich mit meinen Lippen:"WagEs. Ja nicht."

Ich hatte allerdings bereits damit gerechnet, dass das Arschloch nicht auf mich hören würde.

Er beendete seinen Satz mit: "Ein verliebtes Ehepaar!", und zeigte dabei mit seinem Finger auf mich und den Neuen, weswegen darauf in der Klasse lautes Gelächter zu hören war.

Innerlich schlug ich mir grade die Handfläche gegen meine Stirn. 

Aber die Situation sollte noch schlimmer werden für mich. Denn der Neue richtete plötzlich seine Augen auf mich. 

Und das war der Moment an dem ich verstand, warum so viele daran scheiterten, ihm in die Augen zu sehen. 

Denn sie waren bernsteinfarben, fast schon gelb könnte man sagen, sodass man bei ihrem Anblick Gänsehaut bekam.

"Wie ist denn dein Name, junger Mann?", fragte Mr. Johnson ihn.

"Josh Adams.", antwortete Josh kurz angebunden.

Cooler Name auf jeden Fall. 

"Freut uns alle dich kennenzulernen, Josh. Setz dich am besten neben Drake.", meinte unser Lehrer und lotste ihn zu der entsprechenden Bank, welche sich ganz klischeehafterweise direkt hinter uns befand.

Welch ein Zufall nicht wahr?

Mit langsamen Schritte bewegte er sich zu seinem neuen Platz und setzte sich dann schweigend hin.

Drake neben ihm schien seine Anwesenheit nicht sonderlich zu stören, denn der war mit seinem Kopf auf der Bank eingeschlafen.

Ich wünschte mir sehr, dass ich auch eine dieser Menschen wäre, die immer und überall einschlafen konnte.

Als Mr. Johnson nun endlich mit dem eigentlichen Unterricht startete, wand ich mich lustlos wieder zur Tafel und versuchte die Krackelschrift unseres Lehrers zu entziffern, bis sich plötzlich etwas in meinen Rücken bohrte. 

Erschrocken drehte ich mich nach hinten, da ich mir sicher war, dass Josh mich ärgern wollte und mir wahrscheinlich einen Bleistift ins Shirt gedrückt hatte. 

Und tatsächlich hatte ich ihn enttarnt, da ich ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen entdeckte.

Doch auf meinem hellen Shirt befand sich kein Fleck eines Bleistiftes.

Was hat er getan?

Irritiert drehte ich mich wieder nach vorne und wollte die Angabe der nächsten Aufgabe abschreiben, als ich dieses mal ein unangenehmes Brennen auf meiner Haut spürte.

Sofort drehte ich mich wieder um, aber dieser Junge hatte noch immer nichts in der Hand. Nur ein breites Grinsen trug auf den Lippen, und clevererweise hatte seine Augen geschlossen.

Wie macht er das?!

Seufzend blickte ich wieder nach vorne. Und kaum hatte ich das getan, tauchte dieses mal beides gleichzeitig auf. Das Brennen auf meiner Haut und das sich etwas in meinen Rücken bohrte. 

Ich werde noch verrückt hier..

▪ - ▪

Die Stunde war verdammt lang gewesen. Und das lag einzig und allein an Josh. 

In dieser Stunde hatte ich mich entschieden. 

Ich mochte ihn nicht.

Die ganze Stunde über hatte er mich genervt mit seinen dämlichen Streichen und mich fast an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Aber nur fast.

Deswegen freute ich mich umso mehr endlich von ihm wegzukommen. 

Schnell packte ich meine Sachen in meine Tasche und wollte auch schon aus der Klasse stürmen, als mich jemand an meiner Schulter zurück zog.

Es war Gina, die mit ihrem Finger zur Tür deutete, wo sich unsere Mitschüler durchquetschten, als würden sie sich in der Hölle befinden und versuchen so schnell wie möglich zurück in die Freiheit zu gelangen. 

Nagut, so war es ja auch.

"Das gleicht Selbstmord", meinte sie schmunzelnd.

Wir beschlossen also zu warten. 

Ich hätte allerdings nicht erwartet, dass wir nicht die einzigen waren, die sich das genau überlegt hatten. Denn Josh stand ein paar Meter entfernt von uns ebenfalls noch in der Klasse und beschäftigte sich mit seinem Handy, während er wartete.

"Hör auf Josh so verliebt anzustarren, Rose!", schrie Gina plötzlich und rannte, bevor ich reagieren konnte, mit Isabel und Vivienne aus der mittlerweile freien Tür.

Ich konnte mir gut vorstellen, dass ich gerade so rot wie eine Tomate angelaufen war. 

Vor Wut, da ihre Aussage glatt gelogen war.

Die ist sowas von dran, wenn ich sie in die Finger kriege!

In der letzten Sekunde streckte ich meinen Arm nach ihr aus, in der Hoffnung sie zu erwischen. Leider war ich nicht schnell genug und stieß stattdessen meine Tasche vom Tisch auf den Boden, wo sie sich dann auch noch natürlich halb entleerte.

Warum auch nicht.

Peinlich berührt bückte ich mich, um alles aufzusammeln. 

Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Kurz darauf kniete Josh neben mir auf dem Boden und half mir meine Sachen aufzuheben.

Verdutzt starre ich ihn an.

Dabei entging mir nicht sein typisches Schmunzeln, was er stets auf seinen Lippen trug.

"Deine Name ist also Rose, huh?", fragte er plötzlich, ohne mich dabei anzusehen.

Oh mein Gott . . diese Stimme

Seine Stimme war so unglaublich tief und kraftvoll, und trotzdem mit einem kleinen Hauch Wärme . .

Gedankenverloren nickte ich, als er aufstand und mir seine große Hand entgegen hielt, um mir ebenfalls auf die Beine zu helfen. 

Nur zögerlich ergriff ich sie und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.

Meine Hand ließ er allerdings noch nicht los.

Und dann, sah ich ihm direkt in seine leuchtenden Augen. Das schaffte ich allerdings auch nur dadurch, dass er sich nicht sofort wieder von mir weg drehte. 

Ich nutze die Gelegenheit um dem Gerücht auf die Schliche zu kommen, und begann innerlich zu zählen. 

Eins . . . Zwei . . . Dr-

"Drei.", wissend zwinkerte er mich an, bevor dann stumm das Klassenzimmer verließ.

Ich kam gerade absolut nicht darauf klar, was so eben passiert war. 

Ich habe dem Neuen mehr als zwei Sekunden in die Augen gesehn . .
 

Nimm deine dreckigen Finger von mir du . . . -", ich schluckte und starrte weiter angstvoll das Wesen an, was mich die ganze Zeit über schon versuchte zu packen. 

Antworten tat es nicht. Stattdessen kam es mir immer näher und zog dabei seine Krallen an der Wand hinter sich her, während es sich näherte.

Ich beschloss wegzurennen. So schnell ich konnte! 

Doch egal wie schnell ich auch rannte, es war jedes mal viel schneller und tauchte immer nur Sekunden später wieder wortwörtlich wieder vor meiner Nase auf. 

Leider konnte ich bei meinem letzten Versuch wegzurennen nicht mehr rechtzeitig abbremsen und rannte ihm dabei direkt in die Falle. 

Es umschloss mich sofort mit seinen riesigen, pechschwarzen Fängen, zog mich zu der Wand und presste mich fest dagegen. Dabei knurrte es mich leise und bedrohlich an.

"Nein! Hilfe! Bitte!!", schrie ich verzweifelt, doch um mich herum war alles dunkel und kein Ton, außer das gefährliche Knurren des Monsters war zu hören.

Plötzlich spürte ich wieder wie sich etwas in meinen Rücken bohrte, weswegen ich erschrocken meinen Kopf hob. Dabei starrrte ich dem Wesen direkt in seine bernsteinfarbenen, fast schon gelben Augen.

Bernsteinfarben? Moment mal-

Luftschnappend riss ich meine Augen auf und sah mich keuchend um.

Es war nur ein Traum . . ?

Erleichtert schloss ich sie wieder und versuche meine Atmung in den Griff zu bekommen.

Verdammt . . was zur Hölle war das gewesen?

Ich griff langsam nach meinem Handy, um auf die Uhr zu sehen.

Dann verließ ich mein Bett, zog mich um und nahm noch kurz etwas in der Küche zu mir, bevor ich dann unser Haus verließ.

▪ - ▪

"Hey Lea!", begrüßte Gina mich vor ihrer Haustür.

"Hey Gina.", grüßte ich sie halbherzig zurück. 

Dieser Traum machte mich echt fertig . .

Wir umarmten uns kurz und wollten direkt los laufen, als ich stattdessen Gina's Arm packte und sie zum Stehen brachte.

"Was denn?", fragte sie verwirrt.

Ich zeigte mit meinem Finger auf ihre Haustür, wo gerade eben noch ein Schatten zu sehen war. 

Was zum . .

Verdutzt starrte ich zu meiner Freundin an, die meinen Ausdruck allerdings nur mit dem "Ernsthaft?"-Blick erwiderte. 

Dann befreite sie ihren Arm aus mrimer Hand und lief kopfschüttelnd an mir vorbei.

"A-aber . . Gina! Jetzt warte doch mal! Ich schwöre dir, da war was!", versuchte ich ihr zu erklären und rannte ihr hinterher.

▪ - ▪

"Und dann, hat es mich gepackt und gegen die Wand gedrückt!", erzählte ich meinen Freunden auf dem Pausenhof von meinem kranken Traum.

Dabei hörten sie mir die ganze Zeit äußerst gespannt und aufmerksam zu. 

Nicht

"Und dann hat es irgendwas in meine Haut gebohrt! Ich wollte nachsehen, was es war, und habe dem Ding dabei direkt in die Augen gesehen! Und ich schwöre euch bei Gott, die hatten die selbe Farbe, wie die von-"

"Josh!", unterbrach mich Vivienne.

"Ja Vivi, woher weißt du das?", fragte ich sie erstaunt, "Hattest etwa du den selben Traum wie ich?"

"Nein, guck doch! Josh!", mit ihrem Finger deutete sie hinter mich, wo die genannte Person mit seinen Freunden zu sehen war, und ganz lässig an der Wand lehnte. Jedes mal, wenn er lachte, zeigte er dabei seine schneeweißen Zähne. Einfach traumhaft.

Ich meine- . . .

Was auch immer.

"Mir gefällt der Typ neben ihm.", gestand Vivienne und zeigte auf den großen blonden Jungen mit den blauen Augen, der Jeans-Jacke und der ach so stylischen zerrissenen Hose, welcher neben unserem Neuen stand und mit ihm herum alberte.

"Na dann, schnapp' ihn dir, bevor es eine andere vor dir tut.", meinte ich und setzte zum Gehen an, als die Schulklingel läutete, betrat das Schulgebäude und dann in meine Klasse. 

Dort ließ ich mich mit seufzend in meinen Stuhl sinken.

Langsam füllte sich der Raum mit den Schülern und schließlich betrat auch Josh die Klasse. 

Als ich ihn sah, erinnerte ich mich sofort wieder an den Tag gestern und was passiert war, und entschied mich daraufhin, mich mit ihn darüber zu unterhalten.

▪ - ▪

Erleichtert packte ich meine Schulsachen in meine Tasche, als die Klingel ertönte und drehte mich kurz einmal zu Josh nach hinten, um zu sehen, ob er noch da war. 

Und ja, glücklicherweise war er es. 

Dann wand ich mich wieder meinen Freundinnen zu, die sich inzwischen zu mir gesellt hatten.

"Kommst du mit zu Elli's, Rose? Coco gibt uns allen eine Runde Burger aus.", fragte Vivienne mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.

"Nein, heute leider nicht, Vivi. Ich-"

"Warum nicht?", fragte Isabel sofort verwundert.

"Weil ich noch etwas mit Josh besprechen muss.", erklärte ich und biss mir auf die Lippe. Mir war das tatsächlich ein wenig unangenehm, da man meine Absichten leicht falsch verstehen könnte.

Mit einem fragendem Ausdruck sahen die beiden zu Gina, welche nur vielsagend mit ihren Augenbrauen wackelte. 

Sofort verstanden die beiden alles falsch und es bildete sich ein schelmisches Grinsen auf ihren Lippen. 

"Na dann. Viel Spaß euch dabei.", flüsterte Isabel grinsend in mein Ohr, zwinkerte mir ein letztes mal zu und verließ dann mit Gina und Vivienne die Klasse.

Jetzt waren nur noch Josh und ich hier.

Ich atmete tief durch und sammelte meine Gedanken, bevor ich mich zu Josh umdrehte, nur um dann festzustellen, dass er nicht mehr da war.

Wo zur Hölle ist er hin?!

Flink warf ich mir meine Tasche um die Schulter und rannte anschließend zur Tür, um draußen weiter nach ihm zu suchen, prallte statdessen gegen irgendetwas hartes und stolperte perplex zurück. 

Zwei plötzliche feste Griffe um meine Taille retteten mich vor einem peinlichen Sturz. 

"Ganz langsam, Süße, Ich lauf' dir schon nicht weg.", hörte ich eine tiefe Stimme direkt neben meinem Ohr sprechen, die mir eine Gänsehaut bescherte. Dabei konnte ich das Schmunzeln auf seinen Lippen nur erahnen.

Langsam hob ich meinen Kopf und starrte augenblicklich in diese leuchtend gelben Augen, die sich förmlich in meine hinein bohrten.

Ich blinzelte ein paar mal, um mich zu konzentrieren und meinen Blick von seinen Augen abzuwenden. Doch das war fast unmöglich, wenn er einen dabei so intensiv ansah.

Das Schmunzeln von vorhin war verschwunden und hatte sich in ein kleines aber sanftes Lächeln verwandelt 

Verdammt sah er gut aus, wenn er lächelte . .

Dann beugte er sich zu mir runter
"Was möchtest du denn mit mir klären?", fragte er und schien dabei gleichzeitig ehrlich interessiert zu sein.

Wie kann man nur so eine tiefe Stimme haben . . ? 

"Woher weißt du, dass ich-"

"Ich hab's zufällig mitgekriegt.", antwortete er ohne zu zögern.

Ich hob eine Augenbraue auf seine Erklärung hin. "Du meinst du hast gelauscht.", stellte ich richtig und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

"Nenn es, wie du willst.", meinte er nur und grinste.

Ich verdrehte meine Augen und begann unbekümmert über seine Gelassenheit weiter zu sprechen. "Wegen gestern, was ist jetzt mit diesem Gerücht?"

"Welches Gerücht?", fragte er mit gerunzelter Stirn.

"Das mit deinen Augen. Dieses "zwei Sekunden"-Ding. Du weißt schon, was ich meine", murrte ich, als er immer noch unschlüssig drein guckte.

"Ach ja. Da war ja was, hm?", entsinnte er sich schmunzelnd. 

Ich nickte eifrig und sah ihn erwartungsvoll an, doch sein Schmunzeln verblasste immer mehr.

Nachdenklich legte er eine Hand an sein Kinn und musterte mich durchdringend mit seinen stechend gelben Augen. 

Dabei lief er auf mich zu und drängte mich immer weiter nach hinten, bis mein Rücken irgendwann die Wand hinter mir berührte und er direkt vor meiner Nase halt machte. 

Er war mir inzwischen so nah, dass ich seinen nach Pfefferminz duftenden Atem deutlich riechen konnte.

Gezwungenermaßen starrte ich ihm in die Augen, welche jetzt heller zu leuchten schienen, als sie es eh schon taten.

Langsam hob er eine Hand und lehnte sich mit ihr direkt neben meinem Gesicht an der Wand ab.

Immer näher kam er dabei mit seinem Gesicht an mein's, bis er plötzlich stoppte und mit seinem Kopf da blieb, wo er war. 

Hätte er das nicht getan, würde ich jetzt wahrscheinlich an seinen Lippen kleben. 

"Du wirst es keinem sagen.", flüsterte er mir zu.

Verwirrt runzelte ich die Stirn
"Wieso sollte ich nicht?", fragte ich und verengte dabei leicht die Augen.

Er tat es mir nach und ich hatte kurz das Gefühl ein leises Knurren von ihm zu hören.

Was zur Hölle?

Mit einem Ruck löste er sich plötzlich von mir und verließ ohne ein weiteres Wort das Klassenzimmer.

Noch etwas überrumpelt von der komischen Situation, griff ich nach meiner Tasche und machte mich endlich auf den Weg nach Hause. 

▪ - ▪

Als ich dann endlich ankam, ließ ich einfach alles auf den Boden im Flur fallen und lief mit schweren Schritten hoch in mein Zimmer.

Stöhnend fiel ich in mein Bett sinken und schloss meine vor Erschöpfung brennenden Augen.

Seit dem ganzen Gespräch mit Josh, hatte ich ein ganz eigenartiges Deja vu, was mir einfach keine Ruhe lassen wollte.

Wie er mich angesehn hat. Wie sich seine Augen in meine Haut bohrten.
Wie er mich gegen die Wand gedrückt hat. Wie er geknurrt hat.
All das kam mir so . . vertraut vor.
Nur woher?

Langsam öffnete ich meine Augen wieder und schaute mich etwas in meinem Zimmer um. 

Dabei hatte ich immer noch seinen Pfefferminz-Geruch in meiner Nase.

Verschwinde endlich . .

Frustriert seufzte ich und beschloss Gina anzurufen. 

Ich wühlte etwas in meiner Hosentasche rum, bis ich mein Handy endlich zu spüren bekam und heraus zog. 

Dann wählte ich ihre Nummer in meiner Kontaktliste aus und hielt mir mein Handy an's Ohr.

Nach zwei Pieps ging sie auch schon ran."Hey Rose!"

"Hey Gina. Was macht ihr so?", fragte ich müde.

"Naja, da es mittlerweile 18 Uhr ist, sind wir alle längst alle Zuhause.", erklärte sie mir.

"Oh. Tut mir leid. Ich hab wohl garnicht auf die Uhr geschaut . .", seufzte ich.

"Was ist denn los? Du hörst dich total durch den Wind an."

"Wie willst du das denn durch's Handy hören?", fragte ich schmunzelnd.

"Ich merk' sowas, keine Sorge. Also. Raus damit", forderte mich meine beste Freundin auf.

Ich seufzte nochmal und wollte grade etwas sagen, als an meiner Tür geklopft wurde. "Ja?", rief ich rüber.

Meine Mutter trat in mein Zimmer. "Rose. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Sachen bitte aufhängen und nicht einfach auf den Boden werfen sollst?"

"Ein paar mal", murrte ich nur.

"Du gehst jetzt runter und räumst das Zeug vom Eingang weg, Rose", verlangte sie mit autoritärer Stimme.

"Gleich, Mum, versprochen!", stöhnte ich genervt.

"Rose!", wurde sie langsam ungeduldig.

"Mum bitte-", setzte ich an, aber brach ab, als ich auf einmal eine schwarze Hand auf ihrer Schulter entdeckte. 

Entsetzt schielte ich zu ihr hoch, doch sie schien nichts zu bemerken.

Plötzlich blitzten aus dem Nichts leuchtend gelbe Augen auf. 

Ich bekam ich einen Flashback von meinem Traum, mein Kopf schoss zum Himmel empor und ich schrie laut auf.

 

Feedback

Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!

0
Larlysias Profilbild
Larlysia Am 16.06.2019 um 2:08 Uhr Mit 1. Kapitel verknüpft
Hi! Ich habe gerade in deinen Roman geklickt und kam leider einfach nicht über das erste Kapitel hinaus. Denn das erste Kapitel ist einfach nichtssagend: Es sagt mir weder etwas über die Protagonisten, noch den Plot aus. Auch habe ich das erste Kapitel schon in 300 Varianten gelesen - die Ereignisabfolge ist einfach immer die Gleiche! Das finde ich schade :(
0
Snuuhpys Profilbild
Snuuhpy Am 06.06.2018 um 17:53 Uhr
Ich liebe es, wie leicht Dir die Dialoge fallen. Es wirkt ganz ungezwungen und realistisch, so ist der Lesefluss, meiner Meinung nach, total angenehm :)

Autor

Salalis Profilbild Salali

Bewertung

2 Bewertungen

Statistik

Kapitel: 3
Sätze: 274
Wörter: 4.123
Zeichen: 23.891

Kategorisierung

Diese Story wird neben Abenteuer auch in den Genres Liebe, Drama und Mystery gelistet.