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Kapitel: | 19 | |
Sätze: | 4.936 | |
Wörter: | 47.010 | |
Zeichen: | 261.977 |
Christo
Christo nicht geplant gewesen und doch kämpfte ersich in diese Welt und um sein Leben. Obwohl sich seine Eltern Laurent und Maria Krieger sich für ein weiteres Kind zu alt wähnten, schien die Aussicht auf ein weiteres Familienmitglied alle Zweifel verstummen zu lassen. Natürlich hatte Christo es sehr eilig, in diese neue Welt zu kommen, so verblieb er die ersten Lebenswochen im Krankenhaus, dort wurde er aufgepäppelt, bis er kerngesund nach Hause entlassen wurde. Dies gab seiner Familie die Gelegenheit sich mit dem Gedanken anzufreunden, das es wieder ein Junge war der dieses Heim bereicherte. Christo war nämlich nur einer von insgesamt vier Brüdern. Der bis dato Jüngste war der achtjährige Ben, der seinen Platz als Nesthäkchen nur unfreiwillig räumte und dann waren da noch der fünfzehnjährige Mark und der älteste Sohn der Familie, der sechzehnjährige David. Laurent wie Maria liebten Christo, ebenso wie ihre anderen Kinder auch, denoch behandelten sie ihn strenger, schließlich wurden sie auch nicht jünger und wer wusste schon was die Zukunft brachte.
Joanie
Joanie sah Christo zum ersten Mal an dem Tag als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Von seinen älteren Brüdern interessierte sich nur Ben für ihn. Die anderen zwei Geschwister ahnten wohl was ihnen bevor stand, und das schlaflose Nächte nur der Anfang waren. Jedenfalls wollten Joanies Eltern den kleinen Neuankömmling unbedingt begutachten. Da Joanie bisher ihr einziger glücklicher Versuch in Sachen Liebe gewesen war, schleppten Tobias und Nadine Heuser, die Kleine mit zur Baby Begrüßungsparty, da es Glück bringen sollte, wenn man Babys berührte. Christos Eltern mochten ja lieb sein, aber Joanie kamen sie wie die Großeltern vor. Auch wenn ihr Vater kaum jünger war als Laurent, ihre Mutter gehörte zu einer anderen Generation. Joanie viel lieber spielen, als so ein blödes schreiendes Baby an zu starren und es weinte unentwegt. Auch wie sie alle um den Kinderwagen standen, duddelten , ditschten und tätschelten, das war so albern, so das sie fast glaubte Christo hätte sich später absichtlich schlafend gestellt. Ja das konnten Babys, um Ruhe zu haben vor alten Damen, und ihren ebenso alten Freundinnen. Er war wie alle anderen Baby so süß, schlief nur, aß nur wenn er wollte, weinte oder hatte die Windeln voll. Aber auch wirklich jeder wollte ihn berühren wie grausam einem so etwas an zu tun, wo man noch keine Ahnung vom Leben hatte. Zum Abend hin wurden die Leute im Haus der Krieger´s weniger und nur noch die zwei befreundeten Familien saßen beisammen.
David
David hatte sich dadurch das er des öfteren auf Joanie aufpasste, was er meist ohne zu maulen tat, seinen Motorradführerschein finanziert und noch so manch andere Nettigkeiten.
Der Abend war so gesehen ganz angenehm, nur das Ben nicht aufhörte Joanie zu ärgern, sie flüchtete vor ihm, streckte Ben die Zug raus und schmollte ihn böse an. Bei ihrem Vater Tobias flüchtete sie sich in Sicherheit.
David sollte dafür Sorgen das Ben sich Bettfertig machte, für diesen Tag hatte er genug angestellt, doch wälzte er diese Aufgabe an seinen Bruder Mark ab und setzte sich in die Runde, neben Tobias.
"Keine Angst kleine Joanie, der taucht heute nicht mehr auf!"
"Versprochen Vie?"Er strich ihr über ihre feinen blonden Haare und sie blickte zurück. Sie streckte ihre Hände nach David aus, kletterte zu ihm hinüber und lies sich von ihm trösten.Gerne schlief sie in seinen großen Armen, niemand würde ihr etwas anhaben so lange er da war... "Versprochen! Kleines Mädchen!"
Später am Abend
Als Joanie erwachte fand sie sich in einem Traum von Mädchenzimmer wieder, die Wände mit Puppentapeten in Rosa und Beigetönen und in der Mitte stand eine Wiege. Das Gebrabbel machte sie neugierig. Die Augen die sie anblickte würde sie nie vergessen, als würden sie schon immer auf Erden existieren. Es war mucks mäuschenstill und Joanie war als wollte er ihr zu zwinkern. Von so nahem hatte sie noch nie ein Baby gesehen, was so klein und neu war, dann hustete es plötzlich . Bevor sie sich versah ging das Geplärre los. Behutsam begann Joanie die Wiege zu schaukeln, wieder sah er sie an und wurde ruhiger.
„Na, ist schön Baby?“ Durch das Gitter berührte Joanie die kleine Hand, die sie nicht mehr loslassen wollte. „Danke!“, schien er ihr zu sagen. So stand sie da und blieb bis der kleine Mensch wieder eingeschlafen war. „Joaniie?“ Wenig später sah ihre Mutter Nadine nach ihr. Sie saß still mit den Händen im Schoß vor dem Bettchen. „Darf ich das Baby auch halten?“ Die Wiege schaukelte weiter.
„Wenn er wach ist bestimmt.“
„Wie heißt das Baby Mami?“ Sie klammerte sich an die Holzstäbe, bedacht darauf das das Baby nicht wach wurde.
„Er heißt Christo.“
„… heißt Christo? Christo ist ein Junge?“, wiederholte Joanie
„Ja genau!“ Auch Maria betrat jetzt das Zimmer, es musste einige Zeit vergangen sein , denn ihre Mutter erschien mit ihrem dicken Wintermantel zum Gehen bereit.
„Puh.“ Sie nahm Christo aus dem Bettchen!
„Christo ist genau so schöner Name wie Joanie!“ Sie blickte verärgert auf Marias Arm.
„Hey du machst ihn ja wach!“
„Ist nicht schlimm Kleine!“
„Der Baby träumt böse, kann ich ihm ein Küsschen geben, das die schlechten Träume weggehen?“
„Ist gut Kleine Maus, du kannst DEM Baby einen Kuss geben ... Aber schlechte Träume sind das nicht.“, gestatte Maria : „Wie hast du es nur hier drinnen ausgehalten? Joanie?“ Sie rümpfte die Nase. Je Näher sie Christos Windel kam desto intensiver wurde es. Sie hielt Christo auf Joanies Augenhöhe und sie drückte ihm einen Kuss auf, sie stellte fest, Baby´s riechen nun mal eigenartig. Maria wickelte das kleine Etwas und Joanie durfte zu schauen. Alles musste er anfassen, umstoßen, zerfleddern oder kaputt machen. Joanie stellte alles wieder dort hin wo es hin gehörte. Die Frische kehrte in den Raum zurück und endlich durfte sie Christo im Arm halten. David lief am Zimmer vorbei und schaute kurz herein. Sein kleiner Bruder erzählte zufrieden irgendwas und Joanie sagte zu ihnen : „Ich will Christo heiraten!“
„Du kannst den Stinker heiraten wenn du groß bist!“, gab Maria ihr Einverständnis. Die Frauen amüsierte es, aber David kannte Joanies kleinen Dickschädel nur zu gut, und die schaffte meistens das was sie wollte. Christo wurde ruhig und griff nach ihrem Finger. Ihre erste Begegnung verlief mit einem Heiratsantrag und alle fanden es so süß. Sie lachten und kicherten, über die niedliche Art, doch Joanie war es ernst …
Ob Christo sie bemerkt hatte, wusste sie nicht. Sie fand es schön ihm zu zusehen und das er mit seinen zwölf Jahren schon als kleine Persönlichkeit galt, machte auch sie stolz, denn an seinem Erfolg war sie nicht ganz unschuldig. Die Zuschauerränge in der großen Schwimmhalle leerten sich.
Dieser Tag bot nur einen kleinen Vorgeschmack auf die folgenden Vorentscheidungen des laufenden Monats. Zurück blieb Joanie und erinnerte sich an die ersten Tage mit Christo zurück, wo er für sich beschlossen hatte ernsthaft schwimmen zu lernen. Zwar hatte ihr Vater Tobias immer zu ihm gesagt :
"Du bist ein guter Schwimmer! Das reicht um nicht unter zu gehen!" Aber dies beschäftigte Christo weniger.
"Wenn ich es richtig kann, werde ich auch anderen helfen können!" Er lernte alles was nötig war, wurde Jungrettungsschwimmer, dort fiel er zuerst dem Trainer der Albatrosse Torsten Franka auf. Dieser fragte Christo ob auch mehr Interesse fürs Schwimmen bestünde. Anfangs hörte Christo gar nicht richtig zu, bis er meinte wenn es mit ihm gut funktionierte könnte er in zwei oder drei Jahren auf ein Sportinternat unterbringen und Christo wurde hellhörig. So begann damals mit zehn Jahren für Christo sich sein Weg in eine Richtung, einer leistungsbezogenen Gesellschaft, zu entwickeln. Gedankenversunken starrte Joanie auf die Vergangenheit.
"Du hast dir aber viel Zeit gelassen!", sagte er ohne eine Miene zu verziehen, langsam kehrte sie aus ihren Erinnerungen zurück.
"Man was geben die dir nur zu essen? Bist ja groß geworden Mäusezähnchen!" Er lächelte und zeigte ihr seine strahlenden gerade gerückten Zähne, in dem er Tat als hätte er einen Überbiss.
"Diese Zeiten sind passé!", nuschelte er. Seine Zähne verschwanden im Mund.
"Sieht prima aus!"
"Genau wie du!"
"Oh ich danke!" Das war auch schon das Ende ihrer Nettigkeiten. Einen Moment lang schwiegen sie sich an und er konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Freudig umarmte sie Christo, der Regungslos steif blieb.
"Ben ist ausgezogen! Vor kurzem ... endlich!"
"Echt ... freut mich für dich wann genau?"
"IHHMmm is eigetlich schon einige Monate her wenn ich ehrlich bin. Lange genug hat es gedauert glaub mir. Er hat sich an so eine reiche Alte geangelt, hoffentlich hält sie es noch eine Weile mit ihm aus das wäre mein Glück!"
"Du tust mir Leid! Eine Plage weniger auf Erden. " Er bemerkte ihr schreckliches Zungenpiercing und wollte es genauer betrachten. Er nahm etwas Abstand. Sie war es wirklich.
"Naja soll ich ehrlich sein?"
"Ich bitte drum Mäusezähnchen!" "Es sieht echt blöd aus an dir, so etwas brauchst du nicht!" Er zeigte auf seine Zunge und markierte die anderen Stellen in ihrem Gesicht, auch das Make up war etwas zu viel des Guten.
"Ich kann dir auch eins machen. Die Meisten von denen hab ich selbst gestochen!" , bot sie ihm an und Christo schüttelte nur den Kopf. Er stellte seine schwere Tasche auf den Zuschauerplätze ab, diese Mädchen mit all ihren Sorgen, sie war zurück.
"Geht´s dir gut?" Er zupfte an den dicken filsartigen Sachen , die um ihren Rucksack gewickelt waren.
"Hauptsache ist doch, es hält warm in kalten Nächten!" Sie bemerkte wie er sie Anblickte, ihre Blicke wurden nervös.
"Kommst du mit nach Hause? Papa freut sich bestimmt dich zu sehen?" Christo übereilte es sein Gefühl sagte ihm es langsamer angehen zu lassen.
"Nein. Ein anderes Mal vielleicht... in zwei Jahren vielleicht. .. Ich bin nur hier um meinen Eltern mal Hallo zu sagen und dann hab ich dein Gesicht in der Zeitung gesehen... ich sagte mir das darfstg du dir nicht entgehen lassen..." Sie griff ihm in den Nacken, er löst sich schnell und hielt ihren Arm fest. "Ich will dich Morgen anfeuern, wenn ich mich entsinne wird Laurent keine Zeit haben und Maria ... sie hält bestimmt nicht viel hier von!"
"Aber David ist da..."
"...danke für die Warnung!"
"Dann willst du nicht länger bleiben?"
"Nicht länger als nötig!"
"Und ich ...?" Er war hoffnungsvoll.
"Oh Gott was erwartest du? Mich stecken die bestimmt in kein Heim, irgendwann bin ich achtzehn, dann kann ich bleiben wo ich will, ohne Rechtfertigungen!"
"Mit mir?"
"Chrissy ... meine Welt macht Angst, sie ist nichts für kleine Jungs!"
"Und ich ...?" Er wurde leiser.
"Wo warst du die letzten Jahre? Kannst du mir das sagen."
"Auf der Straße, mal hier , mal da, bei einer guten Freundin. Sie hat mir geholfen, dafür gesorgt das ich nicht auf die schiefe Bahn gerate, schließlich muss ich ja dein großes Vorbild sein!"
"Was nennst du schiefe Bahn?"
"Noch mehr Drogen und so, aber ich hab abgeschworen endgültig, und unanständige Sachen hab ich auch nicht getrieben, wenn es das ist was du wissen willst." Irgendwie schien Christo diese Antwort zu beruhigen.
"Wirklich?"
"Immer noch besser als so ein feines Familienleben, wie du es führst oder? Maria ist immer noch so besch ... eiden?"
"Sprich es ruhig aus!"
"Du hast bestimmt alles gemacht was deine Alten dir gesagt haben!"
"Der Blödsinn von früher liegt hinter mir. Sie sind jetzt stolz auf mich weißt du... und ich bin auch stolz auf mich."
"Für das verkaufst du dich. Die haben dir ja ordentlich den Kopf gewaschen!" Die Sachen die er trug waren weder verlottert, noch aufgetragen und nicht gerade billig.
"Alles was du bist, ... ist eifersüchtig! Du hattest schlechten Einfluss auf mich!"
"Glaubst du das ?"
"Nein!" Er lächelte die Situation weg, es entspannte sich nur wenig.
"Ich hatte erwartet das du deine Meinung vertrittst und nun gehörst du auch zu den „Ja und Amen“ Sagern hab ich das Gefühl. Ist deine Jacke eine Belohnung oder sollst du einfach nur den Mund halten?"
"Du bist weg gegangen, hast mich hier im Stich gelassen! Was willst du? Du warst weg!"
"Und bist du sauer auf mich!"
"Nein... warum? Ich wäre auch auch weg... Und ich gehe bald weg. Wenn ich bei den nächsten Wettkämpfen mindestens 2 mal auf dem Treppchen bin hab ich es geschafft,sagt der Trainer, dann kann ich aufs Internat und später kann ich auch da studieren und wenn ich das schaffen sollte kehre ich nie wieder nach Hause zurück."
"Dann bist du raus hier!"
"Ja, weg von dieser Einöde, weg von der Abgestumpftheit. Nichts hält mich hier und ich werde es schaffen. " Er hatte seinen Traum nie aufgegeben, den Traum den er hatte, seit er vor knapp sechs Jahren aus dem Krankenhaus kam. "Glaub ich dir sofort! Wozu willst du studieren ...?"
"He? Sport ist gut , aber etwas für den Kopf zu machen ist besser!"
"Wo ist da Platz für Familie Herr Professor? Willst du so werden wie dein Pa?"
"David hat studiert und Vater nachgeeifert. Er und Pauline haben letztes Jahr geheiratet."
"David ernsthaft?"
"Sie bekommen einen Jungen... er wird Vater sein ist das zu glauben?"
"Mark ist zur Zeit im Ausland, im Einsatz, und warum sollte ich das nicht auch schaffen meinen Weg zu gehen?"
"Willst du nicht nur besser als Ben sein?"
"...Nein..."Christo sagte was sie ewig nicht gehört hatte: " Am liebsten würde ich nur bei dir sein..." Sie saßen da und starrten sich weiter an. Dann mit einem Ruck umarmte Christo Joanie sehr fest: "... ich hab dich vermisst, du fehlst mir!"
"Okay, okay ist ja gut!" Ein dunkelhaariges gelocktes Mädchen kam auf die Zwei zu.
"Christo bringst du mich nach Hause?", fragte sie ihn, langsam entließ er Joanie aus seiner Umklammerung und seine Freude über ihr wiedersehen nicht verbergen konnten.
"Oh?" Ohne seinen Blick von ihr ab zu wenden, wie ein Schatz der nur ihm gehörte.
"Vanessa?" So hieß das Mädchen.
"Vanessa das ist Joanie!"
"Freut mich!" Ihr Gesicht schaute böse aus, ihre Freundlichkeit nahm Joanie ihr nicht ab. "Joanie!", wiederholte Christo "Du bist Joanie?" Ihr Ausdruck wandelte sich und es wurde herzlich. "Christo hat mir so viel erzählt, auch von dir! Alles kann man ihm ja nicht glauben was er sich so zusammen spinnt!" Vanessa sah ihn an: "Schön das du auch mal die Wahrheit sagst!"
"Was soll das heißen? Ich sage die Wahrheit, andere machen Lügen draus!"
"Alles klar Mr Angeber!"
"Oh ja ich hab sein Zeitungsinterview gelesen!" mischt Joanie sich ein. "Die haben nicht alles geschrieben und jetzt ist Vannie sauer auf mich!"
"Aha verstehe!" "Nicht alles geschrieben und dazu gedichtet. Sie wäre meine Freundin, kleine Geschichten eben... ich und eine Freundin, die spinnen sich was zusammen."
"Bringst du mich nach Hause Christo?" , fragte sie gelangweilt und zog an ihm.
"Joanie ist hier und ich weiß nicht wie lange!" Er wollte lieber bei ihr sein, war sie denn Wirklichkeit.
"Ach nur wegen mir brauchst du dir keine Umstände zu machen. Du und deine kleine Freundin, ihr könnt los!"
"War klar das du mich aufziehst. Joanie kommst du mit!"
"Ich bin nicht seine Freundin!", kommentierte Vanessa energisch.
"Wohin?"
"Zu mir nach Hause!"
"Nein danke! Wir sehen uns dann morgen, ich muss noch einen Besuch machen. Einen Platz zum Schlafen werde ich schon finden!" Joanie war aufgefallen wie sehr Vanessa an Christo hing, auch wenn sie es abstritt, sie mochte ihn, das sah man schon alleine da dran wie Vanessa ihn neckte und der kleine Idiot merkte es nicht.
"Hey Mäusezähnchen!" Christo war sich nicht sicher und verabschiedete Joanie stürmisch: "Du hast dazu gelernt? Und dein Humor auch!"
Die anderen Jungs diskutierten und Vanessa wollte von ihnen wissen was so "geil" war. Wie nicht anders zu erwarten landete Christo unter den ersten Rängen beim Wettkampfausscheid am nächsen Tag. Joanie hatte ihr Versprechen gehalten, doch ebenso schnell war sie auch wieder verschwunden. Ob es an David gelegen hatte, der als einziger zu Christos Unterstützung kam, schien zu offensichtlich.
„Du warst heute wirklich gut!“
„Ach das sagst du jedes Mal wenn du es mal hier her schaffst!“ Es war die selbe Geschichte jedes Mal. Vanessa lief im hinterher und wollte gratulieren. Christo sah zu das er verschwand, das Joanie nicht geblieben war, ein herber Schlag für ihn, er wollte so gerne mit ihr reden.
„Christo! Hey warte! Christo! Was hat er?“, fragte David Vanessa.
„Ich weis nicht!“ Vanessa misstrauen wuchs"Vielleicht liegt es an dem komischen Mädchen von gestern!"
"Welchem Mädchen!"
"Sie ist nach seinem zweiten Lauf einfach gegangen!"
„Vanessa wartet draußen. Warum gehst du nicht mit ihr mit?“ David war Christo unerlaubt in die Umkleide gefolgt.
„Weil ich keine Lust habe!“
„Nicht mal Vanessa zu liebe?“
„Warum?“
„Ist sie nicht deine Freundin!“
„Nein , wer behauptet denn das? ... da ist rein gar nichts!“ Sein Kopf errötete und er verfluchte diesen blöden Zeitungsartikel, war das der Grund warum David hier war, um Vanessa besser kennen zulernen.
„Dafür scheinst du mir recht verlegen!“
„Wenn ich jetzt da raus geh denkt sie noch ich will sie heiraten! ... Ich geh später nach Hause ... fahr du sie doch!"
"Bist du sauer wegen irgendwas?"
"Lass mich einfach in Ruhe ... ich laufe heute nach Hause okay?"
"Soll ich deine Sachen mitnehmen?"
"Ja Danke!"
Christo schien unruhig, anders als sonst am Morgen zuvor hatte Laurent schon bemerkt das etwas nicht stimmte.
„Bist du okay ich mach mir ein wenig Sorgen um dich?“ Laurent las seine Zeitung."David hat da etwas erwähnt?"
„Du brauchst keine Angst haben!“
„Irgendwas ist doch?“
„Papa, es hat nichts mit mir zu tun!“
„Mach keinen Ärger!“ Dieser Ausdruck in seinem Gesicht war Monate her.
„Nein Papa. ...Hast du was von Joanie gehört? Die letzten Wochen irgendwas ?“
„Joanie? Nein schon lange nicht mehr und du?“ Er stellte die Frage nicht grundlos.
„Nichts! Ich bin müde!“ Christo drehte sich weg und er war ungewöhnlich.
Die frostige Nacht weckte Christo auf, der kalte Wind der vorherrschte lies ihn nicht mehr los. Er zog sich an und weckte Laurent auf und rückte mit der Sprache raus. Sie mussten sie suchen, das Wetter da draussen war tödlich.
„Und du bist sicher das sie noch hier ist!“ Sie fuhren am Park vorbei in Richtung des Friedhofs.
„Ja, es tut mir Leid aber Joanie meinte sie wollte sie besuchen...“
„Christo es wird alles gut!“
„Wenn wir nur nicht zu spät kommen!“ Die Nacht war kalt, Christo wußte Joanie musste irgendwo hier draußen am Park sein. Sie hielten Ausschau über eine Stunde, aber Christo wollte nicht aufgeben. Sie fuhren zurück zum Friedhof. Christo stieg aus während Laurent den Wagen an der Straße parkte. Er nahm eine Decke und Christo bat ihm nicht nachzukommen und zu warten.
Er reichte Joanie die Hand.
"Komm mit mir nach Hause!"
Laurent wartete im Wagen, eine Minute nach der anderen verstrich ohne das sich etwas tat. Dann öffnet sich die Beifahrertür und das Mädchen was er Jahrelang nicht gesehen hatte saß still eingemummt, in der warmem Decke, neben ihm auf dem Beifahrersitz. Die hintere Türe klackte.
"Fahr los Papa ich glaub nicht das du hier übernachten willst!"
"Es wird schon alles gut!" Er blickte Joanie, umklammerte das Lenkrad, atmete tief ein, er drückte sie an sich und war erleichtert. "Alles andere klären wir morgen okay? Heute kommst du mit zu uns. Du wirst doch bei uns bleiben?" Er schaute durch den Autospiegel auf den Rücksitz und beobachte wie Christo drängte. Sie wollte sich vor Laurent rechtfertigen.
"Ich ...musste gehen ... ich will nur das du verstehst, dass ich nicht bei Saelly sein konnte. Es hat mich erdrückt, es war nicht mein zu Hause!"
"Wir verschieben das auf Morgen!" Laurent startet das Auto, er schien dem Thema nicht weiter nachforschen zu wollen. Die kurze Fahrt war von Stille und die Blicke die umher wanderten brachten sie alle, einen nach dem anderen zum Lachen, die Angespanntheit verlor sich für wenige Momente.
Es waren nur noch wenige Meter und Joanie wirkte wieder mitgenommen wie zuvor. Die Straße mit ihrer langgezogenen Ahornallee wirkte unverändert, die Zeit der Abwesenheit war nur ein Augenblick.
"Papa hat Euer Haus verkauft!" Christo preschte vor.
"Wann ?"
"Schon letztes Jahr... unter Wert!"
"Das weist du doch gar nicht, ... eine kleine Familie lebt jetzt dort, zwei kleine Kinder ... ist so das Beste!"
"Aber alles unter Wert!"
"Sind sie nett ... eure neuen Nachbarn?"
"Ja sind sie!"
"Der neue Eigentümer arbeitet bei Papa in der Kanzlei!"
"Christo sei endlich still!"
"Alles okay so lass ihn reden! Es ist nicht unangenehm!"
"Es ist so das Beste, besser als wenn es verfällt! Das Haus braucht Kinder." Laurent fuhr auf einen der zwei freien Parkplätze vor seinem Haus. Joanie blickte nicht mal auf die gegenüberliegende Straßenseite, sie hatte kein Verlangen auch am Abend Verganenem hinter her zu trauern.
Christo zog sie aus dem Auto in das alte ehemalige Pfarrhaus, dort begeneten sie seiner Mutter Maria, die anfing ihren Männern eine Standpauke zu halten, bis sie Joanie entdeckte.
Maria beschloss Joanie sollte erst mal ein Bad nehmen, von da an war sie bei ihr und passte auf wie eine Glucke. Sie nahm Joanie´s alte Sachen und verließ das Bad in Richtung der Waschküche.
Christo wartete nervös im Flur. „Was stehst du hier so rum? Spionierst du? Mach etwas zu Essen wenn du nichts zu tun hast! Joanie hat bestimmt Hunger.“ Sie packte ihm am Arm und schleifte ihn in die Küche, weit weg vom Bad.
Der Geruch nach bekanntem lockte Joanie nach Stunden endlich aus dem Bad. Sie trug einen alten Jogginganzug, schlurfte durch den Flur, zur Küche in der Licht brannte. Auch hier schien vertraut , als sei sie nie weg gewesen. Sie setzte sich an den übergroßen Eichenküchentisch. Vor ihr ein gefüllter Teller mit Griesbrei und Apfelmus, daneben ein Zettel.
Hi Joa,
Ich dachte das du Hunger hast , also hab ich dir was warmes gemacht. Das Einzige was ich selber kann. Ich hoffe es schmeckt dir. Mama sagt, Ich soll jetzt ins Bett gehen, deins ist in deinem alten Zimmer bereit, auch wenn es unser Gästezimmer geworden ist. Das Wichtigste zuerst. Du sollst dich ausschlafen, und dich nicht um uns kümmern. Es kann sein das wir uns morgen früh nicht mehr sehen. Ich muss pünktlich beim Training sein. Du musst nicht bleiben sagt Papa, aber ich wünsche mir das du bleibst, auch wenn es nur ein paar Tage sind.
Chrissy
Joanie legte den Zettel zurück und aß still den Teller leer. Die letzte Worte machten sie nachdenklich, sie hatte sich nicht durchgerungen Laurent eine Antwort auf eine einfache Frage zu geben, weil sie selber die Antwort nicht kannte. Wenn sie bleiben würde, musste sie unangenehme Fragen beantworten. Ob die Familie von Christo es verstehen würde, oder sie erneut wegschickte, sie schien ratlos und es gab nur einen den sie Fragen konnte.
Früher war alles anders, früher war
alles besser, das vertraute Gefühl wenn beide beieinander lagen stellte sich ein und ein bisschen fühlten sich beide wie Kinder.
"Hey das ist nicht dein Bett?"
"Ich dachte du vermisst mich?" Joanie schmiegte sich an Christo, der es zu lies.
"Wer sagt sowas?" Müde flossen die Worte aus seinem Mund und er genoss die Wärme an seinem Rücken.
"Was ist mit dir passiert? Hast du deine Träume verloren?"
"Ich bin nicht davon gelaufen?"
"Glaubst du ich hatte eine Wahl?"
"Was ist passiert? Ich weis nur Mama wollte dich nicht mehr hier haben und dann bist du verschwunden!"
"Ich dachte wir machen nur nen Ausflug und dann finde ich mich bei einer alten Dame wieder und dein Papa und David sagen Tschüß und lassen mich bei ihr zurück. Sie war nett ohne Frage, aber ein bisschen kam ich mir bei ihr vor wie im Märchen von Frau Holle. Das wollte ich nicht und dan bin ich wirklich davon gelaufen. Dein Papa sagte es sollte nur für ein paar Monate sein, bis sich die Lage bei euch beruhigt hätte, aber ich hab mich nicht mehr zurück getraut... ich konnte ihm nicht unter die Augen treten."
"Wenn ich dich den Abend nicht gefunden hätte, dann hätte ich dich nie wieder gesehen ... Ist doch so?"
"Viel kann ich nicht darüber sagen, aber mir wurde eindeutig klar gemacht, das ich weg bleiben sollte und so hab ich die Chance genutzt und wollte mich von dir verabschieden."
"Warum bist du hier?" Christo öffnete wütent die Augen, blieb aber in seiner Position liegen.
"Ist es vermessen von mir, dich zu Bitten, das ganze nächste Jahr mit mir zu Verbringen, ich verspreche dir auch hier zu bleiben?" Flüsterte sie in sein Ohr und hielt ihn umschlungen.
"Joanie? ... Ich bin so gut wie weg von hier, ohne davon zu laufen? ... Ich bin durch ..."
"Geb das Schwimmen auf und ich bleibe!"
Christo war wütend, empfand es als ungerecht wie er vom Trainer und seinen Eltern behandelt wurde, mit einem zusätzlichen Schwimmtraining am Freitagabends bis 21.00 Uhr und weiteren Ausdauerprogramm am Wochenende hatte er gut zu tun. Es sollte Spaß machen und keine lästige Pflichtveranstaltung sein, aber mit seinem aufsässigen Verhalten in den vergangenen Wochen hatte er alles verdorben, wofür er die letzten Jahre gekämpft hatte. Christo spielte es mit mit gleichgültigen Witzen weg. Den Qualifikationslauf hatte er kurz vor dem Ziel abgebrochen, obwohl er vorne lag, hatte den Sieg und somit den Platz fürs Sportinternat Helge Simon und Meiko Stark überlassen und sich disqualifiziert. Er schwieg über seine Gründe und hoffte auf die nächste Chance.
Er wähnte sich nach dem Training hinter der Schwimmhalle alleine, das Meer welches durch das Vollmond helle Licht erleuchtet war, zog ihn magnetisch an. Ob es das alles Wert war, musste sich erst noch zeigen und Christo konnte dem rauschenden Nass nicht wieder stehen. Bis zu den Knien stand er samt Sportschuhen und langer Hose im Wasser, als Vanessa die ihm gefolgt war, plötzlich hinter ihm am Strand stand. Sie schien besorgt.
"Was machst du da Chris?"
"Vanessa Gott, hör auf mich zu erschrecken , ich dachte mir bleibt das Herz stehen?" Er ging zwei Schritte weiter ins Tiefe.
"Ich dich erschrecken? Was machst du hier unten?"
"Ich geniesse die Luft, sie ist so anders!" Seine Fingerspitzen streifen das kühle Klare. Nur wenig entfernt von den heulenden Robbenbänken.
"Komm wir gehen nach Hause du bringst mich doch?"
„Holt dich keiner ab ab?“
„Nein! Bringst du mich?“
„Klar! Wird wohl langsam Gewohnheit, kleines Mädchen.“
"Komm aus dem Wasser!"
"Einen Moment noch!"
"Chris? Wir sollten gehen."
"Machst du dir Sorgen um mich?"
"Irgendwie schon."
"Das brauchst du nicht! Ich tu nichts dummes, ich will nur die Natur spüren... ich bin froh das ich noch hier bin."
"Der Mond ist nur wundervoll Chris... aber wir sind spät dran."
"Na dann los! Lass uns gehen." Er lächelte in sich hinein. Barfuß stiefelte Christo los, Seine nasse hose baumelte zusammen mit seinen Sportschuhen am hintersten Gurt seines Rucksacks. Vanessa klammerte sich an seinen Arm und er nahm ihre Sporttasche. Sie wußte es brachte nichts nach zufragen, warum er manche Dinge tat, er war eben Christo, diesmal war irgendwas anders.
„Chris hast du schon mal jemanden geküsst, ein Mädchen meine ich?“ Sie wollte ihn ablenken, vielleicht bekam sie auch heraus was ihn so beschäftigte, das er alles um sich herum vergaß.
„Ja klar!“ Irgendwie rechnete Vanessa mit einer anderen Antwort.
„Wirklich?“
"Ist schon ´ne Ewigkeit her das letzte Mal?"
"Warst du verliebt?"
"Bestimmt nicht!"
"Woher willst du das wissen?"
"Dann würde ich mich besser daran erinnern!"
"War es Joa?" Ein Schweigen sagte mehr als tausend Worte.
"Besonders ist das nicht und schon gar nicht wenn die die du küsst zur Familie gehören.“
„Ja?“ Sie schien erleichtert und sie lächelte ihn an, sie hätte es sich denken können.
„Hast du schon einen Jungen geküsst? ... du und Helge das würde doch super passen ... ich weis das er dich mag.“
„Nein! ... hat er gesagt das er was will?“
"Jedes Mal wenn du kommst wird das Großmaul kleinlaut und bekommt kaum noch ein Wort raus?"
"Jedesmal?"
"Jedesmal ..." Er spielte ihn übertrieben nach. Als Vanessa ihn küsste.
„Oh?" Christo versteinerte, warum seine beste Freundin das getan hatte, was lief gerade falsch. Sie hatte immer behauptet nichts von ihm zu wollen. Und dieser Kuss war so anders wie die vielen zuvor.
"Wie war es?"
"Gut , gut ... gut ja wirklich gut ... stotterte er. „Gehen wir nun... wir können nicht die ganze Nacht hier draußen verbringen!“ Er nahm ihre Hand und blickte ihr in die Augen, Vanessa lächelte zurück. Vanessa gab ihm seinen ersten gute Nachtkuss, er blamierte sich nicht. Doch was sollte er fühlen. Sie verband mehr viel mehr... war Vanessa nur einer seiner nahestehenden Freunde oder seine erste feste Freundin. Und ein zweiter Kuss lies seine Zweifel verstummen.
„Heute Abend hab ich Nessa geküsst oder vielmehr sie mich. Es war anders... als zwischen uns. Ist es das was alles ändert?“ Er lächelte Joanie an und lag neben ihr im Bett.
„Von einem Kuss wird man nicht erwachsen! ...Lass mich raten, jetzt kann ich dir alle meine Geheimnisse sagen?“
„Machst du es?“
„Mit Sicherheit nicht!“
„Ist mir auch gar nicht wichtig!“ , log er und verkündete stolz.„Nessa Sie ist jetzt meine Freundin glaub ich, hörte sich jedenfalls bei ihr so an!“
„Ja dann wird’s wohl stimmen, dass hab ich damals doch gleich gesehen“ Sie lagen eng zusammen geschmiegt.
„Das ist wirklich süß! Du bist ja auch nicht mehr so hässlich wie früher Mäusezähnchen!“
„Schön das ich Abends nicht ganz alleine bin.“
„So ist es wenigstens ein bisschen wie früher.“
„Schon gut ich mag dich!“
„Ich dich auch!“ Ihre Aufmerksamkeit war ihm sicher. Und er wollte weiter reden „Schh!“ Joanie umarmte ihn , müde schliefen sie nebeneinander ein. Das Christo nun eine Beziehung führte war dies der erste Schritt um sich von Joanie zu lösen und sie fand das es nötig war, denn Kinder waren sie schon lange nicht mehr. Das Spiel was Beide miteinander seit ihrer Rückkehr spielten, war ein Spiel mit dem Feuer.
Ein viertel Jahr später
Dieses Sturmklingeln lies Christo wach werden. Er schaute aus Joanies Zimmertür, schlüpfte flink hindurch und tat so als käme er gerade aus dem Bad. Seine Mutter stand gut gelaunt in der Küche und bereitete das püntklich das Frühstück vor.
"Machst du auf Schatz?"
"Ja klar, ...wo ist Papa?"
"Er ist nochmal kurz im Büro in der Stadt!" Maria hatte gute Laune, unausgesprochen gute Laune, was Christo etwas verwirrte.
„Du?“, wenig erfreut öffnete er die Haustür.
"Warum kommst du nicht über den Garten ins Haus, du kennst dich doch aus?"
„Ich hab Brötchen mitgebracht Brüderchen! Aussendem bin ich heute nur ein Gast.“ Wenn Ben sich blicken ließ, bedeutete es nie was Gutes. Aber er war Marias Liebling, was für ihre gute Stimmung sprach, nur Christo konnte sich nicht daran erfreuen.
„Schön dann nimm sie wieder mit! GEH!“ „Sind der alter Herr und sein Drachen schon auf? Ich muss noch Kleinigkeiten regeln.“ „Mama ist in der Küche, aber du hast dich bestimmt bei ihr angemeldet, also tu nicht so!“ „Okay okay... ich muss mit ihnen ... reden! Mach platz!“
"Papa ist noch unterwegs!"
"Dann warte ich eben!" Er stürmte an Christo vorbei, was mehr als ein schlechtes Zeichen war : „Ach so ich werde hier ab morgen wieder einziehen? Also wisch dir dein dummes Grinsen aus der Fresse Kleiner.“ Er hatte es geahnt, immer wenn es gut lief kam sein Bruder um alles zu zerstören.
Mit Ben´s Anwesenheit kippte die Stimmung und sie weckte ein unbekanntes Gefühl in Christo. Die Eifersucht. Joanies Tür blieb in der Nacht verschlossen und tagsüber vermied sie ihn und auch sonst gab es nicht mehr viel was sie gemeinsam teilten. Sie tat Christo etwas für ihn ungewöhnliches er brachte Vanessa mit nach Hause und wollte zeigen, das es ihm egal war, denn er und sie waren glücklich wenn sie zusammen waren.
Joanie ging viel aus, auch ein paar Mal mit Ben der sie wieder in die alte Clique brachte.
"Es kann dir doch egal sein, wen sie trifft! Was ist das Problem?"
"Das Problem mit dem Problem ist, sie wird wieder Ärger machen, wenn sie Ärger macht muss sie gehen und am Ende muss ich sie für immer gehen lassen."
"Manchmal weis ich nicht was das zwischen euch ist, ihr hasst euch, ihr liebt euch, dann tut ihr euch gegenseitig weh ... Chris das ist Kindergartenniveaue!" Vanessa sah Joanie nie als ernsthafte Gefahr, aber es kam oft zur Sprache.
"Ich nehm´s nunmal persönlich, wir kennen uns so lange ..."
"...niemand darf sie angucken, man könte sie dir ja wegnehmen..."
"Denkst du so?"
"Kümmer dich um dich, du bist so ein lieber Mensch und die ständigen Witze gehen doch nur auf deine Kosten!"
Joanie kam lange nicht aus dem Bad in dem sie sich eingeschlossen hatte. Christo wartete auf sie. „Du bist noch wach?“
„Hhm!“ Er blickte sie nur an, sie konnte ihm nicht verbergen, das indem sie mit Ben ausgegangen war etwas Übles getan hatte, sie war Christo in den Rücken gefallen und machte alles kaputt.
„Ben hat da sowas erzählt, ... habt ihr es getrieben?“
„Nicht jetzt Christo!“
„Ja , aber er ist ein Arschloch und das weist du!“
„Ich dachte er wäre, anfangs war er doch sehr nett und ich wollte es glauben!“ Die Wahrheit.
„So dumm kannst selbst du nicht sein. ... mir wollte er damit weh tun und dich hat er dafür benutzt!“
„Ich will auch mal Spaß haben ohne Rechenschaft ab zu geben, weder vor dir noch vor sonst jemanden!“
„Mach doch was du willst!“
„Fein mach ich auch!“ Sie schlug ihre Zimmertür zu. Und Christo lief den Flur hoch und runter, nicht wissend in welches der Zimmer er gehen sollte. Ben wollte er nicht sehen und bei Joanie konnte er sich nicht entschuldigen.
„Alles in Ordnung?“Laurent hatte den Krach vernommen und sah nach dem Rechten. „Nein!“
„Willst du darüber reden?“
„Nein! ... Es ist Ben ... er nervt nur total... und Joanie hat schlechte Laune!“
„Und deshalb bist du wütend!“
„Nein !!! …. ja!“
„Dann lass ich dich in Ruhe?“
„Papa, warum kann es nicht sein wie früher? ... Ben und ich haben nichts gemeinsam ... warum ...lässt du zu das er alles kaputt macht ..."
"Joanies Probleme haben nichts mit Ben zu tun ... dementsprechend ... dulden wir ihn ... weil er unser Kind ist ..."
"Ich hab es satt mich gegen ihn zu wehren ... ihr hättet nur nein sagen müssen!"
"Wenn es Benny besser geht ... werden wir sehen was ist ..."
"Seine Freundinnen haben ihn nicht zum erst Mal sitzen lassen ... jedes Mal ist es das gleiche..."
"Du sagst es wir behandeln euch alle gleich und leider haben die Männer in dieser Familie ein zu weiches Herz , wenn du deswegen eine Entschuldigung von mir haben willst hier ist sie!"
"Von Benny weichem Herz seh ich nichts..."
"Und ich vermisse bei gewissen anderen Leute seit Wochen mal ein ernst gemeintes Lächeln und das hat auch nichts mit deinem Bruder zu tun." Laurent spielte darauf an im Glashaus zu sitzen und mit Steinen zu werfen.
Den nächsten Tag herschte Funkstille zwischen Joanie und Christo. Am darauf folgenden Tag lies er Joanie nicht mehr aus den Augen. Sie saß im Wohnzimmer und las ein Buch, als Christo anfing sie zu nerven. Erst wollte er sehen was da so interessant war und er entriss ihr das Buch.
„Du lernst für die Schule?“ Damit hatte er am allerwenigsten gerechnet. "Willst du etwas deinen Abschluss nachholen?"
„Wäre für dich auch gut, gib es wieder her!“ Er warf es ihr zu und traf sie hart an der Schulter mit Absicht.
„Autsch, bist du verrückt geworden? Kleiner Idiot!“
„Bist du verrückt geworden?“
„Provozier mich nicht!“
„Provozier mich nicht!“
„Spinner!“
„Hure!“ Schon saß die Ohrfeige im Gesicht, das Maß war voll. Christo sah sie nur mit großen Augen an, dass sie dazu in der Lage war, ihm weh zu tun. Joannie stieß ihn zur Seite aber Christo ging ihr nicht aus dem Weg.
„Was willst du?“
„Vertrau mir und sei ehrlich? Ich glaub nicht das was mit Ben war...“
„Wenn du dich dran erinnerst hab ich nie so was behauptet!“
„Und warum heulst du dann?“
„Mit Ben hat das nichts zu tun ... eher mit David!“
„Mit David?“ Sein großer Bruder war schon lange nicht mehr hier gewesen. „Ehrlich?“
Joanie konnte ihm nicht sagen was sie beschäftigte. „Ehrlich!“
„Ich habe an diesem Abend eine meiner Idealvorstellungen verloren! Ce la vie, das Leben ist wie es ist.“
„Deine Idealvorstellung? Du hast doch nur zwei!“
„Ja!“ Sie konnte nicht aussprechen, da sie keine rechten Worte fand.
„Zu einem ich... und zum anderen eine heile Familie? Was hat David getan?“
„Kann ich dir nicht sagen.... nur ... Nichts in diesem Leben ist perfekt oder hält für die Ewigkeit, auch wenn es so scheint! Ben hat nur versucht mich auf zu muntern und ist den Abend mit mir ausgegangen. Er ist okay. “
„Deswegen warst du so traurig?“
„Hhm nichts hält für die Ewigkeit erst recht nicht Beziehungen, aber das verstehst du erst wenn du älter bist!“
„Langsam hab ich es satt, für alles bin ich zu jung, das versteh ich nicht. Ich fass es nicht! Früher konnten wir miteinander reden und jetzt tust du auch wie all die anderen und hälst mich für dumm! Und David wenn er hier, ist warum besucht er uns nicht?“
„Christo, auch wenn ich wollte, ich kann es dir nicht sagen! Ich will dir nicht weh tun, zu viel liegt mir an dir!“
„Es reicht ich bin nicht unsichtbar und ich brauche vielleicht nur etwas mehr Zeit um zu verstehen.“ Das Heldenbild seines großen Bruders konnte sie ihm nicht nehmen. Vanessa besuchte Christo nun öfters zu Hause, sie lernten sogar zusammen. Als Ben sich zu ihnen setzte und sie beobachtete.
"Wo ist denn dein anderes Liebchen? Sie macht wohl ´nen Ausritt. Hhm ?"
"Nein. Ich bin direkt hinter dir!" Er drehte sich um und stellte sich ihr in den Weg. Sie hielt ein Tablett mit Gläsern in den Händen.
"Na Lust? Wer braucht schon das da wenn du mich haben kannst und das ganz für dich alleine!" Bens abfällige Bemerkungen verletzten Joanie, auch wenn Christo Chancenlos war suchte er die Auseinandersetzung mit ihm.
"Lass Joanie zu Frieden!"
"Du kleiner Furz willst mir Vorschriften machen?"
"Ich erzähl es Papa! ... Jo hat dich noch verteidigt und gesagt du hättest eine nettte Seite ..."
"Die hab ich , weis dein Liebchen das du voll auf die Nymphomanin abfährst, kann doch jeder sehen. Was wenn ich ihr erzähle wo du deine Nächte verbringst."
"Wehe du fasst Joanie an!"
"Was dann? Ihr hat´s bei mir gefallen, oder weshalb wollte sie es wissen?" Sein schelmisches überlegenes Grinsen provozierte. Vanessa verdreht nur die Augen.
Das Ben Handgreiflich wurde damit rechnet keiner. Er schlug Christo erst mit der einen dann mit den anderen flachen Hand ins Gesicht, wie immer wenn er ihn drauf vorbereitete, ihn auf den Boden qualvoll nieder zu strecken, er beließ es bei den Klapsen. Joanie überlies es Vanessa Christo zu bemuttern.
"Ich denke nicht das die Alten davon wissen?"
"Dann sags doch und verschwinde endlich!" Er blickte zu Vanessa.
"Bloß weil er nicht mit seinem Scheiß beim Drachen durch kommt, bin ich sein Sündenbock!"
"Und das was er gesagt hat!" Vanessa setzte sich zu ihm. Als Joanie die Limonade auf den Tisch stellte.
"Der kann nicht sehen wenn ich glücklich bin und das bin ich mit dir und dann erfindet er irgendwelche Scheiße! ... Alles gut?"
„Dabei hat er sich zusammen gerissen!“ Joanie lachte diesmal war es gut ausgegangen und spielte es runter. Nur Vanessa lachte nicht. Christo rechtfertigte sich nie, weil er immer der Meinung war im Recht zu sein. Er hatte sie zum aller ersten Mal angelogen, sie behielt es für sich und wollte nur nach Hause. Das dritte Rad am Wagen war sie.
"Alles okay Nessa?"
"Ich muss nach Hause, wir reden später ja?" Ben behandelte Christo ziemlich herab würdigend, dazu gehörte auch das er Christos Sachen durchwühlte um irgendwas zu finden mit dem er ihn erpressen konnte. Das mit Joanie nie was laufen würde, er war sich sicher, sie stand mehr auf Männer wie ihn davon war er überzeugt und irgendwann würde er seine Chance bei ihr bekommen.
"Na was haben wir den denn da?" Ben lachte hämisch, denn er hatte nicht lange gebraucht etwas zu finden.
Joanie konnte im Gegensatz zu Christo nie so recht Gitarre spielen, er konnte es nicht mehr mit anhören, und er zeigte ihr wie es richtig ging. Leise summte sie eine Melodie und Christo versuchte sie nach zu spielen. Mit einem Mal war die Vertrautheit, die sie beide so lange vermisst und gesucht hatten da. Christo küsste Joanie von sich aus. Schon oft hatten sie sich geküßt, nur nebenbei wie es unter Jugendlichen ihres Alters üblich war, es hatte nie das bedeutet was es dieses Mal tat. Seine Hand ruhte auf ihrer Brust über ihrem Herzen, diesmal kicherten sie nicht oder spaßten, dieser Kuss endete in einem Rausch von Hochgefühl... Es war anders, schon immer gewesen und Joanie lies zu das er sie berührte. Er küsste sie erneut mit offenen Augen und probierte aus wie weit er gehen konnte. Das flaue Gefühl im Magen wurde stärker. Er zog ihr den Pullover aus, sie trug keinen BH, nur ein dünnes Unterhemd, er schob es hoch, zögerlich stockend griff er erneut zu . Er spürte das es nicht nur ihn erregte, zärtlich küsste er ihre Brust. Das Stöhnen war leise, es erschreckte ihn und er nahm wahr das Joanie weinte. Schnell zog er ihr Hemd runter. Weh tun war das letzte was er wollte.
„Das ist falsch!“ Christo saß stumm auf dem Bett als sie ihren Pullover überzog und ihr blondes Haar zusammenband.
„Christo sowas darfst du nur machen wenn ein Mädchen es dir erlaubt!“
„Bin ich zu weit gegangen, krieg ich jetzt Ärger?“ Es fiel ihm schwer Joanie in die Augen zu sehen.
„Ja!“ Ihr erging es nicht anders.
„Hat es dir gefallen!“ Er schluckte. Joanie griff ihm in den Schritt und er war es der einen Laut ausstieß . „Dir hat es Spaß gemacht?“ Er nahm ihre Hand weg, ihre Augen waren glasig und das kam nicht von den Tränen.
„Mach das nicht nochmal!“
„Hey ich wollte nur Spaß machen, bist doch sonst nicht so?“
„Ich brauche kein Zeug um mich gut zu fühlen. Hast du es von Ben? Klebt er deshalb so an dir?“
„Christo es war nur eine Pille okay, er hat sie mir gegeben weil´s mir schlecht ging. Du weißt nicht was ich hinter mir hab!“ Dieser letzte Satz er hatte schon lange nicht mehr so geredet, wie sie es tat.
„Du hast versprochen keinen Ärger zu machen, mir versprochen! ... Pa versprochen ... wenn er es rauskriegt. Ben kann dich damit erpressen und du bist so dumm... ich weis nicht ob wir Freunde sein können?“
„Christo! Es kann nicht wie früher werden wann siehst du es ein! Und ernsthaft Freunde machen nicht rum ...“
„Wann siehst du es ein, ...hör endlich auf zu Lügen!“ Das er sich auf dieses Spiel eingelassen hatte bereute er.
„Ich mach keinen Ärger Mäusezähnchen... ich brauch dich! Du hast mich gebeten zu bleiben.“
"Zu deinen Bedingungen!", zischte er zurück.
Die wahren Gründe warum sie es getan hatte blieben im Dunkeln, aber von diesem Abend an konnte man sie als clean bezeichnen. Schluss mit dem was sie aus de Ruhe brachte: „Sind wir Freunde?“
„Halt dein Versprechen dann sind wir Freunde!“ Er küsste sie unschuldig.
"Freunde ... mehr darf es nicht sein, Liebe es ändert alles! Dafür sind wir nicht gemacht."
"Wäre es so schlimm für dich?"
"Was wäre ich für dich, wenn ich dich nie verlassen hätte?"
"Joa ...?"
"Wir wären weiter wie Geschwister aufgwachsen, und mit seiner Schwester fängt man nichts an, können wir es nicht auch jetzt dabei belassen!"
"Ich möchte dich mit niemanden teilen." Laurent bemerkte nichts, irgendwie hatte er für sich beschlossen sich aus allem raus zu halten, was Joanie und Christo noch schiene es keinen Grund zu geben ein zu greifen. Christo hatte seine Pläne und die würde er auch durch ziehen. Die Wogen hatten sich nach einigigen Tagen geglättet. Es war als sei nie etwas vorgefallen und Christo hielt Abstand zu Joanies. So sehr er sich versuchte sich abzulenken , wenn er Joanie ansah kehrten die Schmetterlinge im Bauch zurück. Natürlich bemerkte Joanie es, sie mussten endlich einen Schlussstrich ziehen, bevor es zu weit ging, doch sie schwiegen sich beide an, wie sie auch über die Kussache schwiegen.
Sein Ziel war klar um Abschließen zu können musste er seinem Weg folgen und bis dahin, gehörte Joanie zu ihm , wenn es hieß vorsichtiger zu sein und Zweifel hinter sich zu lassen sollte es so sein.
Das nächste Jahr zog sich dahin und die Stichelein von Ben hatten der Beziehung von Christo und Vanessa zu gesetzt, das sie öfter ungewollt aneinander gerieten und irgendwann fühlten sie sich eher als Freunde als ein Paar was eine ernsthafte Beziehung führte. Die Zeit das einer die Gedanken des anderen zu Ende führen konnte schien zu Ende und beide schienen es zu spüren.
Die jährliche Auswahl für das Sportinternat fand diesmal spät, gegen Ende Mai statt, und schon einige Male hatte er jetzt im Training seine vorjahres Qualifikationszeiten unterboten, das waren für Christo die besten Voraussetzungen überhaupt, seine zweite Chance zu nutzen. Das letzte Rennen startete, die Chance war da 4oo Meter ...zu einem neuen Leben. Er musste er packen, sein Herzklopfen minderte seine Aufregung nicht weniger. Er musste es jetzt packen. Noch ein Jahr zu warten bis die nächste Chance da war, es war unwahrscheinlich, jetzt musste er sein Potenzial nutzen. Als Joanie ihn vor den Umkleideraum empfing küsste er sie zur Begrüßung, bevor er Vanessa bemerkte und sie eher beiläufig begrüßte. Sie kochte vor Eifersucht auf die Straßengöre, beruhigt machte Christo ihr klar das sie das Wichtigste für ihn war.
"Niemand kommt zwischen uns, hast du mal gesagt."
"Ist auch so!" Er lächelte wie da wohl glimpflich raus kommen würde und er sagte ihr gleich die Wahrheit und ganz schnell : "Joanie hat gesagt das sie mich küssen wird wenn ich gewinne, das tut sie aber nur um Ben zu Ärgern, was mir natürlich sehr gut passt, mein Papa hat gesagt ich soll das mit Köpfchen angehen und ..."
"...aber Ben noch mehr zu provozieren und mich ich glaube nicht das das hilfreich ist ... "
"Nessa .Ben braucht diese Lektion!"
"... dann geb dein Bestes!" Irgendwie glaubte sie ihm seine Worte nicht, auch Joanie Lächeln hing trügerisch über dem ganzen. " ... und gewinn!" Christo kam siegreich aus der Halle.
"Das war der Wahnsinn, legst du es immer auf so knappe Entscheidungen an?" Joanie lies sich vom Sportfieber befeuern.
"Wo ist Benny?" Seine Augen suchten nach seinem Bruder.
"Ganz in der Nähe!"
"Und du willst es noch durch ziehen?"
"Klar komm mit !" Sie griff seine Hand : "Aber nicht so aufdringlich, nur das was wir ausgemacht haben! Vanessa hat mich angeblickt als könnte sie töten."
Ben saß neben Vanessa und warte mit ihr auf Christo, sofort als er sie sah fing er an zu sticheln. Joanie sah ihn schelmisch an und dann küßte sie ihn wie verabredet. Aber Christo hielt sich an keine Absprache, allein wie er sie erwartungsvoll anblickte. Lächeln half ihr die Situation zu überspielen. Sie setzten sich zu ihnen.
"Verarscht Benny!"
"Wo ist Vanessa, sie war eben doch noch hier."
"Nach Hause gegangen kann sich keiner mit ansehen, ich versteh nicht was die Kleine an dir findet."
"Schade!" Joanie schubste Christo in Richtung Ausgang er sollte sie suchen.
Für Ben war es eine Demütigung, für Joanie ein Spaß und Christo zahlte einen hohen Preis. Christo schaffte es sie bis zum Bus ein zu holen, er blieb freundlich und doch bemerkte nun auch Joanie die Krisenstimmung und ausgrechnet Vanessa suchte auf dem Heimweg das Gespräch mit ihr, während Christo noch überschwänglich mit Meiko ihren gemeinsamen Einstand ins Internat feierte.
"Ich denke nicht das es mit uns noch lange gut geht!" Die Jungs waren mit sich beschäftigt, als das sie den Mädchen zu hörten.
"Das was Chris erzählt..."
"Ist Wunschdenken ... ich bin nur sein Alibi, das er Ruhe vor seiner Mutter hat, mehr nicht mehr."
"Aber lass mich dir eine Frage stellen,... könntet ihr Freunde bleiben, ...kannst du dir das vorstellen?"
"Ich weis es nicht, ... ich versteh nicht was das mit euch ist ... klar euch verbindet das Erlebte ... da kann ich doch nur verlieren ... jede Frau ... in seinem Leben wird das ... er redet von dir seit wir uns kennen... das ist dein Bild ... heute das war zuviel ... ja er hat´s mir erzählt ... aber es zu sehen ... mir vor zustellen das da mehr zwischen euch sein könnte ... es tut mir weh."
"Gibst du soviel auf Ben´s Geschichten? Der kann doch nur nicht ertragen das er nicht das Baby in der Familie ist."
"Es ist einfach ...Liebst du Chris?"
"Er ist mein "kleiner Bruder", ich pass schon sein ganzes Leben auf ihn auf! Klar lieb ich ihn."
"Hör auf mit ihm zu spielen ... ich seh nur Joanie sagt irgendwas und der kleine Chrissy springt! ..."
"Ich hab mich bei euch zurück gehalten, weil er bei dir auch mal wieder lachen kann ... aber fang nicht so an Mädchen..." Vanessa wollte die Beziehung wirklich beenden.
"Du bist zu viel für mich... Christo ist ein toller Mensch und ICH kann ihn gehen lassen... Ich werde nicht seine Ausrede sein, wenn er hier versauert. Bevor du kamst hatte er ein Ziel. Sowas wie heute ist nur Schmierentheater und du ziehst an den unsichtbaren Fäden! Ich hatte dich mal gerne, aber zur Zeit mischt du dich zu sehr bei uns ein ... ich hab auch meinen Stolz und wenn du mit ihm zusammen sein möchtest, hör auf uns andere mit rein zu ziehen."
"Geb uns zwei Wochen und ich bringe alles wieder in Ordnung."
"Du kapierst es nicht, oder du lernst es nicht... Christo liebt dich ..." Vanessa sah es in ihren Augen. "Mitleid für dich wäre noch zu viel ... du wirst ihn nie lieben können, wie wir anderen und für Chrissy hoffe ich er merkt es bevor du auch sein Leben kaputt machst."
"Ich verschwinde!"
"Ja, Joanie lauf weg, wie immer, ich hatte dich am Anfang wirklich gerne, und ich dachte wir könnten echte Freunde sein... aber in den letzten Wochen hab ich das Gefühl, das du ebenso wenig hier sein willst wie Christo und du machst alles kaputt und glaub nicht das ich nicht merke wie du Ben gegen uns hetzt. Geht es dir so sehr um Aufmerksamkeit... Zwei Wochen, selbst zwei Tage sind zuviel, ich möchte weder Chris noch dich wiedersehen ." Obwohl Vanessa Christo´s Beteuerungen glaubte, machte sie ihm Schluss. Nach außen hin schien er unglücklich darüber, wegen eines „unwichtigen“ Kusses hatten sie sich getrennt. So musste er sich nicht rechtfertigen und war innerlich war vom Zwang befreit, mit Vanessa Sachen zu machen die man von verliebten Pärchen erwartete. Einen nachhaltigen Geschmack hatte gab die ganze Geschichte. Vanessa verbreitete ihrer Seit´s allerhand Gerüchte über Christo, wobei sie den wahren Grund still bewahrte. Der Sommer nahte unaufhaltsam.
Ben´s Eifersucht schien seinen rauhen Umgang mit Joanie zu dämpfen . Eigentlich war sie zu Jung für sein Beuteschema, viel zu Kindisch, er wollte Frauen, die wussten wo es im Leben lang ging, Frauen die Lachen konnten und Gespräche nicht scheuten. Er wollte sie.
Er gab den Coolen,mehr und mehr wurde ersichtlich das Joanie verliebt schien, in jemand anderen.
Ben verfolgte sie, aber traute sich nie näher als seine Sichtweite reichte. Er beobachtete wie Joanie ihren Unbekannten traf. Erkennen konnte er nur sie, so verfolgte er das Pärchen verlor es jedoch aus den Augen. Es war ein frischer Abend, nur wenige waren am Strand um diese Zeit. Sie saßen sich gegenüber und diskutierten, dann fiel der Neue stürmisch über sie her und küsste sie innig. Am nächsten Morgen saßen sie alle beim gemeinsamen Frühstück, Ben musste seinen Frust, aus Wut und Enttäuschung, zum Thema machen.
"Na Joanylein wie geht´s dir mit deinem Neuen!Hast ja ganz schön rum gemacht! Letztens. ... Was SChissy wußtest du nicht bescheid und wie die sich abgeleckt haben." Beide mussten schlucken , anfangs stritt Joanie es noch ab, dann gab sie zu das sie einen neuen Freund hatte und Christo pflichtete ihr bei wie er es immer getan hatte. "Keine Haare am Sack und grosse Töne spucken, die hier gehören doch dir!" Ben warf die Packung Kondome auf den Tisch: "Die hat er schon seit Monaten versteckt!"
"Ben!" , ermahnte Laurent ihn und nahm die geöffnete Schachtel aus sich. Maria starrte geschockt auf Christo, der rot anlief. Ben hämisches Lachen ärgerte Christo der maßen, das er es nicht mehr ertragen konnte, er stürmte auf ihn los.
"Du musst alles kaputt machen!" Er stieß Ben mit dem Stuhl zu Boden, es kam für alle überraschend, er schlug auf ihn ein für alle das was er ihm sein Leben lang angetan hatte und traf mit einem gezielten Schlag sein Gesicht. Laurent zog Christo von Ben runter, diesmal hatte er die Oberhand. Seine Wut war so unkontrolliert ausgebrochen, das es wirklich ernst war.
"Christo hör auf!" Laurent hielt ihn fest und nahm einige Schritte Abstand von Ben, der wortlos am Boden zurück blieb.
"Ähm wie soll ich sagen!", mischte Joanie sich ein. "Das sind meine, aber was hast du an meinen Sachen zu suchen? Sie gehören mir und meinem Freund!"
"Aber das hab ich vom Scheißerchen!" Er hielt sein Gesicht. "Das stimmt nicht! Ja kann sein Pa, aber das hab ich von..."
"Du gehst an ihre Sachen?" Wenn Laurent eins nicht ertrug, wenn jemand in fremden Sachen wühlte, das ärgerte ihn schon von klein auf. "Die spinnt sich das zusammen!" Laurent sah das Ben stotterte und er glaubte Joanie. "Pack deine Sachen und verlass unser Haus! Wir haben dir eine Chance gegeben und du hast dich kein Stück geändert." Irgendertwas gab es zwischen Ben und Laurent. Ben stellte keinen wiederspruch. Er war nur der geduldete Gast und nun war es an der Zeit zu gehen.
"Ich bin hier nicht der Lügner!"
"Wollen wir nicht über die Wahrheit sprechen, Papa? Wer ist wirklich ...?" Laurent gab Ben eine Ohrfeige und der Mann der immer ruhig und besonnen war fuhr aus seiner Haut.
"Ich gehe aber glaub nicht das du mich je wieder siehst alter Mann!"
Christo hatte zum ersten Mal erlebt das sein Vater die Hand gegen einer seiner Söhne erhob. Dahinter musste mehr stecken, Sprachlosigkeit und das Laurent schlechte Gefühle nach aussen lies zeigte seine Hilflosigkeit.
"Du hast einen Freund?", fragte Laurent erstaunt.
„Ja und ich mag ihn sehr gerne.“
„Wie lange ist das schon mit euch?“
„Erst kurz!“
„Freut mich, ich dachte immer ... Wer ist es? Kennen wir ihn?“
„Nein ich glaube nicht!“ Sie blickte zu Christo, der nicht weit von ihnen ihr Gespäch belauschte. Er fühlte sich ertappt nahm seinen Sportbeutel.
„Ich muss los?“ Christo verlies die Küche traurig und das Haus glücklich. Joanie war seine Freundin und sie sie liebte ihn.
Laurent wartete in Christo´s Zimmer.
„Wo kommst du jetzt her das Training ist lange aus?“
„Ich war noch am Strand, das Meeresrauschen beruhigt mich und nach so einem Tag wie heute... du hast auf mich gewartet Papa?“ Christo setzte sich zu ihm auf das Bett.
„Ich wollte mit dir sprechen über Mädchen und so.“
„Aha?“ Er rückte etwas ab, wenn er ihm jetzt eine Predigt halten würde, von dem er glaubte das er es sagte, dann, dann, ja dann hatte er es hinter sich.
„Vorher möchte ich nur das du mir die Wahrheit sagst!“
„Ja?“
„Setzt dich ordentlich hin.“ Laurent war sehr ernst und nun saßen sie sich Auge in Auge gegenüber.
„Hast du unsere Sache durchsucht? ... im Schlafzimmer? ... Irgendwann?“
„Nein!“ Christo schluckte, ertappt stieg ihm die Röte ins Gesicht „J – ja!“
„Okay ist das nicht!“ Er schien sich beruhigt zu haben.
„Muss ich jetzt auch gehen! Mit Ben das war heftig.“
„Das zwischen ihm und mir hatte andere Gründe ... Nein du verlässt uns ja noch früh genug, wie deine Ambitionen aussehen. Nein du bleibst noch bei uns. Deine Mutter weis nicht das ich bei dir bin, braucht sie auch nicht oder?“
„Ja.Sie muss nicht alles wissen.“
„Ich bin Experte im Führen von diesen Gesprächen, aber dich hätte ich fast vergessen. Aber mit euch Jungen ist es doch immer das Gleiche und nun willst du auch zu uns Grossen gehören!“
„Immer macht ihr so ein Theater drum!“
„Na da lag ich ja nicht so falsch.“
„Hhm David ist auch noch da, es ist anders wenn ich mit ihm rede als mit dir! Du bist ein alter Mann und er versteht mich.“
„Das ist gut, er will uns demnächst mal wieder besuchen, es ist nötig glaub ich.“
„Schön, da werde ich mit ihm reden versprochen."
"Vielleicht ist er bereit über wichtige Dinge mit dir zu sprechen, es wird Zeit wie ich finde!"
"Nun so ist das erledigt, was ist mit Mädchen, was willst du von mir wissen?“
„Du läßt die Finger von meinem Sachen!“
„Ich wollte auf Nummer Sicher gehen!“
„Ehrlich gesagt halte ich euch beide noch etwas zu jung, auch wenn ihr schon lange zusammen seid!“
„Ich liebe sie. Schon so lange und es soll nie aufhören!“
„Wenn du sie liebst kannst du warten!“
„Nur schwer...Papa.“
„Man tut es nicht um es endlich hinter sich zu bringen, versprich mir mit Vanessa zu warten!“
„Ich verspreche dir es mit Vanessa zu übereilen okay!“ War Laurent so blind oder wollte er es nicht sehen.
„Wenigstens bist du vorbereitet! Joanie ist so heldenhaft für dich in die Bresche gesprungen ist und wie gesagt ich finde es gut, wenn deine Mutter nichts erfährt. ... Manchmal ist es eigenartig mit euch, ihr streitet euch und wenn´s drauf ankommt hält der eine für den anderen den Kopf hin! Solche Freunde hätte ich mir früher gewünscht und das ist selten!“
„Ja Joanie ist besonders, manchmal eigenartig, aber besonders.“
„Du hast Joanie gerne?“ „Klar , wer nicht?“ „War ja überraschend, das unser kleines Mädchen ihren ersten Freund hat! Kennst du ihn ?“
„Ich denke nicht. Sie hat andere Freunde als ich!“
„... Ben hat dich gut getroffen!“
„Ich verschmerze es. Aber ich finde es wird Zeit das er geht. Er hat es verdient das mal jemand zeigt wo es lang geht. Es hat so lange gedauert...“
„Denkst du ich hätte eher eingreifen sollen?“ Christo nickte ihm zu :“Aber ihr müsst auch lernen ohne Lösung ohne mich und Mama zu finden. Natürlich hat Ben Scheiße gebaut, aber wenn du jetzt auch damit anfängst ... glaub nicht das einer von euch besser ist als der andere. Überlege dir genau was du machst. Ja Ben ist unerträglich, aber er ist auch dein Bruder und früher oder später, kommt es drauf an das ihr zusammen haltet.“
„Brüder denen ich vertrauen kann hab ich und sie können mir vertrauen, aber Ben nicht, er nutzt doch jedes und jeden aus. Und ich wette mit dir in ein paar Wochen ist er doch wieder hier!“
„Er ist unser Kind!“
„Ihr habt ihn nicht zufällig vertauscht oder?“
„Nein er ist unser Sohn genau wie du ... wenn etwas ist was auch immer ... komm zu mir und wir versuchen eine Lösung zu finden. Sind wir uns einig? Im höchsten Notfall wendest du dich an mich! Einig!“
Christo wiederholte es wie es seine Art war, wenn er etwas versprach."Papa?"
"Ja. Es mag sich komisch anhören ... aber manchmal ... fühl ich mich hier fehl ... und Joa macht es für mich nur erträglicher.... aber ich will hier nur weg?"
"Und sie bleibt wegen dir ... das sie geht wenn du gehst ist dir klar?"
"Ja ... ich will den Sommer genießen!"
Als er ihre Hand nahm und ihr zeigte was er brauchte. Er spürte wie sie ihn ablenkte und es tat ihm gut. In diesem Moment war ihm nichts peinlich und sein Herz wusste wen er liebte.
„Haben wir Zukunft?“ Aber Joanie antwortete nicht, sie kuschelte sich an ihn, dies war anders, diese Beziehung brachte ihnen die Schmetterlinge zurück, dennoch empfand sie nicht das selbe für ihn. In der Nacht plagten Christo Bauchschmerzen und er musste sich übergeben, am Morgen ging es ihm hundert Mal besser. Zum Arzt zu gehen hielt er für unnötig, er wohl nur was falsches gegessen. Die Erinnerungen an seinen letzten Besuch im Krankenhaus waren zu frisch und hatten ihm das letzte Mal dermaßen derbe zugesetzt , das er alles versuchte es zu vermeiden.
Die folgende Nacht war Joanies Zimmertür verschlossen, den ganzen Tag hatten sie sich nicht gesehen.
Warum sie nichts mit ihm zu tuen haben wollte beschäftigte ihn.
Laurent Krieger bekam die gedrückte Stimmung mit und schlug einen Ausflug vor. Joanie sagte das sie gerne den Park in der Nähe des Friedhofs besuchen würde. Christo war viel zu beschäftigt mit seinen eigenen Sorgen gewesen als das er sich an den Geburtstag von Joanies Mutter erinnerte. Ja so gross wie bei den Kriegers wurde bei den Heusers nicht gefeiert.
„Gehen wir morgen in den Park!“ Sagte Christo und Joanie öffnete die Tür.
„Wenn niemand da ist wer denkt an sie?“ „Es tut mir Leid ... das ich...“
„Vergiss es ... ja!“ „Ja ... schon vergessen!“ , wiederholte er und setzte zu ihr und küsste sie liebevoll auf die Stirn.
„Christo ich möchte ehrlich mit dir sein.“, sie faszinierte ihn: „Ich empfinde viel Zuneigung für dich, sehr viel ...“
„... aber du kannst mich nicht lieben!“ Seine Augen strahlten wie immer, verständnisvoll und aufmerksam.
„... aber du bist alles was ich habe und es war mein Ernst das du mein Freund bist!“
„Claudia Josefin Heuser ich liebe dich auf alle nur denkbaren Arten die es gibt. Wenn du sagst zuneigung ist alles was du mir geben kannst werde ich mich bestimmt nicht negativ dazu äußern. Schließlich ist es immer noch mehr als ich jemals erwartet habe ...“
„Ich wünschte wirklich es könnte anders sein ... ich ...“
„Joanie mach dir keinen Kopf, wenn es mit uns vorbei ist irgendwann, ist es vorbei. Ohne Verpflichtung. ... Wende dich nur nicht von mir ab!“
„Kannst du das ... loslassen!“ Sie schwiegen , aber der Pakt blieb. Joanie war auch noch Tage später schlecht gelaunt und Christo lies ihr die Ruhe die sie brauchte, denn er hatte genug mit sich zu tuen. So recht konnte er nichts mit sich anfangnne, schon oft hatte er in Wettkämpfen Niederlagen erlitten, aber keine hatte es in sich wie die letzte. Seit seine Gedanken nur um Joanie kreisten, schweiften seine sportlichen Leistungen in anderen Hemisphären. Auch wenn er die Aufnahme ins Internat bestanden hatte, eine Garantie war es nicht. Warum konnte er nicht alles haben? Warum musste alles so kompliziert sein? Und dann kam David zu Besuch.
„Papa hat da sowas gesagt, das ich mich mal mit dir unterhalten soll?“ Es schien drängend zu sein. „Hattest du eine andere Freundin vor Pauline?“
„Ja ... da waren einige!“
„Auch welche mit denen du schon damals geschlafen hast? Eine Besondere?“
„Ach darauf willst du hinaus ... Ja aber ich hatte es zu eilig, und damals wars die totale Katastrophe!“ David nahm es ernst.
„Wie wars denn?“
„Was führst du im Schilde Kleiner. Gibt es etwa schon anfragen?“
„Nichts nein ehrlich, ich wills nur wissen! ...eventuell gibt’s da was.“
„Wenn dann möchte ich alles wissen und vorallem wer?“
„Ist nicht Vanessa!“ Zu ihm war er ehrlich.
„Höh so da willst deine Freundin betrügen?“
„Wir sind nicht mehr zusammen, es gibt eine andere, betrügen könnte ich sie nicht!“
„Kommt drauf an was du drunter versteht, ein Blickkontakt eine Berührung, ein Kuss ... oder mehr ... wenn du nach mir kommst, wer weis was in dir steckt!“ er schweifte ab „Seit dem letzten Mal wo ich hier bist du ein Stück gewachsen... Kleiner“
„Dann zieh doch zurück hier her!“
„Sag mir wer es ist wer ist die Glückliche?“
„Komm zurück und dann brauchst du nicht fragen.“
"Irgendwann vielleicht!"
David und Laurent redeten als hätten sie sich Jahre nicht gesehen und Joanie gesellte sich irgendwann zu ihnen. Christo sagte das weniger zu, vorallem die Art wie Joanie sich mit David auf du und du stellte, machte ihn eifersüchtig. Christo intressierte nicht was sie redeten und trotzdem bestand er auf sein Mitspracherecht. Am Ende hatte diesen Kampf verloren Pauline, Davids Frau bemerkte Christos Eifersucht und sie folgte ihm nach.
„Nicht so einfach das alle?“
„Wovon redest du?“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch in den Drehstuhl und wandte sich gelangweilt zu Pauline die keine Ruhe gab. Sie blieb an der Tür stehen und besah sich das Zimmer.
„Ich hab recht gehabt? ... mit Joanie?“
„Nein. Zwischen uns ist etwas anderes ... das verstehst du nicht!“ Für Christo war es kein Problem sie an zu lügen, so oft sahen sie sich ja nicht.
„Aber wenn du meinst. Ich gebe zu das ich eifersüchtig bin!“
„Ernsthaft?“
„Beziehungen reichen mir! Ich wünschte mir nur das Verhältnis zu Joanie was David zu ihr hat!“
„Ich dachte du bist ihr bester Freund?“
„Trotzdem erzählt sie mir nicht alles und ich bin halt neugierig. Ständig krieg ich zu hören, dass ich zu jung bin und das kotz mich an. Jahre geht das so. ...behandelt ihn bloss anständig er könnte zerbrechen.“
„Bald ist es vorbei und du wirst dich nach dieser Zeit zurück sehnen?“
„Und wann?“
„Wenn du erwachsen bist und bis dahin ist nicht mehr lange. Sei zu frieden mit dem was du hast!“
„Bin ich ja.“
„Besser wird’s eh nicht!“
„Ich kann nicht länger warten!“
„Christo warum gehst du nie den einfachen Weg, warum machst du es dir so schwer?“ „Dich bekomm ich nicht mehr oft zu Gesicht nur weil ihr jetzt ein Kind habt spielst du das Heimchen am Herd oder wie?“
„Ist eben viel zu tuen wenn die Familie grösser wird und ich will ja auch bald wieder arbeiten!“
„Aha und David ist damit einverstanden?“
„Muss er wohl. Zudem war er es der drauf bestanden hat!“
„Mein grosser Bruder, dabei konnte er es früher kaum erwarten zu dir zu kommen.“
„Sein Job ist auch nicht gerade einfacher geworden. Aber Tommy tut ihm gut, wenn er sich Zeit für ihn nimmt reicht mir das schon!“
„Dabei bleibst du auf der Strecke... warum seid ihr hier?“
„Jetzt haben wir noch Urlaub und können ganz für dich da sein, wie letztes Jahr.“
„Nur jetzt nehmen wir Joanie mit ja.“
„Und ich dachte schon du wärst sauer auf uns, das wir dir irgendwas getan hätten.“
„Im Moment hab ich nur so viel im Kopf! Keine Beziehung aber ... Mädchen!“
„Du wirst doch kein sabberndes Ungetüm, das sich alles greift was einen kurzen Rock hat?“
„Kann gut sein,... ich seh gut aus ... Aber ich will´s nicht hoffen.“ Christo log Pauline an, er war auf den besten Wege dort hin. Er wollte sich nichts kaputt machen lassen, was ihm so wichtig war, wie diese Zweisamkeit.
Christo kam spät vom Training und hatte einen grossen Hunger, seine Eltern waren aus gegangen. Nichts, was ihm so recht zusagte, war im Kühlschrank zu finden. Die Nacht war sehr warm. Beide hatte beschlossen, das was sie miteinander hatte für sich zu behalten. Wer wusste schon wie lange es andauerte und wenn es nur von kurzer Dauer sein sollte, gingen sie mit dieser Lösung vielen unangenahmen Fragen aus dem Weg. Auch wenn Christo in Joanie verliebt war und sie diese Liebe nicht erwiedern konnte, folgten sie ihrem Pakt und das musste reichen. So hatte Joanie ihre Phasen wo sie niemanden sehen wollte.
Seit drei Nächten war ihr Zimmer wieder zugänglich. Christo fand es wichtig das Joanie Zeit für sich hatte, ohne sich über andere Dinge den Kopf zerbrechen zu müssen. Es war dunkel und Christo stieß seinen Fuß an einen Stuhl, als er fluchte knipste Joanie eine Nachttischlampe an. Schnell hüpfte er zu ihr unter die die Decke und machte das Licht wieder aus.
"Spielereien bringens nicht wie wärs mit einem neuen Kick? ... hm schlaf mit mir!" Die Hand auf ihren Bauch sagte das er nicht aufgeben würde und sie drehte sich zu ihn um und schon war das Licht an. Schweigen.
"Traust du dich nur zu Fragen wenns dunkel ist?"
"Es ist doch romantischer!"
"Romantischer? ... du siehst nicht mal was du tust ... Ich sags dir nochmal das ist keine gute Idee Mäusezähnchen! Wir bleiben lieb und unschuldig."
"Ich will dich endlich für mich! Ist das so verwerflich?"
"Hast du überhaupt eine Ahnung was du das willst? Das gibt nur Probleme wenn wir erst damit anfangen."
"Süße Joanie ... süße Liebe meines Lebens!" Jetzt fing er wieder damit an. Romantik war doch nur ein weiterer Vorwand um an Ziel zu kommen.
"Stehst du zu mir?"
"Ich weis was ich will. Dich. Ich buchstabierst dir D I C H!"
"Natürlich, damit du angeben kannst, ich wette !"
"Ich bin bereit für dich!"
"Worüber denkst du haben wir heute morgen gesprochen, was willst du?"
"Deswegen bistt du auch Abweisend, wenn ich dich vor anderen zur Begrüßung küssen will!"
"Keine Probleme war unsere Abmachung! Schweigen und Lügen machen Probleme!"
"Ich bin nur ein Problem für dich? Die ganze Zeit versuch ich auf dich Rücksicht zu nehmen. Du erzählst mir nichts von dir nicht ein Wörtchen und du bist seit Monaten komisch. Verdammt! Ich habe meine Eltern wegen dir belogen und das wirfst du mir jetzt vor?!"
"Wegen mir? ... Verschwinde endlich!"
"Joanie ich liebe dich, was ist so schlimm das zu hören, zu spüren? Das ist in Ordnung!"
"Hau ab!"
"Ich liebe dich! Ich ... Liebe ...Dich!" Christo nahm sie in den Arm . Die letzte Woche war schlimm gewesen und sie hatte sie mit Fieber im Bett verbracht. Er blickte sie an und strich ihre Haare aus dem Gesicht und küßte sie. Wenn nicht Christo wer durfte es sonst aussprechen.
"Geh!", flüsterte sie und hielt sich weiter an Christo fest, der für sie da war und es war selbstverständlich. Es brachte sie näher. Christo wachte über Joanies Schlaf über Stunden, bis sie still die Augen öffnete.
"Alles wieder gut?", aufmerksam behielt er die Augen jede ihrer Bewegungen, bis sie das Licht aus machte.
"Du bedeutest mir viel!" Sie küßte ihn. Es war mehr als er sich nach dem Gespräch erhoffte. Seine Hand ging unter ihren Pyjama.
"Niemand ist da!"
"Ein Grund mehr ... du wirst nicht aufgeben?" Sie lies ihn gewähren.
"Nein!" Nicht wo er jetzt so weit gekommen war.
"Es ist dir ernst!" Sie drückte ihren Mund an sein Ohr.
"War es immer!" Er küßte ihren Hals. "Ich will nur mit dir schlafen, mit niemand sonst!"
"So einfach geht das nicht!" Sie drückte ihn neben sich ins Bett. Es passierte nichts und Christo machte weiter mit dem was er begonnen hatte. Er setzte sich auf ihren Bauch und hielt ihre Arme fest, der nächste Kuss wirkte und beide wollten sie mehr.
"Weisst du was du mir antust?" Schwer genug diesem Angebot zu wiederstehen willigte er ein.
Joanie weinte leise und Christo dachte, er habe ihr wehgetan, aber sie empfand es nur als schön. Auch wenn er, wie Laurent es ausgedrückt, hinter sich gebracht hatte, suchte er doch nach etwas anderem, als nur den schnellen Kick. Alles schien mit einem Mal weit weg. Die Zeit um sie herum war zu schnell vergangen. Christo hörte wie seine Eltern am frühen Morgen nach Hause kamen und er blieb still, neben Joanie liegen. Mit Sicherheit war es nur ein Traum, wäre er wach würde es eine Menge Aufregung geben. In der Dunkelheit blickten sie sich an und er wollte es nochmal wissen, mit mehr Gefühl und mehr Zeit. War es das? Er verweilte und liebkoste nebenbei ihren Körper und sie lies es zu. Ob es so richtig war, dieser Moment sollte ewig dauern.
Selbst als er Laurent vor der Tür vor der Tür hörte, bewegte er sich langsam, aus Angst erwischt zu werden weiter. Es war ihr Geheimnis. Laurent bemerkte Christos Sachen in der Küche, ganz entgegen seiner Erwartungen nächtigte er diese Nacht nicht bei einem Freund, als er sein Zimmer betrat sah er das sein Bett unberührt war. In letzter Zeit hatten sie viel gestritten über unwichtige unsinnige Dinge. Christo hatte Andeutungen gemacht das Mädchen für ihn nicht mehr ganz unintressant waren. Es bereitetet ihn Kopfzerbrechen, denn Christo war so anders, empfindsamer als Mark oder Ben, aber auch umso mehr konsequent. Irgendwie ahnte er das er das er bei Joanie sein musste. Seine Hand ruhte auf der Türklinke zu ihrem Zimmer, sein Ohr lauschte. Keine Stimmen waren zu hören und er entschied sich vorläufig raus zu halten. Sein Weg führte ihn zurück in die Küche, mit einem Glas Rotwein in der Hand und seiner Pfeife begab er sich in sein Arbeitszimmer und er beobachtete die Zimmer, wie er es früher getan hatte.
Christo berührte Joanies Haar, vorsichtig küsste er ihre Wange und drückte sich an ihren warmen Körper. Die Minuten gingen dahin, er stieg aus dem Bett, zog seine Shorts an, sein T-Shirt über und verweilte am Bettende bis Ruhe im Flur einkehrte. Dann verlies er Joanie. Der Geruch von Vanilletabak lag in der Luft, auf der Terrasse, im Flur war alles leer. Das sein Vater in seinem Zimmer wartete, bemerkte er erst Sekunden später.
"Christo?" Er fühlte sich ertappt. Der Morgen graute in der Ferne : "Du warst bei Joanie, das ist mir klar! Und bestimmt nicht das letzte Mal!"... Wusste er es?
"Es ist jetzt etwas anders." Die Wahrheit!
"Dieses Gespräch haben wir schon ein Mal geführt und du scheinst wie es aussieht nicht an unsere Vereinbarung zu halten, aber vielleicht hast du es nach so langer Zeit auch nur vergessen."
"Natürlich erinnere ich mich dran!"
"Nun gut. Ich möchte nicht vor deiner Tür Wache halten, nur das deine Mutter besser schlafen kann." Sie hatten ausgemacht vor Jahren schon, das es sein Bett war, in dem er zu Nächtigen hatte, sein eigenes sein sollte.
"Etwas hat sich verändert ..." Noch der Meinung, das er ertappt war, wurde ihm anders.
"Du veränderst dich , ist mir bewußt!" Laurent lies ihn nicht aussprechen und iregendwie schien er nur an seine Sachen zu denken.
"Papa kann ich mit dir reden!"
"Fang nur nicht an mich anzu lügen. Ja?"
"Ich weis nicht ..."
"Klar jetzt wirst du langsam erwachsen, du redest von nichts anderem mehr und ich werde ein sehr alter Mann!"
"Man ist so jung wie man sich fühlt oder? Du bist ein knackiger Kerl!"
"Es gibt Menschen, wie deine Mutter die euere Verbundenheit nicht verstehen können, oder wollen. Durch die Erfahrungen die hinter uns liegen kein Wunder. Joanie bedeutet dir viel, mir auch. Sie ist die Tochter von meine estem Freund, ich hab ihn einmal enttäuscht und das will ich nie wieder tun müssen. Da wir hier alle unter einem Dach leben müsst ihr auch Rücksicht nehmen." Er wusste es, die Befürchtung das er so kurz davor war es aus zu sprechen, hielt die Stimmung angespannt.
"Was heißt das?"
"Keine Besuche aussehalb der normalen Zeiten. Und past auf worüber ihr in Gegenwart aussenstehender redet. Damit meine ich auch Vanessa. Du bist mir zu lieb und ich möchte dich nicht all zu früh verliehren. Du bist mein kleiner Junge und das für immer! Viele verstehen wahre Freundschaft nicht, das müsst ihr euch bewahren!"
"Hast du getrunken?" Er suchte nach dem Anfang seiner Bettdecke.
"Etwas? So ist das mit dem Gewissen." Er stand auf und Christo beharrte lieber auf etwas Abstand.
"Ist warm heut Nacht!" Christo war erleichtert, seine Vermutung unbegründet.
"Ja... wie läuft das Training brauchst du unsere Unterstützung?"
"Wäre schön!"
"Kriegst ja langsam Mukkies?"
"Ja!" Endlich fand er den Anfang der Bettdecke und verkroch sich.
"Ich muss nicht alles wissen, aber du weist wo du zu schlafen hast!" Müde schlenderte Laurent aus dem Zimmer seines Sohnes. Dieser Sommer war viel zu kurz.
Die Besuche von David und seiner Familie häuften sich da er aufgrund eines wichtiges Falles in der Umgebung zu tun hatte. Beiläufig fiel es ihm natürlich auf.
"Seit wann streiten die beiden so heftig. Ist ja nicht aus zu halten!" David und Pauline hatten ihre Sicht der Dinge.
"Tja wundert mich auch. Wo sie doch sonst immer ein Herz und eine Seele sind!"
"Irgendwas ist doch da komisch!"
"Ich glaub nicht!"
"Hm ich bin mir nicht sicher!" David sah die Neckigkeiten, wie sich ansahen. Das mit Vanessa Schluss war sah er für Christo als eine Art Freifahrtsschein. Sie war ein nettes Mädchen gewesen, wie er fand. Christo redete nie schlecht von Vanessa, aber dafür das sie seine erste grosse Liebe war, sprach er wenig von ihr. Vanessa hatte die Beziehung beendet obwohl sie ihn solange, doch dermaßen vergöttert hatte. Und nun kein Wort von ihm über ihre Trennung.
"Einen Groschen für deine Gedanken! Alter Herr." David blickte seinen Vater an, der es sich auf seinen Platz an der Terasse gemütlich machte. Während Pauline mit dem Baby an der Hand vorbei stiefelte.
"Ist das nötig?" Laurent beobachtete die zwei ungenügsamen Freunde, wie sie nebeneinander auf der Sonneliege lagen, stritten, sich unterhielten, hier und da war eine Berührung, aber nichts was Anlaß zur Sorge geben sollte. Noch wollte er es nicht sehen.
"Wir müssen mit dem Jungen reden, bald ist es zu spät für Erklärungen, das weist du, das weis ich!"
"Können wir Pauline da raus halten?"
"Ich denke nicht, dafür verstehen sie sich zu gut und willst du ihm das Aufbürden!"
"Papa ich sags ihm okay? Zum richtigen Zeitpunkt!"
"Ich unterstütze dich, aber warte nicht zu lange!"
Den nächsten Tag gemeinsam am Strand zu verbringen schlug Pauline vor. Der ablandige Wind wog die Wellen auf und lies sie auf eine bedächtliche Höhe anwachsen. So hatte Christo es schwer Joanie in knietiefes Wasser zu bekommen. Sie hielt ihm Baby Thomas vor die Nase und plantschte lieber mit in wärmeren flachen Wasser nahe des Strandes. Pauline kehrte nach einigen Minuten zu ihrem Sohn, der die Arme nach ihr ausstreckte als er sie erkannte, zurück. David blieb bei Christo und schubste ihn einige Male um und sie kämpften um die Frisbeescheibe.
"David du musst mir helfen!"
"Wobei?"
"Joanie hat nach all der Zeit immer noch Angst vor Wasser!"
"Sie kann nicht vergessen was passiert ist, der Schock sitzt eben tief?"
"Ich bin froh darüber dass ich mich an nichts mehr erinnere!"
"Damahls hatte ich solche Angst um Euch!" David blieb stehen und blickte Joanie an. Vor ihm stand eine fast erwachsene Frau, nicht unattracktiv und wenn er schon reagierte, wie war es da um sein Brüderchen bestellt. Er warf die Scheibe in ihre Richtung.
"Aber sie verpasst den ganzen Spaß! Bloß weil sie alle Schotten dicht macht."
"Spaß für dich und für sie..."
"Manchmal muss man Menschen mit ihrer Angst konfrontieren um sie zu heilen! Du bist doch da, ich bin da, was kann da schon passieren!"
"Wenn sie nicht will lass sie doch!"
"Nur bis davorne zur ersten Sandbank."
"Das gibt nur Ärger! Lass es lieber." David blickte zu den Frauen wie sie seinen Sohn umsorgten.
"Bitte David! Es ist mir wichtig!"
"Was hast du vor?"
"Schocktherapie. Sie muss es endlich überwinden!"
"Die Wellen sind heute nicht ganz ungefährlich..."
"Du bist doch da großer Bruder!", rief er ihm zu, während er sich auf seine Mission begab.
Joanie jagdte immernoch nach Christo, durch die Wellen war es schwerer zum schützenden Strand zurück zu kehren.
"Der Bengel ist selbst schuld, er weis wie gemein Joanie werden kann, er wusste es und hat´s drauf angelegt!" David sah es mit Belustigung.
"Und du unterstützt das noch!" Pauline verstand es nicht.
"Ich bin der Retter in der Not!"
"Er soll´s nicht übertreiben."
Sie kämpften wirkich miteinander, Joanie nahm Abstand und Christo hechtete hinterher, fing sie, als sie sich lösen wollte, klammerte er sich immer fester an sich. Ihre Haut war weich und vertaut. Christo hing an ihr und spürte den nervösen Herzschlag und er küßte sie. Joanie stieß ihn weg ins Wasser und kämpfte sich zum Strand vor, sie fuhr David böse an, der nicht eingreifen musste und dennoch alles abkam.
"Mach das nicht noch Mal mit mir David Krieger oder du wirst deines Lebens nicht froh das schwör ich dir!"
"Beruhig dich kleines Mädchen! Hast du geweint?"
"David ich warne dich!" Sie fuhr ihn wütent an und stieß ihn in den Sand.
"Verstehst du keinen Spaß? C.K. *(ZEEKÄY)* hat mich drum gebeten!"
Den ganzen langen Tag verbrachten sie am Strand, Pauline hatte sehr viele Gesprächsthemen auf Lager und als Baby Tommy eine frische Windel brauchte, beschloss sie mit David die Promenade am nächsten Ort zu besuchen, aber weder Christo noch Joanie wollten schon nach Hause, sie verabredeten sich nachzukommen. Noch war es spät am Nachmittag und die Sonne brannte erbamungslos auf die rotgefärbten Leiber der Strandgäste. Vorsichtig rieb Christo Joanie den Rücken mit Sonnenöl ein. David´s Besuch brachte sie dazu viel zu erzählen, vieles wonach Christo fragte beantwortete sie, denn die Zeit des Abschieds rückte näher.
"Kim, war mir in all der Zeit eine sehr gute Freundin!" Selten erzählte sie von ihrer Vergangenheit um so aufmerksamer las er jedes Wort von ihren Lippen. "Sie hat mich damals aufgelesen und ihre Mutter überredet. So konnte ich wenn ich es brauchte bei ihr übernachten und sie hat auf mich aufgepasst."
"Dafür muss ich ihr ewig dankbar sein wie es aussieht!"
"Vielleicht mach ich euch irgendwann miteinander bekannt, du wirst sie mögen!"
"Wie hast du überlebt, von der Hand in den Mund oder wie muss ich mir das vorstellen?"
"Hier und da gejobbt im Sommer alles kein Problem und ..." Ihre Schulter zierten dünne Narben über einen alten Bruch. Christo fuhr mit dem Finger lang. "Unanständiges allerdings hab ich mir für dich aufgehoben!"
"Kann ich dir glauben? ... du warst lange weg ... und du willst mir nicht erzählen das..."
"Schhht. Ich lüg dich nicht an!" Sie legte den Finger auf seinen Mund. : "Was hast du dir vorgestellt..."
"Vieles ...! "
Joanie schmiegte sich an ihn wie sie es immer tat. "Du bist so ein Kind!" Er setzte sich seine Sonnenbrille auf, betrachtete den dunklen Himmel dahinter, nahm sie in den Arm und empfing seine Belohnung."Nein. Ein Kind würde die Dinge die nachfolgten nicht verstehen. Seit damals ist es anders und das weist du, wenn du es verdrängst kommt es um so härter zu dir zurück!" Jeder war seinen Weg gegangen: " Meine Eltern waren tot und ich musste erwachsen werden, mich mit dem auseinander setzen, was wenn Niemand, auch du nicht mehr da sein würde. Du mein bester Freund, warst fast klinisch tod und du warst meinen Eltern so nahe, wie kein anderer. Meine Kindheit war verschwunden, ebenso wie deine, als du registriert hast das ich nicht mehr da sein würde. Deswegen bist du doch in allen nur möglichen Situationen so ernst und man sieht dir nicht im geringsten an was in dir vorgeht. Oder wer legt sich schon mit Stärkeren an wennn er keine Chance gegen sie hat. Meine Familie ist das was ich mit einer unbeschwerten Kindheit in Verbindung bringe. Danach es war zu vielwas auf mich einstürzte. Die Probleme wurden mehr und irgendwie konntest nur du es verstehen."
"Ein Leben ohne dich kann ich mir immer schweren vorstellen."
"Gewöhn dich nicht zu sehr an mich!"
"Zu spät!" Er lies sichauf ihre Liebkosungen ein und begann vorsichtig am Verschluss ihres Bikinis zu spielen. Ein Kuss folgte dem nächsten.
"Du bist erwachsener als manch Grosser den ich ich kenne! Das ist schade."
"Ich liebe dich!"
"Du liebst mich." Ein weiterer Kuss. "Ich liebe dich und wenn sie dich mir wegnehmen, wäre das das Schlimmste für mich. Die letzten Jahre ich weis nicht wie oft ich an dich gedacht habe. Meine Eltern wenn die mitkriegen das wir rummachen, die haben ihre Prinzipien ... Meine Mutter würde dich rauswerfen, bei Papa bin ich mir nicht so sicher, aber sie ganz bestimmt. Es ist so viel was sie verlangen und es würde alles zerstören."
"Komm mit mir mit!"
"Nein ... Joa ich kann nicht, nicht nochmal... Nicht So einfach?... Ich will nicht noch mal verzichten, und ich möchte das jetzt durch ziehen."
"Hast du doch plötzlich deinen eigenen Willlen?"
"Wohin? Würdest du gehen." Er hielt sie weiter fest.
"Weit weg ... es würde niemanden kümmern sie sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt!"
"Alles aufgeben?"
"Für mich!" Er zögerte und Joanie wusste das sie ihn hatte. "Ja wenn du sagst, komm mit mir!"
"Das ist das Beste was du machen kannst. Der Rest wird sich ergeben. Glaub mir!" Für sie war es ein kleiner Spaß und Christo nahm sie wieder viel zu ernst.
"Mach deinen Weg, und wehe du lässt dir das je wieder ausreden. Verstanden!"
Der Abend rückte näher und David konnte seine Zweifel nicht verbergen. Christo fiel es schwer von Joanie zu lassen, Zweisamkeit war unmöglich.
"Es ist eine absurde Frage."
"Nur zu, frag was du wissen willst!"
"Du und Joanie? Da läuft doch was?"
"Da ist nichts!"
"Ist zu offensichtlich, besser du hörst auf!"
"Womit?" David kannte dieWahrheit, doch Christo versuchte sich zu drücken.
"Lass die Finger von Joanie!" David hatte diesen Ton in der Stimme den er nur von seiner Mutter kannte.
"Ich kenne diese Gefühle die in dir vorgehen ganz genau und Joanie ist Gift!"
"Papa hat dir da einen Floh ins Ohr gesetzt!"
"Ich hab selbst Augen und wenn du so weiter machst ..., wenn du Joanie liebst gehst du ihr besser aus dem Weg, bevor sie dir weh tut!"
"Da ist nichts!" Das David so reagierte, bestärkte ihn es für sich zu behalten. "Schon zu viel ... C.K. ... ihr müsst aufhören!"
"Du machst mir Vorwürfe, wo du es am Besten verstehen müsstest ... da ist nichts!"
"Ich kenne dich genau, aufgeben ist das Letzte was du tun würdest ... und hallo ich rede mit dir!"
"Papa ist komisch und jetzt du ..."
"Gut ... Joanie hat mir was anderes gesagt!" Zu gerne hatte er ihm glauben wollen. "Sie hat es dir gesagt? Alles?"
"Sie sagte mir nur sie bleibt wegen dir hier ... aber auch .... das sie hier eingeht, du musst sie los lassen. Wenn du sie wirklich liebst dann machst du das." Das sie mit David über ihre Geheimnisse sprach kam Verrat gleich.
"Nie im Leben hat sie mit dir gesprochen!"
"Du kennst sie ... lass es! Sie lügt mich nicht an weil sie es nicht kann ... Und mach ihr verständlich das es besser ist, das sie nie wieder kommt!"
"Vielleicht ist es besser wenn ihr geht!" Christo dachte das niemand zwischen sie treten konnte und nun mit einem Mal sollte alles vorbei sein. David´s Verhalten war merkwürdig, jedoch war er nicht der Erste der so von Joanie sprach.
"Wann siehst du ein, das sie Probleme macht!"
"Das liegt lange hinter ihr!"
"Dein Problem ist, du bist nicht objektiv genug und wenn ihr nicht aufhört sag ich´s Papa!"
"Halt dich raus! Du wirst mir das nicht versauen! Du nicht genauso wenig wie Ben." Dieser Blick, er konnte töten.
"... ich will nur dein Bestes und irgendwann wirst du es verstehen."
"David mir liegt hier viel dran..."
"Ihr macht Schluss!"
"Warum?"
"C.K! Ich verstehe dich besser als jeder andere!"
"Dann kannst du es ihm auch jetzt sagen. Nur zu geh zu Papa!"
"Ich gebe dir diese Chance, auch wenn du wütent auf mich bist!"
"Ich rede mit Joanie!" Christo sah ihn böse an, für David hieß es Abstand zu halten.
"Du hast es David erzählt?" Aufgebracht stürmte er ihr Zimmer.
"Was?"
"Das mit uns?"
"Ich musste es machen, er hat mich gefragt und ..."
"Moment du musstest ... Seit wann redet über sowas. Ich dachte es ist nur was zwischen uns. Er will das ich dich vergesse ..."
"Nur jetzt ist es David wichtig? Mit einem Mal. Ist doch seltsam? Warum? ...Weil er dich mehr mag als mich ... über all die Jahre hat sich das nicht geändert."
"Keinen geht unsere Beziehung etwas an, das war unsere Abmachung!"
"Aber die hast du doch längst gebrochen! Ist das da noch wichtig?"
"Er rennt zu Laurent!"
"David wird schweigen und wenn ich ihn dazu zwingen muss. Er hat genug eigene Sorgen glaub mir."
"Ich will das gar nicht wissen! ..."
"Mit David konnte ich reden ohne ein schlechtes Gewissen zu haben!"
"Mir aber zu drohen, war nie seine Art!"
"Weil ich es bin der ihn stört!"
"Ich gebe dich nicht auf!" Er küßte sie flüchtig : "Das kann er ruhig wissen!"
"Was ist so schlimm es deiner Familie zu sagen!"
"Bei Nessa haben sie mir rein geredet, und bei unserer Vorgeschichte. In ein paar Wochen sieht das anders aus ..."
"Glaubst du wirklich?"
"Du bleibst nur wegen mir?"
"Ja!"
"Also liebst du mich doch?" Ein wenig Hoffnung keimte in ihm auf.
"Ich brauch dich ..."
"Wir verstehen uns gut und das lass ich mir nicht kaputt machen!"
Joanie glaubte erst sich etwas eingefangen zu haben und am Ende war es , etwas anderes als sie gedacht hatte. Etwas was nicht in ihren Plan passte und doch ihrer Seele gut tat. Es bedeutete auch das sie nicht länger bleiben durfte als es nötig war. Laurent holte sie vom Arzt ab. Die Gleichgültigkeit in ihr war verschwunden und seit langer Zeit war da eine innere Ruhe, die sie lange nicht gespürt hatte.
"Was hast du?"
"Eine Sommergrippe! Ist gefährlich wenn man nichts gegen unternimmt!" Ihre Augen waren freudig aufgewühlt, sie schien glücklich und betrübt zugleich.
"Ist es ansteckend?" Laurent legte den Arm um sie als würde er ihr Geheimnis kennen.
"Nein!" Joanie umarmte Laurent fest, ihr tat es gut das er es zu lies. So plötzlich das alles kam, so schnell war es auch schon wieder verflogen.
"Gut, jetzt holen wir noch Christo ab und dann haben wir euch alle wieder beisammen."
"Ja!" Sie hing sich an seinen Arm und sie spazierten los. Christo glaubte mit Joanie an sein glückliches Leben, schließlich war sie kurz vor ihrem Schulabschluss und eine Ausbildung in der Kanzlei seines Vater so gut wie sicher. Jeden Abend hatten sie zusammen verbracht, irgend wie fanden sie ihren Weg. Wenn überhaupt war dies die schönste Zeit, die die sie gemeinsam verbrachten, dann waren es nur noch wenige Tage.
Die Spannungen beherrschten den ganzen Tag. Christo glaubte das es daran lag das er bald weg gehen würde. Laurent´s technische Begabung war mit der eines Löwenbändiger gleich zu setzen und lag bei Null. Aber er versuchte sich wie immer an heißen Tagen, an seinem uralten Viola Grammophone und sein Wissen zu erweitern. Joanie sonnte sich in ihrem rot weis gepunkteten Bikini, mit grossem Strohhut aufdem Kopf und dicker Sonnenbrille auf der Nase. Maria beobachtete die Szene aus ihrem Blumengarten heraus.
„Du kannst doch mit mir reden!“ Christo nahm ihr das Buch aus der Hand, lange genug hatte sie ihn vernachlässigt wie er fand.
„Später Mäusezähnchen! Vielleicht wollte ich das lesen!“ Und schon landete das Buch neben ihrer Liege im Gras. Verwirrt blickte sie ihn an, was er wollte war deutlich.
„Joanie, Herr Gott im Himmel! Was treibst du nur mit mir?“
„Ich muss jetzt überlegen, was ich will verstehst du?“
„Mich hoffe ich!“
„Die Zeit brauch ich für mich! Das wächst mir hier alles über den Kopf!“
„Was ist mit dir ?“ Es war eine ernste Sache und Späße nicht angebracht.
„Nichts!“ Sie griff nach dem Buch.
„Lüg mich nicht an!“
„Setz dich!“ Und er lies sich neben ihr im Gras nieder und blickte sie an wie nur er es konnte. Sein Gesicht zeichnete schon die Züge des Mannes der er werden würde, nicht ganz unattraktiv.
„Gib mir Zeit!“
„Wofür?“
„Christo du darfst mich nicht vor verurteilen.“
„Mensch Joanie ich lieb dich ... nichts ist so schlimm.“ Die Nacht als Joanie ihr Date mit Ben hatte kam ihm in den Sinn. Über einiges hatten sie gesprochen , über anderes nicht, aber seit damals waren die Gespräche wie sie am Strand möglich waren, zur Seltenheit geworden und Christo brach ab, weil es nichts brachte. : „Ich vertraue dir, nur sei ehrlich zu mir. Ja?“
„Christo ... drück mir die Daumen morgen hab ich meine letzte Prüfung!“ Bei diesen Worten wurde Christo bewusst was sie plante, er umarmte sie und der große runde Strohhut verdeckte ihren Kuss.
„Prüfung?“ Christo stand auf und sofort lies er sich zurück aufs Gras fallen, als Joanie ihn boxte, lachten sie beide.
„Danach werde ich sehen wie es weiter geht!“ Sie war sich ganz sicher.
„Vermissen werde ich dich bestimmt... glaube ich!“
„Sag mir Bescheid wenn du gehst!“
„Bescheid ...“ Es wurde still. „Diesmal schreibst du mir? ...ja?“ Christo hatte einen schweren Klos im Hals und sein Herz schmerzte. Was konnte er machen? Die letzten Worte waren mehr eine Aufforderung an Joanie. Sie flüsterte. Eine leichte Sommerbrise wehte über Christo´s Gesicht. Joanie stand von der Liege auf und legte sich zu ihm ins Gras. Marias Neugier lies sie ihre Arbeit unterbrechen hinter den zwei Rosenbüschen war das Treiben nur spärlich zu beobachten.
„Irgendwann komme ich wieder und dann müssen wir reden!“
„Sags jetzt, was ist es ... Geldsorgen ...“
„Geld ist es nicht.“
„Dein Freund der Halunke, ich werde ihn mir vorknöpfen versprochen, was hat er schlimmes getan!“ Er lächelte und verharrte auf ihr.
„Rede mit mir!“ Sie lies zu das er sie küsste, aber glücklich zu sein , sah anders aus. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. Und dann nahm sie ihn in den Schwitzgriff, wie sie es früher bei Zwistigkeiten immer getan hatte und wuschelte auf seinen Kopf umher.
„Gibst du auf!“
„Nicht im Traum!“ Es langsam begriff er wie sie ihm hatte sagen wollen, nur es auszusprechen, dazu war sie nicht in der Lage. Wenn er gewollt hätte wäre sie als Verlierer hervorgegangen. Maria kam näher und sah Christo trotzdem als den Übeltäter in dem ganzen Gerangel, sie hingen einfach zu viel und zu lange aufeinander.
„Kinder sowas ziemt sich nicht, steht auf sofort!“ Christo half Joanie auf und fing sich als Dank von Maria eine Ohrfeige, grundlos wie er fand. Von Joanie konnte er keine Unterstützung erwarten nicht gegen Maria.
„Du hast dich nicht mit Frauen zu prügeln! ... Auch wenn es Joanie ist ... sie ist jetzt eine junge Dame!“ Joanie spielte mit und schubste ihn ein paar Meter weiter und stimmte Maria zu. Am nächsten Morgen wusste Joanie was sie zu tuen hatte. Sie würde ihr neues Heim verlassen, auch wenn sie so kurz davor war zu bleiben.
„O Gott wie kann ich einen Menschen im gleichen Moment lieben und im anderen so sehr hassen!“ , fragte sie sich, gab es eine Entschuldigung dafür was er ihr angetan hatte. Aber sie war selbst Schuld, warum hatte sie sich nur auf ihn eingelassen. Der Tag an dem sie ein zweites Mal unfreiwillig ihr neues zu Hause verlies war der Schlimmste ihres Lebens.
Es war Christo´s letzter Tag bei den Albatrossen. Christos Eltern kamen zum letzten Training. Joanie bedeutetet ihm so viel wie sollten sie es ihm nur beibringen.
„Joanie ist weg!“ Sagte sein Vater. Christos große blaue Augen blickten ihn an. Er wusste es, er wusste es und hatte sich mit abgefunden.
„Ist das alles?“
„Wie?“ Diese uninteressierte Reaktion seines Sohnes war ungewohnt.
“Sie ist abgehauen was hast du zu ihr gesagt worüber habt ihr gestritten?“
„Sie hat mich vermöbelt, wann siehst du das ein Mam und wir haben und ganz bestimmt nicht gestritten, wie du meinst. Um eins klar zu stellen ... es gab sicher Gründe, ... vielleicht ist sie zu ihrem Freund oder sonst wohin, wenn man verliebt ist hält einen nichts, sie hat doch schon immer gemacht was sie wollte, war das je anders ... also was erwartet ihr!“ Christo ging an den Startblock, er schien verletzt. War es Wasser oder Tränen auf seinem Gesicht, es vermisste sie schon jetzt unendlich, aber er verstand ihren Entschluss eben so gut ...
Ein letztes Mal wollte Christo die Schwimmhalle in der die Albatrosse trainierten ansehen, bevor er ging, als Vanessa plötzlich da stand. Mit ihr hatte er am alllerwenigsten gerechnet.
„Na hast du keinen gefunden der dir zu hören will?“ Er spielte auf ihre bösen Gerüchte an die sie nach ihrer Trennung über ihn verbreitet hatte.
„Es war nur gerecht Christo!“
„Gerecht? Du hast Schluss gemacht! Ich sagte dir das ich dich gern hab! Und ausgerechnet DU machst mit MIR Schluss!“
„Nicht ohne Grund, du hast mich nie geliebt, vielleicht am Anfang, gemocht, das mag sein, aber geliebt hast du mich nie. Da gibt es Unterschiede das wirst du auch bald merken!“
„Warum verbreitest du die ganzen Sachen über mich!“ Vanessa setzte sich zu Christo an den erhöhten Beckenrand, sie war eigendlich schon lange nicht mehr böse auf ihn, sie hatten eine Freundschaft, die am Ende wichtiger war als alles andere.
„Ich denke du weist es!“
„Was hab ich gesagt?“
„Gar nix. Ich war enttäuscht.“
„Enttäuscht, weil wir uns nur geküßt haben? Für mich war es viel damals jedenfalls!“
„Da kommen wir der Sache schon näher... Helge ist jetzt mein Freund!“
„Freut mich für dich!“
„Ich weis was Liebe ist, und das was wir die Jahre geteilt haben war aller höchstens enge Verbundenheit, und ich wurde unzufrieden, weil ich geglaubt hatte, das es mehr war!“ Sie strich sein Gesicht, er wand sich ab und diese Geste zeigte ihr das sie recht hatte. „Einer musste es dir sagen!“
„Was ?“
„Du bist verliebt gewesen, vom ersten Tag an als unsere Beziehung ernster wurde, aber diese Person die du geglaubt hast zu lieben war nicht ich. Die Aufmerksamkeit, die von dir brauchte, konntest du mir nicht geben, weil sie schon jemand anderem gehörte!“
„Hhm und doch hast du dich auf mich eingelassen!“ Sein Kopf wippte hin und her, seine Füsse berührten beinahe das Wasser.
„Die Bewunderung der Anderen, die Euphorie ... Jetzt weis ich für mich, ich will das alles nicht !“
„Du warst also verblendet? ... Aber Simon ist doch nicht besser wie ich ... nur weil er dort ist wo ich noch hin will oder wie?“
„Helge ist nicht so Wirklichkeitsbezogen...“
„Soll ich mich ändern?“
„Nein, du bist super süß, sonst hätte ich mich nie in dich verliebt glaub mir. Ich kann Witze machen und Simons analysiert da nix, ich kann ihn küssen und im selben Moment will er mich zum Lachen bringen.... Und du bist nur mein bester Freund ... mehr nicht!“
„Keiner wollte je nur mein Freund sein! Alle haben sie irgendwas erwartet. Gesund werden, Ziele setzen, dein Freund sein, jeder hatte andere Vorstellungen für mich.“
„Mit einer Ausnahme!“
„Ja!“ Er dachte an Joanie.
„Kaum einer kennt dich wirklich, und sie erwarten Dinge von dir, die du nicht erfüllen kannst!“
„Einem besten Freund erzählt man Sachen, die Geheimnisse sind ... die Geheimnisse bleiben sollen?“
„Ja schon möglich!“
„Bin ich ein schlechter Mensch?“
„Sind eir das nicht alle? Gute Menschen gibt’s nur in der Erinnerung, wir lassen die schlechten Seiten weg, weil wir sie mögen und denken das sie uns gern haben, weil sie es sind die uns respektieren. Ich denke das diese Menschen wer auch immer sie sein mögen, bestimmt irgendwelche Fehler haben. Aber man darf alles nicht nur schwarz – weiß sehen? Puh du färbst noch auf mich ab mit deinem Getue! Klugscheiß!“
„Letztes Jahr wo ich die schlechte Quallifikation hatte, ... ich hab es absichtlich versaut!“ Christo lachte auf und atmete tief ein: „Ich hab es nicht mehr ausgehalten und außerdem wollte ich nur mal etwas für mich tun. Ich wollte meinen Sommer mit Joanie.“
„Blos schade das es dich soweit runter gerissen hat!“
„Andere Sachen hatten meine Aufmerksamkeit!“
„Ich?“
„DU!“
„Ja ich und Joanie!“
„ Joanie. Sie hat mir gezeigt das man auch mal Fehler machen muss, das hatte ich vergessen! Ich bin ein Mensch.“ Dabei lächelte er so anders verliebt in Gedanken.
„Du guckst komisch!“
„Tue ich nicht!“
„Komm schon Chris, beste Freunde! ... Joanie?“ Sie erwähnte den Namen mit Absicht und da war es diese Lächeln ( dämliches Grinsen ).
„Aha!“
„Du hast mich erwischt!“ Nun konnte Vanessa kaum an sich halten.
„Wie lange geht das schon? Was wird aus euch?“
„Ist alles noch recht frisch. Aber sie ist erst mal abgetaucht!“
„Sie hat dich verlassen? Warum?“
„Ihr Freiheitsdrang, keine Ahnung, sie war jetzt ein Jahr bei uns, eine grosse Leistung bei dieser Familie, ich kann sie verstehen ... Sie hat´s getan und auch ich werde meinen Weg gehen.“
„Du und Joanie seid echt zusammen?“
„Irgendwie!“
„Bald bist du noch viel weiter weg!“
„“Ich denke ich bin ihr näher, .... ich habe dir so viel von ihr erzählt da kommt diese Geschichte eben noch hinzu. Was uns verbindet das ist schwer zu beschreiben!“
„Hab ihr mehr gemacht wie küssen, immerhin ist sie älter!“
„Nessa!“
„He nicht so traurig. Du hast es geschafft!“
„Joanie ist so kompliziert!“ „Da passt ihr doch gut zusammen?“
„Bewusst in sie verliebt, habe ich mich erst vor ein paar Wochen und es tut so weh, wenn ich an sie denke, wenn ich nicht in ihrer Nähe sein kann. So wie jetzt. Ich kann nur an sie denken! Behälst du es für dich?“
„Wem sollte ich es erzählen?“
„Vanessa, he wir sind Freunde!“
„Und?“
„Ich hatte mir geschworen nie wieder ein Mädchen zum besten Freund zu haben, hey und du hast die grosse Ehre die Ausnahme zu sein!“
„Verstehe! Warum?“
„Mädchen machen Ärger , wusstest du das nicht, und erst recht die , mit denen ich zusammen bin!“
„Chris!“
„Es ist so schwer das richtige zu tun.“
„Wer sagt dass das Leben so einfach ist?“ Sie küßte ihn vorsichtig auf die Wange.
„Nessa bitte!“
„Du wirst mir vertrauen müssen! Wir sehen uns!“ Ein paar der Jungs betraten die Halle und schnappten sich Christo und Vanessa gab das Komando, für eine sehr nasse Abschiedszeremonie. Sie waren seit jenem Abend Freunde fürs Leben, für immer.
Christo
"Hast du alles, ... auch deine Zahnbürste?" Laurent stand vor drei vollgestopfte Koffern vor seinem Auto auf dem Parkplatz und schaute nervös auf seine Armbanduhr.
"Ja, Papa!" Christo antwortete gelangweilt. "Du benimmst dich!" Ermahnte er ihn und schaute unwissend ob das die richtige Entscheidung war, noch konnte er Christo wieder ins Auto packen und wieder mit nach Hause schleifen. Dieses Gefühl in seinem Bauch war ihm wohl vertraut, ob bei Mark oder David, sie waren alle seine Kinder und keinen hatte er gehen lassen wollen. "Ja, Papa nun fahr schon los!"
"Papa? Was ist mit alter Mann ? ... In drei ca. Stunden bin ich zu Hause, du rufst heute Abend an! "
"Jaha!"
"... Ich finde du siehst blass aus."
"Das macht das schöne Tageslicht!"
"Pass aufg dich auf. Den Lageplan mit deinem Zimmer hast du? Ebenso den Trainingsplan für heute Nachmittag?"
"Ja alles hier!" Seine Hand klopfte auf die Brusttasche seiner Jacke : "Fahr endlich! ... Alter Mann, ich denke nicht das hier heute viel passiert ... es ist der erste Tag!"
"Melde dich!?"
"Mach ich!" Er schickte Laurent los und sah ihm nach. Seine drei Gepäckstücke bestanden aus seiner Trainingstasche und zwei Koffern die für die zwei Monate der Probezeit reichen sollten. Nicht nur Christo hatte seinen ersten Tag, auch Meiko Stark hatte es nach Linken geschafft, aber weder von ihm noch Vanessa´s Freund Helge Simon fand sich eine Spur. Das Gelände war einfach nur gigantisch und überwältigend.
Das Erste was ihm auffiel war die Schuluniform, da es eine privat geförderte Einrichtung war, war diese Bekleidung für alle Pflicht. Er brauchte nicht zu wissen wo es lang ging er folgte einfach dem Schwarm der Schüler in die Aula nach, wo der Direktor seine Begrüßungsansprache für die neuen Schüler hielt.
Das Internat hatte nicht nur gute Schwimmer hervorgebracht, die Leichtathletik und der Rudersport wurden ebenfalls sehr geschätzt. Helge Simon fischte Christo mit zwei anderen Neulingen aus der Menge. Jemand kam zu spät und gesellte sich ebenfalls zu ihnen. Christo hatte ihn in der Schwimmhalle gesehen und erkannte den dünnen hageren Kerl wieder. Er schien die helfende Hand vom Trainer zu sein.
"Was guckst du?", fauchte Christo ihn an, er mochte es nicht angestarrt zu werden.
"Beruhig dich mal Kleiner! Ich muss nur mal hier durch." Der dürre Kerl starrte auf eine Aushangliste an der Wand hinter ihm und drückte Christo beiseite. Helge konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
"Hey! Roméy, der da gehört zu dir." Augenzwinkernd zeigte Helge auf Christo, welchen er fest im Griff hatte, der eine wollte dem anderen nicht nachgeben
"Hey? Was geht ab?"
"Ich bin neu hier!"
"Das seh ich!" Der Typ musterte ihn und schaute auf die Liste nach mit wem er es zu tun hatte.
"Ich dachte nur die selben Jahrgangsstufen teilen sich die Zimmer!"
"Das tun sie auch, nur gab es dieses Jahr soviele Anmeldungen das die den vorerst bei mir reingesteckt haben, sagt der Trainer."
"So?"
"Was machst du ? Rudern, Sprint ...?"
"Wie bitte?"
"Wo kann ich dich einordnen?"
"Schwimmen! Wo sonst? Was mach ich hier in einer Schwimmhalle? Mal nachgedacht?"
"Oh ja, ..."
"Wenn zwei Alphatiere aufeinander treffen ... Roméy da ist Chrissy, Chrissy unser Teamkäpten der Mittelstufe, Jeromé Karleson!" Der Trainer Henry Böttcher begrüßte Christo und die anderen elf neuen Sportler seiner Gruppe. Erst jetzt bemerkte er Sandy Klein und Meiko Stark, die anderen zwei die Helge Simon so zusagen vorm Ansturm gerettet hatte.
Der Trainer stellte ihnen unter anderem ihren Wohnheimbetreuer Hendrik Timm und den stellvertretenden Trainer Remus Hagen vor. Jeder der Neulinge bekam einen Paten zugewiesen und Christo ahnte irgendwie nichts gutes nach dem ersten Treffen.
"Du bist also unser Joker?" Sagte diese hagere Figur zu ihm.
"Wer?"
"Na unser Joker, der neue Wunderknabe, die haben ja ´ne Menge Kohle für dich raus geschmissen!" Jeromé sprach positiv von Christo? In welcher Paralellwelt befand er sich.
"Der Trainer hält viel von dir, weisst du das eigentlich! ...Aber wir alle hier haben was drauf, sonst wären wir nicht hier!" "Ist mir neu aber danke!"
"Fangen wir noch mal von vorne an. Jerome Karleson!" Der hagere Typ reichte ihm die Hand.
"Christo Krieger!"
"Du kommst zu mir auf mein Zimmer und ich werde dir alles zeigen, was so wichtig ist. ... auch wenn du etwas nicht weist dann komm zu mir!"
"Wir sind hier auf einer Privatschule und du musst dich nur unterordnen, dann hast du hier ein gutes Leben. Es ist anders wie zu Hause Joki!" Helge war ihm selten so freundlich gesonnen und der hagere Typ war doch ganz nett.
"Als erstes besorgen wir dir ein paar Klamotten, für heute!"
"Ich brauch keine neuen Sachen! Ich hab alles hier drin." Er hob seine Tasche hoch."Und ich denke nicht das ich mich heute noch umziehen werde!"
"Ich denke doch. So wirst du hier nicht lange rumlaufen ohne Ärger anzuziehen!"
"Wir haben doch auch Freizeit!"
"Wovon träumst du, hat man dir echt nichts gesagt?" Helgge lachte und Christo´s erste Gedanken waren misstrauen.
"Das hier ist Standard minimum."
"Schlips und Kragen das ist nicht mein Stil."
"Freizeit, ... die paar Stunden in der Woche. Mit dieser Einstellung schaffst du´s nicht weit, es sind schon andere kläglich gescheitert!" Jerome blickte wehmütig nach oben und nickte.
"Ja, andere!"
"Warten wir es ab wann sich Joki fügt?"
"Ich gar nicht!" Christo lenkte ab. "Wie geht´s Nessa, hab sie lange nicht gesehen!"
"Gut ... " Helges Blick änderte sich, selbst Jeromé kannte nicht diese Seite.
"Nach allem was man so hört!"
"Es ist alles in Ordnung ..."
"Jungs ich will keinen Unfrieden , schon gar nicht wegen irgendwelcher alter Geschichten!"
"Musst du gerade sagen Käptn!"
"Ich will nur Ruhe und Unfrieden ist das Letzte was wir gebrauchen können, wir wollen dieses Jahr den Meistertitel verstanden?"
"Ja Käptn!" Jeromé blickte zu Christo, der nickte.
"Ok?"
"Wo geht es lang, ich muss meine Sachen endlich loswerden!"
"Da werter Herr!" Jerome wies ihn den Weg und verabschiedete seine Freunde. Als sie miteinander fertig waren trug Christo zwar den Anzug der Schuluniform, aber sein Hemd war knall bunt und sein Schlips steckte in seiner Jackentasche. Er hatte in Punkto Sachen doch einen besseren Geschmack als Jerome es ihm anfangs zu getraut hatte und das recht passabel.
Die Cafetaria öffnete an diesem Tag erst um um sechzehn Uhr und Christo hatte einen Bärenhunger, sein Betreuer Hendrik Timm setzte sich zu ihm.
"Und wie gefällts dir hier ?"
"Alles toll! Großartig!" Er hatte sich einen grossen Berg auf den Teller geschaufelt und er begann mit dem verspachteln, anderes war unwichtig.
"Ich habe gehört du bist bei Jerome auf dem Zimmer?"
"Hhm!"
"Redest wohl nicht viel!"
"Es ist noch alles neu und ich muss mich erst mit allem vertraut machen!"
"Und dann?"
"Mal sehen!"
"Mal sehen wie du dich beim Training machst, meinst du!"
"Ich dachte sie sind Betreuer?"
"Ich bin außerdem zuständig für die Anfänger. Trainer Böttcher für die, wie dich glaube ich, und Trainer Hagen für die Fortgeschrittenen und wenn du es soweit schaffst, bist du so gut wie unabhängig! Und kommst zu Remuss."
"Im Moment sollte man von mir nicht zu viel erwarten, vielleicht haben wir zwei dann doch mehr miteinander zu tuen!"
"Dann lass dir eins sagen, dem Druck hier ist nicht jeder gewachsen und wenn du durchhalten willst solltest du dich schnell dran gewöhnen, sonst kann es sein, das es in einem Jahr aus ist. Die Schule ist hier wichtig , unsere Absolventen gehören mit zu den Gebildetsten , denn wenn du dreißig bist wollen wir nicht das du ohne Perspektive auf der Straße sitzt, wie so viele andere. Das erste Jahr ist das Schlimmste und danach geht es nur bergauf!"
"Dann heißtst wohl lernen lernen lernen?" Er schaufelte mit der Gabel weiter.
In den ersten Tagen trafen sich die Neulinge noch häufiger bis feststand in welche Gruppe jeder von ihnen kam und Christo sollte wiedermal recht behalten. Das Pensum von fünf bis acht Kilometer verlangte täglich alles ab und Christo lag noch weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, dafür und für seine Unkonzentriertheit gab es einen Grund gab es einen Grund.
Gegen zwei Uhr in der Nacht lieferte man ihn mit einem Blinddarmdurchbruch ins Krankenhaus ein und das wo er Krankenhäuser nicht ausstehen konnte. So schnell er eingeliefert worden war so schnell wollte er auch wieder raus. Laurent wollte ihn it Heim mitnehmen, aber Christo wollte bleiben Als er nach fünf Tagen zurück war, war seine Bauchnarbe die Attraktion überhaupt und darauf folgtender nächst herbe Rückschlag. Er durfte nicht ins Wasser und auch nicht trainieren, so blieb ihm nichts anderes übrig als seine Nase in die Bücher zu stecken.
Joanie
Ihr Weg führte sie zurück in altbekannte Gefilde und im Augenblick war der Abstand den sie brauchte das Beste.
Alles war anders gelaufen wie sie es erwartet hatte. Sie hatte geglaubt einfach wieder gehen zu können und war das ganze Jahr geblieben. Sie hatte geglaubt das niemand sie haben wollte und fand Menschen vor, die sie vermissten. Sie hatte geglaubt nur Beobachten zu können, doch schaffte sie es Unfrieden zu Stiften und fand gefallen daran, innerlich hasste sie sich für dieses Verhalten. Sie wollte Christo nie verletzen, aber sie band ihn auf Ewig an sich. Nun war geraume Zeit vergangen und sie stand wieder vor Kim Wegners Tür.
"Eigentlich hab ich dich früher zurück erwartet ... soviel zur kurzen Luftveränderung!" Joanie stand da verkrampft und weinte.
"Kimmy ich wollte das nicht! ... Ich wollte ihm nie wieder so weh tun ..." Kim´s Ärger verflog sofort. Sie fiel ihr in die Arme.
"Komm rein Schatz, und mach die Tür zu!"
Seit er aus dem Krankenhaus zurück war plagten Christo alte Erinnerungen. Er wollte niemanden von seiner Familie bei sich haben und sterben wollte er ja nicht, beschwichtigte er den "alten" besorgten Mann. Er hatte beschlossen das hier durch zu ziehen.
Christos Alpträume behielt Jerome für sich, dennoch versuchte er erneut etwas mehr über seinen Schützling in Erfahrung zu bringen. Viel redete Christo nicht, riss nur viele derbe Witze, er konnte ihn nicht einschätzen.
Am Morgen wirkte Christo abwesend, die Woche hatte schlecht begonnen und es war kein Heimweh, wie man vermuten würde. Der Schulstoff war für ihn schwieriger als erwartet und Jerome fragte sich wann er endlich seine Spaßfassade ablegte und es ernst nahm.
Anfangs blieb er hinter den Erwartungen weit zurück der Aufenthalt im Krankenhaus hatte ihn doch arg angegriffen, seine Narbe stichelte und kratzt zu viel. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich mehr und mehr zum Klassenkasper und machte seinen alten Spitznamen alle Ehre.
Manchmal konnte man ihn nicht ernst nehmen oder auch nur schwer einschätzen. Die Scherze des Jokers waren derbe und in Meiko fand er die beste Unterstützung, selten endete es böse für beide. Nachsitzen wurde eine von Christos neuen Stärken. Zu sechst saßen sie im Biologieraum und jeder der Anwesenden musste einen fünf seitigen Aufsatz, beidseitig beschrieben abgeben.
"Du solltest mehr Zeit für dich verwenden, als andere beeindrucken zu wollen. Damit fährst du hundert mal besser!"
"Keine Aufpasser heute hier?"
"Jeder achtet auf den anderen, die Anfangszeit wird hier in die Liste eingetragen, in deinem Falle 14.52 Uhr hier , wenn du auf die Toilette gehst hier, hier wenn du zurück bist und hier trägst du dich ein wenn du fertig bist."
"Heute Abend hab ich Training!"
"Dann seh zu das du rechtzeitig fertig wirst. Wenn du früher gehst oder ohne wichtigen Grund fehlen solltest, fällt das auf dieser Gruppe zurück und alle fallen durch, auch wenn sie ihre Arbeiten abgegeben haben und ob du das zu verantworten kannst." Christo blickte in die Runde, er bekam ein Buch zugeteilt und eine Bank zugwiesen. Er saß am Fenster, sah auf den Vorplatz und die Aula und wurde sich zunehmend sicherer das er das Training heute nicht in Anspruch nehmen würde. Ein Mal pro Stunde kontrollierte ein Lehrer den Raum bis 18.oo Uhr. Nicht eine Zeile hatte Christo geschrieben aber er war auch nicht abwesend, er saß auf seinen Platz und träumte mit offenen Augen vor sich hin. Noch immer hatte Joanie sich nicht bei ihm gemeldet und sie selber zu finden das war unmöglich. Um 21.oo Uhr wurde er mit einer sechs entlassen, ohne Konsequenzen für die anderen.
Die Betreuer des Internats, sollten neben den Älteren Schülern. als Ansprechpartner dienen. So lernte Christo auch eines Nachmittags Timms Frau kennen. Sie leitete einen kleinen Imbiss in der Nähe des Internats.
"Du bist neu hier?"
"Kriegt man noch was zu Gutes zu essen."
"Warum bist gehst du nicht in die Aula, da ist das Essen umsonst."
"Ich brauch was das schmeckt, Fettiges haben sie was? Ich muss wachsen groß und stark werden... die ist sowieso gleich zu." Er legte ihr einen Zehner auf die Theke.
"Du solltest höflicher sein!" Timm setzte sich zu ihm und schob ihn den Geldschein zurück."Von Fett wirst du träge!"
"Verfolgen sie einen überall hin? Sie wird man wohl nie los!"
"Ich trag für dich die Verantwortung. Ist wohl heute dumm für dich gelaufen?"
"Was fragen sie wenn sie es schon wissen?"
"Machst du das immer mit dir aus? Du bist seit drei Wochen hier, mach dir klar das ist eine Probezeit, wenn du es nicht willst du kannst jeder Zeit gehen."
"Hier bitte!" Sie stellte Christo einen Teller mit Eierbrötchen vor die Nase, brachte Timm einen Kaffee und küsste ihn kurz.
"Du guckst ja als hättest du noch nie gesehen wie sich zwei Menschen küssen?"
"Sie sind verheiratet? Sie beide? Miteinander?" Er bemerkte den Ehering an der Hand von Timms Frau Florenz.
"Ich dachte immer wie sie von Frauen reden?"
"Wie redet er denn?"
"Unwichtig?" Timm überspielte es, und sein Blick sprach aus es nicht zu übertreiben. Christo hielt den Mund.Christo hatte immer Hunger und sie gingen an diesem Abend auf das Du über. "Was Männer so reden Frau, wenn sie allein sind. Herr Karleson macht macht sich ein bisschen Sorgen, gibt´s was worüber du sprechen willst! Oder hast du Heimweh, das kommt vor. Wir sind hier weit weg da kann man nicht gleich um die Ecke und Hallo sagen und sich ausheulen."
"Und dann kommt Romey gleich angerannt!"
"Wir sind ein Team, wir sind nur so stark wie das schwächste Kettenglied! Im Augenblick bist du das Junge."
"Ich weis nur ich kann nicht zeigen was ich drauf hab..."
"Davon rede ich nicht ... leg die Clownsmaske ab ... du sagst du machst es für dich ... ich würde sonst sagen hier ist Schluss und mir ist es egal womit man dich auch immer lockt!"
"So einfach?"
"Dein Problem ist nicht deine Fitneß, dein Kopf ... in der Schule hat es nichts zu suchen und noch weniger im Training! Dein Erster ernster Wettkampf ist auch erst in vier Wochen, das ist eine lange Zeit je nach dem wie man es sieht, kann es da für dich auch hier vorbei sein."
"Hat Böttcher mit ihnen gesprochen?"
"Worüber?"
"Meine Akte?"
"Deine Akte, deine Krankenakte! Ja klar, alles okay soweit ich weis."
Christo hatte Appetit bekommen und als er im Imbiss noch Licht sah machte er sich auf zu Florenz Timm.
„Hunger!“Diesem Gesicht schien es schwer zu widerstehen.
„Hattest du heute kein Training?“
„Hunger?“ Er stand an der Theke und guckte in den leeren Schaukasten.
„Eigentlich hab ich längst geschlossen!“
„Ich bin heute sprichwörtlich vom Stuhl gekippt, hab´s dann etwas übertrieben und musste nachsitzen! Hunger!“
„Vielleicht hab ich noch ein Sandwich für dich! Du musst bald im Internat sein!“
„Um zehn ist Sperrstunde!“
„Dann wird’s Zeit!“ Sie hatte sich noch ein Sandwich für zu Hause aufgehoben, aber sie verzichtete für Christo aus welchen Gründen auch immer verzichtete sie
„Christo?“
„Ja?“
„Hier bitte, du siehst aus als beschäftigten dich andere Sachen als Nachsitzen.“
„Kannst du Gedanken lesen. Ist es gerecht für eine Tat zwei mal bestraft zu werden?“
„Kommt auf das Vergehen an.“
„Dann hab ich noch eine schlechte Tat gut.“ Er packte das Sandwich aus der Folie und biss zu. „Hhm was ist das lecker!“
„Die sind ja auch meine Spezialität!“
„Davon will ich mehr, wie hast du mir das nur vorenthalten können? ....hm köstlich!“
„hilfst du mir bei den Stühlen?“
„Jjjjja!“
„Und dann erzählst du mir was dich beschäftigt!“
„Meine Freundin Flo .... sie ist so ... es ist schwer zu sagen ... kompliziert sagen sie alle, wie ich! Vanessa hat wohl recht , wenn ich so überlege ...“
„hätte ich mir ja gleich denken können, ... du hast eine Freundin? Vanessa?“
„Nein Vanessa ist meine Ex ... die von der ich rede ich Joanie. Seit ich von zu Hause weg bin hatten wir keinen Kontakt!“
„Dann ruf an schreib ihr!“
„Wenn ich wüsste wo sie ist, würde ich das tuen.“ „Und du glaubst ihr seid noch zusammen?“
„Sie ist meine Freundin!“ Florenz Timm glaubte ihm „Hätte ich echt nicht gedacht! Du passt irgendwie noch nicht zu Mädchen!“
„Ist ja auch kein Mädchen, Joanie ist ´ne Frau!“
„Eine Frau? Wie alt ist sie ?“
„Siebzehn!“ „Oh ja mit siebzehn ist man schon eine Frau und ihr seid ein Pärchen?“
„Wir sind wirklich zusammen. Joanie ist süß und vor allem super sexy. Sie liebt mich auf ihre eigene Art ... mach dich nicht lustig über mich! Ohne sie wäre ich heute nicht da wo ich jetzt bin. Ich liebe sie weis Gott schon wie lange ... mein ganzes Leben lang, nur jetzt wo ich sie brauche, tut es weh das sie nicht da ist.“ Er hörte sich an wie eine alter Mann.
„Was beschäftigt dich?“
„Ich brauche jemanden für mich, versteh das richtig, nichts gegen dich aber bei dir komme ich mir vor als würde ich mit meinem Paps oder meinen Brüdern reden und es ist mir zu wenig. Am Wochenende werde ich nach Hause fahren vielleicht ergibt sich ja was und ich kann sie dir vorstellen. Sie ist wunderbar, würde dir gefallen!“
„Wäre schön!“
Es gab einen Grund für Christos gute Laune, seit geraumer Zeit erhielt Christo nun täglich Briefe, die ihn mehr als unruhig werden liesen und dann war er ohne sich ab zu melden für ein weiteres Wochenende verschwunden. Er wartete an der Bahnhofseingangshalle und stöberte in den Büchern.
Joanie hielt ihm die Augen zu, sie wollte ihn küssen, aber brachte dann nur eine Umarmung zu Stande.
„Kim meine beste Freundin und grosse Stütze!“ Christo gab Kim die Hand, sie schien mißtrauisch, hatte sie doch jemand älteren erwartet. Er war ein Kind, nicht Älter als höchstens fünfzehn.
„Ich hab dich vermisst!“ Nun küßte er sie , als Zeichen das sie zusammen gehörten. Kim schoss kurz darauf die ersten Bilder. So schnell wie bei den beiden hatte sie es selten knistern gesehen. Christo nahm Joanies Hand und lies sie nicht mehr los.
„Schön dich zu sehen!“
„Du kannst dich auf mich verlassen!“
„Wir müssen reden!“ Sie küßten sich verliebt und ohne Zurückhaltung.
„Das glaub ich auch!“ Ihm war längst klar was sie ihm sagen wollte, er hatte ja genug Zeit zum Nachdenken gehabt.
Jerome machte sich Sorgen um Christo, er war nicht in der Schule, das Training hatte er auch sausen lassen und auf dem Internatszimmer, gab es keine Spur von ihm. Er war niemand der Andere verpfiff, aber das was er vom Joker kannte bereitete ihm doch arg Sorge und er meldete es am späten Abend bei Timm im Trainerbüro.
„Ich mache mir Sorgen und wenn ihm wirklich was passiert ist?“ Jerome fand es nicht gut ihn zu verpfeifen aber er stand in der Verantwortung: „Vielleicht ist es ihm nur zu viel geworden, er hatte hier bei uns nicht gerade einen guten Start."
"Deswegen haben wir ihn ja bei dir einquartiert."
"An Heimweh glaub ich eh dem nicht, das hört sich anders an!" Timm hatte einen Verdacht. "Wann hast du ihn zuletzt gesehen?“ Timm blätterte in Christos Akte.
„Am Abend vor zwei Tagen! Ich dachte er meldet sich bei mir, Schließlich beginnen die Wettkämpfe bald, ich werd nicht schlau aus dem.“
„Er ist bestimmt nur nach Hause! Nach der letzten Standpauke müsste er es begriffen haben, das es so nicht geht. Er nimmt es nicht ernst aber ihn raus zu werfen ist auch keine Lösung.“
"Rauswerfen? Hey jeder hat hier seine Chance verdient!"
„Seh ich auch so aber wir haben nicht mehr viel Spielraum. Man er ist erst wenige Wochen bei uns und niemand hat soviel angestellt. Ich ruf bei seinem Vater an! Er hat dich bestimmt nur vergessen in seinem Trott. Setz dich mehr durch bei den Neuen ... Kapitano.“
"Ist schwer mit dem? Er muss noch viel lernen, vorallem was Teamplay heißt, wir bringen es ihm noch bei und ich denke wenn er es begriffen hat können wir mit ihm rechnen!"
"Ich hör mich um!" Timm glaubte Christo vertrauen zu können und nun sowas. Minuten später rief er bei Laurent an, doch der schien wenig besorgt und spielte es runter.
Trainer Böttcher betrat das Büro und ahnte von wem Timm redete.
„Einer der Jungs macht Ärger! Ist einfach so abgehauen und keiner scheint sich drum zu scheren, dabei ist der Junge sonst so verlässlich! Aber seine Ausflüge nerven.“
„Der Kriegerbengel könnte ich wetten, keiner macht so viel Unsinn wie der." Sein Blick sagte alles und sie mussten alle Lächeln auch wenn es ernst war.
"Du hast ihn gecastet! ... doch der raubt mir noch den letzten Nerv ..."
"Was weist du von ihm?“
„Weniger als ich geglaubt hatte!"
"Dann wars das für ihn?"
"Ich denke schon ... wenn in den nächsten Wochen ein Wunder geschiet oder er endlich vernünftig wird!"
"Er hat es drauf ... vertrauem wir ihm?"
"Vertrauen wir mal deinem Gespür Henry!"
Pünktlich zum zweiten Training am Montagabend stand Christo auf der Matte, als Trainer Böttcher ihn zusammen mit Timm raus winkte und in sein Büro zitierte.
„Du hast etwas zu erklären!“ Timm konnte so ein aufsässiges Verhalten nicht durchgehen lassen.
„Ich wüsste nicht was!“ Christo war ungewohnt aggressiv, es schien ihn alles zu Nerven, eine neue Seite und nichts von dem Kasper, wie man ihn kannte.
„Vom Schwimmtraining weg zu bleiben zum Beispiel! Den Unterricht zu Schwänzen wie letzten Freitag..."
"...die letzte Stunde!"
"... und das schwer wiegenste sich nicht abzumelden, bei keinem von uns. Mit dir hätte sonst was passieren können!“ Böttcher war der stellvertretende Oberste der Schule zu diesem Zeitpunkt, eine Menge Verantwortung.
„Passiert schon mal! Ich hatte was gut!“
„Du warst nirgends zu erreichen bist! Klar dein Vater meinte er wüsste Bescheid und du hättest es vergessen.“
„Ja! Dann ist doch gut. Ich seh kein Problem."
"Bis gestern Abend wusste er von nichts und wir haben lange geredet. Nur diesem Umstand verdankst du deine aller letzte Chance mach dir das klar.“
"Wars das kann ich weiter trainieren?"
„Eines sag ich dir nicht noch ein Mal, das Training ist für dich heute und in den nächsten Tagen vorbei. "
"Wie bitte? Für wie lange."
"Solange ich es für richtig halte. Konzentrier dich auf die Schule, da hast du genug zu tun. Und ich hoffe die Zeit reicht dir zum Nachdenken, vor allem darüber was du willst. Wir geben dir diese eine letzte Chance, nutz es, sonst ist da die Tür. Wenn du fragen hast Jerome weis Bescheid, es läuft über ihn.“ Christo machte nicht weiter viele Worte und er verließ die Halle.
Seine bisherigen Leistungen waren unter dem Durchschnitt und er war nicht schlecht, aber er fühlte sich schlecht. In dieser Phase der Entwicklung, wo sein grösstes Potenzial noch vor ihm lag. Das Laufen hatten sie ihm nicht verboten und ohne jemanden zu Fragen, trainierte er von sich aus neben den Leichtathleten, außer Konkurenz natürlich, aber in Gesellschaft. Böttcher hörte davon, auch das man Christo freundlich bat zu verschwinden, aber er tat alles andere als das und man lies ihn laufen.
Timm erwartete Christo zu Abendessen in der Mensa, aber er hielt sich fern. Kein Teamgeist, er sonderte sich ab. Der Ausschluss vom Training war das grosse Gesprächsthema in der Runde.
"Joki hat Ärger am Hals!" Jeromé sprach es an.
"Wer wenn nicht er?" Meiko stocherte im Essen. "Der hat sich immer durch gebissen!"
"Der Letzte der der sich erlaubt hatte nicht zum Training zu erscheinen, den hatte Timm doch raus werfen müssen ... das war aber lange vor meiner Zeit."
"Wirklich? ... "
"Der hat doch nur Glück weil er erst so kurz hier ist!"
"Ja, das er nur ´ne Sperre hat!"
"Tja so einer kann sich alles erlauben.... Wunderbubi eben!"
"Davon habe ich bisher nichts gesehen! Der spielt sich groß auf und die kuschen, weil sie ´nen Fehlkauf gemacht haben und es keiner zugeben will!"
"Ihr redet doch von Christo!" Simon kannte ihn, neben Meiko am Längsten von allen und kam hinzu. "Wenn du auf Langweiler stehst. Der ist so interessant wie ein altes Stück Brot. Ne grosse Klappe wenn er mal was sagt und nichts dahinter!"
"Du redest nur schlecht von ihm weil er mal was mit Vanessa hatte."
"Is das wahr, deine Kleine und Joker ?" Sven blickte zu Jerome.
"Jop bis zum Frühjahr. Ist doch kein Geheimnis das ihr euch nicht ausstehen könnt auch schon vorher!"
"Wir haben alles geklärt Meiko, wir haben einen Cut gemacht und gut ist! Altes Zeug."
"Dann weist du auch ... egal ...Eigendlich ist er okay, er sagt und steht zu dem was er tut, wäre auch gut für einige von euch! Der hat was an sich ich denke wir werden viel Spaß mit ihm haben." Meiko hielt zu seinem Freund. "Ich hat eben so ´ne Phase!"
"Wovon redest du Meiko?"
"Trainer manchmal er muss allein sein, der hat so viel mit gemacht. Sein Bruder hat ihn mal von der Brücke geworfen, seit dem hat er Höhenangst!"
"Der Scheiß ist wirklich passiert, ich dachte es wären Gerüchte!"
"Ich war dabei, Ben ist ein schlimmes Kaliber aber sie sind Brüder."
"Was willst du sagen Meiko!"
"Er ist ein Guter! Nur hat er es bisher immer mit sich ausgemacht."
"Mal sehen ..."
"Vielleicht wird er mal Käpt´n von dem Haufen Trainer, wenn er durchhält und man ihn lässt!"
"Nicht solange ich da bin!", protestierte Jerome.
Christo hing viel am Telefon, Timm lies ihn gewähren, vor allem zum späten Abend hin. Es waren diese Gespräche die er so vermisst hatte, die Gespräche die gefühlt Stunden dauern konnten und ihn aufbauten.
"Wer ist da?"
"Meine Freundin... Jemand!"
"Dann sag ihr auf wiedersehen und mach Schluss! Du musst los."
"Joa ich lieb dich und ich freu mich sehr auf dich!" Er legte auf und suchte sein Zimmer auf.
Joanie kam wie versprochen zu Besuch. Christo saß mit ihr beim Eis und er lernte für die Schule wie es ihm nahe gelegt wurde. Florenz setzte sich zu ihnen.
"Na worauf wartest du denn?" Joanie wollte vorgestellt werden.
"Auf Sonnenschein!", gab er zur Antwort.
"Christo!", sie pieckste ihn erneut.
"Florenz Timm die Frau vom Trainer Ar ..., sie macht die besten Eierbrötchen der Welt!" Er riss sich zusammen, aber sie nahm es ihm nicht übel.
"Das stimmt und wer bist du?"
"Eine alte Freundin! Joanie." Irgendwie fand Joanie es nicht passend, es lag in ihrem Blick und schlieslich vertraute sie nur Christo.
"Meine Freundin!" Christo wollte zu ihr stehen und küßte sie verschmilzt, der Blick war verliebt zu Florenz gewand. So gelöst trotz des ganzen Ärgers, als wenn nicht wichtiger wäre.
"Oh! Christo hat mir so einiges erzählt!"
"Nur eine Freundin ... erzählen sowas kann er gut!"
"Schön dich kennen zulernen!" Florenz fand Joanie war doch eher vom Auftreten und ihrem Aussehen her noch mehr Mädchen als Frau.
"Und wie ich sehe lernst du!"
"Zeit hab ich ja genug! Kannst ruhig zu Hause tratschen."
"Deine Sperre muss doch bald aufgehoben sein? Lange genug ist´s ja jetzt!"
"Das hängt vom Trainer ab, der Junge hat ihn zu sehr verärgert und das hier macht es nicht besser!"
"Das hier hört er nicht, und du magst mich alte Frau!"
"Und du kannst da nichts machen, ihm gut zureden oder so Flo!"
"Bedauere, ihm fällt es schon schwer genug! ... Denn der Arsch mag ihn auch wenn er es nicht zeigt."
Als Florenz sich wieder ihrer Arbeit widmete, küßten sie sich hinter ihrem Rücken. Florenz hatte Joanie angeboten da es schon recht spät war bei ihr zu übernachten. Es war auch das erste Mal das Christo den Trainer zu Hause besuchte.
"Wie bitte Christo ist da oben ? Was macht er hier? Wie kommt das denn?" Timm schien überrascht, eine neue Masche?
"Er hat Besuch von einem Mädchen, seiner Freundin."
"Er hat eine Freundin?"
"Tue nicht so überrascht!"
"Sie ist extra wegen ihm hergekommen! Da haben wir ja vielleicht den Grund für sein Heimweh gefunden!"
"Sie hat was für die Nacht gebraucht, sie wollte schon abreisen . Ich hielt es für zu spät als das sich noch alleine auf den Weg macht. Ihr könnte sonst was passieren und ich hab ihr einen Platz angeboten...."
"... ...ok ok, das mag ja alles gut und schon sein , aber was macht Christo da oben? Der sollte längst woanders sein ... im Internat vielleicht. Das gibt Ärger und das geht nicht Flo."
"Sie haben sich soviel zu erzählen. Du hättest ihn sehen sollen, so vernünftig hab ich ihn selten gesehen. Er vermisst sein zu Hause."
"Schön und gut das ist trotzdem kein Grund ihn mit herzunehmen ... Die sind da oben ganz alleine? Ich nehme ihn nachher mit zurück ins Internat."
"Lass sie doch zusammen!"
"Wir haben Regeln! Noch mehr Ärger geht nicht bei ihm." Er wollte nach oben in den ersten Stock seines Hauses gehen, doch Florenz hielt ihn auf der Treppe zurück. Es war für die Jahreszeit ein recht warmer Abend mit siebzehn Grad Außentemperatur. Die Zwei saßen auf dem Balkon und genossen die Aussicht auf das Städtchen, neben ihn stand ein Radio und spielte leise Musik.
"Krieger es wäre besser die Füsse von der Brüstung nimmst!"
"Du hast es schön hier Trainer!"
"Ja wir haben auch lange hier nach gesucht!"
"Hhm hat sich gelohnt!"
"Und du bist also Christos Freundin!" Joanie drehte sich zu ihm, erst jetzt bemerkte er ihren Zeichenblock in ihrer Hand.
„Künstlerisch begabt wie es aussieht!“ Er kam näher und blickte auf die Zeichnung, als sie sie vernichtete. „Das sah gut aus!“
„Es hat mir nicht gefallen!“ Sie lächelte Timm an und es näherte sein Unbehangen. Sie war aus einem Alter wo man nur mit Puppen spielte längst raus. „Ich kann´s besser!“
„Ein paar von deinen Leuten haben dich heute vermisst!“
„Ich hab gelernt, kannst Flo fragen!“
„Wie lange kennt ihr zwei euch ?“
„Zu lange! Ein Leben lang.“ rutschte es Joanie raus . „Und deshalb bin ich der Meinung Christo sollte aufhören den Mund auf zu machen und lieber eine Weile den Schleimbeutel spielen. Er verbaut sich alles und das gefällt mir nicht!“
„Das ist Richtig und genau das haben wir ihm auch gesagt!“
„Seit wann hast du Anstand Krieger? So kannst du nie beweisen was in dir steckt!“
„Hier das haben wir heute gekriegt!“ Timm überreichte Christo den Wettkampfplan. „Soll ich dich heute noch ins Internat fahren oder schaffst du es alleine?“
„Flo meinte ich könnte hier übernachten und es sei kein Problem! Im Internat ist alles abgesegnet!“
„Nur nicht mit mir. Was denkst du dir? Was geht in deinem kleinen Hirn nur vor sich?“
„Ach komm Flo hat mich schon öfter am Wochenende eingeladen und nun nehm ich eben an!“
„Ich ... wir werden sehen!“ Das war so gut wie ein ja.
„Toll!“ Joanie nahm Christos Hand und zog ihn zurück auf die Bank.
„Okay.„ Er brummelte immer noch um seine Entscheidung.Aber seit Tagen war es das erste Mal das der Junge lächelte, frei und gelöst. Denoch störte ihn etwas an Joanie, so nett sie auch war. “Schön das ich es als letzter erfahr ich wohne ja nur hier! Morgen um halb sieben ist Frühstück!“
Christo war es egal wo sie zusammen waren, Hauptsache er kam auf seine Kosten. Er bohrte nach und gab nicht auf, aber Joanie war nur schwer zu durchschauen. Christo verstand es nicht und er versuchte seinen Willen durchzusetzen, aber Timm verhinderte weiteres und irgendwie schien Joanie darüber dankbar. Sie schliefen am Ende getrennt. "Hattest du irgendwas vor? Dann vergiss es mal schnell wieder!" Timm legte eine Matratze auf den Boden.
"Ich? Nein!"
Am Morgen zum Frühstück saßen Joanie und Christo mit am Tisch.
"Morgen!"
"Morgen!" Timm setzte sich zu ihnen und sie redeten munter weiter. "..., man muss nur eine Person haben die an einen glaubt."
"Und ich denke Mädchen jeder ist selbst verantwortlich was aus einem wird!"
"Bestreit ich ja nicht, aber man braucht einen Anreiz, eventuell auch etwas Spaß!"
"Soll ich dich nachher mitnehmen?"
"Ich laufe lieber! Ich muss wach werden!"
"Gut war nur ein Angebot!" Florenz stupste Timm an . "Ähm morgen Nachmittag ist Training für dich überanstrenge dich nicht! Wollte ich dir eigentlich gestern schon sagen, aber wenn du nicht zuhörst."
"In die Mannschaft komme ich nicht mehr?"
"Der Zug ist für dich abgefahren und deine Zeiten kennst du selbst am Besten in ein paar Tagen ist das spärlich aufzuholen! ... Und du willst wirklich laufen?"
"So ungewöhnlich?"
"Nein!"
"Über was redet ihr so , ist lange her das ich so jung war?"
"Du übertreibst!"
"Die zwei Kleben aneinander ..." wieder stupste Florenz ihn.
"Wie sehr Christo sich geändert hat, endlich scheint er ja ein paar richtige Freunde hier zu haben!" Sie tat so als spräche sie Laurent nach und sie mussten lachen.
"Komisch seit kurzem tut er alles dafür das er hier bald keine Freunde mehr hat!"
"Du lügst mich an !"
"Nein Joa, ... ich kann nur nicht schlafen!" Diese Antwort schien ihr zu reichen.
"Mich interessiert wo du wohnst."
"Bei einer Bekannten ausserhalb!"
"Als er unauffindbar war, war er also bei dir! Hast du eine Nummer wo du erreichbar bist!"
"Wissen sie früher wenn er nicht schlafen konnte, lag er fast die ganze Nacht wach und dann kam der nächste Tag und der Nächste!" Joanie verblüffte das Ehepaar, sie schien ein nettes Mädchen zu sein, Christo hing an ihren Lippen.
"Tues nicht, sags nicht!" Er hielt sich die Hand vors errötete Gesicht
"Jedenfalls denke ich das das sein Problem ist. Er braucht jemand der über ihn wacht, ganz nah."
"Genau darüber hab ich mit deinem Vater gesprochen und er hat mir genau das selbe erzählt."
"Ich bin kein Baby, ich kann nur nicht schlafen!"
"Aber heute Nacht ging es doch
"Gut eine Nummer ?"
"Nein ist nicht nötig, denn er wird nicht mehr ungefragt verschwinden!" Joanie hatte etwas an sich.
"Wie alt bist du Mädchen?"
"Frag nicht wenn du die Antwort kennst. Chrissy wird nichts mehr anstellen!"
Tatsächlich erschien Kim gegen halb acht. Christo fand den Wagen Klasse, sie sollte ihn nun doch zum Internat fahren und auch Florenz wurde auf eine Tour eingeladen, doch im Gegensatz zu Christo lehnte sie ab, wann ergab sich schon mal die Gelegenheit mit so einem Auto. Er grüsste den Hausmeister mit erhobener Hand als würde er ihn kennen, und die Mädchen vom Internat an denen sie vorbei fuhren. Kim sollte dies extra langsam machen Christo musste sie zum Abschied küssen und streichelte über ihren Bauch. Dieser lange Kuss, so schnell gab es in dieser Hinsicht kein Ende und auch Kim bekam einen Schmatzer. Er stieg aus lief um den Wagen herum und winkte ihnen zu.
"Paß auf euch auf! Wir sehen uns Kim!"
Die Enttäuschung stand bei Christo ins Gesicht geschrieben, neben Meiko war er der Einzige der nicht auf der Liste stand und Meiko kurierte nur eine Grippe aus. Sie sollten auf der Bank sitzen und zu schauen. Sichtlich war er schlecht gelaunt . Er hielt sich zurück und unterdrückte seine Wut. Wozu sollte er noch trainieren, selbst auf der Ersatzbank saßen andere. Er schien wieder ein paar Witze und Blödsinn auf Lager zu haben.
Sandy mahnte ihn an es nicht zu übertreiben. Die Trainer duldeten ihn und Christo blieb von Anfang bis Ende auf der Zuschauerloge.
Die Nacht vor und nach dem Wettkampf verbrachte Trainer Böttcher jedes Mal in seinem Büro. Die Putzkräfte waren nicht ungewöhnlich, nur diese laute durchdringende Stimme und die achtziger Musik. Böttcher stand von seiner Liege, die sich in seinem Büro befand, auf und gesellte sich zu Vincent dem Hausmeister, der die Sitzbanke reinigte.
"Was geht hier vor Vincent? Wer ist das da unten?" Langsam schritt er die Stufen zum Schwimmbecken hinunter. "Der Junge kommt fast jeden Abend! Hab ihn vor ein paar Monaten draussen aufgelesen. Er hat mir erst beim Putzen geholfen und das freiwillig. Nach ein paar Tagen war er im Wasser und hat mich gebeten seine Zeiten zu nehmen und zu notieren, in das Buch hier und eines sag ich ihnen, wenn sie es richtig machen haben sie da eine Rohdiamanten erster Güte! Ist schliesslich einer ihrer Jungs."
"Einer meiner Jungs, eher unwahrscheinlich!" Er nahm das Buch an sich, was sämtliche Zeiten etlicher Disziplinen enthielt, kleine Geschmacklosigkeiten, Comicstrips und kleinere Kommentare zu einigen der Schwimmer:
"Jeden Abend sagen sie?"
"Ja , es ist als braucht der Junge kaum Schlaf aber ich denke er hat nur zu viel Energie! Irgendwann wird sich das aber legen, aber nicht in nächster Zeit und das nicht zu nutzen ist zu schade."
"Vincent geben sie mir die Uhr, dann machen sie sich an ihre Arbeit und vor allem stellen sie die Musik aus!" Immer näher kam er dem Becken.
"Er ist auf der neunten Runde versucht die 1500!" Schallte es durch die Halle, ohne Musik schien der Junge aus seinem Rythmus zu erwachen.
"Ich dachte für unsere Schüler ist die Halle ausser halb der regulären Zeiten untersagt, ausser sie haben eine Ausnahmegenehmigung!" Noch hatte er ihn nicht erkannt. Der Junge sah von der anderen Seite des Beckenrandes auf, einer seiner Jungs war es nicht, schweigend schwamm er zur hinteren Treppe um Böttcher zu entkommen.
"Halt! Warte!" , schallte es durch die Halle. Der Junge schnappte sich seine Sachen und rannte davon. Draußen herrschten eisige Temperaturen. Es gab sieben Jungs die in Trainer Timms Team neu waren und Böttcher kannte sie kaum, oder zu wenig das er einen von ihn diese Leistung zu traute. Nur Meiko, Louis und Christo kamen für ihn in Frage.
Als Böttcher vom Flur zurück kehrte war auch Hausmeister Vincent verschwunden. Er hatte nur das Notizbuch, Seite um Seite ging er durch und er beschloss sich mit Timm noch am selben Abend in Verbindung zu setzen, er wollte ihn haben. Böttcher bat Timm sich das Notizbuch anzusehen und er wollte seine Meinung hören.
"Henry ich möchte dir eine Frage stellen!"
"Nur zu!"
"Würdest du wenn du einer deiner Jungs wärst, zusätzlich zum Training noch freiwillig zwei bis drei Stunden abrackern und das täglich?"
"Für einen Traum tut man so einiges!"
"Vielleicht kannst du mir helfen, hier sieh dir das an und dann sag mir welchem deiner neuen Jungs du das zu traust!"
"Was ist das?" Er nahm das Buch an sich und besah sich die Notizen. "Wer ist so verrückt? Dieser Junge ist einmalig! ... Und es es entweder Louis, Christo oder Meiko."
"Einer der drei?" Eigentlich kam nur einer in Frage.
"Ja!"
"Sie waren alle auf den Zimmern, ... du musst dich irren..." Er erblickte eine Notiz nur wenige Tage alt "...uh selbst über mich steht was drin! Also einer der drei!"
"Ja ich bin mir sicher!"
"Soll ich dir was sagen? ... Ich bin mir auch sicher und das heißt Zimmerkontrolle noch heute Nacht! Am besten Sofort!"
Meiko begegnete ihnen im Flur, doch Louis war unauffindbar, ebenso wie Christo.
"Was denkst du wer es ist?" Böttcher wollte es wissen.
"Lassen wir uns überraschen! Spätestens morgen Nachmittag wissen wirst. Der Junge hat Humor, ist echt witzig eigentlich kann´s nur einer sein ...
"Lassen wir uns überraschen! Spätestens morgen Nachmittag wissen wirst. Der Junge hat Humor, ist echt witzig eigentlich kann´s nur einer sein ... Christo schätze ich."
"Christo?" Böttcher war unsicher. "Wir werden ja sehen!"
Dann am Montag dem Tag, den Keiner mehr entkommen konnte.
Timm teilte ihm mit das die gesamte Riege von der ersten bis zur dritten Jahrgangsstufe am Dienstagnachmittag zum Training zu erscheinen hatte.
Jerome fragte Christo über sein Wochenende aus, der war ihm gegenüber immer noch recht wortkarg. Er ging ihm aus dem Weg, wie auch allen anderen, sein schlechtes Gewissen war zu offensichtlich. Sich selbst konnte er im Moment am wenigsten ausstehen, vielleicht weil er aufgeflogen war.
Allerlei Hänseleien von Kai, Sven und den anderen alten Hasen hatte er sich gefallen lassen. Noch hatte er ihnen nicht beweisen können was in ihm steckte, denn wenn es ernst wurde war sein Platz bisher auf der Bank. Dies würde nun der Tag X sein. Er sah Meiko an, der sofort an seine Seite rückte.
Der Trainer Böttcher vollführte seine Rede und die Schüler sollten sich die Atmosphäre des Wettkampfes in Erinnerung rufen. Dann stellte er vier Gruppen von je fünf Teilnehmern auf. Es gab vier Disziplinen die Böttcher nacheinander aus testete.
Rücken, Schmetterling, Freistil und Lagen.
Christo war in Jeromes Gruppe, mit Steve und Kai, in einer der zwei stärksten der älteren Klasse. Böttcher war noch nie so hart gewesen, eher war er ein umgänglicher Mensch, doch die Niederlage vom vergangenen Wochenende lag zu nah. Nach einer halben Stunde der Erwärmung war es dann soweit. Christo hatte volle Konzentration, prüfte kurz das Wasser und lies vor seinem geistigen Auge alles ablaufen. Er strahlte die voll kommende Ruhe aus, es gab nichts was ihm aus der Fassung bringen konnte.
Nur das Nötigste kam über seine Lippen.
Dann ging es los, Jerome´s Gruppe startete als Letzte.
100m Schmetterling – Zeit : 00:00:00
- er deklassierte Kai im Lauf um 00:00:76 Man hielt es für einen Zufall aber weder Timm noch Böttcher glaubten an Zufälle
200m Lagen - Zeit :
- er deklassierte Kai im Lauf um 00:01:12 Nun hatte er die Aufmerksamkeit denn er stand an erster Stelle auf der Tafel
200m Rücken - Zeit :
- er deklassierte Jeromé im Lauf um 00:00:84 Nun hatte er die Unterstützung und blieb weiter davon unberührt und trotz der Anstrengung verlangte Böttcher noch die letzte Aufgabe
200m Freistil Zeit :
- er deklassierte Bestzeit vom abwesenden Xandar um 00:02:25
„Und?“ Timm gesellte sich zum Trainer, beide lächelten sie sich an.
„Er hat uns echt zappeln lassen!“ Böttcher sah sich bestädtigt.
„So einfach wird er es uns sicherlich nicht machen, weil er nicht einfach ist.Zu viel, es mag sich jetzt ironisch anhören, er hat zu viel Dreck am Stecken und damit zu kämpfen, das könnte ihm und uns den Kopf kosten!“
„Aber wenn wir´s richtig anstellen!“
„Er muss mitspielen und das ist das Risiko! Er ist kaum zwei Monate hier. Macht er hier von Anfang an was er will! Und Regeln sind nicht für ihn gemacht. Er startet nicht bis er sich unterordnet, dass denke ich.“
„Was weist du von dem ich nicht weis?“
„Wir hätten die Finger von ihm lassen sollen, doch jetzt ist es zu spät, er ist einfach zu gut nicht wahr!“
„Er lässt sich nichts sagen aber das kriegen wir auch noch hin.“
„Wenn du meinst viel Glück dabei!“ Timm war skeptisch. „So gesehen ist das Jahr gelaufen, ...“
„... kaum das er wieder trainieren darf hat er alles hier notiert und er hat sich enorm verbessert, in so kurzer Zeit!“
„Ich mag den Jungen, aber irgendwas stimmt mit dem nicht!“
„Er hat viel hinter sich … und so ein Hintergrund macht sich gut bei Sponsoren und das sichert uns unsere Arbeit mit diesem Ergebnis von heute haben wir alles richtig gemacht! Es geht allein ums Geschäft!“
„Und das ist das Problem von euch, Supersportlern!“
„Hey, seit wann hast du so schlechte Laune...“
„Ich hoffe nur ihr habt euch nicht mit dem Falschen angelegt!“
„Du magst den Jungen kann das sein?“
„Ich denke, er will nur schwimmen, dazu braucht er starke Gegner ...“
„Was ist der Grund?“
„Er ist nett ohne Zweifel, und er redet auch von Liebe zu seiner Familie, seiner Freundin... aber er ist ein sehr gefühlskalter Mensch, da kommt nichts zurück. Er treibt seine Späßchen, und er ist der jenige der nicht eine Miene verzieht. Das halte ich für gefährlich.“
„Eine ideale Kampfmaschine wenn du mich fragst!“
„Hör auf?“
„Was willst du machen, … er hat sämtliche medizinischen und psycholgischen Tests bestanden … ihn Tag und Nacht bemuttern ?“
„Wenn es sein muss, bis er seinen Weg gefunden hat! Dafür sind wir da .“
„Es ist immer das selbe bei dir du suchst dir immer die Problemfälle?“
„Sie finden mich und ausser dem hast du ihn angeschleppt, also ist es unsere beider Aufgabe sie hin zu biegen!“
„Was tut man nicht alles für die SUPER – Staffel, wenn du es schaffst, ist er noch mit Xander und Jeromé in einer Mannschaft, bevor sie ernsthafte Gegner werden.“
„Ein hochgestecktes Ziel ...“
„Ich will´s versuchen!“
„Nichts anderes hab ich von dir erwartet!“ Trainer Böttcher klopfte Christo freudig auf die Schultern.
„Machen sie so was nie wieder mit mir!“ Christo war fertig, es wäre mehr drin gewesen.
„Christo? Ich muss mich entschuldigen, ich hatte viele Vorurteile und Erwartungen so wie du dich gegeben hast war es nicht einfach für mich. Ich möchte das wir zusammen Arbeiten und das heißt auch, etwas zu machen auch wenn man keine Lust hat und wenn mir vertraust spielst du in ein paar Wochen in der obersten Liga mit.“
„Heute hab ich es allen gezeigt, besonders ihnen und es hat mich nur ein Lächeln gekostet!“ Und da war es, nach dem Gespräch mit Timm spürte auch Böttcher die Kälte.
„Geh dich umziehen, sag den anderen für heute ist Schluss unternehmt was und morgen seh ich euch alle pünktlich zum Training! Verstanden Herr Karleson?“
„Ja Trainer!“ Jeromé hatte sie entfernt belauscht. „Kümmere dich um Christo!“
„Ja Trainer!“
„Was machen wir nun?“
„Wie?“
„Na sonst ist Training oder wir machen Hausaufgaben? Wir alle hatten noch nie frei!“
„Macht was ihr wollt!“
„Hey der Trainer sagte, wir sollen zusammen etwas unternehmen!“
„Ich hab besseres zu tun als dumm rum zu stehen!“
„Haste Hummeln im Hintern Krieger!“
„Und wenn!“
„Wohin willst du?“
„Während ihr hier dumm rumsteht, gehe ich nur meine Inliner holen okay. Ich bin gleich wieder hier!“
„Ich mach mit Chris! warte!“
„Stark was soll die Kacke!“
„Ich will nur ein bisschen Spass haben!“
20 Minuten später waren beide zurück.
Im Unterricht bekam Christo plötzlich Nasenbluten, so stark das es ihn bewusstlos werden lies. Es passierte schon zum zweiten Mal in der Woche.
Timm holte ihn ab und Christo tat es ab als sei er es gewohnt. Böttcher kam hinzu, zu oft war es vorgekommen als das es kein Problem sein würde.
„Nebenwirkungen ? Wovon?“
„Ersatzstoffe für Medikamente!“
„Du nimmst Medikamente!“
„Alles in Absprache mit dem Doc und Böttcher!“
„Warum weis ich nichts davon?“
„Keine Ahnung!“
„Warum nimmst du sowas?“
„Ich hab Angst davor durch zu drehen darum. Letzte Woche hat mir gereicht!“
„Was verbirgst du deine Freundin war auch so komisch?“
„Ich hab eine Nervenkrankheit durch vernarbtes Gewebe im Hirn und damit ich nicht ausraste und unter Kontrolle bleib brauch ich das. Es geht doch schon Jahre so.“
„Krieger hat das damit zu tun was Böttcher mal erzählt hat?“ Erst jetzt bemerkte er die dünne Narbe die über seine Wange , am rechten Ohr vorbei zum hinteren Harransatz führte.
„Was weis ich was der dir erzählt! Ich weis nur ich geb nicht auf und ich hab ein Ziel vor Augen!“
„Wieso? Die Regeln in diesem Sport besagen, keine Medikamente!“
„Deswegen versuch ich ja auch ohne Auszukommen, auch wenn´s um so schwerer für mich ist... Es sind erlaubte Mittel und mit dem Doc ist alles abgeklärt, schließlich muss er wissen was er tut!“
„Und ich nicht? Von heute auf Morgen kann irgend ein Wirkstoff auf der Schwarzen Liste stehen. Und dann bist du endgültig raus. Und das von eben hat keinen Wert.“
„Ist doch im Moment wohl eher mein Problem!“
„Aber nicht wenn die hier so viel Geld in dich stecken, das gibt immer Ärger!“
„Ich versuche es ja ... es ist schwer und ich hab mich nicht immer unter Kontrolle!“
Zwei Abende später traf er den Hausmeister Vincent eher zufällig.
„Alter Mann, hey!“ Und er nahm ihm einen der Müllsäcke ab :
„Du brauchst das nicht mehr tuen!“
„Ich mach das aber gerne!“
„Aber...“
„Deine Leute haben mir was besseres angeboten, aber ich habe dankend abgelehnt und ich bin mit dem zufrieden was ich habe!“
„...eine Festanstellung und du räumst lieber den Dreck anderer weg!“
„In einem früheren Leben Junge, da war ich mal Arzt, es ist sehr lange her!“
„Und warum bist du hier ...?“ „...eine lange Geschichte!“
„Ich kenn mich aus damit, ich kann zuhören!“
„Es ist doch eher unwichtig Junge ... Ich geniese jeden Tag den ich habe und das zählt!“ Er hustete stark wie viele Menschen um diese Jahreszeit schien auch Vincent die Grippe zu erfassen.
„Immer noch nicht besser .... Lass dir endlich was verschreiben!“
„Einen Scherz auf den Lippen, das Liebe ich. Jungchen ich muss weiter machen, kannst mir ja Gesellschaft leisten.“
Der zweite Wettkampf für Christo stand kurz vor Weihnachten an und Christo kam nicht über den dritten Rang hinaus, aber immerhin hatte er eine persönliche Bestzeit eingefahren.
Vincent lag im Krankenhaus, er hatte Krebs und Christo hatte es eher zufällig erfahren.
„Amelie ist ein schöner Name!“
„Was bedeutetet er dir ?“
„Er hat mir gefallen ... was er bedeutetet ... für mich einen grossen Schmerz Jungchen! ... Du musst es deinen Eltern sagen, bevor es zu spät ist!“
„Komm wir müssen gehen !“ Timm drängte, zu Hause wartete noch jede Menge Arbeit.
„Vincent...“ Doch Christo beschäftigte wichtigeres.
„Die werden dir schon deinen Kopf dran lassen. Sie lieben dich und alles andere die Fehler die man macht werden zur Nebensache."
"Es war kein Fehler, denke ich!" Christo lächelte. "Du schaffst das Vince versprochen?"
"Ich seh dich nächstes Jahr Jungchen!“
„Versprichst du es!“, stocherte er nach. „Wann hab ich je mein Wort gebrochen? Jungchen ich bereue nichts bis auf eine Sache in meinem Leben ...“
"Morgen bin ich wieder da!"
"Dann bis morgen!"
„Komm!“ Die Stimmung war drückend. Niemand wollte lange an so einem Ort verweilen und Christo am wenigsten, ebenso wenig wollte er lieb gewonnen Menschen hier sehen, denn Krankenhäuser waren kein guter Ort. Timm hörte auf nach zu bohren wovon ihr Gespräch gehandelt hatte als sie im Wagen saßen öffnete Christo seine Hand. Er hielt eine silbergold Kette mit einem versilberten Engel in der Hand darin eingraviert der Name Amelie.
"Er wollte sie mir einfach nur geben!" Vincent hatte ihn sehen wollen und das war der einzige Grund warum Christo um seine Zukunft wusste. Dadurch das das Internat um diese Zeit so gut wie leer geräumt war entschieden sich die Timms Christo über die Feiertage einzuladen.
Nach Hause hatte er nicht gewollt, jetzt wollte er jeden Tag an dem es möglich war, bei Vincent sein.
Christo
Es war der Silvesterabend und Christo saß auf den kleinen Balkon von Timms Haus.
„Ich hab ´ne Menge Scheiß hinter mir, aber in diesem Jahr muss sich einiges ändern!“
„Du wirst schon irgend wann gewinnen, wenn du mal beständige Zeiten hast!“
„Ja! ... wenn nichts unvorhersehbares dazwischen kommt!“ Er lächelte Timm an der ihn ein Glas Sekt reichte.
„Gut das neue Jahr ... dann musst du auch drauf anstoßen. Los das sieht schon keiner! Ist ahlkoholfrei“
„Mein Wunsch ... auf zwei wunderbare Engel ! ...Darauf das ... alle gesund sind und ich alles pack was mir bevorsteht! ... Wusch!“
„Wusch ... was auch immer das bedeutetet!“
„Danke das ich bei euch sein darf, zu Hause kann ich nicht sein. Ich und meine Mutter würden uns nur zerfetzen. “
„Kommst du mit runter. Da geht die Post ab!“
„Später!“
„Vermisst du deine Freundin oder dein zu Hause?“
„Was ist das mit euch, deine Familie scheint sie doch zu mögen, aber da ist was und ...“
„Gut ... Joanie und ich sind seit April zusammen! Aber ich kenn sie mein ganzes Leben.“
„Ganz schön lange!“
„Davor war ich mit einer anderen zusammen, aber das nicht nicht vergleichbar mit dem was wir jetzt haben! Es ist anders und ich brauche sie.“
„Habt eine körperliche Beziehung?“
„Hey ist diese Frage nicht etwas zu persönlich? Körperlich...?“
„Sicher wird doch erwartet wenn man in einer Beziehung ist, klar machen wir rum!“ Christo schien verlegen und wurde rot.
„Pass bloß auf, was du machst, denn schließlich bist du wegen dem Sport hier und wenn du dich nicht im Griff hast, weil deine Gefühle ausser Rand und Band sind. Du willst doch was erreichen?“
„Natürlich!“
„Vieles von dir weis ich nicht und ich rede nicht nur von heute. Ob du es mir erzählst ist deine Sache, aber lass dich nichts reinziehen. Du scheinst mir wütent, wenn ich das sagen darf, nicht erst seit du hier bist?“
„Vielleicht bin ich das auch, aber es hat nichts mit euch zu tun!“
„So wie ich dich kenne wenn du drüber reden wolltest hättest du es längst getan!“
„Ja,so ist es.“
---
Timm saß vor Christos Bett und unterrichtete ihn das Vincent in der Nacht gestorben war. Christo zog sich an und wollte ihn ein letztes Mal sehen.
„Er hat sein Versprechen gebrochen, das kann er nicht machen!“
„Vincent hat einen lebenswichtigen Kampf verloren, was bedeutet da ein Versprechen, denkst du nicht das er wusste das es für ihn zu spät war.“
„So schnell stirbt niemand an Krebs. ... es ist kein Unfall ... es ist Krebs verdammt!“
Die Beerdigung von Vincent war schlicht. Kaum jemand war erschienen. Eine Menge in seinem Leben musste falsch gelaufen sein, die einzige von Vincents Familie war seine Tochter, sie hatte alles ausgerichtet. Christo musste, wollte mit ihr reden. Doch sie hatte ihrem Vater trotz allem nicht verziehen, es war kein Grund einen letzten Willen zu verweigern.
„Du tust mir Leid ... dieser Mann war ein Trinker, der seine Familie zerstört hat! Er hatte einen Unfall verursacht bei dem seine Frau und sein Sohn starben und der mich in den diesen Rollstuhl gebracht hat und das als Arzt. Er sollte doch Leben retten und nicht zerstören.“
„Sie haben ihn nicht verziehen! Nach all den Jahren?“
„Wie ... soll ich ihm dankbar sein ... heute hab ich mich arangiert ... und zum Glück werde ich nichts mehr mit diesem Mensch zu tun haben.“
„Amelie!" Sie war überrascht das er ihren Namen kannte: "Wie können sie damit Leben so verbittert zu sein selbst jetzt hier können sie ihm nicht vergeben? Er ist einsam gestorben, warum ist es so schwer?“ Christo konnte es nicht glauben schließlich war sie doch seine Tochter.
„Er ist es nicht wert! Und du hättest dich lieber auch von ihm fern gehalten.“ Sie lies sich von einem Freund in ihrem Rollstuhl davon schieben und Christo blieb alleine auf dem Friedhof zurück. Es brachte ihn zum Nachdenken
Er musste nach Hause gehen um einige Dinge zu klären, es war Zeit sich mit David und seiner Mutter zu versöhnen.
Seit Jeromé Christo kannte hatte er ihn selten mit einem Mädchen geredet geschweige denn angsehen und diesen Zustand wollte Jeromé schnellst möglich ändern, schließlich hatte gerade er einen Ruf zu verlieren.
Am Samstagabend organisierte Jeromé ohne Christo´s Wissen eine Zimmerparty um die Auswahl zu haben waren, die Mädchen waren in der Mehrzahl. Zwar war Jeromé zwei Jahre älter, aber bestimmt nicht klüger. Christo unterhielt sich natürlich mit den Mädchen, und eine nach der nächsten fand ihn einfach nur süß, aber mit keiner fing er etwas an, ganz im Gegensatz zu Jeromé, der eine nach der Nächsten abcheckte. Er glaubte schon es gäbe bald keine Hoffnung mehr für Christo als die Mädchen sich um Christo versammelten, lauschten und aufgewühlt schnatterten, sie wollten ihn alle nur trösten. Sie waren hin und weg von einer von Christos Geschichten selbst Jeromes Kussfreundin. Die wenigen Jungs die es gegeben hatte, verflüchtigten sich nach und nach.
„Und was ist aus ihnen geworden?“, fragte Sandy und fünf Mädchen alle im Nachthemd oder Pyjamer saßen da und wollten nur sein Bestes.
„Sie sind ertrunken in einer stürmischen Nacht. Sie dachten sie hatten die schwersten Zeiten überwunden, wenn sie gewußt hätten was sie da draußen erwartete hätten sie diesen Schritt nie getan!“
„Die Geschichte ist wahr?“, sie wollten alles wissen.Eine Diskussion lief an
„Nein, sowas gibst doch nicht!“ , sagte eine Andere.
„Kann doch sein!“
„Einen Moment!“ Christo holte zwei Bilder in Taschenformat aus seinem Schreibtisch, sie waren eingerahmt. Jerome fühlte sich recht sicher aber sechs Mädchen schienen doch zufiel Lärm zu fabrizieren.
„Die ist echt wahr?“ Sie sahen Christo an.
„Unfassbar!“ Einige begannen zu weinen als sie die glücklichen Bilder sahen. Das Boot sahaus wie er es beschrieben hatte.
„Dieser kleine Junge da der ist ertrunken, ebenso die Eltern ... und das Mädchen ... ikeiner hat überlebt. Ihr wolltet die Geschichte hören, ich hab euch gewarnt!“
„Ich hab von so einem Unfall vor ein paar Monaten gehört!“
„Kann nicht sein!“ In diesem Moment sprang die Tür auf und alle fuhren erschrocken zusammen.
Zimmerkontrolle und niemand hatte sie gewarnt. Mit verheulten Augen verliessen die Mädchen das Zimmer und Jeromé schien der einzige Übeltäter und bekam einen Verweis.
Trotzdem sollten sich beide am Montag vor dem Schülergericht einfinden. Die Stimmen der Mädchen verstummten auf dem Flur. Jeromé nahm sich die Bilder vor und stellte Christo zur Rede.
„Das auf dem Bild , bist doch du. Zwar etwas zu fett geraten, etwas altmodisch , aber eindeutig du! Das denen das nicht aufgefallen ist.“ Jeromé fand es nicht schwer Christo zu erkennen und das strahlende Gesicht von Joanie hatte sich kaum verändert, von ihr hatte Christo ein großes Bild neben seinem Bett. Christo´s Vater kannte er ebenfalls, aber der Mann auf dem Bild war ein Fremder. Zusammen hätten sie eine glückliche Familie sein können.Alles von der Geschichte hatte Jeromé nicht mitbekommen, doch eins stand fest, wenn Christo gewollt hätte, dann hätte er jedes Mädchen haben können, er konnte sie um den kleinen Finger wickeln und das hies das er kein Kostverechter war.
„Jap!“ Christo drehte Jeromé den Rücken zu, er wollte nach dem langen Abend nur noch schlafen.
Jeromé und Christo sollten dem neuen Hausmeister bei der Einweisung in seine Aufgaben helfen. Aber Jeromé hielt nicht viel von seiner Strafe und seilte sich früh ab und machte es Christo umso schwerer.
Joanie
Laurent hatte die Adresse auf dem Briefumschlag, nach langer Suche endlich gefunden, nur im Block wohnten mehr als zwanzig Parteien. Beim vierten Versuch schien er einen Treffer zu landen. Kim stand an der Tür und lies Laurent ein.
„Sie sind also Christo´s Vater?“ Sie hielt ihn eher für seinen Großvater, aber eine Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war sichtlich vorhanden.
“Kommen sie doch herein?!“
„Sie müssen Kim sein! Sie kennen Christo?“
„Kennen ist übertrieben! Ich hab viel von ihm gehört und ihn paar Mal gesehen.“
„Und Joanie ist wirklich hier, ich bin nur einer Vermutung nachgegangen!“
„Kommen sie rein, sie schläft hinterem im Zimmer, sie können sich gerne setzen! Ich hole sie. Ich denke sie haben eine Menge zu besprechen.“
„Sie sehen aus als wollten sie etwas wichtiges erledigen.“
„Tja ich bin immer unterwegs... und das hier machen sie lieber alleine.“
„Wegen Joanie ... ich ...!“
„Joanie , Schatz ah du bist wach da ist Besuch für dich!“
„Hei Kleine!“ Laurent sah sich in dem kleinen Zimmer um, auf dem Nachttisch war ein aktuelles Bild von ihr und Christo. Sie grinsten beide frech auf ihre Art in die Kamera, es war auf der Bahnhofseingangshalle.
„Dich hab ich als letztes hier erwartet!“ In diesem Moment war nicht nur sie überrascht.
„Du hast es mir ja nicht gerade einfach gemacht dich zu finden!... Ich dachte wir reden über Geldangelegenheiten. Nachträglich alles gute zum Geburtstag!“
Überwältigend war es schon. Joanie war schwanger und schon recht weit wie er fand. Sie blieb auf dem Stuhl sitzen und Laurent umarmte sie : „Wie ich sehe geht’s dir sehr gut?“
„Es könnte besser sein!“
„Du hast die Schule geschafft!“ Es war schwer für ihn seinen Blick abzuwenden und blätterte nach Unterlagen.
„Mit Auszeichnung! Hier!“
„Ich wollte mich längst bei dir melden, aber was sollte ich sagen ...“
„Ein Baby ! Du kriegst ein Baby!“ Der Schock in Laurent´s Gesicht wich der Freude.
„Wie lange wolltest du noch die Luft anhalten!“
„Bist du noch mit deinem Freund zusammen? Du hast alles abgebroch aber Christo wollte nicht das ich nach dir suche.“
„Ja mein Freund und ich wir sind glücklich. Schließlich war es ein Wunschkind... nicht nur von meiner Seite.“
„Uh ... eine Überraschung ehrlich... und was für eine...“ Laurent musste sie nochmal in den Arm nehmen.
„Frag mich erst, das es sofort klappt wer rechnet schon damit ...“
„Darf ich mal anfassen?“
„Na klar!“
„Und hast du es schon Christo gesagt? Ich wette drauf schließlich seid ihr ja seid ewigen Zeiten ein Herz und eine Seele.“
„Ist alles nicht so einfach. Da ist noch viel was wir klären müssen!“
„Ich bin nur wegen deinem Geld gekommen, wie und wo du leben willst ist letztendlich deine Entscheidung, aber ich war enttäuscht weil ich gedacht habe unsere Beziehung zueinder hätte sich geändert, du bist ein wichtiger Teil von meinem Leben, allein schon weil du mich so sehr an deiine Eltern erinnerst ... und dann das. Es gibt kein Grund sich zu schämen oder deswegen weg zu laufen. Ich habe es deinem Veter versprochen...“
„Christo hat mich angehalten dir nichts zu sagen, aber nun würde ich das Baby gerne zu Hause bei meiner Familie kriegen!“ Laurent hielt sie noch fester im Arm, er strahlte eine Sicherheit aus der sie vertraute.
„Was machst du nur für Sachen? Tu uns diese Unsicherheit nie wieder an, hörst du. Wir haben dich alle viel zu gerne. ... Dann lernen wir ja endlich deinen Freund kennen!“
„Ich denke schon ...“
„Eigentlich konnten wir doch immer gut reden, warum hast du dich mir nicht anvertraut?“
„Stellst du auch einfache Fragen? Darüber das es nicht leicht wird, bin ich mir im klaren! Es ist meine Sache! … ich brauchte Abstand von euch“
„Ich mag dich und ... wie weit bist du?“
„Ein paar Tage noch!“
„Sicher das da nur ein Baby drin ist?“
„Laut dem Arzt, jaa .“
„Ich hab mir wirklich Sorgen um dich gemacht, so ein vieraugen Gespräch ist doch was anderes. David und Pauline sind da, sie besuchen uns jetzt fast jedes Wochenende an dem sie es schaffen. Ist eben etwas einsam zur Zeit... umso weniger versteh ich den Jungen ...“
„Es wird alles gut! Alles ... sei nicht böse mit Christo!“
„Wenn ich ihn das nächste Mal frage, ob er weis wo du bist hat er mich nicht an zu lügen.“
„Er wollte nur mein Bestes.“
„Ja klar, er will dich am liebsten ganz für sich, hab ich manchmal das Gefühl!“
„Wirklich? Vielleicht liegst du da richtig.“
„Ich besuche ihn heute, willst du mit ?“
„Gerne!“
Am späten Nachmittag trafen sie im Sportinternat ein. Laurent suchte Trainer Böttcher auf der Christo aus dem Wasser fischte.
Joanie wartete im Wagen, über zwei Monate hatten sie sich nicht mehr gesehen.
Laurent beobachtete sie aus der Ferne und eines hatte er über all die Jahre gelernt, Körpersprache zu deuten und es wurde immer offensichtlicher, das er es erst jetzt begriff, das sie ihn belogen hatten.
„Du hier und dann noch mit meinem Pa ... ich dachte...“
„Kleine Planänderung!“
„Wie bitte?“ Sie suchten sich ein ruhiges Fleckchen ein paar Meter entfernt. Christo packte sie und zog sie am Arm.
„Ich will das Kind zu Hause kriegen, bei deinen Eltern!“
„Ich dachte wir hatten einen Deal und halten sie da raus?“
„Christo deine Eltern mögen mich, ...“
„Ja sie sind meine Eltern. Willst du alles auffliegen lassen, dann wird sich nie etwas ändern. Sie werden uns nicht anders wie früher behandeln und darauf will und werde ich mich nie wieder einlassen Jo!“
„Aber Laurent steht bestimmt hinter mir. Lass uns nicht streiten!“
„Sie werden es raus kriegen und sie werden verhindern das wir uns nie wieder sehen! Willst du das?“
„Nicht wenn wir es nicht zulassen, schließlich verbindet uns etwas ... ich glaube das wir es deinem Vater sagen können, aber ich denke er ahnt es schon längst. Er versteht es, die Gründe meine ich!“
„Das kann keiner Jo!“
„Du benimmst dich wie ein verzogenes kleines Balk!“
„Und du bist besser ? Warum schleppst du ihn hier an! Unser Plan Jo.“ Laurent beobachtete sie mit strengem Blick immer wieder war da dieses eigenartige Gefühl.
„Ist Bullshit, hast du ernsthaft geglaubt es funktioniert, er hat mich gefunden... und er steht hinter mir... er hat es versprochen ...Ich werde ..., wir werden es ihm sagen ... heute noch!“
„Joanie! Nein.“ Er griff fest nach ihren Händen. „Halt den Mund!“
„Nein! Ich hab es satt! Was haben wir davon, deine Familie, die dich so dermaßen liebt, werden wir so schnell nicht los und ich hab keine! Ich gehöre zu dir wie du zu ihnen. Und du verbietest ihnen mich zu lieben.“
„Ich hab Angst um dich ... und am Ende liebst du mich doch mehr als du zugeben willst und wir sind nicht nur Freunde die einen Pakt geschlossen haben!“
„Ich brauch dich ...und Laurent wird uns helfen bestimmt.... Mäusezähnchen!“
„Was macht dich so sicher?“ Waren seine Zweifel berechtigt.
„So gut er konnte hatte er mich immer unterstützt und nie belogen.“
„Nie belogen, mich schon, nie hätte ich zugelassen das du weg gehst ... auf unser Kind freue ich mich dermaßen, dass glaubst du nicht und wenn es erst Mal gesund auf der Welt ist ... „ Er sah sie schmachtend an, ging auf die Knie, die Welt um ihn herum verschwand. Erst legte er seine Hände und dann seinen Kopf auf den großen runden Bauch um zu lauschen. „Ich bin nur so wütent in letzter Zeit, weil ich nicht von dir vergessen werden will. Du entscheidest und jeder muss springen. Und nun soll ich meinem Vater von heute auf morgen die Wahrheit sagen und es als wahre Liebe verkaufen.“ Sie streichelte seinen nassen Kopf.
„Wir können ihm vertrauen!“
„Er wird enttäuscht sein und es nicht verstehen!“ Er sah zu Laurent, als wollte er versuchen seine Gedanken zu lesen und blickte berührt weg. „Und wenn er es ahnt ... ist es nicht gerade leichter für mich!“
„Die ganze Zeit über starrt er uns schon an!“
„Gehen wir woanders hin!“
„Wir müssen nur zusammenhalten und das ist doch das wichtigste Chris!“
„Auf welches Abenteuer haben wir uns nur eingelassen...“
„Deine Familie ist alles was ich hab ... und du bist alles was von meiner Familie übrig ist!“
„Nein Joanie ... ich kann nicht ... die werden mich killen.“ Er kam der Überzeugung nahe es bei dem zu belassen wie es war.
„Warum diese Angst?“
„Ich liebe dich ... wie du sagst ... irgendwie ... gehörst du ... nur zu mir!“ Er nahm sie an die Hand.
Laurent
Laurent sah es, wie hatte er nur so blind sein können, vieles aus den vergangenen Jahren schoss ihm durch den Kopf, aber vorallem der Zeitpunkt an dem sie Joanie Christo weggenommen hatten. Joanie kam nicht zurück, nicht wegen ihm oder seiner Frau, nein sie kam ganz alleine wegen Christo nach Hause. Sie hatte gesagt das sie glücklich sei, aber jetzt bei Christo sah sie auch aus als würde sie es sein. Nie wieder, seit damals hatte sie so offen gesprochen, denn Christo war jedem Gespräch aus dem Weg gegangen.
„Was habt ihr bestellt?“ Sie hatten ein Café in der Stadt aufgesucht. Laurent setzte sich zu ihnen und legte seinen Mantel über einen Stuhl in seiner Nähe ab.
„Tee und etwas zu Essen, schließlich habt ihr noch eine lange Fahrt vor euch!“
„Und was habt ihr so gemacht?“
„Geredet!“ Christo versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten, aber sein strahlendes aufgesetztes Grinsen war nur schwer zu verbergen. Trotz oder gerade wegen ihrer Sturheit mochte er Joanie so sehr. Auch wenn Streit in der Luft lag, geschah nichts. „War auch wirklich nötig , nur gebracht hat´s am Ende nichts!“ Christo Lächeln verschwand kurz, sie würde es doch nicht etwa wagen. Er wich ihrem Blick aus zu Laurent.
„Papa ... Joanie hat gesagt ich darf einen Namen für ihr Baby aussuchen!“
„Tja wenn er schon nicht dabei sein kann!“ Joanie hatte nie mehr erwartet, aber sie war sich auch über Christo´s Ängste im Klaren.
„Das werden wir sehen ... du wärst doch sicherlich gerne da wenn es soweit ist!“
„Ja ... aber wir haben im Moment einen sehr straffen Zeitplan ...“
„Ich hab mit deinem Trainer gesprochen ...“
„Was hast du ihm erzählt ...“ Er war verwundert.
„Was glaubst du denn? ... Die Wahrheit ... Familienangelegenheiten ... Joanie gehört doch zu uns oder ... ich denke wenn es soweit ist wirst du dabei sein und wehe dir nicht ...“ Laurent bestellte seinen Kaffee aber Christo schwieg weiter.
Er umarmte Christo, verwirrt blickte er ihn an, damit hatte er nicht gerechnet, aber es fühlte sich gut an. Die letzte Umarmung dieser Art war Monate her, seit dem waren solche Momente selten. Christo lächelte missmutig.
„Stell bloß nichts an!“ Christo küßte Joanie vorsichtig auf die Wange.
„Werd ich nicht!“
„Mach nur weiter so. Ich brauch dich wehe du verlässt mich!“
„Hey ich werde Vater!“ , flüsterte er ihr in Ohr und Joanie stieg in Laurent´s Wagen.
„Christo sag auf wiedersehen!“
„Aufwiedersehen Pa! Ich meine Aufwiedersehen Vater!“ Es war witzig, weil er ihn sonst nur Pa oder Papa nannte und dabei umso ernster blieb.
„Ich bin stolz auf dich!“
„Das weis ich! Fahrt schon los. Ihr seid schon spät genug dran, bring sie vorsichtig nach Hause Pa!“
„Wir sehen uns Junge! Ich liebe dich . Pass auf dich auf!“
Timm fing Christo ab.
„Dein Vater war hier ?“
„Ja zusammen mit Joanie!“
„Ich hätte ihn gerne gesprochen!“
„Ein ander Mal... Joanie kommt zu mir zurück!“ Er lächelte wie lange nicht mehr.
„Dann wird sie dich jetzt öfter besuchen?“
„Das hoffe ich!“
„Schwer verliebt wie mir scheint!“
„Wer ?“
„Du!“
„Im Moment ist alles nur so einfach ... aber es wird nicht immer so sein!“ Er glaube sich sicher.
Auf der Heimfahrt herrschte Stille. Joanie fiel es schwer noch länger zu leugnen und zu lügen, wo er so zu ihr stand. Es war doch wie sie gesagt hatte. Diese Familie war ihre. Recht schaffend war es nicht was hier vor sich ging.
„Ist nicht leicht!“ Laurent verzichtete schon die Zeit über sich eine Zigarette an zu zünden.
„Was?“
„Du brauchst mir nichts mehr vormachen. Sag einfach nur ja oder nein!“
„Laurent lass es bitte!“
„Du weißt nicht wie es ist. Was meint er damit kannst du es mir erklären?“
„Nein!“ Draußen zogen die Kieferbäume vorüber, sie waren in heimischen Gefilden.
„Als du uns verlassen musstest hat sich Christo stark verändert. Man konnte wenig mit ihm reden, noch weniger wie vorher. Mit der Zeit nahm dieses Verhalten wieder ab, aber er war und ist vielleicht auch heute noch wütend auf uns. Jedenfalls machte er weniger Ärger. Durch dich war er ausgelastet und er hatte viel zu tun als sich um andere Dinge zu scheren ... Aber ich hab gedacht alles richtig zu machen.“
„David ist der Meinung ihr lasst ihm zu viele Freiheiten!“
„Und du? Wie ist deine Meinung?“
„Manchmal ist es zu viel,... vieles wollt ihr nicht sehen. Jetzt im Internat ist es besser geworden! Ihr freut euch auf ihn wenn ihr ihn besucht und dieser grosse Erwartungsdruck von euch ist nicht mehr da.“
„Wie lange hattet ihr Kontakt? Die ganze Zeit über?“ Für Laurent fügte sich ein Puzzel zusammen.
„Eines Tages stand er wie du plötzlich vor Kim´s Tür, ich hab ihn nicht erwartet und hatte auch nicht vor ihn zu sehen!“
„Es mag jetzt ein komische Frage sein aber ... läuft das was zwischen euch beiden?“
„Was glaubst du?“
„Ich denke das Fehler gemacht wurden auch von meiner Seite, das gebe ich zu aber nun klär mich auf, so das ich es verstehe....“
„Christo ist nicht wie andere!“
„Ich weis. Klar sehe ich das er anders ist als David. Und David ist nicht mit Mark oder Ben zu vergleichen, weil jeder von ihnen individuell ist und du auf deine Art ja auch!“
„Dir wird es nicht gefallen ... Unsere Beziehung zueinander hat sich verändert!“
„Erst seit ein paar Wochen oder sind es sogar Monate?“
„Christo ist nun schon knapp ein Jahr mein fester Freund!“ Sie schnappte schnell nach Luft und ihr Blick verflüchtigte sich aus dem Fenster. „Verurteilst du mich?“ Laurent fuhr rechts ran sie gab es zu und beschönigte nichts .
„Ein Jahr ...Das ist jetzt nicht dein Ernst ... Joanie ... das ist euer Kind?“ Es war härter für ihn als vermutet und das lange Schweigen war trügerisch.
„Er wird nichts zu euch sagen, er hat Angst!“
„Und du nicht, wie ich sehe ... das ihr euch küsst war mir schon lange klar, aber von küssen wird man nicht schwanger.“ Laurent überraschte es das diese Beziehung überhaupt funktionierte, es war ihr gemeinsames Baby.
„Nein, er sagt ständig er liebt mich, doch schon sein ganzes Leben lang, aber nur er weis ob es echt ist.“
„Er hättte mir doch gesagt wenn was gewesen wäre...“
„... ich denke er wußte es , noch bevor ich überhaupt eine Ahnung hatte, aber dieses kleine Mädchen ist unser Wunschkind und sie wird auch nie was anderes von uns hören!“
„Ein Anderer war nie im Spiel?“
„Es gab nur Christo! ...“
„Ich kann nicht glauben, einmal sag Ben die Wahrheit und ich glaube ihm nicht, zu abwägig ist das ganze. Nie hätte ich euch was ernsthaftes zu getraut, es war Schwärmerei und die Realität ist umso ernüchternder und ja ich bin enttäuscht vor allem von dir...“
„Ist deine Meinung, Christo ist kein Unschuldslämmchen auch wenn du ihn so siehst.“ Sie hatte recht.„ Wirst du mir Christo reden?“
„Er muss den Anfang machen!“ Es konnte also noch länger andauern und nichts war geklärt.
David war alles andere als erfreut als Joanie vor ihm stand und doch gab es Gesprächsbedarf aber die Männer liesen die Frauen unter sich und begaben sich auf die Terasse des Hauses. David entzündete den Kamin und Laurent paffte sein Pfeife.
„Du hast Joanie gefunden!“ Viel sprachen sie nicht.
„Kein Wort hast du mir gesagt!“
„Es war nicht sicher, was meint Christo...“
„Er ignoriert alles und glaubt das alles gut wird, aber seine Sorgen fangen erst an!“
„Nun bist du auch den letzten von uns los...“
„Kein schönes Gefühl!“
Eher zufällig bekam Laurent das Gespräch am späteren Abend von David und Joanie in der Küche mit. Es zeigte sich wie sehr sie doch alle aneinander hingen. Sie hatten so vieles Falsch gemacht, doch bestärkten Laurents Reden die Brüder in ihrem Zusammenhalt.
„Wow deine Sommergrippe war die so schlimm?“ Sie staunte nicht schlecht als er ihr altes Zimmer betrat.
„David?“
„Warum bist du weg? Hab ich dir solche Angst gemacht?“ Noch war er freundlich.
„Es ist zu spät um mir eine Standpauke zu halten, das hat dein Vater nämlich schon getan!“
„Wie?“
„Ben hat die Gummies gelöchert als kleines Abschiedsgeschenk und Christo kam das gelegen und ich bade es nun aus!“
„Das hat er nicht? Benny dieser kleine Feigling! Kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich ihn in die Finger kriege ... aber Du hast dich auf meinen kleinen Bruder eingelassen und das ist doch krank, wenn nicht du es wärst, du wolltest ihn ja schon vom ersten Tag an für dich. Nun hast du es geschafft.“
„Quatsch!“
„Frauen ihr seid verschlagen, provoziert uns und tut so als könntet ihr kein Haar krümmen. Du hast ihn gar nicht mehr losgelassen! Und nun werdet ihr erwachsen und ihr habt eure Kindliche Unschuld verloren! Also können wir auch erwachsen drüber reden. Es gibt viele Möglichkeiten und ihr seid so dumm. Aber du hast dich ja von Anfang an eingeschmeichelt. “
„Wegmachen das kam nie in Frage!“ Sie redeten aneinander vorbei.
„Warum bist du zurück du hättest bleiben sollen wo du warst! Wo auch immer das ist.“
„Laurent hat mich gefunden und ich ...“
„Ich weis es gibt ein nächstes Mal und dann bleibst du weg und du lässt die Finger von Chris. Verstanden?“
„Und du, deine Frau hast du bestimmt nicht das erste Mal betrogen, weis sie es jetzt, duldet sie es?“
„Unfaire Mittel bist du soweit unten?“ David. „Warum ein Kind warum jetzt schon! Ihr seid so jung!“
„Christo gibt nicht auf, wenn er es will macht er weiter und weiter und weiter. Er ist nicht mehr der kleine liebe Sohn von einem auf den anderen Moment ist er ein unbarmherziger Egoist und hinterher, wenn es zu spät ist, tut es ihn Leid. Er schlimmer geworden als ich es erwartet hatte und denkst du ich seh zu wie er sich sein Leben versaut. Dein Bruder hat Dinge getan auf die er nicht stolz sein dürfte und ihr alle habt doch keine Ahnung. Bis er das erkennt, das er das Problem ist wollte ich bei ihm sein, aber ich hab mich verliebt und das war für mich eine viel grössere Überraschung gewesen! Dein Vater weis von uns, so schlimm war es gar nicht und Chris muss das auch erkennen.“
„Vater ist keineswegs das Problem , sondern Mutter!“
„Wie war das mit euch damals als ihr Tommy erwartet habt!“
„Kein Zucker schlecken!“
„Pauline hat mal hin und wieder was angedeutet!“
„Meine Mutter für sie ist es schwer andere Frauen zu akzeptieren, besonders wenn sie es auf ihr Söhne abgesehen haben! Oder warum glaubst du hat Mark noch keine gefunden, die ihn aus seinem selbsterlegten Gefängdis befreit!“
„Er ist zu schüchtern, wird schon, aber er liebt auch seinen Job!“
„Ben ist die Ausnahme! Mutter weis was auch kommt, ihn hat sie sicher im warmen Nest, weil er es ist der die Frauen sitzen läßt!Sie brauch nur...“
„Verstehe deshalb ist es immer was anderes mit ihm.“
„Erfasst, ich denke bevor ich auf Pauline traf war ich, ein noch übleres Kaliber als Ben heute ist!“
„Du so ein Charakterloses Schwein ... ja wenn ich bedenke das ich dich erwischt hab!“
„Hhm vergiss das endlich, Pauline weis nichs und es soll auch dabei bleiben so langsam stell ich fest was der Kleine an dir mag. Du sagst zwar nein, nein, nein und dann erst jein und ja, so ist es mit allen deinen Entscheidungen... Bekanntmachung ich weis du stehst auf Softies!“
„Nur wenn sie so süß sind wie du!“
„Geb´s zu eigendlich hast du Christo nur genommen weil du mich nicht haben konntest?“
„So ganz schön überheblich von dir , das zu denken... Du hast dich verändert, was auch immer vorgefallen ist, bist du zu einem der größten Arschlöcher die ich kenne mutiert!“
„Joanie ehrlich, ... ich und kennen uns jetzt fast zwanzig Jahre Pauline. und sie war das einzige Mädchen von allen den, mit denen ich ausgegangen bin was sich gegen Mutter auflehnte und das war mein Glück. Sie kam mit Pauline nicht zurecht . Sie haben sich gestritten und Mutter hat intregriert. Fast hätte sie unsere damalige Beziehung zerstört aber meine Frau hatte es nicht zugelassen und Vater ... noch heute bin ihm dafür dankbar das er Mutter zurück gehalten hat und mir den Kopf gewaschen hat. Ich bewundere ihn schon alleine dafür das er es mit so einer Frau ausgehalten kann.“
„Tja vielleicht sieht er etwas in ihr was wir nur erahnen können!“
„Naja wie dem auch sei Mutter musste mit Pauli klar kommen um mich nicht zu verlieren. Dann haben wir geheiratet und sind weggezogen!“
„Und sie hat sich auf Mark und Ben gestürtzt!“
„Bei Marks Beziehungen konnte sie weniger mitreden, bei ihm gab es vielleicht ein zwei Mädchen die ihm gefallen haben könnten, aber Mark ist da eher schon etwas eigen. Naja und Christo, weil dein Vater viel in der gemeinsamen Firma zu sagen hatte, denke ich hatte Christo es sogar etwas leichter wie Ben, auch wenn es oft nicht so rüber kommt.“
„Leichter in welchem Sinn?“
„Dadurch das er fast nur noch bei euch war, ist er doch recht unabhängig gegenüber unseren Eltern gewesen. Mutter kümmerte sich mehr um Ben und naja und ihr habt eben noch keine Gefahr dargestellt!“
„Vanessa mochte deine Mutter doch?“
„Es geht hier nur um Mädchen, die ihr die Jungs wegnehmen können! Bei Christo sieht sie es noch nicht, weil sie denkt das das Schwimmen für ihn wichtiger ist. ... aber es war nur ein Schritt weiter um von hier weg zu kommen hab ich nicht recht ...“ Er blickte Joanie an und kannte die Antwort: „Dort gibt es Anerkennung, aber nur durch Leistung und die kann man nur bringen wenn man nichts anderes im Kopf hat.“
„So hat sie also ihre Waffen in noch in der Kammer gelassen oder er ist ihr egal aber das glaube ich nicht?“
„Und du bist nicht besser, nimmst dir auch was du willst. Darin seid ihr euch ähnlich!“
„Glaubst das wenn sie es rauskriegt ... das mit Chris und mir ... das es zu spät ist ... das ...sie?...“
„Keine Ahnung, ich weis nicht! Nach meiner Erfahrung ... werdet ihr wenn ihr euch überwindet ... es sehr schwer haben ... es muss nicht so sein ... du kannst auch einfach gehen und ... aber auch wenn du bleibst hast du meine Unterstützung ... hhm was willst du?“
„Hey als wir heute hier ankamen hat Maria sich doch sehr für mich gefreut. Es war echt!“ Aber es war nicht überzeugend „Und ich kann mein Kind sogar hier kriegen!“
„Natürlich sie hat sich auch auf Tommy gefreut, sie liebt ihn auch ohne Frage, aber mit Pauli, da ist es mit ihr so eine Sache.“
„Laurent ist ja noch da, es ist nicht alles verloren!“
„Der Notnagel, aber damit darfst du nicht rechnen ... wann ist es nun soweit?“
„Ein paar Tage schätze ich. Christo will versuchen da zu sein wenn es soweit ist!“
„Oh wenn er das wirklich vor hat wird er deine schrecklichste Seite kennen lernen. Tolle Idee verschreck mir nur den Kleinen!“
„So schlimm?“
„Nein ganz und gar nicht. Ich wollte dir keine Angst machen... Es muss schließlich irgendwann raus und es wird so oder so kommen!“ Er griff nach ihrer Hand.
„Gott weiß wie? Ich will niccht mehr das er mich so sieht ... wenn ich ihm den Hals umdrehen ich kann...“
„Du wirst an anderes denken als an Chrissy das versprech ich dir!“ Er ärgerte sie zu gerne oder war er nur froh sie lebendig vor sich zu haben. David drückte Joanie fest an sich, die Wärme tat gut: „Ihr könnt rummachen, dann müsst ihr auch da durch und du wirst so froh sein wenn du deine Wut an ihm auslassen kannst und dann habt ihr das schönste Geschenk auf dieser Welt!“ Wieder griff er nach Joanies Bauch. David war schon ein erwachsener Mann und Christo war davon noch weit entfernt, die Reife hatte er nicht ebenso wenig wie Joanie. Es war zu früh. Aber Joanie sah in ihm so wie den Rest der Angehörigen von Christo ihre Familie.
„Es geht hoch her da drin!“
„David!“
„Ja?“
„Danke das du da bist!“
"Danke das du da bist. Niemand sagt mir so direkt die Wahrheit, das vermisse ich, aber du weist auch Besuch stinkt nach drei Tagen. Hey ich werde O ... Onkel, ich will endlich wissen wie das ist!“ David verlies die Küche und bemerkte Laurent im Flur , der so tat als ob er etwas suchte.
Spät am Abend telefonierte Joanie noch über eine Stunde, die nächsten Tage wollte sie mit David und Pauline verbringen.
Jerome bekam Christos unruhigen Traum mit. Er erwachte schweißgebadet, mit trockenem Mund und obwohl er nur zwei Stunden geschlafen hatte, kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. Der Versuch weiter zu schlafen brachte nichts.
Seine schlechte Laune weitete sich aus und er tat was er Wochen nicht getan hatte, er schlich sich in die Schwimmhalle. Draußen setzte dichtes Schneetreiben ein, als Böttcher ihn bemerkte, schwamm er gerade seine vierte Runde, er schwamm im Dunkeln nicht um irgend eine Bestzeit, es beschäftigte ihn etwas nur eine, Joanie.
„Christo noch ´ne halbe Stunde dann bist du verschwunden!“ Böttcher setzte sich in eine der Liegen am Beckenrand und schloss die Augen. Diese Musik vom Band lies Niemanden kalt, es war eine unbekannte Stimme nur von einer Gitarre begleitet. Zwei Stunden späer gingen die Lichter aus.
David war in einen Stau geraten, weshalb er sich verspätete und nun nicht mehr viel Zeit blieb. Ausser Atem stand er am Morgen vorm Internat und platzte in Christos Zimmer, sehr überraschend.
„Zieh dich an! Christo!“ Er ging an seinen Schrank und suchte gute Sachen raus.
„Hey man verdammt, mach das Licht aus.“ Jerome versteckte seinen Kopf unter dem Kissen, er war schlaftrunken, wie Christo.
„Warum bist du hier?“ Er war leicht verwirrt aus dem Schlaf gerissen und schwankte.
„Joanie ... es ist soweit ... das Baby kommt!“, flüsterte er ihm zu und reichte Christo sein Shirt und eine Hose.
„Jetzt das kann nicht sein, ist doch viel zu früh!“
„Wann hast du es denn erwartet?“
„Weis nicht, in zwei Tagen!“
„Könnt ihr draußen Quatschen und macht das Licht aus, man ich muss bald aufstehen!“
„Oh ein Geburtstagsgeschenk ... naja ich bezweifle das es so lange dauern wird!“
„Okay, okay lass mich bloß noch schnell was einpacken!“ Den kleinen Hasen unter seinem Kopfkissen durfte er nicht vergessen. Jerome wurde munter.
„Ist irgendwas passiert? Man Alter wir haben nachher Training!“
„Sag Böttcher ich ruf ihn an!“
„Joki man du kannst dir so ´ne Ausreisser nicht mehr leisten, das wird diesmal zu viel sein!“
„Keine Sorge, ich komm schon durch!“
„Hhm du weist was du tust!“
„Das was mir wichtig ist schätze ich!“ Er blickte zu David, der schwieg.
„Aus einem Grund bist du noch hier ...“
„Egal ... !“ David schnappte sich Christos Arm : „Komm das wird nicht ewig dauern!“
„Joki !“
„Ich bin spätestens am Montag zurück da kannst du drauf wetten! Dann erzähl ich dir alles Alter! Mach dir keine Sorgen und behalt´s für dich... ich klär das und du weißt von nichts. “
Auf der Fahrt zum entfernten Krankenhaus sprachen sie kaum, es war symptomatisch. Ob Christo oder Joanie, sie hatten beide Angst es aus zu sprechen. Etwas Falsch zu machen oder viel zu übertrieben zu handeln, in dieser Hinsicht schienen sie eins und doch waren sie jeder für sich so verschieden.
„Ihr habt das wirklich durchgezogen... Respekt!“
„Du lügst mich an genau wie Papa und immer wieder sperrt ihr mich aus und schweigt sobald ich da bin, also David wie fühlt es sich an?“
„Beantworte mir eine Frage. Ist sie es wenigstens Wert! Sie wird immer wieder davon laufen und du wirst mehr Schmerzen erfahren als du ertragen kannst.“
„Sie ist nur wegen mir zurück gekommen und wenn sie wieder geht, na schön ich warte denn sie kommt zurück.“
„In eurem schönen Plan habt ihr vergessen, das Kinder euch nie vergessen lassen und euch ewig an eure Fehler erinnern werden, wenn ihr sie verkorkst! Was ich sagen will dieses Kind ist wichtiger als ihr Beide.“
„Wie weit ist es!“ Christos Hände waren schweißnass und zitterten.
„Noch rechtzeitig!“ Laurent wartete. „Pauline ist da drin und ich denke sie wird ihren Platz gerne für dich räumen!“
„Ich soll da rein, das ist doch gar nicht …!“
„Guck dir an was ihr angerichtet habt, ob ihr euch das wieder so einfach machen wollt!“
„Papa ich ... ich wollte es so! Alles! Sie soll bei mir bleiben für immer...“ Er blickte ihn an und Laurent schob ihn dahin wo er hin gehörte.
„Heute Morgen machst du alles was sie will ohne wenn und aber !“
„Du siehst nicht aus als wolltest du bleiben?“
„Das ist nicht meine Sache und du bleibst ja sicherlich und hältst uns auf dem Laufenden!“
„Jo hat nur noch dich!“
„Ich dachte du wüßtest längst wie sie tickt?“ Es war ein Traum, der Morgen graute, sie zu halten, ihre Natur lies es nicht zu und Christo würde es eines Tages umso härter zu spüren bekommen.
Irgendwie konnte Joanie wie ein Stein schlafen und das kleine Mädchen, tat es ihr gleich. Christos Pulsfrequenz war hoch und von Müdigkeit keine Spur.
„Es ist so unwirklich!“ Christo hielt Amelie im Arm und war stolz. Seine Stimme war ruhig, wie immer wenn er Ärger vermeiden wollte..
„So klein und verletzlich wart ihr alle.“ David stand neben ihm.
„Schwer vor zu stellen!“ Er hob sie hoch und blickte in ihr kleines zerknautschtes Gesicht. „Gibt es was schöneres?“ Amelie öffnete ein kleines bisschen die Augen und Christos Aufregung war kaum zu überhören, so laut klopfte sein Herz. Er war frisch verliebt.
„Schon eine Ahnung wie ihr es demnächst regelt?“
„Joanie wird mit ihr zu Kim gehen. So ist es am Besten für uns alle!“
„Mit dem Baby?“
„Natürlich. Ich hab keine Zeit geschweige denn Ahnung was ich machen soll!“ Für Christo war es selbstverständlich das sie die Frau um die Belange der Kinder zu Kümmern hatte.
„Ihr ... Joanie weis doch genauso viel wie du ...“
„Und was ist mit Pauline und dir... du arbeitest auch und sie bleibt zu Hause!“
„Unsere Situation ist doch anders wie eure!“
„Wenn es nach mir gehen würde, ich wollte sie lieber heute als morgen in meiner Nähe haben. Aber ihre Freihheit kann ich ihr nicht wegnehmen.“
„Du liebst sie? Doch jetzt gibt’s noch das Würmchen!“
„Ich brauche sie, auch wenn wir uns kaum sehen. Ich will sie nie mehr loslassen oder ohne sie leben müssen. Sie kann gemein sein, herrisch und irgendwie steh ich drauf!“ Verschmilzt hielt er sich die Augen zu.
Christo wollte im Krankenhaus bleiben bis Joanie entlassen werden würde, bis dahin wären es noch ein paar Stunden aber er blieb. Mittlerweile hatte Joanie auch die kle ine Zimmergenossin bekommen.
Die Kleine hielt beide wach und Christo bekam sein Mädchen in die Hand gelegt. Er wußte nicht mal wie man sie richtig hielt. David der sie einige Zeit beobachtet hatte, wurde von Laurent abgelöst und zeigte beiden wie es der Profi machte. Sie war so leicht und er blickte auf Amelie wie Christo es getan hatte. Er weinte etwas vor Freude, entweder war er ernst oder stocksteif, aber in diesem Moment hätte er die Sterne vom Himmel geholt.
„Wußte gar nicht das du so was Hübsches zu Stande bringen kannst!“
„Ist wohl nicht mein Verdienst alleine!“ Christo beugte sich zu Joanie.
„Wie kannst du nur Witze reissen?“ Sie küßten sich, ungewohnt und doch waren ihre Berührungen sehr vertraut.
„Ich hab sie zur Welt gebracht, ich darf tuen und lassen was ich will!“
„Gut du hast das gut gemacht!“
„Wir haben das gut gemacht. Gib sie her!“
„Ich liebe dich, hab ich dir das schon mal gesagt?“
„Du sagst es zu wenig! Bitte Chris nicht.“ Laurent erinnerte diese Art von Joanie an Maria. Bei ihnen wäre nach dieser Abfuhr das Thema erledigt, aber Christo sprach in jedem zweiten Satz davon wie sehr er sie liebte.
Christo reichte Joanie die Kleine, als er ganz plötzlich zurück wich. Ihre Brüste waren so sehr geschwollen, das er sichtlich Angst hatte Joanie zu berühren.
„Man sind die groß geworden, ist das normal?“ Er war neugierig, schüchtern und wollte alles wissen. Laurent musste was tröstliches sagen, denn Schritt für Schritt schien Christo mehr auf der Flucht, bis er gestoppt wurde. Joanie legte das Baby an.
„Die werden wieder kleiner... eigentlich schade!“ Das er es aussprach, daran wollte Christo nicht denken. Wie dachte er von ihr. Ob er sie schon mal so gesehen hatte.
„Papa?“ Sie gehörte zu ihm, niemand durfte sie berühren oder so geifernt ansehen.
„Es tut weh wenn sie nicht trinkt, also wir brauchen Ruhe! Vielleicht schnappt ihr etwas frische Luft!“ Christo fiel es schwer seinen Blick abzuwenden. Ihm war klar das da dieser kleine hilflose Mensch war, und selbst mit ihm fiel es ihm schwer, sie zu teilen. Er schien geschockt noch mehr wie von der eigentlichen Geburt. Warum war er auf ein Mal so eifersüchtig auf dieses kleine gierige Wesen, was er doch vom ersten Anblick so geliebt hatte.
Laurent machte sich auf den Heimweg, am Blumengeschäft vorbei, Maria holte das Backblech aus dem Ofen, als er mit einem Arm voller Rosen vor ihr stand.
„Was wird das? Ein schlechtes Gewissen warum?“
„Habe ich dir gesagt wie sehr ich dich liebe!“
„Es ist lange her!“ Diesen überraschten Blick von ihr hatte er vermisst.
„Ich sollte es dir jeden Tag sagen, aber manchmal ...“ Er wollte sie küssen doch Maria wich ihm aus. Sie nahm die Rosen, schüttelte sie kurz auf und suchte eine große Vase aus.
„Die passen wunderbar in Joanies Zimmer!“ So war es immer.
„Ähm Christo ist hier im Krankenhaus bei Joanie und David!“ Er wollte es ansprechen.
„Und dann bringst du ihn nicht mit? Er hätte genauso gut hier auf sie warten können, die paar Stunden. “ Kurz darauf : „Und sein Training, gibt es keinen Ärger?“
„Ich hab alles geklärt! Sein Trainer versteht es.“
„Ich finde du lässt den Jungen zu viel durchgehen!“
„Christo hat mich eben drum gebeten!“
„Hat er es verdient nachdem wie er sich aufgeführt hat! Ja sie sind Freunde, aber ich möchte nicht das das ganze Theater von vorne anfängt und jetzt wo das Baby dann da sein wird. Sie wird keinen Kopf für ihn haben, sie braucht eine Wohnung. Es ist schwer genug als allein Erziehende.“
„Also ich dachte das sie vorerst bei uns bleibt!“
„Wenn du meinst!“
„Eins der Zimmer der Jungs, sie sind sowieso immer leer und … wir tragen doch die Verantwortung und nochmal soll es nicht wie das letzte Mal enden, das habe ich Tobias versprochen. “
„Deswegen die Blumen wusste ich´s doch, aber na ja aber irgendwann muss sie wieder gehen und sie wird gehen!“ Sie füllte die Vase mit Wasser : „Eine schöne Farbe!“ Und sie trug den Strauß ins Zimmer an das Fenster.
Nach einem weiteren Tag wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen. Christo lungerte vor seinem alten Zimmer herum, bevor er sich entschloss sein Versprechen Laurent gegenüber zu brechen. Er betrat das Zimmer. Maria hatte es wieder hergerichtet wie es einst ausgesehen hatte, mit dieser schrecklichen rosa Tapete mit weisser Hasenbordüre in jedem Detail glich es seiner Erinnerung. Joanie Ruhe das sah er ein, das er sie beobachtete es änderte doch nichts.
„Christo?“ Laurent fand ihn auf dem Zimmer und es lag merklich Unruhe und Ärger in der Luft. „Komm mit raus!“ Die Zeit war zu kurz und schnell vorbei. Christo flüchtete und Laurent packte ihn am Arm.
„Lass mich in Ruhe!“ Er flüchte ins Bad um seine Sachen für die nächsten Wochen zu packen.
„So böse? Weißt du wer wütend sein sollte? ... Joanie auf dich! ... Aber nein sie hat mich heute Mittag gebeten dich zu fragen was der Grund ist.“
„Nichts!“
„Nehm ich dir nicht ab! Und so wie jetzt was ist?“
„Lass mich in Ruhe!“
„Nein Christo, rede!“
„Mittlerweile ist es mir egal ... Mama hat mich gesehen als ich vor Joanies Zimmer gewartet habe ...“
„Ja?“
„Sie hat mir gedroht, wenn ich mir meine Zukunft mit einem Kind versauen würde. So war sie noch nie zu mir.“ Laurent konnte nicht glauben wie gut Joanie die Situation eingeschätzt hatte. : „Heut zu Tage, hat sie gesagt, kann man keine Kinder haben. Joanie akzeptiert sie nur wegen dir, hab ich das Gefühl. So war sie noch nie zu mir und wenn sie so weiter macht, kann ich Mama nicht mehr lieb haben... Ich hatte mir vorgenommen, ja heute sag ichs ihr ... aber ich hab zu grosse Angst ...“
„ ... sie wird dir nichts mehr tuen ...“ Das er es auch nicht über sich gebracht hatte verschwieg er.
„ ...ich will sie bei mir haben ... meine Familie ... du kannst das machen ...“
„Wie lange willst du das noch spielen!“
„Bis ich mich sicher fühle und ihr ohne Furcht gegenüber stehen kann. Hier es ist euer Heim mit euren Regeln und auch du kannst uns nicht ewig Beschützen!“
Christo und Joanie machten einen langen Spaziergang samt Kinderwagen drehten sie die erste Runde. Sie mussten Reden, auch wenn es unangenehm werden würde.
„Wenn ich dich fragen würde ob du mich heiratest?“
„Ich und dich heiraten, was denkst du wer du bist?“
„Ja es ist noch Zeit bis dahin aber du liebst mich hast du gesagt!“
„Moment ... das sind zwei vollkommen verschiedene Sachen.“
„Na wir bleiben doch jetzt zusammen!“
„Christo? Wir sehen was kommt!“ Joanie fühlte sich wohl wie es war.
„Ich möchte das ihr zu mir zieht und das ...“
„Kommt nicht in Frage ... du bist ein Träumer ... ich hab es hier sehr gut. Ich werde bemuttert von Maria und Laurent. Ich fühl mich zu Hause.“
„Dann sagen wir Mama heute die Wahrheit ...“
„Nur zu...“ Bei einem war sie sicher, die Männer dieser Familie bewahrten Geheimnisse und sie spielte ihre Karte der Unschuld aus. „... mach nur jeden den du magst unglücklich! Es ist besser zu schweigen. Wir lassen alles wie es ist...“ Sie küßte ihn und klimperte mit den Augen.
Irgendwie konnte Joanie wie ein Stein schlafen und das kleine Mädchen, tat es ihr gleich. Christos Pulsfrequenz war hoch und von Müdigkeit keine Spur.
Christo wollte im Krankenhaus bleiben bis Joanie entlassen werden würde, bis dahin wären es noch ein paar Stunden aber er blieb. Mittlerweile hatte Joanie auch die kleine Zimmergenossin bekommen.
Die Kleine hielt beide wach und Christo bekam sein Mädchen in die Hand gelegt. Er wußte nicht mal wie man sie richtig hielt. David der sie einige Zeit beobachtet hatte, wurde von Laurent abgelöst und zeigte beiden wie es der Profi machte. Sie war so leicht und er blickte auf Amelie wie Christo es getan hatte. Er weinte etwas vor Freude, entweder war er ernst oder stocksteif, aber in diesem Moment hätte er die Sterne vom Himmel geholt.
„Es ist so unwirklich!“ Christo hielt Amelie im Arm und war stolz. Seine Stimme war ruhig, wie immer wenn er Ärger vermeiden wollte.
„So klein und verletzlich wart ihr alle mal.“ David stand neben ihm, drückte ihn an sich und küsste die Stirn seines kleinen Bruders."Sogar du!"
„Schwer vor zu stellen!“ Er hob sie hoch und blickte in ihr kleines zerknautschtes Gesicht.
„Gibt es was schöneres?“ Amelie öffnete ein kleines bisschen die Augen und Christos Aufregung war kaum zu überhören, so laut klopfte sein Herz. Er war frisch verliebt.
„Schon eine Ahnung wie ihr es demnächst regelt?“
„Joanie wird mit ihr zu Kim gehen. So ist es am Besten für uns alle! Mutter duldet es bestimmt nicht auf lange Sicht, erst recht nicht wenn sie die Wahheit erfährt. Da kann auch auch der alte Mann nichts tun.“
"Wenn ich zu ihr sage komm zu uns? Wir haben Platz und es ist nicht grad wie hier."
"Wäre ´ne Alternative, aber glaubst du dran, das sie dir verziehn hat?"
"Nein, ... dann also zu ihrer Freundin Kim mit dem Baby?“
„Natürlich. Ich hab keine Zeit geschweige, denn Ahnung was ich machen soll!“ Für Christo war es selbstverständlich das sie die Frau um die Belange der Kinder zu Kümmern hatte.
„Ihr ... Joanie weis doch genauso viel wie du ... nichts... und wart beide dran beteiligt, also erzähl mir nicht du hättest keinen Plan.“
„Und was ist mit Pauline und dir... du arbeitest auch und sie bleibt zu Hause und steckt zurück, ihre Arbeit ist genauso wichtig!“
„Unsere Situation ist doch anders wie eure! Wir haben eine Grundlage vorallem leben wir zusammen. Das ist kein Hundewelpe den man mal schnell unter dem Bett verstecken kann.“
„Wenn es nach mir gehen würde, ich wollte sie lieber heute als morgen in meiner Nähe haben. Aber ihre Freihheit kann ich ihr nicht wegnehmen, nicht nachdem was sie durch hat... sie ist nicht dafür gemacht.“
„Du liebst sie? Doch jetzt gibt’s noch das kleine Würmchen! Irgendwann kommt der Punkt da gehen eure Spielchen nicht mehr und ich will nicht das du derjenige bist der es ausbadet.“
„Ich brauche sie, auch wenn wir uns wohl kaum sehen. Ich will sie nie mehr loslassen oder ohne sie leben müssen. Sie kann gemein sein, herrisch und irgendwie steh ich drauf!“ Verschmilzt hielt er sich die Augen zu.
"Sie passt nur auf dich auf?" David hielt sich weiter an Christos Seite. Joanie war von Laurent abgelenkt. "Es gab Mal eine Zeit da konnte ich dich nicht ansehen oder berühren, es hat sehr lange gedauert. Heute kann ich es nicht mehr nachvoll ziehen, aber damals war ich so voller Wut und Zorn auf die Welt."
"Du warst eifersüchtig auf mich!"
"Nennen wir es so. Papa kam einfach mit dir an und setzte dich uns vor die Nase, ich hab es nicht verstanden, das er mir das antut. Heute liebe ich dich, doch es war ein sehr langer Weg dahin... Man ist die Kleine süß! Gib sie mal her. Wußte gar nicht das du so was Hübsches zu Stande bringen kannst!“
„Ist wohl nicht mein Verdienst alleine!“ Christo schlich sich zu Joanie auf die rechte Seite.
„Wie kannst du nur Witze reissen?“ Sie küßten sich, ungewohnt und doch waren ihre Berührungen sehr vertraut.
„Ich hab sie zur Welt gebracht, ich darf tuen und lassen was ich will!“
„Gut du hast das gut gemacht!“
„Wir haben das gut gemacht. Gib sie her!“
„Ich liebe dich, hab ich dir das schon mal gesagt?“
„Du sagst es zu wenig! Bitte Christo nicht.“ Laurent erinnerte diese Art von Joanie an Maria. Bei ihnen wäre nach dieser Abfuhr das Thema erledigt, aber Christo sprach in jedem zweiten Satz davon wie sehr er sie liebte, von Glückshormonen beflügelt. David reichte Joanie die Kleine, als er ganz plötzlich zurück wich. Christo fiel es schwer seinen Blick abzuwenden. Ihm war klar das da dieser kleine hilflose Mensch war, und selbst mit ihm fiel es ihm schwer, sie zu teilen. Er schien geschockt noch mehr wie von der eigentlichen Geburt. Warum war er auf ein Mal so eifersüchtig auf dieses kleine gierige Wesen, was er doch vom ersten Anblick so geliebt hatte. War es die Art Eifersucht von der David gesprochen hatte und er nicht mehr ihre Nummer Eins war.
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Nach einem weiteren Tag wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen. Christo lungerte vor seinem alten Zimmer herum, bevor er sich entschloss sein Versprechen Laurent gegenüber zu brechen. Er betrat das Zimmer. Maria hatte es wieder hergerichtet wie es einst ausgesehen hatte, mit dieser schrecklichen rosa Tapete mit weisser Hasenbordüre in jedem Detail glich es dem seiner Erinnerung. Joanie brauchte Ruhe das sah er ein, das er sie beobachtete es änderte doch nichts.
„Christo?“ Laurent fand ihn auf dem Zimmer und es lag merklich Unruhe und Ärger in der Luft.
„Komm mit raus!“ Die Zeit war zu kurz und schnell vorbei. Christo flüchtete und Laurent packte ihn am Arm.
„Lass mich in Ruhe!“ Er flüchte ins Bad um seine Sachen für die nächsten Wochen zu packen.
„So böse? Weißt du wer wütend sein sollte? ... Joanie auf dich! ... Aber nein ... sie hat mich heute Mittag gebeten, dich zu fragen was der Grund ist.“
„Nichts!“
„Nehm ich dir nicht ab! Und so wie jetzt was ist?“
„Lass mich in Ruhe Papa!“
„Nein Christo, rede!“
„Mittlerweile ist es mir egal ... Mama hat mich gesehen als ich vor Joanies Zimmer gewartet habe ...“
„Ja?“
„Mama hat mir gedroht, wenn ich mir meine Zukunft mit einem Kind versauen würde. So war sie lange nicht zu mir.“ Laurent konnte nicht glauben wie gut Joanie die Situation eingeschätzt hatte : „Heut zu Tage, hat sie gesagt, kann man und muss man keine Kinder haben. Joanie akzeptiert sie nur wegen dir, hab ich das Gefühl. So wie heute war sie noch nie zu mir und wenn sie so weiter macht, kann ich Mama nicht mehr lieb haben... Ich hatte mir vorgenommen, ja heute sag ich´s ihr ... aber ich hab zu grosse Angst ... David glaubt ich bin eifersüchtig ... aber ich liebe Ammie ... und ich will sein wie du ... aber ich weis auch das Mama eine andere Seite hat.“
„ ... sie wird dir nichts mehr tuen ...“ Das er es auch nicht über sich gebracht hatte verschwieg er.
„ ...ich will sie bei mir haben ... meine Familie ... du kannst das machen ... sie sollen bei mir Leben.“
„Wie lange willst du das noch vorspielen!“
„Bis ich mich sicher fühle und ihr ohne Furcht gegenüber stehen kann und ich habe Angst vor ihr. Hier es ist euer Heim mit euren Regeln und auch du kannst uns nicht ewig Beschützen!“
"Du musst sie verstehen, sie hat viel erlebt , manches will sie dann nicht sehen bis es ausgesprochen ist und dann ist es manchmal besseres zu belassen wie es ist verstehst du. Mit jedem weiteren Tag macht es weniger Sinn."
Christo und Joanie machten einen langen Spaziergang samt Kinderwagen drehten sie die erste Runde. Sie mussten Reden, auch wenn es unangenehm werden würde.
„Wenn ich dich fragen würde ob du mich heiratest?“
„Ich und dich heiraten, was denkst du wer du bist?“
„Ja es ist noch Zeit bis dahin aber du liebst mich hast du gesagt!“
„Moment ... das sind zwei vollkommen verschiedene Sachen.“
„Na wir bleiben doch jetzt zusammen!“
„Christo? Wir sehen was kommt!“ Joanie fühlte sich wohl wie es war.
„Ich möchte das ihr zu mir zieht und das ...“
„Kommt nicht in Frage ... du bist ein Träumer ... ich hab es hier sehr gut. Ich werde bemuttert von Maria und Laurent. Ich fühl mich zu Hause und wenns mir besser geht .“
„Dann sagen wir Mama heute die Wahrheit ...“
„Nur zu...“ Bei einem war sie sicher, die Männer dieser Familie bewahrten Geheimnisse und sie spielte ihre Karte der Unschuld aus. „... mach nur jeden den du magst unglücklich! Es ist besser zu schweigen. Wir lassen alles wie es ist...“ Sie küßte ihn und klimperte mit den Augen.
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Über zwei Monat zog es sich hin und so langsam wurden die Spannungen untereinander grösser. Joanie genoss es sichtlich im Mittelpunkt zu stehen und Amelie war ihr schmückendes Beiwerk. Christo gab seine Pläne nicht auf und seine Liebste davon zu überzeugen war das Schwerste. Laurent sah es schon alleine wegen seiner Frau nicht gerne, wie offen sie ihre Gefühle füreinander zur Schau stellten und Maria ahnte noch immer von nichts.
Christo saß mit Amelie in der Wohnstube, während Joanie ein warmes Bad nahm. Die Kleine weinte und war nicht ruhig zu kriegen. Laurent übernahm das Baby von Christo, der leicht überfordert schien. Er zeigte ihm den Umgang und langsam sollte er begreifen das es seine Aufgabe war Trost zu spenden und zu spielen. Kein einziges Mal seit sie auf der Welt war hatte Christo ihre Windeln gewechselt. Sein Vater fühlte sich an eine Zeit erinnert die noch nicht all zu lange zurück lag und erzählte davon. Maria war für einige Tage zu David gefahren und besuchte dessen Familie, kein Grund um nachlässig zu werden.
„Wie soll´s mit euch weiter gehen?“
„Joanie will irgendwann in meine Nähe ziehen!“
„Hast du sie endlich soweit?“
„Warum?“
„Naja ich mag mich irren aber sie hat nichts davon erwähnt.“
„Sie wollte vorher noch Mal zu Kim und ...“
„Sicher das ihr zusammen bleibt?“
„Ja!“
„Ihr seid beide noch recht jung ... Probleme lassen sich nicht vermeiden und ob ihr da so klar kommt ... Eine Weile hab ich mir das angeschaut und ... ich sehe diese Liebe einseitig und zwar von dir!“
„Wenn ich alt genug bin habe ich vor sie zu heiraten!“
„Heiraten? ... bis dahin kann sehr viel passieren ... und nur wegen einem Kind brauchst du heut zu Tage nicht mehr heiraten.“
„Es ist Joanie mit der ich zusammen sein will. Sie ist alles was ich habe!“
„Wer redet dir solchen Schwachsinn ein?“
„Hör auf Papa, wenn du ehrlich bist, keiner liebt Joanie, warum darf ich dann kein Anrecht auf sie haben ... irgendwann wird sie meine Liebe annehmen und dann werde ich für sie und Ammie da sein!“
„Wie willst du aufkommen? Wenn keiner von euch arbeitet ... Joanies Geld wird nicht ewig reichen ... und ich werde das nicht tragen, wenn du nicht anfängst Verantwortung zu übernehmen.“
„Dann muss ich eben gut sein ... auch in der Schule!“
„Nichts ist so einfach wie es sich anhört!“ Laurent hielt Amelie ruhig im Arm und ihre blauen Augen strahlten ihn an und er legte sie schlafen .“Das ist naiv und sehr dumm! Wenn ich dich erinnern darf, niemand in dieser Welt schenkt dir etwas. “
„Du hast es trotz vier Kinder geschafft!“
„Aber ich hatte eine gesicherte Zukunft bevor, ich Kinder hatte.“
„Du meinst Opa und Onkel Eckki hat deine Zukunft gesichert!“
„Solange Joanie bei uns ist wirst du dich jedes Wochenende her bequemen und nicht nur ein Mal im Monat wie du es vorhast.“
„Ich hab Training und muss lernen, wie stellst du dir das vor Pa?“
„Okay dann jedes zweite Wochenende, aber du wirst hier sein und du wirst dich um beide kümmern!“
„Mein Trainer wird das nicht durchgehen lassen!“ Christo wollte sich nicht unter Druck setzen lassen.
„Ich regel das, es ist ja nur die erste Zeit bis wir etwas in deiner Nähe gefunden haben!“
„Papa? Joa haut sowie so bald ab, ich setzt mich dem jedes Mal aus wenn ich hier bin, weil das ein Thema ist worüber sie nie mit mir sprechen wird.“
„Ich versuche dich zu unterstützen, sie wird nicht gehen das ist zu große Verantwortung und schon gar nicht solange du deinen Willen zeigst!“
„Deswegen nimmst du mir meine Freiheiten!“
„Du musst da sein, wenn man dich braucht und du musst auch sehen wann das ist!“
„Joanie braucht keine Aufpasser und sie wird verschwinden.“
„Das wird sie nicht .Verantwortung heißt Sorge zu tragen! Wohin gehst du.“
„Erwachsen wie bin werde ich mit Joanie reden!“
Christo klopfte am Bad an, trat ein und schloss die Tür ab. Joanie tat das warme Wasser gut. Er lehnte sich an die Wanne und küßte sie.
„Ich liebe dich so sehr!“ Sie griff nach seinem Pullover und zog ihn über seinen Kopf und zog ihn weiter aus. Er setzte sich zu ihr in die Wanne und Joanie lehnte sich an ihn.
Laurent wartete nervös im Flur, als Joanie mit einem Badetuch bekleidet in ihr Zimmer entschwand. Misstrauisch betrat er das Bad. Christo lag in der Wanne und hatte einen Waschlappen auf seinem Gesicht liegen.
„Und habt ihr geredet oder habt ihr nur rum gemacht?“
„Ja klar denk doch was du willst ... ausnahmsweise haben wir nur geredet. Joanie und Ammie werden mich jedes zweite Wochenende besuchen und wir werden vor Ort nach einer geeigneten Wohnung suchen, vielleicht hat Timm auch was, der hat mal so etwas erwähnt.“
„Du solltest dich kümmern ... schön das du dran hältst!“
„Pa, ... gehst du bitte!“
„Entschuldige!“ Das erste Gespräch hatte er hinter sich gebracht und nun stand das zweite an, wie sah Joanie das ganze.
„Wenn die Katze aus dem Haus ist ...“ Laurent hatte endlich Abstand und es lange genug mit angesehen. Er saß auf der Terrasse und paffte seine Pfeife.
„Zwischen uns war nichts derartiges, wenn du drauf anspielst ... dich an zu lügen bringt es nicht.“
„Du hast ihm solche Angst gemacht das du mit Ammie verschwindest das er nicht Mal klar denken kann. Christo spielt dein Spiel mit gut gemacht!“
„Im Spiel seid ihr alle gut, redet immer von Wahrheit und wenn man sie Anspricht kann man gehen! Ben hat mir so einiges erzählt.“
"Seid wann seit ihr Freunde!"
„Auch wenn er das sicher behauptet, zwischen uns war nie was. Chrissy ist der Einzige mit dem ich richtig etwas hatte in dieser Familie... zufrieden? Ben, er ist in Ordnung, er hat Chrissy schon immer bis aufs Blut gereizt, aber das ging eindeutig an deine Adresse. Er und ich, eigentlich haben wir uns erst letztes Jahr so richtig gut verstanden und dann haben wir geredet über früher, über meine Eltern und euer Familiengeheimnis. Wann sagt ihr es ihm? Er sucht nach einer Antwort und kennt nicht mal den Grund.“
"Gibt es für sowas den richtigen Moment?"
"Fang doch mit deiner Lebensgeschichte an!"
„Was planst du?“
„Hhm, ich werde nicht mit dem Kleinen versauern und still halten, ist nicht meine Art!“
„Du setzt dem Jungen Flausen in den Kopf, das Leben ist nicht so einfach. Wir hatten einen Plan gemacht, warum musst du wieder alles anders haben wollen, was ist los?“
„Christo hatte nur Recht, Ammie und ich, wir gehören nicht in eure Familie!“
„Hat er das gesagt? Deine Sachen sind gepackt?“
„Ich muss hier raus!“
„Ammie willst du ihm wegnehmen?“
„Es wird sich nichts ändern, er wird sich nicht mehr kümmern als wie bisher, auch wenn er es sagt die Zeit dafür ist nicht! Er muss sich auf sich konzentrieren und wir sind ja nicht aus der Welt. Wenn er weg ist fahr ich zu Kim.“
„Wie lange bleibst du?“
„Einige Zeit. Ich merke selbst das ich schon für dich unausstehlich sein muss und ich möchte das nicht, das du mich so siehst. Ich hasse mich dafür aber ich kann nicht anders.“
„Danach geht es dir wirklich besser?“
„Ich hoffe, es hat bisher immer geholfen!“
„Also hat es nicht damit zu tuen das Chris so selten hier ist?“
„Nein, am Anfang da schien Ammie ihn einen neuen Sinn zu geben, aber es hat nicht gereicht.“
„Ihr seid so Jung was verdammt nochmal hält euch aneinander und sag nicht das ich das nicht verstehe. Das hab ich zur Genüge von euch beiden vernommen.“
„Ich vermisse meinen besten Freund ...“
Christo hatte sich aus dem Bad bemüht und suchte jetzt nach jemanden den er nerven konnte, er zupfte sein Hemd zurecht und lugte aus der Tür in die Kälte und lächelte spitzbübisch.
„Hab ich was verpasst?“
„Nein!“ Joanie blickte eindringlich zu Laurent und küßte Christo trotzig, wie ein kleines Kind. Diese Welt der Ernsthaftigkeit drückte die Stimmung. Egal wie oft er fragte, das was sie sich wünschten und so wie es nun Mal war, war ein gewaltiger Unterschied.
Für Christo waren die Freundschaften die er auf dem Internat geschlossen hatte wichtig, denn es waren nicht all zu viele die er an sich ran lies. Jeromé und die Timms, Sandy und Simon und dann verließen sie ihn auch schon. Böttcher gab ihm Freitags zwei Stunden früher frei das gab ihm Zeit alles zu regeln, aber er blieb im Internat und suchte nach einem geeigneten Zimmer, da Joanie zur Zeit sowieso ihre Ruhe haben wollte sah er auch keinen Grund um heim zu kehren.
Er hielt sich fiel im Café auf und sein Vorhaben blieb nicht unbemerkt von Florenz.
„Die ganzen Zeitungen, was suchst du denn?“
„Joanie will in meine Nähe ziehen und ich such schon mal eine angemessene Wohnung!“
„Wie groß?“ Sie nahm sich eine der Zeitungen. „Und wieviel darf´s kosten?“
„Zwei oder drei Zimmer, 400 nicht mehr!“
„Ganz schön groß reicht ihr nicht ein Zimmer?“
„Mindestens zwei!“
„Gut, wie wäre eine WG?“ Florenz schwirrte etwas im Kopf.
„Nein!“
„Ähm ab wann hat sie vor her zu ziehen?“
„So schnell wie möglich!“
„Christo du bist aber sehr gesprächig!“
„Ich brauch halt eine Wohnung so schnell wie möglich!“
„Wir bauen doch unsere Haus aus, am Dachgeschoss aus. Timm wollte die alten Kinderzimmer oben für seine beiden Kinder ausbauen. Sie sind schon grösser und wir wollten nicht immer so zusammenhängen, schließlich sind sie fast erwachsen!“
„Er hat Kinder davon war aber nichts zu sehen!“
„Naja, sie besuchen uns vielleicht zwei Mal im Jahr und das ist auch die einzige Zeit wo er mal Urlaub nimmt!“
„Aha, und ihr baut nun euer Haus aus.“
„Aber ich finde es schade, es den Rest der Zeit leer stehen zu lassen ...“
„Oh man Flo das wäre super...“
„Moment mal, wir sind noch voll am Ausbau und ich muss erst Timm fragen!“
„Ich komme heute Abend vorbei! Er packte die Sachen zusammen und war auch schon verschwunden.
Christo kam nach sechs Wochen wieder nach Hause, trotz seines Versprechens machte Laurent ihm keine Vorwürfe, denn auch Joanie kehrte nach dieser Auszeit zurück. Und sie hielten sich alle an ihre Vereinbarung. Wenn Christo zu Besuch war achtete Laurent penibel darauf das Pärchen nie all zu lange alleine zu lassen, denn da war ja noch Maria.
Für Christo war es schwer eine richtige Bindung zu Amelie auf zu bauen,aber versuchte sein bestes. Am Morgen kam Joanie aus Christos Zimmer und nahm einen Fotoapperrat aus ihrer Tasche im Flur, sie knipste ein paar Bilder, dann lief sie zurück und schloss die Tür. Natürlich hatte Maria sie gesehen und sie grüßten sich.
Eine Woche vor Ende des Schuljahres besuchte Joanie Christo auf dem Internat sie wollte bleiben und später gemeinsam mit Christo heimfahren. Sie wollte selber sehen wie der Stand in Sachen ihres neuen zu Hauses aussah. Das Haus der Timms glich in der oberen Etage immer noch einer Baustelle und sie wollte mit anpacken.
Das Bad musste noch gefließt werden und die zwei Schlafzimmer bedurften der Renovierung. Im Wohnzimmer und der offenen Küche waren alle wichtigen Arbeiten abgeschlossen.
„Es ist schön das es mit der Wohnung geklappt hat und dann noch bei euch!“
„Naja, erst wollte er ja nicht vermieten, aber dann ... es wäre zu schade gewesen und Christo hatte auch nicht locker gelassen, die ganze Zeit ... wem erzähl ich das!“
„Kenn ich!“
„Und? Wie willst du die Zimmer haben?“
„Hm das hier wird mein Reich ... mein zu Hause Flo!“
„Du blühst ja richtig auf!“ Flo fand sie verändert unruhig und doch freudiger als bei ihrer letzten Begegnung vor einigen Monaten.
Das Wochenende rückte unaufhaltsam näher und Timm lud Christo und Joanie zu einem Grillabend ein. Seine Kinder waren zu Besuch und wurden erstmalig vorstellig.
„Darf ich vorstellen Ande ist siebzehn und Molly fünfzehn!“
„Hi!“
„Christo und das ist Joanie!“
„Und du ziehst also oben ein.“
„Ja!“
„Wenn ich euch so sehe, ...Dad hat sich wohl nicht nur ´ne zweite Frau zugelegt... auch gleich ´ne zweite Familie... wie?“ Ande sprach aus was er dachte.
„Ähm sieht ganz so aus ... könnte dir was sagen!“
„Ich will nicht bei dir leben Dad, ich hab meine Freunde bei Mom! Molly geht es genauso.“
„Die hättest du hier auch!“
„Warst du mit deiner ersten Frau verheiratet!“
„Ja, ganze sechs Jahre!“
„Und dann?“
„Ich hab sie betrogen und meine beiden Frauen, die ich liebte, belogen, unter brich mich Ande wenn du was anderes sagen willst!“
„Nein das du so ehrlich sein kannst!“
„Jedenfalls ich hab Flo geheiratet, denn den Ärger mach ich nie wieder mit!“
„Betrügen liegt wohl in den Genen der Männer!“
„Von einen brauchst du aber nicht auf alle schließen.“
„Wozu heiratet man wenn man nicht treu ist?“
„Genauso kannst du du fragen, warum heiratet man ohne sich zu lieben, es sind viele Sachen die eine Rolle spielen.“
„Ich denke man hat eine Verantwortung man muss ihr gerecht werden und ich konnte es nicht!“
„Trotz deiner Kinder...“
„Ich geb euch keine Schuld ... aber die Kinder haben zwischen uns alles geändert!“ Timm nahm Florenz Hand. Joanie und Christo blickten sich stumm an: „Mehr und mehr haben wir aneinander vorbei geredet ... damals haben wir uns entfremdet ... doch heute verstehen wir uns besser als jemals zuvor und das gelingt nicht jedem!“
„Liebst du Mama noch!“
„Natürlich, aber wir sind nur noch Freunde!“
„Wie steht ihr zueinander seid ihr Geschwister oder wie?“
„Nein!“
„Wir sind zusammen !“
„Echt?“
„Ja ich muss es zugeben!“
„Und was hast du so gemacht du warst lange nicht hier. Aber für Christo gabs ja immer nur ein Thema das wird sich hoffentlich bald legen!“
„Nicht viel ich hatte nur Streß!“ Sie nippte hektisch am Kaffee.
„Du siehst verändert aus? Hast du zugelegt?“
„Kann sein fünf, sechs Kilo an den richtigen Stellen!“ , rutschte es Christo raus.
„Ach die neue Frisur!“
„Das fragt man nicht !“
„Aber es steht ihr hab schon fast gedacht du bleibst so ein kleiner Hungerharken!“
Auch Böttcher war zum Grillen geladen und kam zum Abend mit dem letzten Wettkampfplan für diese Saison. Er begrüßte sie und freute sich Joanie wieder zu sehen. Er sprach nichts an was sie nicht wollten, auch weil Laurent ihn gebeten hatte diskret zu sein.
Nach dem langen Tag war Joanie doch erschöpft und legte sich für ein paar Stunden hin. Christo weckte sie. Er wollte mit Ande und Molly ins Kino aber Joanie war zu müde und sie wollte sich viel lieber den gemütlichen Videoabend von Florenz genießen. Und Christo wollte sie viel lieber nur für sich. Die erste Nacht, ohne Amelie, ohne Aufsicht seit Monaten, im Grunde konnten sie tuen und lassen was sie wollten.
„Christo ist aber fürsorglich! Wenn ihr wollt geht doch noch ins Kino.“
„Ach der ist nur Notgeil!“ Joanie blickte Christo grinsend an : „Du zappelst schon so lange, hältst du denn noch durch?“
„Ja mach dich nur lustig aber bald bist du fällig! Es kann bewiesenermaßen krank machen keinen Matrazensport zu betreiben.“ Christo sah zu Timm, lange genug hatte er still gehalten.
„Wie ich gesagt habe Flo!“
„Ja, einen echten Schwerenöter hast du dir rangezogen Mädchen!“ Timm in die Augen zu sehen bedeutete nichts anzustellen was nicht rechtens war.
„Ich bin mir keiner Schuld bewußt!“
„Wer hätte dich so eingeschätzt!“
„Ich glaub ich geh doch ins Kino oder welchen Film hast du Flo?“
.„St. Elmos Fire!“
„Ist okay...“
„Ein Weiberfilm, oh ... mein ...Gott!“
„Entweder du guckst oder du kannst gehen!“ Natürlich blieb er, allein schon weil doch mit Joanie kuscheln konnte und schneller als gewollt schlief auch er erschöpft und müde ein. Sie schliefen beide auf der Gästecouch, zu müde um überhaupt etwas an zustellen.
Die Zeugnisse hätten besser sein können und der Trainer mahnte ihn an an die Papiere für das nächste Jahr zu denken.
Die Ferien schien Christo zu brauchen, die Gedanken der letzten Monate waren bei Amelie, er gestand es sich ein. Seine Zensuren waren mittelmäßig, trotz ihrer Standpauke war Maria froh Christo endlich für länger zu Hause zu haben. Wie auch David und Pauline die ihren Urlaub an der Küste verbrachten. Pauline wollte zurück ziehen, noch wehrte sich David dagegen, er fand der gebotene Abstand von der Familie täte ihnen gut.
„Dein Vater paßt auf uns auf wie nur er es kann und nun setzt er uns dich vor.“
„Nervt dich wohl?“
„Es geht mir gut, ich genieße jetzt die Zeit aber ich weis genauso gut das es auch bald ein Ende hat. Wir müssen alle der Wahrheit ins Gesicht sehen. Wenn Christo hier ist, will ich ihn nicht nur für ein Wochenende!“
„Wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist kann man schwer davon lassen Joa?!“
„Laurent denkt wir würden übereinander herfallen wie ausgehungerte Tiere und ehrlich wenn das so weiter geht, dann...“
„Und Christo?“
„Bisher hat er mich zu nichts gezwungen was ich nicht wollte. Klar macht es Spaß aber da ist dann auch der Punkt wo der Reiz zu Routine wird!“ David sah zu Pauline, sie war eine wunderbare Frau und noch immer wollte er alles für sie geben. Die Routine wie Joanie es vorzüglich nannte, hatte sich schon nach wenigen Monaten ihrer Beziehung eingestellt. So gesehen machten sie ihm was vor und er war eifersüchtig auf das was sie hatten. Denn es ging schon über 14 Jahre , er hatte dagegen zu setzen ,sämtliche Affären und eine betrogene Frau, die ihn ohne Zögern, ohne Verständnis für ihn, sofort verlassen würde, wenn sie es je erfahren würde.
„Wir haben einen schönen Sommer vor uns! Das heißt Sonne, Sand und Meer. Viel Zeit, im Moment sind wir unter uns, solange es nicht ausartet könnt ihr machen was ihr wollt. Ich gönn´s euch aber ich hab kein gutes Gefühl bei euch ...“
„Wenn was wär so schlimm ...?“ Sie holte tief Luft.
„Alles..., es ist Wahnsinn zu glauben damit durch zu kommen ... versprich mir nur nicht mehr auf´s Ganze zu gehen. Nicht für diesen Sommer... Vater und ich versuchen alles um euch so gut es geht zu unterstützen und wenn wir alles geregelt haben ... dann seid ihr auch aus den gröbsten Problemen raus... manchmal denk ich wie viel besser unserer Familie ohne dich ginge ... aber wie das Leben so ist spielt, mittlerweile bist du mir doch zu sehr ans Herz gewachsen ... Oh Tommy!“ rief David nach seinem Sohn der von seiner Frau begleitet wurde. Er schnappte sich ihn und zog ihn an den Armen durchs Wasser. Nur wenig später stürtzte Christo sich neben Joanie in den Sand. Er hatte viel Spaß.
„Was ist denn Joanie?“
„Ich liebe dich!“ Sie rutschte zu ihn rüber und beugte sich über ihn.
„Was wird das?“ Christo fand es seltsam, bisher machte er den Anfang.
„Meine Antwort ist ja!“ Joanie küßte ihn.
„Kenne ich die Frage?“ Es war anders und ganz ungezwungen.
„Ich liebe dich hörst du?“
„Ja, ja schon ... aber die Frage ... was hast du genommen?“
„Nichts, ich brauche nur dich ...“
„Aber nicht hier ...“ Er blickte zu Pauline die Amelies Sonnenkäppche zurecht zupfte und mit ihr unter der schützenden Strandmuschel spielte. Und so drückte er Joanie von seinem Mund.
„Die ganze Zeit drängelst du und jetzt wo wir das okay kriegen, willst du nicht mal knutschen!“
„Ein Okay? ...“
„Davie hat´s eingesehen ...“
„Erpresst du ihn wieder?“, flüsterte er ungläubig.
„Nein, er hat eingesehen das wir vernünftig sind und wir brauchen ...“
„Ich bin ganz und gar nicht vernünftig wenn ich die Chance kriege, dann will ich auch.“
„Du musst noch eine Menge lernen...“
„Wir dürfen ein bisschen mehr spielen ...“
„Oh der Herr begreift!“ Joanie lächelte und verdrehte die Augen, er blickte zu dem Baby und er kannte die Frage nach der er gesucht hatte.
„Ja meine Antwort ist ja! Ärger kriegen wir doch so oder so wenn uns David erwischt und das wird er, dafür kenne ich ihn zu gut.“
„Sie stecken unter einer Decke? Sie wollen uns auf die Probe stellen.“
„Nur das ich nicht zu ihm renne, und mich bei ihm Ausheulen werde... Im Stich lassen wirst du mich nicht oder einfach so verschwinden ... das könnte ich dir nie verzeihen? Diesmal nicht mehr, verstanden?“
„Nein! Nie mehr.“
Christo kam mit Amelie vom nachmittägigen Spaziergang zurück und David war im Wohnzimmer über seiner bürokratischen Arbeit eingeschlafen. Bevor er etwas an Arbeit liegen lies, opferte er lieber seine Urlaubszeit. David nahm seine Rolle als Joanies Leibwächter ernst. Das es zwischen Joanie und Christo mehr als nur knisterte blieb keinem verborgen, aber sie versprachen standhaft zu bleiben. Amelie sollte Vorrang für die jungen Eltern haben, so blieb sie dann auch überwiegend in ihrer Obhut.
Vorsichtig schob Christo den Kinderwagen durch den Flur in Joanies Zimmer. Amelie war putzmunter und wollte die ganze Aufmerksamkeit. Christo gab sie an an Joanie und schlich nochmals zurück.
„Also er schläft tief und fest, den kriegt heute nichts mehr wach. Wo ist der Rest?“
„Ausgegangen, mit Paulines Eltern.“
„Und du hattest keine Lust!“
„Ich bin für die Ruhe dankbar! Im Gegensatz zu dem hier!“ Joanie bekam Amelie mehr Schlecht dazu zu schlafen, Maria kam viel besser mit ihr zurecht und Christo übernahm mehr und mehr die Rolle. Er hatte eine Ruhe an sich die manchmal einfach nicht hatte.
„Na los, ich nehm sie wieder.“ Christo hielt ein Fläschchen mit warmen Fenceltee bereit. „Kleines Würmchen, du gönnst uns auch nix!“ Amelie schlief meist nur ein wenn sie auf seiner Brust lag, seinen ruhigen Herzschlag vernahm.
„Ich hab David gerade vorhin was versprochen.“
„Ich nicht und wenn ich nicht irre ist das wohl kein Problem? Letztens hat es sich für mich jedenfalls so angehört!“
„Es ist anders als wenn wir alleine sind!“
„Wo wolltest du es denn machen!“
„Nicht hier, wo sie jeder Zeit rein platzen ich bin schon richtig schreckhaft geworden.“
„Oder willst du nicht ? Hälst mich nur hin? Was ist so anders, weil wir jetzt zu Hause sind. Dann komm lass uns zurück fahren.“ Er blieb ganz ruhig und legte Amelie in ihr Bett. Müde schloss sie die Augen.
„Nicht mal zwei Wochen hältst du es aus und in letzter Zeit drängelst du etwas viel. Es kann uns doch egal sein, bald bin ich sowieso bei dir!“
„Pech! Davie schläft und Ammie auch gleich. Keiner ist da. ... ich brauche dich!“ Vorsichtig küßte er Joanies Hals und er wußte was er wollte.
„Christo hör auf bitte!“
„Joanie! Wir haben einen Plan ...“
„Deinen Plan ...“
„Es ist alles in Ordnung... wir haben alles im Griff ... wir halten zusammen!“
„Nur diese eine Sache ...“
„Ja, ich geb dann auch Ruhe und jetzt lass uns Spass haben.“ Er lächelte auf seine Art.
***
Amelie wurde wach, Christo ließ von Joanie ab und nahm das Baby aus dem Bett. Er hielt sie beruhigend im Arm.
„Ist ja gut Papa ist ja da!“ Er fuhr mit dem Finger über ihre Lippen.“Es ist immer wieder faszinierend, findest du nicht auch, sie ist so winzig. Hhm Ammie hast du Hunger?“ Langsam schlenderte er zu Joanie´s Bett.
„Dann bring sie her!“ Sie machte etwas Platz.
„Kann ich mit zu dir legen! Ich will euch beide einfach nur im Arm halten.“
„So schüchtern? Mach schon es wird kalt!“ Er schlüpfte unter die Decke.
„Wenn es immer so einfach wäre.“
„Du machst dich gut Papa... das du es noch mal lernst, wer hätte das gedacht.“
„Ich am allerwenigsten. Wenn ich einschlafe, an sie denke bin ganz ruhig, das Gefühl konntest nur du mir bisher geben. Is schwer zu erklären Joa.“ Er blickte sie an, doch sie kannte seine Gedanken.
"Was hast du gesehen, das dir nicht aus den Kopf geht, was macht dir Angst?"
"Wenn ich nur einen Moment die Augen schließe, sie öffne und ihr seid da, sie wieder schließe und ich glücklicher nicht sein kann, aber dann seid ihr verschwunden, für immer, wenn du mir das wieder antust ... ohne zu wissen wo du bist ... dann bleib auch weg, denn dann werde ich nicht mehr warten."
"Willst du dich verlieben und glücklich leben bis ans Ende deiner Tage?"
"Kann gut sein ... wir sitzen an unserem Strand und blicken auf den Sonnenaufgang ... und ich werde nichts bereuen Joa!" Christo bemerkte das Amelie unruhig wurde und ihn aus dem Bett drängte.
„Sie hätte uns mehr Zeit lassen können!“
„Wir können es ja nach holen ich hätte nichts dagegen!“ Aber für diesen Abend war es genug.
David wurde wach, draußen war es dunkel geworden. Sein Gefühl war trügerisch, es war kurz nach zehn. Christo mußte schon lange vom Spaziergang zurück sein, um sich zu vergewissern, sah noch mal bei Joanie rein. Leise machte er Christo wach. Amelie öffnete die Auch und schloss sie müde wieder, sie klammerte sich an Christo und der bequemte sich aus dem warmen Bett. Es dauerte etwas bevor Amelie von ihm ablies ohne das sie Krawall und lies sie bei Joanie.
„Warte!“ David hatte sich vorgenommen nicht weiter zu fragen, aber er war dieser Sturkopf, das Schlimme daran, nicht der Einzige in der Familie: „Komm mal her und sie mich an!“
„Davie was soll das ich bin müde. Du solltest auch schlafen gehen!“
„Ich will dir nur kurz in die Augen sehen!“
„Frag was du wissen willst oder lass er bleiben!“
„Muss ich denn?“ Er stellte keine Fragen, schwieg und der Ärger wurde vermieden.
„Ich hab dir nichts versprochen! Ändern kannst und wirst du sowieso nichts.“
„Verschwinde ins Bett!“ David war wütent auf sich selbst, ob er es provoziert hatte weil er seine Eifersucht nicht im Griff hatte. Nein Schuld war Joanie, mit ihren Spielchen hatte alles begonnen, warum hatte sie sich in sein Leben eingemischt. Diesen „Urlaub“ verbrachte er nur bei seinen Eltern, weil sie ihn „gebeten“ hatte nicht alleine mit Christo zu sein und dann auch noch eine Woche länger als geplant. Er konnte es sich nicht leisten seine Ehe und seinen Job zu gefährden. So wie sie mit ihm spielte tat sie es mit jedem, seinen Eltern und vor allem Christo, es musste ein Ende haben.
***
„So hältst du deine Versprechen?“ David hatte eine schlaflose Nacht hinter sich, als Joanie zum Frühstück erschien.
„Ich kann nichts dafür, ich liebe Christo!“
„Du liebst ihn nicht, du spielst mit ihm, und dann weinst du wie schlecht es dir geht!“
„Pass auf was du sagst!“
„Pass du auf... geh doch zu Pauline ... es ist mir egal ... ich hab einen Job ... ich bin nicht euer Babysitter ... merk´s endlich, dass du so nicht weiter kommst ... hör auf dir Liebe erzwingen zu wollen ... so machst du alles kaputt ... du bist dafür Verantwortlich das es so ist ... du spielst Laurent und Maria gegeneinander aus ... ich versteh meinen kleinen Bruder nicht mehr ... und du redest dich mit Amelie raus ... Geh und komm nie wieder ... das ist das Beste für uns alle...“
„Was ist denn hier los, so ein Krach am frühen Morgen?“ - Laurent
„Ich hab einen wichtigen Klienten, ich muss früher als gedacht los Papa! Ich kann nicht länger bleiben. Vielleicht bis morgen.“
„Joanie ?“
„Ist okay ...!“ Sie lächlte. „Ähm ich geh spazieren, passt du bitte auf Ammie auf bis ich wieder da bin. Ich brauch frische Luft!“
„Was war das mit euch!“ Laurent erkannte in was er reingeraten war und fragte nach.
„Ich hab sie heute Nacht erwischt! ..., denke ich.“ David war sehr dünnhäutig geworden.
„Gut, ich rede mit Christo!“
„Bezweifle das es was bringt Pa, lass ihn schlafen.“
„Es ist spät genug er kann aufstehen. Ich denke wir müssen reinen Tisch machen es kann so nicht weiter gehen.“
„Warte noch etwas, es regelte sich eventuell von alleine! Joanie müsste bald zurück sein.“
„Noch länger und je weniger möchte ich die Kinder alleine in diesem Haus lassen!“
Als Christo endlich zum Essen kam, war es schon fast Mittag. Das ganze Haus hatte er auf den Kopf gestellt.
„Suchst du Joanie?“ David war im Begriff zu gehen
„Ja!“
„Sie ist heute morgen spazieren gegangen. Schätze mal sie wird über einiges Nachdenken!“
„Wohin ist sie?“
„Raus. Keine Ahnung hat sie nicht gesagt!“
„Wenn du was mit der Sache zu tuen hast, kriegst du welche auf´s Maul!“ Diese Ansage war eindeutig
„Christo wohin willst du?“
„Ich such sie!“ Er entschwand aus der Tür
„Hast du ja prima hingekriegt!“ Laurent hatte Amelie auf dem Arm.
„Papa, ich brauch keine Vorwürfe ja, danke!“
„Geh ihm nach!“
„Ich? ..." , zögerlich sah er seinen Fehler ein. "Den krieg ich nie eingeholt!“
„Mach schon!“
Als David sie fand waren sie in mitten eines ausufernden Streites, Christo schubste Joanie und sie stieß ihn zu Boden. Dann setzte sie sich zu ihm. Erst wollte David dazwischen gehen, noch waren sie von ihrer körperlichen Kraft in etwa gleich stark, nicht mehr lange und einer von ihnen würde diese Rangeleien verlieren. Joanie blickte wieder und wieder zu David, er war sich sicher sobald sie zu Hause sein würden, würde Christo sich mit ihm anlegen.
Joanie nahm Amelie an sich, diesmal murrte sie nicht und blubberte nur zu Frieden vor sich hin. Pauline beobachtete die Szenerie im Garten. David schlurfte schon geraume Zeit im Garten umher und wartete dort auf Christo. Der letzte Ausufernde Kampf zwischen ihnen lag erst knapp drei Jahre zurück. Sie kreisten und hielten Abstand. Auch wenn es lustig Aussah, es war eine ernste Sache.
„Hör auf so hitzig zu sein!“
„Warum mischt du dich in mein Leben ein? ... Ich halte mich auch aus Deinem raus!“
„Du bist ein Kind, ein Baby, alleine dich so auf zu führen, sagt schon alles!“ Die Kämpfe zwischen ihnen waren nie fair abgelaufen, bis einer von ihnen aufgab, und Christo verlor immer, auch weil David sehr gemein in dieser Hinsicht war. Er schnappte sich seinen Arm, drehte ihn auf seinen Rücken und dann drückte er Christo auf den Grasboden bis sein ganzen Körpergewicht auf ihn lastete.
„Gibst du auf! Willst du weiter Gras fressen. “ David drückte ihn in den Rasen.
„Nein, du Arschloch geh runter von mir!“ Er atmete schwer.
„Du wirst nie gewinnen Kleiner und du wirst auch nichts an dieser verdammten Welt ändern, sie ist wie sie ist! Und du wirst immer verlieren!“ David fiel es schwer Christo zu halten und langsam lies seine Kraft nach, was ihn zu sehens noch mehr schwächte.
„Arschloch lass mich!“ Gerade als er sich befreien wollte, trat David ihm zwischen die Beine und er lies ihn los.„Begreif es endlich! Halt dich aus Joa´s Angelegenheiten raus.“
„Okay!!! Zufrieden!“, flüsterte David Christo ins Ohr, als ihn ein Schlag mitten ins Gesicht traf, er hielt sich seine blutende Nase. Joanie griff sich David und Pauline schnappte sich Christo.
„Verschwinde endlich! Behalt deine Meinung für dich okay. Ich bin kein Baby begreift das endlich, jeder von euch!“
***
Maria beschloss spontan David und Pauline zu begleiten, Christo würdigte sie keines Blickes, er fing immer Streit an und oft genug hatte sie ihm gesagt er solle lernen sich zusammen zu reißen. Laurent hatte keine Chance mit Maria zu reden oder es zu erklären.
Die Sommerfeuer am Strand kündeten das Ende der badefreien Zeit an und waren an den Wochenenden die örtliche Attraktion für die Jugend des Ortes. Nur in der Nähe der Promenade waren sie gestattet und erstreckte sich über sieben Kilometer bis zu Steilküste.
Gemeinsam mit Simon und Vanessa hatten sich Joanie und Christo verabredet.
„Hei Püppchen!“ Simon erkannte Joanie nicht sofort, er hatte nur von ihr gehört.
„Simon nicht wahr? Ich bin Joanie!“
„Ja, leider sind wir uns ja nie begegnet!“
„Auch besser so!“ Vanessa stellte sich vor ihn und nahm in an die Hand.
„Süß bist du!“ Joanie bemerkte das Simon zu sehens unsicherer wurde
„Warum die Tasche?“
„Es gibt eine kleine Planänderung!“ In der Abenddämmerung näherte sich ein Schatten vom Haus.
„Wir können!“ Christo kam mit einem drei rädrigen Kinderwagen angerollt in dem Amelie gemütlich summte.
„Was ist das denn? Ein Baby?“
„Darf ich vorstellem Simon! Ammie!... Ammie! Simon!“ Christo küßte Joanie.
„Wusstest du davon?“ Er starrte ungläubig zum Buggy. "Digger das ist echt , ich bin sprachlos."
„Ich hab sie ein zwei Mal gesittet!“ Vanessa küßte Simon auf die Wange und sie gingen los.
Vanessa holte zusammen mit Simon etwas zu trinken, und er überrascht über das intime Verhältnis was Christo und Joanie unterhielten. Auf dem Internat hatten sie kaum miteinander zu tun, geschweige denn Worte gewechselt. Klar gab es für den Joker extra Würste und er erlaubte sich Sachen wofür andere Schüler längst geflogen wären und nun erweiterte sich seine Liste um dieses Kapitel. Außer Vanessa hatte er kein Mädchen geküßt geschweige denn angeschaut und Simon fragte sich was so eine hübsche Frau an so einem Verlieren fand, aber aus unerfindlichen Gründen freundeten sie sich an diesem Abend an.
Sie saßen an einem der grösseren Lagerfeuer der Promenade und genossen den Abend. Die Musikanlage spielte die letzten Töne und enttäuscht pfiffen einige der verliebten Pärchen die sich am Strand gefunden hatten.
„Oh man jedes Jahr das gleiche immer wenn´s am Schönsten wird!“
„Lass uns spazieren gehen! ´Nen Babysitter haben wir!“
„Ich ... sei mir nicht böse ... aber lass uns hier bleiben. Außerdem musst du dich schonen!“ Joanie nahm Amelie zu sich.
Laurent war der Wagen nur all zu bekannt und er hoffte Christo würde sich über den Besuch von Florenz und Timm freuen.
„Das ist ja wirklich eine Überraschung, hallo!“
„Ihr habt uns eingeladen und da sind wir!“
„Kommt rein wollt ihr was trinken?“
„Gerne!“
„Die Kinder sind noch mit Ammie unterwegs! Aber sie müssten jeden Augenblick hier auftauchen. Sie sind schon seit gestern Abend unterwegs.“
„Eine lange Nacht!“
„Naja, ist hier so üblich solange es die Strandfeuer gibt, aber wir habens ja nur für kurze Zeit, wenn ihr Lust und Zeit habt solltet ihr euch das Spektakel heute Abend antun.“
„Hatten wir vor so wie Christo geschwärmt hat!“
Timm bemerkte die Bilder auf der Komode. Ein schwarz – weiß Foto schien neueren Datums zu sein. Darauf war die Familie vertreten. In Gold glitzerte die Schrift vom Pfingstwochenende diesen Jahres. Christo stand miesgelaunt etwas Abseits und Joanie hatte ein Baby auf den Schoß. Auf den anderen waren Christos Geschwister, sämtliche Mitglieder der Familie. Laurent bot an ihnen ein paar der Alben zu zeigen. Flo schien daran sehr interessiert. Viel erzählte er von Joanies Eltern Tobias und Nadine, auch wie sie ums Leben gekommen waren, wie sie an Christos Krankenbett gewartet und gehofft hatten. Dann war da ein Album mit sämtlichen Artikeln der Familie nicht nur von Christo.
Endlich waren sie vom Strand zurück. Sie kamen über den Hinterhof und Christo verschwand kurz mit Amelie ins Bad. Mit den Timms hatte keiner von ihnen gerechnet, Joanie begrüßte sie unsicher. Flo wie auch Timm waren nun sehr auf Amelie gespannt, wollten sie doch nun endlich sehen , wer den ganzen Trubel ausgelöst hatte. Christo kamen die Stimmen bekannt vor, er folgte seiner Neugier und verschwand zusammen mit Amelie in die Küche.
„Na, wer bist du denn?“ Faul und schlapp lag sie im Arm von Christo und blinzelte Flo mit großen Augen an. Er gab sie nicht aus der Hand, wie eine Glucke hütete er sie, auch wenn es Flo war die hier vor ihm stand. Joanie schritt ein und übernahm Amelie, Christo fühlte sich ausgeliefert.
Joanie lies Christo nicht zum ersten Mal im Stich und Laurents Zweifel nährten sich mehr. Wieder hatte sie Amelie mitgenommen und hatte keine Nachricht hinterlassen. Christo schwieg, er bereitete sich wieder auf´s Internat vor und hatte keine Grund gesehen sich mit seinen Problemen auseinander zu setzen.
Joanie kam zurück, doch im Haus war es dunkel.
Jerome empfing Christo auf dem Parkplatz, sie sollten sich in der Aula einfinden und die Neulinge begrüßen.
„Kein Brief gar nichts, aber du bist pünktlich immerhin!“
„Viel zu tun!“
„Und was?“
„Dinge! Wichtige Dinge.“
„Davon träumst du nur!“
„Timm hat uns wieder zusammen gesteckt?"
" Du hast wohl was angestellt und der Großmeister soll dich noch etwas bearbeiten!“
„Gib nicht soviel an!“ Christos Schweigsamkeit lies nichts Gutes erahnen.
"Sagst du was es ist?"
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Mitten in der Nacht erwachte er aus einem schlechten Traum. Jerome hatte einen Anruf für ihn entgegen genommen und ihn ans Telefon geholt.
„Was ist da los bei euch!“
„Joanie, sie ist mit Amelie auf und davon!“
„Ist sie nicht gerade erst zurück?“ Langes Schweigen.
„Wenn sie bei dir ist, rufst du an ja?“
„Warum?“
„Ähm deine Mutter, sie hatte mit einem deiner Trainer gesprochen, Böttcher glaube ich, er hatte sich nur Sorgen um dich gemacht, irgendwie seist du nicht ganz da, ... und ... deine Mutter wollte von Joanie eine Erklärung ...“
„Wo warst du?“ Er wurde nervös und schluckte.
„Ich hatte heute länger gearbeitet ... glaub mir ich hätte es verhindert ... deiner Mutter tut es Leid ... sie macht sich Vorwürfe ... es war außer Kontrolle geraten!“
„Was Papa?“
„Sie hat Joanie zur Rede gestellt, du ... mach jetzt nichts unüberlegtes ... ich denke Joanie und Ammie werden bald bei dir sein! Dann rufst du mich an und wir sehen weiter! Wenn sie da sind, fahr ich hier los...“
„... mein Arm tut mir weh...“
„... Christo ? Bleib ruhig versprich es!“
„... warum hast du es nicht verhindert, nichts wird gut Papa!“
„... sobald sie da sind bist du für sie da ...“
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Christo kam vom Flur direkt ins Zimmer zurück.
„Kannst du mich zu Timm fahren?“
„Es ist mitten in den Nacht, was ist mit dem Anruf!“
„Stell keine Fragen, fährst du mich?“
„Okay, Joki!“
„Irgendwann wirst du es erfahren, aber im Moment geht es dich nichts an!“
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Timm wollte sich gerade hinlegen, als Christo Sturm klingelte. Jerome brauste auf seinem Roller davon. Das Licht ging an und Timm trat an die Tür. Es war stockduster und Christo schaukelte nervös von einem Bein auf´s andere.
„Christo?“
„Kann ich hier warten, bei dir?“
„Jetzt? Komm erst mal rein!“
„Joanie ist bald hier und ich hab kein gutes Gefühl ... ich muss hier warten! Ich denke sie wird hier aufschlagen.“
„Christo?“ Er sah es an seinen Augen, nun gab es kein zurück.
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Joanie und Amelie trafen zur Morgendämmerung ein, sie fuhr mit ihrem Wagen in die Einfahrt und schaltete den Motor aus . Die Stille war trügerisch. Christo öffnete die Wagentür und sie fiel ihm um den Hals. Ihr Gesicht war geschwollen, ihr Augen gerötet. Sie trug einen langen Mantel.
„Ich wußte nicht wohin? Ich wollte erst weit weg und dann konnte ich nicht.“
„Schon gut!“ Er sah nach Amelie die im Kindersitz lag und fest schlief. Florenz öffnete die hintere Beifahrertür und nahm Amelie an sich. Timm stand hinter Christo, der sie weiter untersuchte.
“Ich bin froh das du bei mir bist! ... Sieh mich an.“ Er nahm ihr Gesicht und besah sich beide Seiten, es waren wenige Blessuren, zu viele für das liebliche Antlitz. : “Wir schaffen das!“ Er küßte sie auf die Stirn.“
„Ammie konnte ich nicht da lassen, ... Chris das ist meine Schuld, wenn ich früher gegangen wäre, dann wärs nicht so weit gekommen!“
„Nein ... dafür kann keiner was!“
„Ist es zu spät?“ Sie hatte Schmerzen und klammerte sich an ihren Mantel.
„Wir werden jetzt zum Arzt fahren ja? Sieh mich an! ... Timm wird uns hinfahren.
„Mir geht’s gut!“
„Du legst dich jetzt hinten in den Wagen !“
„Ammie muss mit!“ Immer wieder sah sie weg von ihm . Timm kam mit einer Decke und einem kalten Tuch.
„Flo kümmert sich um sie, das macht sie gut! Wir gehen jetzt rüber.“ Joanie hing sich an Christo und gestützt machte sie ein paar Schritte, es war unendlich quälend.
„Ich wollte es erklären!“
„Jag mir nicht noch mal so einen Schreck ein.“ Christo nahm ihre Hand und setzte sie in den Wagen, ein Stück öffnete er ihren Mantel, der etwas spannte, sie brauchte etwas Luft.
Der Ansatz eines riesigen Bluterguß zeichnete ihr Schlüsselbein.
„Sie sollte uns endlich zu Hören, die ganze Zeit ist sie uns doch aus dem Weg gegangen, jedes Mal wenn wir reden wollten... ich hab es verdient ... wir haben sie angelogen! ...“
„Kein Mensch hat so etwas verdient! Du am wenigsten!“
„Christo ich hätte nie zurück kommen sollen!“
„Sag das nicht ich bin froh das ich dich habe! ... Ammie ... du ... ihr seid mein Leben, begreif das endlich. Sie wollte mir damit weh tun und das hat sie geschafft. Sie hasst mich und die letzten Jahre macht sie keinen Heel draus.“ Christo zog vorsichtig ihren Mantel aus und legte ihr das kalte Tuch auf die Stirn.
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Christo war so müde die letzten Nächte schlaflos, wie lange nicht und nun auch noch das. Es war zu viel selbst für ihn. Die Untersuchung von Joanie schien sich ins Unendliche dahin zu ziehen. Nachdem er Laurent benachrichtigt hatte, setzte er sich in den Wartebereich der Notaufnahme. Neben weilte Timm, es waren nur zwei alte Frauen da.
Der Arzt überwies Joanie später ins Krankenhaus.
---
„So die gute Nachricht vorweg, dem Baby geht’s gut!“
„Klar geht’s dem Baby gut, es ist doch bei Florence!“
"Es geht nicht um Ammie!" Timm blickte zu Laurent und dann zu Christo.
"Es war nicht wegen Ammie!"
„Sie ist wieder schwanger!“ Er wirkte ebenso wenig überrascht wie sein Sohn, ganz im Gegensatz zu Timm.
„Ich hätte mir nicht weniger Sorgen gemacht, wenn sie es nicht wär!“
„Seid ihr verrückt geworden?“ Für Laurent war es unbegreiflich, sie hatten es nicht verstanden : „Mensch du bist vierzehn ... Vierzehn! Ihr schafft kaum das Eine.“
„Nicht mehr lange, irgendwann bin ich erwachsen!“
„Dann kannst du auch tun und lassen was du willst, aber im Augenblick trage ich die Verantwortung für euch alle! Und glaubst du nicht ich hab meine Gründe wenn ich mich zwischen euch stelle?“
„Wir wollten es beide, seit wir merkten das da mehr ist, eine stille Vereinbarung wenn du so willst, sie wäre zu mir gezogen und irgendwann hätten wir auch ihre kleinen Ticks in den Griff gekriegt, und dann bleibt sie wenn es an der Zeit ist. Sie braucht diesen Platz wo sie ein zu Hause hat und ich brauche etwas von ihr.“
„Ich sehe wie du mit Amelie auf blühst, aber einmal habe ich euch für vernünftig gehalten und das ihr etwas richtig macht! Aber ihr seid sture Dummköpfe und du provozierst es wirklich seit Joanie zurück ist!“
„Papa, ich habe mich nun mal drauf eingelassen, würde ich immer wieder!“
„Das ist dumm, mit Ammie seid ihr doch schon überfordert. Wir haben darüber geredet und geredet.“
„Dir hab ich nie was versprochen ... Joanie und ich kommen zurecht, wenn man uns läßt.“
„Ja, ich sehe was dann bei raus kommt, so oder nichts Gutes ... Was machst du wenn Joanie wieder weg läuft? ... Hhm ... Was tust du wenn sie Ammie bei dir läßt . Oder schlimmer, sie nimmt Ammie mit und du findest sie nicht nicht bei ihrer Freundin, wo sie immer unter kommt. Von einem auf den anderen Tag bist du alleine, wie wirst du dich fühlen!“
„Ich finde sie! Es gibt keinen Grund von mir weg zu wollen siehst du doch! Sie ist bei mir gerade weil wir alleine sind!“
„Oh sie verlässt dich nicht? Sie hat es öfter gemacht. Verantwortung ist auch Verpflichtung. Laß nur irgendwas sein, ein Streit und es kann jeder Zeit vorkommen... Dann laßt lieber die Finger voneinander ...Denkst du, dass das was passiert ist, für Ammie gut ist?“
„Ach sei einfach ruhig!“
„Im Moment bist du sehr wütend..“
„Sie darf mich einfach nicht verlassen, jetzt erst recht nicht.“ Das war seine Lösung. Auge in Auge standen sie sich gegenüber, Christo zuckte als Erster.
„Deine Probleme werden bleiben, das wirst du früh genug merken. Tote Menschen lassen sich nicht wieder lebendig machen! ... So sehr wir sie auch vermissen ...“ War es das was sie bezwecken wollten. Christo atmete tief ein, müde setzte er sich.
„Joanie darf nicht alleine sein ... so ist sie geworden wie sie ist ... ich will nur helfen ... ich hasse es wenn wir streiten ...“
„Die wievielte Woche ist sie? Oder ist das zu persönlich. Vierte? Kann man da noch was machen?“
„Dreizehnte!“
----
Laurent wollte mit dem Arzt reden und Christo setzte sich zu Joanie ans Bett
„Red mit mir!“ Er küßte ihre Hand
„Ich hab ihr nichts getan! Ich kam nach Hause und sie hat mir ins Gesicht geschlagen und ich hab mich nicht gewehrt, weil wir es verdient haben.“ Ihre Stirn war kalt.
„Sowas halt keiner verdient, sie wird Ammie nie wieder in die Hände kriegen, dafür sorg ich!“
„Was ist ... mit dem Baby?“
„Alles gut! Papa weis auch Bescheid, diesmal sind wir wohl zu weit gegangen.“
"Deine Meinung?"
"Nein!" Unterbrach er sie und ein Lächeln trat auf sein Gesicht.
„Wie konnte ich mich so täuschen?”
„Passiert! ... Wegen einer Nichtigkeit hat sie mich mal halb tot geprügelt, da hab ich ihren Hass gespürt, wie tief er sitzt.”
"Wann?"
"Spielt das eine Rolle?" Er sah sie an, er hatte nie darüber gesprochen, Laurent versprach es zu Regeln, wenn er seiner Mutter verzeihen würde, wollte er ihn beschützen. "Kurz nachdem sie dich mir weggenommen haben und deshalb weis ich wie sie sein kann!"
„Verdien ich dich?”
„Oh und wie!” Er küßte Joanie, die langsam ihre Kräfte zurück zu gewinnen schien.
Joanie blieb die Nacht über im Krankenhaus, als sie dann entlassen wurde fuhr Laurent sie zu ihrem neuen zu Hause.
---
Laurent saß mit Timm und Florence zusammen.
„Ich möchte mal wissen was in dem Kopf von den Jungen vorgeht!”
„Es wird immer schwerer an ihn ran zu kommen!”, bemerkte selbst Florenz. „Das Mädchen kann ein Grund sein.”
„Einer von vielen, er erzählt mir nur Sachen die ich hören will, als sei alles in Ordnung. ”
„Aber das ist es nicht!”
„Gott ich dachte wirklich das es besser wird, das Internat, ... neue Menschen und doch isoliert er sich hier, wie bei uns daheim!”
„Er hat hier Freunde, was er mit Jeromé und einigen anderen so anstellt!”
„Mal ist er so und mal ist er so...”
„... Und im Grunde allein!”
„Ja!”
„War das immer so?”
„Da gab es mal einen Vorfall, Joanie hat damals ihre Eltern verloren und Christo fast sein Leben! Die schlimmste Zeit die wir alle in der Familie durchgemacht haben, mein bester Freund und seine Frau von einem auf den anderen Tag nicht mehr da.”
„Joanie hat es mal erwähnt, was genau passierte... Christo meidet das Thema, als ob es nicht existiert.”
„So wie fast alles wenn es um Joanies Eltern geht, aber das wisst ihr ja. Er war damals fast klinisch Tod... Tag und Nacht haben wir an seinem Bett gewacht über zwei Monate ... Erst bewegte er nur den kleinen Zeh und er musste später alles neu lernen, essen, sprechen, gehen. Joanie war für ihn da und sie schien die Einzige die diesen Zugang zu ihm hatte. Um ihn hab ich mich zu jener Zeit, als es ihm besser ging, weniger gesorgt als um Joanie. Sie bekam Drogenprobleme, beging Diebstähle und so einiges mehr. Ich und meine Frau konnten und wollten es nicht mehr verantworten.”
„Joanie, wirklich?”
„Damals dachten wir das es besser wäre, wenn sie weit weg von allem wäre...”
„Und weit weg von Christo!”
„Ja. Ich denke damals wollte ich es nicht sehen, genauso wenig wie meine Frau. Er wurde unausstehlich, aggressiv und unberechenbar, ignorierte uns wo es nur ging und ein anderes Mal umarmte er uns nur still und er verschwand wieder stumm wenn man ihn ansprach.”
„Und das kann ich mir noch weniger vorstellen!” Florence kannte diese Seite nicht. "Er redet ohne Unterlass?"
"Über wichtige Dinge? Wohl eher nur Belangloses! Und von einen auf den anderen Moment ist er wütend, fast schon aggressiv, eher gegen sich selbst bis man dazwischen gerät oder ihn zu sehr bedrängt."
"Am Ende macht er was er will!"
„Ist gerade mal drei, vier Jahre her. Er hat reife Shows abgeliefert, kein Vergleich zu heute. Manchmal war es Spaß, der zu Ernst wurde. Es fällt ihm schwer sich zu bremsen. Nur einigermaßen hat er sich mittlerweile im Griff. Deshalb tut ihm ja der Sport so gut.”
„Hhm es ist einige Monate her und Flo du weißt wovon ich rede. Er ist ein Sturkopf und auch wenn es auf den ersten Blick bei ihm so aussieht als geht es ihm alles sonst wo vorbei, weis er was er will und überspielen tut er das alles mit seinen Witzeleien.”
„Früher hat Joanie ihn gebändigt. Vor ihr wollte er immer der Held sein. Wie Jungen halt so sind. Wir haben damals einen großen Fehler begangen. Wir hätten es bei dem belassen sollen wie es war. Statt dessen hat er seine Wahnvorstellungen in sich rein gefressen. Diese Angstzustände. Der Arzt verschrieb ihm Medikamente, die halfen ihm den Spuk aus dem Kopf zu kriegen, doch dann durfte er nicht mehr am Schwimmen teil nehmen, er versprach sich zu bessern. Er brauchte den Sport. Joanie kam dann nach einigen Monaten zurück und es schien als sei nie etwas und er wollte sein Versprechen halten. Ich mag Joanie und sie schien für den Jungen wie die Heilung. Und letztendlich musste ich mein Versprechen ihm gegenüber halten. Versprechen sind wichtig, haben den höchsten Stellenwert, weil es das Vertrauen gibt.”
„Ja, er hat seine Versprechen immer gehalten, das macht nicht jeder!”
„Joanie ist das Beste was ihm passieren konnte, ob ich es will oder nicht ... Seit dem Unfall war er nicht er selbst ... Und meinen Sohn von damals werde ich nie wieder sehen ... Er hat ein neues Leben gekriegt und in dem wir nur eine kleine Rolle spielen ... Aber ich bin froh daran teil zu haben auch wenn ich es nicht verstehe. Dennoch ist diese Beziehung Fluch und Segen, zu keinem der Beiden kann ich nein Sagen.”
„Er ist also depressiv und es wird schlimmer, er hat keine Kontrolle und wenn er seine Medikamente wieder nimmt?”
„Dann ist es mit dem Schwimmen aus und wenn sie ihm etwas nachweisen kriegt er eine Sperre von 2 bis 5 Jahre, dass wird er nie riskieren.”
„Niemand fragt mich!” Plötzlich stand er da.
„Christo?”
„Ihr redet über mich, aber niemand fragt mich!”
„Wärst du bereit deine Medikamente zu nehmen?”
„Mir gehts gut, Joanie und Ammie sind hier und du?”
„Du fängst schon wieder an Ärger zu machen!”
„Nur weil ich mir Einiges gefallen lass oder wie? Ich will nie mehr nach Hause.”
„Christo wir müssen entscheiden, deine Gesundheit ist das Wichtigste!”
„Mich fragt nie einer ... Ich finde es schön mit Joanie zu schlafen ... Ich finde es schön ein Vater zu sein ... Da ist was, was auch du mir nicht geben kannst ... Diese Unruhe ... Es ist schwer zu erklären ... Erst hab ich es nur bei Joanie gefühlt und seit kurzem auch bei Ammie, aber ich brauch sie bei mir ... In meiner Nähe .. Eine Art Sicherheit die nur in ihrer Nähe hab ... dann brauch ich das Zeug nicht.”
„Bei mir hast du dieses Gefühl nicht und deshalb soll ich es nicht verstehen!”
„Das was die Medikamente unterdrücken ist meine Persönlichkeit und ich bin ein guter Mensch! Und nur weil ihr nicht damit zurecht kommt soll ich mich ändern. Warum kann ich nicht sein wer ich bin? Weil ich da nicht lieb und nett bin, nicht sage was ich denke?”
„Warum Joanie! Warum nicht David, Mama , Vanessa oder ich?”
„Sie ist stärker als du denkst!” Er nahm sich Amelie auf den Arm und er verlies das Zimmer. "Warum nicht ihr, Papa du kennst die Antwort!"
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Kapitel: | 19 | |
Sätze: | 4.936 | |
Wörter: | 47.010 | |
Zeichen: | 261.977 |
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