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Plotten

Am 02.04.2017 um 13:11 Uhr

Plotten ist so etwas, das ich bisher noch gar nicht gemacht habe. Eigentlich bin ich eher der Typ, der zwei, drei Eckideen hat und dann einfach drauf los schreibt. Bisher fuhr ich damit ganz gut, das hatte aber den Nachteil, dass ich immer wieder hängen blieb bei meinen Texten. Daher die Frage in die Runde: Wenn ihr plottet, wie geht ihr dabei vor? Wo fangt ihr an? Was sind die Tipps und Kniffe, die ihr euch im Laufe der Zeit zum Plotten angeeignet habt?

#1

Am 13.04.2017 um 12:49 Uhr

Ich muss ehrlich sagen, dass ich dann anfange zu plotten, wenn die Grundidee ihre Form angenommen hat. Ich muss mich immer erst in der Geschichte akklimatisieren und heraus finden, wo ich damit hin will, die Grundidee solange drehen und wenden, bis es passt. Zwangsläufig bedeutet das für die Überarbeitung, auch rigoros einen Gutteil wegzuwerfen, aber das sollte bei einer guten Überarbeitung auch zu erwarten sein.

Generell plotte ich immer erstmal die Grundhandlung, aber extrem grob, parallel zur Prämisse, die sich in meinem Kopf bildet. "Charakter X stößt dies und das zu und er lernt dadurch blub und vollbringt am Ende Täterä."

Danach gehe ich, meist während ich die ersten Kapitel schreibe, in die Arcs, also weit überspannende Handlungsabschnitte und überlege was grob darin passieren soll. So kann ich über Spannen von Kapiteln bereits absehen, wo es thematisch hingeht und was dabei heraus kommen soll. Das lässt mir insgesamt eine große Freiheit. Ich plotte die Kapitel zwar auch schon grob, aber wenn mir im Moment des Schreibens eine bessere Idee kommt, dann verfolge ich die auch nach, solange sie in das Gesamtkonstrukt passt. Wenn sich also zum Beispiel ein Charakter wehrt zu sterben, ist das nicht so wild, solange das Gesamtkonstrukt danach noch funktioniert, das heißt, der Arc und die Gesamthandlung, die ich geplant habe, noch umsetzbar sind.

Teilweise entstehen so mehrere Versionen, von denen ich die auswähle, die sich am flüssigsten weiter entwickelt und am meisten Potential bietet.

Eine Geschichte komplett von A bis Z durchplotten würde ich, vor allem im Anfangsstadium wenn man los schreibt, wirklich niemand empfehlen.

Am 13.05.2017 um 12:13 Uhr

Wie man plottet, ist eine genauso komplexe Frage wie "Wie schreibt man eigentlich ein Buch?" oder "Wie kriegst du eigentlich deine Ideen?" Jeder macht das anders...

Wie bei allem, was mit dem Schreiben zu tun hat, hat alles mit allem zu tun. Wenn man ein Werk schaffen will, kann man nicht einfach Bruchstücke nehmen und zusammensetzen, alles muss aufeinander aufbauen und miteinander verknüpft sein. Deshalb bringt es meiner Meinung auch nichts, Charakterisierungen vorab und ohne Verweise auf den Plot zu schreiben.

Da ich, bevor ich auch nur ein Wort ins Reine schreibe, alles durchgeplant habe, verbringe ich ziemlich viel Zeit mit Plotten.

Ich habe es gerne, wenn ein Plot natürlich wächst. Troja zum Beispiel ist gewachsen wie ein kleiner Steckling. Es fing an mit einer kleinen (sehr generischen) Szene, die ich im Kopf hatte (und die später irgendwann mitten im Buch auftaucht). Ich habe sie grob in Form eines Dialogs skizziert und daraus die zwei Protagonisten entwickelt. Dann bekamen sie einen Hintergrund und Familie. Die Familie wurde eingepflanzt an einen Ort und in eine Zeit und dann rankt die Geschichte sich durch die Ereignisse der Weltgeschichte. (Wenn ich also meine Geschichten mit einer Pflanze vergleichen müsste, dann wären sie Efeu.)

Das heißt, für den historischen Roman kann man historische Ereignisse als Raster nehmen und sich an jedem Punkt fragen: Wo stehen meine Protagonisten, was tun sie, wie gehen sie damit um, welchen Einfluss hat das auf sie und wohin gehen sie von hier aus. Ich denke, das funktioniert auch bei Fanfictions, die nahe am Original bleiben wollen.

Ich habe für jedes Projekt ein Dokument mit Notizen - bei manchen sogar ein richtiges Schaubild mit Beziehungen etc. Darin enthalten sind die Punkte:

  • Grundidee in wenigen Worten zusammengefasst
  • Protagonisten Charakter und Entwicklung (darin enthalten auch schon Hinweise auf den Plot)
  • Nebenfiguren mit Funktionen und Beziehungen zu den Protagonisten und untereinander
  • Zeitreihe: Was passiert wann in welcher Reihenfolge und warum
  • Zitate: Gute Formulierungen, die mir hin und wieder einfallen, die ich festhalte, um sie später irgendwo einzubauen.

Am 08.08.2017 um 23:12 Uhr

Bei mir ist es immer unterschiedlich. Mal plane ich ganz genau alles durch, und mal bin ich eher ungenau und gebe nur die notwendigsten Dinge an. Hauptsache, ich habe ein Grundgerüst. Ohne das, wäre ich nämlich ziemlich verloren. Früher habe ich planlos vor mich hingeschrieben...doch hat das damit geendet, dass ich nicht einmal mehr wusste welche Haarfarbe die Hauptfigur hatte xD...

Am 09.03.2018 um 22:31 Uhr

Abgesehen von der Grundidee einer Geschichte ist es für mich immer am besten, wenn ich einfach drauf los schreibe. Dabei kommen mir die meisten Ideen. Manchmal sogar so viele, dass ich mir mehr Notizen in einem anderen Dokument mache als an meinem eigentlichen Kapitel zu schreiben.

Damit das Ganze aber auch auf Dauer funktioniert, erstelle ich im Verlauf auch immer eine Charakter- und Lebewesen-Übersicht mit Vermerken zum ersten Erscheinen in meiner Geschichte und anderen Details. Außerdem führe ich natürlich eine Übersicht über die grobe Handlung (Geordnet nach der zeitlichen Abfolge: Einerseits eine Zusammenfassung der wichtigen Grundbausteine meiner Geschichte, aber auch Vermerke zu Nebenhandlungen, die unter Umständen als Auslöser für zuvor genannte Grundbausteine dienen können).

 

Ich finde es nicht schlimm, wenn ich Teile meiner Geschichte manchmal im Nachhinein noch ändern muss. Klar, es ist nervig, trotzdem komme ich mit dem Spontanschreiben bisher immer noch am besten klar.

Wenn ich versuche alles genau durch zu planen, sitze ich meistens nur stundenlang herum und komme kaum zu einem Ergebnis.

Neue Kommentare

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Die Vorstellung, das ein Drache pflanzt ist schon etwas sural ^^ Aber er war auch nicht alleine, aber das Bild ist trotzdem etwas suarl, wenn man eine komplette andere Vorstellung hat :)
Aber es hat auch was schönes, das Bild, das Mensch und Drachen zusammen leben können. Drachen sind auf eine Art schon Natur nah und einige Menschen auch, aber das Reservate würde ich gerne mal besuchen. Da es mir sehr Natur nah rüberkommt ^^ :)

Ich denke, Eris Eltern sich auch erschlagen, aber ich glaube sie schaffen es auch :)

Hank kommt hier etwas anders rüber und gerade die Perspektive Zuordnung ist dir mega gut gelungen, da es zu jede Charakter und Situation angepasst ist ^^ Da merkt man, wenn Hank persönlich kennt und wichtig ist oder Fremd :) :)
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Ich fand, den Schluss schön ^^
Ich mag hier in der Geschichte, die Welt Ansichten und den Moralischen Ansatz, es Spiegel meinen auch wieder :) :)
Ada ist einfach überfordert und hat zu viel neues Erfahren, das mit den Drachentöter kann ich mir auch vorstellen, das sie es wissen wollte. Da es ihren Vater betrifft und auch was es auf sich hat, halt kindliche Neugier und ich glaube, sie wird es nächste mal nicht mehr, auf eine Antwort bestehen.

Aber ich glaube, für Hank war auch alles etwas zu viel und er muss bestimmt noch einige Sachen regeln, also er wird jetzt bestimmt auch keine ruhe haben. Außerdem es betrifft auch seinem Bruder und es schmerz ihm bestimmt auch, daher kann ich verstehen, warum er es vermeiden wollte :/

Aber ich freue mich für Hannah, das es mit ihre Tochter besser läuft und ich denke, mit Lance wird es auch wieder ^^
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