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Complicated (Dramione)

884
15.01.17 11:50
16 Ab 16 Jahren
Heterosexualität
Fertiggestellt

Für Hermine bedeutete es die Welt, wieder in Hogwarts zu sein und dieses Mal wirklich auf die Schule zu konzentrieren.
Voldemort war geschlagen und deswegen würde es dieses Jahr keine Abenteuer geben, welche sie von Lernen abhalten konnte.
Zudem hatte sie es auch noch geschafft die Erinnerungen von ihren Eltern wiederherzustellen.
Alles lief so, wie sie es sich erträumt hatte.
Das Zusammensein mit ihren Freunden hatte sie wirklich sehr vermisst.
Auch wenn Harry und Ron sich dazu entschlossen hatten direkt eine Ausbildung als Auror zu machen.
Ihr wurde es auch angeboten, aber sie würde ihren Abschluss machen, so wie sie es immer wollte.
Gedankenverloren schaute sich Hermine in der Halle um. Nichts erinnerte mehr an den Krieg. Es war wieder komplett aufgebaut worden.
»Es fühlt sich schon komisch an wieder hier zu sein«, meinte Ginny, die neben ihr saß.
»Es fühlt sich gut an«, lächelte Hermine und ließ ihren Blick weiter durch die Halle gleiten.
Am Slytherintisch blieb sie hängen.
Viele der Schüler waren immer noch da. Selbst Malfoy, Zabini und Parkinson schienen ihr siebtes Schuljahr zu wiederholen.
Hermine zuckte zusammen, als ihr Blick plötzlich von stechenden grauen Augen erwidert wurde.
Malfoy erwiderte ihren Blick, bis sie ihn beschämt abwendete.
Wenn er sich ruhig verhalten würde, dann würde sie ihn auch ignorieren.

Alles lief, wie Hermine es sich vorgestellt hatte. Sie konnte sich voll aufs Lernen konzentrieren, so viele Bücher lesen, die sie schon immer mal lesen wollte, ging ab und zu mit Ginny nach Hogsmeade. Sie freundete sich auch mehr mit Seamus und Dean an und schrieb regelmäßig mit Harry und Ron.
Es hätte nicht besser sein können, bis sie zufällig etwas sah, was alles auf den Kopf stellen würde.

Ungläubig starrte Hermine in Richtung Slytherintisch, wo Parkinson gerade Malfoy etwas in den Kürbissaft geschüttet hatte.
Und ehe sie etwas unternehmen konnte, nahm Malfoy schon einen großen Schluck und sackte wenige Sekunden später auf den Tisch.
Parkinson meldete sich sofort um ihn in den Krankenflügel zu bringen und so war für die meisten der Fall erledigt, nicht aber für Hermine.
»Ich gehe in die Bibliothek«, verabschiedete sie sich von ihren Freunden und verfolgte den beiden unauffällig. Parkinson transportierte ihn mit dem Schwebezauber allerdings nicht in die Richtung des Krankenflügels.
Hermine war sich unsicher. Sollte sie sich dazwischen stellen oder einfach weiter nur beobachten? Sie entschied sich für Letzteres.
Parkinson hielt in einem versteckten Gang und legte Malfoy in einer Nische ab. Anscheinend wurde er langsam wieder wach. Sie beugte sich über ihn und für Hermine war klar, was für einen Trank sie ihm in sein Getränk gekippt hatte. Eindeutig einen Liebestrank. Und er würde sich in die erste Person verlieben, die er sehen würde. Im Moment wäre das eindeutig Parkinson.
Hermine versteckte sich hinter einer Statue und beobachtete weiter das Schauspiel. Sie hatte beschlossen, Malfoy von Parkinson zu trennen und danach den Liebestrank zu neutralisieren. Wenn Parkinson allerdings einen starken Liebestrank gebraut hatte, würde sie einen Gegentrank brauen, der den Liebestrank unwirksam machte. Ja, sie hatte sich entschlossen Draco Malfoy zu helfen.
Hermine sah, wie Malfoy seine Augen öffnete und Parkinson anstarrte.
»Wieso ist es mir noch nicht vorher aufgefallen, wie schön du bist?«, hörte sie seine Stimme und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sich Malfoy erschrocken den Mund zuhielt.
Er setzte sich auf und taumelte ein paar Schritte von Parkinson weg.
»Was hast du gemacht Parkinson!«, bellte er sie dann schon an.
»Ach Draco, ich habe dir einen Liebestrank gebraut. Solange du drei oder weniger Meter in meiner Nähe bist, bist du unsterblich in mich verliebt, so wie es auch sein sollte, findest du nicht Liebster?«
Parkinson ging auf ihn zu und Malfoy wich so weit zurück, bis er an der Wand stand.
»Ach Draco Schatzi, warum sträubst du dich dagegen? Ich will doch nur dein Bestes«
Jetzt war wohl der beste Zeitpunkt zum Eingreifen.
»Was ist hier los?«, trat sie hinter der Statue hervor und konnte sofort Malfoy erleichtertes Gesicht sehen.
»Verpiss dich Granger oder ich, jag dir einen Fluch auf den Hals«, zischend drehte sich Parkinson zu ihr um.
»Granger sie hat mir Liebestrank eingeflößt!«, Malfoy schien sich überwinden müssen den Satz auszusprechen, sein Gesicht schrie nach Hilfe und bestärkte Hermine nur noch in ihrem Entschluss.
»Lass ihn in Ruhe Parkinson. Oder ich muss dir so viele Punkte abziehen, dass es klingelt«, meinte Hermine kalt.
»Hast du vergessen, dass ich auch Vertrauens Schülerin bin? Ich kann dir genauso gut Punkte abziehen«, zischte Parkinson ihr als Erwiderung zu.
»Nein, allerdings hast du keinen Grund dazu und ich habe dich dabei erwischt, wie du verbotenerweise einen Liebestrank an einen Mitschüler ausprobiert hast«, konterte Hermine und Parkinson verzog ihr Gesicht. Sie drehte sich zu Malfoy um, der sie geradezu panisch anschaute.
»Wir sehen uns«, säuselte sie ihm zu und ging mit hoch erhobenem Kopf weg.
Hermine schaute zu Malfoy und sie meinte erkennen zu können, das er mit sich selbst kämpfte. Seine Lippen kräuselten sich nach unten und er starrte Parkinson hinterher.
»Ähm, ich sollte mich wohl bedanken«, knurrte er es dann und entfernte sich von der Wand.
»Malfoy, du solltest zu McGonagall gehen«, sagte sie, als er schon an ihr vorbei gegangen war. Sofort blieb er mit dem Rücken zu ihr stehen.
»Auch wenn es im Moment nicht so aussieht, aber Pansy ist immer noch eine Freundin von mir«, knurrte er sie an und Hermine verstand sofort. Wenn er zu McGonagall gehen würde, würde Parkinson Ärger bekommen. Eine Eigenschaft, die sie bei den Slytherins immer wieder vergaß. Loyalität.
»Ich könnte dir helfen Malfoy«, fing sie an, als er immer noch reglos mit dem Rücken zu ihr stand.
»Was würdest du tun?«, kam die Frage zurück und Malfoy drehte sich langsam um.
»Ich würde als Erstes versuchen den Trank zu neutralisieren und wenn das nicht funktioniert könnte ich einen Gegentrank brauen«, erklärte sie ihm.
»Warum solltest du mir helfen?«, Malfoy trat einen Schritt auf sie zu und schien skeptisch über ihr Angebot zu sein.
»Ich helfe Mitschülern in Not, der Krieg ist vorbei oder nicht?«, antwortete sie fast automatisch.
Zweifelnd schaute Malfoy sie an.
»Komm wir gehen in die Bibliothek, um herauszufinden, welchen Liebestrank sie benutzt hat«, beschloss Hermine und packte Malfoy einfach am Arm um ihn mitzuziehen.
Sofort schüttelte Malfoy sie ab, folgte ihr aber trotzdem mit einem kleinen Abstand.

In der Bibliothek suchten sie sich einen abgelegenen Tisch und Hermine holte zwei Bücher über Liebestränke. Schweigend blätterten die beiden und suchten nach dem Richtigen.
Nach gut einer Stunde hatte Hermine einen Trank gefunden, der auf Malfoys Symptome passte.
»Das sieht nicht gut aus. Um den Gegentrank zu brauen, brauchen wir den ersten Vollmond im Monat und der war vorgestern, das heißt, du musst einen Monat warten«, erklärte sie Malfoy, der nicht begeistert aussah.
Bestimmt stellte er sich gerade vor, was Parkinson mit ihm anstellen würde. Er fuhr sich durch seine Haare und starrte auf den Tisch.
»Aber warte, hier steht noch etwas. Die Verliebtheit kann auf eine andere Person übertragen werden. Das könnten wir machen«, meinte Hermine und schaute zu Malfoy.
»Das wäre besser als nichts. Aber auf wen?« Er wirkte etwas skeptisch und schaute sie fragend an.
»Nun ja, ich würde es an deiner Stelle auf eine Person übertragen, der du nie begegnest. Allerdings steht hier, dass sich die Person im selben Haus bei dem Zauber befinden muss. Hogwarts ist ja groß, wie wäre es mit Dumbeldore? Aber warte, wir brauchen auch Blut, von der Person«, meinte sie nachdenklich, als sie auf die nächste Seite blätterte, wo der Zauber beschrieben wurde.
»Es sollte lieber eine Person sein, die Bescheid weiß und die ihr Blut freiwillig gibt«, raunte Malfoy ihr zu, natürlich war sie die einzige Person, die Bescheid wusste.
Hermine biss sich auf ihre Lippe.
Eigentlich hatte sie auf solche Sondersachen keine Lust.
»Du könntest mir einfach aus dem Weg gehen. Und wir haben auch nicht so viel Unterricht zusammen«, versuchte Malfoy es weiter und schien richtig überzeugt zu sein.
»Na schön aber wir werden den Gegentrank zusammenbrauen«, murmelte sie und wusste nicht, worauf sie sich da einließ.

Hermine starrte Malfoy hinterher, als er die Bibliothek verließ und seufzte. Manchmal glitt ihr Helfersyndrom außer Kontrolle.
Sie fuhr sich durch die Haare und schaute wieder auf das Buch, wo der Zauber beschrieben wurde. Mehrmals las sie es sich durch, bis sie es auswendig konnte, und stellte das Buch anschließend wieder ins Regal zurück.
Für den Zauber bräuchte sie einen Kelch, ein Messer, Rosenblätter und Kerzen.
Sie lief zum Gryffindor Gemeinschaftsraum und verschwand schnell in ihrem Schlafsaal, bevor die anderen Gryffindors vor dem Kamin sie bemerken konnten.
Einen Kelch, ein Messer und Kerzen hatte sie de. Eine abgenutzte Schreibfeder, die sie immer für den Notfall aufbewahrte, verwandelte sie schnell in eine rote Rose und zupfte die Blätter ab.
Sie verstaute alles in ihre Tasche und schaute auf die Uhr.
Um kurz vor Mitternacht wollten sie sich treffen, da der Zauber um Mitternacht durchgeführt werden musste.
Sie musste noch drei Stunden rum kriegen und dann unentdeckt zum Klo der maulenden Myrte schleichen. Dort hatte sie den Treffpunkt mit Malfoy ausgemacht.
Hermine schnappte sich noch den Roman, in dem sie gerade vertieft war, und verließ den Schlafsaal wieder Richtung Gemeinschaftsraum. Sie setzte sich neben Ginny auf einen Sessel, die ihre Ankunft mit einem Lächeln kommentierte.
»Hast du wieder Nachschub geholt?«, fragte Ginny sie. Hermine war kurz verwirrt, bis ihr wieder einviel, dass sie ihren Freunden gesagt hatte, dass sie in die Bibliothek gehen wollte.
»Klar«, grinste sie als Antwort und schlug den Roman auf.
In ihrem Buch vertieft, verging die Zeit wie im Flug.
»Ich geh ins Bett, kommst du auch?«, fragte Ginny sie um kurz nach elf und gähnte anschließend einmal.
»Nein, ich lese noch ein bisschen«, antwortete sie schnell und schaute gar nicht von dem Buch auf.
»Dann gute Nacht.«
»Gute Nacht.«
Hermine wartete noch zehn Minuten, bis sie die Letzte im Gemeinschaftsraum war.
Morgen war Schule und sie verschwendete ihren Schlaf für Malfoy.
Seufzend steckte sie ihr Buch in die Tasche und stand auf.
Unruhig schaute sie sich noch einmal um, bis sie sicher war, dass wirklich niemand hier war, und schlich sich dann auch dem Gemeinschaftsraum.
»Na endlich«, war das Erste, was sie von Malfoy hörte, als sie das Mädchenklo betrat. Er saß mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand gelehnt und schaute sie gelangweilt an.
»Was heißt denn hier na endlich? Ich bin pünktlich«, brummte sie zurück setzte sich neben ihn und holte alle Gegenstände aus ihrer Tasche. Dann schaute sie auf zu Malfoy, der sie dabei beobachtet hatte.
»Glaubst du echt ich, wäre in den Gemeinschaftsraum gegangen? Pansy hatte mich doch nicht mehr in Ruhe gelassen«, murmelte er und seufzte. Hermine zuckte nur mit den Schultern.
»Also wie funktioniert der Zauber?«, fragte er dann.
»Also, wir müssen das Blut von uns beiden in den Kelch geben und dann die Rosenblätter damit tränken und diese dann über den Kerzen verbrennen«, meinte Hermine fachmännisch und zündete die Kerzen an.
»Okay, du musst anfangen«, meinte sie und hielt ihm das Messer hin. Vorsichtig nahm er es ihr am Griff ab und schnitt sich schnell in die Handfläche.
Das Blut tropfte von seiner Hand in den Kelch und nach genau zehn Tropfen zog Hermine den Kelch unter Malfoys Hand weg.
»Gut«, meinte sie und nahm ihm das Messer ab. Er heilte sich seine Wunde, während sie sich in den Finger schnitt und ebenfalls zehn Tropfen in den Kelch fallen ließ.
Ihr Blut vermischte sich im Kelch und eigentlich wartete Hermine nur auf einen Kommentar seinerseits, aber er schaute sie nur abwartend an.
Nachdem auch sie ihre Wunde geheilt hatte, tunkte sie ein Rosenblatt in ihr gemischtes Blut ein und hielt es über eine der brennenden Kerzen. Das Blatt verschwand sofort und die Kerze verfärbte sich von Rot zu golden.
Hermine machte so lange weiter, bis alle Kerzen golden waren.
»Amarepotion transfer mihi«, sprach sie jetzt den Zauber aus und die Kerzen färbten sich wieder rot.
»Jetzt müssen wir sie gemeinsam auspusten, bei drei«, sagte sie und zählte bis drei. Die beiden pusteten gemeinsam, bis alle Kerzen aus waren. Es war wieder dunkel im Mädchenklo und Hermine beobachtete Malfoy genau.
Sie hörte ihn keuchen, und als sich ihre Augen einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie sehen, dass er sich an die Brust gefasst hatte.
Sie rutschte näher zu ihm, genau in dem Moment, als er umkippte.
Das war das Prinzip des Zaubers, es ging wieder auf den Zeitpunkt zurück, wo er aufwachen würde und sich in die erste Person verlieben würde, die er sehen würde. Und dieses Mal wäre sie es.
»Lumos«, sagte Hermine und schaute sich Malfoy genauer an. Sie hatte keine Ahnung, wie lange er bewusstlos sein würde.
»Na super«, seufzte sie und hoffte das es nicht so lange dauern würde, denn sie war jetzt schon müde.
Schließlich sammelte sie ihre Utensilien wieder zusammen und schickte sie mit einem Zauber zurück in ihren Schlafsaal. Dann hatte sie nichts mehr zu tun und schaute weiter auf den bewusstlosen Malfoy.
Nachdenklich rutschte sie etwas von ihm weg, bis sie sicher war, dass es mehr als drei Meter waren.
Sie tadelte sich in Gedanken, dass sie auch ihr Buch schon weggeschickt hatte, und zog ihre Beine an ihren Körper, um ihren Kopf auf ihre Knie zu platzieren. Ihren Zauberstab legte sie als Lichtquelle auf den Boden.
Jetzt hieß es warten.

Als er sich nach einer gefühlten Stunde wieder regte, stand sie auf.
»Wie fühlst du dich?“, fragte sie ihn, als er auch seine Augen öffnete. Theoretisch bräuchte sie nur die drei Meter abstand überbrücken. Angesehen hatte er sie jetzt schon.
»Als hätte mir jemand das Herz rausgerissen«, brummte er dann und setzte sich auf.
»Wie lange war ich bewusstlos?«, fragte er dann und rieb sich seine Stirn, wahrscheinlich hatte er Kopfschmerzen.
Hermine holte ihre Uhr raus und tatsächlich, es war fast ein Uhr. Sie hob auch noch ihren Zauberstab auf und schaute wieder zu ihm. Er kniff seine Augen vor dem Licht zusammen und schien immer noch etwas mitgenommen zu sein.
»Fast eine Stunde, also dann lass und mal sehen, ob es funktioniert hat«, etwas unsicher aber mit einem schnell schlagenden Herzen überbrückte sie die drei Meter Grenze und starrte Malfoy abwartend an.
Sofort veränderte sich seine Miene. Der eben noch leicht säuerliche Blick war auf einmal nur noch liebevoll.
Sie wollte wieder zurückgehen, als er ihr Handgelenk packte und sie zu sich runterzog.
Sie kreischte auf und stolperte und landete wie von ihm beabsichtig auf seinen Schoß.
»Weißt du eigentlich wie schön du bist Hermine?«, säuselte er in ihr Ohr.
Sie hätte gelacht, wenn sie nicht gewusst hätte, dass er unter einem Zauber stand. Malfoy würde so etwas niemals sagen. Und auch ihren Vornamen hatte sie das erste Mal gehört. Zumindest ohne Beleidigung im selben Satz.
Vorsichtig versuchte sie ihr Handgelenk aus seinem Griff zu befreien.
Als Malfoy eine ihrer losen Haarsträhne um seinen Zeigefinger zwirbelte und ihr anschließend hinter ihr Ohr steckte, konnte sie ihn nur überfordert anstarrte. Solch eine sanfte Berührung kannte sie nicht.
Als Hermine begriff, dass sein Gesicht sich jetzt langsam ihrem näherte, konnte sie sich mit einem Ruck aus seinem Griff lösen und stolperte so schnell es ging von ihm weg.
Ihr Herz pumpte viel zu schnell, und als ihr Blick wieder zu Malfoy glitt, war sein Blick weit weniger liebevoll, sondern sehr zornig.
»Was sollte das, Granger?«, brummte er und stand auf.
Oh Gott, worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Viel zu oft könnten sie sich zufällig begegnen.
»Ich wollte nur ausprobieren, ob es funktioniert … und du hast einen ziemlich festen Griff«, murmelte sie, als sie immer noch seinen Blick auf ihr spürte.
»Okay, offensichtlich funktioniert es, also ähm vergess nicht den Plan, mir aus dem Weg zu gehen.«
Dachte er ernsthaft, sie würde jetzt freiwillig seine Nähe suchen? So tief war sie wirklich nicht gesunken, dass sie einen Liebestrank brauchte. Und Malfoy war noch nicht mal ihr Typ. Naja, es sah schon gut aus. Verwirrt schüttelte sie den Kopf, um ja nicht weiter darüber nachzudenken.
»Granger?«, sie sah wieder zu Malfoy, der sie jetzt mit mal wieder verschränkten Armen und hochgezogen Augenbrauen ansah.
Klar sie hatte nach seiner Aussage den Kopf geschüttelt.
»Wegen dem Gegentrank, schlage ich vor das wir uns am nächsten Vollmond um neun Uhr abends im Raum der Wünsche treffen, ich werde den Trank vorbereiten«, meinte sie schnell.
»Ich dachte, du wolltest, dass wir den Trank zusammenbrauen?«
»Es ist mir jetzt doch ein zu großes Risiko das, DAS noch einmal passiert«, schloss sie ab und Malfoy nickte.
»Gut, dann tun wir einfach als wäre nichts passiert und gehen uns aus dem Weg«, er hob noch eine Hand zum Abschied und verschwand.
Hermine starrte ihm hinterher, bis sie sich auch auf den Weg zurück zum Schlafsaal machte.
Als sie das Portrait durchschritt, war sie erleichtert, das kein Gryffindor im Gemeinschaftsraum war.
Erschöpft machte sie sich bettfertig und kaum lag sie im Bett, driftete sie in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen kam sie nur schwerfällig aus dem Bett, und als sie am Gryffindortisch saß, konnte sie ihre Augen fast nicht aufhalten.
Langsam löffelte sie ihr Müsli und starrte wohl schon ziemlich auffällig zum Slytherintisch, wo sie Malfoy erst eine viertel Stunde vor Ende des Frühstücks entdecken konnte.
Allein wegen dem geschockten Gesichtsausdruck von Parkinson hatte sich die Aktion schon gelohnt.
In sich hineingrinsend beobachtete sie weiter, wie Malfoy sie spöttisch anlächelte und sie anschließend sichtlich beleidigt die große Halle verließ.
Hermine wurde zuversichtlicher, als der erste Tag vorbei war und es wirklich einfach war Malfoy aus dem Weg zu gehen. Wenn sie sich auf dem Gang trafen, wichen sie soweit es ging aus, falls sie die drei Meter dabei unterschritten, beschleunigte sie ihren Gang so schnell, das Malfoy nicht reagieren konnte.
Und im Unterricht saßen sie sowieso nirgends so nah beieinander.
Zufrieden, wie es bisher lief, ging Hermine in die Bibliothek und lieh sich das Buch aus, wo der Gegentrank beschrieben wurde.
Sie überflog die Zutaten und verzog ihren Mund.
Einige waren selten und deswegen teuer. Malfoy musste ihr also doch helfen.
Seufzend schrieb sie eine kleine Liste mit den Zutaten, die er ihr besorgen musste. Dann schrieb sie noch eine Zeile, dass sie die Zutaten für den Trank brauchte, und brachte den Brief zur Eulerei.
Ihre Lieblingseule, die sonst immer Briefe zu Harry und Ron brachte, flog auf sie zu und ließ sich den Brief um ihr Bein binden.
»Bring ihn bitte zu Draco Malfoy«, sagte sie der Eule, die kurz ihren Kopf schräg legte und sich dann in die Lüfte erhob.
Hermine schaute ihr hinterher, bis sie ihr braunes Gefieder nicht mehr erkennen konnte.

»Hermine, sag mal wen starrst du da die ganze Zeit an, ist das etwa Malfoy?«
Erschrocken zuckte Hermine zusammen und schaute zu Ginny, die versuchte auszumachen, wen sie beobachtet hatte. Und es war wirklich Malfoy.
Er hatte nicht auf ihren Brief geantwortet, die Eule kam nicht heute Morgen, also musste er sie schon gestern Abend bekommen haben. Weshalb konnte er ihr nicht einmal zunicken, damit sie wusste, dass er den Brief bekommen hatte?
Als sie jetzt Ginnys prüfenden Blick auf sich spürte, versuchte sie nicht rot zu werden. Ginny würde nur wieder viel zu viel reininterpretieren und am noch denken, das sie auf Malfoy stehen würde.
»Nein, ich war nur in Gedanken«, murmelte sie schnell und widmete sich wieder mit mäßiger Begeisterung ihrem Frühstück zu.
Vielleicht wollte Malfoy auch einfach nicht so auffällig wie sie sein? Die ersten beiden Stunden hatten sie gleich zusammen Verteidigung gegen die dunklen Künste, vielleicht würde er ihr dort mit einer Geste vermitteln, dass er den Brief bekommen hatte?
Sie vermied es ihren Blick wieder zum Slytherintisch gleiten zu lassen, denn sie konnte immer noch Ginnys Blick auf sich spüren.
»Oder war es Zabini?«
»Was?«, kommentierte sie schlauerweise.
»Ach komm schon, du bist total durch den Wind, ich wette da steckt ein Kerl hinter«, grinste Ginny sie an und Hermine konnten nur ihre Augen verdrehen.
»Nein«, knurrte sie nur genervt. Bestimmt würde Ginny sie die nächsten Tage damit nerven und darauf hatte sie einfach keine Lust.
Ein paar Minuten herrschte schweigen am Tisch, was Hermine aber ganz angenehm war, bis sie ihr Frühstück beendet hatten und sich auf den Weg zum Klassenzimmer machten.
Da Malfoy noch am Tisch gesessen hatte, als sie losgelaufen sind, musste sie sich auch keine Sorgen machen, ihn auf dem Gang zu nahe zu kommen.
Professor Bane, der den Unterricht für Verteidigung gegen die dunklen Künste übernommen hatte, hatte schon das Klassenzimmer geöffnet und so setzten sich Hermine und Ginny schon auf ihre Plätze. Praktischerweise saß sie in der ersten Reihe und Malfoy in der Letzten, weswegen auch hier der Abstand genug war.
Hermine beobachtete, wie sich das Klassenzimmer immer mehr füllte und als Malfoy zusammen mit Zabini erschien, nickte er ihr tatsächlich einmal kurz zu. Kaum zu sehen aber sie hatte es trotzdem verstanden.
Sie drehte sich wieder nach vorne und konnte Ginny aus dem Augenwinkel grinsen sehen. Na super.
Glücklicherweise sagte sie nichts, weswegen sich Hermine auf die Erzählungen ihres Professors konzentrierte.
Den Fluch, den er heute erklärte kannte sie schon, man muss sagen das Verteidigung gegen die dunklen Künste in dieser Jahrgangsstufe etwas schwierig geworden ist. Der Professor tat ihr schon manchmal leid, wenn sie einen Fluch besser beherrschte als er. Obwohl er ein großes Fachwissen besaß, daran war kein Zweifel.
»Heute werden sie den Fluch in Partnerarbeit üben, da ich denke, einige werden ihn schon beherrschen. Wie immer werden die Partner ausgelost«, sagte der Professor und widmete sich einer magischen Kugel, in der sich die Namen aller Schüler im Kurs befanden.
Es war eine Regel gewesen, die Professor McGonagall eingeführt hatte, um den Hass zwischen den Häusern zu vermindern, denn normalerweise arbeiteten die Häuser lieber untereinander, als mit einem anderen.
Hermine schaute auf die Kugel und hatte plötzlich ein schlechtes Gefühl, sie hatte noch nie mit Malfoy zusammengearbeitet, und wenn sie das System der Kugel richtig verstanden hatte, dann bevorzugte es Paare, die es noch nicht gegeben hatte.
Da sie aber nicht oft in Partnerarbeit arbeiten mussten, gab es noch genug andere Slytherins, mit denen sie noch nicht gearbeitet hatte, versuchte sie sich zu beruhigen, während die Kugel die ersten Paare ausspuckte.
Ginny musste mit Zabini zusammenarbeiten und ging nach hinten.
»Mister Malfoy und Miss Granger«, las Professor Bane vor und Hermines Herz rutschte in die Hose. Warum ausgerechnet jetzt? Vor drei Tagen wäre es kein Problem gewesen.
Unsicher drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und er schaute sie nicht minder entsetzt an.
Er würde sich vor der ganzen Klasse als verliebten Trottel verhalten, und das wollte er bestimmt nicht.
»Professor, ich kann nicht mit Granger zusammenarbeiten«, sagte er schließlich in seinem arroganten Tonfall und Hermine biss sich auf die Lippe. Einsprüche wurden bei den Partnerarbeiten nicht berücksichtig.
»Tut mir Leid Mister Malfoy aber sie werden sich damit abfinden müssen, gehen sie zu Miss Granger und fangen sie an«, meinte Professor Bane in seinem gewohnten freundlichen Tonfall, auch wenn er bestimmt genervt war.

Die anderen Paare hatten sich mittlerweile zusammengefunden und nur noch Draco und Hermine saßen auf ihren Stühlen und schauten sich an.
In Hermines Kopf ratterte es, denn es war eindeutig Arbeitsverweigerung, was sie hier machten und das wäre eine schlechte Note, was sie nicht wollte.
Langsam stand sie auf und registrierte seinen wütenden Ausdruck, als sie langsam zu ihm schritt.
Malfoy stand auch auf und wollte zurückweichen aber sie sah schon, wie sich sein Ausdruck wieder in den liebevollen änderte und er sie anlächelte.

Bevor er den Mund aufmachen konnte, schockte sie ihn mit einem ungesagten Schockzauber und Malfoy fiel einfach um.
»Professor? Ich glaube, Malfoy geht es nicht gut, ich werde ihn zum Krankenflügel bringen«, meldete sie sich und nach einem irritierten Blick ließ Professor Bane sie gehen.
Sie ließ Malfoy mit dem Schwebezauber hinter sich herschweben und atmete tief durch, als sie das Klassenzimmer verließ.
Das war noch einmal gut gegangen.
Seufzend drehte sie sich zu Malfoy um, der eigentlich gleich wieder wach werden müsste. Sollte sie trotzdem zum Krankenflügel? Nur falls Professor Bane sich erkundigen würde?
Ihr Blick lag immer noch auf Malfoy und jetzt sah sie etwas Rotes in seinem Haar. Verwirrt griff sie danach, bis sie die Feuchtigkeit spürte.
Scheiße, er blutete. Hatte er sich gestoßen?
Hermine überlegte nicht mehr lange, sonder machte sich schnellsten auf den Weg zum Krankenflügel.
»Nun, die Wunde konnte ich schnell heilen, allerdings ist das bei Kopfverletzungen immer so eine Sache«, meinte Madame Pomfrey, nachdem sie Malfoy untersucht hatte und seine Platzwunde geheilt hatte.
»Ich werde ihn über Nacht hier behalten, geh einfach wieder zurück in den Unterricht, du kannst ihn morgen besuchen kommen«, wurde sie noch angelächelt und Hermine verließ mit einem unguten Gefühl den Krankenflügel.
Auf dem Weg zurück zu Verteidigung gegen die dunklen Künste, war sie in ihren Gedanken vertieft.
Sie sagte Professor Bane, das Malfoy über Nacht dabehalten wurde und durfte sich dann Ginny und Zabini anschließen.
»Was ist mit ihm?«, fragte Zabini sie, als sie sich zu ihnen setzte.
»Madame Pomfrey will ihn wegen der Kopfverletzung über Nacht dabehalten«, sagte sie schnell und fühlte sich ziemlich schlecht. Sie wollte ihn ja eigentlich nur Ausnocken, nicht wirklich verletzen.
»Und er ist einfach so ohnmächtig geworden? Das ist schon das zweite Mal diese Woche, letztens beim Abendessen auch. Nicht dass wirklich etwas mit ihm nicht stimmt«, Zabini wirkte wirklich besorgt. Hermines Blick kreuzte Ginny, die sie mitfühlend ansah. Bestimmt war sie jetzt ihrer Meinung bestärkt, dass es Malfoy ist, den sie angeblich anhimmelt.
Den Rest des Tages war sie ziemlich abwesend. Selbst die Andeutungen von Ginny waren ihr egal.
Als sie nach dem Abendessen wieder in den Krankenflügel wollte, hielt Madame Pomfrey sie ab, er würde schlafen und hatte wahrscheinlich eine kleine Gehirnerschütterung.
Seufzend saß Hermine in der Bibliothek, umklammerte ihre Schreibfeder und starrte auf das leere Pergament vor ihr.
Eigentlich wollte sie einen Aufsatz über den Fluch, den sie heute durchgenommen hatten, schreiben aber ihre Gedanken glitten immer wieder zu Malfoy.
Was wenn er durch die Gehirnerschütterung sein Gedächtnis verloren hatte? Selbst wenn er nur sein Kurzzeitgedächtnis verloren hätte, würde er sich wahrscheinlich nicht mehr an den Trank und seine Folgen erinnern können.
Sie raufte ihre Haare und starrte wie eine verrückte auf das Pergament vor ihr. Warum war nur alles so kompliziert?
»Mach dir nicht so viele Sorgen, er wird schon wieder«, versuchte Ginny sie auch noch aufzumuntern und Hermine konnte nur trocken nicken.
Sie hatte es aufgegeben Ginny zu sagen, das Malfoy ihr egal war. Unter den Umständen war es einfach nicht zu beschreiten. Kurz überlegte sie Ginny von dem Trank zu erzählen aber sie hatte einfach keine Lust dazu. Sie wusste ja selber nicht einmal, warum sie ihm überhaupt geholfen hatte.
»Wer wird schon wieder?«, fragte Dean und jetzt kam etwas, was Hermine definitiv nicht wollte. Schön mit Ginny kam sie klar, aber wenn jetzt auch noch Seamus und Dean davon ausgehen würden, das sie auf Malfoy stehen würde, dann wüsste es spätestens morgen die ganze Schule und dann nicht mehr lange, bis Harry und Ron es wissen würden.
»Mein Vater ist ins Krankenhaus gekommen«, sagte Hermine schnell und schaute gespielt traurig zu Dean.
»Oh, dann gute Besserung an ihm«, kam es sofort zurück und Hermine schaute nur nickend wieder auf ihr Pergament. Sie hörte Ginny seufzen. Vielleicht sollte sie ihr doch von dem Trank erzählen? Dann würde sie wenigstens mit den Bemerkungen aufhören.
Schließlich riss Hermine sich zusammen und zauberte innerhalb einer halben Stunde den Aufsatz auf das Pergament. Dann schloss sie das Buch daneben und schaute zu ihren Freunden, die immer noch an ihren Aufgaben hangen.
»Ich gehe ins Bett«, sagte sie, stand auf und schaute Ginny fragend an.
»Ich mach das jetzt noch fertig, sonst schiebe ich das nur wieder auf«, antwortete sie und auch Seamus und Dean wollten noch in der Bibliothek bleiben.
Hermine verstaute den Aufsatz in ihrer Tasche und sortierte das Buch zurück.
Als sie die Bibliothek verlassen wollte, stieß sie fast mit Zabini zusammen.
»Hey Granger, Draco ist wieder wach und ihm geht es eigentlich ganz gut«, informierte er sie und lief einfach an ihr vorbei.
Perplex starrte sie ihm nach und in ihrem Gehirn ratterte es. Sie schaute zu ihren Freunden, die immer noch über ihren Aufsätzen hingen, und biss sich auf die Lippe.
Dann drehte sie sich um und ihre Schritte führten sie wie von selbst wieder zum Krankenflügel.



Vorsichtig öffnete Hermine die Tür und dieses Mal konnte sie Madame Pomfrey nicht sehen.
Sie ging in den Raum und sofort auf das Bett zu, wo Malfoy drinsaß. Mit genügend Abstand blieb sie stehen und schaute ihn an. Er war wach und hatte sie jetzt auch bemerkt, weswegen sein Blick ihren kreuzte.
»Granger? Was machst du denn hier?«, fragte er.
»Was ist das Letzte, woran du dich erinnern kannst?«, fragte Hermine ihn einfach und umging seine Frage. Er zog eine Augenbraue nach oben und schaute sie verwirrt an. Na super, also konnte er sich nicht an den Trank erinnern.
»Hör zu Malfoy«, sie trat einen Schritt aus ihrem Sicherheitsabstand und Malfoys verwirrter Blick, wurde wieder liebevoll.
Sie starrte ihn an und er starrte zurück. Gerade als er seinen Mund öffnete, trat sie wieder zurück und Malfoy schaute sie wieder total verwirrt an.
»Was ist passiert?«, fragte er sie jetzt völlig von der Rolle und hielt sich seinen Kopf. Hermine musste kichern, da er nichts von dem Trank wusste, dachte er wirklich, er wäre in sie verliebt.
»Du hast etwas Wichtiges vergessen«, sagte sie schließlich. Eigentlich wäre es die Gelegenheit sich für all die Jahre zu rechen, in denen er sie geärgert hatte. Aber sie hatte ihm schon längst vergeben, und wie er sie gerade ansah, wie ein Fisch auf dem Trockenen, könnte sie es so oder so nicht durchziehen.
»Hatten wir ein Date oder so?«, fragte er dann tatsächlich und Hermine konnte sehen, wie seine Wangen sogar ein klein wenig rosa wurden. Sie konnte sich nicht mehr halten und prustete los.
»Hey, was ist daran so lustig?«, fragte er beleidigt und sie konnte nur immer noch lachend mit dem Kopf schütteln.
»Dann sag verdammt nochmal, was passiert ist, und mach dich nicht so über mich lustig«, jetzt war Malfoy wirklich eingeschnappt und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt.
»Miss Granger, was machen sie denn noch hier? In zwanzig Minuten ist Sperrstunde«, Madame Pomfrey hatte wieder den Krankenflügel betreten und sah sie ermahnend an.
»Ähm«, Hermine schaute kurz zu Malfoy und dann wieder zu Madame Pomfrey, ehe sie nickte und langsam Richtung Ausgang lief.
»Ich erklär dir morgen alles«, sagte sie noch zum Abschied und erntete nur einen immer noch verwirrten Blick von Malfoy.
Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie die Krankenstation.
Als sie zu Ginny in den Schlafsaal kam, bekam sie ein anzügliches Grinsen zugeworfen.
»Na, warst du doch noch bei deinem Slytherinprinzen?«, lachte sie und Hermine seufzte einmal, um sich zu beruhigen.
»Ja aber da läuft nichts zwischen uns, ich wollte nur wissen, wie es ihm geht«, sagte sie schnell und möglichst desinteressiert aber Ginny zog nur eine Augenbraue spöttisch in die Höhe. Morgen werde ich es ihr erzählen, beschloss Hermine während sie sich bettfertig machte und ohne viel Gedanken einschlafen konnte.

Als sie am nächsten Morgen mit Ginny zum Frühstück lief, überlegte sie sich, ob sie Malfoy noch vor dem Unterricht einen Besuch abstatten wollte. Sie hatte keine Ahnung, wann er entlassen werden würde und sie wollte ihm nicht wirklich irgendwo in einem Flur oder so begegnen. Denn im Moment würde er sich nicht an ihre Abmachung wegen dem Ausweichen halten.
»Da ist ja dein Lover«, flüsterte Ginny ihr ins Ohr und Hermine ließ ihren Blick geschockt nach oben schießen. Sie hatte nicht wirklich auf ihre Umgebung geachtet und jetzt hatte sie schon die drei Meter zu Malfoy unterschritten.
Unbewusst zuckte sie zurück aber Malfoy kam auf sie zu, mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen.
»Ich lasse euch mal alleine«, Ginny hatte dieses Lächeln wohl auch gesehen und die Situation total falsch interpretiert. Nein, sie wollte nicht mit ihm alleine sein, vor allem nicht, wenn er ein verliebter Trottel war.
Genau in dem Moment wollte sie sich umdrehen und wegrennen, aber Malfoy schloss sie einfach in eine Umarmung.
Sie schnappte nach Luft und konnte nur entsetzt ihren Blick zu ihm drehen. Seine blonden Haare kitzelten ihre Wange und sie hörte ihn schnurren. Verkrampft versuchte sie sich zu befreien aber er ließ eine Hand zu ihrer Taille wandern und verstärkte seine Umarmung.
»Hermine«, säuselte er jetzt in ihr Ohr und sie versuchte sich nur an einige Nahkampftechniken zu erinnern.
Seine Hand, die eben noch ihren Rücken gehalten hatte, wanderte zu ihrer Wange und zwang sie ihn anzuschauen. Sein Blick lag auf ihren Augen und sie konnte sich nicht mehr bewegen.
Zu geschockt war sie von seinem Ausdruck. Sie wurde noch nie so angesehen. Noch nie hatte sie sich so geliebt gefühlt, auch wenn sie eigentlich wusste, dass es nicht echt war.
Sie bekam gar nicht bewusst mit, wie er sich ihr näherte und als er sie dann küsste, schlossen sich ihre Augen wie von selbst.
Fast schon schüchtern drückte er seine Lippen auf ihre, bis er merkte, dass sie sich nicht wehrte. Hermine konnte nicht anders, als eine Hand in seine Haare gleiten zu lassen und es zu genießen, wie er immer mutiger wurde.
Sie hatte zugelassen, dass er sie küsste. Und das in einem Gang, wo die Gryffindors lang mussten, um zur großen Halle zu kommen.
Und es kam, wie es kommen sollte, es war passiert, ausgerechnet Seamus und Dean hatten sie gesehen.
Mit hochroten Wangen schaute sie zu Malfoy, der immer noch etwas perplex zu Seamus und Dean schaute. Den beiden war nämlich nichts Besseres eingefallen, als zu schreien und Hermine von Malfoy wegzuziehen. Dabei wurden die drei Meter allerdings noch nicht unterschritten.
»Was sollte das? Oder läuft da, etwa was zwischen euch?«, fragte, Dean jetzt, schaute erst zu Malfoy und dann zu Hermine.
»Ich liebe sie«, sagte Malfoy dann trocken und ziemlich ernst und Hermine hätte sich am liebsten vom nächsten Turm geschmissen. Malfoy machte es gerade nur noch komplizierter.
Dean starrte sie jetzt nur noch mit offenem Mund an.
»Komm Dean, dann lassen wir die Turteltauben wieder alleine, weitermachen«, zwinkerte Seamus ihr zu und Hermine fühlte, wie sie nur noch roter wurde.



Hermine starrte den beiden nach, bis sie merkte, das Malfoy sich wieder ihr näherte. Hektisch trat sie von ihm weg.
»Bleib wo du bist«, fuhr sie ihn an und er schaute sie ziemlich verwirrt an.
»Was war das gerade? Hast du mir einen Liebestrank untergekippt?«, er klang wütend und Hermine seufzte frustriert auf. Wie war alles so aus dem Ruder geraten?
»Hör mir zu, ich wollte es dir eigentlich schon gestern sagen aber Madame Pomfrey hat uns ja gestört«, sie hielt inne, als einige Gryffindor Schüler an ihnen vorbeigingen.
»Nach dem Unterricht in der Mädchentoilette mit der maulenden Myrte.«
»Warte!«, hielt Malfoy sie auf, als sie endlich zur großen Halle gehen wollte. Sie stellte sicher, dass die drei Meter nicht unterschritten wurden, und schaute ihn fragend an.
»Die denken, wir wären ein Paar«, seine Finger zeigten erst auf sie und dann auf ihn, eher er verzweifelt in Richtung großer Halle rumfuchtelte.
»Wir sind kein Paar«, stellte Hermine klar und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Die haben uns gerade knutschen sehen und ich habe denen gesagt, dass ich dich lieben würde, was meinst du, was die denken?«
»Na und, das ist mir egal«, heftig schüttelte sie ihren Kopf. Was wollte er denn jetzt von ihr. Einen Moment hatte sie ein schlechtes Gefühl. Wollte er etwa, dass sie jetzt ein Paar spielten? Aber warum sollte er das wollen?
»Wenn du denen jetzt sagst, dass wir kein Paar sind, würde sich das so darstellen, als ob ich eine Abfuhr bekommen hätte. Und ich bekomme keine Abfuhren«, er schaute sie eindringlich an.
»Ernsthaft? Du hast Angst um dein Ego?«, fragte sie etwas perplex nach.
»Du hast mir das eingebrockt Granger, also wirst du mir auch helfen.«
»Ich soll dir helfen und deine Freundin spielen?«, zur Hölle, warum hatte sie ihn nicht einfach mit Parkinson alleingelassen?
»Nun tu nicht so, als ob dir der Kuss nicht gefallen hätte«, warum musste er jetzt damit anfangen, es war ihr schon peinlich genug, das sie es zugelassen hatte.
»Malfoy, ich kann nicht deine Freundin spielen. Wie wäre es, wenn wir einfach sagen das wir uns Daten und noch nicht wissen ob es was Ernstes wird?«, hoffnungsvoll schaute sie zu ihm, bis er schließlich nickte.
»Dann bis heute Nachmittag«, ehe er diesmal etwas erwidern konnte, drehte sie sich um und rannte schon fast zur großen Halle.
Als sie sich zu Ginny, Seamus und Dean an den Tisch setzte, traute sie sich nicht einen der Dreien anzuschauen. Sie konnte die Blicke auf sich spüren und fing einfach an, ihren Teller mit Rührei zu beladen.
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass es schon so ernst zwischen euch ist?«, fragte jetzt Ginny und Hermine traute sich, sie anzuschauen.
»Es war unser erster Kuss, Seamus und Dean haben den Moment zerstört«, theoretisch sagte sie dabei sogar die Wahrheit.
»Aber dann sagt Malfoy oder soll ich ihn jetzt lieber Draco nennen, dir schon das er dich liebt?«, harkte Ginny weiter nach und Hermine versuchte sich einfach darauf zu konzentrieren, das Rührei auf ein Brötchen zu bekommen.
»Ich weiß nicht, ob er das erst gemeint hat«, sagte sie schließlich und er hatte es verdammt nochmal, nicht ernst gemeint.
»Du meinst, er wollte Seamus und Dean verarschen?«, lachte Ginny und Hermine nickte mit einem kleinen Lächeln. Das lief dann doch einfacher, als sie erwartet hatte.
»Aber so wie Malfoy dich heute Morgen angeschaut hat, hat er sicherlich Gefühle für dich«, flüsterte Ginny ihr trotzdem nochmal zu und Hermine nickte einfach nur.
»Die Frage ist ja jetzt nur, was du für ihn empfindest?«, überrascht, ließ sie ihr Brötchen fast fallen und schaute Ginny mit großen Augen an.
»Na, magst du ihn auch?«, fragte sie nochmal blöd nach und Hermine wusste wirklich nicht, was sie darauf jetzt antworten sollte. Wenn es nach Malfoy gehen würde, müsste sie wohl ja sagen, damit sein krankes Ego keinen Knacks bekam aber sie biss sich nur auf die Lippe und starrte wieder auf ihr Brötchen.
»Klar, du bist wahrscheinlich hin und hergerissen, immerhin hast du ihn früher gehasst. Aber aus Hass kann auch Liebe werden«, Ginny lächelte sie beruhigend an und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Sie hasste ihn schon lange nicht mehr. Da gab es genug Personen, die sie hasste und er war definitiv nicht so schlimm zu ihr gewesen, dass er einen Platz auf dieser Liste hätte erreichen können.
Aber lieben tat sie ihn auch nicht.



Der Schultag lief relativ normal ab. Ab und zu hörte sie tuscheln und sie war sich sicher, das schon in der ganzen Schule über sie und Malfoy getratscht wurde aber das interessierte sie nicht.
Ihr war schon lange egal, was andere Leute oberflächlich von ihr dachten. Sie war in der Hinsicht einfach abgehärtet.
Malfoy wartete schon im Klo der maulenden Myrte als sie es betrat. Der Geist des Mädchens war da und schien sich über ihren Besuch zu freuen. Aber eigentlich hatte Hermine keine Lust, mit ihm im Beisein des tratschenden Geistes zu reden.
Sie nickte Richtung Ausgang und Malfoy folgte ihr mit genug Abstand.
»Raum der Wünsche?«, fragte sie ihn, als sie überlegte, wo sie ungestört reden könnten. Er zuckte nur mit den Schultern.
»Wir können auch einfach in eines der leeren Klassenzimmer gehen«, meinte er und öffnete schon die Tür eines Zimmers.
Unsicher folgte Hermine ihm. Im Rahmen hingen schon Spinnweben und es war richtig staubig. Malfoy ließ sich aber nicht beirren und betrat das Zimmer.

»Okay, jetzt erklär mir endlich, was los ist«, sagte er, reinigte eines der Pulte mit einem Zauber und setzte sich darauf.
Hermine machte das gleiche mit einem Pult weit genug von ihm weg und setzte sich darauf.
»Es hat alles damit angefangen, das ich gesehen habe, wie Parkinson etwas in deinen Kürbissaft geschüttet hat«, fing sie an.
»Wann war das denn?«, unterbrach Malfoy sie und rieb sich nachdenklich die Stirn.
»Vor ähm vier Tagen, aber bitte lass mich ausreden, okay?«, als er nickte fuhr sie fort.
»Sie hat dir einen ziemlich starken Liebestrank gegeben und ich habe dir meine Hilfe angeboten. Mann kann den Gegentrank nur an Vollmond brauen, aber die Verliebtheit kann man auf eine andere Person übertragen, das haben wir gemacht. Den Gegentrank wollte ich schon anfangen zu brauen, aber einige Zutaten waren sehr teuer, weswegen ich dir einen Brief geschrieben habe, ich weiß nicht ob du ihn noch hast.«
Malfoy starrte angestrengt auf den Boden und massierte sich seine Schläfe.
»Ich kann mich wirklich an nichts davon erinnern«, murmelte er schließlich und schaute zu ihr.
»Aber ich habe heute Morgen eine Eule mit Trankzutaten bekommen und wusste nichtmehr, warum ich sie bestellt habe«, lachte er jetzt leise und schüttelte benommen den Kopf. Irgendwie tat er Hermine schon leid.
»Ich kann dir die Zutaten gleich geben. Aber wann ist denn der nächste Vollmond? In drei Wochen sind doch schon Weihnachtsferien?«
Die Ferien hatte sie total vergessen.
»Würdest du deswegen die Ferien über hier bleiben?«, fragte er sie schon, als sie nichts sagte.
»Naja, bis zum Vollmond sollte es wohl in Ordnung sein«, murmelte sie und dachte an das Weihnachten mit ihren Eltern, was sie schon geplant hatte.
»Wirklich Granger, du hast mir schon so viel geholfen« Malfoy kräuselte seine Nase, als er merkte, was er da eigentlich sagen wollte.
»Schon in Ordnung«, lächelte sie ihn einfach an.
»Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum du es zugelassen hast, dass ich dich küsse?«, er schaute sie plötzlich wieder sehr durchdringend an. Sofort spürte sie wieder die wärme in ihren Wangen und schaute einfach weg.
»Du genießt das oder? Das Gefühl geliebt zu werden?«, er lachte und Hermine fühlte sich einfach schlecht. Warum machte er sich über sie lustig? Natürlich mochte sie das Gefühl geliebt zu werden. Aufrichtig geliebt zu werden, was sie bisher noch bei keinem gefühlt hatte. Nicht einmal bei Ron. Zwischen ihnen war es einfach komisch gewesen und sie hatte beschlossen einfach nur Freunde zu sein.
»Schon in Ordnung Granger, das verstehe ich«, plötzlich klang er so ernst und Hermine schaute ihn wieder an. Ob er je ernsthaft geliebt wurde? Bei seiner Familie bezweifelte sie es.
»Okay, jetzt wäre dann ja alles geklärt«, murmelte Hermine einfach und setzte sich auf.
»Willst du sofort mitkommen, damit ich dir die Zutaten geben?«, riss Malfoy sie schon wieder aus dem Konzept.
»Die denken doch eh schon alle wir Daten, also kannst du auch kurz mitkommen«, er stand auch auf, verließ das Klassenzimmer und schaute sie vom Flur aus fragend an.
Zögerlich und mit genügend Abstand folgte sie ihm.
»Ich komme aber nicht mit in den Gemeinschaftsraum«, sagte sie, als sie schon im Kerkerteil des Schlosses waren.
»Keine Angst, da wollen wir auch keine Löwen haben, warte einfach hier«, sagte er schon und Hermine blieb sofort wie angewurzelt stehen.
»Bin gleich wieder da«, er ging den Gang weiter, bis es einmal abbog und Hermine ihn nicht mehr sehen konnte.
Sie war jetzt in einem Teil des Kerkers, welches sie nicht kannte. Ohne seine Hilfe würde sie wahrscheinlich nicht einmal wieder zurückfinden. Sie lehnte sich mit den Rücken an eine Wand und wartete einfach auf ihn.



»Hey Granger, wartest du auf Draco?« Zabini kam den Gang entlang, den sie mit Malfoy gekommen war, und schaute sie fragend an.
»Ähm ja, er kommt gleich«, antwortete sie etwas verwirrt von der Situation und schaute einfach wieder zu dem Gang, wo Malfoy verschwunden war. Die Arme hatte sie mittlerweile vor der Brust verschränkt.
»Ich muss sagen, die Neuigkeit mit euch beiden hat mich ziemlich überrascht, du hättest mal Pansy sehen sollen, die ist an die Decke gegangen vor Eifersucht«, lachte Zabini und Hermine schaute ihn wieder an. Wollte er jetzt Smalltalk halten? Und Hermine wusste nicht, was Draco ihm und seinen Freunden genau erzählt hatte.
»Ja«, lächelte sich ihn einfach an und strich sich schüchtern eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Dann kam zum Glück Malfoy mit einer Tüte wieder.
Hermine starrte die Tasche von Malfoy an, als er im gewohnten Abstand vor ihr stehen blieb. Wahrscheinlich hätte er die Tasche abgestellt und sich entfernt, aber jetzt wo Zabini hier war, käme es etwas komisch.
»Ihr beiden seit schon an süßes Paar«, entsetzt schaute Hermine zu Zabini, der einen Arm um ihre Schulter legte und sie näher zog. Hatten sie nicht ausgemacht, zu sagen sie wären kein Paar? Hatte sich Malfoy wegen seinem Scheiß Ego nicht daran gehalten?
Sie wollte sich aus der Umarmung von Zabini lösen, aber er zog mit seinem anderen Arm auch noch Malfoy in die Umarmung.
Hermine verspannte sich sofort und sie konnte Malfoys Blick auf sich spüren.
Zabini ließ sie wieder los, aber sie stand trotzdem viel zu nah bei Malfoy. Unsicher schluckte sie und schaute wieder zu dem dunkelhäutigen Slytherin, der ihr jetzt noch einmal winkte und den Gang weiterlief.
»Was hast du Zabini-«, weiter kam sie nicht, da Malfoy sie schon geküsst hatte. Überrascht stolperte zurück gegen die Wand. Malfoy nutzte die Möglichkeit sofort um seine beiden Arme neben sie an die Wand zu legen und den Kuss zu intensivieren.
Hermine musste sich stark zusammenreißen, den Kuss nicht zu erwidern. Als Malfoy das zu merken schien, fing er an sich von ihren Lippen wegzuküssen, bis er schließlich kleine Küsse auf ihren Hals platzierte.
Sie fing an zu zittern und sie konnte spüren, wie ihre Knie weich wurden. Auch wenn sie wusste, dass es nicht echt war, ließ es sie nicht kalt.
Als sie sich schließlich kein Seufzen mehr unterdrücken konnte, fanden seine Lippen wieder ihre und diesmal schaffte sie es nicht zu Wiederstehen.
Sie ließ eine Hand, die bisher leblos neben ihr gehangen hatte, in seine Haare wandern und die andere auf seine Hüfte, die sich immer näher an sie drückte. Ob der Trank auch etwas an der Leidenschaft geändert hatte? Denn Hermine kam sie noch nie so begehrt vor, wie in diesem Moment.
»Draco!«, ein hohes erschrockenes Quietschen ließ die beiden auseinander fahren. Benommen musste Hermine ein paarmal blinzeln, ehe sie Pansy Parkinson scharf erkennen konnte.
»Ersthaft Draco? Du und das Schlammblut?«, schrie sie wieder und Hermine leckte sich einfach über ihre Lippen. Sie fühlten sich jetzt schon taub an.
»Nenn sie nicht so«, hörte sie die tiefe knurrende Stimme von ihm, als er sich ganz von ihr löste und bedrohlich auf Parkinson zuging. Hermine wich möglichst unauffällig zurück, bis sie die drei Meter Abstand erreicht hatte.
War Parkinson so schlau um einen Zusammenhang mit dem Trank und ihr zu schließen?
Malfoy hatte sich bedrohlich vor Parkinson aufgebaut, die immer kleiner werden zu schien.
»Du hast vergessen, dass ich dich immer noch wegen dem Trank bei McGonagall verpfeifen kann, also halt dein dreckiges Mundwerk und misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen«, beeindruckt von Malfoys Monolog, starrte sie Parkinson hinterher, die es jetzt sehr eilig hatte zu verschwinden.
Als sie wieder zu Malfoy schaute, grinste dieser sie breit an.
»Du stehst also wirklich darauf«, lachte er sie an und Hermine verzog das Gesicht. Warum war es bei den Küssen so toll aber danach total gezwungen und verkrampft?
»Pansy wird jetzt ganz groß verkünden, das sie uns knutschend erwischt hat«, riss Malfoy sie wieder aus seinen Gedanken.
»Und da es dir ja anscheinend gefällt, wenn ich dich küsse, dann können wir es doch einfach weiterhin machen?«
»Moment, was hast du Zabini erzählt?«, fuhr sie ihn an, als sie sich daran erinnerte, dass er sie genau in dem Moment geküsst hatte.
Malfoy zuckte leicht grinsend mit seinen Schultern.
»Er hat einfach zu viel hineininterpretiert, aber was sagst du jetzt zu meinem Angebot? Als dank für deine Hilfe, bist du bis zum Vollmond meine Freundin und darfst mich küssen«, er grinste sie so breit an, wie noch nie.
»Du stellst das ja gerade so dar, als ob das nur Vorteile für mich wären, deine Freunde denken doch wir wären ein Paar«, Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust und starrte Malfoy an. Er erwiderte ihren Blick und grinste immer noch. Seit wann lächelte er so viel? Früher hat sie ihn doch auch nie lächeln sehen.
Sie ließ sich nochmal seine Worte durch den Kopf gehen und stockte. Er hatte gesagt, sie wäre seine Freundin, nicht dass sie, sie spielen sollte. Verwirrt blinzelte sie ein paarmal, aber sie kam immer zu demselben Ergebnis.
»Komm schon Granger, das ist für dich doch die einmalige Gelegenheit. Du hättest einen Freund, der dich aufrichtig lieben würde, naja, solange du in der Nähe bist, du weißt schon«, ergänzte er dann noch und Hermine konnte den Blickkontakt nicht mehr halten.
Theoretisch hatte er Recht. Aber was sollte das bringen, wann der Vollmond vorbei wäre, wäre er wieder der alte Malfoy und sie würde vielleicht sogar den beeinflussten Malfoy vermissen. Hatte es Sinn sowas anzufangen, wenn der genaue Endtermin schon feststand?
Aber andererseits waren da die Gefühle, die er in ihr ausgelöst hatte. Sie hatte ihn gerne geküsst und sie würde es auch gerne wiederholen.
»Du willst also wirklich richtig mit mir zusammen sein?«, fragte Hermine nochmal skeptisch nach und schaute wieder zu ihm. Er nickte einfach nur und schaute sie fragend an. »Komm schon Granger, lass dich einfach mal auf das Abenteuer ein«, meinte er dann, als sie nichts sagte.


Hermine hatte sich wirklich darauf eingelassen, einfach weil es ihr wie eine Lösung für all ihre Probleme vorgekommen war. Natürlich hatte sie gewusst, was für Konsequenzen es hatte. Aber wirklich, irgendwie war es ihr auch egal, was die meisten Gryffindors jetzt von ihr halten würden.
Ginny hatte sich natürlich total für sie gefreut und einfach behauptet, dass sie es natürlich kommen sehen hatte, was sie ja wirklich getan hatte. Seamus hatte auch kein Problem damit und Dean akzeptierte es auch, obwohl er nicht wirklich glücklich darüber erschien.

Nachdem sie ihren Freunden im Gemeinschaftsraum davon erzählt hatte, ging sie mit der Tüte, in der die Trankzutaten waren, in ihren Schlafsaal und verstaute sie in ihrem Koffer. Der Tank müsste nicht so lange ziehen und es würde reichen, ihn eine Woche vor dem Vollmond anfangen zu brauen.
»So jetzt will ich ein paar Details«, Hermine zuckte erschrocken zusammen, da sie nicht mitbekommen hatte, das Ginny ihr gefolgt war.
»Komm schon Hermine, ein ´ich bin jetzt mit Draco zusammen´ reicht mir einfach nicht. Besonders nicht, da du die letzten Tage immer alles abgestritten hast«, meinte sie, als sie von Hermine nur einen geschockten Blick erntete.
Nervös fuhr sich Hermine mit der Zunge über ihre Lippen und verstaute ihren Koffer langsam wieder unter ihr Bett.
Ginny packte sie an Arm und zog sie zu sich auf das Bett. Hermine seufzte frustriert auf und schaute zu ihrer Freundin, die besessen von Neuigkeiten war.
»Was willst du wissen?«, fragte Hermine sie schließlich.
»Na das offensichtliche, was hat er gesagt? Hat er dich gefragt, ob ihr zusammen sein wollt? Wie hat er dich geküsst? Ihr habt euch doch ein zweites Mal geküsst? Und wie war er?«, fragte Ginny sofort freudig und klatschte aufgeregt mit ihren Händen.
»Ich habe auf Draco gewartet und naja, als er wiederkam, meinte Zabini, was für ein süßes Paar wir wären und naja, als Zabini gegangen ist, hat Draco mich gefragt, ob ich was dagegen hätte«, das war die Version, auf die sich Hermine und er abgesprochen hatten. Und Ginny schien sie zu gefallen, sie seufzte einmal herzzerreißend und grinste über beide Ohren.
»Wenn ich das so höre, dann wünschte ich mir, dass Harry auch das Schuljahr wiederholt hätte, ihr seid ja so süß«, Ginny konnte sich gar nicht mehr einkriegen und umarmte Hermine feste. Hermine konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und erwiderte die Umarmung.
»Und er küsst wie ein Gott«, lachte sie dann, als sie an die anderen Fragen von Ginny dachte.
»Wie läuft das jetzt eigentlich zwischen euch? Du bleibst neben mir sitzen oder?«, riss Ginny sie wieder aus ihren Gedanken.
»Keine Sorge, ich werde dich schon nicht vernachlässigen«, meinte Hermine nur. Denn sie würde sich ganz bestimmt im Unterricht nicht neben Malfoy setzten, er würde dem Unterricht ja gar nicht mehr folgen können.
Bis in die Nacht stellte Ginny ihr Fragen zu ihrer Beziehung mit Malfoy, die sie teilweise nicht beantworten wollte oder konnte. Sie hatte nämlich keine Gefühle für ihn, aber das könnte sie Ginny natürlich nicht sagen. Hermine hatte ihr stattdessen erzählt, wie sich seine Küsse anfühlten, was sie in ihr auslösten und das schien ihr dann als Antwort gereicht zu haben.
Sie war mehr als froh, als sie endlich die Neugier von Ginny erstmal gestillt hatte und sich in ihr Bett verkriechen konnte.

»Hermine.«
»Draco.«
Es war komisch ihn am nächsten Morgen in der großen Halle zu sehen und das vor den Augen ihrer Freunde. Sie wollte ihn vielleicht gerne küssen, aber bestimmt nicht vor großem Publikum. Malfoy schien es genauso zu gehen, denn er hielt den Sicherheitsabstand. Er grinste sie nur noch einmal an und ging dann mit Zabini zu seinem Tisch.
»Ihr beide habt es nicht so mit großer Romantik?«, fragte Ginny sie, als sie sich an den Frühstückstisch setzten.
»Wir lassen es halt langsam angehen und ich will ihn nicht küssen, wenn mir die halbe Schule dabei zusieht«, meinte Hermine und zuckte mit den Schultern. Glücklicherweise verstand Ginny sie durch die Erfahrungen mit ihrer Beziehung zu Harry.
»Willst du eigentlich am Samstag wie geplant mitkommen oder machst du jetzt was mit Draco?«, fragte Ginny sie dann und Hermine schluckte. Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. Es war Freitag und morgen wollte sie eigentlich zusammen mit Ginny Harry und Ron besuchen, die auch extra nach Hogsmeade kommen würden.
»Ähm«, überfordert schaute sie zum Slytherintisch, wo sich Malfoy mit Zabini unterhielt.
»Ich kann es verstehen, wenn du lieber etwas mit ihm machen willst, aber Harry und Ron siehst du ja viel weniger als ihn. Ihn mitzunehmen ist wahrscheinlich auch keine gute Idee«, Ginny ließ ihren Satz nachdenklich ausklingen und ließ ihren Blick wie Hermines zum Slytherintisch wandern.
»Nein ich denke, es bleibt dabei«, beschloss Hermine. Nur weil sie jetzt mit Malfoy zusammen war, musste sie ja nicht die ganze Zeit mit ihm verbringen. Vor allem, weil es sich nicht wie eine richtige Beziehung anfühlte. Zumindest, wenn er nicht in ihrer Nähe war.



»Na Granger, willst du deine tägliche Dosis an Küssen?«, Malfoys Stimme ließ sie aufschauen und sofort vergessen, dass sie in der Bibliothek war.
Er setzte sich einfach neben sie und zog sie an sich. Sie wehrte sich nicht, zu gut gefiel ihr das Gefühl, von ihm gehalten zu werden.
Es dauerte nicht lange, da trafen seine Lippen die ihren und Hermine erwiderte den Kuss begeistert. Es war schon komisch, wie er es geschafft hatte, dass sie sich ihm hingab.
Als sich seine Hand langsam unter seine Bluse schob, riss sie ihre Augen auf, nur um auf seine geschlossenen Lider zu schauen. Sie konnte nicht anders und musste das Gefühl von seiner Hand auf ihrer nackten Hand analysieren. Und sie mochte es. Langsam glitt die Hand höher und Hermine traute sich wieder ihre Augen zu schließen.
Sie genoss es, wie seine Hand sich immer höher schob und kleine Kreise auf ihrer Haut zeichnete.
Als sie wieder ihre Augen öffnete, um ihn anzusehen, war sie geschockt.
Sein verliebtes Lächeln verwandelte sich in ein teuflisches.
»Schlammblut!«, schrie er sie an, während sich seine Finger unsanft in ihr Fleisch bohrten.

Geschockt fuhr Hermine hoch, atmete zittrig ein und strich sich benommen durch ihre Haare. Sie hatte nur geträumt. Einen ziemlich realen Traum. Zitternd schlug sie ihre Decke zur Seite.
Es war gerade Halbsieben am Samstagmorgen. Ginny würde bis mindestens 10 Uhr schlafen und Seamus und Dean würden auch erst später aufstehen. Aber sie würde nicht mehr schlafen können, nicht nach diesem Traum.
Wieder strich sie benommen ihre Haare zurück und versuchte die Einzelheiten des Traumes zu vergessen.
Fast schon mechanisch machte sie sich fertig und zog eine dunkelblaue Jeans und einen roten Pullover an. Ihre Haare bändigte sie wie gewohnt in einen Zopf.
Im Gemeinschaftsraum war auch keiner zu sehen und Hermine beschloss, frühstücken zu gehen.
Immer noch unwohl von dem Traum, ging sie ihren Weg zur großen Halle und staunte nicht schlecht, als sie Malfoy mit Zabini am Slytherintisch entdecken konnte. Der Gryffindortisch war bis auf zwei Drittklässler leer.
Schweigend frühstückte sie, den Blick immer auf ihren Freund gerichtet.
Als er und Zabini aufstanden, kam er auf sie zu, während Zabini die Halle schon verließ.
»Und Granger willst du dir deine tägliche Portion Küsse haben?«, fragte er sie, als er sie fast erreicht hatte und Hermine verschluckte sich an ihrem Müsli. Es klang viel zu ähnlich, dem was der Traummalfoy gesagt hatte. Hustend versuchte sie sich wieder einzukriegen und Malfoy überbrückte wirklich den Abstand, um ihr auf den Rücken zu klopfen.
»Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte er dann auch noch liebevoll und Hermine konnte nur, die Tränen aus ihren Augen blinzelnd zu ihm aufschauen.
Sofort drückte er ihr einen kurzen Kuss auf und Hermine konnte Kürbissaft schmecken.
»Du siehst heute wunderschön aus, der rote Pullover steht dir«, säuselte er in ihr Ohr, als er sich wieder von ihr löste. Hermine räusperte sich einmal und schaute ihn wieder unsicher an. Dieses Kompliment hatte sie nur wegen dem Trank bekommen, wahrscheinlich fand er ihren Pullover sogar hässlich.
»Also wir beide, jetzt nach Hogsmeade?«, fragte er sie dann grinsend und nahm beide Hände in seine.
»Ich bin schon verabredet«, sagte sie, ohne nachzudenken und Malfoys Blick wurde zornig. Hatte sie ihn gerade wirklich eifersüchtig gemacht?
»Mit wem? Du gehörst mir«, knurrte er jetzt fast und zog sie von der Bank hoch. Diese Facette war neu und sie gefiel Hermine ganz und gar nicht. Er war wie ein wütender Löwe, der seine Beute beschützen wollte.
Sie konnte ihm nur hinterherstolpern, als er immer noch ihre Hand fest umschlossen die große Halle verließ.
»Draco!«, versuchte sie sich jetzt gegen seinen Griff zu wehren aber er zog sie einfach näher an sich, und ehe sie sich versehen konnte, drückte er sie gegen eine Wand.
»Du gehörst mir«, murmelte er schon wieder gewohnt sanft und strich ihr vorsichtig mit einer Hand über ihre Wange.
»Nur mir«, meinte er wieder und langsam kam Hermine es viel zu viel vor. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, mit ihm zusammen zu sein.
Wild trafen seine Lippen auf ihre und Hermines Knie fingen an weich zu werden. So energisch hatte er sie noch nie geküsst, und als seine Zunge langsam über ihre Unterlippe fuhr, warf sie alle Bedenken über Bord und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
Sofort presste er sich noch näher an sie und drang langsam mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle ein. Das erste Mal überhaupt wurde Hermines Zunge von einer anderen berührt und es brachte sie buchstäblich um den Verstand.
Wie Bauchschmerzen breitete sich Erregung in ihr aus und Hermine musste sich heftig atmend von ihm lösen, als sie seine Hand an ihrer Hüfte spürte. Sie wollte sich gerade den Weg unter ihren Pullover bahnen und das erinnerte sie viel zu sehr an ihren Traum. Ihre Lippen brannten und ihre Wangen waren heiß, als sie sich von Malfoy losmachte. Er ließ sie gewähren, sein Blick registrierte aber jede ihrer Bewegungen.
Und Hermine wurde plötzlich bewusst, wo sie überhaupt waren. Keine zehn Meter von Eingangstor der großen Halle und nach den Blicken, die sie geerntet hatte, hatten sie einige beobachtet.
Sofort wurde ihr nur noch heißer, falls das überhaupt möglich war. Benommen nahm sie einfach Malfoys Hand und zog ihn hinter sich her. Er folgte ihr wie ein verliebtes Hündchen, wortwörtlich. Vielleicht sollte sie versuchen dominanter ihm gegenüber zu sein? Er würde ihr ja theoretisch aus der Hand fressen.
Als sie das Schloss verlassen hatten und die kühle Winterluft spürten, fühlte sich Hermine zwar nicht mehr beobachtet, dafür fing sie an zu zittern. Ihre Hand umschloss immer noch Malfoys seine und es war die einzige Wärmequelle.
Langsam ließ sie ihren Blick zu ihm gleiten, als er nichts sagte. Er hatte mit einer Hand seinen Umhang ausgezogen und ließ jetzt ihre Hand los, um ihn ihr um die Schultern zu legen.
Wie sehr hatte sie sich immer einen Freund gewünscht, der so aufmerksam, so süß sein würde.
Nachdenklich starrte sie auf den Boden, während Malfoy seine Hand unter ihr Kinn legte und sie zwang ihn anzuschauen.
»Ich liebe dich«, nein, das tat er nicht, er sagte es nur wegen dem Trank. Sie spürte, wie sich eine Träne ihren Weg bahnte und Malfoy küsste sie einfach weg.
Hermine schloss ihre Augen und versuchte den Trank einfach zu vergessen. Für ein paar Wochen könnte alles perfekt sein.



Hermine wusste nicht wie lange sie draußen waren. Irgendwann war ihr trotz Malfoy so kalt gewesen, dass sie wieder rein wollte und daran konnte nicht einmal seine sanften Küsse etwas ändern. Vielleicht sollte sie ihn öfter eifersüchtig machen? Denn die Art, wie er sie besitzergreifend geküsst hatte, hatte ihr bisher wirklich am besten gefallen.
Sie ließ Malfoys Hand in der Eingangshalle wieder los und entfernte sich von ihm.
»Gibst du mir meinen Umhang wieder?«, fragte er sie schon fast desinteressiert, als sie die drei Meter Abstand zu ihm erreicht hatte. Er sagte nichts zu dem, was zwischen ihnen passiert ist. Und Hermine konnte nur mit geröteten Wangen den Umhang lösen. Versehentlich ließ sie ihn auf den Boden fallen und schaute geschockt zu Malfoy, der sein Gesicht verzog.
»Lass ihn einfach liegen«, brummte er, als sie sich danach bücken wollte. Sie zuckte zurück und schaute sich ertappt um. Da es nicht mehr ganz so früh war, waren mittlerweile schon mehr Schüler auf den Beinen.
»Aber ernsthaft Granger, mit wem triffst du dich?«, fragte Malfoy sie jetzt, als er sich seinen Umhang wieder umband.
»Ich gehe mit Ginny, Harry und Ron einen Kaffee trinken«, sagte sie schnell.
»Was ist mit dir und dem Wiesel? Läuft da was?«, harkte er jetzt weiter nach und Hermine checkte die Entfernung, es waren mehr als drei Meter.
»Warum willst du das wissen?«, fragte sie nach und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
»Ich will wissen, wo ich dran bin, du bist doch meine Freundin«, diesen Satz aus dem Mund des nicht beeinflussten Malfoys brachte sie aus der Spur. Vielleicht könnte sie es sich wirklich leisten den Trank zu vergessen?
»Nein, es läuft nicht zwischen uns«, murmelte Hermine immer noch verwirrt, strich sich eine lose Haarsträhne zurück und schaute auf den Boden.
»Gut dann sollte es auch so bleiben, wirklich Granger du solltest mich nicht eifersüchtig machen.«
Sofort glitt ihr Blick wieder zu ihm. Sollte das eine Warnung sein?
»Heute Abend in der Bibliothek Okay?«, fragte er jetzt und Hermine konnte nur leicht nicken. Den Samstagabend verbrachte sie aus Tradition immer in der Bibliothek und machte so viel Hausaufgaben, wie so konnte, damit es am Sonntag nicht ganz so viel war.
»Bis dann«, er lächelte ihr noch einmal zu, bis er sich umdrehte und Richtung Kerker lief.
Hermine leistete Ginny beim Frühstück Gesellschaft und trank einen Tee, während Ginny ihr etwas erzählte. Schon lange war sie den Erzählungen von ihr nicht mehr nachgekommen. Malfoy beherrschte ihre Gedanken viel zu sehr.
Warum war er plötzlich so nett, auch wenn die drei Meter Abstand eingehalten wurden, er also nicht unter dem Zauber stand?
Nachdenklich starrte sie in ihre Tasse.
»Also ziehen wir uns eben um und dann können wir los«, mit dem Satz wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und trank schnell den letzten Schluck ihres Tees.
Sie folgte Ginny ohne etwas zu sagen und sie holten ihre Wintermäntel aus ihrem Schlafsaal. Zusätzlich mit Mütze und Schal wagten sie sich nach draußen. Obwohl es erst Ende November war, war es schon sehr kalt.
Diesmal war sie wenigstens besser vor der Kälte geschützt, als eben mit Malfoy. Kurz glitt Hermines Blick zu der Stelle, wo sie vor kurzem noch mit ihm gestanden hatte und musste lächeln.
»Ersthaft Hermine reiß dich mal zusammen. Wenn Harry und Ron dich so sehen, wissen sie ja sofort, was Sache ist und du willst es ihnen erst noch nicht sagen oder?«, Ginny holte sie mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und Hermine schüttelte schnell ihren Kopf.
»Aber es ist so süß«, Ginny knudelte sie von der Seite und Hermine wäre fast hingefallen, als sie lachen musste.
Als die beiden den drei Besen betraten, saßen Harry und Ron schon an einem Tisch. Sofort liefen die beiden Frauen freudig los.
Harry und Ginny verwickelten sich sofort in einen Kuss und Hermine umarmte Ron, der sie anstrahlte.
»Ist das toll, dich mal wieder zu sehen und nicht immer nur zu schreiben«, lachte er sie an und Hermine umarmte jetzt auch Harry, der sich für kurze Zeit von seiner Freundin lösen konnte.
Sie genoss es total wieder etwas mit all ihren besten Freunden zu machen und für ein paar Stunden konnte sie sogar Malfoy aus ihren Gedanken verbannen.
Nach der dritten Runde Butterbier und einigen Gesprächen über die Ausbildung der Jungs und Hogwarts betrat Malfoy zusammen mit Zabini und Nott das drei Besen.
Unsicher schaute sie zu den Dreien und der Tisch, wo sie sich setzten, lag auch noch direkt in ihrem Blickfeld. Ginny drückte unter dem Tisch ihr Knie und lächelte sie aufmunternd an.
»Malfoy«, spuckte Ron dann schon und ein feuriger Blick richtete sich gegen Malfoy.
»Dass er überhaupt wieder zur Schule durfte«, zeterte Ron und Hermine verzog angespannt das Gesicht. Wenigstens konnte Malfoy wegen der Entfernung nichts hören.



Hermine wusste nicht mehr genau, wie sie da reingeraten war. Als Ron immer mehr unmoralische Beschimpfungen gegen Malfoy richtete, war ihr irgendwann der Kragen geplatzt.
»Lass ihn verdammt nochmal in Ruhe, er hat sich geändert!«
Hecktisch atmend stand sie am Tisch und starrte geschockt über ihr eigenes Handeln Ron an.
»Hermine du verteidigst das Frettchen?«, fragte Ron ungläubig nach.
»Ähm«, meinte Hermine intelligent und schaute sich im drei Besen um. Ziemlich viele Blicke lagen bei ihr, weil sie einfach sehr laut geworden ist. Malfoy schaute sie mit seinem schräggelegten Kopf an, als wollte er fragen, ob er kommen sollte. Schnell schüttelte sie ihren Kopf und setzte sich wieder auf ihre Bank.
»Also, was haben wir verpasst?«, fragte jetzt auch Harry und Hermine dachte verzweifelt nach. Harry würde sie wohl durchschauen, weil er sie einfach am besten kannte. Aber sie wollte nicht von dem Trank erzählen, denn dann würde Ron wohl vollkommen durchdrehen und Ginny wäre wahrscheinlich eingeschnappt, weil sie ihr nichts davon erzählt hatte.
»Die beiden sind seit gestern ein Paar! Weißt du eigentlich, wie süß sie zusammen sind«, lachte Ginny sie an, rettete sie aus ihrer auswegslosen Situation und zog sie von der Seite in eine Umarmung.
Die beiden Jungs ihr gegenüber schauten sie geschockt an, bis sich Harry als Erster wieder unter Kontrolle hatte.
»Ähm ja dann herzlichen Glückwunsch«, sagte er noch ziemlich perplex, während Ron der Mund aufstand.
»Das ist doch nicht dein Ernst! Du und das Frettchen? Hermine hat er dich irgendwie verzaubert oder bedroht?«, Ron schien nicht glauben können, was er hörte und schaute Hermine eindringlich an.
»Oh ja, er hat sie verzaubert«, lachte Ginny auf und Hermine blinzelte dankbar zu ihr.
»Ich kann das nicht glauben«, Ron schüttelte vehement seinen Kopf und schien etwas blass um die Nase. Hermine schaute Harry fragend an, der nur mit den Schultern zuckte.
Ihr Blick glitt weiter, bis sie an Malfoy hängen blieb, der das Geschehen an ihrem Tisch genau zu beobachten schien.
»Ron es ist kompliziert, aber ich bin im Moment wirklich glücklich, bitte versuch es zu akzeptieren«, sagte sie, als sie seinen Blick auf sich spürte. Eigentlich hatte sie eine viel schlimmere Reaktion von ihm erwartet. Für ihn war Malfoy ja quasi die Reinkarnation des Teufels.
Ron stand auf, lief um ihren Tisch und packte sie am Arm. Erschrocken über seinen Gesichtsausdruck, konnte sie ihn nur anstarren.
»Hermine, der verarscht dich doch nur vielleicht hat er irgendeinen kranken Plan, sich an dir zu rächen oder-«, Ron stoppte, als Malfoy ihn von Hermine wegzog.
»Lass deine Griffel bei dir«, knurrte er Ron an und Hermine fühlte sich hin und hergerissen. Einerseits war da ihr bester Freund seit Kindertagen, der Leidergottes ab und zu wirklich Komplexe hatte und anderseits war da die Person, die ihr in den letzten Tagen wirklich wichtig geworden war.
Schnell stand sie auf und stellte sich zwischen die beiden. Alles, wirklich alles konnte passieren, sie sollten sich nur nicht prügeln, nicht wegen ihr.
»Bitte Ron, lass es sein«, flehte sie ihn an und drückte eine ihrer Handflächen auf Malfoys Brust, um ihn etwas von Ron wegzuschieben.
Ron knurrte, den Blick nicht von Malfoy lösend. Hermine konnte seine Anspannung regelrecht spüren und warf ihm kurz einen warnenden Blick zu, ehe sie flehend zu Harry schaute, der jetzt aufstand und Ron nach draußen zog.
Erleichtert ließ sie ihre Hand von Malfoys Brust sinken und seufzte auf.
»Ich schau mal nach den beiden«, verschwand jetzt auch Ginny und Hermine ließ ihren Blick wieder zu Malfoy wandern, der sie auf seine gewohnte Art verliebt anschaute.
Warum war er überhaupt gekommen? Sein Tisch war weit genug entfernt, er hätte sich das Ganze Spektakel einfach so anschauen können. Obwohl, er meinte ja, sie wäre seine Freundin und ein Freund würde seine Freundin ja beschützen ...
»Du grübelst zu viel«, er strich ihr mit zwei Fingern über ihre kleine Denkfalte zwischen den Augenbrauen und gab ihr dann noch einen Kuss auf die Haare.
»Vergiss nicht, wir sind in der Bibliothek verabredet«, verabschiedete er sich in einer weichen Stimmlage und ließ sie stehen.
Perplex starrte Hermine ihm nach. Sonst musste sie sich doch immer von ihm entfernen?
Sie riss sich zusammen, nahm ihre Handtasche, bezahlte alle Getränke und folgte ihren Freunden nach draußen. Harry und Ron waren nicht mehr zu sehen, dafür wartete Ginny an der Wand gelehnt auf sie.
»Harry meinte, es hätte keinen Zweck mehr heute mit Ron. Schon schade, dass er immer so dickköpfig ist. Sonst hätten wir noch etwas zusammen machen können«, brummte sie verstimmt, während sie den Rückweg zum Schloss liefen.
»Es tut mir leid«, entschuldigte sich Hermine, sie wusste ja genau, wie selten sich Ginny und Harry sahen und durch ihr Handeln war es erst ausgeartet.
»Schon in Ordnung, wenn man Harry so beleidigt hätte, wäre ich auch irgendwann ausgerastet. Ron kann ja einfach nicht seine Klappe halten«, meinte Ginny und seufzte.
»Nichts gegen dich, aber nächstes Mal treffe ich mich mit Harry alleine«, lachte sie jetzt und Hermine musste mit einsteigen. Wahrscheinlich wäre es wirklich besser für sie.



Hermine fand es schon komisch nach all dem, was an diesem Tag passiert war, in der Bibliothek zu sitzen und eigentlich nur darauf zu warten, das Malfoy kommen würde. Natürlich hatte sie ein Buch auf dem Tisch an dem sie saß liegen, aber sie konnte sich - mal wieder- nicht richtig darauf konzentrieren.
»Na Granger, abgelenkt?«, als sie seine Stimme hörte, musste sie lächeln und ließ das Buch jetzt Buch sein und schaute zu ihm auf.
»Vielleicht«, lächelte sie, als er sich neben sie setzte und sofort einen Arm um ihre Schulter legte. Wie von selbst lehnte sie ihren Kopf gegen Malfoys Schulter und es fühlte sich so vertraut an, es fühlte sich richtig gut an.
»Lass uns irgendwo hingehen, wo wir ungestört sind.«
Geschockt ließ Hermine ihren Kopf nach oben schießen und schaute ihm in die Augen. Auch wenn sie die Küsse, die sie austauschten, genoss für mehr war sie definitiv nicht bereit und seine Aussage klang für sie gerade viel zu zweideutig.
Er lächelte sie einfach an und fing an mit einer Strähne ihrer Haare zu spielen.
»Ich mache nichts, was du nicht willst«, flüsterte er in ihr Ohr und Hermine musste merkbar Schlucken. Es war definitiv zweideutig gemeint. Aber Hermine wollte nicht mehr. Ihr reichten die Küsse, die sie austauschen und ihr wäre es mehr als unangenehm, wenn mehr zwischen ihnen passieren würde.
»Nein, ich will nicht«, entkam es ihr dann gepresst.
»Schon Okay, ich kann warten«, wusste der beeinflusste Malfoy nicht, dass das Ende ihrer Beziehung schon feststand. Oder meinte er mit warten ein paar Tage, noch vor dem Vollmond?
Verwirrt ließ sie sich von ihm Küssen und schaffte es alle anderen Gedanken zu verdrängen.
Als sie sich irgendwann von ihm lösen konnte, weil es spät geworden war, ging sie in ihren Schlafsaal und dachte über die Weihnachtsferien nach. Sie schaute sich nochmal genau an, wann der Vollmond wär. Am 23ten Dezember und somit wäre er der vierte Ferientag. Nachdenklich starrte sie aus dem Fenster.
Ihre Mutter wäre wahrscheinlich nicht begeistert, wenn sie ihr erzählen würde, dass sie erst später kommen würde. Bestimmt würde sie zu hören bekommen das sie, sie mit den ganzen Weihnachtsvorbereitungen alleine lassen würde.
Seufzend griff sie sich ein neues Blatt Pergament und schrieb ihrer Mutter einen Brief, dass sie erst am 24ten anreisen könnte. Erfreut wäre sie darüber bestimmt nicht.
Danach legte sie sich ins Bett und schlief mit dem Gedanken bei Malfoy ein.

Am Sonntagmorgen lief sie nach dem Frühstück in die Eulerei, um den Brief an ihre Mutter abzuschicken, danach führte ihr Weg in die Bibliothek, denn sie hatte dank Malfoy am Samstag ihre Hausaufgaben nicht alle geschafft.
Da es noch recht früh war, genoss sie ihre Ruhe und schaffte einiges, bis Malfoy wieder da war.
Grinsend schaute sie zu ihm, als er sich wie selbstverständlich neben sie setzt.
»Wenn ich meine Freundin suchen will, muss ich nur in die Bibliothek gehen«, kicherte er und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Hermines Grinsen vergrößerte sich sofort und sie schob schüchtern eine Strähne hinter ihr Ohr.
»Es hat geschneit, wollen wir nach draußen gehen?«, fragte er sie jetzt. Eigentlich hatte sie noch genug, was sie machen wollte. Aber trotzdem hatte sie Lust auf die kleine Auszeit, weshalb sie schnell ihre Tasche packte.
Malfoy nahm ihre Hand und Hermine erwiderte den Druck lächelnd. Wie es wohl wäre, wenn er nicht unter dem Einfluss des Trankes stehen würde? Aber er hatte ihre Nähe gesucht, er wusste ja was passiert, wenn er sich ihr nähert.
Händchenhaltend liefen sie, bis sie das Schloss verlassen hatten und im weißen Traum standen. Es vielen immer noch dicke Flocken vom Himmel und Hermine schaute nach oben, am liebsten hätte sie sich einmal im Schnee gedreht, aber sie trug weder ihren Mantel, noch wollte sie Malfoys Hand loslassen.
Dieser zog sie plötzlich dich an sich und küsste sie ohne Vorwarnung. Automatisch erwiderte sie den Kuss, legte ihre Arme um seinen Nacken und presste sich enger an ihn.
Er war warm und alles andere war kalt.
»Vielleicht hätten wir uns dicker anziehen sollen«, lachte er uns seine Augen funkelten, als er sie anlächelte. Hermine konnte es einfach nur erwidern und fühlte sich wie auf Wolke sieben.
Dann fing er aber auf ein Mal an diabolisch zu grinsen, bückte sich und wenig später, presste er ihr Schnee ins Gesicht. Hermine kreischte auf und warf sich blindlings auf ihn, er stolperte und sie landete auf ihn, als er auf den Rücken viel.
Ihre Haare hangen in seinem Gesicht, die er jetzt vorsichtig wegstrich, um ihr ins Gesicht zu schauen.
»Ich liebe dich«, damit hatte er sie enger an sich gezogen und geküsst. Warum fühlte sie sich jetzt nicht schlecht, als er die beeinflussten Worte sagte?


Zitternd und total durchweicht schleppte sich Hermine wieder ins Schloss. Malfoy sah nicht viel besser aus, selbst seine Lippen war schon blau angelaufen.
»Wie wäre es mit einem heißen Bad im Vertrauensschülerbad?«, fragte er sie, legte von hinten seine Arme um sie und drückte sie an seine Brust. Sie konnte seinen schnellen Herzschlag spüren.
»Ähm«, sie würde ganz bestimmt nicht mit ihm zusammen baden, wer weiß, auf welche Ideen er dabei kommen würde.
»Na komm schon, wir können auch Badesachen anziehen«, damit zog er sie schon in Richtung des Bades und Hermine konnte ihm nur hinterherstolpern.
Ganz wohl war ihr bei dem Gedanken zwar immer noch nicht, aber ein heißes Bad war gerade sehr verlockend für ihre kalten Glieder.
Warum hatte sie eigentlich nicht einen Wärmezauber gesprochen? Knirschend, weil ihr die Möglichkeit erst jetzt einfiel, nannte Malfoy schon das Passwort für das Bad, schob sie durch die Tür und schloss sie hinter ihnen ab.
Er lief zu dem großen Becken und ließ über die Regler das heiße Wasser einlaufen. Dann fing er an seinen Umhang zu öffnen und Hermine schaute sofort peinlich berührt weg. Da sie sich im Schnee hatten wälzen müssen, war ihre Kleidung mehr als nass und klebte unangenehm an ihrer Haut.
Nervös ließ sie ihre Finger zum Verschluss ihres Umhanges wandern, als sie wieder zu Malfoy schaute, der sich gerade sein T-Shirt über den Kopf zog. Geschockt versteinerte sie in ihrer Bewegung und schaute seinen Oberkörper an.
»Na gefällt dir was du siehst Granger?«, lachte er sie aus. Er war mehr als drei Meter von ihr entfernt, weswegen sie einfach errötend wegschaute.
Sie nestelte an ihrem Umhang rum und ließ ihn auf den Boden fallen. Gerade als sie anfangen wollte, ihr Hemd aufzuknöpfen, spürte sie ihn plötzlich an ihrem Rücken. Er ließ seine Arme um ihren Körper gleiten, zog ihre Hände von den Knöpfen weg und fing jetzt stattdessen an sie aufzuknöpfen.
Hermine holte zischend Luft und konnte nur auf die Hände schauen, die geschickt ihr Hemd öffneten.
»Soll ich dir helfen«, raunte er jetzt auch noch in ihr Ohr und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Wie konnte er, ohne hinzuschauen ihr Hemd so schnell öffnen? Er musste es definitiv schon öfter gemacht haben.
Sie riss sich zusammen, nahm seine Hände und stieß sich von ihm weg. Als sie zu ihm umdrehte, konnte sie wieder nur den liebevollen Ausdruck erkennen.
»Ich kann das alleine«, sagte sie jetzt mit einer merkwürdigen rauen Stimme und räusperte sich einmal. Wie von selbst glitt ihr Blick zu seinem nackten Oberkörper, den er ihr geradezu präsentierte. Wenn sie daran dachte, wie er ihn eben noch gegen ihren Rücken gepresst hatte. Sofort konnte sie wieder die Wärme in ihren Wangen spüren.
»Das war doch eine schlechte Idee«, sie bückte sich nach ihrem Umhang und wollte an Malfoy vorbei, doch er schlang einfach seine Arme um ihre Taille und zog sie an sich.
Ihr Kopf landete auf seiner Brust und sie konnte seinen schnellen Herzschlag hören. Ob das auch eine Wirkung von dem Trank war? Davon stand nichts in den Texten, die sie gelesen hatte.
»Wo willst du denn hin?«, fragte er mit einer etwas gekränkten Stimmlage. Sie nahm ihren Kopf von seiner Brust, um zu ihm hochzuschauen.
Er lächelte sie an und bückte sich zu ihr runter, bis er sie küsste.
»Bitte bleib hier«, murmelte er zwischen zwei Küssen und er hatte sie schon längst überzeugt.
Als die Wanne schon drohte überzulaufen, löste sie sich von ihm, lief zu den Reglern und stellte sie ab. Dann drehte sie sich wieder zu Malfoy, der seinen Zauberstab genommen hatte und gerade seine Hose in eine Badeshorts verwandelte. Sie ging ihm fast bis zu den Knien und war luftig, nicht eng anliegend.
»Ich drehe mich um Okay?«, meinte er jetzt belustigt zu ihr und drehte sich dann wirklich um.
Schluckend öffnete Hermine den Rest ihres Hemdes, zog es aus und legte es fein gefaltet auf eine Ablage. Bis auf ihrer Unterwäsche lag wenig später alles auf der Ablage, mit ihrem Zauberstab verwandelte sie ihre Unterwäsche in einen Badeanzug und legte den Stab schließlich oben auf ihren Kleiderstapel.
Unsicher drehte sie sich wieder zu ihm um und er stand wirklich noch genau wie eben mit dem Rücken zu ihr.
Sie überlegte nicht lange und stieg schon in die Wanne. Umgeben von dem angenehm warmen Wasser und dem Ganzen Schaum, fühlte sie sich sofort wohler.
»Du kannst kommen«, rief sie ihm zu und er ließ nicht lange auf sich warten.



Er kam zu ihr in die Wanne und ließ sich auf der anderen Seite nieder, aber dank ihren ausgestreckten Beinen, wären es sicher keine drei Meter Abstand.
Hermine schloss einfach ihre Augen und ließ sich noch weiter in das warme Wasser sinken. Ihre Haut prickelte angenehm und sie konnte buchstäblich fühlen, wie ihre kalten Glieder auftauten und ihr heiße Schauer über den Rücken schickten.
Als sie Augen wieder öffnete, hatte sich Malfoy neben sie niedergelassen und beobachtete sie.
»Du bist so wunderschön«, hauchte er und zauberte damit ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Als sie dann aber seine Schulter an ihrer spürte, verkrampfte sie sich sofort und rückte etwas von ihm weg. Ihr war es verdammt unangenehm, seine nackte Haut an ihrer zu spüren. Es war ihr dann doch etwas zu intim.
Sie konnte genau seinen Blick auf sich spüren, und als sie vorsichtig zu ihm schaute, sah sie das erste Mal, etwas anderes als das liebevolle in seinen Augen. Erst wusste sie nicht genau, wie sie seinen Ausdruck deuten sollte aber seine Augen funkelten, und das sonst so hellgrau seiner Augen hatte sich dunkler gefärbt. Hermine verbannt diesen Ausdruck mit etwas, wovon sie nichts wusste. Mit Leidenschaft und Begierde.
Nervös leckte sie sich über die Lippen, immer noch unter der genauen Beobachtung von Malfoy wollte sie wieder aus der Wanne steigen.
»Warum flüchtest du denn vor mir?«, hörte sie ihn sofort und aus irgendeinem Grund, hatte sie sofort ein schlechtes Gewissen.
»Ich habe dir doch gesagt, ich mache nichts, was du nicht auch willst«, lächelte er sie jetzt schon wieder gewohnt liebevoll an und Hermine ließ sich zögernd wieder neben ihm nieder.
Er legte einen Arm um ihre Schulter, als wollte er sichergehen, dass sie nicht noch einmal ging und Hermine fühlte sich zwar immer noch etwas unsicher, aber sie ließ langsam ihren Kopf auf seiner Schulter sinken. Er murmelte ihr süße Komplimente in ihr Ohr, während sie ihre Augen schloss und einfach versuchte den Moment zu genießen.
Und tatsächlich machte er keine Anstalten, sie irgendwie zu berühren, abgesehen von seinem Arm um ihre Schulter, wo er mit seinem Daumen immer mal wieder sanft über ihren freien Oberarm strich.
Als das Wasser anfing kalt zu werden und ihre Haut schrumpelig stiegen sie aus der Wanne.
Hermine hexte sich schnell trocken und zog sich wieder ihre Anziehsachen an. Unsicher schaute sie zu Malfoy, der auch schon wieder angezogen war. Sein Blick brannte sich in ihren, er war wieder mehr als drei Meter von ihr entfernt.
»Granger, Granger, weißt du eigentlich, was für eine Wirkung du auf mich hast, wenn du mir so nah bist?«, grinste er sie an und Hermine versteifte sich etwas.
»In dem Moment bist du einfach meine Welt, ich würde alles machen, um dich glücklich zu machen. Du brauchst dann wirklich keine Angst zu haben, ich könnte dich wirklich zu nichts zwingen. Wahrscheinlich würde ich nur mir dir kuscheln oder dich fünfmal zum Orgasmus lecken, bevor ich überhaupt auf die Idee kommen würde, dich wirklich zu ficken. Sehr komisch und ziemlich ungewohnt für mich«, meinte er und lachte, als Hermine schon nach dem Wort Orgasmus, peinlich berührt wegschaute.
Sie versuchte nicht so viel über sein Gesagtes nachzudenken und verließ fast fluchtartig das Badezimmer. Zitternd blieb sie vor der Tür stehen und atmete ein paarmal durch um sich zu beruhigen. Malfoy hatte einige Tagträume in ihr ausgelöst, die sie lieber nicht haben würde.
Dann riss sie sich zusammen und sprintete fast zum Gryffindorgemeinschaftsraum, um ihn heute nicht noch einmal sehen zu müssen, es wäre ihr einfach zu peinlich.

Fertig mit ihren Nerven stand sie schließlich inmitten der roten Sessel und schaute Ginny bittend an, die sofort verstand, aufstand und zu ihr kam.
»Was ist passiert? Du bist ja total aufgelöst?«, fragte sie sofort besorgt nach.
»Kann ich mit dir reden, unter zwei Augen?«, fragte Hermine einfach und nickte in Richtung des Schlafsaals. Ginny nickte nur und folgte ihr, als sie losging.
»Ich bin total verwirrt«, brachte Hermine raus und setzte sich auf ihr Bett, Ginny ließ sich sofort neben ihr nieder.
»Hat Draco irgendwas gemacht?«, fragte sie skeptisch nach.
»Nein, ich muss dir was sagen«, Hermine seufzte tief auf und schaute zu ihrer Freundin.
»Er ist wegen einem Liebestrank in mich verliebt«, sie musste sich einfach Ginny anvertrauen, alleine kam sie mit dem Ganzen nicht mehr klar. Ginny schaute sie natürlich sofort verwirrt an.
»Ich habe mitbekommen, wie Parkinson ihm etwas ins Glas gekippt hat, und bin den beiden dann gefolgt. Schlussendlich habe ich ihm meine Hilfe angeboten und wir haben die Verliebtheit auf mich übertragen, bis ich den Gegentrank brauen kann«, Hermine keuchte erleichtert und schaute auf ihre Hände.
»Warum hast du mir das nicht sofort erzählt?«, meinte Ginny nach einer Weile.
»Am Anfang hatte ich einfach keine Lust, weil ich selber nicht wirklich wusste, warum ich ihm einfach geholfen habe. Und als ich es dir eigentlich erzählen wollte, ist das mit seinem Gedächtnisverlust dazwischengekommen. An dem Tag, wo er mich das erste Mal geküsst hat und Seamus und Dean uns gesehen haben. Danach habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht. Als er mir angeboten hat, meine Freundin zu werden, quasi als Gegenleistung für meine Hilfe, kam es mir wirklich wie eine Lösung vor. Aber mittlerweile hat sich das Ganze so verstrickt, dass ich einfach nicht mehr weiß, was ich denken soll. Natürlich mag ich seine Küsse und seine Zuneigung aber«, Hermine brach ab und seufzte einmal tief und schaute dann hilfesuchend zu Ginny, die sie mit gerunzelter Stirn anschaute.
»Okay, Hermine es ist doch eigentlich ganz in Ordnung. Wenn du seine Küsse genießen kannst, dann mach es doch. Es sei denn, du hast dich in ihn verliebt?«, fragte Ginny jetzt und schaute sie eindringlich an. Hermine ließ ihren Blick wieder sinken und schaute wieder auf ihre Hände.
»Er löst ziemlich verrückte Gefühle in mir aus, aber ich bin sicher nicht in ihn verliebt«, sagte sie dann mit einer festen, sicheren Stimme.
»Dann ist doch alles gut, du kannst seine Leidenschaft ausnutzen, ein paar neue Erfahrungen machen und brauchst dir keine großen Gedanken machen, dank dem Trank wird er die nicht wehtun und aufhören, wenn du es willst. Nutz es einfach aus, solange du dir sicher bist«, sagte Ginny aufmunternd und drückte Hermines Hand.



Am Montagmorgen hatte sie ihm nur einmal zugenickt, als sie sich in der großen Halle getroffen hatten.
Während des Unterrichts, sah sie ihn kaum, erst als sie nach dem Unterricht zusammen mit Ginny in der Bibliothek saß, setzte er sich zu ihr.
Ginny grinste nur einmal wissend, schnappte sich ihre Sachen und ging an einen anderen Tisch.
»Hey«, begrüßte er sie jetzt mit einem Kuss auf die Wange und Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie von selbst, landete sein Arm über sie und ihr Kopf an seine Schulter.
»Wie viel musst du noch machen?«, fragte er, während er anfing ihren Arm zu streicheln. Unwillkürlich musste Hermine an den vergangenen Tag denken, wo er an der Stelle noch ihre nackte Haut berührt hatte. Sofort wurde ihr wieder warm.
»Für morgen bin ich schon fertig«, konnte sie nur murmeln, als sie seinen fragenden Blick auf sich spürte.
»Begleitest du mich auf den Ball?«, fragte er dann plötzlich und Hermine hob ihren Kopf an, um ihm ins Gesicht schauen zu können.
»Den Weihnachtsball am Ferienanfang?«, fragte sie nochmal blöd nach aber er nickte grinsend.
»Ja, natürlich ist es selbstverständlich, das du mich, als meine Freundin begleitest, ich wollte dich nur noch mal ganz offiziell fragen«, damit küsste er sie schon. Etwas überrumpelt erwiderte sie den Kuss sofort. Innerhalb dieser wenigen Tage hatte sie sich schon an seine Lippen, an seine Küsse gewöhnt.
Der Ball wäre am ersten Tag der Ferien und bisher hatte sie nicht einmal darüber nachgedacht dort hinzugehen. Aber mit ihm würde es vielleicht besser werden, nicht so ein Desaster, wie der letzte Ball, auf dem sie war.
»Gerne«, lächelte sie ihn jetzt an, als er sich leicht von ihr gelöst hatte. Er lächelte sie breit an.
Sie malte sich schon aus, wie es wäre, mit ihm zu tanzen, als er sich wieder leicht von ihr löste.
Als Malfoy nach einigen Küssen schließlich ging, gesellte sich Ginny wieder zu ihr.
»Also Samstag Hogsmeade shoppen«?, fragte sie sofort, worauf Hermine nur breit grinsend antworten konnte.

Die restlichen Nachmittage der Woche verbachte sie immer in der Bibliothek, wo sie jeden Tag Besuch von Malfoy bekam, der sie dann küsste und es mittlerweile auch schaffte ihr einfach bei ihrer Arbeit zuzusehen und teilweise auch selber an seinen Aufsätzen zu arbeiten. Hermine wurde diese Zeit zu zweit immer angenehmer, da er sie in keiner Weise bedrängte und auch trotz des Trankes ein angenehmer Gesprächspartner war, der doch ein ähnlich hohes Bildungslevel wie sie hatte.

So war es schnell Samstag geworden und sie war mit Ginny zusammen nach Hogsmeade gegangen.
»Oh Gott, ich freue mich schon so und es ist so toll, das ich Harry als meine Begleitung mitbringen darf«, lachte Ginny neben ihr aufgeregt, während sie den einzigen Kleiderladen des Dorfes betraten.
»Was für ein Kleid hast du dir eigentlich vorgestellt?«, wurde sie von Ginny gefragt, als sie vor dem ersten langen Kleiderständer standen. Da es keine zwei Wochen mehr bis zu dem Ball waren, war der Laden gut besucht und Hermine wollte eigentlich nur so schnell wie möglich hier raus und sich in den gemütlichen Bücherladen verkriechen.
»Keine Ahnung, ich denke, wenn ich es sehe, weiß ich es«, damit fing sie an die Kleider auseinander zu schieben, um sie sich betrachten zu können. Ginny fing bei dem Ständer neben ihr an und holte ab und zu ein Kleid raus, rief ihren Namen, aber Hermine schüttelte immer wieder ihren Kopf. Langsam arbeitete sich Hermine durch ihren Ständer und musste nicht selten ihr Gesicht verziehen. Entweder fand sie die Kleider viel zu kurz geschnitten, die Farbe hässlich oder es erinnerte sie an die Kleider ihrer Großmutter.
»Ich glaube, ich habe etwas gefunden!«, rief Ginny und Hermine drehte sich sofort wieder zu ihr. Sie hatte ein Kleid hinter ihrem Rücken versteckt und Hermine ging mit angehobener Augenbraue auf sie zu.
»Jetzt kommt es darauf an«, Ginny grinste sie an.
»Worauf?«, fragte Hermine skeptisch nach.
»Willst du ihn verführen?«, flüsterte sie neckisch und zog ein Kleid hinter ihrem Rücken hervor.
Hermine blinzelte verwirrt und ließ eine Hand auf den traumhaften Stoff sinken. Das Kleid war cremefarben, hatte einen kreisrunden Ausschnitt, der mit Pailletten besetzt war und bei genauerem Hinkucken, merkte sie das es rückenfrei war.
»Wow«, entwich es ihr, als sie das Kleid vorsichtig annahm und ihre Augen gar nicht mehr davon trennen konnte.
»Es würde dir bestimmt hervorragen stehen, los probier es mal an!«, damit scheuchte Ginny sie sofort zur Umkleide.
Mit schnell schlagendem Herz vor lauter Vorfreude kämpfte sie sich mühsam aus ihrer Kleidung, um dann das Kleid mit äußerster Vorsicht anzuziehen. Sie betrachtete sich im Spiegel, von vorne sah es geradezu süß und verspielt aus, und wenn sie sich drehte, war es einfach nur noch verführerisch.
Lächelnd trat sie aus der Kabine und drehte sich einmal vor Ginny.
»Malfoy werden die Augen ausfallen«, lachte sie und hob dann beide Daumen nach oben.



Als Hermine an diesem Tag erwachte, wusste sie sofort, was für ein Tag ist, Montag nur noch eine Woche bis zum Vollmond. Noch vor dem Frühstück holte sie die Trankzutaten von Malfoy aus ihrem Koffer und ihren Ersatzkessel. Sie hexte beides klein und verstaute es in ihrer Tasche, nach dem Unterricht, würde sie sofort in den Raum der Wünsche gehen und anfangen den Trank zu brauen.
Zusammen mit Ginny lief sie zur großen Halle und dachte über die letzte Woche nach. Sie hatte sich schon viel zu sehr an Malfoys Anwesenheit gewöhnt. Viel zu sehr genoss sie seine Küsse und war froh, dass er von sich aus keine Andeutungen mehr machte, mehr zu wollen, denn sie war sich nicht sicher, ob sie etwas dagegen machen könnte, wenn er sie wirklich verführen wollte. Viel zu viele Tagträume hatte sie schon zu diesem Thema, und wenn Malfoy auf Abstand war, grinste er sie immer wissend an. Denn mittlerweile konnte Hermine es nicht mehr leugnen, sie würde den beeinflussten Malfoy verdammt vermissen.
»Nur noch vier Tage, dann sind endlich Ferien und der Ball«, freute sich Ginny neben ihr, als sie sich an den Frühstückstisch setzten und Hermine routiniert zum Slytherintisch schaute.
»Und nur noch eine Woche bis zum Vollmond, hm?«, sagte Ginny dann nachdenklich und Hermine schaute seufzend zu ihr. Sie hatte ihr nochmal alles genau erklärt als sie ihr fragen zum Trank gestellt hatte.
»Ja, heute nach dem Unterricht werde ich Anfangen zu brauen«, murmelte Hermine und bediente sich beim Müsli.
»Wirst du ihn vermissen, wenn das Ganze vorbei ist?«, bei Ginnys Frage starrte sie einfach in ihre Schüssel und verzog ihr Gesicht.
»Ja, ja ich werde ihn wohl vermissen«, brabbelte sie dann und schaute unsicher zu Ginny, die sie nachdenklich anschaute.
»Vielleicht werdet ihr ja noch ein richtiges Paar?«, meinte sie dann schon wieder grinsend und Hermine schüttelte einfach ihren Kopf, diese Vorstellung war einfach unmöglich.
Kaum hatten die beiden aufgegessen und sich vom Tisch erhoben, kam Malfoy auf sie zu. Ginny grinste sie nur noch einmal an und ging dann schon vor in den Unterricht.
»In einer Woche ist Vollmond«, Hermine schaute wieder zu Malfoy, der noch mehr als drei Meter von ihr entfernt war.
»Musst du dann jetzt anfangen den Gegentrank zu brauen?«, fragte er und blieb auf Abstand. Wenn er näher kommen würde, würde er wahrscheinlich nichts über einen Gegentrank hören wollen, er wusste dann ja nicht einmal, dass er sie nur wegen eines Liebestrankes liebte.
»Ich werde nach dem Unterricht im Raum der Wünsche anfangen zu brauen«, erklärte sie ihm und schaute ihn unsicher an. Sie hatten sich die letzten Tage nur noch in der Bibliothek getroffen und meistens darauf geachtet, dass sie nicht beobachtet werden, jetzt in der noch gut gefüllten Halle, fühlte sie sich schon wieder von allen beobachtet.
»Gut, hast du etwas dagegen, wenn ich die Gesellschaft leiste?«, fragte er sie, überbrückte den Abstand und legte ihr einen Arm um die Schulter, während sie endlich die große Halle verließen.
»Nein, natürlich kannst du kommen«, sagte sie ihm, was ihr ein strahlendes Grinsen sowie einen Kuss auf die Wange bescherte. Da sie unterschiedlichen Unterricht hatten, lösten sie sich wieder, nicht ohne sich vorher zu küssen. Schnell lief Hermine die Treppe hoch, zu ihrem Klassenraum und schaute nur noch einmal über die Schulter, um zu sehen, das Malfoy ihr immer noch hinterherschaute, obwohl die drei Meter bei weitem überschritten waren.
Nachdenklich kam sie gerade noch rechtzeitig zu ihrer ersten Stunde.
Während des Unterrichts schaffte sie es Malfoy aus ihren Gedanken zu verbannen.
Erst als sie die letzte Stunde hinter sich gebracht hatte und sich auf den Weg zum Raum der Wünsche machte, beherrschte er wieder ihre Gedanken. Auf halben Weg schloss er schließlich mit ihr auf und nahm ihre Hand. Lächelnd schaute Hermine darauf hinunter und fragte sich, warum sie sich schon so daran gewöhnt hatte, warum sie jedes Mal spürte, wie ihr Herzschlag sich verschnellerte.
Vor dem Raum liefen sie wie bekannt dreimal im Kreis und sofort erschien die Tür. Malfoy machte sie ihr ganz gentlemanlike auf und Hermine konnte sie ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Raum war mit zwei großen braunen Ledersesseln und einem breiten Holztisch eingerichtet. Genau das, was sie brauchte.
Hermine lief zu dem Tisch und holte ihre Zutaten und den Kessel raus.
»Kann ich dir irgendwie helfen?«, hörte sie seine Stimme hinter sich und spürte, wie er hinter sie trat und dann seine Arme um ihre Taille schlug. Sein Kopf wanderte auf ihre Schulter und Hermine versteinerte. Die ganzen Tage hatte sie sich nicht so nah gestanden und aus irgendeinem Grund hatte sie es vermisst. So konnte sie jetzt nur seine Nähe genießen und auf die Zutaten in ihrer Hand starren.



Irgendwann hatte sie es wirklich geschafft, sich von ihm loszumachen und ihn auf einen der Sessel zu schicken, wo sie jetzt genau seine beobachtenden Blick auf sich spüren konnte.
Der Trank war nicht wirklich kompliziert und lebte hauptsächlich davon, dass er jeden Tag in eine andere Richtung umgerührt werden musste. Das letzte Mal an Vollmond unter seinem Licht.
»So, das war es für heute«, sagte sie, legte die Kelle ordentlich neben den Trank und drehte sich zu Malfoy um, der sogleich aufstand und die paar Schritte zu ihr lief.
»Willst du jetzt deine Belohnung haben?«, raunte er in ihr Ohr und Hermine musste kichern. Es fühlte sich aufregend an. In der Bibliothek hatte sie ja immer die Sicherheit gehabt, dass sie nicht alleine waren, aber jetzt, waren sie mutterseelenallein.
Er küsste sie, legte seine Arme um ihren Körper und zog sie näher an sich, während er zurück zu dem Sessel stolperte. Hermine schlang ihre Arme um seinen Hals und fand sich plötzlich in einer Situation wieder, die sie noch nicht erlebt hatte.
Auf seinem Schoß ihre Beine neben ihm angewinkelt schaute sie ihm ins Gesicht. Er hatte sich etwas von ihr gelöst und sie konnte seinen schnellen Atem hören.
»Hermine«, murmelte er und strich durch ihr Haar. Genießerisch schloss sie ihre Augen, als er sanft über ihre Wange strich und sie schließlich wieder seine Lippen auf ihren spürte. Er zog sie wieder enger an sich und Hermine musste schlucken, als sie sich daran erinnerte, dass sie einen Rock trug. Trotzdem war es ihr nicht unangenehm auf seinem Schoß zu sitzen, im Gegenteil, es gefiel ihr.
Während sie sich überlegte, wie weit sie heute gehen wollte, ließ er seine Hände ganz vorsichtig von ihrem Gesicht zu ihrer Hüfte und dann ganz vorsichtig unter ihre Bluse wandern. Hermine zitterte und konnte spüren, wie sich eine Gänsehaut auf ihrer Haut bildete. Nach Luft schnappend, löste sie sich aus seinem Kuss und schaute ihn einfach an. Seine Hände stoppten ihre Erkundungstour und er schien darauf zu warten, dass sie irgendwas sagte.
Sie schluckte und konnte nur auf die Wärme von seinen Händen achten. Wenn sie jetzt weitermachen würde, würde sie wahrscheinlich weiter gehen, als sie eigentlich wollte. Und sie wollte nichts überstürzen.
Malfoy schien ihrer Entscheidung zu ahnen und entfernte seine Hände von ihrer nackten Haut, um sie schließlich wieder auf ihre Hüfte zu legen. Sein Blick war immer noch fragend und Hermine schluckte.
Sie schloss ihre Augen und ließ sich nach vorne, gegen seine Brust fallen. Sofort umarmte er sie richtig und ließ seinen Kopf in ihren Haaren sinken. Eine Weile genoss sie einfach seine Nähe, bis sie sich von ihm losmachte und unter wackligen Knien von ihm aufstand. Peinlich berührt, lief sie noch einmal zu dem Trank und checkte nochmal, dass alles richtig war. Mittlerweile hatte der Trank die erste wie beschriebene Verfärbung und Hermine nickte erleichtert.
Unsicher drehte sie sich dann zu Malfoy um, der jetzt auch aus dem Sessel aufstand. Schnell schaute sie wieder weg, nahm ihre Tasche von dem Tisch und lief schon auf den Ausgang zu.
»Treffen wir uns morgen nach dem Unterricht wieder hier?«, fragte er sie und Hermine nickte schnell. Für heute würde sie die Hausaufgaben wohl in dem Gemeinschaftsraum machen, weil sie für heute genug von Malfoy bekommen hatte.
Er kam auf sie zu und küsste sie. Von wegen, sie hatte genug. Sofort umschlang sie wieder seinen Nacken und erwiderte den Kuss.
»Bis morgen«, machte sie sich ein paar Minuten später endlich von ihm los und schlüpfte durch die Tür. Ihr Lippen brannten immer noch und sie spürte ein ungewohntes Gefühl in ihrem Unterleib, was sie total verwirrte. Sie leckte sich über die Lippen, die wie so oft in dieser Zeit geschwollen waren, und machte sie auf den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, brannten ihre Wangen immer noch. Sie machte Ginny aus und setzte sich auf den freien Platz neben sie.
»Wie läuft es?«, wurde sie sogleich von Ginny gefragt, die aber nicht einmal von ihrem Buch aufschaute.
»Erstaunlich gut«, grinste Hermine und holte ein neues Blatt Pergament hervor. Dann konnte sie Ginnys Blick auf sich spüren.
»Du siehst heute irgendwie anders aus. Was habt ihr gemacht?«, fragte sie schon viel interessierter er und ihre Augen funkelten Hermine neugierig an.
»Wir haben uns eigentlich nur wieder geküsst«, zuckte sie mit den Schultern, was Ginny nur mit einem Stirnrunzeln zu Kenntnis nahm.
»Wirklich?«, fragte sie nach.
»Ich saß auch seinem Schoß«, murmelte Hermine dann etwas peinlich berührt und spürte, wie ihre Wangen schon wieder rot wurden.
»Hermine, bist du dir immer noch sicher, dass du keine Gefühle für ihn hast?«, kam jetzt die ernste Frage von Ginny, die Hermine nicht beantworten konnte.



Hermine hatte lange über Ginnys letzte Frage nachgedacht und sich dazu entschlossen, Malfoy erstmal auf Abstand zu halten. Denn sie hatte wirklich das Gefühl, mehr als es gut wäre für ihn zu empfinden und das wollte sie im Keim ersticken.
Als sie sich die nächsten Tage im Raum der Wünsche wegen dem Trank trafen, schaffte sie es nicht auf seine Küsse zu verzichten, aber immerhin schaffte sie es, nicht auf mehr Körperkontakt zu bekommen.
Jetzt war es schon Freitag, der Trank war für diesen Tag schon ordnungsgemäß umgerührt worden und sie saß vor ihrem Spiegel. In einer Stunde würde der Ball anfangen und sie war mit Malfoy verabredet.
Ginny plapperte schon den ganzen Tag über den Ball und das sie Harry endlich wiedersehen würde. Als Hermine in ihr cremefarbenes Kleid stieg, bereute sie den Rückenausschnitt.
»Wehe du denkst auch nur darüber nach etwas an dem Ausschnitt zu ändern«, ertappt zuckte sie zusammen und schaute zu Ginny, die sich gerade ihr rotes Kleid anzog. Es hatte einen Herzausschnitt und war bodenlang. Ihre Haare harmonisierten schön und ihre Kurven wurden betont.
Ginny half ihr bei ihren Haaren, und nachdem sie noch leicht Make-up aufgelegt hatten, war die Stunde fast um. Hermine schlüpfte in ihre beigefarbenen Pumps, die sie wohl im Laufe des Abends in flache Schuhe verwandeln würde, und folgte Ginny.
Nicht nur einmal stolperte Hermine beinahe auf dem Weg, weil sie die hohen Schuhe einfach nicht gewöhnt war.
Als sie jetzt an der letzten Treppe ankamen, wurde Hermine langsamer, versuchte ihre Atmung zu kontrollieren und so elegant wie möglich die Treppe runter zu gehen. Sie hatte Malfoy schon ausgemacht, der unten neben der Treppe stand und auf sie wartete. Sein Blick lag auf ihr und auch von dieser Entfernung konnte sie sehen, dass er sie anstarrte.
»Ihm gefällt wohl, was er sieht«, raunte Ginny ihr zu und Hermines Gesicht zierte automatisch ein riesiges Grinsen.
Sie trat die letzten Stufen zu ihm herab und er hielt ihr grinsend eine Hand hin. Sofort griff sie danach und er hauchte ihr einen angedeuteten Kuss darauf.
»Du bist so wunderschön«, lächelte er sie an, während er ihr jetzt seinen Arm anbot, damit sie sich einhaken konnte.
Hermine war sich sicher, dass er ihren Rückenausschnitt noch nicht gesehen hatte. Grinsend schaute sie zu ihm hoch, was er sofort nutzte, um sie zu küssen.
»Willst du tanzen?«, fragte er, als sie in der schon gut gefüllten Halle ankamen. Begeistert nickte Hermine und malte sich aus, was für ein Tänzer er war.
Er führte sie zur Tanzfläche und ließ eine Hand auf ihren freien Rücken sinken. Sie konnte sehen, wie sich seine Augen kurz weiteten, aber sie konnte sich nur auf die Hitzewelle konzentrieren, die sich von seiner Hand ausbreitete. Hermine konnte nicht sagen, ob seine Hand einfach so warm waren oder ihr Körper auf seine Berührung reagierte.
»Dein Kleid gefällt mir«, murmelte er in ihr Ohr, während er sie geschickt über das Parkett führte. Sie brauchte nicht mehr nachzudenken, die Musik in ihren Ohren und seine sicheren Schritte, war gerade alles, was existierte und es gefiel ihr. Als er sie einmal drehen ließ, hatte sie sogar kurz das Gefühl schwerelos zu sein. Bei einem langsamen Lied zog er sie näher an sich und Hermine konnte ihren Kopf an seine Schulter legen, während sie sein Kinn auf ihrem Kopf spüren konnte. Jetzt lagen beide Hände auf ihrem freien Rücken und mittlerweile war sie sich sicher, dass ihr Körper auf seine Bewegungen reagierte. Als er mit einem Daumen ganz sachte ihre Wirbelsäule nachfuhr, konnte sie spüren, wie ihre Knie den Dienst versagten und wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie wohl einfach umgekippt.
»Willst du was trinken?«, fragte er sie, nachdem auch das langsame Lied verklungen war. Sie schluckte, konnte immer noch das Prickeln seiner Berührung spüren, wusste nicht, wie lange sie schon tanzten, deswegen nickte sie einfach.
Er führte sie zu dem Tisch, an dem schon Ginny saß, und ging wieder um etwas zu trinken zu holen.
»Und?«, fragte Ginny sie sofort, ihr Augen neugierig auf sie liegend. Hermine konnte nur glücklich grinsen und dann kam auch schon Malfoy mit einem Glas Bohle für sie zurück. Er setzte sich neben sie und stieß mit seinem Glas an ihres an.
Vorsichtig nahm sie einen Schluck und konnte den Alkohol ihre Kehle runtergleiten spüren. Es war nicht wirklich stark, aber weil sie sonst keinen Alkohol trank, würde sie sich zurückhalten müssen. Sie leckte sich über ihre Lippen und schaute zu Malfoy, dessen Blick auf ihr ruhte.
Kaum hatte sie das Glas ausgetrunken, wurde sie von Malfoy wieder auf die Tanzfläche gezogen und Hermine konnte es nur genießen. Sie lachte so viel, wie schon lange nicht mehr und in ihrer nächsten Tanzpause schaffte, sie es auch endlich Harry zu begrüßen.
Bis spät in die Nacht, tanzten, und tranken sie zusammen, bis Hermine sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.



»Ich will dich jetzt noch nicht gehen lassen«, sagte sie, als er ihr einen letzten Kuss aufdrückte und sich von ihr lösen wollte. Sein Blick lag prüfend auf ihr und der Alkohol in ihrem Blut, sorgte dafür, dass sie sicherer als sonst war. Sie standen keine zehn Meter vor dem Portrait der fetten Dame, aber Hermine wollte nicht alleine sein, viel zu sehr hatte sie seine Nähe den Abend über genossen.
Sie zog ihn an seinem Hemdkragen wieder in einen Kuss, den er natürlich begeistert erwiderte.
»Raum der Wünsche«, hauchte sie, als sie sich kurz von ihm löste. Zusammen stolperten sie zum Raum der Wünsche, der ihnen einen Raum mit einem Traum von Himmelbett, jede Menge rote Rosenblätter und Kerzen schenkte.
Ungeduldig riss Hermine ihm seine Anzugsjacke von den Schultern. Sie stolperte auf das Bett, als sie sich eigentlich möglichst elegant ihre Schuhe ausziehen wollte, und musste loskichern.
Grinsend schaute sie zu Malfoy, der wie ein Raubtier aus sie zukroch und sie genau zu mustern schien. Immer noch kichernd wollte sie ihn wieder an sich ziehen, aber er hatte sich schnell über sie geschwungen und ihre Hände über ihrem Körper fixiert.
Hermine konnte ihr Herz wieder viel zu schnell schlagen hören und schaffte es endlich aufhören zu kichern, stattdessen schaute sie ihn jetzt voller Vorfreude an.
»Du bist betrunken«, sagte er aber nur und betrachtete sie immer noch abschätzend.
»Nur ein bisschen«, schnurrte sie und musste doch schon wieder kichern. Stoppte aber sofort, als er ihre Hände wieder freigab und sich sichtlich unentschlossen von ihr entfernte.
»Nein, blieb hier«, knurrte sie und schmiss sich ihm einfach wieder um den Hals. Sie konnte spüren, wie er seine Hände wieder auf ihren nackten Rücken legte. Seufzend schloss sie ihre Augen und vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren.
Als er immer noch keine Anstalten machte, irgendwas zu machen, ließ Hermine ihre Hände unter sein Hemd auf seinen Rücken gleiten. Sie konnte spüren, wie er sich anspannte und den Griff um sie verstärkte. Mutiger fing sie an leichte Küsse auf seinen Hals zu verteilen, und als sie ihn leise stöhnen hörte, saugte sie daran.
»Hermine«, wimmerte er und zog sie von ihm weg. Mit großen Augen schaute sie ihn an, als er sie wieder auf den Rücken drückte und sich über sie schob. Seine Augen leuchteten sie dunkel an und machten sie nur noch mehr an.
»Du bringst mich um meinen Verstand«, säuselte er, bis er sie plötzlich hart küsste. Hermine keuchte und schlang ihre Arme wieder enger um ihn. Sofort konnte sie die Hitze zwischen ihren Beinen spüren und wollte nichts lieber, als neue Erfahrungen mit ihm machen.
»Ich will dich«, hauchte sie und versuchte ihn so verführerisch wie möglich anzuschauen, konnte sich dabei aber ein Kichern nicht verkneifen. Kurz spürte sie wieder seinen abschätzenden Blick, sie ließ ihm aber keine Zeit zum Handeln, sonder riss ihm einfach das Hemd auf. Knöpfe flogen an ihr vorbei, aber das interessierte sie nicht. Stattdessen konnte sie nur seine nackte Brust anschauen und vorsichtig mit ihren Händen darüberfahren.
»Merlin«, hörte sie ihn aufstöhnen und sofort fixierte er wieder ihre Hände. Hermine war es egal, jetzt konnte sie seine nackte Brust ganz nah an ihr spüren.
»Ich will dich«, hauchte sie nochmal, und fing vor Vorfreude an zu zittern, als sie seine Hand an ihrer Schulter spürte. Mit Schnappatmung konnte sie ihm einfach nur in die Augen schauen, die sie immer noch mit einem dunklen Ausdruck musterten. Dann strich er ihr ganz vorsichtig die Träger von den Schultern und bückte sich, um ihr die Schulter entlangzuküssen. Keuchend schloss Hermine ihre Augen und versuchte alles zu analysieren, aber sie schaffte es nicht. Ihr Gehirn war viel zu benebelt und reagierte automatisch auf seine Berührungen. Und mittlerweile hatte das unangenehmes Ziehen in ihrem Unterleib sie voll im Griff.
Sie zog erschrocken Luft ein, als sie seine Hand an ihrer linken Brust über ihrem BH spürte, konnte aber nicht ausatmen, da er sie sofort wieder küsste. Genießerisch erwiderte sie den Kuss sofort und spürte, wie er sie hochzog, damit er ihr Kleid unter sie wegziehen konnte, welches er sofort wegschmiss.
»Du bist so wunderschön«, hauchte er sie zwischen zwei Küssen an und Hermine presste sich einfach näher an ihn. Sie wollte endlich mehr von ihm spüren. Er küsste sich wieder ihren Hals endlang, diesmal führte ihn seine Spur bis zu ihren Brüsten und Hermine holte mal wieder zischend Luft, als er ihr gekonnt den BH auszog. Viel Zeit darüber nachzudenken hatte sie nicht, denn er verwöhnte ihre Brust sofort.
Stöhnend warf sie ihren Kopf in den Nacken und fuhr mit ihren Händen in seine Haare.
Ihre Gedanken drifteten immer weiter weg, und als sie schließlich seine Hand an ihrer Unterhose spürte, japste sie wieder nach Luft und zog erregt an seinen Haaren. Sein etwas schmerzhaftes Stöhnen machte sie nur noch mehr an und sie hob ihren Hintern an, damit er ihr endlich ihre Unterhose ausziehen konnte.
Wieder spürte sie seinen Blick auf ihr aber sie ließ ihre Augen geschlossen und versuchte sich einfach auf das unglaubliche Gefühl, was er in ihr auslöste zu konzentrieren.
Er schob sich wieder näher über sie und sie konnte seine nackte Brust an ihrer spüren. Träge öffnete sie ihre Augen und schaute direkt in seine, gerade als er ganz vorsichtig über ihr Geschlecht strich.
Sofort küsste er sie und Hermine konnte nur in seinen Mund stöhnen, als er jetzt auch noch mit seiner anderen Hand ihre Brust knetete und mit ihren Brustwarzen spielte.
Wieder schloss sie ihre Augen, ihr Atem verschnellter sich immer mehr und ihr Herz hatte eine neue Höchstleistung erreicht.
»Du bist schon so feucht«, grinste er sie an und Hermine drückte ihre Hüfte einfach gegen seine Hand, als er mit seinen Berührungen aufhörte.
»Nicht aufhören«, keuchte sie und spürte, wie sich ihr gesamter Unterleib verkrampfte.
Sie wimmerte, als er sich von ihr entfernte, japste aber wieder nach Luft, als sie kleine Küsse an ihren Oberschenkeln spürte. Sofort schmiss sie ihren Kopf wieder in den Nacken und krallte sich in seine Haare. Dann berührte seine Zunge ihre Klitoris und Hermines Anspannung explodierte brutal.
Sie bäumte sie laut stöhnend unter ihm auf, während seine Hände sie an ihrer Hüfte zurück auf das Bett drückten und seine Zunge sie weiter verwöhnte.
Als sich seine Zunge von ihr löste, wimmerte sie, und als er sie wieder küsste, dämmerte sie immer mehr weg. Sie spürte noch, wie er sie in ihre Arme zog, bis sie ganz einschlief.



Hermines Kopf dröhnte, als sie schwerfällig ihre Augen öffnete. Sie konnte spüren, wie etwas schwer auf ihrer Seite lag und als sie richtig wach wurde, konnte sie einen heißen gleichmäßigen Atem auf ihrem Nacken spüren.
Sie schluckte und drehte sich auf den Rücken, um Malfoy anzuschauen, der dicht an sie gedrängt immer noch schlief. Sein Arm war jetzt auf ihren Bauch gerutscht, er lag zwar schwer dort aber es machte ihr nichts aus.
Trotzdem fragte sie sich, wie sie hier gelandet war, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, mit Malfoy zusammen ins Bett gegangen zu sein. Plötzlich wurde ihr total heiß und sie hob die Bettdecke leicht an, um sie geschockt wieder sinken zu lassen. Sie war nackt, zu Malfoy wollte sie lieber nicht schauen, wahrscheinlich war er auch nackt. Malfoy brummte und vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge, seine dünnen Haare kitzelten sie und Hermine traute sich nicht einzuatmen. Sie wollte sich mit der Situation abfinden, ehe sie mit ihm reden müsste. Ob er wohl wusste, was sie gemacht hatten?
Hermine starrte bestimmt zwei Minuten lang einfach auf die Wand, die gegenüber dem Bett stand. Dann entdeckte sie ihr Kleid auf dem Boden, zusammen mit seiner Anzugsjacke und ihrer Unterwäsche, eine Spur zum Bett hin, was ihre Annahme nur noch verstärkte. Sogar Knöpfe konnte sie auf dem Boden entdecken. Erst jetzt wurde ihr auch bewusst, dass sie weder in ihrem Schlafsaal noch in seinem sein konnten, sie waren wohl im Raum der Wünsche.
Sie atmete noch einmal ein und aus und wollte dann seinen Arm von ihr lösen, um so schnell wie möglich zu fliehen. Aber er ließ nicht locker, im Gegenteil, er brummte und zog sie noch enger an sich, so dass sie wieder auf der Seite lag, ihr Kopf leicht an seine Brust gedrückt und sie traute sich schon wieder nicht zu atmen.
»Wo willst du denn hin?«, hörte sie jetzt seine raue verschlafene Stimme, die ihr einen Schauer über den Rücken schickte. Sie presste sich näher an seine Brust, weil sie ihm einfach nicht in die Augen schauen wollte.
»Wir hätten das nicht tun sollen Draco«, hatte sie ihre Stimme wiedergefunden.
»Was haben wir denn getan?«, hörte sie ihn sofort. Er drückte sie sachte von seiner Brust weg und jetzt lagen sie Gesicht zu Gesicht in den Kissen.
»Haben wir nicht ... du weißt schon?«, fragte sie irritiert nach und wollte sich gar nicht ausmalen, wo rot sie wohl gerade war.
»Ich habe dich verwöhnt aber wir haben nicht miteinander geschlafen«, sagte er leise und küsste sie auf die Nase. Hermine blinzelte und schluckte. Sie traute sich nicht mehr ihm ins Gesicht zu schauen.
»Was nicht heißt, dass ich es nicht wollen würde«, murmelte er und zog sie wieder näher an sich. Ihr Kopf landete wieder auf seiner Brust und sie konnte spüren, wie er seinen Kopf in ihren Locken vergrub.
Hermines Gedanken rasten. Sie hatte zugelassen, dass er etwas mit ihr machte, während sie betrunken war. Na gut, er hatte genauso viel wie sie getrunken und war deswegen auch angetrunken gewesen, aber trotzdem war es ihr verdammt unangenehm. Zudem wollte sie wissen, was er mit ihr gemacht hatte. Und in zwei Tagen war Vollmond, dann wäre das alles zwischen ihnen Geschichte. Sollte sie es ausnutzen, solange es ihre Beziehung noch gab?
Langsam schloss sie ihre Augen, viel zu sehr gefiel ihr das Gefühl, wie er sie gerade umarmte, wie ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Dabei sollte es ihr eigentlich peinlich sein, schließlich war sie unter der dünnen Decke nackt. Aber sie hatte aus irgendeinem Grund kein Schamgefühl, vielleicht, weil er sie gestern Nacht wahrscheinlich schon nackt gesehen hatte?
»Was hast du gemacht?«, fragte sie schließlich schüchtern, seine Worte hatten sich einfach in sie gebrannt, was meinte er mit verwöhnt?
»Es hat dir gefallen«, hörte sie ihn immer noch an ihren Haaren. War es komisch, das sie genau wissen wollte, was er gemacht hatte?
Unsicher löste sie sich etwas von ihm, um ihm wieder ins Gesicht schauen zu können. Ihr Wangen wurde sofort heiß und sie konnte spüren, wie sich ihr Herzschlag verschnellerte. Da eine ihrer Hände an seiner Brust lag, konnte sie auch seinen schnellen Herzschlag spüren.
»Willst du, dass ich es dir zeige?«, fragte er leise, fast flüsternd und kam mit seinem Gesicht ihren näher.
Ihre Augen weiteten sich automatisch und ihr Mund öffnete sich, aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Dann küsste er sie schon sanft und ließ eine Hand sanft ihre Seite hoch und runter wandern.
Geschockt riss Hermine ihre Augen nur noch weiter auf und drückte ihn von sich weg. Er wehrte sich nicht, schaute sie nur grinsend an. Sie keuchte und konnte immer noch seine Berührung an ihrer Seite fühlen.
Unsicher setzte sie sich auf und klammerte sich an ihre Decke, versuchte möglichst so aufzustehen, das Malfoy ihren Körper nicht sehen konnte, und bückte sich nach ihrer Unterwäsche.
Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, schaute er nicht zu ihr. Schnell ließ sie die Decke fallen und schlüpfte in ihre Unterwäsche und schließlich noch in ihr Kleid.
Sie drehte sich wieder um und starrte auf seinen nackten Oberkörper, und atmete erleichtert auf, als sie sah, dass er noch seine Anzughose trug, also hatte er die Wahrheit gesagt. Wahrscheinlich konnte er sie wegen des Trankes nicht mal anlügen.
»Montag kurz vor Mitternacht hier«, sagte sie ihm, während sie abwährend die Arme verschränkte.
»Was ist mit morgen?«, fragte er nach und runzelte seine Stirn.
»Das mache ich lieber allein«, meinte sie und biss sich auf ihre Lippe. Schnell trat sie ein paar Schritte nach hinten, um auf mehr als drei Meter Abstand zu kommen.
»Komm schon Granger, du brauchst jetzt keine Angst vor mir haben«, lachte Malfoy sofort und Hermine verzog ihr Gesicht.
»Versuch mir einfach, bis dahin aus dem Weg zu gehen«, sagte sie, während sie sich schon Richtung Tür aufmachte.
»Ich habe dich nur ganz leicht berührt und ein paarmal geleckt, dann bist du schon gekommen und sofort eingeschlafen, das wolltest du doch wissen?«, hörte sie ihn und dann seine laute Lache. Sie drehte sich nicht mehr um, sondern verließ mit glühendem Kopf den Raum der Wünsche.



»Hey, es ist doch nichts Schlimmes passiert«, Hermine hatte Ginny von allem erzählt und ließ sich jetzt tröstend von ihr umarmen. Den Rest des Samstages verkroch sie sich in den Gryffindor Räumen, um Malfoy auf keinen Fall zu begegnen.
Den Sonntag war sie nur zu den Essen außerhalb der Räume, und sobald sie sah, das Malfoy sich ihr näherte, verließ sie die große Halle fluchtartig, um sich wieder dort zu verschanzen, wo er auf keinen Fall hinkonnte.
»Jetzt übertreibst du aber echt Hermine«, meinte Ginny und seufzte, nach Hermines letzter Flucht aus der großen Halle.
»Er hat doch nichts gemacht, was du nicht wolltest«, sagte sie weiter, als Hermine nichts erwiderte.
»Ich war betrunken, er hat das ausgenutzt«, stellte sie sich quer und zog ihr Buch näher an sich.
»Wenn er dich wirklich hätte ausnutzen wollen, dann hätte er mit dir geschlafen«, Hermine konnte genau den Blick von Ginny auf sich spüren, weswegen sie jetzt stöhnend aufstand und in ihren Schlafsaal flüchtete. Auf ihrem Bett zog sie ihre Vorhänge zurück und wollte nur einmal nicht an Malfoy denken, was ihr kläglich misslang.
Und langsam gestand sie sich es ein. Es war das passiert, was sie auf keinen Fall machen wollte. Sie hatte sich in ihn verliebt.
An diesem Abend weinte sie sich in den Schlaf, mit der Gewissheit, dass morgen alles vorbei sein würde.

Am Montagmorgen frühstückte sie mit wenig Begeisterung und verabschiedete sich von Ginny, die wegen ihr schon länger geblieben war. Seufzend schaute sie ihr hinterher. Als sie sich dann wieder umdrehte, um sich bis Mitternacht wieder im Gryffindorturm zu verkriechen, zuckte sie zurück.
Malfoy stand mit genug Abstand von ihr entfernt und musterte sie mit verschränkten Armen.
»Warum gehst du mir aus dem Weg Granger?«, fragte er, kam aber sofort näher. Sofort versteifte sich Hermine und wollte flüchten, aber er griff schnell nach ihrer Hand und sie konnte das Kribbeln fühlen. Sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken und umarmte ihn, damit er ihr nicht ins Gesicht schauen würde.
Morgen um diese Zeit, wäre sie bei ihren Eltern und ihre Beziehung, wenn man es als wirkliche Beziehung bezeichnen konnte, wäre vorbei.
»Hey, was ist denn los?«, murmelte er sanft und strich ihr trösten über den Rücken. Hatte sie gerade wirklich laut aufgeschluchzt? Schnell löste sie sich wieder von ihm und strich sich über ihre Augen.
»Das sind nur die Nachwirkungen von der Verabschiedung von Ginny«, murmelte sie dann und schaute ihm nicht in die Augen. Sie konnte seinen Blick auf sich spüren und es war klar, das er ihr es wohl nicht glaubte.
»Bis heute Abend«, murmelte sie und lief schnell Richtung Gryffindorturm, damit er ihr nicht folgen könnte.
In ihrem Schlafsaal angekommen, warf sie sich auf ihr Bett und musste schon wieder schluchzen. Was hatte dieser Mistkerl nur mit ihr gemacht? Warum hatte sie sich überhaupt darauf eingelassen? Sie hätte ihm weiter aus dem Weg gehen müssen.
Für diese Erkenntnis war es viel zu spät.
Hermine seufzte ein letztes Mal, als ihr magischer Wecker sie daran erinnerte, dass das Treffen mit Malfoy kurz bevorstand.
Lustlos erhob sie sich von ihrem Bett und machte sich auf dem Weg.
Unmotiviert kam sie an und die Tür erschien ihr, als sie wie immer dreimal davor im Kreis gelaufen war. Als sie eintrat, konnte sie Malfoy schon in einem der Sessel sitzen sehen. Ihr viel sofort auf, das der Raum sich verändert hatte. Er hatte nun zwei riesige bodenlange Fenster, durch denen es ihr sehr einfach fallen würde, Mondlicht auf ihren Trank zu bekommen. Leicht beschämt senkte sie ihren Blick, als sie dann das große Doppelbett entdeckte.
»Granger, Granger, das Bett war bei mir eben noch nicht da«, lachte Malfoy und Hermine wollte einfach ein letztes Mal, seine Nähe spüren. Ohne das er darauf reagieren konnte, überbrückte sie den Abstand zu ihm und setzte sich einfach auf seinen Schoß. Seine Hände lagen sofort an ihren Hüften, ihre Beine rechts und links an seinem Körper vorbei.
Fast schon schmerzhaft knallten ihre Lippen auf seine und sie konnte spüren, wie er sie noch näher an sich zog, während sich seine Hände den Weg unter ihre Bluse bahnten. Sie wollte ihn spüren, nur ein letztes Mal. Denn in ein paar Stunden würde er sie nicht mehr anfassen wollen.
Erhitzt löste sie den Kuss von ihm und schaute ihn mit schnell schlagendem Herz und hochroten Wangen an.
Unsicher rutschte sie von seinem Schoß. Kurz hatte sie wirklich das Bedürfnis, alles mit ihm zu machen. Aber dann hatte sich ihr Verstand wieder eingeschaltet und ihr gesagt, dass es keine gute Idee wäre, dass sie ihn dann nur noch schwerer vergessen würde.
Sie lief zu einem der bodenlangen Fenster und schaute auf den Mond, der schon in seiner vollen Pracht zu sehen war.
Schweigend ging sie wieder zu dem Tisch, ließ ihn mit dem Schwebezauber direkt unter eines der Fenster schweben. Unsicher schaute sie noch einmal zu Malfoy, der aufgestanden war und sich ihr näherte.
Schnell drehte sich Hermine wieder zu dem Kessel und rührte den Trank ein letztes Mal wie beschrieben, durch das Fenster viel das Licht des Vollmondes direkt auf den Kessel, dessen Inhalt sich jetzt purpurrot färbte, ebenfalls wie beschrieben.
Sie nahm eine Kelle und schöpfte etwas von dem Trank in eine kleine Phiole, die sie jetzt Malfoy hinhielt, der jetzt neben ihr stand.
»Runter damit«, sagte sie ihm, als er die Phiole annahm. Schnell ging sie wieder auf den gewohnten Abstand und biss sich auf ihre Lippe.
»Muss ich sonst noch etwas machen?«, fragte Malfoy, während er angeekelt auf die Flüssigkeit starrte.
»Setzt dich lieber hin, du wirst ohnmächtig werden«, meinte sie und er tat wie geheißen, setzte sich wieder in seinen Sessel.
Angespannt starrte Hermine zu Malfoy, der jetzt wie angewiesen, den Trank in einem Zug runterkippte. Sie konnte ihn genau schlucken sehen und er verzog sofort sein Gesicht. Hermine konnte spüren, wie ihr Herzschlag sich mal wieder verdoppelte. Dies waren ihre letzten Momente als Paar. Sie schluckte, schaute zu Boden. Er müsste jeden Moment ohnmächtig werden und damit wieder Herr über seine Gefühle.
»Warum passiert nichts?«, fragte Malfoy sie etwas später, Hermine schaute sofort wieder zu ihm.
»Du müsstest eigentlich schon längst ohnmächtig sein, fühlst du irgendwas?«, fragte sie langsam und aus irgendeinem Grund, hatte sie Hoffnung.
»Nein, haben wir denn alles richtig gemacht? War der Trank in Ordnung?«, skeptisch schaute er auf die Phiole, aus der er eben noch getrunken hatte. Verständnislos nickte Hermine.
»Was fühlst du denn jetzt?«, fragte sie, kam auf ihn zu und nahm seine Hand. Ihr Herz schlug immer noch viel zu schnell, als Malfoy sie total verwirrt anschaute.
»Keine Ahnung, immer noch so wie vorher, vielleicht nicht mehr ganz so stark drängend«, er zuckte hilflos mit den Schultern, machte sich aber nicht von Hermines Hand los.
Hermine konnte ihn nur anstarren. Mit dem Trank war hundertprozentig alles in Ordnung gewesen, es musste einen anderen Grund geben.
»Nach den Ferien, ich will jetzt einfach nach Hause und mit meinen Eltern Weihnachten feiern«, meinte sie verwirrt und löste sanft ihre Hand aus Malfoys um etwas von dem Trank abzufüllen, nach den Ferien würde sie Slughorn fragen, ob mit dem Trank wirklich alles in Ordnung wäre.
»Frohe Weihnachten«, er zog sie wieder enger an sich und küsste sie. Hermine hatte wirklich gedacht, dass sie den letzten Kuss vor dem Trank schon hinter sich hatte, um so mehr freute sie sich jetzt, als sich seine Zunge ihren Weg zu ihrer bahnte.
»Mach ja keine Dummheiten, wir sehen uns in zwei Wochen«, raunte er ihr in ihr Ohr, als er sich schließlich von ihr gelöst hatte.
Er lächelte sie noch einmal an und drehte sich dann um, um aus dem Raum der Wünsche zu verschwinden.
Hermine konnte ihm nur hinterherstarren und seufzen. Vielleicht gab es ja doch Hoffnung für sie? Grinsend nahm sie ihren Koffer und machte sich auch auf den Weg zu ihren Eltern.


Weihnachten zog harmonisch an Hermine vorbei und auch ihre Mutter nahm ihr verspätetes Ankommen nicht böse, nachdem sie ihr erklärt hatte, was passiert war.
Oft dachte Hermine an Malfoy und recherchierte nochmal alles von dem Trank nach. Er hätte ohnmächtig werden müssen, so stand es in jeder Aufzeichnung. Kurz überlegte sie, ob sie noch länger hätten warten müssen, aber laut den Aufzeichnungen dauerte das ohnmächtig werden, von der Einahme des Trankes an keine Minute.
Nachdenklich schaute Hermine auf ihr Buch und schloss es seufzend. Morgen waren die Ferien endlich vorbei und sie würde hoffentlich Klarheit von Slughorn bekommen.

Als sie sich am nächsten Morgen von ihren Eltern verabschiedete, und wenig später im Hogwarts Express war, konnte sie wieder nur an Malfoy denken. Ginny hatte sie schon davon geschrieben, und als sich die rothaarige Hexe neben sie setzte, quetschte sie Hermine trotzdem nochmal aus.
In Hogwarts angekommen, hielt sie Ausschau nach Malfoy. Sie entdecke ihn zwischen ein paar Slytherins und er kam auf sie zu, als er Hermine bemerkte.
»Hey«, lächelte er sie leicht an.
»Warte im Raum der Wünsche auf mich, ich gehe sofort zu Professor Slughorn«, sagte sie schnell und leckte sich über die Lippen, als sie sah, das Malfoys Blick darauf gerichtet war.
»In Ordnung«, murmelte er, zog sie an sich in eine feste Umarmung. Als er sich von ihr löste, gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen.
»Lass mich nicht zu lange warten«, lächelte er sie an und ging dann wieder zu seinen Freunden.
»Professor?«, fragend klopfte Hermine an die Bürotür von Professor Slughorn und konnte nicht verhindern, aufgeregt zu sein.
»Miss Granger, kommen Sie doch rein«, meinte Professor Slughorn sofort. Er saß hinter seinem Schreibtisch und hatte seine halbrunde Lesebrille auf. Hermine kam schnell rein, schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
»Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er nach, als Hermine die Phiole mit dem eigentlichen Gegentrank rausholte.
»Ich habe diesen Trank als kleine Übung gebraut und würde gerne wissen, ob er perfekt ist oder was passiert, wenn man ihn nehmen würde«, sie reichte die Phiole rüber und Professor Slughorn drehte die Phiole, um er erst die Farbe zu betrachten und zog dann seinen Zauberstab, um leise etwas zu murmeln, was Hermine leider nicht verstand.
»Nun, dieser Trank ist, wie nicht anders von Ihnen zu erwarten ist, perfekt. Wenn jemand vorher den passenden Liebestrank genommen hat, wird dieser Trank ihn auflösen«, damit stellte er die Phiole auf den Tisch und Hermine nahm sie nachdenklich wieder in die Hand.
»Rein theoretisch, was passiert, wenn man den Trank nimmt, aber nicht wie beschrieben ohnmächtig wird?«, fragte sie etwas nervös nach.
»Nun, das würde darauf schließen, das die Person sich wirklich verliebt hat, den Liebestrank quasi selber neutralisiert hat und den Gegentrank einfach nicht mehr brauchte«, meinte Slughorn und lächelte sie wissend an. Hermine blinzelte ein paarmal und konnte nicht beschreiben, wie sehr ihr diese Neuigkeit gefiel.
»Danke, Sie haben mir sehr geholfen«, fast fluchtartig verließ sie sein Büro und wollte so schnell wie möglich zu Malfoy.
Hatte er sich wirklich richtig in sie verliebt? Ihr Herz fing an zu rasen, während sie zum verabredeten Treffpunkt lief. Sie schlitterte regelrecht in den Raum der Wünsche und hatte sofort die Aufmerksamkeit von Malfoy.
»Und, was hat er gesagt?«, fragte Malfoy sofort und sie musste ihn anlächeln. Sie ging auf ihn zu, bis sie nah an ihm stand.
»Was fühlst du gerade?«, fragte sie ihn fast heiser und er starrte sie nur verwirrt an.
»Es ist ziemlich kompliziert. Nicht mehr so schlimm aber keine Ahnung, dieser Drang ist immer noch da«, stammelte er sich zusammen, schaffte es aber den Blickkontakt zu halten.
»Es ist ganz einfach, du hast richtige Gefühle für mich entwickelt und deswegen den Trank selber neutralisiert«, lächelte sie ihn an und ihm klappte erschrocken der Mund auf. Gerade als er ansetzten wollte, um etwas zu erwidern, wahrscheinlich um es abzustreiten, legte sie ihm ihre Hand auf den Mund.
»Und ich habe auch Gefühle für dich, wo ist also das Problem?«, ihre Stimme zitterte fast und sie konnte spüren, wie sich seine Lippen unter ihrer Hand zu einem Lächeln verzogen. Ihr Herz raste wieder einen Marathon, als sie ihre Hand aus seinem Gesicht löste und ihn schüchtern anlächelte.
Er packte sie sofort und kaum hatte sie geblinzelt, lagen seine Lippen schon auf ihren.
»Granger, dir ist bewusst, was das heißt?«, fragte er irgendwann atemlos zwischen zwei Küssen. Sie ließ ihre Augen aufschwingen und konnte in seine versinken.
»Jetzt gehörst du wirklich zu mir«, knurrte er schon fast. Hermine konnte nur grinsen und eine ihrer Hände langsam über seine Brust nach unten gleiten lassen.
»Vielleicht will ich das ja«, versuchte sie so verführerisch wie möglich ihn von unten anzugrinsen und er stieg sofort darauf ein.
»Vielleicht?«, murmelte er, während er sanft in ihre Unterlippe biss. Sie konnte sich ein Aufstöhnen nicht verkneifen und warf ihren Kopf nach hinter, um ihm mehr Platz zu geben, als er sich ihren Hals entlangküsste.
»Ganz sicher«, stöhnte sie und ihre Augen flatterten unter seiner sanften Berührung zu.
»Seit wann?«, fragte sie ihn immer noch mit geschlossenen Augen.
»Was?«, fragte er nach und Hermine schaute ihn wieder an.
»Seit wann hast du echte Gefühle für mich?«, fragte sie genauer und konnte ihr Herz wieder viel zu schnell schlagen spüren. Seit wann hatte sie eigentlich echte Gefühle für ihn? Genau konnte sie es nicht sagen.
»Keine Ahnung, irgendwann habe ich gemerkt, dass es sich, auch wenn ich von dir entfernt bin, komisch anfühlt. Das hat mich wirklich verwirrt, ich musste auch an dich denken, wenn du nicht in der Nähe warst. Ich dachte, es ist nur eine Nebenwirkung des Trankes, aber irgendwann habe ich keinen wirklichen Unterschied mehr gespürt. Ich habe nur versucht das zu überspielen, weil ich es dir gegenüber wohl einfach nicht zugeben wollte«, erklärte er ihr jetzt und lächelte sie vorsichtig an.
»Ich habe wirklich nicht viel Ahnung von Beziehungen oder diesem Romantikquatsch, aber ich werde mich bemühen«, murmelte er, während er lächelnd ihre Hände in seine nahm.
»Du hast dich doch bisher auch ganz gut geschlagen«, meinte sie und grinste ihn an. Er zog sofort eine Augenbraue nach oben, musste dann aber wieder grinsen.
»Ich denke, wir sollten nochmal von vorne anfangen, ohne Trank«, sagte er schließlich und Hermine nickte schnell. Träumte sie davon nicht schon länger? Den Trank einfach vergessen zu können, ein richtiges Paar sein zu können. Ihre Mundwinkel schmerzten schon, weil sie die ganze Zeit zu einem Grinsen verzogen waren, als er sie in eine Umarmung gezogen hatte. Sie schloss ihre Augen und lauschte seinem schnellen Herzschlag unter seiner Brust, gegen die sie lehnte. Ein schneller Herzschlag, der keine Wirkung von einem Trank war.
Plötzlich war es nicht mehr kompliziert, sonder ganz einfach.



Zwischen den Bäumen zeichnete sich langsam das Haus ab. Zwei Junge Meschen saßen in einem dunklen Auto. Während die Frau ganz behutsam fuhr, sah ihr Beifahrer etwas grün um die Nase aus.
»Wann sind wir da?«, presste er aus sich raus und starrte weiter unsicher aus der Frontscheibe, während sich seine Hände in die Sitze krallten.
»Alles ist gut Draco, wir sind gleich da«, meinte die Fahrerin leicht genervt.
»Wir hätten doch lieber fliegen sollen.«
Sie ignorierte seinen Kommentar und nahm eine Abzweigung, die sie näher zu ihrem Ziel brachte. Als die Straße immer huckliger wurde, schaute sie nur einmal zu ihrem Freund, der immer noch verängstig schaute. Aber das würde er wohl nie zugeben.
Schließlich lichteten sich die Bäume und ein kleiner See kam zum Vorschein. Das weiße Haus daneben ging fast unter, bei dem Anblick des Sees. Und auch Draco schien sich bei dem Anblick etwas zu entspannen. Er musste sogar lächeln.
Hermine stoppte den Wagen unweit des Hauses. Kaum kamen die Räder zum Stehen, sprang Draco schon aus den Wagen. Hermine musste lachen und tat es ihm schließlich nach.
Er war schon die paar Schritte zum See gelaufen und schaute darauf. Die Sonne glitzerte im Wasser und Hermine musste sofort lächeln. Sie fühlte sich hier sofort wohl.
»Stell dir vor, hier werden unsere Kinder aufwachsen«, lächelte sie, während sie seine Hand nahm, die immer noch etwas schwitzig war. Und das, obwohl es nicht einmal seine erste Autofahrt war. Wahrscheinlich waren nur die etwas schlechteren Straßen der Grund.
»Kinder? Also wirklich Granger, wann haben wir denn beschlossen Kinder zu kriegen?«, fragte Draco süffisant mit einem kecken Grinsen im Gesicht. Anscheinend schaffte er es, sich wieder zusammenzureißen, wenn er sie etwas aufziehen konnte.
»Du weißt schon, wie ich das meine«, stöhnte Hermine genervt auf, löste ihre Hand aus seiner und lief zum Haus.
Die ehemals weiße Farbe war verblasst und dreckig. Das Dach hatte schon bessere Tage gesehen, die Holzbalken wirkten morsch und die paar Stufen, die sie hochlief, knirschten, als sie darauf trat.
»Das hört sich nicht gut an. Allgemein sieht es doch etwas heruntergekommener aus als, wie hast du das genannt im Netz?«, bemerkte Draco, als er langsam zu ihr lief.
»Nichts, was man mit Magie nicht wieder hinbekommt«, zuckte Hermine mit den Schultern. In erster Linie ging es ja auch um das Grundstück am See und Wald. Das Haus müsste man entweder Grundsanieren oder abreißen.
Hermine kramte den Schlüssel vom Makler aus ihrer Handtasche und schloss fast ehrfürchtig die massive Eingangstür auf. Sie knirschte, als sie aufschwang und sofort kam ein unangenehmer Luftschwall auf die beiden zu. Staub mischte sich mit viel zu warmer, abgestandener Luft.
Hustend ging Hermine rein und riss erst einmal alle Fenster auf. Draco, der immer noch vor der Tür stand, schaute ihr mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue zu.
»Warum hast du nicht einfach gezaubert?«, lachte er auf, als er sich schließlich etwas skeptisch über die Türschwelle traute. Hermine schüttelte einfach nur ihren Kopf und schaute sich den Eingangflur an. Es waren noch einige Möbel vorhanden, die allesamt mit weißen Laken zugedeckt waren. Spinnweben hatten weite Teile des Raumes im Griff und Hermine lief auf die erste Tür zu, die sie finden konnte.
Draco folgte ihr mit etwas Abstand und musterte die Einrichtung skeptisch. Während Hermine schon den nächsten Raum unter die Lupe nahm, zog Draco an einem der Lacken und betrachtete den darunterliegenden Schuhschrank.
Hustend, da er wieder einiges an Staub aufgewirbelt hatte, zog er seinen Zauberstab und ließ ein für alle Mal, den Staub und die Spinnweben verschwinden.
Er schaute sich noch einmal um und folgte dann Hermine durch die Tür. Es war eine geräumige Küche, wo noch einige Küchengeräte vorhanden waren. Hermine inspizierte gerade den Ofen, als Draco vorsichtig näher trat und die vielen Dinge auf der Anrichte anschaute.
»Meinst du, das ist wirklich das Richtige?«, fragte Draco skeptisch, während er auf die verschiedenen Küchengeräte starrte, sich aber nicht traute, sie anzufassen.
»An das Auto hast du dich auch gewöhnt«, meinte Hermine und lachte, als sie Dracos Blicke zu einem Mixer sah.
»Mehr schlecht als Recht«, er hatte sich nach langen Hin und Her darauf geeinigt etwas in die Muggelwelt einzutauchen. Ihm wäre es natürlich viel lieber, wenn er einige Hauselfen haben würde, die die Küchenarbeit machen würden, aber dann würde seine Verlobte ihn wohl erwürgen.
»Ich geh schon mal nach oben, schau du dich hier unter weiter um«, meinte Hermine und lief die an der Küche angrenzende Treppe hoch. Draco schaute ihr kurz etwas knirschend hinterher, ehe er zu der Tür neben der Treppe lief und in einem großen Wohnzimmer landete. Die Fensterfront war groß und eröffnete den Blick auf den See. Es gab sogar eine Terrasse, die im Moment noch überwuchert und heruntergekommen wirkte.
Er ließ den Anblick einen Moment auf sich wirken und musste schließlich lächeln.
Lautes poltern ließ ihn zusammenzucken und er ließ schnell die Treppe hoch.
»Und was sagst du? Ich finde den Grundriss des Hauses wirklich toll. Wenn wir dieses magische Architektenbüro kontaktieren, werden sie es bestimmt schnell saniert haben«, Hermine kam ihm auf halben Weg entgegen.
»Was war das gerade für ein Geräusch?«, fragte Draco misstrauisch und schob sich an Hermine vorbei, die sich ihm in den Weg gestellt hatte.
»Nichts Draco«, Hermine versuchte ihn festzuhalten, was Draco nur noch misstrauischer machte.
Er machte sich von ihr los und blieb am Ende der Treppe überrascht stehen.
»Hast du die Wand einstürzen lassen?«, glucksend drehte er sich wieder zu Hermine um, die leicht seufzte.
»Ich habe mich nur an die Wand gelehnt und die hat plötzlich nachgegeben.«
»Okay, wir brauchen definitiv das Maklerbüro«, schüttelte Draco seinen Kopf und war froh darüber, dass ihr nichts passiert ist.
»Aber das Wohnzimmer ist der Wahnsinn«, damit nahm er ihre Hand und lief mit ihr die Treppe runter.
Im Wohnzimmer blieben sie vor der großen Fensterwand stehen und schauten gemeinsam raus.
»Also, auf die Einweihungsfeier, freue ich mich jetzt schon«, meinte Hermine irgendwann etwas verträumt und schaute grinsend zu ihm hoch.
»Die können wir ja gleich mit der Verlobungsfeier koppeln«, murmelte er zurück und küsste sie.
Ihre Freunde wussten noch nicht, dass sie sich vor gut zwei Wochen verlobt hatten, nachdem Hermine auf Ginnys und Harrys Hochzeit den Brautstrauß gefangen hatte, hatte es Draco als Wink des Schicksals gesehen und sie einen Tag später gefragt. Und sie hatte Gott sei Dank ja gesagt.
»Was meinst du, wie reagieren sie?«, fragte Draco, als er sich leicht aus dem Kuss löste und ihr eine Strähne ihrer widerspenstigen Haare aus dem Gesicht strich.
»Bestimmt gut, selbst Ron hat sich doch damit abgefunden, also sollte es wirklich kein Problem sein«, sagte sie, grinste sie ihn an und ließ seine Hände in seine Haare fahren. Wie er diese Geste liebte, wie sehr er sie liebte.

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Kapitel: 26
Sätze: 1.576
Wörter: 24.595
Zeichen: 140.717

Kurzbeschreibung

Endlich kann sich Hermine Granger im siebten Schuljahr voll uns ganz auf die Schule konzentrieren. Alles läuft perfekt, bis Draco Malfoy es durcheinanderbringt. Denn ein Liebestrank und seine Folgen verkomplizieren alles ... Plötzlich ist sie gefangen zwischen heißen Küssen und einem schlechten Gewissen.