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Life without you

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21.06.20 00:28
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Charaktere

Ichigo Kurosaki

Ichigo Kurosaki ist der Held in Bleach, der seit seiner Geburt die Seelen Verstorbener sehen und mit ihnen kommunizieren kann, und mehr oder weniger freiwillig zu einem Shinigami wird. Wie den meisten Helden, sind ihm seine Freunde und Familie ganz besonders wichtig.

You, you went beyond
and you lost it all.
Why did you go there?
From beyond
you saw it all.

Dreaming of screaming!
Someone kick me out of my mind!
I hate these thoughts I can't deny!

 

Diese Welt war falsch. Sie war nicht richtig. Die Häuser standen nicht so wie sie eigentlich stehen sollten. Alles war verdreht und nur der König konnte sie verändern. Nur der König alleine, aber der kam nicht, er änderte nichts.
Wie so oft viel der Regen auf die Hochhäuser. Obwohl es so oft, so viel regnete bildeten sich keine Pfützen. Sobald der Wassertropfen auf dem Gemäuer aufkam verschwand er. Wohin? Wer wusste das schon? Der König, aber der kam nicht. Ab und zu kam er vorbei, dann stritten sie. Jedes Mals aufs Neue kämpften sie und der Sieger war immer derselbe. Immer wieder wurde er besiegt. Dabei war der König doch so schwach, er schätze die Stärke seines Dieners nicht. Ohne ihn, ohne seinen Diener, wäre dieser Schwächling schon längst gestorben. Warum sah er dies nicht ein? War es für ihn so schlimm, wenn er seinen Körper nur für einen kurzen Augenblick an einen Dämon, wie die Menschen sagen würden, abgab?
Auf der einen Seite konnte man das Handeln des Königs verstehen, doch auf der anderen Seite, war doch nichts dabei den Diener nur kurz die Welt da draußen zu zeigen. Die richtige Welt.
Er wollte eine Welt sehen, in der es nicht Tag ein Tag aus regnete. Eine Welt, in der man sich vor dem Regen schützen konnte. Die Welt, in der er eine Sonne gab und Häuser, die richtig herum standen. Eine Welt, die anders war, als diese hier.
Wenn er den König darum bitten würde, ihn nur kurz mal heraus zu lassen, würde er dann verneinen? Aber der König kam nicht. Der König hatte ihn weggesperrt, ihn vergessen, ihn besiegt. Der König würde nicht kommen, nicht zu ihm!
Genervt seufzte er und stand auf. Seine Kleidung war nass. Aber das war sie eigentlich fast immer, denn es regnete hier fast immer. Hier gab es keinen Unterschlupf um sich zu schützen und es gab auch keinen Regenschirm.
Langsam drehte er sich um und schritt über das weiße Dache seines Gefängnisses. Anders wollte und konnte er diesen Ort nicht nennen.

 

 



Seit Wochen schon regnete es wie aus Eimern. Auf Grund dessen konnte er sich nicht freuen. Die Sonne war ihm lieber. Der Regen erinnerte ihn zu sehr an damals. An den Tan, an dem er seine Mutter verlor. Gelangweilt saß er an seinem Schreibtisch und lernte für die Schule. Früher hatte er sich oft mir älteren Schülern prügeln müssen, weil diese etwas gegen seine Haarfarbe hatten - Orange war einfach eine ungewöhnliche Haarfarbe -, deswegen lernte er jetzt um den Lehrern zu beweisen, dass er kein hirnloser Raufbold war. Dabei sagte er doch immer, dass ihn die Meinung anderer egal sein. Er lernte eigentlich auch, weil es nichts anderes zu tun hatte. In seiner Freizeit traf er sich nicht allzu oft mit seinen Freunden. Es störte ihn nicht.
Müde stützte er seinen Kopf auf seiner Hand ab. Seit längerer Zeit war es so unnatürlich ruhig. Normalerweise war da in ihm eine Unruhe, die sich niemals vollständig vertrieben ließ. So gut er konnte hatte er es immer ignoriert. Sein anderes Ich, welches für dieses unbehagliche Gefühl verantwortlich war, zu verdrängen, einfach zu vergessen.
Das erste Mal als ihm auffiel, dass es ruhiger geworden war, war in einem Kampf gegen Hollows. Eigentlich machte sich sein Hollow dann erst recht bemerkbar. dann führte er sich immer so als würde er sich in einer starken Strömung befinden und versuchen gegen diese zu schwimmen und nebenbei noch jemanden mit sich zu ziehen. Eine unglaublich anstrengende Tat. Doch plötzlich war diese Strömung weg. Ob dies gut oder schlecht war, konnte er nicht sagen. Anfangs hatte er sich noch gesorgt, was wenn der Hollow weg war? Wohin war er verschwunden? Hatte er den Kampf zwischen König und Pferd gewonnen? Erst zweifelte er und sorgte sich, aber mit der Zeit hatte er diese Gedanken verdrängt und nun dachte er nur noch in stillen Momenten, an sein anderes Ich, dass irgendwo in seiner Seele war und darauf wartete den König stürzen zu können.
Mit einem lauten Seufzer klappt er sein Schulbuch zu und legte es zur Seite. Es hatte keinen Sinn zu lernen, wenn die Buchstaben nur vor dem Auge herum tanzten, aber keinen Sinn ergaben. Für Heute sollte er es gut sein lassen. Es würde eh bald Abendessen geben und danach würde er mit seinen Schwestern einen Film ansehen, das hatte er ihnen versprochen. Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen. So war das nun mal mit ihm und seinen beiden jüngeren Geschwistern.
Langsam erhob er sich von seinem Stuhl und streckte sich. Immer noch trommelte der Regen gegen die Fensterscheiben. Es war schon ein trauriger Anblick. Vielleicht sollte er sich ein Vorbild an Orihime nehmen, die war jetzt bestimmt nicht traurig. Regen war ja auch was Gutes. Gut, er musste es ja nicht so sehr überreiben, also das positiv sehen, aber er sollte nicht alles für schlecht erklären.
Ein Klopfen lenkte seine Aufmerksamkeit zu seiner Zimmertür. Bestimmt war es Yuzu. Sie rief ihn eigentlich immer, wenn es Essen gab und er nicht innerhalb weniger Sekunden ab Tisch saß. Sie kümmerte sich viel zu sehr um das Wohl ihrer Familie, dabei war sie doch gerade mal elf Jahre.
 



Gelangweilt saß er auf irgendeinem Hausdach und sah in den verkehrten Himmel oder besser gesagt in die Wolken, denn der Himmel selbst war nicht mehr zu sehen. Warum war der König nur immer so verwirrt. Jedes Mal, wenn die Gefühlswelt seines Herrschers ins Wanken geriet, jedes Mal, wenn er wegen seinen Gefühlen verwirrt war, dann regnete es. Ab und zu kam sogar ein Gewitter - mit Blitz und Donner und alle dem. Zurzeit regnete es aber nur, doch das war auch nervig.
Niemand war hier, der mit ihm redete. Keiner leistete ihm Gesellschaft. Er war alleine. Der König kam ja nicht vorbei. Sollte er es vielleicht einmal mit einem Selbstgespräch versuchen? Doch worüber sollte er reden? Es gab kein Ereignis von dem er berichten konnte. Sich über das Wetter zu beschweren oder über die nicht vorhandene Anwesenheit des Königs war ihm zu anstrengend. In ein oder zwei Sätzen wäre alles gesagt, gedacht und fertig.
Wo sich wohl der alte Mann herum trieb? Irgendwo in dieser falschen Welt musste er schon sein, nur wo? Ob dieser überhaupt mit ihm redete? Immerhin war dieser nicht gerade redselig. Und schon wieder musste er Seufzen. Was sollte er auch sonst tun?
Mies gelaunt stand er auf und ging über das Dach. Irgendwas musste er tun, sonst würde er hier noch total verrückt werden, falls er das nicht eh schon war.
Wenn er sich seine Umgebung genauer ansah, dann musste er sagen, dass es hier noch einsamer und leerer aussah, als noch vor wenigen Stunden oder Tagen vielleicht sogar Monaten. So etwas wie ein Zeitgefühl hatte er nicht. An diesem Ort gab es weder Tag noch Nacht.
Vielleicht sollte er sich einmal hinlegen und schlafen, dann würde etwas Zeit vergehen und er würde nicht immer den Regen sehen müssen. Gedacht - getan. Doch schlafen konnte er nicht. Er war nicht müde und selbst wenn, der Regen würde ihn immer wieder wecken. Am Besten er würde von hier verschwinden. Man brauchte ihn ja anscheinend nicht, man hatte ihn weg gesperrt und vergessen. Wenn der König doch nur kommen würde, dann würde wenigstens dieser ewige Regenschauer aufhören - vielleicht.
Doch der König kam nicht.

 



Wie jeden Morgen zog er sich die Schuluniform an und machte sich nach dem Frühstück auf den Weg in die Schule. Neben ihn Rukia. Sie war gekommen, weil er alleine angeblich nicht ausreichen würde, um die ganzen Hollow, welche hier auftauchte, zu besiegen. Bis jetzt kam er ganz gut ohne Hilfe zu Recht, auch wenn ihm diese innere Ruhe merkwürdig vorkam. Beschweren sollte und wollte er sich aber auch nicht. Eigentlich sollte er es doch genießen. Kein Verrückter der ihn töten wollte um an seinen Körper und an die Macht zu kommen. Der Anblick seines äußerlichen Ebenbilds, das all das verkörperte, das er verdrängte, blieb ihm seit Wochen ersparst. Es war wirklich erholsam. Endlich konnte er mit den Menschen in seiner Umgebung reden ohne dabei Angst zu haben, dass sein innerer Hollow heraus kam. Gut, vielleicht war seine Sorge übertrieben, aber bei diesem Irren wusste man ja nie.
Der gesamte Tag verlief ereignislos. Keine besonderen Ereignisse in der Schule, keine Hollow und kein Zeichen von seinem Hollow oder dem alten Mann. Wie üblich versuchte sein Vater ihn beim Heimkommen eine zu verpassen, aber so wie immer war es er, der seinem Vater eine rein haute. Wie jeden Tag hatte Yuzu das Essen gekocht und Karin saß am Esstisch und ließ einen gemeinen Kommentar zu der alltäglichen "Prügelei" ab. Es war alles ganz normal. Fast so als wäre alles nie passiert. Als wäre er Rukia, die neben ihm stand und freundlich begrüßt wurde, nie begegnet. So als wäre er nie ein Shinigami geworden. Sein Leben war mehr oder weniger wieder normal. Eigentlich sollte ihn das freuen, aber er freute sich nicht. Er grüßte seine beiden Schwestern und ging auf sein Zimmer, in dem er seine Schultasche abstellte und sich dann wieder auf den Weg nach unten machte. Inzwischen hatte sein Vater sich wieder aufgerappelt und saß bei seinen Töchtern und dem weiblichen Gast am Tisch. Sie aßen bereits. Schweigen setzte er sich zu ihnen. Yuzu hatte ihm bereits einen Teller mit Essen hingestellt. Schweigend aßen sie, dann gingen die beiden Shinigamis auf Ichigos Zimmer.
Die beiden hatten kein Thema über das sie hätten reden konnten. Es gab keine ungewöhnlichen oder interessanten Geschehnisse.
Rukia saß am Boden und las sich irgendwelche Modezeitschriften durch, die sie sich auf den Weg zu den Kurosakis gekauft hatte, während Ichigo wieder einmal lernte. Er hatte sonst nichts anderes zu tun.
Als es Draußen dunkel geworden war und nur noch der Mond und die Straßenlaternen Licht spendeten, drehte Ichigo das Licht in seinem Zimmer aus und legte sich in sein Bett. Rukia hatte sich schon vor ungefähr einer Stunde in den Wandschrank zurückgezogen. Ob sie schon schlief? Er selbst lag noch lange wach. Diese Ruhe machte ihm angst. Mit einem leisen Seufzer schloss er seine Augen und schlief ein. Ohne dass er es gemerkt hatte, hatte es wieder angefangen zu regnen.
Leise trommelten die Regentropfen gegen die geschlossene Fensterscheibe. Die Kälte blieb draußen, genauso wie die Nässe.
Sein Atem ging gleichmäßig, sein Gesicht war vollkommen entspannt, auch wenn er es nicht sehen konnte. So gut, hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Immer hatte er Angst gehabt, dass sein Hollow kommen würde und ihn, während er schlief, töte und die Kontrolle über den Körper erlangte. Er machte sich einfach zu viele Sorgen, so hinterhältig war sein Hollow doch gar nicht, oder?
Immerhin war es ja sein Hollow. Sein Hollow.
 



Murrend öffnete er die Augen. War er etwa eingeschlafen? Muss wohl so sein. Aber wann? Er konnte sich nicht erinnern. Egal.
Etwas Kaltes hatte ihn geweckt. Der Regen. Genervt stand er auf. Irgendwas war anders. Die weißen Hochhäuser waren anders, der wolkenverhangene Himmel war anders, er Boden auf dem er stand war anders, der Regen war anders. Diese Umgebung, war nicht seine falsche Welt. Diese Welt war richtig.
Ein breites Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Er war in der richtigen Welt. Ob der König doch gekommen war? Nein, das hätte er gemerkt.
Wo sollte er jetzt hin? Er könnte ganz lock von diesem Dach springen und sich alles ansehen, aber da unten liefen Leute, ob sie ihn sehen konnten? Es war ihm egal. Er sprang. Die Landung war mehr oder weniger schmerzfrei. Niemand schenkte ihm Beachtung. Auch gut.
Hektisch liefen die Leute von links nach rechts, während andere genauso schnell von rechts nach links eilten. Die einen hatten Regenschirme, die anderen Kapuzen und ein paar liefen ungeschützt durch diese Welt. Ob der König kommen würde, wenn er wüsste wo sich sein Diener gerade befand? Gemütlich schlenderte er die Straße entlang. Wohin sein Weg führte, wusste er nicht und es interessierte ihn auch nicht. Hauptsache war, dass er raus aus seinem Gefängnis war und endlich mal die richtige Welt sehen konnte - mit seinen eigenen Augen. Nur der Regen nervte. Von diesem gab es in der falschen Welt schon genug.
Auf seinem Rundgang kam er an einem Gebäude vorbei, das man Schule nannte - wenn sein Erinnerungsvermögen ihn nicht täuschte. Der König verbrachte viel Zeit, die er fürs Training verwenden könnte, hier. War es denn so wichtig all diese uninteressanten Dinge zu lernen. Um den Feind zu vernichten brauchte man nicht wissen, was eins plus eins war oder ob Goethe nun "Goethe" geschrieben wurde oder nicht. Man musste in einem Kampf nur wissen, wie man gewinnen konnte. Mehr war nicht wichtig. Menschen waren schon merkwürdig. Wortlos setze er seinen Weg fort. Sein Blick wanderte ständig von links nach rechts und wieder zurück. Hier gab es viel zu sehen.
Ihm begegneten viele Menschen - große, kleine, dicke, dünne, junge, alte und auch solche die ihn sehen konnten. Gekonnt ignorierte er die verwunderten Blicke. Eine weiße Gestalt wie ihn sah man nicht alle Tage. In dieser richtigen Welt war er etwas Außergewöhnliches - etwas Besonderes. Der König würde kommen - früher oder später.

 



Wann das letzte Mal die Sonne geschienen hat, wusste er nicht. Es war schon viel zu lange her. Rukia war wieder verschwunden. Es waren keine neuen Hollows aufgetaucht. Jetzt war wirklich alles wieder normal. Oder irrte er sich da? Irgendwie fühlte es sich falsch an, zu sagen, dass es normal war. Die Hollow würden nicht für immer weg bleiben, sie würden wieder kommen. Vielleicht sammelten sie sich oder so. Wer wusste schon, was Aizen alles plante und welche Macht er besitzt. Vielleicht gab es jetzt sogar keine Hollow mehr sondern nur noch Arrancar. Hoffentlich nicht. Wie viel Zeit war bereits seit dem letzten Angriff vergangen? Ein Monat oder sogar zwei? Vielleicht mehr? Die Ruhe in ihm war geblieben. Sie machte ihm aber keine Angst mehr - verunsicherte ihn nicht mehr.
Inzwischen ging er nie ohne Regenschirm aus dem Haus. Der Wetterbericht sagte immer wieder Sonne voraus, aber die kam nicht. Sie versteckte sich hinter den Wolken. Anfangs hatte es ihn noch gestört, doch irgendwie bekam er es jetzt kaum noch mit - nur manchmal seufzte er noch genervt auf, wenn er aus dem Fenster sah und die Regentropfen dagegen schlugen.
Yuzu und Karin hatten gestern vorgeschlagen, dass sie alle mal wieder ins Kino gehen könnten. Seit dem Tod ihrer geliebten Mutter waren sie nicht mehr dort gewesen - zumindest nicht als Familie. Da keiner etwas dagegen hatte, würden sie dieses Wochenende ins Kino gehen. So richtig Lust dazu hatte Ichigo nicht, aber es gab auch keinen Grund, warum er nicht mitgehen könnte. Außerdem wurden seit seinem Dasein als Shinigami viele Familienausflüge ohne seine Anwesenheit veranstaltet und deshalb war es doch jetzt irgendwie Pflicht mit zu gehen, oder? Welchen Film die beiden wohl ausgesucht hatten? Er hoffte sehr, dass es kein allzu kindischer Film war. Mit fünfzehn Jahren hatte man einfach genug von sprechenden Bienen, die sich mit kleinen neunjährigen, animierten Kindern unterhielten und die Welt vor einer Horde bösartiger Vampirhornissen retten wollten.
Während er auf den Weg zur Schule seinen Gedanken nachging, bemerkte er nicht, dass sich Keigo und Mizuiro neben ihm befanden. Eigentlich holten die beiden ihn jeden Tag zur Schule ab, aber heute hatten sich die beiden verspätet und er war alleine los gegangen. Schlimm war es nicht, da weder Mizuiro noch er viel sagten, meistens redete Keigo wie ein Wasserfall und schwieg erst, wenn sie kurz vor dem Schulgebäude waren, da er dann erst begriff, dass man ihm nicht zuhörte. Zu sagen, dass Asano dumm war, war vielleicht falsch, der Gute war einfach nur extrem schwer von Begriff. Vielleicht war er ja als kleines Kind zu oft auf den Kopf gefallen.
Heute war es wieder so. Der Braunhaarige schwieg, als sie fast in der Schule waren. Mizuiro hatte sich, nachdem der in Gedanken versunkene ihm nicht geantwortet hatte, mit seinem Handy beschäftigt.
Irgendwie waren sie eine komische Gruppe. Wenn man sie so sah, dann könnte man meinen, sie hätten nichts gemeinsam. Vielleicht stimmte es auch, aber trotzdem waren sie Freunde. Möglicherweise genau deshalb, weil sie sich nicht ähnlich waren.
In der Klasse angekommen, setzte er sich erst einmal auf seinen Platz. Oft war es so, dass seine Freunde sich um seinen Sitzplatz versammelten, warum auch immer. So war es auch heute. Orihime war die Erste, die zu ihm kam. Wie immer lächelte sie. Sie war ein fröhlicher Mensch. Tatsuki ließ nicht lange auf sich warten, sie war sowas wie Inoues Aufpasserin. Mizuiro und Keigo folgten und Sado war der Letzte. Ishida hielt sich nicht so oft in seiner Nähe auf. Uryu saß auf seinem Platz und las ein Buch, dabei schob er seine Brille immer mal wieder ein bisschen nach oben, da sie etwas herunter gerutscht war. Er selbst kannte diese Bewegung des anderen Jungen nicht wirklich leiden. Für ihn sah es oft so aus, als würde Ishida damit nur ausdrücken wollen, wie schlau er war. Brillen ließen Leute klüger wirken. Eins musste man dem Quincy lassen, er war klug - sehr klug sogar -, aber er ließ es einfach viel zu oft heraus hängen und einige seiner Mitschüler dachten, dass Uryu ein hochnäsiger Mensch sei. Aber so etwas musste man für sich selbst entscheiden.
Als der Schulgong ertönte setzten sich alle und sahen nach vorne. Der Unterricht begann.
 



Am besten man kaufte sich ein Boot und lebte auf diesem. Überall war Regen! Wie viel Wasser konnte denn bitte schön vom Himmel fallen? Das war doch alles nicht mehr normal! Zwar konnte er schwimmen, aber wie lange würde er durchhalten? Naja, er übertrieb gerade wahrscheinlich, aber was sollte er denn denken, wenn es sintflutartig regnete? Es regnete ihn von vorne an, es regnete ihn von der Seite an, es regnete ihn von oben an - jetzt fehlte nur noch, dass es ihn von unten an regnete! Es regnete und regnete und regnete und er würde jetzt gleich irgendwas zerstören, wenn es nicht bald mit diesem scheiß Regen aufhören würde!
Wenigstens konnte er Tag und Nacht halbwegs voneinander trennen. Tag war es, wenn die Geschäfte öffneten und die Leute verschlafen von A nach B hetzten. Nachts war es, wenn die meisten Geschäfte geschlossen hatten und die Menschen nach ihrem Herumrennen müde nach Hause kamen. Auch wusste er, dass die Läden, die nachts offen hatten, meistens nur für Menschenwesen gedacht waren, die erwachsen waren. Ob er mal in so ein Geschäft gehen sollte? Sehen konnte ihn eh keiner und Dinge, die eigentlich für ihn verboten waren, reizten ihn unheimlich.
Bunte Lichter leuchteten ihm entgegen, als er in eine Seitenstraße einbog. Hier gab es anscheinend viele dieser Läden. Neugierig beobachtete er die Menschen. Frauen mit zu kurzen Kleidern, Männern, die seiner Meinung nach viel zu alt waren, um weiter zu leben. Langweilig und doch irgendwie interessant. Ein paar, für ihn normal aussehende Frauen und Männer, kreuzten seinen Weg. Sie sahen ihn nicht.
Lässig lehnte er sich an eine Hauswand und beobachte die anderen. Anders als sein schwacher König, konnte er sein Reiatsu kontrollieren. Anders als sein nutzloser König, konnte er das Reiatsu anderer einschätzen. Er war stärker als sein König. Sein König war nicht hier und er würde wohl auch nicht kommen.
Minuten verstrichen bis er sich leicht von der Wand abstieß und auf das Haus, das gegenüber lag, zu ging. Niemand schenkte ihm Beachtung.
Als er drinnen war, wusste er nicht wirklich, was es hier so Tolles gab. Hier war es schön warm, aber ansonsten konnte er dem ganzen nichts Gutes abgewinnen. Es roch nach Zigaretten. Ja, er wusste was Zigaretten waren. Der Vater seines Königs rauchte sie immer am Todestag seiner Frau. Er wusste alles über seinen König. Der alte Mann und er waren von Anfang an da gewesen, auch wenn sie sich nicht bemerkbar gemacht hatten oder, um es besser auszudrücken, auch wenn der König sie nicht bemerkt hatte. Ob er seinem Herrscher von diesem Ort erzählen sollte? Immerhin war dieser noch nie hier gewesen und sein liebenswerter Diener wusste doch, dass dem König solche Orte und Themen peinlich waren - also das perfekte Gesprächsthema, um diesen zur Weißglut zu treiben!
Er würde wohl noch ein bisschen bleiben und sich vor dem Regen verstecken, aber nicht zu lange, denn hier gab es nichts, was ihn interessierte.

 



Wochenende - mal wieder. In letzter Zeit zogen die Tage nur so an ihm vorbei. Eigentlich wollte seine Familie heute etwas unternehmen, aber Karin war krank geworden und Yuzu machte sich Sorgen, daher blieben sie daheim.
Vor ihm lag das Japanischbuch. Warum musste die japanische Schrift aus so schwer sein? Auf dem Schreibtisch stand ein Glas Wasser, nach dem er griff und es in einem Schluck leerte. Geistesabwesend betrachtete er das leere Glas. In seinen Kopf passten keine Informationen mehr, da war alles voll und zugleich auch leer. Bis jetzt hatte er sich nur einmal so gefühlt und das war ein Tag nach dem Tod seiner Mutter. Davor hatte er einfach nur daran gedacht, dass seine Mutter tot war und dann war sein Kopf plötzlich leer gewesen und zugleich waren so viele Dinge darin herum gegeistert, dass er schon das Gefühl gehabt hatte, dass sein Kopf platzen würde.
Seufzend stellte er das Glas zurück und stand auf. Erschöpft legte er sich auf sein Bett und sah einfach an die Decke. Alles war wieder normal - nur diese innere Ruhe war nicht mehr da. Es war aber auch nicht so, dass er innerlich unruhig war. Es war so, als wäre da plötzlich nichts mehr. Einfach ignorieren.
Gesagt - gedacht - getan.
Morgens wachte er mit dieser Leere auf und ignorierte sie. Mittags saß er mit dieser Leere auf dem Schuldach und aß zusammen mit seinen Freunden das Mittagessen. Abends saß er mit dieser Leere am Esstisch zusammen mit seiner Familie. Und nachts schlief er mit dieser Leere.
Einfach ignorieren!
Als er die plötzliche innere Ruhe ignoriert hatte, war sie auch irgendwann verschwunden und es war auch nichts Schlimmes passiert. Warum sollte es also dieses Mal anders sein? Er musste wirklich aufhören, sich ständig um irgendwas oder irgendwen Sorgen zu machen.
Da ihn das ständige Lernen nervte, beschloss er, einfach raus zu gehen. Wohin er gehen würde, wusste er noch nicht, aber bei einem Spaziergang konnte man super nachdenken. Kurz streckte er sich und verließ dann sein Zimmer. Mit einer Regenjacke, Regenschirm und Schuhen, die kein Wasser durchließen, machte er sich auf den Weg.
Nur wenige Menschen waren auf der Straße. Kein Wunder, welcher Idiot würde bei solch einem Wetter auch schon freiwillig durch die Gegend laufen? So Idioten wie er, aber davon gab es anscheinend nicht all zu viele.
Gedankenverloren sah er auf den Asphalt. Trotz der dicken Regenjacke war ihm kalt. Wie er dieses Wetter doch hasste. Allein der Gedanke an den Regen machte ihn unglaublich wütend. Die Sonne sollte endlich wieder scheinen. Karin war nur krank geworden, weil es so kalt und nass war. Seine Schwester wurde eigentlich so gut wie nie krank und wenn doch, dann war es meistens nichts Schlimmes. Eine Erkältung, die nach drei Tagen wieder verschwunden war, war das Schlimmste was sie bis jetzt durch machen musste. Bei Yuzu sah das schon wieder anders aus. Sie war viel empfindlicher und wurde daher auch schneller krank. Irgendwie komisch, wenn man bedachte das sie und Karin Zwillinge waren. Obwohl, das musste ja auch nichts heißen. Karin zum Beispiel konnte wie er Geister ganz genau erkennen, während Yuzu nur deren Anwesenheit bemerkte. Sein Vater konnte keine Geister sehen, zumindest glaubte er dies. Ob seine Mutter Geister sehen konnte? Nun ja, egal.
Inzwischen war er schon sehr weit gegangen. Wahrscheinlich war er aus reiner Gewohnheit in Richtung Schule gegangen. Ein Seufzer verließ seine Kehle. Ohne an irgendetwas zu denken, ging er weiter.
Mit leerem Kopf blieb er an einer Bushaltestelle stehen und sah auf die Straße. Die Straßenlaternen wurden jetzt erst angeschaltet. Ein kleiner Junge zog an seinem Ärmel. Verwundert sah er zu dem Kleinen. Das Kind sah ihn einfach nur an.



Müde vom Beobachten stand er auf. Er hatte genug gesehen, es passierte hier immer das Selbe. Seine Kleidung war trocken. Der Zigarettenrauch störte ihn. Vielleicht sollte er sich die richtige Welt weiter ansehen. Ihm war bewusst, dass er bei weitem noch nicht alles gesehen hatte.  Langsam schlenderte er zum Ausgang. Dort blieb er kurz stehen. Regen! Immer noch. Sollte er wirklich gehen? Nun gut, er hatte die Wahl zwischen hier bleiben und sich halb tot langweilen oder diese Welt weiter zu erkunden. Bis jetzt war der König noch nicht aufgetaucht.  Wurde er denn nicht vermisst? Oder war es dem König nur recht, wenn der Diener - das Pferd - nicht da war? Er war doch der Stärkere von ihnen. Er sollte der König sein und das Pferd befehligen und vergessen. Das war doch alles nicht fair! Nicht einmal der alte Mann hatte etwas von sich hören lassen. Wo sich dieser wohl herum trieb? Ob er mit in diese Welt gekommen war und sich beim König aufhielt oder sich die Gegend ansah? Oder war der alte Mann in dieser falschen Welt geblieben? Beschwert hatte sich dieser nie, also gab es wohl auch keinen Grund, warum er jetzt hier sein sollte.
Was ihn schlussendlich dazu gebracht hatte, wieder durch den Regen zu gehen, wusste er nicht. Aber sicherlich lag es einfach an seiner Neugierde. Es hatte seiner Meinung nach sowieso sehr viele Vorteile, wenn er sich die Welt jetzt ansah. Im Falle eines Kampfes, würde er sich besser auskennen und er würde wissen, wo er sich verstecken könnte - auch wenn er so etwas niemals tun würde. Dank des Regens wusste er auch, dass die Oberflächen einiger Dinge in dieser Welt rutschig waren und man aufpassen musste. In seinem Gefängnis verschwand der Regen, sobald er den Boden berührte. Man konnte nicht ausrutschen. Ein Vorteil dieser falschen Welt. Aber nur ein kleiner. Ob der König davon wusste? Bestimmt nicht. Ob er es seinem Gebieter erzählen sollte? Nein, lieber nicht.
Plötzlich war das Lächeln in seinem Gesicht wieder da. Es würde wieder verschwinden, wenn er aufhören würde, daran zu denken, wie er den König stürzte. Am besten er würde gar nicht mehr damit aufhören, aber leider wurde er von diesem mehr als nur nervigen Regen daran gehindert! Wie er den Regen doch hasste und daran war nur der König schuld! Wo war dieser überhaupt? Warum kam der König nicht endlich?
Nein, er sehnte sich nicht nach diesem, aber nach den Kämpfen mit jenem. Es war doch immer wieder schön, zu sehen, wie er an sich selbst zweifelte und sich wunderte, wieso der Diener so viele Tricks drauf hatte. Ja es war wirklich lustig, wenn er gegen den König kämpfte. Leider war das Ende immer das, was er am meisten hasste. Er hasste seine ständigen Niederlagen!
Wie der Kampf wohl ausgehen würde, wenn sie sich jetzt über den Weg liefen? Er selbst hatte keine Waffe, warum auch immer, aber das bedeutete nicht, dass der König keine hätte. Ziemlich gemein, aber es gab einen entscheidenden Vorteil. Seinem Herrscher waren die Menschen, die hier lebten, sehr wichtig. Dem Pferd aber nicht. Er, das Pferd, würde keine Rücksicht auf all diese erbärmlichen Lebewesen nehmen und alles und jeden, der auf dem Schlachtfeld auftauchte, vernichten. Der König würde alles versuchen, um diese Wesen zu beschützen, doch dies konnte er nicht, und in einem unachtsamen Moment würde der König dem Pferd unterliegen.
Dann wäre er der König! Ihm würde endlich ein Körper gehören und er könnte endlich frei sein. Die Shinigamis wären nicht stark genug, ihn aufzuhalten. Doch dazu müsste der König kommen, aber der König kam nicht. Wo war er?
Sein Weg endete an einem Flussbett.



Der kleine Junge, der ihn am Ärmel gezogen hatte, hatte sich verlaufen. So nett wie er nun mal war, hatte er den Kleinen nach Hause gebracht und war dann wieder gegangen. Wie sich das wohl anfühlte, wenn man plötzlich ganz alleine war? Wenn man auf einmal nicht mehr wusste, wo man war und verzweifelt nach jemandem suchte, der einem helfen konnte - dem man vertrauen konnte.
Plötzlich schreckte er aus seinen Gedanken auf. Er hatte doch da gerade einen Kerl mit weißen Haaren gesehen. Gut, es gab bestimmt mehr Leute mit so einer Haarfarbe, oder? Warum also wurde ihm auf einmal so komisch? Weiße Haare. Die Haare seines inneren Hollows waren weiß! Sein Hollow schwieg schon so lange! Der alte Mann sagte nichts mehr! Wo waren die beiden?
Nein, er würde jetzt nicht wie ein Gestörter hinter jemanden mit weißen Haaren her rennen. Und schon tat er es. Den Regenschirm hatte er zusammen geklappt und in seine Jackentasche gepackt. Diese kleinen Dinger waren wirklich praktisch!
Wo war er? Wo waren die weißen Haare hin? Am einfachsten wäre es, wenn er jemanden fragen könnte, ob er oder sie eine Person mit dieser außergewöhnlichen Haarfarbe gesehen hat, aber genau dies konnte er nicht. Das war doch jedes Mal das Selbe mit diesen dämlichen Geistern!
Wenn er doch nur Reiatsu aufspüren könnte, dann könnte er ihn suchen. Was, wenn er sich aber auch getäuscht hatte? Es war möglich, aber ihm war klar, dass sein Hollow fehlte. Und egal wo sich dieser gerade herumtrieb, er musste ihn finden. Warum er sich nun so sicher war, dass sich dieser in dieser Welt befand? Er konnte ihn fühlen. Zwar hatte er keinerlei Ahnung davon, wie man Reiatsu kontrollierte oder wie man es ausfindig machte, aber er konnte die Anwesenheit seines Hollow spüren - er musste sich nur darauf konzentrieren. Warum hatte er das nicht schon früher gemacht? Weil er naiv war? Weil er dumm war? Nein, weil er normal sein wollte!
Normalität hatte es in seinem Leben nie gegeben und es würde sie auch niemals geben, damit hatte er sich eigentlich abgefunden, aber er war auch nur ein Mensch. Menschen klammerten sich gerne an Hoffnungen. Und seine Hoffnung war die Aussicht auf Normalität. Doch selbst in der Zeit, in dem innerliche Ruhe und Leere seine Normalität waren, war nichts normal. Es war nicht normal, wenn man merkte, dass Freunde mit einem sprachen, aber man irgendwie nichts verstand, wenn man sich eine Sekunde später nicht daran erinnerte, ob man nun geantwortet hatte oder nicht.
Er lief weiter durch die Gassen. Wenn er sich genug konzentrierte, dann könnte er vielleicht fühlen, ob er dem Hollow näher kam oder nicht. Doch es war schwer, sich auf das Finden zu konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Wie lange der andere wohl schon hier war und was er alles angestellt hatte? Zumindest hatte er niemanden ermordet - es wurde nichts in den Nachrichten gesagt. Das hieß zwar nichts, aber man durfte ja noch hoffen.
Um kurz richtig Luft zu holen, blieb er stehen, dabei sah er auf seine Armbanduhr. Es war schon extrem spät. Bestimmt sorgte sich Yuzu gerade. Egal, sein Hollow ging jetzt vor.
Wo war er überhaupt? Etwas verwirrt sah er sich um. Es half nichts, er hatte keine Ahnung, wo er gerade war. Ganz toll, er kannte sich in seiner eigenen Stadt nicht aus. Wirklich klasse. Kopfschüttelnd lief er einfach gerade aus weiter. Alle Wege führten nach Rom, also führten auch alle Wege nach Hause.
Ein paar Mal bog er links oder rechts ab, je nach dem, was sich gerade anbot. Die Passanten, an denen er vorbei kam, sahen ihm teilweise verwundert hinterher. Man sah nicht oft einen orangehaarigen Oberschüler durch die Straße hetzen, als würde seine Leben davon abhängen. Aber genau so war es irgendwie.
Auch wenn er seinen Hollow verabscheute, so war dieser ein Teil von ihm! Ein wichtiger Teil. Er brauchte ihn. Auf eine seltsame Art und Weise, war dieser Kerl sein Antrieb. Er durfte auf keinen Fall gegen diesen verlieren, sonst wären seine Freunde, seine Familie und all die anderen Menschen in Gefahr. Deshalb wollte er stärker werden, um alle zu beschützen! Außerdem war ihm klar, dass er einige Kämpfe nur dank seines Hollows überlebt hatte.
Seine Schritte wurden langsamer. Die Lust war raus, er konnte nicht mehr, er brauchte eine Pause.
Suchend sah er sich um. Jetzt wusste er, wo er war. Er kannte diesen Ort nur all zu gut. Vor sechs Jahren hatte er hier seine Mutter an einen Hollow verloren. Früher tat es weh, wenn er hier war, doch inzwischen spürte er keinen Schmerz mehr. Es war alles nur noch eine traurige Erinnerung. Eine sehr traurige.
Mit etwas mehr Lust als zuvor in den Lungen, ging er auf das Flussbett zu. Irgendwie war es schon komisch, wieder hier zu sein. Er kam zwar öfters hier vorbei, aber heute war es wie damals. Der Himmel war wolkenverhangen, es regnete, der Fluss voller Wasser, das einen mitriss, wenn man nicht aufpasste. Es fehlte nur noch dieses Mädchen und seine Mutter, dann wäre es genau wie vor sechs Jahren.
Dieses Mal stand aber kein Mädchen dort und sah aufs Wasser, dieses Mal saß eine weiße Gestalt im Gras und starrte auf das Wasser. Sein Hollow!
Vorsichtig, um diesen nicht zu erschrecken, damit kein unnötiger Streit entfachte, trat er zu diesem.
Sein Hollow war ein Kämpfer. In seinen Augen sah er die Freude, wenn er seine Waffe zur Hand nahm und gegen den Feind richtete. In seinem Gesicht war immer dieses Lächeln, dieses teilweise sehr überhebliche Lächeln, das auf manche sehr einschüchternd wirkte. Auch auf ihn. Sein Hollow war ein Kämpfer, doch von diesem Kämpfer war nichts zu sehen. Nicht in diesem Augenblick.
Die Augen seines Dieners waren frei von der Kampfeslust. Er wirkte, als wäre er mit seinen Gedanken ganz wo anders. An einem Ort, den niemand sonst kannte. Oder irrte er sich da?
"Wo warst du?"
Die Frage seines Hollows verwirrte ihn. Er war Zuhause gewesen.
"Warum bist du nicht schon früher gekommen?"
Die Stimme des Weißhaarigen war plötzlich so normal.
"Ich war hier, bei meiner Familie und meinen Freunden. Wieso?"
"Mir war langweilig! Du bist nicht gekommen, der alte Mann hat sich auch nicht blicken lassen und dieser ständige Regen hat mich wahnsinnig gemacht."
Der König sah das Pferd an. Das Pferd sah den König an. Beide schwiegen.
"Was hast du hier gemacht?"
"Mich umgesehen. Es gibt hier einige sehr interessante Orte, mein König."
Und auf einmal war die Stimme seine Hollows wieder normal. Genauso gemein und beängstigend wie immer. Wie schnell der andere seine Stimmung ändern konnte. Der Diener war wieder der alte.
"Lass uns nach Hause gehen, dann kannst du mir alles in Ruhe erzählen."
Er wusste nicht, warum er dies sagte, aber ihm war danach. Ihm war danach, mit seinem Diener, der ein Teil von ihm war, zu reden - egal was es für ein Gespräch war.
Seufzend drehte er sich um und machte einen Schritt nach vorne. Ein Gewicht, das mit einem Mal auf ihm lastete, ließ ihn stoppen. Sein Hollow hatte sich an ihn geklammert.
"Und ich darf auch wirklich alles erzählen?"
Warum gefiel ihm dieses bösartige Grinsen nicht?
"Ja, ich werde mir alles anhören."
"Und der Regen wird aufhören?"
"Ich gebe mein Bestes, um ihn zu stoppen."
"Na dann, auf nach Hause!"
Schlussendlich war er, der König, doch gekommen und hatte ihn, das Pferd, zurück geholt.
 



Es fühlte sich an, als hätte es aufgehört, zu regnen.

Autorennotiz

Eine weitere alte Bleach Geschichte.

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Sätze: 462
Wörter: 6.249
Zeichen: 34.770

Kurzbeschreibung

Ichigos Hollow langweilit sich und regt sich tierisch über den Regen in Ichigos Seele auf! Und es nervt ihn, dass der König nicht kommt. Ichigo hingegen kommt die innerliche Ruhe merkwürdig vor, doch ignoriet es und gewöhnt sich langsam wieder an sein normales Leben, denn in den letzten Tagen werden die Angriffe der Hollow weniger bzw. hören ganz auf. Rukia ist in der Soul Society und man könnte fast meinen alles wäre nie passiert. Doch bald merkt er, dass etwas fehlt. Etwas wichtiges, dass er aber nicht gerne bei sich hat.

Kategorisierung

Diese Fanfiction wurde mit Alternativuniversum und Gen getaggt.

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