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Der kleine Stern

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10.02.21 11:30
Fertiggestellt

 

Ein kleiner Stein war von vielen anderen kleinen und großen Steinen umringt.

Jeder erzählte seine Geschichte, warum er hier lag und wie der hier her gekommen ist. Nun war er an der Reihe und sie wollten wissen, warum er manchmal in der Nacht so hell leuchtet. Sie ließen ihm keine Ruhe und so fing der kleine Stein an, seine Geschichte zu erzählen.

 

Tausend große und kleine Sterne leuchten jeden Abend am Himmelszelt. Am Tag werden sie von der Sonne gewärmt und in der Nacht schicken sie ihr Licht zur Erde zurück, um die Herzen der Menschen zu erwärmen.

Damals war er auch so ein leuchtender Punkt am Himmel. In der Nacht spürten sie das Glück, das von der Erde bis zu ihnen aufstieg.

Er blickte voller Sehnsucht auf die Erde und war überzeugt, dass die Erde wohl der schönste und glücklichste Ort im Universum sein muss.

Jeden Abend kam so viel Wärme und so viel wundervolle Gefühle von den Menschen bis zu ihm hinauf.

Die großen und alten Sterne warnten uns davor, nicht so weit nach unten zu fliegen. Wenn ihr der Erde zu nahe kommst, wirst du abstürzen und du verlierst für immer dein besonderes Licht. Du wirst nie mehr wieder so leuchten können.

Aber er schlug die Warnung in den Wind, denn er wollte doch nur diese besondere Wärme für sich einfangen.

 Mit den Jahren merkte er, dass die schönen Gedanken und diese besondere Wärme, die er so liebte, immer weniger und schwächer wurden. Das machte ihn traurig und er konnte sich das nicht erklären, woran das lag.

Er musste immer tiefer fliegen, um sie aufzuspüren. Dabei merkte er nicht, wie er der Erde immer näher kommt.

Eines Tages war es dann soweit, er konnte sich nicht mehr oben halten, denn eine große Kraft zog ihn hinab in die Tiefe und keiner konnte ihm mehr helfen. Sein Licht flackerte in der Nacht, bis es erloschen war.

Als er alles Begriff, was passiert war, lag er schon auf der Erde. Sie war nicht so schön, wie er es sich immer ausgemalt hatte.

Man trat auf ihm herum, stieß ihm mit Füßen, schubste ihn in die Ecke, warf ihn sogar in Wasser.

Er spürte hier unten keine Wärme und auch keine glücklichen Gefühle. Er war alleine und er war nichts Besonderes mehr. Nur ein alter, hässlicher Stein, der hier auf der Erde lag.

In der Nacht sah er voller Sehnsucht in den Himmel und dachte, dass dort oben die alten Sterne immer noch auf alles scheinen, nur einer kann es nie wieder und das ist er.

Als er das so dachte, spürte er, wie unglücklich er in diesem Moment war. Denn er musste erkennen, dass er nicht mehr zu ihnen gehört und auch nie wieder mit ihnen um die Wette strahlen würde. Mit Wehmut dachte er an die warnenden Worte der alten Sterne. Aber nun war es zu spät.

Er sah eine kleine Hand, die sich nach ihm ausstreckte und aufhob. In dieser kleinen Hand fühlte er auf einmal wie früher, als er noch als kleiner Stern am Himmel strahlen konnte. Er verspürte Liebe, Glück und Geborgenheit und für einen Moment hatte er das Gefühl, wieder Leuchen zu können.

Diese weiche, angenehme Stimme sagte:“ Schau mal Mama, dieser Stein, er ist er nicht wunderschön und einzigartig“ Sie legte den Stein in ein kleines Schächtelchen und nahm ihn mit nach Hause.

Dort platzierte sie ihn vorsichtig zu den anderen Steinen und in der Nacht, wenn er an die Wärme dieser kleinen Hände denkt, hat er wieder dieses glückliche Gefühl und konnte wieder leuchten und seine Strahlen in den Himmel schicken.

In der Nacht war er wieder der glückliche Stern und er Wuste, dass er kein kleiner graue Stein mehr war.

So wie die anderen um ihn herum sind einzigartig und was besonderes, sie waren alle wunderschön und jeder strahlten auf seine Weise. Keiner waren nur ein graue Steine.

 

 

 

 

 

Autorennotiz

diese kurze Geschichte soll zum Nachdenken anregen.

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Autor

Maerchenomas Profilbild Maerchenoma

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Statistik

Sätze: 21
Wörter: 701
Zeichen: 3.624

Kurzbeschreibung

Eine kurze Geschichte über einen kleinen Stern. Der fröhlich durchs All flog. Aller Warnung zum trotz der Erde zu nahe gekommen ist und abstürzte.