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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 406 | |
Wörter: | 4.336 | |
Zeichen: | 24.175 |
Es ist Nacht, nein eigentlich war es nichts Besonderes. Hier gab es so selten sonnige Tage, das man sie im Leben einer einzelnen Person an 2 Händen zusammen zählen konnte. Jeder Sonnentag wurde gefeiert. Rubinja konnte sich gar nicht daran erinnern in ihrem Leben je einen sonnigen Tag erlebt zu haben. Aus den Erzählungen wusste sie, das es herrlich sein musste den ganzen Tag kein Regen und die Sonne mit ihren eigenen Augen sehen, ach was wäre das schön! Ihre Mutter erzählte ihr jeden Abend von einem Land, in welchem alle gemeinsam und friedlich miteinander lebten. Jeder könne das werden was er wolle. Es gäbe keine Unterschiede, es wäre egal als was man geboren wurde. Standesunterschiede wären aufgehoben, jeder wäre frei! „aber du darfst niemanden von dieser Geschichte erzählen! Vergiss das nie! Es hängt unser Leben davon ab!“ „ ja Mama aber sind wir denn die Einzigen, die sich ein freies Leben wünschen? Warum nehmen wir uns nicht einfach das was auch die Anderen haben?“
„Rubinja nein! Solche Gedanken darfst Du nicht haben! Wir wurden als Mutanten geboren und werden als diese auch sterben. Aber wenn du weiter solche staatsun-konforme Gedanken hast, werden wir nicht alt werden. Es ist schon schlimm genug das ich dir das Lesen beibringe, schon dafür könnten sie uns hängen!“
„ich verstehe das nicht. Du sagst wir wären Mutanten aber wir sind Menschen! Was ist an uns denn so anders, oder schlimm? Ich versteh das nicht! Wieso können nicht alle friedlich zusammenleben und jeder macht was er machen möchte. Ist es denn so schlimm wenn wir Menschen auch lesen und schreiben können. Wenn wir zur Schule gehen und etwas lernen?“
„ich möchte solche Diskussionen nicht führen. Ich bringe dir das Lesen bei, damit du nicht ausgenutzt wirst und dich wehren kannst aber du darfst niemanden zeigen oder sagen das du lesen und schreiben kannst, sonst hängen sie uns! Wir sind nun mal Mutanten, ohne jegliche besondere Fähigkeiten und das sollten wir weitestgehend akzeptieren! Tu nichts Unüberlegtes! Ich verlasse mich auf dich! Schlaf jetzt!“
„ja Mama ich verspreche es. Gute Nacht.“
Lange lag sie noch wach und grübelte. Sie wollte es so nicht akzeptieren, nein es musste eine andere Lösung geben! Sie wollte lernen und sie wollte lesen und schreiben können und es nicht nur können, sondern es auch dürfen.
Viele Stunden lag sie so wach in ihrem Bett. Es musste schon weit nach Mitternacht sein als sie endlich einschlief.
Am Morgen war alles wie immer. Es regnete, der Himmel war dunkel und alles war nass und schmutzig.
Sie lief zum Dorfbach um Wasser für das Frühstück zu holen. Als sie sich bückte um den Krug zu füllen hörte sie in einiger Entfernung Hufgetrabbel und Stimmen. Erschrocken lies sie den Krug fallen. Wer was das? Sie durfte sich nicht zeigen. Vorsichtig schlich sie durch das Unterholz, immer darauf bedacht nur kein Geräusch zu verursachen.
Als sie näher kam sah sie wie bösartige Zwerge einen Mann auf einen Wagen zerrten. „was hab ich denn verbrochen? Wo bringt ihr mich hin? Lasst mich los!“
„Du weißt genau was du falsch gemacht hast! Hier wird nicht gewildert! Darauf steht die Todesstrafe! Überall kann man dies lesen! Es sind genügend Aushänge da!“
Bäh dieser Zwerg sah besonders abscheulich aus. Offensichtlich musste dies der Anführer sein.
„Wer soll das denn lesen? Wir können doch alle nicht lesen! Ihr verbietet uns ja lesen zu lernen! Außerdem hungern meine Kinder, bei dem Wetter wächst kaum etwas und das bisschen was wir ernten müssen wir auch noch an die Zauberer abgeben. Ich will nicht das meine Kinder sehenden Auges verhungern!“
„das gibt dir aber noch lange kein Recht hier zu wildern und die Tiere der Zauberer zu verspeisen! Schaff dir nicht so viele Kinder an, dann musst du nicht so viele Mäuler stopfen! Und überhaupt interessieren mich deine Probleme kein bisschen. Du kennst die Regeln und du weist auch welche Strafe darauf steht!“
Er wurde auf dem Wagen festgebunden und die bösen Zwerge gaben den Pferden die Peitsche, welche darauf hin versuchten den schweren Wagen durch den Schlamm zu ziehen. Meter um Meter kämpften sie sich vorwärts.
Rubinja rutschte weiter ins Unterholz und hielt den Atem an. Sie hatte zwar schon oft davon gehört, das Menschen verschwunden waren und nie wieder auftauchten aber es mit eigenen Augen zu sehen war doch etwas Anderes.
Erst als die Häscher weg waren, wagte sie wieder zu atmen.
Sie luden ihn auf einen Wagen.
Was jetzt sollte sie ihm helfen? Würde sie ihm helfen können?
Nein sie war nur ein kleines Mädchen, ein Kind und keine Kriegerin. Sie musste vorsichtig sein.
Sie lief zurück zur Mutter und erzählte ihr davon.
Auf einmal ging die Tür auf und es traten Wachen ein. Sie griffen ihre Mutter mit aller Gewalt und wollten sie raus zerren.
„Was soll das? Was macht ihr? Wo bringt ihr sie hin!“ Schrie sie und wollte sie aufhalten.
„ Ihr kommt beide mit und werdet für Euren Ungehorsam mit dem Tode betraft.“
„Welcher Ungehorsam? Wir haben nicht gemacht. Wir versuchen nur zu überleben!“
„Still jetzt mitkommen. Ihr schreibt und lest und das obwohl ihr genau wisst das es euch verboten ist!“ herrscht er sie an.
Traurig schaute die Mutter Rubinja an. „Was hast du gemacht?“ Ich sagt doch du darfst es niemandem zeigen!“
„das habe ich auch nicht. Ich habe nur unten am Fluss etwas geübt!“
„Ruhe jetzt und mitkommen!“
„Lauf Rubinja und dreh dich nicht um! Lauf weg! Und denke immer daran, es gab schon Menschen welche ihr Schicksal geändert haben! Lauf!“
Rubinja war völlig überfordert. Was sollte sie tun? Ihrer Mutter helfen? Nein das würde sie nicht schaffen! Es kamen jetzt noch 2 weitere Wachen.
Da die Wachen in der Tür standen kam sie nicht raus und rannte in das hintere Zimmer. Ohnehin hatte ihre Hütte nur diese beiden Zimmer. Die Wachen kamen hinterher. Auch hier gab es nur diese eine Tür aber oben unter der Decke war ein kleines Fenster eingelassen. Sie stieß den hölzernen Fensterladen auf und zwengte sich hindurch. Mit einem großen Plumps fiel sie vor die Hütte. Sie hatte sich gewiss etwas geprellt aber keine Zeit für Schmerzen. Also lief sie los, genau wie die Mutter es gesagt hatte. Hinter dem nächsten Busch hielt sie kurz inne und blickte zurück. Nein es verfolgte sie keiner, sie standen am Haus und starrten in Richtung Wald aber niemand folgte ihr. Rubinja legte sich auf den Bauch unter einen Busch und beobachtete die Szenerie. Ihre Mutter wurde aus dem Haus gezerrt und ebenfalls auf solch einem großen Wagen festgebunden. Sie war hin und her gerissen. Was sollte sie tun? Ihrer Mutter helfen oder fliehen, genau wie sie es gesagt hatte. Sie wusste es nicht. Und hielt es unter dem Busch auch kaum noch aus. Alles krampfte sich in ihr zusammen. Ihr wurde übel. Ihrer Mutter konnte sie jetzt nicht helfen. Vielleicht wenn sie sich auf die Reise machte und ihnen folgte, vielleicht würde sich da eine Gelegenheit ergeben, ihr zu helfen. Sie wusste es nicht aber wollte es auf jeden Fall versuchen. Nein, sie musste es versuchen! Bis jetzt hatte sie nur gehört, das die Menschen verschwanden aber niemand erzählte ihr wohin oder was mit ihnen gemacht wurde. Es war die Rede von der Todesstrafe aber wo, wann oder wie wurde nicht erzählt. Vielleicht gab es doch eine Möglichkeit ihr zu helfen.
Als sie das Gefühl hatte die Zwerge wären außer Sichtweite, pirschte sie sich vorsichtig an das Haus heran. Lauschend und fast geräuschlos schlich sie ins Haus. Immer darauf bedacht nur keine Diele zu betreten, welche quietschen könnte.
Was nun? Was würde sie brauchen? Sie nahm sich einen Beutel und steckte sich eine Wasserblase, einen Kanten Brot, etwas Reis und einige Tomaten ein. Ihr Messer, was sie mal von ihrer Mutter geschenkt bekam durfte auch nicht fehlen. Wer weiß wann sie dies noch brauchen würde. Sollte sie jetzt noch das Buch und die provisorische Schiefertafel mitnehmen oder besser doch nicht? Sie wusste es nicht. So würde sie aber jeder sofort des Lesen und Schreibens überführen können. Also packte sie die Tafel wieder aus. Das Buch konnte sie irgendwo gefunden haben, das wäre nicht so verräterisch. Sie ging zur Kochstelle und nahm einen Holzscheit aus dem Feuer und zündete ihre Betten damit an. Innerhalb kürzester Zeit begannen die Betten, der Tisch, die Stühle und weiteres Inventar zu brennen. Damit wären erst einmal alle Spuren beseitigt.
Mit einen Blick zurück in das Haus, der einzige Ort welchen sie in ihrem bisherigen Leben bisher kennen gelernt hatte stiefelte sie los.
Da sie den vorherigen Wagen schon gesehen hatte und wusste welche Richtung er eingeschlagen hatte, wusste sie auch wo sie jetzt lang musste.
Immer neben den Wegen bleibend schlich sie im Unterholz lang. Irgendwann vernahm sie Stimmen und versteckte sich. Ja sie musste vorsichtig sein, denn immer noch waren die Häscher auf der Suche nach ihr und ihr Verbrechen stand immer noch im Raum und sie würden sie gewiss nicht begnadigen. All dessen war sie sich gewiss. Es schienen aber nur andere Menschen zu sein. Sie waren auf der Suche nach Essbarem. Beeren, Pilze oder Wurzeln. Da sie noch etwas zu essen einstecken hatte, wollte sie sich nicht erwischen lassen, es konnte schließlich sein, das man sie ausrauben würde. Ihre Mutter hatte ihr genügend Schauermärchen erzählt. Und wegen einem Kanten Brot wollte sie ihr Leben nicht verlieren. Sie nahm ihren Beutel von der Schulter und schob mit bloßen Händen das Laub und den Dreck unter einem Busch beiseite und vergrub den Beutel.
Dann ging sie auf den Weg und stellte sich den Männern in den Weg. „Hallo. Haben sie in den letzten Stunden einen Wagen der Häscher gesehen? Vielleicht können sie mir ja sagen in welche Richtung er gefahren ist.“
„Na wo kommst´du denn her? So allein hier unterwegs? Und warum willst du wissen wo der Wagen lang gefahren ist?“
„Sie haben meine Mutter und ich will sie befreien. Bitte helfen sie mir!“
„Du willst sie befreien?“ rief er und begann laut zu lachen. Seine dunklen Zähne blitzten auf als er den Mund öffnete und Rubinja kam es hoch. „Bitte wo lang? Sagen sie es mir doch!“
Beide zuckten mit den Achseln und lachten weiter. Sie zeigten rechts und links. „Vielleicht da lang oder da lang! Lass es, du kannst ihr ja doch nicht mehr helfen. Geh nach Hause und versuche angepasst und ruhig zu leben, denn wenn sie deine Mutter haben, dann stehst du gewiss auch auf ihrer Liste. Also los geh nach Hause.“
„Ich habe kein zu Hause mehr. Na dann werde ich sie halt so suchen müssen. Auf wiedersehen.“
Sie ging demonstrativ weiter und wollte sich auch nicht umdrehen. Hoffentlich würden diese Typen bald verschwinden, sie musste zurück um ihre Vorräte zu holen. Mehrfach bog sie ab aber immer links herum. Irgendwann traute sie sich auch zurück zu schauen. Die Typen waren weg. Also schlug sie sich in die Büsche. Da sie immer links abgebogen war musste sie jetzt in ausreichendem Abstand zum Weg nur gerade-aus. Peinlichst darauf bedacht nur kein Geräusch zu verursachen lief sie immer weiter. Sie hatte keine Mühe den Busch wiederzufinden.
Zum Glück ihre Vorräte waren noch da. Nachdem sie alles geschultert hatte, sc haute sie sich vorsichtig um und begab sich wieder auf den Weg. Alle Sinne waren hoch empfindlich und ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Immer glaubte sie ein Geräusch zu hören, Stimmen zu vernehmen oder fühlte sich beobachtet. Die Bäume sahen fast schon lebendig aus. So als hätten sie Gesichter und es war ein permanentes Zischen und Tuscheln zu hören. Rubinja bemerkte wie sich ein Kloß in ihrem Hals festsetzte. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Es wurde langsam dunkler und bald würde die Nacht herein brechen und was dann? Würde sie allein hier draußen bleiben können? Konnte sie ohne Gefahr irgendwo um Obdach fragen? Nein niemand durfte sie sehen, niemand durfte wissen das sie auf dem Weg war. Schlimm genug das sie es den Männern vorhin gesagt hatte. Wenn sie sie nun verraten würden? Die Häscher würden sie gewiss dann bald fangen. Sie kannte sich hier nicht aus, schließlich war sie in ihrem bisherigem Leben nicht weiter als bis zum Waldrand, dem Fluss oder der Hütte gekommen. Sie kannte sich hier nicht aus und konnte so schon nur hoffen nicht im Kreis zu gehen. An der Sonne konnte sie sich nicht orientieren, die schien hier niemals und das Moos wuchs an den Bäumen rundherum, schließlich gab es zwar Himmelsrichtungen aber in jeder Himmelrichtung war das Wetter schlecht und überall war es dunkel und Schatten, das machte keinen Unterschied.
Was sollte sie tun? Wohin wenn es Nacht wurde? Sie wusste es nicht.
Es wurde immer dunkler und ungemütlicher. Bei dieser Witterung draußen ein Feuer zu entzünden war unmöglich und man würde sie schon von Weitem sehen. Nein sie brauchte einen Unterschlupf. Durch die zunehmende Dunkelheit war es Rubinja auch nicht möglich in der Entfernung etwas auszumachen. Also begab sie sich zu einem Busch, holte Planen und Stricke aus ihrem Beutel und versuchte sich eine Art Dach zu machen, um nicht noch weiter durchzuweichen. Erschöpft lege sie sich nieder. Zitternd und verzweifelt lag sie da. Bei dem Gedanken an ihre Mutter kamen ihr die Tränen und sie weinte sich in den Schlaf.
Es musste mitten in der Nacht sein, als sie erwachte. Jemand rüttelte sie. „Wach auf du wirst hier erfrieren. Los wach schon endlich auf, du bist ja klatsch nass!“
Rubinja blinzelte in ein helles Licht. Wo war sie? Wer war das? Wer hatte sie aufge-weckt?
„Hm was? Wer sind sie? Was wollen sie?“
„Los steh schon endlich auf! Wer bist du und wo kommst du her?“
In Ihrem Kopf ratterte es, sollte sie ihm alles erzählen? Wer war er? Konnte sie ihm vertrauen? Na wie einer von den Zwergen sah er eigentlich nicht aus, aber sie wusste nicht wem sie vertrauen konnte. Konnte sie ihm vertrauen?
Langsam erhob sie sich. „Wer sind sie? Warum soll ich aufstehen? Ich wollte mich hier nur kurz ausruhen.“
„Wenn du hier länger liegen bleibst, hast du morgen eine Lungenentzündung oder die Häscher bekommen dich!“
„Ich muss aber weiter. Wissen sie wo die Menschen hingebracht werden wenn sie einen holen? Bitte ich muss meine Mutter finden!“
„Vergiss es! Wenn sie einen erst einmal haben, entkommst du ihnen nicht mehr! Für deine Mutter ist es zu spät und wen sie deine Mutter haben, dann stehst du gewiss auch auf ihrer Liste. Noch ein Grund hier nicht einfach rum zu liegen. Also steh auf und komm mit. Ich bringe dich ins Warme.“
Sollte, konnte sie ihm vertrauen?
Also stand sie auf, raffte ihre Sachen zusammen, klemmte sich die Plane unter den Arm. Klatsch nass war sie ohnehin und stapfte los.
Sie konnte kaum den Weg erkennen aber er blieb immer einen Meter von ihr entfernt, sodas sie keine Mühe hatte ihm zu folgen. Es mussten Stunden sein, als er endlich anhielt, sich umdrehte und meinte: „Ich muss dir ab hier die Augen verbinden, den Rest des Weges darfst du nicht kennen, damit du iuns nicht von allein wiedxer finden kannst.“ Rubinja nickte nur, auch wenn sie eigentlich überhaupt nichts verstand.
Nachdem er ihr die Augen verbunden hatte, fasste er sie unter den Armen und führte sie vorsichtig Schritt für Schritt vorwärts.
Sie hatte mittlerweile jegliches Zeitgefühl verloren und auch keinerlei Orientierung mehr. Diesen Weg sehenden Auges wieder zu finden war unmöglich.
Irgendwann nahm er ihr die Augenbinde ab und meinte: „Wir sind da. Folge mir, damit du aus den nassen Sachen raus kommst.“
Auf den ersten Blick schien es als wenn sie sich in einem Beg befanden aber hier gab es alles. Mehrere kleinere Höhlen schienen als Wohnungen zu fungieren. Eine größere Höhle durch welche sie gingen war offensichtlich der Speiseraum oder Konferenzsaal. Ein großer Tisch mit vielen Stühlen befand sich dort.
Immer tiefer gingen sie in den Berg hinein. Es waren viele verwinkelte Gänge und Räume. Hier den Weg allein zu finden war unmöglich.
Irgendwann hielt er an und zeigte in einen Raum. „Hier das ist unser Gästezimmer, Oder zumindest soetwas Ähnliches. Ruh dich aus. In der Kiste findest du sdaubere und trockne Sachen. Zieh dich um, ruh dich aus. Ich werde später noch einmal nach dir schauen. Etwas zu essen bringe ich dir, wenn diu dich ausgeruht hast.“
Rubinja setzte sich auf das Bett und begann sich auszuziehen. In der Kiste gab es wirklich so gut wie alles in fast allen Größen. Sie schien nicht die Erste hier zuu sein. Aber wo war hier? Sie schaute sich um. Alles sah aus wie die dunklen Wände eines Berges.
Irgendwann setzte sie sich auf das Bett und merkte auch sofort ihre Müdigkeit, welche sie alsbald übermannte und sie schlief sofort ein.
Irgendwann wurde sie munter. Wie spät es war lies sich nicht ausmachen auch eine Uhr befand siech nicht hier. Sie hatte keine Ahnung wo sie war und wie spät es war, sie wusste nur, das sie los musste sonst war es für ihre Mutter zu spät.
Rubinja stand auf, ging zur Tür oder besser gesagt zu dem Loch in der Wand, denn Türen gab es hier nicht und schaute raus.
Nichts sah sie, rein gar nichts. Alles schien wie ausgestorben. War es Nacht? Schliefen alle? Vorsichtig ging sie Schritt für Schritt weiter und versuchte sich den Weg zu merken aber ohne Hilfe würde sie nicht wieder zurück finden.
Mit der Haarspange versuchte sie sich an jedem Abzweig Kennzeichen in die Wand zu kratzen, um den Rückweg wieder zu finden aber der Stein war sehr hart und es war kaum zu sehen.
Irgendwann kam sie in einen Raum, welcher bis unter die Decke mit Bücherregalen zugestellt war. So viele Bücher in einem Raum hatte sie noch nie gesehen und es reizte sie sich in die Ecke zu setzen und einfach zu lesen aber durfte sie sich einfach bedienen? Durfte sie den Anderen zeigen das sie lesen konnte? Lange stand sie davon und überlegte. Sie schaute sich die Bücher an, da war wirklich alles dabei. Da gab es Atlanten, Sachbücher, Übersetzungsbücher, Romane, Kinderbücher, einfach alles. Als sie sich umdrehte erschrak sie. In dem Eingang stand ein Zwerg. Wie kam der hier rein? Wurde sie in eine Falle gelockt? Was jetzt? Weglaufen hätte keinen Sinn, sie kannte sich hier nicht aus. „Wer bist du? Ich habe nichts gemacht. Ich wollte nur mal schauen. Ich geh ja schon wieder zurück.“ Und wollte sich umdrehen um durch die Tür durch welche sie gekommen war wieder zu verschwinden. Aber er hielt sie fest. „Halt hier geblieben! Du schaust dir so interessiert die Bücher an. Offensichtlich weißt du was ein Buch ist und du scheinst lesen zu können! Wie kann es sein, das ein Menschenkind lesen kann!“
„Wieso glauben sie ich könnte lesen? Ich habe mir die Bücher doch nur angeschaut.!“
„Ich bin ein Zwerg aber nicht blöd! Ich weiß wie jemand aussieht der liest und wie jemand aussieht der sich die Bücher nur anschaut! Also?“
In Rubinjas Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was sollte sie tun? Wo war ihr Führer? Was jetzt? Wer war dieser Zwerg?
Sie zuckte mit den Achseln, und wollte gehen. Aber er stellte sich ihr in den Weg. „Los raus mit der Sprache! Wer bist du und was machst du hier? Ich habe dich hier noch nie gesehen!“
Rubinja straffte ihre Schultern „ich bin Rubinja und Karl hat mich hierher gebracht. Ja ich bin erst seit vergangener Nacht hier. Und wer seid ihr wenn ich mal fragen darf? Ihr seid der erste Zwerg welchen ich hier sehe. Wobei ich allgemein noch nicht viele Menschen hier gesehen hab.“
Der Zwerg lachte und sein Bauch hüpfte bei jedem Lacher wie so ein Luftkissen oder als wenn er eine ganze lebende Gans verschluckt hätte. Rubinja musste grinsen. Es sah witzig aus. Dieser kleine Mann mit seinem Bart und diesem überdimensionalen Bauch, welcher bei jeder Bewegung vor seinem Körper auf und ab hüpfte. „Was grinst du so blöd? Bist du unterbelichtet? Ich dachte immer die Menschen wären nicht so dumm und einfältig wie immer behauptet. Aber so wie du gerade hier stehst und und vor dich hin grinst....!“
„Ich habe allgemein noch nicht viele Zwerge gesehen, aber habt ihr alle so einen dicken Bauch? Wackelt der bei jedem so?“
Die Miene des Zwerges verdunkelte sich. „Ach du findest mich witzig? Bin gespannt wie witzig du es findest wenn ich dich am nächsten Baum aufknüpfe!“
Erschrocken wich Rubinja einige Schritte zurück und knallte gegen ein Bücherregal. „Nein! Das war doch nicht so gemeint. Ich habe allgemein noch nicht so viele Zwerge gesehen!“
Die Miene des Zwerges verfinsterte sich zunehmend und er trat immer näher an sie heran, nur um dann zwei Schritte zurück zu machen und laut schallend zu lachen. Sein dicker Bauch wackelte und wackelte. Was sollte das nun wieder? Rubinja verstand nun rein gar nichts mehr. Irritiert schaute sie ihn an. Aus ihrem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Durch das Verhalten des Zwerges getraute sie sich nicht hinzuschauen, denn was würde er als nächstes tun? Irgendwie schien diese halbe Portion total unberechenbar zu sein. Was würde wohl als Nächstes passieren? „Na nun lass sie aber in Ruhe! Sie hat ja totale Angst vor dir! Du scheinst zu vergessen, das Zwerge allgemein als bösartig verrufen sind!“
Da stand auf einmal ein junges Menschenmädchen vor ihr und lachte sie an. Jetzt verstand Rubinja rein gar nichts mehr. Was sollte das nun schon wieder? Wer war sie? „Also wenn ich uns vorstellen darf, mein Name ist Lavinia und dieser Stinkstiefel ist Thuboralth. Und eigentlich ist er ein netter Zwerg!“ und schaute ihn mit ernster und auffordernder Miene an. Der Zwerg ging einige Schritte zurück und begann schon wieder mit Lachen. Eine richtige Witzkugel.
Langsam fasste Rubinja sich ein Herz, „mein Name ist Rubinja und Karl hat mich vergangene Nacht hergebracht. Wurdet ihr auch von ihm hergebracht? Versteckt ihr euch hier auch?“
„Komm mit ich zeig dir hier alles und werde dir erzählen wie wir hier her gekommen sind.“ Rubinja folgte Lavinia. Sie gingen immer tiefer in den Berg. Nie hätte Rubinja gedacht, das der dieser Berg so groß wäre. Hier gab es wirklich alles, Felder, Wasserfälle, große Zimmer, kleine Zimmer und alles war trocken. Nirgend regnete es. Noch nie hatte Rubinja sich so wohl und trocken gefühlt. Jetzt hatte sie das Gefühl ein Leben lang immer nasse Sachen angehabt zu haben. „Also Thuboralth und ich lebten einst unter der Erde. Dort wurde ich als Tochter einer Sklavin geboren und sollte auch als Sklave arbeiten. Meine Eltern arbeiteten für die Zwerge und diese wiederum für die Zauberer. Irgendwann bemerkte ich das Thuboralth anders war als die restlichen Zwerge. Er war immer nett zu mir und begann auch mir das lesen und schreiben beizubringen. Viele Jahre ging das so gut, bis eines Tages ein anderer Zwerg uns dabei erwischte wie wir beide wieder lesen übten. Da hatten wir nun noch die Wahl zu fliehen oder uns zum Tode verurteilen zu lassen. Denn, wie du sicher weißt, stehen lesen und schreiben der Menschen unter Todesstrafe. Also sind wir geflohen und Karl hat uns, genau wie dich aufgesammelt und nun sind wir hier.“
Na so was es gab offensichtlich extrem viele Menschen, welche auf der Flucht vor den Häschern der Zauberer waren aber warum tat keiner was gegen diese Herrschaft?
„Warum wehrt ihr euch nicht, wenn ihr so viele seid? Wir müssen doch was gegen diese fiesen Zauberer machen! Es kann doch nicht sein das hier alles unter Todesstrafe steht! Nur weil jemand als Mensch geboren wurde soll er weniger Rechte haben als ein Zwerg...“ „He!“ kam auch gleich der Einwurf „oder ein Zauberer! Ich meine doch nur, das jeder das Recht haben sollte lesen und schreiben zu dürfen und selbst zu entscheiden was er in seinem Leben machen möchte! Und wieso gibt es so etwas wie Sklaven?! Warum versucht ihr nicht etwas dagegen zu unternehmen?“
Rubinja hatte sich so richtig in Rasche geredet und konnte sich fast nicht mehr bremsen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Konnte sie hier eine Armee finden? Konnten sie ihr helfen ihre Mutter zu befreien? Konnte es möglich sein die Zauberer zu stürzen? Konnte es sein? Lavinia begann zu lachen, hielt sich den Bauch und lachte bis ihr die Tränen liefen. „Du bist lustig! Wir sind doch keine Soldaten und außerdem können die Zauberer, wie der Name schon sagt, zaubern! Lass es!“
Wutentbrannt und zu tiefst enttäuscht drehte Rubinja sich um und verließ die Bibliothek. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht. Wieso wollte sich hier keiner wehren? Sie konnten doch nicht mit ihrem Leben in ständiger Angst zufrieden sein! Lange lief Rubinja einfach gerade aus, nahm hier und da einen Abzweig, ohne genau zu wissen wohin sie lief.
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Elenyafinwe M • Am 24.06.2017 um 10:16 Uhr
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Hallo, Nun ... Ich weiß nicht, was ich von der Grundidee halten soll. An der Umsetzung hapert es jedenfalls. Dir gelingt es leider nicht, deine Welt dem Leser wirklich nahe zu bringen. Das wirkt eher wie eine grobe Grundidee, die nicht weiter durchdacht wurde. Gut, die Menschen sind Sklaven. Aber warum? Und warum hängen sich alle so an dem Lesen auf? Und wieso kann Rubinjas Mutter überhaupt lesen, wenn es doch verboten ist? Du schneidest eigentlich nur ein, zwei grobe Grundideen an und lässt die dann so stehen, ohne sie weiter zu illustrieren. So zeigst du auch nicht das Leben der menschlichen Sklaven, sodass kein Kontrast zur herrschenden Klasse entsteht. Somit wirkt das alles sehr konstruiert und aus der Luft gegriffen. Ich glaube, daraus könnte man eine gute Fantasystory machen, die Anlagen sind dah. Aber dahin ist es noch ein weiter Weg. Lg Auctrix Mehr anzeigen |
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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 406 | |
Wörter: | 4.336 | |
Zeichen: | 24.175 |