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Sätze: | 40 | |
Wörter: | 547 | |
Zeichen: | 2.988 |
Meine Welt war wieder heil. Zumindest für diesen Augenblick. Denn danach zersprang sie in tausende Teile mehr, als wie sie vorher schon war. Nach Wochen, Monaten voll schlafloser und tränenreicher Nächte, hatte ich endlich wieder das Gefühl eines sicheren Hafens, das Gefühl endlich - wenn auch unwissend wo – angekommen zu sein. In diesem Moment waren ihre Arme wie ein Geschenk des Himmels, ein Segen, mehr oder weniger. Ich wusste nicht was ich tuen sollte, ihre Arme hielten mich, auch wenn ich zweifelte und mich unwohl fühlte. Sie verstand es, sie verstand einfach jeden meiner verdammten Gedanken, jedes Gefühl in mir. Sie war da. Verstand und liebte mich warscheinlich auch noch.
Das Gefühl jemanden zu haben der da ist, der ein Hafen ist wo man anlegen kann, egal wie stürmisch die Gezeiten sind. Es war unfassbar schön, doch zugleich schrecklich.
Liebte ich? Ich wollte es, aber zugleich auch nicht. Es zeriss mich, was ist nur mit mir passiert?
Es ist schwer sich zu verlieben um dann getrennt zu sein. Schon einige Monate führte ich eine wunderschöne und zugleich schmerzvolle Fernbeziehung.
Wir sehen uns sehr selten, verbringen dann aber jede mögliche Sekunde damit uns zu lieben.
Der letzte Besuch war schon einige Zeit her. Nie hat es bisher gepasst, entweder aufgrund des Geldes, oder der Zeit. Wir telefonieren jeden Tag, schreiben Briefe und weinen in der Dunkelheit.
Da, wo sonst keiner das Leid sehen kann. Es gibt kein schlimmeres Gefühl als das zu vermissen.
Vielleicht ist genau das der Grund, wieso ich nun in dieser Situation bin. Wieso ich eine andere Frau bei mir hatte, Ich lernte sie durch Zufall kennen, und nun hält sie mich und ich halte sie.
Ist das Verrat? Betrug? Es fühlt sich so an. Ich hasse es, aber ich will nicht weg.
„Wie geht es dir?“ fragte sie mit zarter Stimme welche mich sofort in einen Bann zog während sie mich in ihren Armen hielt.
„Sag es mir.“ Doch ich antwortete nicht. Mein Blick war leer und starr ins Nichts gerichtet.
Ich kam mit all den Gefühlen in mir, über mich, meine Freundin und… sie… nicht mehr zurecht.
„Weißt du...“ sagte sie während sie ihre Hände an meine Arme legte und mir direkt in die Augen schaute. „Es ist gut vom Schmerz loszulassen, ich merke wie es dich zerfrisst.“ Ich sah in ihre Augen, und verdammt, ich verlor mich darin. Sie sprach weiter, doch ich hörte nur noch den Klang ihrer Stimme. Ich war gefangen, konnte nichts dagegen machen. Ich sah wie wir uns näher kamen, spürte wie meine Augen sich fast wie in einer Trance schlossen und mein Herz unkontrolliert anfing zu schlagen. Es fühlte sich so an, als würde es jeden Moment herausspringen.
Im Moment in dem sich unsere Lippen berührten, blieb mein Herz stehen und mit ihm die Zeit.
Mir wurde warm, so warm dass es angenehm war. Ich spürte ein Kribbeln, genau das, was ich immer bei ihr spürte, nur noch extremer. Ich wollte es immer unterdrücken, doch es ging nicht. Ich konnte nichts tuen, da war ein Moment ohne Zeit und ohne Gedanken.
Da war nur sie. Und ich.
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