Autor
|
Bewertung
Statistik
Sätze: | 39 | |
Wörter: | 543 | |
Zeichen: | 2.952 |
Es wurde langsam dunkel. Sie saß draußen im Garten auf ihrer Lieblingsbank und schaute in den Himmel, um die Sterne zu suchen. Die Sterne, die ihr damals so viel gegeben hatten - so viele Träume. Alle fort, dachte sie und senkte ihren Kopf. Vielleicht hatte sie ihre Wünsche auch einfach schon aufgebraucht, die sie bisher an die Sterne geschickt hatte. Dann würde auch diese Sternschnuppennacht nicht mehr helfen, auf die sie in dieser lauen Sommernacht wartete.
Wie oft schon - wie oft hatte sie ihm eine Chance gegeben? Fünf mal oder sieben mal? Sie wusste es nicht mehr. Zu oft jedenfalls. Denn auch diesmal tat er es genauso, wie bei den letzten Neuversuchen. Am Anfang war er charmant und aufmerksam und ließ sie immer wieder wissen, wie wichtig sie ihm sei.
Aber nach ein paar Tagen war er wie damals, als sie sich das erste mal von ihm trennte. Er meldete sich immer seltener und ein "Gute Nacht" kam auch nicht mehr von ihm. Woher sollte sie dann ihre Träume nehmen? Früher war er so liebevoll und hat ihr bei jeder Gelegenheit ein Lächeln geschenkt. Doch inzwischen hatte sie eben dieses verloren. Er hatte es ihr geschenkt und doch wieder genommen.
Es war so schwer in ihrer Brust, so dass sie kaum atmen konnte. War das ihr Herz, das er schon wieder verletzt hatte? Aber es fühlte sich diesmal so anders an. Fast, als würde etwas, das sie liebte, darin sterben. Sie atmete tief ein und stieß einen leisen traurigen Seufzer aus, der sich wie ihre letzte Hoffnung in die dunkle Nacht davon machte - wie er.
Sie hob ihren Kopf und blickte in das Himmelszelt, das so viele funkelnde Sterne in sich trug. Sterne, die sie damals beide gemeinsam in ihren Träumen vom Himmel geholt hatten und sich gegenseitig schenkten. Doch das würde es nie mehr geben; das wurde ihr in diesem Moment klar. Sie konnte die Zeit nicht zurück drehen, so sehr sie es auch wollte.
Die Sterne verschwammen langsam, denn Tränen stiegen in ihr auf. Tränen, die sie schon so oft um ihn geweint hatte. Immer wieder umsonst. Aber diesmal hatte er ihr einfach zu sehr weh getan. Dabei hatte doch gerade erst alles wieder begonnen... Aber als er ihr zu verstehen gab, dass sie nicht erwünscht sei, war sie zu sehr verletzt. Für ihn hatte sie alles getan; hatte immer Zeit und hörte ihm zu, wenn er Sorgen hatte. Und nun das...
Mit ihren Händen wischte sie sich ihre unzähligen Tränen von den Wangen, stand von der Bank auf und ging den Schotterweg entlang zum Haus zurück. Sie hatte die Hoffnung aufgegeben, dass er sie jemals lieben würde. Hatte er das überhaupt? Wahrscheinlich nicht, denn sie wusste, dass er sich mehrere Eisen im Feuer hielt - und doch erduldete sie es... weil sie ihn liebte.
Sie schaute sich an der Haustür noch einmal um und erblickte tatsächlich eine Sternschnuppe am Himmel, über die sie sich früher gefreut und sich etwas gewünscht hätte. Doch diesmal flüsterte sie mit gebrochener Stimme:"Diesen Stern schenk ich Dir, denn es ist ein verlorener Stern..."
Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!
2
|
Tausendwasser • Am 20.08.2020 um 23:42 Uhr | |||
Ich finde deine Geschichte sehr jugendlich, damit will ich sagen, dass der schreibstil sich schön an die Geschichte schmiegt und ihr unheimlich viel Echtheit verleiht, du hast die Gefühle wirklich schön oder eher traurig rübergebracht. | ||||
|
2
|
BerndMoosecker • Am 13.08.2020 um 13:04 Uhr | |||
Hallo Silly, sehr traurig ist Deine kurze Geschichte. Mich fasziniert der darin enthaltene Gedankengang der Trauer, über eine nicht erwiderte tiefe Zuneigung. Ich bin versucht der Frau zuzurufen - hör auf, hör auf, er ist es nicht Wert! Gruß Bernd |
||||
|
|
Sätze: | 39 | |
Wörter: | 543 | |
Zeichen: | 2.952 |