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Sätze: | 40 | |
Wörter: | 758 | |
Zeichen: | 4.592 |
Unter den schweren tropischen Regen mischt sich ein Gewitter. Bereits nach dem ersten Aufleuchten der noch unhörbar entfernten Blitze fällt der Strom aus, Grund für Mia und mich im Schein unserer Taschenlampen unser großes Bett unter dem Moskitonetz aufzusuchen.
Ich hatte Mia im Zug von Bangkok nach Trang kennengelernt. Sie war bereits 2 Wochen durch Laos gestreift, ich dagegen hatte mir das Alleinreisen durch Thailand anders vorgestellt. Meine Selbsterfahrungsreise war zu einem öden Abzählen von Reisetagen degeneriert, für Mia dagegen bedeutete Reisen Leidenschaft.
Als ob die Luft Körpertemperatur angenommen hätte. Unbewegt liegend spüre ich meine fast unbedeckte Haut nur vage, löse ich mich quasi im tropischen Dunkel auf, und das bekannte Knacken der Bambuskonstruktion unserer Hütte geht unter im gleichförmigen Rauschen zahlloser Regenfäden, heftig im Geräusch und doch von hypnotischer Monotonie.
Mia mochte mich, hatte während der Fahrt immer wieder mit ihren hellblauen Augen mein Innerstes erforscht und mich schließlich eingeladen, mit ihr gemeinsam weiterzureisen, wenigstens bis Ko Sowieso. Nicht ohne mir anzukündigen, dass sie auf Frauen stehe und dass sie mich interessant finde. Dankbar ergriff ich ihre Hand und ließ mich fortan führen - nur den genauen Rückflugstermin im Kopf.
Tiefschwarze Dunkelheit und brütendschwüle Tropenhitze haben sich zur Verschwörung gegen mich vereint. Schweißperlen auf meiner Haut rinnen aufs Laken. Auch Mias Atemgeräusch geht unter. Sie rutscht jetzt näher, teilen mir Schwingungen der dünnen Matratze mit. Nur noch Zentimeter trennen mich von ihrer Haut. Als der erste Donner mir durch Mark und Bein fährt, küssen Mias Lippen meinen Hals.
Unsere ersten gemeinsamen Reisetage... Mit ihren sinnlichen Blicken, dem gelegentlichen Streicheln, ihrem Kuss zur Guten Nacht und nach dem Aufwachen ging ich sorglos um. Ihre verlässliche Nähe gab mir Schutz, ihr sportlich-aufrechter Körper Geborgenheit und ihre klare Stimme wurde zum Echo meiner Seele. Die Intimität geteilter Betten ließ mich ruhig schlafen und unsere weibliche Nacktheit schenkte mir schwesterliche Vertrautheit.
Das Gewittergetöse bricht so plötzlich über uns herein wie das Explodieren von Böllern und Raketen in der Silvesternacht. Aber es gibt kein Entrinnen vor meiner Gewitterpanik. Ich hatte Mia doch gewarnt... ich umschlinge sie, möchte mich einkrallen in ihre schweißglatte Haut, sie über mich ziehen, mich in ihr festbeißen, ihr meine Angst ins Ohr schreien, an ihrer Brust vor Angst heulen. Wenn ich diese Nacht überleben o Gott stifte ich eine Kapelle, gehe ich ins Kloster...
Jetzt erst nehme ich wahr, dass Mias heiße Hände feucht über meine Haut streichen von oben bis unten von den Wangen bis zur Brust von den Schenkeln bis zum Bauch. Mia drückt ihre Lippen auf meinen Mund und dann fühle ich eine Hand an der Innenseite eines Schenkels emporwandern - und ich scheine einen Moment wieder bei mir anzukommen. Ist es nicht egal was sie mit mir tut wenn dies sowieso meine letzte Nacht sein wird?
Sie zieht ihre Hände zurück, dreht sich weg, bleibt minutenlang unspürbar. Warum? Ich ertaste Mia. Es ist mir egal, was sie mit mir tun will, wirklich, aber ich möchte fühlend ihrer Anwesenheit sicher sein, wenigstens nicht allein im Moment meiner Vernichtung der irren Angst ausgeliefert sein...
...ziehe mich selbst mit Kraft an sie, presse mein Gesicht an ihre weiche Brust...
...ist es möglich, dass Mia ihrer ewigen unverwundbaren Existenz so sicher ist, dass Angst ihr Herz einfach nicht erreichen kann? Kann ihr Urvertrauen mich auch schützen? Kann sie mich vielleicht umfangen und an einen anderen Ort tragen - im Besitz übernatürlicher Kräfte?
Und wenn sie bestechlich ist? Ihren Kopf und ihr feuchtes Haar zwischen meinen Händen küsse ich Mias Mund, entweiche noch ihrer Zunge, verharre küssend zwischen Ohr und Schulter, und dann, wie zart, ihre Brustspitzen zwischen meinen Lippen mit meiner widerspenstigen Zunge betupfend erreicht mein inbrünstiges Flehen die Entfaltung von Mias magischem Schutzschild.
Ich öffne mich, erlebe das Wunder, wie sich meine Panik auf dem Weg vom Kopf in meinen Bauch in ein Gefühl von Verlangen und Lust wandelt, wie Mias zärtlich-wissenden Hände eine unglaubliche Ungeduld zwischen meinen Beinen bis zum unerträglichen Sinnenkitzel entfachen, dem mein hin- und herrutschender Po schließlich nachgibt und die erlösenden Wellen meinen Körper durchfluten...
...und lasse es geschehen, dass die Naturgewalt uns mitreißt, uns strömend vereint, gebe mich voller Vertrauen hin, fließe in eine neue Dimension, angstfrei, schwerelos...
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