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Der Duft von Trauer

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13.02.17 21:05
Fertiggestellt

Ich betrachtete die Eiche voller Bewunderung. Viele Jahre hatte sie dort gestanden, unberührt von der Zeit, voller Weisheit und Erinnerungen. Doch nun war sie nichts weiter als ein Baumstumpf. Ja, nur ein Baumstumpf. Klein und unbedeutend, und doch so voll. So voll an Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Gespeichert von den Jahresringen.

Ich fuhr mit meinen Fingern über die Ringe, sie faszinierten mich, schienen mich zu verschlingen, nach und nach, immer weiter.

Bilder rasten an meinem inneren Auge, mit einer unbegreiflichen Geschwindigkeit vorbei. Doch dann blieben sie stehen. Das irrwitzige Gewirr aus Bildern verschwamm zu einem Film.

 

Ein kleiner und doch so wunderschöner Wald erstreckte sich über wenige hundert Meter, unangetastet, unberührt. Ein lieblicher Geruch erfüllte den Baum, war durch die Rinde, das Harz tief bis ins Zentrum gedrungen. Ein Geruch, so schön wie sonst nichts auf der Welt.

Doch dann fielen die Bäume. Einer nach dem anderen. Es war Ohrenbetäubend man hörte nichts als das bersten von Holz, das schreien der Bäume und das Geräusch von Maschinen, welches sich zerstörerisch und wahrlich grausam anhörte.

 

Der Wald war verschwunden, nur die Eiche stand nach wie vor, unangetastet dort. Der Geruch schwand aus dem Holz, und ein neuer machte sich breit. Ein Geruch der Trauer und der Verzweiflung, und doch gleichzeitig frei von jeglicher Wut.

 

Es wurden Häuser gebaut, eins nach dem anderen. Eine Siedlung entstand, welche sich mit den Jahren zu einem Dorf wandelte, welches zu einer Stadt wurde. Keine bedeutende Stadt, nein, eine Stadt wie jede andere und doch einzigartig

Wichtige Männer in Anzügen eilten gehetzt durch die Straßen, Kinder spielten miteinander Ball, Frauen zählten mit verschwitzten und Zittrigen fingern die Münzen in ihren Geldbörsen, während sie an der Kasse den Betrieb aufhielten und verliebte Paare lagen zusammen auf Decken im Park, in dessen Mitte die Eiche stand.

 

Der Geruch, der den Baum durchzog, wandelte sich mit den Jahren.

Er wurde wieder voll von Liebe und Freude durchströmt und doch enthielt er eine Note der niemals schwindenden Trauer.

 

Nach vielen Jahren starb die Eiche. Ihre Lebenszeit war vorüber und sie wurde gefällt.

Sie hatte viel fröhliches erlebt, doch das Gefühl des Verlustes und der Trauer war nie gänzlich verschwunden.

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Larlysia Am 01.03.2017 um 16:43 Uhr
Hallo!
Ich finde es schön, wie du beschreibst, wie sich die Welt wandelt. Ich hatte gleich ein Bild im Kopf! (Und das schaffen wirklich nicht alle Autoren, mit so einem kurzen Text ein Bild zu erzeugen.)
Ich fand die ganze Geschichte aber etwas... oberflächlich und kalt. Wenn du die Geschichte weiter ausbauen würdest, und die Gefühle des Erzählers mehr ausschmücken würdest, würde die Geschichte besser werden!

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Sätze: 23
Wörter: 386
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Kurzbeschreibung

Eine Kurzgeschichte zum Nachdenken undInterpretieren.