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Sieben Gestalten in schwarzen, dichten Kapuzenmänteln traten mit fließenden Bewegungen aus dem Wald, als würden sie über die Grashalme schweben. Silberweiß beleuchtete der Vollmond die kleine Lichtung und ließ den Reif wie kleine Perlen funkeln.
Die Gestalten, allesamt Männer, bewegten sich auf einen Steinkreis in der Mitte der baumlosen Fläche zu. Im Mittelpunkt dieses Kreises, welcher als 'Kheame' bezeichnet wurde, thronte ein hoch aufgeschlichteter Holzhaufen. Kleine Fackeln zierten den Rand der Konstruktion.
Ohne ein Wort zu sprechen versammelten sich die Schwarzgekleideten im Inneren des Kheame rund um den Haufen. Dann stimmten sie einen leisen Sprechgesang an. Das Ritual konnte beginnen.
Dichte Wolken schoben sich vor den Mond und von einem Moment auf den Anderen verdunkelte sich die Umgebung und nur der flackernde Schein der Feuer unterstrich die Konturen in der Finsternis.
Die verwelkten Blätter der Bäume, ein Zeichen des nahenden Herbstes, raschelten unter den ungebändigten Bewegungen jener Windböen, welche den Saum der Mäntel aufbauschten. Zweige knackten im Wald und ihr Echo wurde vom Moosboden verschluckt.
Plötzlich wurde das Perlenmeer am Boden wurde von schweren Schritten zerteilt und verlor seinen Glanz.
Dunkle Schemen waren es, die auf der Lichtung angestapft kamen. Es waren muskulöse Männer in dichten Pelzumhängen und bronzenen Armreifen an den tätowierten Gliedern. Fein geschmiedete Gürtel und Broschen hielten deren Bekleidung am rechten Platz zusammen und gefeilte Bärenzähne zierten die Nähte ihrer Kleidung.
Stumm wie die Forellen im klaren Bach trieb es die Ankömmlinge zu dem Steinkreis und stellten sich ebenfalls im Ringe auf. Es waren die fünfundzwanzig Fürsten des mächtigen Reiches von Khar. Allesamt Anwärter auf das Erbe des Thrones, nach dem plötzlichen Verschwinden des großen Herrschers, Khargodh im Namen.
Er, der weise und gerechte Herrscher im Lande ob des Darmathur hatte seine Reise als sechster Gottheit der Nordhn angetreten.
Seine Reden waren legendär, sein Sprechen zog das Volk in seinen Bann. "Das Volk ist genügsam, wenn es aus der Hand der Reichen frisst!"
Dies war seine Ansprache als das Land sich vom Kaiser Orgoniens lossagte.
Es waren Worte, welche in jener Zeit den Krieg verkündet hatten, aber doch den Sieg über den Feind gebracht hatten. Kaum ward er nicht mehr auf Erden, so eiferten bereits die mächtigsten Fürsten des Landes nach der Herrschaft.
Aus diesem Grund bat man die Gilde der Sieben, Eine Gemeinschaft von Hexern und Dhruaden, die Wahl über den Thronfolger zu vollführen.
Sie wählten den Ort.
Sie wählten die Zeit.
Sie wählten den Ort.
Sie wählten die Zeit.
Sie wählten den König.
Das Ritual konnte beginnen!
Erhaben und stolz standen die Fürsten im Kreis. Die sehnigen Hände majestätisch am Knauf, der in den Boden grammten Schwerter. Abermals zog eine Wolkenwand am Mond vorüber, ein gleißendes Licht entblößte die Gesichter der Männer im Pelz.
Der Wind nahm an Stärke zu. Die Fransen der Mantelärmeln einiger Gildenbrüder kräuselten im Rhythmus der Böen und bargen ihr Umfeld in eine geheimnisvolle Aura. Einer der Sieben nahm eine Fackel an dich und warf sie im hohem Bogen auf den Scheiterhaufen.
Eine kleine Flamme züngelte an der Spitze auf. Knisternd fraß sie sich in das trockene Holz, gierte nach allem Verbrennbarem. Mit der spürbaren Begeisterung des Windes flackerte die Flamme auf und schien beinahe zu verlöschen.
Da hob der Fackelträger seine beiden Arme und sofort loderte eine tiefrote Stichflamme empor.
Gleichzeitig wurden die Magier lauter und eindringlicher in ihrem Gesang, bis ihre Lippen im tiefen Ton vibrierten.
Die kräftigen Stimmen wurden vom Wind aufgenommen und in die weite Ferne geleitet. Nach und nach stimmten die Auserwählten gleichfalls in den Gesang ein. Dazu stampften sie mit ihren kräftigen Füßen am Boden.
Von Mal zu Mal steigerte sich der Gesang in seiner Eindringlichkeit, das Stampfen wurde zu einem Beben, helle Funken stoben vom Feuer in die Lüfte. Ein heißes Flammenmeer hatte den Haufen erfasst.
Die Mimiken der Fürsten wechselten zwischen Stolz, Unsicherheit und Angst. Doch nun gab es keinen Rückzieher mehr. Sie waren Teil des Rituals, ihre Körper waren Eins mit dem knisterndem Feuer. Würde man die Teilnahme abbrechen, so entfliehe einem die Kontrolle und das Leben ginge an Ort und Stelle den Nordhn über.
Ein tosender, von Entsetzen geprägter Schrei gellte durch die Nacht. Doch so schnell er erklungen war, so schnell war er schon wieder verstummt. Eine Feuerfontäne hatte einen der Fürsten erfasst und sekundenschnell in Asche verwandelt.
Der erste Tribut.
Ein zweiter Schrei, gefolgt von einer ebenso gewaltigen Stichflamme wie gerade eben.
Nun standen nur mehr dreiundzwanzig Fürsten auf ihren Plätzen.
Sie waren sich ihres Schicksals bewusst. Nur ein Einziger würde diese Nacht überstehen, würde das Erbe antreten können. Es war ein Risiko, ein Spiel mit dem Leben und dem Tod.
Da! Ein weiterer Ascheregen rieselte auf die Fläche herab, wo vor kurzem noch das Ebenbild eines erhabenen Adelsmann stand.
Das Ritual näherte sich seinem Höhepunkt.
Mit dieser Form der Auslese ging es auch weiter. Flamme um Flamme, Asche um Asche ersetzten Fürsten um Fürsten.
Nun waren es bereits Zwanzig, die bereits dem Feuer zum Opfer gefallen waren. Allmählich wurde die Kraft des Holzhaufens schwächer. Nur mehr dünne Flämchen glommen aus dem Haufen verkohlter Hölzer.
Abermals kleidete ein Tribut sich in Asche, dicht gefolgt von der nächsten Feuerfontäne.
Drei mit blauem Blute waren es nurmehr, die sich dem Ende entgegen sehnten. Schweißperlen hatten sich auf deren Stirn gebildet. Nervös zuckten ihre Finger um die Griffe ihrer Waffen.
Und doch fuhren sie unbeirrt im Gesang fort, krächzten sich die Stimme aus den Leibern. Einzig das Stampfen verlangsamte sich und wurde dumpfer.
Auf einmal packte einen der Männer die Angst vor dem Tod und trieb ihn weg vom Feuer, hinein in den vermeintlich sicheren Wald.
Ein blinzeln der Augenlider später dröhnte ein donnerndes Grummeln vom Himmel zur Erde. Aufgeschreckt stoben Scharen von Raben und Nachtkäuzen aus dem Wald auf.
Spannung baute sich mit ungeheurer Gewalt über die Region auf und ein gleißender Blitz durchbrach die Himmelsfront, zerstob sämtliche Wolkenfetzen und sauste wie eine pulsierende Ader herab auf die Lichtung. Mit einem tosendem Aufprall traf er den Flüchtenden und machte seinem Dasein das Gar aus.
Kleine, blaue elektrische Funken zogen ihre Runden über den Grasboden, als die Asche der Erde zurückgegeben wurde.
Nun galt es, ein letztes endgültiges Opfer zu bringen. Die Gilde hatte den neuen König erwählt, es brauchte nur mehr den Tod des Rivalen.
Bebende Lippen, tränende Augen, hoffnungsvolle Blicke in den Himmel empor; das waren die Emotionen zweier Fürsten, deren Stolz vom Schweißgeruch der Todesangst überlagert wurde.
Ein allerletztes Mal bahnte sich das ersterbende Kreischen eines Fürsten seinen Weg über die Lichtung, bevor die tote Hülle des Körpers vom Wind emporgetragen wurde und ein Ascheregen auf den Auserkorenen herabfiel.
Das Ritual hatte sein Ende.
Das Land hatte einen König.
Einen König mit der Ehre eines Gottes.
Hier stand er nun; Elondhar der Erwählte, Oberhaupt des Demhir-Adelsgeschlechts und höchster Herrscher im Lande ob des Darmathur.
Eine Ära hervorgerufen mit dem Willen der Götter umd durch die Macht der Gilde der Sieben, bis sich dieses Geschehen eines fernen Tages wiederholen würde.
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suedehead • Am 21.01.2019 um 14:07 Uhr | |
Ich hab etwa bis zur Hälfte des Textes gebraucht, um zu merken, was mich stört: Der Adjektivoverkill. Absolut jedes Substantiv in diesem Text hat ein Adjektivattribut und natürlich meinst du, dass das den Text anschaulicher machen soll und alles, aber mal ganz ehrlich, was wird denn hier groß erzählt? Da ist eine phantastisches Volk in einer phantastischen Welt, du lässt lauter phantastische Wörter einfließen, die nicht erklärt werden und es wird ein phantastisches Ritual vorgenommen, um einen neuen König zu bestimmen. Leute verbrennen, die dem Leser nichts bedeuten. Jemand wird König, der dem Leser nichts bedeutet. Das ist doch alles recht dünn und du versuchst das auszugleichen durch möglichst detailreiche Beschreibungen. Aber auch die berühren nichts in mir als Leserin, weil ich einfach keinen da in dieser Szene kennen gelernt habe. Niemand von denen hat Gedanken oder Gefühle, Hoffnungen, eine Hintergrundgeschichte oder euch nur einen Charakter. Die gehen einfach alle in Flammen auf und dann war's das. Kein Spannungsbogen, keine Charaktere, eine Handlung, die nur beschrieben aber nicht erlebt wird, einen Ort, den wir nicht kennen, eine Kultur, die nicht erklärt wird... Ich meine, am Ende haben wir also einen König. Und jetzt? Erlebt der jetzt irgendwelche Abenteuer oder was? Wir wissen es nicht, denn die Geschichte ist ja schon zu Ende. Mehr anzeigen |
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