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Kapitel: | 2 | |
Sätze: | 119 | |
Wörter: | 2.215 | |
Zeichen: | 13.109 |
Auf dem Schulgelände hockten drei Jungs rum. Der Eine weil ihn sein Vater wie fast jedes Mal vergessen hatte und die anderen beiden, die standardmäßig nachgesessen hatten. Er hörte sie schon lange über sich spotten, hatte aber schon gelernt, dass sie nicht schlauer waren als er. Also sah er sich unbeeindruckt den formgeschnittenen Baum an, welcher ihn irgendwie an einen riesigen Pilz erinnerte.
Seine Fantasie war groß und die Langeweile musste irgendwie fort. Er stellte sich kleine Männchen vor, die diesen gigantischen Pilz bestiegen. Natürlich nicht einfach nur so. Die Einen benutzen Pommesstangen, die Anderen sprangen oder angelten sich von Blatt zu Blatt. Als der Vierundzwanzigste auch oben war, versperrte ihm die Dauernachsitzer die Sicht.
„Hey Träumer!“, sprach ihn der Erste von beiden an, mit einem seltsamen Gegenstand in der Hand. „Herr Mai“, erwiderte er desinteressiert. Er wusste schon, was immer kam. Nämlich dass sie sich lustig machten. Doch unerwartet blieben diesmal beide still. Der Eine brachte nur seinen Gegenstand mehr in den Vordergrund. Ein schwarzes Ding wie eine Brille, nur dass man nicht hindurchsehen konnte.
Nach seiner Pause zog er ihm das Teil rabiat über den Kopf. Was er dazu äffte, verstand er aus dem Schrecken heraus nicht. Die andere Person schob es ihm wieder von den Augen und sah ihn schäbig grinsend an. „So was hast du nicht, hä.“ Natürlich hatte er so etwas nicht. Argwöhnisch stieß er den einen Größeren weg und wandte sich selbst ab.
Furchtbar blöde Idioten, dachten sie seien etwas Besseres, nur weil sie zu zweit auf jemand Kleineres losgehen konnten. Irgendwann würde ihm noch etwas Besseres einfallen, als sie in einen Kaugummi treten zu lassen.
Es hatte sowieso einen ganz anderen Effekt, den er nicht mit eingeplant hatte. Eine Lehrerin erwischte die beiden, als sie es nicht ordnungsgemäß wegwarfen. So kam es, dass er das Teil auf seinem Kopf vergaß und es erst wieder feststellte, als er zu Hause auf seinem Zimmer war.
Aus Neugierde zog er es wieder richtig auf. Sofern das richtig war, denn nach wie vor hatte er keine Ahnung davon. Seine Sicht war blind.
Als er seinen Vater auf dem Flur stampfen hörte, versteckte er es schnell unter seinem Kopfkissen. Keine Sekunde später betrat sein Vater stinksauer das Zimmer. Er räusperte sich und versuchte seine Laune zu verbessern. „Schon gut, Papa. Ich hab schon Freunde, weißt du. Ich stell sie dir irgendwann mal vor, ja? Willst du mal was sehen? Das hab ich für einen von ihnen gebastelt.“ Das Pappkarton-Raumschiff war eigentlich für ihn selbst aber er hatte nicht vor, wieder die Schule zu wechseln, nur weil er super strebsam war und Freunde war ja nicht ganz gelogen. Er durfte einem Mädchen Nachhilfe geben, die wie er schon eine Klasse übersprungen hatte.
„Schön“, brummte der Vater wenig beeindruckt von der aufwendigen Arbeit. „Kann es auch schon fliegen?“ Seine Frage klang mehr wie ein Spott. „Nein, es ist ein Modell von dem Spiel, weißt schon.“ „Hmh. Dann hoffe ich, dass dein Freund das zu schätzen weiß.“ Er wuschelte ihm über den Kopf. „Entschuldige wegen heute.“ „Mach dir kein Kopf. Essen wir was zusammen?“ „Klar. Wünsch dir was.“ „Bürger und Pommes.“ Bei seiner hastigen Antwort dachte er an seine Männchen zurück. Wie cool wäre es, ihnen einen richtigen Parcours zu bauen.
In der Nacht hielt ihn die Tatsache wach, dass ihm der Diebstahl dieser ''Brille'' noch zum Verhängnis werden würde. Mai und sein Kumpel Zweier waren beide nicht gerade zimperlich. Also weder mit ihren eigenen Sachen noch mit Anderen, die ihre Sachen möglicherweise beschädigten.
Vorsichtig und ganz langsam legte er das fremdartige Teil in einen Karton, dass er zur Sicherheit noch mit Schaumstoff vollstopft. Eigentlich dürfte so nichts passieren, trotzdem konnte er vor Anspannung kaum schlafen.
Am nächsten Morgen mogelte er total übermüdet den Karton in seinen Rucksack hinein. Sein Vater sollte nichts mitbekommen, auch wenn er es vermutlich schon tat. Es war nur schwer zu sagen, ob es die alte Sorge war, dass sein Sohn wieder gehänselt werden könnte. Er wusste, dass er sich wehren würde aber in der anderen Schule wurde dabei jemand verletzt. Darum war er ja nun hier.
In der Pause traf er die Jungs vor der Toilette. Natürlich hatten sie ihn davor abgepasst und verlangten ihr Spielzeug unbeschadet zurück.
Er beeilte sich und überreichte es Mai zittrig, während sich sein Kumpel freute. Allerdings werte die Freude nicht lange. Die Lehrerin von gestern erwischte sie bei der Übergabe und verstand die Situation falsch. Da die beiden Freunde schon zweimal dabei erwischt wurden, jemand Anderes etwas weggenommen zu haben, ging sie davon aus, dass es dem Jungen gehörte.
Sie gab es ihm zurück und passte den ganzen Tag darauf auf, dass sie es ihm nicht abnehmen konnten. Sie legte gar so einen Ehrgeiz an den Tag, dass sie ihn hierfür auch nach Hause begleitete. Was sie jedoch nicht einmal zuließ, waren seine Erklärungen, dass es nicht ihm, sondern wirklich ihnen gehörte. Doch das glaubte sie einfach nicht.
Er hoffte letztlich, es anhand seines Vaters aufklären zu können. Doch dieser war nicht zu Hause und so saß er wieder auf diesem Teil. Um endlich darüber schlauer zu werden, suchte er im Internet danach. Er fand heraus, dass es eine VR-Brille war und dass sie tatsächlich zum Spiele spielen gedacht war.
Da die Ferien begonnen hatten und er nicht wusste, wie er sein Problem lösen sollte, kam er auf eine ganz besondere Idee. Er nutzte sie für sich selbst. Organisierte sich die fehlenden Teile und baute es sich zusammen. Er spielte ein einziges Spiel, um dann endgültig Feuer zu fangen. In unglaublicher Zeit programmierte er acht Spiele, spielte sie selbst, bis er sie nicht mehr sehen konnte und schließlich die Ferien vorüber waren.
Das hieß aber auch, dass er die Brille wieder hergeben musste und das würde er auch, denn er war und würde niemals ein Dieb werden.
Missmutig organisierte er heimlich, die beiden Jungs nach Schulschluss hinter der Turnhalle treffen zu können. Als ging es um etwa Illegales, hatte er penibel genau darauf geachtet, dass sie diesmal nicht erwischt werden konnten und weil er ein schlechtes Gewissen hatte, wie auch keine Verwendung mehr dafür, legte er ihnen die acht selbst programmierten Spiele hinzu.
Er ahnte nicht, wozu es führte. Die Jungs waren hellauf begeistert und wollten mehr. Ja, er wurde von einem Tag auf den Anderen zum Spielprogrammierer und das, obwohl er nie technisches Spielzeug besäßen hatte.
Für diese Geschichte möchte ich etwas ausprobieren. Und zwar habe ich vor zwei Tagen das Event ''Nextlevel'' von Marius Angeschrien angeschaut, nachdem ich über seine Dokumentation darüber gestolpert bin. Vor weg das Opening habe ich verpasst und ich glaube auch eins der Runden, ich bin mir nicht sicher.
Jedenfalls versuche ich hier erstmal Dinge aufzuschreiben, die mir noch irgendwie einfallen und versuche dann das, was ich empfunden und zusammengeschrieben habe mit einzubauen.
Ganz klar möchte ich etwas mit Parcours in den Vordergrund einbauen, das war ja der Hauptbestandteil so wie die VR-Brille. Da ich aber nicht erzählen will, was dort passiert ist, denke ich, dass ich Wettrennen nicht einbauen werden.
Da ich dabei bin, was ich vielleicht oder auch nicht einbauen werden, notiere ich mir mal nur Team, drei, Turnierbaum, Wahl auf. Keine Ahnung, ob ich damit etwas mache.
Da ich etwas verpeilt war und zuerst dachte, das Event findet am 1. Mai statt, sollte das auch irgendwie vorkommen.
Dann denke ich mir, dass etwas mit riesigen Pilzen und oder Raumschiff vorkommen sollten. Da diese ja ein paarmal erwähnt wurde, wenn sich jemand zurückgesetzt hat. Überhaupt wäre was mit anschauen toll, da sich keiner wirklich die Welt anschauen konnte, nur die Beiden, die es dann später vor oder nach dem Halbfinale durchlaufen haben. Übrigens muss noch Bürger und Pommes einen Platz bekommen.
Emotionen würde ich mir Anspannung, Sorge, waghalsig spontan aufsetzen. Auch würde ich gern mit einbinden, dass ich mir am Ende dachte: ''jetzt wird es Zeit für das Ende, bevor sich noch Jemand verletzt''.
Da fällt mir noch die blaue Beleuchtung ein, die glaube ich, wegen der Brille so war. Es wurde auf jeden Fall erklärt. Sieben Meter habe ich mir auf jeden Fall noch gemerkt, die das eigentliche Limit der Brille waren.
Dinge anfassen, seinen Körper aber nicht sehen sollte vielleicht auch noch mit rein. Ach und natürlich das Eigentliche langsam, das keiner so recht eingehalten hat, höchstens noch am Anfang. Und vielleicht binde ich noch ein, dass einer der Teilnehmer so wie ich noch nie eine VR-Brille auf hatte. Das ins Nichts springen nehm ich auch noch mit rein, da ich da mit Sicherheit dran gescheitert wäre.
Mit dem Pokal bin ich mir null sicher, wie ich den mit einbinden könnte. Ich notiere mir einfach mal, Büste, besonders, cyber. Hier an dieser Stelle mache ich mir mal schnell eine kleine Liste mit dem, was ich schon habe.
Parcours
VR-Brille
Wettrennen
Team, drei, Turnierbaum, Wahl
1. Mai (vertan)
Riesige Pilze, Raumschiff
anschauen
Bürger und Pommes
Anspannung, Sorge, waghalsig
''Jetzt wird es Zeit für das Ende, bevor sich noch Jemand verletzt''
blaue Beleuchtung
sieben Meter
Dinge anfassen, Körper nicht sehen
langsam
Teilnehmer zum ersten Mal mit VR-Brille, gute Zeit
ins Nichts springen
Pokal, Büste, besonders, cyber
Stimme gelitten
Tonausfall
Kamera keine Lust mehr (Beim Rausgehen)
Teilnehmer 24 / 8 Teams
Die Stimme vom Streamer hat bestimmt auch ganz schön gelitten unter dem ganzen Moderieren. Ein bisschen fies vielleicht bau ich den Tonausfall noch ein, der mal dazwischen war. Und wenn ich schon fies bin, nehme ich das mit der Kamera rein, die irgendwie nicht mehr wollte, als sie kurz in den Außenbereich sind. Ich glaube mich zumindest zu erinnern, dass da ein paarmal eine Kamerameldung aufgeploppt ist, vielleicht ist es auch falsche Erinnerung.
Teilnehmer Anzahl: 24 (8 Teams) 19 männlich, 5 weiblich
Zufallsgenerator-Ergebnisse
Teenager/männlich
Die erste Idee:
Ich lasse einen Charakter, dessen Alter und Geschlecht ich in einem Zufallsgenerator bestimmen lasse, in einem dunklen Raum starten. Er trägt die VR-Brille und zieht eine VR-Brille von der Decke hängen, die ein Preis sein soll. Außer dem Preis sieht er einen Schalter, mit dem er die Sichtbarkeit seines Parcours aktiviert. Er muss eine Treppe hoch und auf eine Plattform springen. In der realen Welt ist es nur einen Würfel. In der Brille ist es ein Raumschiff, das er auch betreten kann. Dort kann er auch wieder einen Schalter drücken, um weiterzukommen.
Ich glaube, man sieht ganz gut, warum ich meine Geschichten üblicherweise nicht vorausplane. Wobei das hier schon mehr an Dingen drin hat, die ich aufnotiert habe.
Klar, mir war eigentlich wichtig mit einzubinden, dass sie zum Schluss immer waghalsiger wurden und teils auch nur noch blind durchgeschossen sind aber na ja, es wollte nicht so recht reinpassen. Es fing ja überhaupt schon mit dem Parcours an, den ich drin haben wollte. Es unbedingt reinzubringen, hat mich nur davon abgehalten anzufangen.
Er wird erwähnt aber nicht so wie geplant. Trotzdem habe ich den Eindruck, es ist gut, dass ich ihn nicht so verwendet habe wie gedacht weil ich dann das Gefühl gehabt hätte, das Event nacherzählen zu wollen.
Vielleicht ist auch jemand aufgefallen, dass es mir beim Notieren relativ wichtig war, mein Vertun mit dem Start des Events einzubringen. Das ging während des Schreibens zurück. Ich fand es sinnvoller, den wirklichen Start reinzuschmuggeln.
Letztlich hätte ich schon gern insgesamt mehr meiner Notizen verwenden oder auch erwartet, dass ich mehr auf meine Liste schaue. Trotzdem bin ich mit meinem Endergebnis zufrieden.
Ich hab mich daran gehalten, nicht zu lange zu werden (okay, ich habe trotzdem mehr wie eine Seite) und ich habe auch insgesamt nur eine halbe Seite Text gelöscht.
Sollte ich wieder eine Idee haben, wo ich unbedingt ein Element drin haben möchte: „Lass die Geschichte liegen, bis du deinen ersten Satz gefunden hast! Der Rest kommt schon und noch was, bitte halte dich einmal dran, nicht mehr wie drei Geschichten auf einmal zu schreiben. Ich habe extra ''Ein Lächeln entfernt'' pausiert und das nicht, damit du sie sofort wieder durch eine neue Idee ersetzt. Kurz ist kein Argument für sechs Projekte (namenloser e-Book-Krimi, Magische Karten, Prinzs Gefallen, Kumpelsfluch, Vermisstenfall, Ein Lächeln entfernt)
Die Titelüberlegung hat wie üblich etwas gedauert. Ich hatte auch nicht wie so oft einen Platzhaltertitel, den ich mir meist irgendwann während dem Schreiben ausdenke. Am Ende hatte ich zwei ''Zufallsprogrammierer'' und ''Ein Objekt der Unmöglichkeit''. Das Erste bezog sich einfach darauf, was am Ende passiert, was er quasi wird. Beim Zweiten dachte ich an den Spruch ein Ding der Unmöglichkeit und das passte auch irgendwie zu dem Event. Damit es sich etwas mehr auf den Gegenstand in der Geschichte bezieht, habe ich Ding in Objekt umgewandelt. Fand ich einfach schöner.
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