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Wettkampf

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25.10.19 21:29
12 Ab 12 Jahren
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Wettkampf

Ganz ehrlich...ich habe in GRW gelernt, dass die Funktion von Wettbewerb der Fortschritt ist. Doch kann man dabei wirklich von einem Fortschritt sprechen? Denn meiner Meinung nach ist es eher eine Rückentwicklung. Das ganze Leben besteht doch im Prinzip nur aus einem Wettkampf. Ob Kampf um die Liebe, ein Konzertticket, einen guten Parkplatz, einen Job oder um gute Noten in der Schule. Man stößt überall auf diesen Wettkampf, wo es nur darum geht, sich gut zu vermarkten oder zu gewinnen und so gleichzeitig jemand anderen (also den Verlierer) dafür runtermachen. Außerdem reicht ja nicht ein Wettkampf aus... wenn man gewinnt, will man noch mehr und wenn man verliert, will man nächstes Mal gewinnen. Es ist eine einzige Schleife aus Verlusten, Gewinnen, Trauer, Stolz und zu guter Letzt der Hartnäckigkeit eines jeden Menschen.

Was wäre die heutige Zeit ohne einen Wettbewerb? Kein Kampf wo es immer einen Verlierer am Ende geben wird? Einfach gesagt wäre sie nichts...denn der Wettbewerb ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Kaum vorstellbar, wie es wäre wenn der Klassenstreber nicht um eine gute Note kämpft indem er mit dem Lehrer diskutiert oder man beim Vorstellungsgespräch nicht um den Job kämpft, sondern einfach alles geschehen lässt. Man baut sein Leben aus Wettkämpfen heraus auf, denn wenn man gewinnt, kann das Leben nur gut werden, so denkt der naive Mensch. Verlieren gehört zum Leben dazu, sagen viele immer als Trost, doch ohne einen Wettkampf wäre dies gar nicht mehr nötig. Wäre ein Mensch dann aber noch glücklich? Muss man Gewinner sein um lächeln zu können? Natürlich würden jetzt viele Nein sagen, doch ohne Wettkämpfe funktioniert es auch nicht.

Wozu soll ich Stunden für eine Klausur lernen um dann diesen Wettkampf gegen mich selbst, die Arbeit und meine Mitschüler gewinnen? Auch wenn ich alles im Leben richtig mache und man von dem unwahrscheinlichen Fall ausgeht, dass man im Leben ein einziger Gewinner in jeglicher Hinsicht war, so kann man den entscheidenden letzten Wettkampf doch nie gewinnen! Wozu also soll ich kämpfen wenn am Ende doch keine Waffe eine Chance hat und man zum Aufgeben gezwungen wird? Sollte man nicht dann auch schon früher aufgeben können bzw. dürfen? Selbst wenn man einen Job nicht bekommt, deine Frau enttäuscht ist und du diesen Monat mehr auf dein Geld achten musst, so hast du doch genau die Karten für den letzten Wettkampf auf der Hand wie ein Multimillionär. Auch er wird verlieren, auch er wird scheitern, denn zum Scheitern sind wir schlussendlich alle verurteilt. Wir sind aller Verlierer, wir sind am Ende alle gleich.

Wozu also der Druck und Wettkampf davor? Zwar ist der Zeitpunkt des Endkampfes unterschiedlicher, doch diesen kann man nur verschieben und niemals auslassen! Vielleicht wollte uns jemand mit dieser Funktion auch zeigen, dass wir am Ende doch alle gleich sind und früher oder später akzeptieren müssen, dass wir Verlierer sind. Man sollte eher stolz auf seine Gewinne sein und nicht an die Verluste denken, man sollte den Wettkampf wie ein Schachbrett behandeln, denn am Ende fällt immer der König, sonst gäbe es kein Ende. Trauert also nicht um die kleinen Bauern sondern legt den Fokus auf den König. Es spielt außerdem keine Rolle wie lange die Zeit bis zum finalen Kampf dauert, sondern es spielt eine Rolle, wie man sich auf diesen Wettkampf vorbereitet.

Waffen bringen einem zwar nichts, doch wenn man sich darauf einlässt, dann braucht man diese auch nicht.

Also schließe ich, das meine GRW-Lehrerin im Unrecht liegt und man auch nicht immer einen Fortschritt benötigt...allerhöchstens eben in der Wirtschaft. Aber vergesst nicht , dass wir keine Güter sind...sondern Menschen!

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