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Sätze: | 40 | |
Wörter: | 668 | |
Zeichen: | 3.949 |
Oh man. Als ich morgens endlich aufgewacht war, hatte ich noch keine Ahnung, was der Tag mir alles bescheren würde...
Dass ich verschlafen hatte, verdankte ich nur meinem Wecker, der wegen der leeren Batterie auf 3 Uhr stehen geblieben war - anstatt mich um 4:45 Uhr grausam aus meinen schönsten Träumen zu holen. Nachdem ich gerafft hatte, dass es schon 6:00 Uhr war, wollte ich schnell aus dem Bett zum Telefon hechten. Doch leider blieb ich mit meinem linken Fuß im Ladekabel meines Handys hängen. "Scheiße" zischte ich vor mich hin, während ich mich schon dem Fußboden näher kommen sah. Doch glücklicherweise konnte ich mein Gleichgewicht am Kleiderschrank neben dem Bett stützend wiederfinden. Endlich gelang es mir, mich vom Kabel am Fuß zu befreien. Also lief ich zum Telefon, um in der Firma zu verkünden, dass ich mich verspäten würde. Die Begeisterung der Kollegen würde sich bestimmt in Grenzen halten, wenn sie diese Neuigkeit zu hören bekämen. Also griff ich mir das schnurlose Telefon von der Ladestation und wollte die Nummer in die Tastatur eingeben, als mir das Display lustig entgegen blinkte. Scheinbar war es gestört - beziehungsweise der Router, mit dem es seit dem ersten Anschluss eine tiefe Verbindung eingegangen und somit abhängig von ihm war.
"Klasse. Passt" kam es genervt über meine Lippen, als ich das Telefon wieder auf die Ladestation steckte und zurück ins Schlafzimmer ging, um mein Handy für diesen verheißungsvollen Anruf zu benutzen. Ich holte das Gerät unter dem Bett hervor und stellte fest, dass es gar nicht zum Laden angeschlossen war. Irgendwie ahnte ich es schon, dass mich auch dieses Ding im Stich lassen würde, denn ein kurzes Aufblinken gab mir zu verstehen, dass die Akkuleistung im Keller war und es sich in 3, 2, 1 Sekunden ausschaltet. Ein Augenblick der Verzweiflung überkam mich und ich fragte mich, was ich denn nur schlimmes verbrochen hatte, dass ich heute scheinbar die doppelte Ladung Pech an mir kleben hatte. Denn diese Strähne setzte sich weiter fort, als ich die Toilette aufsuchte, um den 'Dingen ihren freien Lauf zu lassen'. Nachdem ich mich von meinem inneren 'Ballast' befreit hatte, musste ich entnervt feststelllen, dass das WC-Papier zuneige gegangen war. Fast meinte ich sogar zu sehen, wie mich die leere Klopapierrolle schadenfroh angrinsen würde, als ich mit runtergelassener Schlafanzughose zum Badezimmerschrank schlich, um Nachschub zu organisieren.
Weitere unglückliche Details, die nach dem Toilettengang folgten, lasse ich hier bewusst aus, damit nicht später irgendwer mit dem Finger auf mich zeigt und kichernd davon berichtet, wie ich mir beim Zuziehen des Reißverschlusses meiner Jeanshose ein paar Haare eingekl.... Warum werden diese Strings auch immer schmaler? Da weiß man wirklich nicht mehr, was hinten oder vorne ist... - Irgendwann war ich dann tatsächlich startbereit und stieg in mein Auto, um mich auf dem Weg in die Firma zu machen. Auf der Fahrt dorthin fanden keine besonderen Vorkommnisse statt - was ich mittlerweile schon fast merkwürdig fand. Aber der Tag war ja noch lang...
Nachdem ich endlich meinen Kollegen gegenüberstand und mich für meine Verspätung entschuldigen wollte, blickten diese mich verwundert an. Verunsichert schaute ich an mir herunter und fragte mich, was sie so an mir erstaunen ließ. Nein, meine Kleidung war korrekt. Keine verschiedenen Socken oder ähnlich peinliches an mir. Dann lösten sie das Geheimnis auf: "Was machst du hier? Du hast doch heute frei." Meine Augen weiteten sich immer mehr, als sie mir zum Beweis den Dienstplan unter meine Nase hielten... Schallendes Gelächter füllte nun den Raum aus. Und ich? Ich lachte auch - über mich selbst.
Als ich kurze Zeit später wieder zuhause ankam, schloss ich die Wohnungstür auf, legte meine Arbeitstasche, Schlüssel und Jacke im Flur ab und ging zur Couch im Wohnzimmer. Dort setzte ich mich plumpsend hin und schmunzelte darüber, was ich heute doch für ein Glück habe...
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BerndMoosecker • Am 04.05.2020 um 20:02 Uhr | |||
Sicher, es gibt Tage, da geht alles schief. Ich habe herzhaft gelacht. Es war keine Schadenfreude dabei, mir passieren ähnlich Unfälle, ich führe das eigentlich immer auf mein fortgeschrittenes Alter zurück, aber diese Ausrede habe ich auch vor vierzig zum Besten gegeben. Welche Idee zur Verbesserung sollte ich machen? Nein, jeder schreibt der schreibt, schreibt authentisch nach seinen Vorstellungen. Vielleicht ein wenig am Layout arbeiten? Im Editor kann z.B. auch Blocksatz ausgewählt werden, dadurch wirkt der Text ruhiger. Gruß Bernd Mehr anzeigen |
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