A:04) Katzenflöhe Invasion

Generell sind Katzen als Haustiere selten von Flöhen betroffen. Allerdings können sie sich bei Tierarztbesuchen oder als Freigänger anstecken. Unbehandelt können diese Parasiten erhebliche Probleme verursachen, und genau um einen solchen Fall handelt es sich hier.

Ich bin in einem Geschäft tätig, das sowohl als Büro und Lager fungiert, als auch den Straßenverkauf unseres biologisch abbaubaren Insektensprays anbietet. Wir haben halbe und 1-Liter-Flaschen sowie 30-ml-Sprüher für das Auto oder den Urlaub im Sortiment.

Normalerweise schließe ich um 18 Uhr, aber fünf Minuten vor sechs öffnet sich die Tür und meine Traumfrau tritt ein. Ich werde sie kurz beschreiben, damit ihr wisst, wie die ideale Frau für Leo Witsch aussieht. Ist das in Ordnung?

Vollschlank und etwas kleiner als ich, hatte rotes, lockiges Haar, die etwas über die Schultern fielen. Ihre hellblauen Augen und der helle Teint waren übersät mit vielen Sommersprossen auf Nase und Wangen. Ich war fast im Schockzustand! Sie schien eine jüngere Version von Hilde, Anna und Martina zu sein – sie alle derselbe Typ, doch sie? Um einiges jünger. Ich war damals 48, sie vielleicht 25? Sie trug einen weißen Faltenrock mit Blumenmuster, eine Bluse und flache Turnschuhe mit weißen Socken. Und? Sie stellt sich vor mich hin und hebt den Rock, höher und höher, bis zu den Schenkeln und sagt:

"Sie mir können sagen, ist das biss von Floh?"

Natürlich war mir bekannt, wie Flohbisse aussehen, oft dicht beieinander angeordnet wie eine Straße, ähnlich kleinen Mückenstichen, mit einem weißen Punkt in der Mitte. Doch dies? Ein einziger Biss, und wo blieb die Haut? Hunderte oder mehr auf ihren Beinen, soweit mein Blick reichte. Ich bestätigte ihre Annahme, zeigte ihr Bilder und dann wollte sie eine 1-Liter-Flasche erwerben. Das war nicht gerade günstig, 145 Schilling pro Liter, nur?

>>Meine Dame, ein Liter ist bei weitem nicht genug angesichts der Anzahl der Bisse; Ihre gesamte Wohnung muss behandelt werden, und das mehrmals.<<

>>Ich habe nicht Geld genug! <<

>>Das mag wohl sein, aber was ist mit Ihrer Katze? Auch sie wird gebissen. Das arme Tier!<<

Sie schien zu überlegen, blickte dabei zur Decke meines Zimmers und nickte.

>>Ja, ja, vier Katzen ich haben und sie auch sich kratzen.<<

>>Ich führe eine für sie kostenlose Testbehandlung durch, möchte aber ein Video machen, wäre das für sie okay?<<

>>no! Ich nicht machen Video!<< meinte sie und wollte gehen.

>>Nein, nicht von ihnen, nur von Katzenfloh und ihre Wohnung und mein Arbeiten!<<

Hat sie mich wirklich verstanden? Sie nickte, also folgte ich ihr, um mir selbst ein Bild von der Situation zu machen. Sie wohnte gleich um die Ecke.

Eine Gangküche, ein Wohnzimmer und ein Schlaf- oder Arbeitszimmer? In der Küche befand sich eine metallene Duschkabine und sehr alte, abgenutzte Möbel. Im Wohnzimmer lag ein Berber Spannteppich.

Ich kniete nieder, blickte in die durch das Fenster einfallenden Sonnenstrahlen und klopfte rasch hintereinander mit der flachen Hand auf den Boden. Auf meiner Handfläche lagen etwa zehn zerquetschte Flöhe, und es wirkte, als würde Nebel oder Staub etwa 20 cm in die Höhe steigen. Schätzungsweise Tausende von Flöhen waren in diesem Schlingenteppich verborgen, was absolut gesundheitsgefährdend war.

>>Sie können ernsthaft erkranken, an Borreliose oder Kinderlähmung, wenn Sie nicht geimpft sind. Verstehen Sie?<<

Sie schien nun eingeschüchtert, und ich war unsicher, wo ich beginnen sollte. Die Polstermöbel, der Teppich und das Schlafzimmer waren alle gleichermaßen vernachlässigt. Bezüglich der Katzen wirkten diese ungesund, waren auffallend dünn, und lediglich zwei von ihnen begrüßten sie, indem sie um ihre Beine strichen, während die anderen zwei unbeweglich auf dem Kratzbaum saßen.

Das Zimmer war erfüllt vom Geruch des Katzenurins; die zwei Katzentoiletten erschienen für die vier Katzen zu klein, und es war unklar, wie lange sie täglich alleine blieben. Die Fenster ließen sich nicht öffnen, da ein Schutzgitter fehlte.

IIch bemerkte, wie die junge Frau sich wiederholt an Armen und Rücken kratzte. An jenem Tag hatte ich bis vier Uhr morgens gearbeitet und nur vier Stunden auf einem Notbett im Büro geschlafen; ich würde es heute nicht mehr durchstehen. Zudem sind 10 Liter? Viel zu wenig, ich werde sicherlich etwa 40 Liter benötigen. Ebenso benötige ich meinen Nasssauger, die Maske, den Schutzanzug und Überzieher für die Schuhe, um die Nissen nicht in den Sohlen nach Hause zu tragen.

Mein Plan war , keinen Plan zu haben, es auf mich zukommen zu lassen. Sie musste vormittags zur Uni und konnte es sich nicht leisten, dies zu verpassen, aber sie würde erst um 14 Uhr wieder zu Hause sein.

"Guten Morgen, also wir treffen uns um 14 Uhr, ist das richtig? Wie heißen Sie?"

"Katalinka."

>>Haben sie eine gute Salbe?<< Sie nickte, zeigte mir einen Diggel in dem etwas Fettes weißes war, aber ranzig roch.

>>Ich werde ihnen etwas bringen, das gegen das jucken sicher hielft, bis morgen Katalinka, ich heiße übrigens Leo! <<