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Sätze: | 97 | |
Wörter: | 1.143 | |
Zeichen: | 6.639 |
Zufrieden ließ sich Jagged Fel, Staatschef des Galaktischen Imperiums, in seinen Ledersessel plumpsen.
Sein Quartier hatte er mit einigen Tannenzweigen und sogar einem Weihnachtsbaum geschmückt.
Wein stand bereit und die Ente brauchte er nur noch aus dem Ofen holen.
Dem Weihnachtsabend mit Jaina stand nun nichts mehr im Wege.
Jag hatte kaum Zeit sich auszuruhen, denn schon klingelte es an seiner Tür. Der junge Mann stemmte sich aus dem Sessel hoch und ging öffnen.
Dort stand seine Verlobte in einem schicken roten Kleid, welche ihn entschuldigend anblickte.
Zuerst verstand Jag nicht, doch dann sah er die kleine Gestalt Amelia Solos, welche hinter ihrer Schwester hervor lugte.
Einige Sekunden starrte Jagged Amelia an, bis diese ihn breit anlächelte und ganz hinter Jaina hervorkam – mit ihrem Nexu Anji im Schlepptau.
„Hallo Onkel Jag!“, rief die Kleine fröhlich aus.
„Hey Amelia“, brachte Jag immer noch leicht überrumpelt hervor.
Er atmete kurz durch, dann ging er vor Amelia in die Knie. „Geh du doch schon mal mit Anji rein. Ich würde gerne noch kurz mit Jaina reden.“
Grinsend nickte die jüngste Solo und hüpfte in die Wohnung.
„Tut mir leid.“ Schuldbewusst senkte Jaina ihren Kopf. „Mom und Dad haben mich gebeten auf Amelia aufzupassen. Und die beiden haben sich auch etwas Ruhe verdient.“
„Du hättest trotzdem vorher Bescheid geben können. Ich weiß nicht, ob das Essen reicht.“
„Du hast gekocht?“
Jetzt schenkte Jag seiner zukünftigen Frau ein spitzbübisches Lächeln, das dem von Han Solo in nichts nachstand.
„Was glaubst du denn?“
„Dass du das Essen nur servierst, es aber von einem Küchendroiden zubereitet wurde.“
„Mist, du hast mich durchschaut.“
„Und dafür musste ich noch nicht einmal auf die Macht zurückgreifen.“ Lächelnd drückte Jaina Jag einen Kuss auf den Mund, ehe sie die Wohnung betrat.
„Die Ente schmeckt wirklich gut. Da hat sich dein Küchendroide wirklich selbst übertroffen.“
„Ich werde das Kompliment weiterleiten, wenn Anji noch etwas von ihm übrig lässt.“ Jag schielte in Richtung Küche. Vor einer halben Stunde war Anji in die Küche getapert und seitdem nicht mehr heraus gekommen. Zwischendurch hatten sie auch noch metallenes Scheppern gehört.
„Sowas macht Anji nicht. Sie ist ganz brav“, kam es prompt von Amelia, die leicht beleidigt ihre Backen aufplusterte. Immerhin war sie es, die Anji alle Tricks und Benimmregeln beigebracht hatte.
„Ja, Anji ist immer ganz brav. Man danke nur mal an das Stoff Tauntaun“, warf Jaina lächelnd in die Runde.
Jag schüttelte grinsend den Kopf. Da kamen wirklich die Solo Gene durch. Aber genau das mochte er so an Jaina. Sie ließ sich nicht einschüchtern, gab niemals auf, stand voll und ganz hinter ihrer Meinung und sie war immer für ihre Freunde und Familie da. Zudem sah sie auch einfach nur bezaubernd aus, wie der Schwarzhaarige fand.
„Jag? Weilst du noch unter uns?“
Der Imperiale zuckte zusammen, als er plötzlich bemerkte, dass Jaina mit besorgtem Gesicht mit ihrer Hand vor seinem Gesicht rumwedelte.
„Entschuldige. Ich war bloß in Gedanken.“
„Du warst so sehr in Gedanken, dass du sabbern musstest?“
„Wie bitte?“
Sofort schnellte Jags Hand zu seinen Mundwinkeln, welche vollkommen trocken waren.
Und schon schallte ihm Amelias kindliches Lachen entgegen und ein Blick zu seiner Verlobten verriet ihm, dass diese sich ganz schön zusammen reißen musste, um nicht auch lauthals loszulachen.
Typisch Solo.
„Onkel Jag, ich hab was für dich.“
Der Esstisch war abgeräumt und die kleine Gruppe hatte sich zum Nerfledersofa begeben. Anji war mittlerweile auch wieder aus der Küche aufgetaucht, mit einer Pudding verschmierten Schnauze.
Der Nachtisch war damit Geschichte.
Jag drehte sich zu Amelia um. Hatte er doch eben noch Jaina an seiner Brust gehabt, welche nun aufstand und zu ihrer Tasche ging.
„Was hast du da denn für mich?“
Grinsend hielt Amelia Jag ein Bild vor die Nase. Es zeigte ihn und Jaina und irgendetwas Undefinierbares hinter ihnen.
„Hast du das gemalt?“
Amelia nickte. Dann zeigte sie auf dieses undefinierbare graue Etwas auf dem Bild. „Und das ist dein Schiff.“
Jaina schmunzelte, als sie sich auf Jags Schoss fallen ließ und auf das Bild starrte.
„Sie wollte unbedingt etwas für dich haben. Weißt du, es ist unhöflich an Weihnachten ohne Geschenk zu erscheinen. Amelia hat den ganzen Weg hierher daran gemalt.“
„Ach wirklich? Also mir gefällt das Bild. Ich weiß nur nicht, wo ich es aufhängen kann.“
Verlegen kratzte sich Jag am Kopf, während er nebenbei überlegte, was er denn Amelia geben könnte.
„Und das hier ist von mir.“
Jaina hielt ihm einen kleinen Karton hin.
Neugierig öffnete Jag diesen und staunte nicht schlecht, als er ein Modell eine X-Wings und eines Chiss Klauenjägers darin vorfand.
Vorsichtig hob er das Modell aus dem Karton. Beide Raumschiffe teilten sich eine gemeinsame Basis und auf dem Sockel des Modells war ein Satz eingraviert worden.
"Manche Leute sind nur so von Leben und Selbstbewusstsein erfüllt, dass sie leuchteten wie eine Magnesiumflamme in tiefster Nacht."
„Das war, als wir uns kennengelernt haben. Weißt du noch? Auf dieser Zeremonie auf Ithor.“
„Wie könnte ich das vergessen. Du hast gesagt, so wie ich rede, könnte ich dein Vater sein.“
„Und du hast dich über mein Alter lustig gemacht!“ Jetzt war es an Jaina gespielt beleidigt ihre Wangen aufzuplustern.
„Hey, du bist doch direkt rot geworden, als du mich nur gesehen hast“, konterte Jag.
Die Jedi boxte Jag gegen die Schulter.
„Gefällt dir dein Geschenk wenigstens?“
„Nein, ich werde es sobald ihr wieder weg seid verbrennen“, kam es vollkommen ernst von dem Schwarzhaarigen.
Amelia riss die Augen auf. „Das kannst du aber doch nicht machen. Jaina hat doch so lange daran gesessen!“
„Ganz ruhig Amelia, den knöpf ich mir vor.“
Ruhig stand Jaina auf und baute sich vor Jag auf.
„So du willst das Modell also verbrennen?“
Jag nickte.
Dann stürzte sich Jaina auf ihn, warf ihn mit dem Sessel um.
„Du bist heute aber wieder stürmisch. Und wunderschön, wenn man das in meiner Situation anmerken darf.“
„Ja das darfst du anmerken, Schatz.“
Jaina beugte sich vor und gab Jag einen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, flüsterte Jag ihr ins Ohr: „Das Modell ist genauso wunderbar wie du. Und hoffentlich gefällt dir auch mein Geschenk….“
„Nein Anji, Aus! Lass den Baum stehen!“, schimpfte die acht jährige.
Jaina und Jag lugten hinter dem umgekippten Sessel hervor.
Tatsächlich war der Nexu gerade dabei den Baum zu stürzen und die Scherben von etlichen Kugeln auf dem Boden zu verteilen.
„Nochmal, es tut mir Leid, dass ich die beiden mitgebracht habe“, meinte Jaina. „Trotzdem schöne Weihnachten.“
Jag seufzte. Mit den Solos gab es auch nicht einmal einen ruhigen Tag.
„Dir auch schöne Weihnachten, Jaina.“
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