„Da hinten ist mein Vater und ich werde ihn befreien. Das habe ich versprochen. Doch das kann ich nicht, wenn ich weiter zuhause bin. Valinor ist kein Ort für Ânudkâl(5)“, sagte sie damals.
Und ich närrischer Tor, handelte völlig falsch. Ich rief die Galatiris(6) und ihre Anführerin und Namensgeberin. Auch bestimmte ich Súle (7), aus meinen Maiar. Diese beiden band ich an sie. Sie konnten nun nirgendwo hin, wo Varminwea nicht war. Dies war die strengste Bewachung, die ich je für sie aufbot. Dann erteilte ich ihr „Hausarrest“. So redete ich mir die Gefangenschaft in Mandos Hallen jedenfalls schön. Sie schrie, beschimpfte mich und allen tat es weh. Selbst Mandos hielt sie nicht gerne in seinen Hallen fest. Doch er fügte sich mir. Keiner wollte, dass meine Lilie ging. Drei Tage, im Andenken an die die drei Valischen Zeitalter der Gefangenschaft Melkors in Mandos, sperrte ich meine eigene Tochter weg. Die Noldor von Tirion nannten diese Zeit später „Ya haryon ló Morgoth – Das Erbe von Morgoth“, aber es hielt Varminwea nicht auf. Nach ihrer Freilassung ging sie fort. Sie hinterließ mir nur einen Brief. Nach ihrem Weggang wurde sie auf dem Belegaer, dem großen Westmeer, nur ein paar Meilen von Mittelerde entfernt von Sauron angegriffen. Das Resultat war ihr vollständiger Verlust für eine lange Zeit. Sie wurde von Eru in Stein, zu ihrer Rettung, eingeschlossen.
Ich stieg vom goldenen Nachtlager und ging zu einem Schrank. Er stand gegenüber dem Bett und über dem Schrank, hing die Eisenkrone. Es war nicht die echte Krone meines Bruders. Varminwea hatte sie mir, nachdem Eonwe, mein Herrführer, sie festgenommen hatte und sie nach Mandos gebracht werden sollte, vor die Füße geworfen. Sie hatte gesagt: „Dies wird dich immer an meinen wahren Vater erinnern. Du hast ihn mir genommen. Du hast mein Herz zerrissen und nun sperrst du auch noch meinen Körper ein“. Sie musste die Krone gemacht haben. Ich schob die Schublade auf und nahm den Brief heraus. Er war in den Tengwar, der Schrift die Feanor erfunden hatte, verfasst. Ein weiterer Versuch meiner Tochter, mich an meine Fehler zu erinnern. Ich hatte ihre Freundschaft mit Feanor immer verachtet. Traurig sah ich auf die Schrift:
Lieber Vater, Ich werde Melkor immer lieben. Ich werde Mittelerde beistehen. In Valinor kann ich nicht bleiben. Deine „Tochter“ Varminwea
Hätten die Ainur weinen können, so hätte ich geweint. Die Trauer war fast so schlimm wie damals. Die leise Symphonie, die ich nun spielte, war der Musik von Nienna sehr ähnlich. Wir Ainur konnten unsere Gefühle nur in Form von Musik ausdrücken. Wir fühlten auch stärker als die Kinder Iluvatars. Plötzlich ertönten Trompeten von Draußen. Die Harfenklänge der Noldor erklommen den Taniquetil. Es klopfte an der Terrassentür. Thoronwen(8) schlug mit ihrem Schnabel immer wieder gegen die schneeweißen Türen. Ich trat an die Terrasse und öffnete die Flügeltür. „Thorowen, was machst du hier? Ist etwas passiert? Schickt dein Vater dich?“, überschüttete ich die Adlerdame mit Fragen. Die Tochter meines Freundes und treuesten Boten hüpfte in den Raum. Ich wartete immer noch auf eine Antwort, doch statt sie mir zu geben, flatterte sie auf Thorondors(*11) Stange, die neben meinem Bett stand. Thoronwen sah mich an und faltete ihre Flügel zusammen. „Ich bin im Auftrag meines Vaters zu euch gekommen. Mein Volk und auch unser König, mein Vater, Thorondor bittet um Erlaubnis, in die Nähe von Hyarmentir, dem zweitgrößten Berg der Pélori, umzuziehen und dort die Jungtiere einzunisten.“, antwortete die Adlerprinzessin mir schließlich. Ich nickte und ging zu meinem Bett. Eine Schwäche befiel meine Fauna, meinen von mir selbst geschaffenen Körper, für meinen unsterblichen Geist, und ich setzte mich auf mein Bett. Hatte der Traum mich derart geschwächt? Oder war es etwas anderes? „Herr?“, fragte Thoronwen irritiert und sie flatterte auf meine Schulter. Ich sah den hellen Stern auf ihrer Brust leuchten. Meine Hände umfassten ihn. Ich wusste, dass er aus den Haaren meiner Tochter stammte. Meine Hände strichen über den Stern der Freundschaft, Elennilme, in Quenya oder auch Gîlgwendgûr, Stern des freundschaftlichen Ratschlags, wie ihn die Elben Doriaths nannten. „Varminwea schenkte ihn mir, bevor sie ging, Herr. Ich war die einzige, die ihr Leid nachvollziehen konnte. Dies war aber vor dem Krieg der Mächte und ihrer Flucht. Danach verloren wir uns immer mehr. Auch weil Ihr meinem Vater befahlt, mich von ihr fern zu halten. Das wusste Varminwea. Ihr habt immer direkt oder indirekt in ihr Leben eingegriffen. Ihr habt es sogar bestimmt. Das hat sie Euch sehr übelgenommen. Sie sagte einst zu mir: ‚Weißt du Thoronwen, ich sitze in einem Käfig. Einem Käfig aus Luftströmen. Ich bekomme alles Materielle was Arda hergibt. Das Einzige was mir jedoch wirklich gefällt, ist das Licht meiner Mutter. Ich habe nicht mal als höchste der Valahíni einen Platz im Manahaxar(*12). Selbst Telimektar hat dies, da er zweiter Heerführer neben Eonwe ist. Aber ich, ich bin eine Valie(*13), doch werde ich in keine einzige Entscheidung mit einbezogen. Ich bin nichts als ein Schmuckstück, dass man bewundert, dass man liebt, aber nicht aus seinem Kasten nimmt, weil es ja kaputt gehen könnte. Selbst wenn ich versuche, mit Vater über dieses Einsperren zu sprechen, gibt er nur an, dass es gefährlich wäre in Mittelerde. Ich bin kein Kind, dass nicht kämpfen kann. Selbst meine Gabe, das Schicksal Einzelner zu sehen und auch zu ändern, wird nicht anerkannt. Sie formen Arda, aber schließen mich aus. Ich will frei sein! Ich will Entscheidungen treffen, die nicht immer nur davon handeln, wohin ich gehe. Und selbst das ist eingeschränkt. Ich will Liebe, keine ständige Angst. Ich will entscheiden, wen ich um mich habe und dabei keine Leibwächter hinter mir her ziehen, wenn ich Valimar(*14) betrete. Ich will, dass ER mir etwas zutraut! Ich will kämpfen, so wie er. Habe ich seine Liebe nicht verdient? Oder warum behandelt er mich ständig wie etwas, was er verlieren könnte. Melkor ist nicht da, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass er immer bei mir ist, wenn Vater in meiner Nähe ist. Wie ein drohender Schatten schwebt der Feind über mir. Ständig diese Blicke. Er muss seine Angst besiegen, begreifen, dass es mehr nutzt, mich nicht einzuschließen. Das wird Melkor nicht abbringen mich in seine Gewalt zu bringen. Laut Vater weiß er nicht mal, dass es mich gibt. Also ist doch der beste Schutz, schon gegeben, warum mich dann noch fernhalten? Warum mich einsperren? Ich will seine Tochter sein, keine Krone, die Rund um die Uhr bewacht wird, weil sie ja gestohlen werden könnte. Selbst sein Kosename, ‚meine Lilie‘
reduziert mich auf einen Gegenstand, der weggenommen werden kann. Ich bin ein selbstständiges Wesen!“
Ich starrte entsetzt auf den Stern. So hatte ich das nie gesehen. War das der Grund, warum sie Melkor gewählt hatte? Ich spielte eine traurige Musik und wandte mich von Thoronwen ab. „Herr, es tut mir leid, Euch dies sagen zu müssen, aber kurz bevor sie ging, sagte mir Varminwea noch, sie habe endlich jemanden gefunden, der sie annehme, wie sie sei. Der sie sehe, und nicht ihre Abstammung. Der keine Angst um sie habe. Der stark genug sei, seine Angst in schweren Situationen zu unterdrücken, und richtig zu handeln. Ihr habt es einfach geschehen lassen. Ihr seid jedes Mal unter dem Druck eurer Angst und eurer Gefühle für sie zusammengebrochen. Melkor hingegen, hat sich der Gefahr gestellt und sie besiegt, um Varminwea zu schützen. Varminwea sagte, dass Melkor sie liebe, und dass er selbst all das Leid, dass er Mittelerde antat, nicht getan hätte, wenn sie es so gewollt hätte“, meinte die Adlerprinzessin. Ich biss die Zähne zusammen und dunkle Trommeln zeugten von meinem Zorn. Ich stand auf und war mit wenigen Schritten bei der Nachbildung der Krone Morgoths. Mit einem fürchterlichen Schmerzensschrei schlug ich dagegen. Er hatte ihr das eingeredet. Er hatte sie manipuliert, so wie er es mit den Noldor tat, so wie es mit allen tat. Er hatte sie nie geliebt. Dass konnte einfach nicht wahr sein. Varminwea hatte sich nicht wegen mir Melkor angeschlossen. Ich konnte nicht schuld sein. Sie durfte Melkor nicht lieben. Ich war ihr Vater, nicht mein Bruder! „Ich werde meinen Vater retten“, ertönte ihre Stimme in meinem Geist. Sie hatte ihm den Titel gegeben, der mir zustand. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und dann wich die Wut der Trauer und der Enttäuschung. Ich fiel auf die Knie meiner Fauna und sah auf die zerbrochene Krone. Morgoth, warum? Oh Melkor, warum hast du sie mir weggenommen? Es wäre leichter gewesen, wenn er sie eingesperrt hätte. Wenn mein Traum Wirklichkeit gewesen wäre. Aber nein, er hatte sie nicht gefoltert. Er hatte ihr Vertrauen gewonnen, ihr genau das gegeben, was sie nie von mir bekommen hatte. Er hatte dafür gesorgt, dass sie mich verachtete. Dieser Schmerz war schlimmer, als sehen zu müssen, wie sie physische Schmerzen litt. „WARUM BRUDER?“, schrie ich. Der Wind im Zimmer verwandelte sich in einen Tornado. Ich hatte meine Kräfte nicht mehr unter Kontrolle. Meine Gefühle beherrschten mich. So wie es auch jedes Mal geschah, wenn sie in Gefahr war. So wie es nach der Gefangennahme durch Broda in Dor-Lómin gekommen war, als sie Túrin verfolgte. So wie es gewesen war, als Turgon sie folterte, um von mir die Aufhebung des „Fluchs der Noldor“ zu erpressen. So wie es gewesen war, als Laurelin und Telperion vernichtet wurden und Ungoliant meine kleine Lilie entführt hatte. So wie es im Krieg gegen Ar-Pharazôns Flotte gewesen war. Ich hatte mein Amt damals, aus Erpressung abgelegt. Ich wollte sie retten. Dass Eru eingriff, war nur ein glücklicher Zufall.
Plötzlich erscholl eine Stimme. Sie kam von der Terrassentür. Ich erkannte die Stimme, obwohl sie Quenya sang. Es war Finarfin.
Haryon Morgothwa
Et Vist ar Cala, se carnë
tennoio í tinvalarel
Araniël or Arda
himya í limil í osse Atar mî Valinor
tennoio nu varyanë
I haryon ló Morgoth, tye cenië
ana Mandos ló Manwë tye tulta
tye en mí Mornië
mí eresse mí Morgoth ampano
í cambar nauta, í tált nauta
mí Nwalma tye caitaië
neldë Aureië mí Mandos
neldë Aureië, neldë randan véla
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
í vilyaindil, Manwëiël et í limil í osse leryaië
ana Endóre se vantaië
sé Utumno, se Morgoth cenië
morgoth le óre lasta
se ar Morgoth am mahalma
ì Erid Engrin
Angband le Mar
tyelima lerina ló í limil
lerina ló ì osse Ataro
se an Morgoth costa
I haryon ló Morgoth, tye cenië
ana Mandos ló Manwë tye tulta
tye en mí Mornië
mí eresse mí Morgoth ampano
í cambar nauta, í tált nauta
mí Nwalma tye caitaië
neldë Aureië mí Mandos
neldë Aureië, neldë randan véla
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
ana yan túre or heru Angbando
se mí naerlë ehéhtië,
í yen Valariva ilya cara, an í
leryamë cotumo.
í baudhv ummers
úner lastalyë
Morgoth melmel garë
nauvantas emélië Atar
Melkor ter í Ando lómeva
Ya haryon ló Morgoth, tye cenië
ana Mandos ló Manwë tye tulta
tye en mí Mornië
mí eresse mí Morgoth ampano
í cambar nauta, í tált nauta
mí Nwalma tye caitaië
neldë Aureië mí Mandos
neldë Aureië, neldë randan véla
Ya haryon ló Morgoth
Ya haryon ló Morgoth
Ya haryon ló Morgoth
Varminwea núra Nwalmanna
vanwas Morgoth, tennoio
oantës Valinor ar Manwë,
Atarnta mentas apa Mandos.
Entë nîra ar yala
Nwalmanna an Morgoth
I haryon ló Morgoth, tye cenië
ana Mandos ló Manwë tye tulta
tye en mí Mornië
mí eresse mí Morgoth ampano
í cambar nauta, í tált nauta
mí Nwalma tye caitaië
neldë Aureië mí Mandos
neldë Aureië, neldë randan véla
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
í morna cotumo cúmassë
í tiris tennoio en
í Nírnaeth Morgothwa an í yen
Valariva martyëa.
Melkor, mí Nwalma ilíë Angianorssë,
Ta Varminwea mela
ar harthëa, leryasenuva
I haryon ló Morgoth, tye cenië
ana Mandos ló Manwë tye tulta
tye en mí Mornië
mí eresse mí Morgoth ampano
í cambar nauta, í tált nauta
mí Nwalma tye caitaië
neldë Aureië mí Mandos
neldë Aureië, neldë randan véla
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
I haryon ló Morgoth
Morgoths Erbe
Aus Luft und Licht, sie geschaffen
Für immer die Tochter der Valar
Tochter des Königs über Arda
festgehalten an der Kette der Angst des Vaters in Valinor
Für immer beschützt
Das Erbe von Morgoth, du gesehen
nach Mandos von Manwe du geschickt
du dort in Dunkelheit
in Einsamkeit in Morgoths Halle
Die Hände gebunden, die Füße gebunden
in Schmerz du gelegt
drei Tage in Mandos
drei Tage, den drei Zeitaltern gleich
das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Die Luftlilie, Tochter Manwes, aus der Kette der Angst befreit
Nach Mittelerde sie gegangen,
Bei Untumno sie Morgoth gesehen
Morgoth ihr Herz hört
Sie neben Melkor, auf dem
Thron der Ered Engrin
Angband ihre Heimat
Endgültig frei von der Kette
Frei von der Angst des Vaters
Sie für Morgoth kämpft
Das Erbe von Morgoth, du gesehen
nach Mandos von Manwe du geschickt
du dort in Dunkelheit
in Einsamkeit in Morgoths Halle
Die Hände gebunden, die Füße gebunden
in Schmerz du gelegt
drei Tage in Mandos
drei Tage, den drei Zeitaltern gleich
das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Nach dem Sieg über den Herren Angbands
Sie in Trauer zurückgelassen,
Die Tochter der Valar alles tut, um den Feind zu retten.
Die Verurteilung sie vereiteln will
Niemand ihr zuhört
Morgoth ihre Liebe verdient
Er ihr geliebter Vater
Melkor durch die Tore der Nacht gestoßen
Das Erbe von Morgoth, du gesehen
nach Mandos von Manwe du geschickt
du dort in Dunkelheit
in Einsamkeit in Morgoths Halle
Die Hände gebunden, die Füße gebunden
in Schmerz du gelegt
drei Tage in Mandos
drei Tage, den drei Zeitaltern gleich
das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Varminwea in tiefem Schmerz
Sie Morgoth vermisst, für immer
Sie Valinor und Manwe verlässt,
doch leider ihr Vater sie
nach Mandos schickt
Sie schreit und weint
In Schmerz um Morgoth
Das Erbe von Morgoth, du gesehen
nach Mandos von Manwe du geschickt
du dort in Dunkelheit
in Einsamkeit in Morgoths Halle
Die Hände gebunden, die Füße gebunden
in Schmerz du gelegt
drei Tage in Mandos
drei Tage, den drei Zeitaltern gleich
das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
der Dunkle Feind in der Leere
Die Wache für immer da
Die Träne Morgoths für die Tochter der Valar bestimmt.
Melkor, in Schmerz an Angianor gebunden,
Er Varminwea liebt
und hofft, sie würde ihn befreien
Das Erbe von Morgoth, du gesehen
nach Mandos von Manwe du geschickt
du dort in Dunkelheit
in Einsamkeit in Morgoths Halle
Die Hände gebunden, die Füße gebunden
in Schmerz du gelegt
drei Tage in Mandos
drei Tage, den drei Zeitaltern gleich
das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Das Erbe von Morgoth
Ich lauschte dem Lied und trat auf den Balkon. Tief unter mir lichteten sich die Wolken und ich sah ihn: Finarfin, König der Noldor und Sohn Finwës, stand auf einer Holztribüne. „Ich begrüße euch, Freunde unseres Volkes. Ich grüße mein Volk. Heute ist der Tag des Manarmerende. Es ist das erste Manarmerende, das nun nach knapp 3000 Jahren, wieder mit seinem Schöpfer gefeiert wird. Ich begrüße meinen Verwandten, den Sohn meines Neffen Fingon. Einem der drei letzten Erben Finwës, meines Vaters. Ich, Hoher König der Noldor von Tirion, begrüße den letzten hohen König der Noldor von Mittelerde Gil-Galad ‚Ereinion Fingoniôn‘“, sprach Finarfin und ein Kind trat auf das Podest. Ich hatte vor zwölf valischen Jahren Gil-Galad inkarniert. Er hatte sich für die Rückkehr entschieden. Ich war mir sicher, dass Feanor einen Anteil daran gehabt hatte. Da er seine Verwandten, besonders seine eigenen Kinder, selbst tot in Mandos Hallen in den Wahnsinn trieb. Ich beobachtete den jungen rothaarigen Elbling, wie er von seinem zweiten Vater auf das Podest gehoben wurde. Gil-Galad war als Sohn von Ilma(9) und Naréalta(10) wiedergeboren worden. Beide waren sie Stolz, die Fea eines der Erben ihrer Könige als Sohn zu haben. Der noch sehr junge Gil-Galad nahm von Finarfin Aeglos entgegen. Der Speer war mit einem Schiff gekommen, das Círdian, zusammen mit anderen wichtigen Besitztümern der Noldor nach Aman gesandt hatte, da sich Elrond gegen seine Aufbewahrung ausgesprochen hatte und auch Galadriel, Finarfins Tochter, nichts mit Gegenständen, die der Familie ihrer Halbonkels Fingolfin und Feanor gehörten zu tun haben wollte. Der Speer glitzerte im Licht der Sonne und der kleine Gil-Galad war zu schwach, um ihn hoch zu halten. Ich sah Finarfins Hand den Speer greifen und der König Tirions half ihm. Ich lächelte. Es war die richtige Entscheidung, Gil-Galad zu inkarnieren. Dieses Kind konnte nichts für die Taten seiner Ahnen. Ganz im Gegenteil, durch ihn wusste ich, dass meine Tochter zum letzten Bündnis gegen Sauron aufrief. Es war allein ihre Idee. Auch wusste ich, dass sie in dieser Schlacht ihren Schwiegervater und auch kurz danach ihren Ehemann verloren hatte. Seit dieser Schlacht war sie verschwunden. Ich war nie glücklich über ihre Verbindung mit Isildur gewesen. Aber im Laufe der Zeit hatte ich mich damit abgefunden. Es hatte mich tief verletzt, dass sie ihre Tochter, meine Enkelin, vor mir versteckte. Doch ich hatte Eleniël(11) angenommen. Nach dem Tod ihres Vaters, war die Menschenfrau allein hier her aufgebrochen. Varminwea hatte sich zurückgezogen. Ihre Kinder Valandil(15*) und Eleniël waren nach Bruchtal gegangen. Verlassen von ihrer Mutter, hatte sich das Kind von allem abgewandt. Sie hatte sich bis zu den Grauen Anfuhrten durchgeschlagen. Círdian hatte sie dort schweren Herzens mit ein paar Elben übers Meer in den Westen geschickt. So war sie über den geraden Weg nach Valinor gelangt. Eru selbst hatte sie, ein Menschenkind, Aman betreten lassen.
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