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Kapitel: | 25 | |
Sätze: | 235 | |
Wörter: | 8.449 | |
Zeichen: | 49.471 |
Es ist schon erstaunlich, wie angenehm eine Reise über das Meer sein kann, und wie komfortabel diese Schiffe sind, im Vergleich zu der Art, wie ich diese Strecke zuletzt hinter mich gebracht hatte. Der Wind ist nur eine laue Brise, genug, um das Boot ungefährlich durch die Wasser zu tragen, und die Kälte des Eises, welche die letzte Reise zu einer Qual werden ließ, ist höchstens in meinen dunklen Erinnerungen an jene Zeit vorhanden.
Aber die Wunden heilten in meiner Zeit jenseits des Meeres, und ich wurde unruhig, begann, die Valar zu fragen, wie es denn mit Schiffen in Richtung Osten aussah, ob man mich dorthin bringen konnte.
Ich war erstaunt, dass die Valar meiner Bitte so schnell nachgaben, denn noch immer sind die Wunden der Vergangenheit in den leeren Fenstern Tirions sichtbar.
Allerdings legte sich das Erstaunen schnell - denn natürlich taten sie nichts ohne Hintergedanken, und so wurde es mein Auftrag, jene Völker Eldar ausfindig zu machen, deren Weg sie nie soweit in den Westen geführt hatte, und das Angebot, welches Orome vor Altern machte, zu erneuern, und sie in den Westen einzuladen, und sie darauf hinzuweisen, dass es in Mithlond Schiffe gab, die sie über das Meer tragen würden.
Die Valar hatten gesagt, dass die Zeit der Elben in Mittelerde sich dem Ende entgegen neigte, und sie betrachteten mit Sorge das widererstarken Saurons, und doch vertrauten sie auf die von ihnen geschickten Personen, um diese Bedrohung zurückzuschlagen. Aber warum kümmerte man sich jetzt, nach so vielen Altern, noch um die Widerstrebenden?
Schätze, es ist an der Zeit, dies herauszufinden. Und dabei gleich mal meine liebste Schwester zu besuchen. Ich bin wenig erstaunt, dass ihr Weg sie bisher nicht in den Westen geführt hat. Ich bin gespannt zu erfahren, wie es ihr ergangen ist, ob sie noch immer diesen furchtbaren Hang zur Arroganz hat, und vor allem, wie die Jahre sie verändert haben.
Eigentlich eine Schande, dass es mir verboten ist, mich in den Konflikt mit Sauron einzumischen. Diesmal hätte ich in einem direkten Kampf sicher gewonnen.
Es ist erstaunlich, wie wenig sich doch geändert hat, in den Jahrhunderten nach meinem Tod. Kaum erreichte ich Lindon, wurde ich von einem alten Bekannten begrüßt. Einem sehr alten – ernsthaft, Círdan sieht wirklich verdammt alt aus, mit seinen weißen Haaren und dem flauschigen Bart in der gleichen Farbe.
Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, ihn darauf hinzuweisen, dass es Möglichkeiten gibt, dies zu beheben, dass es möglich ist, Haaren ihren natürlichen Glanz wieder zu geben, aber seine funkelnden Augen und Millionen Fragen über das Leben jenseits des Meeres, mit denen er mich löcherte sobald ich auch nur in seiner Nähe war, ließen mir keine Möglichkeit dazu.
Als ich ihn fragte, warum er, wenn ihn doch das Leben jenseits des großen Meeres so faszinierte, sich nicht selbst in eines der Schiffe setzte, immerhinzwang ihn doch niemand, auf die Valar zu hören, und relevante Sachen hatte er in den letzten Jahrhunderten auch nicht mehr vorhergesehen, wurde er dummerweise sehr wütend und setzte mich vor die Tür. Ich wurde darüber informiert, dass ich an dieser Stelle wohl einen wunden Punkt getroffen hatte. Dennoch versorgten mich Bewohner der Stadt mich mit Nahrung, und ich durfte mir dann sogar ein Pferd aussuchen, welches mich auf der Reise begleiten wird.
Selbstverständlich wählte ich ein angemessenes Pferd, vielleicht das beste des gesamten Stalls. Zumindest sah es so aus, war gesund, und war jung genug, um mich mehrere Jahre lang durch das Land zu tragen.
Vielleicht überlegt er sich das nächste Mal vorher, mit wem er sich da anlegt!
Unzivilisierter Dunkelelb!
Elben gesehen: 241
Davon freundlich: 240
Für meinen Auftrag relevant: 0
Verärgert: 1
Hinter den sieben Bergen … okay, falscher Anfang. Die Überquerung der Blauen Berge nahm tatsächlich weniger Zeit in Anspruch, als ich erwartet hatte, was eventuell daran lag, dass der Golf von Lhûn genau an einm Durchgang lag, und ich sie deshalb schon hinter mich gebracht hatte. Auch die Berge an sich hatte ich höher in Erinnerung. Muss wohl der Kollateralschaden des Wutanfalls der Valar vor beinahe zwei Zeitaltern gewesen sein. Ich bin mir nicht sicher, ob sich Onkel trotzdem mit ihnen angelegt hätte, wenn er gewusst hätte, wozu sie fähig sind. Wobei, so wie ich den alten Starrkopf kenne - mit Sicherheit. Er hätte sich nur besser vorbereitet.
Auf jeden Fall gab es hinter den Blauen Bergen nochmal kleinere Berge, also eher Hügelchen, und dann … das niedlichste Land, was ich je besucht habe. Ich meine, okay, Menschen sind jetzt nicht die größten unter den Lebewesen, die auf Arda wandeln, aber… wie niedlich sind die denn? Leben in kleinen putzigen Höhlen unter der Erde und gehen mir noch nicht einmal bis zur Hüfte, und ... hach!
Leider wollten sie nicht wirklich mit mir reden, sagten, sie wollten keine Fremden hier, und waren deshalb auch nicht bereit, mich zum Tee einzuladen (was in ihren Höhlen sowieso kompliziert gewesen wäre).
Schade eigentlich, ich hätte gern mehr über sie erfahren, immerhin sehen sie fast so aus wie Zwerge. Also bis auf die komplette Abwesenheit eines Bartes. Und der bunten Farben, die sie tragen. Und Rüstungen und Technik scheinen sie auch nicht wirklich zu mögen. Also vielleicht keine Beziehung zu Aule.
Eher musste ich an Yavanna denken, denn das Grün strahlte an manchen Ecken so hell, dass ich mir wünschte, es gäbe verdunkelte Gläser für die Augen, die das zu starke Licht abhielten. Bestimmt hatte Onkel sowas damals gegen die Bäume in Valinor erfunden. Ein Jammer, dass ich diese nicht bei mir hatte.
Ich werde jetzt jedenfalls nach Norden aufbrechen, irgendjemand, der vor ein paar Zeitaltern mal in Mittelerde war, meinte, ich solle mir den Nenuial mal anschauen.
Außerdem weiß ich eh nicht, wo dieser Sohn Earendils wohnt, also kann ich auch gleich eine kleine Reise zu historischen Orten unternehmen.
Elben gesehen: 0
Bewohner dieses Landes: erstaunlich viele
Bereit, mir relevante Informationen zu geben: 0 :(
Der Nenuial war bei weitem weniger erstaunlich, als man mir vorgeschwärmt hatte: im großen und Ganzen war es halt eine ziemlich große Wasserfläche, die halt jeder See war, nur war dieser halt verdammt groß. Irgendwie - nun, er schien es mir nicht wert zu sein, dafür extra diesen Umweg zu machen.
Es war halt ein See, der bei weitem nicht so beeindruckend war, aber vielleicht sind die Gärten im Westen und die Eithel Ivrin noch zu sehr in meiner Erinnerung verankert, als dass dieser Ort irgendetwas besonderes für mich sein konnte.
Was sich hingegen als interessant herausstellte, war die Stadt am südöstlichen Ufer des Sees, die definitiv von Menschen gegründet wurde.
Sehr gut erkennbar an der groben Arbeit, an den schmucklosen Häusern und vor allem an dem Verfall, der damit passiert war.
Scheinbar waren die Menschen noch immer in einer Sache ganz passabel: Sie waren sehr unbeständig. Stege, die mal in den See geführt hatten, von denen vielleicht einst Boote abgefahren waren, waren nur bruchstückhaft erhalten, und ich traute mich nicht, sie zu betreten, denn der Fall wäre wohl tief gewesen, und ich hatte wenig Lust, meine gute Reisekleidung wieder zu trocknen.
Was mich zu dem anderen Punkt bringt: Ich stand also an diesem See - und will vor Enttäuschung meine Karte ausrollen, um nach dem besten Weg weg von hier zu suchen, und dann frischte plötzlich der Wind auf, und riss mir diese verdammte Karte aus den Händen. Über den See und schließlich ins Wasser.
Manwë soll einen verdammten Stein im Schuh haben, den er nicht findet!
Jedenfalls - ja. Jetzt habe ich keine Karte, und sitze mit nem Feuer in einer Ruine, was aber okay ist, denn das Dach war schon vor Jahren zusammengebrochen, und ich frage mich, wie ich jetzt sinnvoll zu Elrond gelangen soll.
Und wie ich diesen schrecklichen Lärm, der seit einiger Zeit meine Ohren penetriert, loswerde.
Elben gesehen: 0
Glaube an die Menschen (Skala: 0-10): 0
Der Lärm stellte sich als den Versuch des Gesangs eines einzelnen Menschen heraus. Ich schreibe "Versuch", weil es eher nach einem gequälten Tier klang, als nach einem Lied. Als ich die Quelle ausfindig machte, um ihr einen Stein über den Kopf... äh, sie zum freiwilligen Aufhören zu bewegen, traf ich auf einen Waldschrat, der schwer bewaffnet durch das Land zog. Seltsamer Typ, aber er behauptete, er kannte den Weg zu Elronds Haus.
Das war gut, denn ohne Karte war es halt nicht so einfach, und die einzige Information, die mir erhalten war, war eine Aussage wie "Folge den weißen Steinen von der letzten Brücke" oder so. Nicht sehr hilfreich.
Das klingt irgendwie wie etwas, was sich mein lieber Cousin Turgon in seiner Kindheit aus langweile ausgedacht haben könnte, um seinen Eltern auf die Nerven zu gehen. Bestand da nicht sogar Verwandtschaft zwischen den beiden? Irgendwas mit Earendil, den ollen "Stern"?
Der Waldschrat jedenfalls stellte sich mir als Ara-irgendwas vor, und schien sehr enttäuscht zu sein, dass ich es mit hochgezogener Augenbraue und einem „Aha“ abtat. Was hätte ich denn sonst sagen sollen?
„Dein Name klingt wie der einer Vogelart, die mein Onkel auf einer Expedition in den Süden entdeckte“? So wichtig wie der sich gab, hätte diese Aussage ihn wohl nur noch wütender gemacht, und ich wollte meine Chance auf einen Reiseleiter nicht verspielen, auch wenn seine Gerüche beinahe unerträglich sind.
Was hat sich Iluvatar nur dabei gedacht, uns Elben mit so herausragenden Sinnen zu strafen? Seine Zweitgeborenen aber nicht? Es ist eine Grausamkeit! Oder dieser hier war nur erstaunlich übelriechend, ich kann mich nicht erinnern, dass Beren damals so schlimm gestunken hat. Sonst wäre ich ja kaum mit ihm... nunja.
Jedenfalls hatte der Typ mir zugesagt, dass er mir den Weg zeigt, wenn ich ihn dafür in eine andere Geisterstadt im Osten begleitete. "Aber keine Angst", hatte er gesagt. "Es ist quasi genau die richtige Richtung!"
Selten habe ich meine Entscheidungen so bereut.
Es war halt typisch Mensch, und noch nicht ganz so verfallen wie dieses Annúminas, aber an sich halt schon ... unbewohnbar. Sicher, es mochte mal ganz solide gewesen sein, aber - naja, was man hier wollte, kann ich auch nicht sagen.
Wenigstens verschwand Aragoof vor einigen Stunden, und tat Dinge, und meine Nase ist ihm sehr dankbar dafür.
Elben gesehen: 0
Glaube an die Menschen (Skala: 0-10): -50
Der Waldschrat kehrte am nächsten Mittag zurück und wir brachen sofort auf. Ich fragte ihn nicht, was er da mit dieser seltsamen Hexe im Wald getan hatte, und er beschwerte sich nicht, dass ich auf dem Pferd einfach besser aussah als er, und meine Fortbewegung viel schneller war.
Er redet die ganze Zeit von irgendwelchen Gefahren auf der Straße, aber viel habe ich noch nicht davon gesehen. Als ich das anmerkte, sah er mich nur bitter an und deutete an, dass es sich um sein Volk handele, welches die Gegend frei hält. Von mir aus. Aber glaubt der wirklich, die können mir gefährlich werden? Dem Typen, der Sauron beinahe mit bloßen Händen besiegt hätte? Und das vor meinem Tod, theoretisch war ich jetzt um ein vielfaches stärker – Sauron hätte keine Chance gegen mich!
Ich habe ihm das selbstverständlich nicht direkt so gesagt, er hat irgend etwas an sich, was ich nicht mag, und die Tatsache, dass er mich in eine kleine Menschensiedlung brachte, wo mich alle nur böse anstarrten – was sie, wohlgemerkt, wohl nur taten, weil da so ein stinkender Mann meine Begleitung war - trug nicht zur Besserung unseres Verhältnisses bei.
Wie auch immer, diese kleinen Wesen, deren Land ich durchquerte, scheinen auch hier beheimatet zu sein, und nach einem halben Bier im Tänzelnden Pony waren sie auch bereit, sich mit mir zu unterhalten. Lag vielleicht auch daran, dass ich einige nette Lieder ausgepackt hatte ("Von Manwe und dem Adler" - ein fröhliches Trinklied, das einst von Maglor gedichtet worden war. Es hatte seinerzeit für einen mittelgroßen Skandal gesorgt, aber zu dem Zeitpunkt wusste niemand mehr, wer diese höchst brisanten Zeilen in Umlauf gebracht hatte. Und die, die es wussten, schwiegen eisern).
Jedenfalls erzählten sie einige Gerüchte über die seltsamen Bewohner des Auenlandes, die wohl keine Fremden mochten, seit ein Zauberer einen von ihnen auf der Geburtstagsparty einfach hatte verschwinden lassen. Ich erfuhr, dass sie sich "Hobbits" nannten, und in ihren Erdhöhlen sehr wohl fühlten, und ... ja, das war sehr sympathisch. Ich überlegte, ob ich mir auf der Rückreise einen oder zwei von ihnen einpacken sollte. Dann erinnerte ich mich daran, dass sie sterblich sind, und daran, dass sie verdammt schnell anfangen würden, zu stinken, so wie mein Waldschratbekannter, der Pfeife rauchend in der Ecke sitzt und düster in die Menge starrt.
Also keine Hobbits für mich in Valinor. Aber ich weiß jetzt mehr über sie, als ich je wissen wollte.
In Bree hatte Aradingens wohl ein Bad genommen, aber so angenehm der nicht-ganz-so-schlimme Geruch gewesen war, so schnell verschwand er auch nach den ersten Tagen in der Wildnis wieder.
Schlimmer noch: Er war der Meinung, dass er mir unbedingt die historischen Sehenswürdigkeiten zeigen musste!
Von den Mooren konnte ich ihn abhalten, aber trotzdem sitze ich nun auf einem Berg, der Wind weht fürchterlich kalt, und starre die Umrisse eines Turmes an.
Aragog redet nun schon seit mindestens einer halben Stunde über den Kampf der tapferen Arthedain gegen die Bewohner von Rhudaur und Angmar. Oder so ähnlich.
Er erwähnte, dass die Länder vorher mal zu einem einzigen Königreich gehört hatten, bis drei Söhne eines Königs mal wieder alle an die Macht wollten, und einen Bürgerkrieg anfingen, der zur Spaltung geführt hatte. Oh Wunder, die Menschen schafften es mal wieder, sich gegenseitig auszulöschen. Wenn kein anderer Feind da ist, machen sie es eben selbst. Wirklich prächtig.
Und die sollen in den nächsten Zeitaltern das dominante Volk sein? Das wäre ja wirklich ein sinnvoller Grund, bald wieder im Westen zu leben. Auch wenn da bei Weitem nicht alles gut ist, ist es dort wenigstens möglich, halbwegs entspannt zu leben. Und seit Vater König ist, gibt es auch weit weniger aggressive Feindseligkeiten unter den Noldor und denen, die wiedergeboren wurden.
Jedenfalls. Arthedain. Mochte ja mal schön gewesen sein, ist aber nur halb so toll, wenn man eh kein Vertrauen in die Menschen mehr hat.
Ich hoffe wirklich, dass wir bald bei Elrond sind, lange ertrage ich diese Melodramatik (und den Gestank) nicht mehr!
Elben gesehen: 0
Glaube an die Menschen (Skala: 0-10): unter 9000!
Du wunderschönes Haus Elronds! Nach Wochen in der Ödnis, mit nur wenig Nahrung und Wasser, zumindest, wenn man dem Geruch meines Begleiters Araven glauben kann, haben wir endlich unser Ziel erreicht.
Wenigstens der Hausherr schien erfreut gewesen sein, ihn zu sehen, und irgendwie bröckelt das Bild, welches ich dank Gil-galad von ihm hatte, nun stark. (Er hat den Waldschrat umarmt! UMARMT! Ohne ihn vorher fünf Stunden in Wasser einzulegen, um den Gestank abzuspülen! Die menschlichen Gene müssen zumindest in der Hinsicht stark ausgeprägt sein!)
Ich muss sagen, das Tal ist ganz hübsch. Bei weitem nicht Gondolin, und erst Recht nicht Nargothrond, wenn ich mich selbst loben darf, aber es ist okay, sehr natürlich, und genügt im Moment meinen Ansprüchen. (Und gut riechen tut es grundsätzlich auch, besonders, seit Aradir aus meiner näheren Umgebung verschwunden ist.)
Elrond selbst scheint ein ganz netter Kerl zu sein – also abgesehen von seiner Liebe zu diesem stinkenden Menschen, aber nunja. Jeder hatte seine Schwächen.
Man merkt ihm auch nicht so schlimm an, dass er von meinen liebsten Cousins aufgezogen wurde, und er scheint eher ruhig und tolerant zu sein, was man von denen ja nicht wirklich behaupten konnte. Gil-galad hat wohl später in seinem Leben gute Erziehungsarbeit geleistet, aber etwas Anderes hätte ich von Orodreths Sohn auch nicht erwartet.
Elrond erweist sich tatsächlich auch als hilfreich, denn er besitzt Karten aller karthografierten Gegenden, die es hier hoch in diesen Norden geschafft hatten - teils etwas veraltet, aber eine Karte ist besser als keine Karte. Außerdem verwies mich zur weiteren Recherche auf Reiseberichte, die in seinen scheinbar unendlichen Bibliotheken vor sich hin staubten.
Dort traf ich dann tatsächlich einen dieser Halblinge - Hobbits, wie er es bevorzugte - der schon einige Zeit in Elronds Haus wohnte. Irgendwie war er schon ziemlich verschrumpelt, und schlief manchmal mitten im Gespräch ein, aber als ich ihm meinen Namen nannte, erzählte er, dass er gerade an einem Lied über mich arbeitete.
Ich muss hier weg. Dringend.
Elben gesehen: Viele.
Davon freundlich: alle.
Für meinen Auftrag relevant: 0
Mein Weg führte mich in den Düsterwald, dessen Name schon einige Unannehmlichkeiten erwarten ließ. Ich hatte mich ja auf einiges vorbereitet, aber – nun, gelinde gesagt war der Zustand des Waldes schockierend. Die Wege waren überwachsen, ungepflegt, und nirgendwo wurde man nett begrüßt. Statt dessen durfte ich ein Nest von Spinnen ausheben, die der Meinung waren, ich wäre angemessenes Fressen für sie. Dumme Viecher, DIE haben garantiert nicht unbewaffnet Sauron fast besiegt! War kein Problem, die loszuwerden, aber ich hätte mir mehr Freude von den Waldelben erwartet.
Nach längerem Suchen fand ich schließlich die super geheime und bewaffnete Stadt, und durch die Tatsache, dass ich verdammt groß bin und keinen Bartwuchs habe, ließ man mich hinein. Man schien den Zwergen die Sache mit Naurglamir ja noch ziemlich nachzuhalten, und ich erfuhr auch bald, warum:
Es stellt sich heraus, das Orophers Sohn hier das Sagen hat und … er mag mich nicht. Und Zwerge noch viel weniger, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir haben uns damals, in meinem ersten Leben, gar nicht so häufig gesehen. Vielleicht mal aus der Ferne, aber in Doriath hatten wir nur einmal wirklichen Kontakt miteinander. Okay, vielleicht habe ich ihn damals etwas zu sehr als Baumfreund (untenrum) bezeichnet, aber ... dass der da noch immer so reagiert?
Jedenfalls habe ich die Nachricht überbracht, und Thranduil hat mich im düstersten Zimmer untergebracht, was er außerhalb des Kerkers finden konnte. Danke, Arschloch!
Ich sollte nicht zu lange bleiben, sonst löse ich noch eine diplomatische Krise aus!
Elben gesehen: 2343
Davon freundlich: Also sie waren nicht offen feindlich, aber als freundlich würde ich niemanden bezeichnen.
Für meinen Auftrag relevant: Einige.
Dauerhaft verletzte: 1 (Thranduils Ego)
Nach all den optischen Grausamkeiten in Thranduils Reich machte ich mich auf den Weg nach Süden, in ein Land namens Lothlórien, einem Namen, der absolut gar nicht von den Gärten Lóriens im Westen kopiert wurde, Schwesterherz. Natürlich wusste ich, dass sie dort regierte. Die Wälder waren schön, und die Mellyrn erinnerten mich an zu Hause, was vermutlich auch der Grund war, warum sie hier wuchsen.
Ich ritt auf meinem Pferd in den Wald, und sofort wurde ich beobachtet. Die glaubten doch nicht ernsthaft, ich würde die giftigen Blicke der Grenzwachen nicht sehen?
Die beneideten mich doch nur um mein Haar und um die Schönheit meiner Form, die sich auf allen Ebenen der Existenz zeigte, ganz im Gegensatz zu deren eigenen, deren Augen noch nicht einmal das Licht der Bäume erblickt hatten. (Zugegeben, das haben diese Augen von mir auch nicht, aber das lag primär an diesen unglücklichen Umständen mit Beren und Sauron, aber es ist die Erinnerung, die zählt.)
Jedenfalls: Auf meine Aufforderung kamen sie schnell aus ihren Bäumen und brachten mich zu meiner Schwester.
Ihr Misstrauen schwand schnell, und das könnte vielleicht daran liegen, dass auch die ein oder andere Wache dabei war, die die Geschichten von meinem musikalischen Kampf mit Sauron gern hörte, und mich mit strahlenden Augen ansah. Ich wusste nicht, ob ich dies als positiv oder negativ interpretieren sollte, aber es war interessant, welche Lieder allein hier über diese Geschichte existierten.
Die Stadt, Caras Galadhon, ist sehr... elbisch. Also so, wie man sich halt Elbenbauten vorstellt, wenn man ein Mensch ist. Alles im Einklang mit der Natur, gewohnt wird in Baumhäusern, und die Mellyrn sind so riesig, dass man darauf eine Anzahl an Plattformen - Zimmern - errichten konnte, die der eines sehr großen Hauses nahe kommt.
Auch wenn mir das ständige Hoch und Runter sehr schnell auf die Nerven ging, und ich es mir in einem Zelt auf ebener Erde gemütlich machte - ich mag soliden Boden unter den Füßen, auch wenn Galadriel murrte, dass Nargothrond wohl doch einige Spuren bei mir hinterlassen hatte.
Sie empfing mich erstaunlich begeistert, und nahm meine Nachrichten gefasst auf, aber ich konnte genau an den Grübchen in ihren Wangen sehen, dass sie sehr erfreut war, eine erneute Einladung zu erhalten, auch wenn sie die Begründung mit Sorge vernahm.
Sie müsse noch Dinge hier zuende bringen, sagte sie mir, dann würde sie ein Schiff besteigen, denn sie hatte alles erreicht, was sie je erreichen wollte, und sie sehnte sich nach der Heimat.
Wir unterhielten uns lange, viele Tage und Nächte, und sie stellte ihren Lebensgefährten vor, den sie Teleporno nannte, auch wenn der offizielle Name wohl eher Celeborn war. Lustiger Typ, etwas still, aber wenn meine Schwester erstmal angefangen hat zu reden, ist dies eine Qualität, die durchaus sinnvoll sein kann.
So sehr es mich auch schmerzt. dieses Land zu verlassen, werde ich jedoch morgen aufbrechen. Hier gefällt es mir, die Leute sind nett, man singt Lieder über mich, aber - ich nahm Galadriel das Versprechen ab, dass wir uns bald wieder sehen.
Und dann zeige ich ihr mal mein Zuhause, und sie wird sich fragen, wie sie es so lange zwischen den Bäumen ausgehalten hat.
Elben gesehen: ... ich hörte auf zu zählen
Davon freundlich: nach der Auftauphase alle.
Für meinen Auftrag relevant: Ja.
Lieder über mich: 23. Mindestens. Ich bin stolz.
Da biegt man einmal am Limklar falsch ab, und schon landet man in einem wunderschönen Wald. Also - nicht schön und elbenbewohnt wie Galadriels Reich, aber schön und natürlich, wie ich sie hier noch nicht gesehen habe. Die Bäume sind alt, und dicht und dick, und sie reden miteinander von vergangener Zeit.
Galadriel hatte mich gewarnt, dass hier seltsame Dinge vor sich gehen, aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich ängstlich am Waldesrand verbleiben würde, und so betrat ich den Wald, lauschte der Natur und dem Stampfen meines Pferdes, das vorsichtig einen Schritt nach dem Anderen machte, um bloß nichts zu zerstören.
Ich folgte dem Limklar zu einer kleinen Lichtung, und dort rastete ich, nahm einen Schluck des frischen Wassers und aß etwas von dem Lembas, was Galadriel mir mitgegeben hatte, als ich hinter mir ein Knarren vernahm.
Es war Fangorn, dessen Alter auch meines übersteigt, Fangorn, der einst von Yavanna geschaffen worden war, und schon deshalb war es interessant, Zeit mit ihm zu verbringen. Er erkannte mich noch, wir waren uns in Beleriand mal über den Weg gelaufen, war sehr erfreut, dass ich noch einige Floskeln auf Entisch behalten hatte.
Er zeigte mir sein Haus, und wir sprachen viel miteinander, und diese Konversationen dauerten lange, auch wenn es viel gab, was passiert war, seit wir uns das letze Mal gesehen hatten.
Ich hatte nicht erwartet, ihn hier wieder zu treffen, aber ich war froh darüber, dass es passiert war.
Das Pferd sieht auch um einiges kräftiger aus, seit es von seinem Wasser getrunken hat, und so sind wir bestens gewappnet für die nächste Etappe unserer Reise.
Fangorn hatte angemerkt, dass wohl südlich in Minas Tirith bei den Menschen einige interessante Texte zu finden waren, die vielleicht Aufschluss über die Gegend im Süden geben konnten. Eine Menschenstadt, aber man hatte wohl einige Zeit lang Kriege in der Gegend geführt, und so war dies mein nächstes Ziel.
Es stank nach Mensch, stellte ich fest, und nach der Zeit, die ich in Fangorn verbrachte, war es auch noch furchtbar laut und ... hektisch!
Und unfreundlich waren sie! Nur, weil ich nach Einbruch der Dunkelheit am großen Tor ankam, ließ man mich nicht hinein und ich musste vor den Mauern campieren. ICH, Finrod Felagund, Herrn von Nargothrond... das nun nicht mehr ist. Dennoch fasste ich es als eine persönliche Beleidigung auf.
Als ich dann am nächsten Tag endlich mal die Möglichkeit hatte, mit dem Statthalter zu sprechen, der irgendwie der Chef von Gondor war. (Ja, dem Statthalter, die Könige hatten es mal wieder geschafft, ihre Linie enden zu lassen und dann keinen Ersatz zu finden! Grandios!)
Jedenfalls meinte er was von "anderen wichtigen Problemen" und "mach doch, was du willst" und so bot man mir uneingeschränkten Zugang zu den Archiven der Stadt, und...
Es ist unglaublich, wie schlimm es ist. Dunkel, stickig, hohe Luftfeuchtigkeit ... diese Leute haben keine Ahnung, was das den Texten, die dort teilweise seit Jahrhunderten vor sich hingammeln, antat. Oder es interessierte sie nicht, denn die arme Stadtwache, die mir als Orientierungshilfe mitgegeben wurde, hatte leider keine Ahnung von gar nichts und lief mit offener Flamme in den Raum hinein.
Ich muss nicht dazuschreiben, dass ich ihn angeschrien habe, und er jetzt ein von mir verhängtes Verbot, sich den Archiven zu nähern hat, oder?
Jedenfalls, wie ich bereits erwähnte, bevor ich abschweifte: Die Archive sind eine Katastrophe!
Unsortiert, durcheinander, und der letzte, der hier drin war, hat wohl irgendwelche Texte Isildurs über einen Ring einfach offen liegen gelassen.
Es wird ewig dauern, bis ich da sinnvolle Informationen rausbekommen habe! Hätte ich gewusst, dass ich hier in diesen widrigen Bedingungen meine Zeit verschwenden würde, hätte ich den Valar gesagt, sie sollen sich mal gepflegt am Gesäß lecken.
...
irgendwie verstehe ich Onkel Feanor in der Hinsicht immer besser.
Vielleicht sollte ich einfach in den Süden aufbrechen, da gibt es sicher nettere Städte mit geeigneteren Archiven!
Ich folgte er Straße nach Süden. Pelargir war die letzte "freundliche" Stadt, bevor mein Weg mich in Richtung der Wüsten in Harad führte. Sehr toller Name, übrigens. Das Land südlich der Sindarin sprechenden Leute einfach nach der Himmelsrichtung zu benennen, in der es sich befindet. Ich bin fast beeindruckt. Nicht.
Ich besuchte den hiesigen Fürsten, und direkt im Anschluss den Archivar, einen freundlichen älteren Herren, und seine ganze Mannschaft an jüngeren Hilfen, und ich bereute es sofort, so viel Zeit in Minas Tirith verschwendet zu haben.
Es lag vermutlich an der Tatsache, dass ich mich hier am größten Handelshafen des Landes befand, denn hier brauchte man Aufzeichnungen gelegentlich, und so sorgte man dafür, dass sie verwahrt wurden, und gefunden wurden, so man denn danach suchte.
So erklärte ich mein Anliegen, und wurde sofort mit einem Berg von Informationen erschlagen, die alle sogar aus den letzten paar Jahren stammten. Ich las, was ich finden konnte, und kopierte, was ich kopieren konnte, und - hach. Ja. Viele Informationen, und ein Gasthaus, bei dem ich, wenn ich meinen Kopf aus dem Südfenster meines Zimmers strecke, frischer Wind vom Meer um die Nase weht.
Hier lässt es sich auf jeden Fall aushalten, und ich würde gern noch länger bleiben, aber etwas treibt mich dazu, weiterzuziehen.
Von Pelargir aus führte mein Weg mich einige Tage lang in Richtung Südosten, durch ein verlassenes Land, welches wohl der südliche Teil Gondors gewesen sein musste, bis ich vor wenigen Tagen zum Harnen gelangte, und diesen dann auch überquerte.
Damit betrat ich dann offiziell ein Land, was von den mir bekannten Menschen, einigen Händlern aus Pelargir vielleicht ausgeschlossen, als seltsames wildes Land bezeichnet wurde, aber bisher kommt es mir noch nicht allzu wild vor.
Die Vegetation hier ist beispielsweise sehr viel dünner als in den nördlichen Ländern, und wird wohl in nicht allzu großer Entfernung in eine Wüste übergehen. Aber ansonsten - nun, es war eigentlich wie jede andere Ecke der Welt auch: Es gab Siedlungen und Menschen und Tiere, und die meisten der Menschen, die ich so traf, gingen den üblichen Berufen hier nach: Sie waren Bauern, die sich um die Produktion von Nahrung bemühten, und auch nicht allzu abweisend reagierten, wenn man nett mit ihnen sprach, vor allem, wenn man erwähnte, dass man bereit war, mit ihnen zu handeln, und noch weniger, wenn man nicht versuchte, Preise zu drücken.
Allerdings funktionierte dies nur bei kleineren Siedlungen, in größeren waren Menschen unfreundlich, und dann gab es auch die eine Begebenheit mit dem Olifanten - einen Kampf, den ich gewann, auch wenn die Angreifer wenig begeistert waren, als ich ihren Olifanten in die Freiheit entließ.
Aus mehr zivilisierten Gegenden hörte ich Geschichten, dass meine Reise zumindest in die richtige Richtung zu gehen schien, denn ich hörte Geschichten von einem einsamen Wanderer, und einer Stadt auf der anderen Seite der Wüste, in der seltsame Dinge passieren und Wanderern seltsame Dinge zustoßen.
Aber das sind nur Gerüchte, und einen genauen Ort konnte man mir bisher auch nicht nennen. Ich bin gespannt, was da noch auf mich zukommt.
Ich hasse Wüsten. Es gibt nichts, was in irgendeiner Form sinnvoll sein könnte, nichtmal Wasser und Nahrung und überhaupt - was hat Morgoth, möge er ewig in der Leere schmoren, nur wieder angerichtet, um ein Land so derartig zu entstellen?
Ich reise von Oase zu Oase, immer darauf bedacht, nicht zu verdursten, und vor allem auch, das Pferd zu versorgen, das definitiv besseres Klima gewöhnt war. Viel zu heiß, und viel zu trocken für meine Haut, und auch für meine Haare.
Vor einigen Tagen erreichte ich eine kleinere Stadt, deren Name nicht auf meiner Karte verzeichnet war, und auch wenn ich mich seit dem Olifantenvorfall nicht so gern in Städte bewegte, brauchte ich doch Wasser und Vorräte, und so entschloss ich, dass es schlimmeres gab. Und dass Olifanten ja eigentlich ganz nett waren.
Aber diese Stadt war anders. Es lag ein seltsamer Geruch in der Luft, und auch waren die Blicke, die mir hier zugeworfen worden, freundlicher, als in den letzten fünf Ortschaften zusammen.
Die Suche nach der Ursache trieb mich in ein Gasthaus, in dem die Lautstärke am höchsten war, und dort fand ich zwei ältere Männer.
Sie nickten mir zu, als sie mich erkannten, und baten mich, mich zu ihnen zu setzen.
"Ash, ein Bier für den jungen Herrn hier, aber ein Gutes!", sagte einer der beiden mit leicht lallender Stimme. Es war offensichtlich, dass die seltsame Atmosphere in dieser Stadt von diesen beiden Kerlen ausging.
Blaue Zauberer, in der Tat, denn betrunken waren sie auf jeden Fall.
Es dauerte, bis ich sie zum sinnvollen Reden brachte, aber das Bier half mir bei seiner Wirkung und so erhielt ich allerlei sinnvolle und nicht ganz so hilfreiche Informationen, die mir bei meiner Suche nach Elben in dieser Gegend sinnvoll erscheinen.
Und sie erzählten mir von einem, der vor ein paar Jahren mal einige Zeit nahe einem Dorf an der Küste wohnte, aber als sie von ihm erfuhren, und aufbrachen, um ihn zu suchen, war er bereits wieder verschwunden - begleitet mit den üblichen Gerüchten, die Fremde nicht-Menschen so mit sich brachten. Gestohlene Kinder, seltsame Musik, Menschen verschwanden, Tänze bei Neumond. Das Übliche halt.
Allerdings waren in den letzten Jahren weitere Gerüchte in diese Stadt gelangt, und so konnten sie mir die ungefähre Lage der Siedlung nennen.
Sie hatten es allerdings in den letzten Jahren wegen "dieser Sauron-Sache" nicht geschafft, selbst mal vorbeizugehen.
Ich beließ es dabei, vielleicht hielt der Alkoholismus ja wirklich einige Stämme der Haradrim zurück, die sich sonst Sauron angeschlossen hätten...
Der Weg führte mich weiter durch die Wüste, und es passiert so unglaublich wenig, dass ich nun das Bedürfnis habe, über die Abwesenheit von spannenden Ereignissen zu schreiben.
Sicher, die blauen Zauberer sorgten für gefüllte Proviantbeutel und Mengen an Nahrung, die größer waren, als es den Anschein gehabt hatte, aber das machte die Wüste auch nicht viel erträglicher.
Was allerdings erstaunlich ist - ich glaube, ich habe einen neuen Freund gefunden. Als ich vor einigen Nächten rastete, um dem Pferd etwas Ruhe zu gönnen, streckte ein kleines, flauschiges Wesen mit riesigen Ohren den Kopf über die Dünen.
Er - ich gehe davon aus, dass er ein er ist - war erst ziemlich vorsichtig und schüchtern, aber je mehr Zeit verging, umso zutraulicher wurde er, und schließlich ließ er sich auch von mir füttern und streicheln.
War ganz ausgezehrt, der Kleine, und er war sichtlich erfreut über das trockene Fleisch und das Wasser, welches ich ihm gab. So erfreut, dass er mich seit dem begleitet, und nun neben mir zusammengerollt schläft. Ein niedlicher Anblick!
Heute habe ich nun eine Gegend erreicht, in der wieder Gräser und Büsche wachsen, und in der Ferne sehe ich vereinzelte Bäume, und wenn mich die Wegbeschreibung nicht täuscht, ist es nicht mehr so weit, bis ich in jener mysteriösen Stadt ankomme, von der mir die blauen Zauberer erzählten.
Ich hoffe inständig, dass es nicht mehr allzu lange dauert, denn auch wenn Rusco, wie ich meinen kleinen Begleiter nenne, eine angenehme Gesellschaft ist, so sehne ich mich doch nach einem kühlen Getränk, das kein Wasser ist und nach Musik und jenen, die diese machen.
Heute Mittag habe ich die Stadt erreicht! Die schlimmste Wüste liegt schon seit einiger Zeit hinter mir, und nach der letzten Hügelkette werden auch die Tage wieder kühler, die Nächte wieder wärmer, und in den letzten Nächten lohnte es sich sogar wieder, Feuer zu machen, was natürlich auch das Pferd sehr erfreut.
Ich war irritiert, als ich die Stadt erblickte, denn sie ist anders, als jene, die mir bekannt sind. Die Häuser sind aus Stein gebaut, aber nicht nach Art der Menschen. Glatter, beständiger, das erkannte er sofort, aber mit weniger Verzierungen, weniger Dekorationselementen, als er aus dem Westen kannte.
Dafür waren die Elben das bunteste Volk, was er je gesehen hatte: sie trugen nicht nur bunte Bänder in den Haaren, sondern auch schillernde Motive unter der Haut, und jeder trug Andere, und man erklärte mir, dass sie für wichtige Ereignisse im Leben stehen, und die mit der buntesten Haut die Ältesten waren, denn sie hatten am meisten erlebt.
Auch sonst sind die Bewohner dieser Stadt offener: es scheint keinen festen Anführer zu geben, keinen König oder jemanden, der einen ähnlichen Posten bekleidet, und irgendwie scheint es doch zu funktionieren.
Mein Weg führte mich in ein Gasthaus, denn von dort erklang Musik, und ich sehnte mich nach dieser.
Lustigerweise kannte ich den Sänger.
Lustigerweise war er bunter und bärtiger, als ich ihn in Erinnerung hatte, und die Musik, die er spielte, hatte wenig mit dem gemeinsam, was ich von ihm gewöhnt war, denn er spielte in einer kleinen Gruppe - zwei Saiteninstrumente, von denen eins erstaunlich tiefe Töne von sich gab, die meine Haare zur Bewegung brachten, und einer betätigte eine seltsame Konstruktion aus verschiedengroßen Trommeln.
Sie spielten schnell, und vom Gesang war kaum etwas zu verstehen, aber - es war so untraditionell, ich mochte es.
Es stellte sich heraus, dass Maglor nach dieser Silmaril-Geschichte einige Jahre ziellos umherreiste, bis er hier landete, und sich mit den Elben hier anfreundete. Sie halfen ihm, seine Vergangenheit aufzuarbeiten, und er begann wieder, Musik zu machen, und damit zu experimentieren. Unnötig zu erwähnen, dass ihm dies einige Verehrerinnen und Verehrer einbracht hatte.
Wir redeten lange, denn Maglor hatte viel zu erzählen, und ich hatte noch mehr Fragen. Er kannte diesen Teil der Welt gut, und er würde mir bei der Erfüllung meiner Aufgabe helfen.
Es gefiel mir hier gut, aber auch Rusco erfreute sich daran, dass er verwöhnt wurde, dass ihm jeder, den er traf, streicheln wollte, dass er das Zentrum der Aufmerksamkeit war. Schön, den kleinen so glücklich zu sehen, und ich hoffe, er überfrisst sich nicht.
Maglor ist ein guter Reiseleiter, und zusammen mit seiner Gruppe von Musikern reisten wir durch die Gegend. Ich durfte sogar einige Lieder mit ihnen singen, und auch wenn der Stil sich sehr von meinem unterschied, lernte ich schnell und hatte eine Menge Spaß. Ich legte mir sogar ein Neues Notizbuch an, in dem ich alle Eigenheiten dieses Volkes, die mir auffielen, niederschrieb.
Wir reisten durch das Land, das keine festen Grenzen hatte, aber aus einer losen Siedlung aus Städten bestand, die über Straßen miteinander verbunden waren, und die Gegend war grün, Vögel zwitscherten mit unbekannten Stimmen - ja, es war schön hier!
Ich redete viel mit den Bewohnern dieser Gegend, und es gefällt mir, zu lernen, wie die Gesellschaft hier funktioniert. Die Geschichte dieser Gegend. Wie sich eine funktionierende Gesellschaft bildete, wie sie sich formte, ohne, dass die Valar sie von Anfang an in gewisse Strukturen lenkten. Ohne, dass sie ihnen das Handwerk beibrachten.
In der Hinsicht war es auch interessant, welche Geschichten sich über Orome entwickelt haben, welche Legenden entstanden, wo jenen, die in den Westen gezogen waren, Antworten vorlagen.
Aber dies ist an anderer Stelle ausführlich beschrieben.
Ich glaube, Vater würde einen kleinen Zusammenbruch bekommen, wenn er von den Einstellungen hier erfährt, aber ... Ich mag es. Ist erfrischend anders. Vielleicht wäre Onkel Feanor hier glücklicher gewesen, als im Westen, auch wenn seine Talente hier vielleicht weniger geschätzt wären.
Es ist beinahe ein Jammer, dass die meisten meinen Erzählungen skeptisch gegenüberstehen, und dass es wenige gibt, die es in Erwägung ziehen, die Reise über das Meer zu unternehmen.
Immerhin wäre die Reise ein Aufgeben von Freiheit, die sie hier haben, und ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Ich glaube, ich werde noch eine Weile hier bleiben. Natürlich rein aus Recherchezwecken natürlich. Und nicht, weil mir Maglors Kollege immer so viele Komplimente macht.
Elben gesehen: 10 434
Bereit, irgendwann nach Valinor zu gehen: .... 5?
Über meine Abenteuer hier im Süden werde ich vielleicht an anderer Stelle ausführlich berichten, aber nach einem einschlagenden Bargefecht kam dann der Punkt, an dem für mich der Zeitpunkt nahte, an dem ich dieses Land verlassen musste.
Es war ein seltsames Gespräch mit Maglor, aber am Ende war er bereit, mich zu begleiten, und mir einen Weg zu zeigen, der Harad umging. Hätte ich gewusst, welchen Weg er wählen würde, hätte ich ihn vielleicht vorher zum Aufbruch bewegt, denn dann wäre es ja streng genommen kein Eigenverschulden gewesen, dass ich mich in den Kampf mit Sauron einmischte. Oder?
Jedenfalls: Mordor. Ein erstaunlich leeres Mordor. Maglor meinte, ihm war nicht klar, dass dies hier überhaupt Mordor war, aber er hatte auch einige Jahrtausende am Arsch der Welt gelebt, und war vermutlich zuletzt im Norden gewesen, als Númenor gerade gegründet wurde, und Sauron noch seine Wunden vom Krieg des Zorns leckte.
Aber diese Leere von Mordor - kann es sein, dass diese Menschen doch mal etwas auf die Reihe bekommen haben? Eine einzige Sache, nachdem sie schon meine schöne Stadt dem Untergang geweiht hatten? Die wenigen Orks, die uns auf unserem Weg begegneten, verschwanden jedenfalls schnell wieder in den Höhlen, aus denen sie gekrochen kamen, und es war sicher nur Ruscos aggressivem Knurren zu verdanken, dass sie da auch nicht wieder rauskamen, während wir uns in der Nähe aufhielten.
Trotzdem war ich froh, als wir dieses staubige Niemandsland voller seltsamer Dinge hinter uns gelassen hatten, und wir nun die frische Luft Ithiliens einatmen konnten.
Von Ithilien aus war es dann auch gar nicht mehr so weit bis nach Minas Tirith, und weil wir aus vermutlich rassistischen Gründen von den Bewohnern Gondors als vertrauenswürdig angesehen wurden, bot man uns auch den bequemen Weg über Osgiliath an. Also schon wieder so eine Stadt, die den Zenit ihrer Schönheit überschritten hatte.
Diesmal erreichten wir die Minas Tirith am frühen Nachmittag, und erhielten Einlass, und so verbrachten wir die Nacht im Bett eines gehobenen Gasthauses.
Auch Rusco freute sich über die Zivilisation und machte sich gleich daran, alles auszukundschaften, was es auszukundschaften gab, während Maglor mich davon überzeugte, am Abend unten im Schankraum ein Duett zu singen.
Perlen vor die Säue, dachte ich, aber warum eigentlich nicht? So erlebten diese Menschen wenigstens einmal in ihrem Leben, wie guter Gesang klingt.
Natürlich ging das Ganze nicht ohne unnötige Aufmerksamkeit aus - die Stadtwache betrat den Schankraum und forderte uns, nachdem wir unsere Darbietung beendet hatten, dazu auf, sie zu begleiten.
Normalerweise wäre ich ja geehrt, wenn man uns wegen unseres großartigen Gesangs zum König bringen wollte, aber irgendwie hatte ich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.
Warum stellte sich dann auch gleich heraus.
"Artemis?", rief ich aus, während Maglor wirkte, als würde er gleich in Tränen ausbrechen und weinen, als gäbe es kein Morgen.
Seine Adoptivsöhne, erklärte er mir später. Von Earendils Linie, also quasi Nachfahren von Elronds Bruder.
Natürlich kannte ich diese Geschichte, aber - wow, das war doch seltsamer als erwartet. So vom Stammbaum her.
Arduino war jedenfalls nicht sehr erfreut über meine Anwesenheit, aber seine Frau, Arwen, die Tochter von Elrond (Wie hat der Typ sie denn rumgekriegt? Und was hat sie für einen fragwürdigen Geschmack?) war sehr vernarrt in Maglor und wollte von ihm alle möglichen Geschichten hören, immerhin hatte er ja ihren Vater gekannt, als der noch ein Kind war. Und so gab er nach.
Die Menge an Geschichten, die an diesen Tagen erzählt wurde, war hoch, und die aus Elronds Kindheit - naja, es waren genug Geschichten, um dafür zu sorgen, dass ganz Valinor in den nächsten Jahren etwas zum tratschen hat. Besonders, sollten wir uns dort über den Weg laufen.
Hach, ich freue mich schon. So, irgendwie.
Als ich Maglor endlich von unserer was-weiß-ich-wo-im-Stammbaum-sie-steht wegbekam, führte unser Weg uns dann halbwegs direkt wieder nach Nordwesten.
Rotbauch Ara hatte uns empfohlen, mal in Rohan vorbeizuschauen, seinem alten Freund Eomer ein paar nette Grüße auszurichten, und uns ein paar Geschichten aus dem Krieg anzuhören, den wir, irgendwo am anderen Ende des Kontinents, halt verpasst hatten. Wie man das halt so macht, mit irgendwelchen Kriegen zwischen Sterblichen und Sauron.
Tatsächlich war Rohan hübsch, aber eher so auf rustikale Art. Sehr viele Holzhäuser, die mit Stroh bedeckt waren, und unweigerlich fragte ich mich, ob es denn hier keine Feuer gab, die ganze Städte vernichteten. Ob Onkel Feanor hätte ... mich vermutlich für diesen Witz mindestens schief angeschaut, den ich gerade im Kopf hatte. Wobei, nein, das war Maglor. Unlustiger Streber und Sohn seines Vaters!
Jedenfalls - Es gab großartige Pferde! Und alles roch nach Heu und Pferdemist, aber es war gar nicht so schlimm wie Alboins Geruch in den Wochen, die wir gemeinsam in der Wildnis verbracht hatten.
Die Lieder, die die Rohirrim sangen, waren rau, und passten zu dem Land und den Leuten hier, und eigentlich gefiel es mir hier sehr gut, aber Maglor nervte ein wenig damit, dass er unbedingt weiter nach Norden wollte, um vielleicht noch Elrond zu erwischen, der ja irgendwann in den Westen segeln würde.
Als ob ihn das in den letzten paar Jahrtausenden in irgendeiner Form in seinem Handeln geleitet hätte... Idiot.
Wir hätten den Wald von Isengart fast verfehlt, denn an Tag, an dem wir die Furten des Isen überquerten, hing ein schwerer Nebel in der Luft, der es selbst für mich schwierig machte, der Straße zu folgen. Glücklicherweise war es mein alter Freund Fangorn, dem wohl ein Vögelchen von meiner Reise gezwitschert hatte, und uns am Wegrand abfing. Wobei - Maglor zufolge war der Zufall nicht sonderlich glücklich, denn er wollte ja so dringend nach Hause, aber nachdem Rusco angefangen hatte, neugierig auf Fangorn herumzuklettern, musste auch er schmunzeln, und beschwerte sich nicht, als der Ent von den vergangenen Jahren erzählte, und so manches Lied sang.
Die meisten der Geschichten hatten wir schon gehört, aber Rusco, der auf Fangorns Haupt herumtanzte, und Blättern und Schmetterlingen nachjagte, war eine willkommene Erheiterung, die die Zeit durchaus als angenehm vergehen ließ.
Dennoch war Maglor froh, als wir aufbrachen, und auch Rusco machte es sich nicht, wie in letzter Zeit häufiger, auf meinen Schultern bequem, sondern folgte unseren Pferden schnellen Schrittes, aber in einigem Abstand, damit er nicht unter die Hufen geriet.
Ah, Eregion, du wunderschönes, zerstörtes Land! Wir trafen hier nur auf toten Fels und einige Vegetation, nebst den wenigen Tieren, die selbst auf solchem Land lebten. Selbst Rusco ist es hier unheimlich, denn er weicht kaum von meiner Seite.
Natürlich wusste Maglor seit wir dieses Land betraten, von der Geschichte, die hier passiert ist - entweder war er zwischenzeitlich nochmal in der Gegend, oder die Geschichten von den Kriegen des zweiten Zeitalters waren soweit in den Süden gewandert, dass auch er davon mitbekommen hatte. Vielleicht war hier auch irgendwo Blut zu Boden getropft und nun sangen die Mineralien ihm ein Lied oder so, aber so genau will ich auch nicht nachfragen.
Er sitzt seit Stunden auf einem Stein und spielt traurige Melodien auf seiner Harfe, zu denen ebenso trauriger Gesang seinen Mund verlässt, und ich kann ihn nicht zum Aufhören bringen.
Ich weiß nichtmal, was ich machen soll? Ihm sagen, dass es Celebrimbor den Umständen entsprechend gut geht, wenn man bedenkt, dass er in Mandos ist, und Námo ihn vermutlich mit seinem Drang, allen zu helfen, ein wenig auf die Nerven geht?
So als Nachfahre Feanors hatte der arme Kerl zweifelsfrei die volle Aufmerksamkeit Námos. Maglor kann sich glücklich schätzen, dass er das mit dem sterben noch nicht so ganz ernsthaft ausprobiert hat...
Zu Maglors Freude erreichten wir Imladris am späten Nachmittag im langsam sich dem Ende zuneigenden Sommer, und es herrschte ein reges Treiben: Wagen wurden gepackt, Gepäck und Vorräte verstaut, und als ich einen der hektisch herumrennenden Elben - vielleicht Lindir - zu sprechen bekam, meinte er etwas vom "großen Aufbruch" und so.
Es dauerte einige Stunden, in denen ich es mir erstmal im Badehaus bequem machte, um mich von den Strapazen der Reise zu erholen, und den Dreck von mir abzuwaschen. Man wollte ja nicht enden wie Armin, bei dem ich in Minas Tirith noch immer das Gefühl hatte, dass ihn ein Hauch des Gestankes von unserer gemeinsamen Reise umwehte. Aber vielleicht hatte er den auch woanders her.
Rusco war bei Maglor geblieben - der arme war in den letzten Tagen, in denen wir Imladris näher gekommen waren, aufgeregt gewesen, dass er kaum still auf dem Pferd sitzen konnte, und Rusco hatte dies gespürt, und ihn ein wenig abgelenkt, ein wenig beruhigt, auch wenn er die Zweifel nicht vollständig verdrängen konnte.
Als ich später im Sternenlicht mit frischer Kleidung durch das Tal lief, sah ich unter einem Baldachin auf einer Bank zwei Gestalten sitzen, die einander fest umarmten, und Freude stand in ihren Gesichtern, froh waren sie, dass sie sich wiedergefunden hatten.
Ich beschloss, diesen Moment nicht zu stören. Immerhin hatten die beiden Idioten sich verdient.
Wenig später fand ich Elladan und Elrohir, Elronds Söhne, und sie konnten mir endlich erklären, dass der Trubel, den wir bei unserer Ankunft hier gesehen hatten, mit dem morgigen Aufbruch Elronds in den Westen zu tun hatte.
Nun, das wird mit Maglor interessant. Eigentlich hatte er ja gehofft, hier einige Jahre mit Elrond zu verbringen und ihn wieder besser kennen zu lernen...
Ich selbst begleitete Elrond nicht auf seiner Reise in den Westen, und auch Maglor hatte versprochen, sich später in ein Schiff zu setzen, und Elrond bald wieder zu besuchen, aber er war auch interessiert daran, sich in Imladris ein wenig zu erholen, seine quasi-Enkel genauer kennen zu lernen und ein wenig Zeit in Freiheit zu verbringen, bevor er, für seine Familie, den Weg in den Westen antreten würde.
Allerdings gab ich dem Elrond Círdans Pferd mit - nun um einige Jahre gealtert, zusammen mit einer kleinen Notiz, und so war dieser nur halb genervt, als ich Jahre später, nachdem das ursprüngliche Pferd wohl schon lange nicht mehr war, zu seinem Hafen kam, um Mittelerde wieder zu verlassen.
Rusco selbst hatte während meiner Reisen, die ich von Imladris aus durch das Land unternahm, eine kleine Familie im verborgenen Tal gegründet, und einer seiner besonders abenteuerlustigen Nachfahren, der mir, sobald wir uns begegnet waren kaum von der Seite wich, begleitete mich auf der Reise in den Westen.
Während nun das Schiff sanft über die Wellen segelte, stellte sich heraus, dass dieser kleine Fuchs kein sonderlich großer Freund vom Seefahren war, denn er krallte sich konstant an meiner Kleidung fest, ließ mich nicht aus den Augen.
Im Hintergrund singt Maglor ein Lied, und Elladan und Elrohir, die nun auch keine Lust mehr auf Mittelerde haben, blicken wehmütig zurück.
Es gibt Dinge, die Maglor fehlen werden. Die ihm schon in gewissem Maße in Imladris fehlten, und das war die Lockerheit der bevölkerungsreichen Städte im Süden, die es hier nicht gab, die es im Westen noch weniger geben wird, aber gleichzeitig - nun, er ist aufgeregt. Und gleichzeitig verängstigt, immerhin wartet dort seine Mutter auf ihn, vielleicht, irgendwo, und der Rest seiner Familie, und ihm ist bekannt, was er getan hat, genauso wie sie es wissen.
Das wird keine einfache Auseinandersetzung, aber irgendwie wird er da durch kommen, und Elrond hatte auch damals durchscheinen lassen, dass es in seinem Haus immer einen Platz für seinen Onkel geben wird. Zusammen mit der Starrköpfigkeit, die er wohl irgendwie von seiner Mutter haben muss, wird er das schon irgendwie durchziehen.
Und mal sehen - vielleicht haben sich ja, während ich weg war, auch einige Dinge geändert ...
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