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Shut up, I am a Cop

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02.12.20 22:15
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Autorennotiz

Hey... Ich bin mehr oder weniger aus meinem Schreibe-Tod wieder auferstanden. Ausbildung, Prüfungen & der ganze Kram - jedenfalls hatte ich vor einer ganzen Weile beschlossen meine geistigen Ergüsse zu überarbeiten. Die Erzählerperspektive ist nun eine andere, außer im Prolog. Dazu gibt's einige minimale Änderungen (aber die werden eh keinen auffallen, nachdem ich Jahre lang inaktiv war...heh).
Ich versuche mein bestes von nun an am Ball zu bleiben & fühlt euch frei mich auf Grammatik- & Rechtschreibfehler hinzuweisen. See ya!

Inzwischen sind knapp drei Jahre vergangen. Drei Jahre, vollgestopft mit Mord und Totschlag und ich bin den verdammten Bastarden wie ein Jagdhund hinterher gerannt nur um letzten Endes doch so zu Grunde zu gehen wie alle anderen zuvor. Wobei... Verlieren kann ich sowieso nichts mehr. Alles haben sie mir genommen...

Ein leises Seufzen entließ ich in die Weiten der klaren Herbstnacht. Schade, dass es so Enden muss. Gerade jetzt wo sie auf die selbe Spur wie ich gekommen sind. Was die wohl da unten machen... Wahrscheinlich verbreiten sie nur unnötig Panik um die unteren Stockwerke schneller zu evakuieren. So wie immer...

« Polizei, sie sind umstellt! Widerstand ist... », allem Anschein nach müssen sie soeben mein Chaos entdeckt haben. Ich hätte zu gerne noch ein letztes Mal ihre überraschten Gesichter gesehen, aber immerhin kann ich ihre Reaktionen hören.

« Wer war das? Noriko?»

« Mit Sicherheit. Sie wusste wo sie warten würden. Und hier...», sagte einer der Leute da oben. Wahrscheinlich Tom, er war der einzige dem ich davon erzählte, « Ihre Waffe liegt hier.»

« Also ist sie auch noch hier irgendwo, oder?»

« Scheint so. Mal ne andere Frage. Leben die Mistkerle noch?»

« Noriko bringt keine Menschen um. Sie bevorzugt's solche Leute hinter Gittern zu sehen»

« Jetzt Schluss mit dem Kaffekranz, wir haben zu tun. Michael, ruf Verstärkung und helf mir dann bei den Typen hier. Tom, du suchst Noriko, wer weiß was ihr zugestoßen sein könnte oder wo sie gerade ist »

Danach konnte ich nur noch Fetzen einer Konversation wahrnehmen. Das Pochen in meinen Ohren wurde immer lauter und mein Arm schmerzte unglaublich. Lange würde ich sicher nicht mehr durchhalten können, immerhin hielten sich die Temperaturen in letzter Zeit ordentlich zurück und die Tatsache, dass es Nacht ist macht die Sache auch nicht besser.

Das heulen der Sirenen von den etlichen Streifenwägen und anderer Fahrzeuge veranstalteten einen geradezu ohrenbetäubenden Lärm in den engen Gassen der Stadt. Hinzu kommen die Leute, die mit Megafon und Taschenlampe in der Hand versuchen entweder ihre Leute oder Zivilisten herum zu lotsen und sich dabei wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner benimmt. Wobei sie von hier oben aus betrachtet eher wie Käfer aussehen die merken, dass ein Gewitter aufzieht.

Mittlerweile ist Tom wieder zu hören und allem Anschein nach hat er einen Tipp von unten bekommen. Demnach müssen sie den Kerl, zumindest das was von ihm übrig sein muss, auf dem Gehweg gefunden haben. Von da aus ist es ein leichtes mich zu entdecken, immerhin befinde ich mich knapp fünfzig Meter über ihren Köpfen.

« Noriko!» schrie Tom mit seiner heiseren Stimme, die er schon seit einigen Tagen mit sich rumschleppte, « Verdammt nochmal, wo steckst du?!».
Kaum hat er diese Worte ausgesprochen, stand er schon am Rande des Daches und sah über das Geländer auf mich hinab.

« Lange nicht gesehen» entgegnete ich und wendete mein Gesicht von ihm ab. Dass er mir mit seiner dämlichen Taschenlampe auch unbedingt in's Gesicht leuchten muss...
« Oh Gott...», seufzte er « Wie oft hab ich dir eigentlich gesagt, dass du nichts auf eigene Faust unternehmen sollst?».
« Ehm... Ich glaube bei achtzig hab ich aufgehört zu zählen... Um die hundertdreißig Mal?»
« War ja klar, dass so ne Antwort kommt. Wieso frage ich überhaupt noch?» murmelte Tom während er über das Geländer steigen wollte.

« Halt!». Er sah mich einen Moment lang fragend an, hörte aber dennoch und nahm sein Bein von dem niedrigen Gerüst aus lackiertem Metall hinunter.
« Was ist? Ist da ne Bombe oder so? Und allgemein, wie bist du da eigentlich hingekommen?»
« Nein, nein, keine Bombe. Alles sicher. Aber du erinnerst dich sicherlich an den Typen unten auf dem Bürgersteig. Von der letzten Funkgerät Durchsage».
Er nickte, « Woher weißt du davon?»
« Du wärst wohl kaum von alleine gezielt hierher gerannt ohne zu wissen, dass hier was ist. Also müsstest du nen Hinweis von unten bekommen haben und da liegt es nahe, dass sie den Kerl gefunden haben. Und wenn man auf dem Boden was eigenartiges findet schaut man halt instinktiv nach oben. Jetzt braucht man nur noch eins und eins zusammenrechnen un-»
« Ja, ja. Ist ja gut», raunte Tom und rieb sich den Kopf.
« Jedenfalls... Da waren zwei Kerle»
« Sehe ich », sagte er und sah zur Seite.
« Und dann war da noch einer, den ich nicht gesehen habe...»
« Und?»
« Jedenfalls liegt er jetzt da unten und ich hänge hier», erklärte ich, « Und wie war dein Tag so?».

Eine starke Windböe sauste uns um die Ohren und ließ meinen roten Mantel herumfleddern. Die schmerzen in Arm und Hand wurden immer schlimmer und somit beinahe unerträglich, sodass Tränen mein Gesicht hinunter rannten.

« Verdammte Scheiße, sag nicht sowas. Halte noch ein bisschen durch, ich helfe dir!», sagte Tom und stieg über das Geländer.
« Tu's nicht!»
« Warum?»
« Du wirst sonst auch fallen! Lass es sein!» schrie ich. Meine Hand rutschte langsam vom Vorsprung ab. Ich war mir eigentlich sicher, dass dies mein Ende sein würde. Doch ich fiel nicht und stattdessen wurde von etwas hartem am Kopf getroffen.

« Was zur Hölle denkst du eigentlich was du da tust und wieso lässt deine verdammte Taschenlampe auf mich fallen!?»
« Ich rette nen verdammtes Leben, wonach sieht's denn aus?!»
« Lass los! Und hör auf mich anzuschreien!»
« Niemals!», schrie er, « Und außerdem hast du mit der Schreierei angefangen!»
« Ich hab ja triftigen Grund dafür! »
« Hast du nicht!»

Danach schwiegen wir uns einige Sekunden an. Mir jedoch kamen diese wie Stunden vor, in denen man nichts zu tun hatte und sich somit unnötig in die länge zogen.

« Tom... Lass es sein, es ist vorbei» sagte ich ihm, als ich zu ihm hinaufblickte und bemerkte wie sehr es ihn anstrengte mich festzuhalten.
« Nix ist vorbei», stöhnte er, « Und außerdem, wer könnte dich schon als Partner auf der Wache ersetzen? ».
« Wenn es dir nur darum geht, dann kann ich dir zumindest sagen, dass es etliche Cops gibt die meine Stelle sofort ersetzen könnten»
« Das ist nicht das gleiche. Was wird außerdem aus der Strichliste auf dem Whiteboard und deinem ganzen anderen Kram?»
« Die Liste kann weg und meinen Kram können du und Corinne gerne haben»
« Pff, ich bitte dich. Dazu wird's nicht kommen».

Ich seufzte und sah hinab. Der Boden ist viel weiter entfernt als ich dachte... Dennoch kann ich's keinesfalls riskieren, dass er sich mit in Gefahr bringt. Seine Freundin würde mich dafür hassen, aber das wird sie nach meiner Entscheidung sowieso...
Ich blickte wieder hinauf.

« Du...», begann ich, « Stellt mit meinem Geld irgendetwas sinnvolles an, nicht so ne triste und schwarze Beerdigung oder so. Luftballons sind cool, lasst euch was einfallen».
« Noriko!», raunte Tom.
« Den Rest vom Geld könnt ihr von mir aus behalten. Die Pin von meiner Karte müsste in irgendeiner Schublade liegen»
« Lass das!»
« Und noch was...», seufzte ich, « Benennt irgendwas cooles nach mir. Ne Straße oder sowas, was weiß ich...»
« Jetzt hör schon auf!», schrie er.
« Tut mir leid... Ich würde auch mit der anderen Hand zuschlagen, aber ich glaub der Arm ist durch» lachte ich leise und begann etwas zu zappeln.
« Nicht!», ächzte er als ich langsam aus seiner Hand rutschte.
« Auf Wiedersehen... »

Geräuschvoll sauste daraufhin die kühle Luft um mich herum und ich spürte deutlich, dass die Schwerkraft doch mehr an meinen Kräften gezerrt hat als ich gedacht hatte. Doch dies war nun vorbei. All der Schmerz und Qualen waren wie weggeblasen und das angenehme kribbeln des Adrenalins machte sich in jedem Part meines Körpers breit. Auch wenn es nicht lange sein wird wusste ich, dass dies Wohl die befreiensten Sekunden meines mickrigen Daseins werden würden, und die wohl unbedeutensten als auch wichtigsten Dinge rauschten noch ein letztes Mal vor meinem innerem Auge vorbei.

Hach... Scheiße.....

 

« Halloho, Erde an Noriko!»

Oh... Sie blinzelte ein paar Mal und rieb sich mit der Hand, mit der sie sich eben noch den Kopf abgestützt hatte, die Augen. Die Buchstaben und Symbole hatten sich vom ewigen Anstarren des Monitors eingebrannt und schwirrten nun lustig vor ihren Augen durch die Luft. Noriko versuchte sich zu erinnern worüber sie so tief in Gedanken war, aber keine Chance... Muss wohl doch nicht so wichtig gewesen sein, aber wichtig genug um sich einige Minuten daran aufzuhalten.

Sie ließ ihren Blick nach links zu ihrem Kollegen wandern. Tom hatte sich mit einem Arm auf ihrem Tisch abgestützt und sah alles andere als erfreut aus. Aber das war er heute allgemein nicht...
Die beiden kennen sich seit Noriko's erstem Tag im Dienst beim Agondide Police Department. Tom's damaliger Arbeitspartner ließ sich in einen Bezirk versetzen, demnach wurde sie ihm vorübergehend zugeordnet. Die beiden sind Anfangs nicht wirklich miteinander ausgekommen, wenn man davon überhaupt sprechen kann. Noriko wechselte täglich nicht mehr wie fünf Worte mit irgendjemanden und Tom war dadurch mehr oder weniger entsprechend Gelaunt. Nach ihrem ersten gemeinsamen Fall sah das Ganze dann etwas anders aus. Noriko würde etwas offener mit der Zeit, offenbarte ihren eigenartigen, miesen Charakter und Tom etwas weniger mürrisch.

« Ist was?», fragte sie als ihre Blicke sich trafen. « Pff, nee», gab er zurück und stöhnte genervt auf. Dabei ging er einige Schritte zurück und ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen.
« Ist ja nicht so, dass ich seit fünf Minuten mit dir rede oder so...»
Sein sarkastischer Unterton gefiel ihr überhaupt nicht. Doch kaum hatte er seinen Satz zu Ende gesprochen, begann sie ihn mit ihren eisigen, grauen Augen zu mustern. Er hatte einen Fehler beim zuknöpfen seines dunkelblauen Hemdes gemacht. Was er auf dem Kopf hatte konnte man nicht als Frisur bezeichnen. Er hatte zwar Art Haargel oder Wachs verwendet, aber was dabei rauskam war recht sonderbar schrie Morgenmuffel. Dazu noch seine verkrampfte Haltung und die beschissene Laune...
Aha.

« Wieder Zoff mit Corinne?», fragte sie und griff mit einer Hand in die Tasche ihres roten Mantels, der über ihrem Stuhl hing. « So offensichtlich?». Sie nickte, « Hast du heute generell mal nen Blick in den Spiegel geworfen?». « Jajaja... Na danke auch...», raunte Tom und begann sich langsam in seinem Drehstuhl hin und her zu drehen. Noriko zog ihr Smartphone aus der Manteltasche und entsperrte es. « Der Abwasch also...», begann sie zu flüstern. « Was?», Tom richtete sich augenblicklich auf, « Woher weißt du das jetzt schon wie-», stammelte er bis er Noriko's Handy erblickte. Geistesabwesend und verwundert ließ sie ihren Blick zu ihm hinüber schweifen. « Hab ich wieder laut gedacht?». Er nickte. Sie seufzte, « Achso...». Sie ließ den Bildschirm ihres Handy's wieder schwarz werden, « Sieh selbst», meinte sie, als sie das Telefon locker zu ihm rüber schmiss. Tom begann mit den Händen herumzufuchteln, bis er es letzten Endes doch auffing, « Sag mal spinnst du?! Das Teil hätte kaputt gehen können!», keifte er.

Im selben Moment lief jemand von der Gebäude-Überwachung an den beiden vorbei. Seinem Blick nach, war er anscheinend auch ziemlich froh nicht zum Haufen der Kriminal-Abteilung zu gehören. Noriko folgte ihm kurz mit ihrem Blick und bemerkte, dass einige andere Kollegen auch zu ihnen herüber sahen. Sie lächelte entschuldigend und ließ sich in die Rückenlehne ihres Drehstuhls fallen. « Ja Mama, ist ja gut. Habs ja immerhin selbst bezahlt», raunte sie und begann zu überlegen was sie eigentlich machen wollte. Achja, der Bericht..., dachte sie als sie ihren Monitor erblickte. Erneut wandte sie sich dem Computer zu und überflog noch einmal die letzten paar Zeilen, ehe sie wie wieder anfing auf der Tastatur herumzutippen.
Wenn sie etwas am weni
gsten Leiden, dann sind es Berichte. Man sitzt einfach nur blöde herum und tippt die gesammelten Infos nochmal in den Rechner ein, damit das Gericht die Sache ein für alle mal klären kann. Das war's. Für sie war dieser Teil sterbenslangweilig. Gewöhnlicherweise knobelte sie mit Tom aus wer den Papierkram erledigen muss, aber aus privaten Gründen musste er sich am Vortag aus den Ermittlungen zurückziehen.

« Das ist doch nicht ihr Ernst, oder?», maulte Tom. « Anscheinend doch, wieso?». « Heult die sich jedes Mal bei dir aus wenn was los ist?». Noriko zuckte mit den Schultern, « Scheint so...», murmelte sie und tippte weiter auf der Tastatur herum, bis sie feststellte, dass nichts von dem auf dem Bildschirm erschien. Na super, abgeschmiert. Schon wieder...
Während Tom vor sich hin fluchte ließ Noriko sich in den Drehstuhl zurück fallen. Sie seufzte und hoffte, dass sie das alles nicht noch einmal von vorne schreiben muss. Danach stieß sie sich mit dem Fuß an ihrem Schreibtisch ab und ließ sich zur Fensterscheibe hinter ihr rollen. Ihr Blick streifte das Panorama der Stadt und das Unwetter, das langsam auf sie zurollte. Durch den dunklen Himmel draußen hebte sich ihre Reflektion besonders gut von der Scheibe ab. Sie selber wirkte so winzig in ihrem Sessel. Gerade der rote Mantel, der über dessen Lehne hing, ließ sie quasi farblos und unauffällig wirken. Sie trug eine weiße Bluse mit schwarzer Krawatte. Die langen Ärmel hat sie wie üblich hoch gekrempelt und den unteren Bund des Hemdes in ihre schwarze Jeans gesteckt. Ihre schwarzen Stiefel waren inzwischen verschrammt und glänzten schon lange nicht mehr. Sie seufzte, schob sich eine ihrer schulterlangen Haarsträhnen hinter's Ohr und sah zu Tom hinüber.

« Warum redet sie nicht einfach mit mir darüber?», seufzte er und wischte sich mit der Hand über sein Gesicht. Noriko holte tief Luft, sie hatte genug von seiner Heulerei, « Und warum weinst du mich jetzt damit voll? Du könntest doch auch genauso gut mit IHR darüber reden, du machst doch genau dasselbe – jedes verdammte Mal. Alle beide... Wenn in eurer Beziehung irgendwer das Opfer ist, dann bin ich das...». « Jaja...», maulte er, « Heul leiser», hörte sie ihn noch zischen ehe er sich wieder zu seinem Tisch umdrehte und auf d´seinen Monitor starrte. Wortlos griff sie augenblicklich zu ihrem Schreibtisch, nahm das erste dass ihr unter die Finger kam und schmiss es auf Tom. Es war ein Paket Büroklammern, nicht ihre beste Wahl, aber immerhin tat es weh. Neben ihrer Wut flammte noch ein Hauch Schadenfreude in ihr auf, als das Päckchen ihn am Oberarm traf.
« Aua! Sag mal spinnst du?!», keifte er und sie hielt direkt dagegen, « Natürlich! Und sowas fragst du noch? Jetzt stellst du mich hier als Arsch und Heulsuse hin, oder was? Fick dich!». « Ist ja gut, ich bin ja schon still!». Und das wurde es auch. Tom begann bockig am Computer zu klicken, während Noriko ihn sauer anstarrte. Danach wandte auch sie sich wieder ihrem Computer zu und blickte über den Schreibtisch.

« Der Tacker», meinte sie nur. « Bitte was?», entgegnete er überrascht. « Noch so'n Ding und nächstes Mal fliegt der Tacker, also mache dich gefasst», sagte Noriko mit einer Emotionslosigkeit, dass man Gänsehaut bekommen könnte. Kleinlaut gab Tom ein leises “ Okay“ bei und überlegte ob sie sowas wirklich machen würde. Ja... Das würde sie wirklich und insgeheim versuchte er ein Versteck für ihre “ werfbaren“ Büroartikel zu finden. Nur zur Sicherheit...
Noriko hingegen begann irgendwelche Tastenkombinationen auf ihrer Tastatur einzutippen, in der Hoffnung es würde was passieren. Zuletzt schaltete sie den Monitor nochmal An und Aus - aber nichts. « Technik die begeistert...», murmelte sie und stieß mit dem Fuß gegen den Rechner unter ihrem Tisch. Das löste ihr Problem jetzt auch nicht, dafür gibt es eine neue Delle.

« Tom?»
« Ja?»
« Ich hab keinen Bock mehr, das Scheißteil streikt schon wieder...», meinte sie und trat erneut gegen den Rechner. Er seufzte. « Indem du ständig gegen trittst reparierst du's auch nicht», meinte er, als er zu ihrem Tisch herüber kam. « Eins, Zwei Mal hat's schon geklappt. Das blöde Stück Elektronik will einfach nur nicht zugeben was für ein irres Genie ich mit dieser Methode bin», verteidigte sie sich und rückte mit ihrem Stuhl ein Stück zur Seite. « Das mit dem irren Genie mag zwar stimmen, aber nicht in diesem Kontext...», meinte er und reichte ihr ihr Telefon. « War das grad ne Beleidigung?». Tom zuckte daraufhin nur mit den Schultern, « Nee», und warf einen Blick auf Noriko's Monitor. « Ehrlich gesagt...», begann er, « Hab ich auch keine Ahnung was ich machen soll». « Da sind wir ja schon zwei... Und was jetzt Herr Genie?», fragte sie und begann mit ihren Fingern auf der Oberfläche des Tisches zu trommeln.
Ihr Rechner hängt sich schon seit einer ganzen Weile ständig auf, was vielleicht auch daran lag, dass er schon so einige Besitzer im Laufe der Zeit hatte. Keiner konnte so richtig sagen wie alt die Technik des Rechners nun war, aber das letzte Betriebssystem-Update kam ihm nicht zugute.

« Moin, Moin!», rief Michael Knight in den Raum, als er das Büro betrat. Er hieb grüßend die Hand und der eine oder andere Kollege taten es ihm nach. Er war durchaus beliebt auf der Wache, sein charmanter Charakter machte es ihm möglich sogar guten Kontakt zu den miesepetrigsten Kollegen zu pflegen. Christine Chadwick zum Beispiel. Sie kann (fast) niemanden leiden und ebenso kann (fast) niemand sie leiden. Außer Michael eben, absoluter Außnahmefall.

« Aber ich glaube ich kenne da jemanden, der Ahnung hat...», sagte Noriko mit einem Grinsen auf den Lippen als sie Michael erblickte. Ihn kannte Noriko am längsten, sie beiden gingen im selben Jahr auf die Uni im Nachbarort um zu studieren. Dabei hatte er so einige Male ihren Laptop und ihre Daten retten müssen. Dafür hat sie dann in den langen Lern-Nächten einen Berg Fastfood und koffeinhaltige Getränke besorgt. Oder ihn nach Hause gebracht, wenn er sich auf einer Studentenfeier wieder über den Durst getrunken hatte.
« Hey!», rief sie in seine Richtung und winkte ihn heran. Er winkte zurück, legte seine Sachen an seinem Tisch ab und ging zu den herüber. Dabei stellte er sich in die Lücke zwischen den beiden Tischen und gab Tom einen freundschaftlichen Händedruck. « Wo drückt der Schuh», fragte er als er einen Blick auf Noriko's Bildschirm warf. Demonstrativ begann sie mit einer Hand auf der Tastatur rumzutippen und mit der anderen die Maus hin und her zu schieben, « Der reagiert schon wieder nicht mehr. Ich schreib an dem Bericht seit ich hier bin und habe keine Ahnung wann ich das letzte Mal gespeichert habe. Kannst du den retten?», fragte sie während sie von ihrem Stuhl aufstand um ihm Platz zu machen. Er setzte sich, schaltete den Monitor An & Aus und tippte irgendwelche Tastenkombinationen ein. « Ich glaube da kann man nicht mehr viel machen...», meinte er und setzte sich daraufhin unter den Tisch um den Rechner zu begutachten. Er rüttelte an jedem eingesteckten Kabel und folgte dem Kabelsalat bis hin zur Verteilersteckdose. « Dein Rechner läuft viel zu heiß», diagnostizierte er, « Die Steckdose ist auch viel zu warm. Da hilft glaube nur Stecker ziehen für's Erste. Der Schrotthaufen sollte definitiv ersetzt werden».
Noriko seufzte, « Also darf ich im Bestfall alles nochmal von vorne schreiben?». « Schaut ganz so aus», meinte Michael, zog den Stecker der Verteilersteckdose und tauchte vom Tisch wieder auf.

Der Bildschirm färbte sich pechschwarz. Na super..., dachte sie sich und setzte sich rüber in Tom's Drehstuhl. « Wie lief's eigentlich?», fragte sie. « Das Date?». Sie nickte, er seufzte und setzte sich wieder in den Stuhl. « Ganz fabelhaft... Ich werde alle Dating-Apps wieder deinstallieren, wenn das so weiter läuft», lachte er. Tom, ausgeschlossen von der ganzen Sache lehnte sich an Norikos Aktentisch und hörte beiläufig zu.
« Wieder kein Glück, hm?». « Kein Glück... Mit Glück hat das Ganze doch nichts mehr zu tun...», erwiderte er, « Ich war zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort. Habe zwei, ZWEI verdammte Stunden auf sie gewartet, versucht sie zu erreichen. Aber nichts. Dazu war's noch arschkalt Draußen, also dachte ich mir “ Das tust du dir nicht länger an“ und bin in den Supermarkt ein paar Straßen weiter».
« Muss ja ne ganz bezaubernde Dame sein. Hätte man da nicht einfach mal was sagen können oder so?». « Zu dem Part kommen wir jetzt, pass auf...», begann er zu erzählen, « Ich gehe also völlig durchgefroren in den Supermarkt, streife durch die Gänge auf der Suche nach Alkohol und etwas zum Abendessen. Und dann steht sie da. Mit dem Handy in der Hand. Und dann bimmelt auf einmal mein Telefon». Noriko verzog schmerzhaft das Gesicht, « Uhhhh. Ne Nachricht von ihr?». Micheal nickte und kramte sein Telefon aus der Hosentasche, « “
Tut mir Leid, ich kann leider nicht kommen. Mein Bruder ist die Treppe runter gestürzt und hat sich wahrscheinlich das Bein gebrochen. Sitzen immernoch in der Notaufnahme“. Soweit ja nicht so schlimm, nur hatte sie mir beim vorherigen Treffen erzählt, dass sie Einzelkind ist und keine Geschwister hat und mir wäre es völlig neu, dass die Tiefkühl-Abteilung inzwischen die Notaufnahme ist», regte er sich auf.

Die beiden seufzten. Auch wenn es Michael durchaus leicht Kontakte schließt und diese gut pflegt – in der Liebe hat's ihn schon immer böse erwischt. « Das beste war immernoch ihr Blick, als sie mich dann gesehen hat...», meinte er. « Hat sie noch was gesagt?», fragte sie. Michael schüttelte den Kopf, « Kein Wort. Bin dann nur an ihr vorbei, hab noch irgendwas gesagt und danach meinen Kram gesucht und auf, auf und davon».
« Na dann... Herzlichen Glückwunsch zu einem weiteren gescheitertem Treffen», sagte Noriko und lächelte schief, « Sieh's so, geteiltes Leid ist halbes Leid. Tom hat grade auch Gewitter im Paradies». Kaum hatte er seinen Namen gehört, wurde er hellhörig und funkelte sie böse an, « Danke auch du Zwerg». « Gerne, gerne», meinte sie als er begann zu raunen. Was er lieber sagen wollte, konnte sie ihm schon vom Gesicht ablesen. Sie tippte dabei auf etwas wie “Fick dich“ oder “Halt's Maul“.

Während Noriko in sich hinein grinste und sich weiter mit Tom neckte, breitete sich eine unheimliche Stille im gesamten Büro. Alle drei ließen ihre Blicke über die etlichen Schreibtische und Köpfe schweifen bis sie begriffen.
Kees Jenkins hatte soeben den Raum betreten. In seinen Händen hatte er einige Pappkartons und eine Rolle Klebeband.
Shit...
Sein Anblick löste in allen ein beklemmendes Gefühl aus. Abgesehen von den dunklen Ringen unter seinen Augen war sein Gesicht kreidebleich. Sein schütteres Haar hing emotionslos und kraus über seiner Stirn. « Das ist je mal richtig Scheiße bei ihm gelaufen...», murmelte Michael. Die anderen beiden nickten stumm. Der Ärmste hat seit vorletzter Woche ständig die Presse am Halse. Dazu noch einige Anzeigen und ein Gewissen, das ihn innerlich umbringen muss... Dass man als Polizist mal angezeigt wird wäre ja nichts neues, er hingegen ist ein anderer Fall. Und er bekennt sich selbst als schuldig.
Kees Jenkins war wie viele seiner Kollegen noch sehr jung und beschloss vor einiger Zeit seine Heimat zu verlassen und wo anders seiner Arbeit nachzugehen. Nur war dies nicht so einfach wie gedacht. Er war einige Zeit lang Arbeitslos und hielt sich mit Mini-Job's flüssig. Nach reichlicher Überlegung beschloss er noch einmal umzuziehen und wurde schließlich in der Dienststelle des Police Department in Agondide eingestellt. Dies war vor knapp zwei Monaten.

Kees gestand etwas eingerostet zu sein und entschloss sich für den Anfang etwas im Hintergrund zu halten, bis er sich vernünftig eingearbeitet hatte. Seine Vorgesetzten waren damit einverstanden. Er war recht ruhig und zurückhaltend, machte seine Arbeit aber ordentlich, sodass er sich auch schnell an die Einsätze wieder gewöhnte. Vor zwei Wochen jedoch war er mit einigen Kollegen unterwegs um einen Diebstahl in einem Geschäft zu untersuchen. Sie hätten den Täter recht schnell ausfindig gemacht, durch er flüchtete durch Stadt. Vom Stadtpark aus rannte er auf die Straße und beschlagnahmte ein Auto, das an einer Ampel stand. Sie bekamen den Befehl zu schießen, wenn nötig und somit fiel der erste Warnschuss, gefolgt von zwei anderen. Die Besitzerin des Fahrzeuges wurde dadurch schwer verletzt und der Dieb gestreift. Alles verursacht durch Kees Jenkins. Und als ob das nicht schon genug wäre, stellte sich raus dass die Frau hochschwanger war und durch das Chaos ihr Kind verlor.

Man kann nie genau vorhersehen was die Leute machen werden, wohin sie rennen oder wen sie alles mit reinziehen und verletzen werden. Das wusste Noriko nur zu gut und Kees Jenkins zog in der Situation den Jackpot zum Höllenritt. Er legte kurz darauf sein Amt nieder.
« Arme Sau...», seufzte Michael und stützte sich mit seinem Arm den Kopf. Die anderen beiden nickten. So ziemlich jeder beobachtete Jenkins wie er durch's Büro zu seinem Tisch trottete. Als er dort ankam blickte er in die Runde und sofort war die Stille wie gebrochen. Jeder machte sich wieder an die Arbeit und wich seinem Blick aus.
Unheimlich diese Athmosphäre..., dachte Noriko und einen Moment darauf blieb sein Blick an ihr hängen. Sie überlegte kurz, ob sie ihn auch ignorieren sollte, hob dann doch zögernd die Hand und setzte ein “Ich-weiß-nicht-was-ich-tun-soll“- Lächeln auf. Auch Jenkins hob zögernd die Hand, lächelte kurz, seufzte und machte sich daran seine Sachen einzupacken.

Langsam wandte sie sich wieder Tom und Michael zu. « Und?», begann sie und ließ noch einmal ihren Blick über das Panorama Agondide's schweifen. Es hatte begonnen zu regnen... « Was habt ihr heute so zu tun?». Tom zuckte verdutzt zusammen, Michael zuckte mit den Schultern, « Ich dachte wir fahren nochmal zum Tatort?», stieß er hervor. Noriko schüttelte den Kopf und deutete an Tom vorbei auf das Whiteboard. Es war hinter den beiden Tischen an einem Stückchen Wand befestigt, das beide bodentiefen Fenster voneinander trennte. Dazu hing es hochkant und irgendwer dachte sich auch noch es wäre ganz fantastisch noch die Stifte-Leiste mit anzuschrauben. Nur hat diese dadurch absolut keinen Nutzen und lässt Noriko bei ihrem Anblick jedes Mal etwas grimmig werden. Wer auch immer das gemacht hat war ihr suspekt.

Tom raunte, als er sah was am Whiteboard stand, « Ne, oder?». Michael lachte amüsiert in sich hinein. Acht zu Vier stand da, die Acht dabei auf Noriko's Seite. « Doch», meinte sie gelangweilt. Sie wusste was jetzt kommen würde... Tom verschränkte die Arme vor der Brust und atmete tief ein, « Und?». Noriko zuckte mit den Schultern, « Wenn man seinen Verstand auch mal auf's offensichtliche lenken und sich um seine Arbeit kümmern würde, dann könnte man sowas auch durchaus an einem Tag erledigen». « HERRGOTT NOCHMAL! Hätte ich gewusst, dass es nur der Abwasch ist, dann hätte ich den Tatort nie verlassen!», keifte er, « Wer war's denn dieses Mal? Der Hausmeister oder der Nachbar?». Jetzt verschränkte auch Noriko ihre Arme, « Weder noch. Ihr Freund». « HAH!», rief Tom und hob anklagend seinen Finger in die Luft, « Ich habe ihre Eltern, ne Freundin und ein paar Nachbarn befragt. Sie hatte
keinen Freund».
« Doch», meinte sie.
« Nein!»
« Jetzt pass mal auf, wenn die Leute, die du befragt hast nicht wisse-»
« Sie hatte keinen Freund!», unterbrach er sie.
« Achja, dann gesell dich doch zu Monika! Die sitzt zufällig grade mit dem Typen inner Befragung!», erwiderte sie genervt und wandte sich von ihm ab.

Michael grinste immernoch vor sich hin. Er war inzwischen oft genug mit den beiden auf Einsatz und amüsierte sich jedes Mal köstlich, wenn sich die beiden mal wieder neckten. « Michael», begann Tom. « Hm?». « Steh auf, mein Sessel». Somit tauschten die beiden Plätze, « Wie hast du's dieses Mal angestellt?», fragte er sie.
« Ich hab mir alles angesehen, hab Monika vorgeschlagen mich unter die Nachbarn zu mischen – sie hat zugestimmt und mir die neuen Einzelheiten dann durchs Funkgerät gegeben. Danach bin ich nach Hause gerannt, wieder zurück zum Tatort und hab nochmal verdeckte Befragungen gemacht». « Aha, und wieso?», fragte Tom und verschränkte die Arme vor der Brust, « Als ich gegangen bin, waren die Befragungen so gut wie fertig». « Eben, aber alles hatten wir noch nicht beisammen. Du weißt selber wieviele Kleinheiten die Leute zurückhalten, weil sie denken dass es Überflüssig ist oder gegenüber von Polizisten zu nervös werden und Sachen “vergessen“. Also hab ich mich als Schulfreundin von Loretta ausgegeben, hab mich unter die Nachbarn auf dem Flur gemischt und schon war ich zu Kaffee & Kuchen bei Omi nebenan». Noriko verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und drehte sich im Drehstuhl kurz im Kreis, « Und siehe da! Omi meinte, dass sie manchmal eine Männerstimme aus Loretta's Wohnung gehört hat. Und noch besser...», sie machte eine dramatische Pause und stoppte ihre Drehung, « Sie kannte seinen vollen Namen».
Tom zog argwöhnisch seine Augenbrauen hoch, « Wie jetzt?». « Du bist der Situation gerade sogar am nächsten. Auf welche Art und Weise kann man den vollen Namen von jemanden rausfinden ohne ihn zu kennen?». Er dachte kurz nach, schüttelte den Kopf und antwortete, « Google?».

Noriko raunte lautstark und warf ihren Kopf in den Nacken, « JA! Weil auch jede Omma mit drei Katzen daheim mit Google umgehen kann und huch – so hat sie mal einfach so den Mörder ihres Nachbarn gefunden. Genial Tom! Super! Fall gelöst!». Tom rollte mit den Augen, « Ja, ist ja gut! Wäre Yahoo oder Tageszeitung ne bessere Antwort gewesen?». Nun verschränkte sie ihre Arme wieder vor der Brust, « Dein Intellekt hat heute echt seinen Höhepunkt erreicht. Du könntest ja wenigstens mal versuchen dich anzustrengen...». Tom holte schon Luft um erneut auszuholen, da stellte sich Michael zwischen die beiden, « Genug ihr beiden», er schüttelte mit dem Kopf, « Tom, nicht böse gemeint, aber vielleicht wäre's angebracht wenn du dir erstmal nen klaren Kopf verschaffst und... Das da», er fing an wild um seine Haare herum zu gestikulieren, « Vielleicht erst einmal in den Griff bekommst. Schwer zu sagen ob es lebt oder gerade stirbt, aber so wird dich heute keiner auf irgendeinen Einsatz schicken. Und Noriko, du wirst wieder launisch. Hast du heut schon was gegessen und nen Kaffee getrunken?».
Beide drehten sich spielerisch beleidigt von ihm weg. « Blödmann...», sagten sie beide gleichzeitig und Michael zuckte nur mit den Schultern. « Ich werd jetzt jedenfalls die Steckdose wieder einstöpseln und mich wieder an die Arbeit machen». Noriko und Tom nickten stumm und wendeten sich wieder sich selbst zu. Tom hob sein Handy vom Schreibtisch und betrachtete sich im schwarzen Display, « So schlimm?». « Mhm, und wie», nickte sie. Ihre Gedanken waren bei der Tupperdose voller Nudelauflauf, die sie gestern Abend extra noch gemacht hatte und im Kühlschrank vergessen hatte...
Vielleicht hab ich noch etwas im Arbeits-Kühlschrank stehen. Ansonsten muss ich zusehen, dass ich in der Pause noch irgendwo was herbeko-

Ein lauter Knall hallte durch's Büro, die Lichter flogen aus und ein chemischer Geruch machte sich neben dem leichten Rauch in der Luft breit. Erschrocken blickten sich alle in Noriko's Richtung um, irgendwo stieß sogar jemand seine Kaffeetasse vom Tisch. « MICHAEL!», keifte Noriko, « Was zur Hölle hast du da gemacht?!». « Nichts!», er tauchte erschrocken hinter den Schreibtischen wieder auf, « Als ich die Verteiler-Steckdose wieder eingesteckt hab, hat dein Rechner lautstark seinen Selbstmord verkündet».
Und als dann auch noch die Feuermelder Alarm schlugen machte sich ein breites Raunen im Raum breit. Kommissar Harvey Johnson stürmte ins Büro und Noriko überprüfte vorsichtig ob der Rechner dabei Feuer gefangen hatte – glücklicherweise nicht. Sie winkte Harvey zu sich hinüber, « Brooks, was ist passiert?». « Um's ganz kurz auszudrücken: Rechner ist abgeschmiert, Stecker raus, Stecker rein, Kaboom». « Aha...», er stand ratlos da und betrachtete den aufsteigenden Rauch, « Wie steht's um den Bericht?». « Ich befürchte der ist weg Harvey...», murmelte sie, « Ich glaube auch nicht, dass ich den mit diesem Silvesterböller zu Ende schreiben kann». Er nickte bestimmt, « Der wird auf der Stelle ersetzt, den Bericht können Sie auch an Clancefiel's Computer schreiben. Er war doch auch am Fall beteiligt gewesen, oder nicht?». Sie nickte, « Dann bringe ich ihn auch gleich mit auf den neusten Stand». « Sehr gut», meinte er als sein Diensttelefon anfing zu klingeln, « Und ich bringe dann mal die Feuerwehr auf den neusten Stand...», seufzte er und verließ hastig mit dem Telefon am Ohr das Büro.

Noriko rieb sich über's Gesicht und blickte danach durch's dunkle Büro... « Und?», fragte sie, « Weißt du's inzwischen?». « Was?»...
Dieser Tag wird sich wieder unnötig in die Länge ziehen...
« Du denkst schon wieder laut», sagte Tom grimmig.
Fuck...

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suedehead Am 16.01.2017 um 21:32 Uhr
Okay, das ist sehr stark geschrieben. Ich weiß nicht, was ich anderes sagen soll. Es gefällt mir sehr gut. Es ist spannend, es ist ungewöhnlich, es ist nicht gefühlsduselig und es ist schmissig.

Geht es noch weiter? Ich hoffe, dass es eine längere Geschichte wird, denn dieser Anfang hat Potenzial. Bisher hat man ja vor allem ein Szenenbild im Kopf, das der Anfang eines Actionfilms sein könnte. Die Handlich schält sich ein wenig aus dem Dialog heraus, ist aber noch nicht konkret. Ich hoffe, sie dröselt sich noch ein wenig auf. Man will jetzt schon irgendwie genauer wissen, was hier passiert ist und wie es weiter geht.

Die Geschichte steht auf "in Arbeit", also gehe ich davon aus, dass da noch was kommt. Ich bin gespannt.
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MadameWatermelon (Autor)Am 16.01.2017 um 22:24 Uhr
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, du weißt nicht wie sehr ich mich freue.

Es geht definitiv weiter, das erste Kapitel ist sogar schon fertig und am Rest wird Morgen gearbeitet.
Ich denke mal, dass das nächste Kapitel morgen hochgeladen wird.

Vielen Dank nochmal ^^
- Romy

Autor

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Statistik

Kapitel: 2
Sätze: 565
Wörter: 5.470
Zeichen: 32.417

Kurzbeschreibung

Tag für Tag für Tag schreiten wir voran. Auf Fußwegen, Feldwegen, Straßen oder in unseren eigenen vier Wänden und das auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Auf unseren eigenen Füßen, auf Rädern und auch Prothesen. Und nur zu oft frage ich mich... Warum tuen wir das eigentlich? Warum machen wir Dinge, wo von vorne herein klar ist, dass sie keinen Zweck haben? Warum machen wir Dinge, wobei wir wissen, dass sie anderen schaden? Warum... Riskieren wir? Tausende und abertausende solcher Dinge gehen mir jeden Abend durch den Kopf und hindern mich am einschlafen. Vielleicht sind dies die Dinge, die einen im einem Moment so brennend interessieren, aber im nächsten Moment feststellt, dass man sie doch nicht wissen will

Kategorisierung

Diese Story wird neben Drama auch in den Genres Krimi, Action, Entwicklung und Vermischtes gelistet.