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Sätze: | 49 | |
Wörter: | 502 | |
Zeichen: | 2.875 |
Es war einmal ein Mädchen, das in China lebte, in der größten Stadt der Welt. Sie traf einen Jungen. Die beiden gingen spazieren. Da hörten sie, neben buntem Vogelgezwitscher und dem Zirpen von Zikaden, das Quaken eines Frosches.
"Wie schön, dass in der größten Stadt der Welt so viele Tiere leben", sagte das Mädchen.
"Ach", seufzte der Junge. "Das sind doch keine echten Tiere. Die Geräusche kommen aus Lautsprechern."
"Nein", erwiderte das Mädchen entrüstet. "Das kann nicht sein."
"Und ob das sein kann!", meinte der Junge. "Such ruhig nach Fröschen. Wenn du einen findest, mach ein Foto. Dann glaube ich dir."
Jeden Abend hörte das Mädchen das Quaken der Frösche. Aber sie konnte keine sehen. Also zog sie los, die größte Stadt der Welt zu erkunden. Sie ging durch Wälder, deren Wege sich in Form von Steinstufen über die Berge wanden. Sie ging durch Parks, deren Felswände Löcher hatten in denen Drahte rosteten. Sie ging an Flüssen entlang, deren Ufer aus Beton bestanden. Überall sah sie Lautsprecher. In den Wäldern hingen sie an Stangen, die wie Bäume aussagen. In den Parks waren sie als Steine verkleidet. An den Flüssen als Sträucher. Aus ihnen plärrten Hinweise, die sie nicht verstehen konnte, Musik, die sie nicht kannte. Nur das Titanic-Lied konnte sie mitsummen.
Langsam fing das Mädchen an, zu zweifeln. Vielleicht hatte der Junge recht. Vielleicht gab es in der größten Stadt der Welt keine Frösche. Nur Froschgeräusche aus den Lautsprechern.
Traurig setzte sich das Mädchen an einen Teich. Seerosen und Lotus bedeckten ihn. Rot-, orange- und goldfarbene Kois schwammen in ihm und schimmerten im Licht der Abenddämmerung. Zikaden zirpten und Vögel zwitscherten. Und natürlich quakten die Frösche. Das Mädchen weinte und dachte: „Ist hier denn nichts wirklich?“ Und die schimmernden Kois verschwammen vor ihren Augen. Sie wollte sich abwenden, sie wollte zu dem Jungen laufen und ihm recht geben. Aber als sie sich erhob, blieb sie stehen. Hatte sie wirklich nach Fröschen gesucht? Oder hatte sie nur das gesehen, was sie befürchtet hatte zu sehen? Ja, die Welt war ihr unwirklich erschienen, nachdem der Junge sie auf die Lautsprecher hingewiesen hatte. Doch hatte sie darauf geachtet, wofür die Lautsprecher da waren? Sie hatte sich nicht gefragt, warum die Lautsprecher Froschgeräusche imitieren sollten. Langsam kehrte die Hoffnung in ihr zurück. Sie setzte sich erneut an den Rand des Teiches und beobachtete, wartete, lauschte. Die Froschgeräusche waren unregelmäßig, kamen aus verschiedenen Ecken des Teiches. Sie betrachtete die Seerosen, die Lotus, all die Pflanzen, die gut rochen und zwischen denen sich jeder Frosch der Welt gut hätte verstecken können. Und dann sah sie ihn: einen kleinen Frosch, zwischen den Blättern versteckt, dessen Körper sich aufblähte, als er quakte. Doch bevor das Mädchen ein Foto machen konnte, war er wieder verschwunden.
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Larlysia • Am 10.08.2019 um 11:26 Uhr | |
Hallo Sabrina, Wilkommen auf StoryHub! Ich bin gerade über deine Geschichte gestolpert. Eine süße Geschichte! Ich finde aber, dass du aus der Idee noch viel mehr rausholen kannst. | ||
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