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Wörter: | 590 | |
Zeichen: | 3.379 |
Ich höre dein glockenhelles Lachen.
Es ertönt in meinen Ohren, als ein unbeschreibliches Lied.
Mein Herz geht auf, wenn es dich hört.
Dann möchte es zu dir springen,
aber du bist zu weit weg und dann fällt
meinem Herzen auf, dass dein so wunderschönes,
kindliches Lachen nicht ihm gilt, sondern nur dir selbst.
Ich möchte es egoistisch von dir
nennen, dass du nur für dich lachst, denn dein Lachen sollte man mit der ganzen
Welt teilen, aber dann merke ich, dass ich es nicht könnte. Ich könnte dein
Lachen nicht mit jedem teilen, denn es gehört ja dir.
Ich sehe dich. Du bist mal wieder
in deiner eigenen Welt. Dort fühlst du dich wohler, als bei mir, als bei uns,
als daheim. Ich kann es dir noch nicht einmal verübeln. Wenn ich dich in deinem
Kinderzimmer sitzen sehe, um dich herum aufgebaut ein Feen-und Elfenreich. Wenn
du so vor dir her murmelst, mit deiner zuckersüßen Stimme.
Ich sehe dich in deinem Reich, in
deiner Welt. Da sitzt du. Auf einem mächtigen Thron, bestehend aus den
verschiedensten Blumen, welche sich vor dir verneigen und um dich ranken. Ich
sehe auf deinen von Locken gezierten, kleinen Kopf eine glitzernde Krone. Du
strahlst mit der Sonne um die Wette.
Doch auch diese muss sich eingestehen, dass sie gegen dich keine Chance hat.
Um dich herum versammelt, steht
dein Volk, welches dich so sehr bewundert. Denn du bist ihre Königin. Ihre
Retterin. Ihre Heldin. Deine Augen leuchten vor Freude auf, so hab ich dich
noch nie gesehen, so wunderschön, aber auch so unberechenbar.
Ich rufe deinen Namen, möchte dir
nahe sein, aber mich hörst du nicht. Du bist schon zu lange in deinem Reich, in
deiner Welt, um mich zu hören. Ich versuche zu dir zu gelangen, schaffe es aber
nicht, denn ich werde von deinen Bewachern, von deinen Kriegern in goldenen
Rüstungen aufgehalten. Sie halten mich fest. Wieder rufe ich deinen Namen. Doch
du hörst mich nicht. „Warte auf eine Audienz bei deiner Königin“, sagen sie mir
mit tiefer Stimme und drängen mich zurück in die Massen deines Volkes. Aber ich
kann nicht warten, denn wenn ich warte ist es zu spät. Kann ich dich noch aus
deiner Welt ziehen?
Dann höre ich es endlich wieder, dein
glockenhelles Lachen. Doch du siehst mich nicht. Du lachst für dein Volk, für
die Gaukler, die vor dir stehen, Kunststücke vor dir aufführen und versuchen
dich zu verführen. Du klatschst verzückt in deine kleinen Hände und weißt nicht
was sie vorhaben. Bitte! Hörst du denn nicht meine Rufe? Mein Bitten, dass du
endlich wieder aufwachen sollst, bevor sie dich endgültig in die Tiefen deines
so vollkommenden Königreiches ziehen. Ich starte einen neuen Versuch zu dir
vorzudringen, scheitere aber jedoch wieder an deinen Wachen. Ich sehe, dass du
sie verstärkt hast. Möchtest du überhaupt aus deinem Reich gerettet werden? Sie
schauen mir grimmig entgegen, packen
mich wieder und ziehen mich von dir weg. Sie werfen mich erst aus deinem
Palast, der so schön in der Sonne funkelt, danach bringen sie mich an die
Pforte deines so prachtvollen Königreiches und geben mir zu verstehen, dass ich
abhauen soll.
Dein Unterbewusstsein schmeißt
mich aus deinem Reich, aus deiner Fantasie, aus deinem Kopf und schließlich aus
deinem Leben.
Leise schließe ich die Tür
zu deinem Kinderzimmer. Jedoch bist du
so in deinen Gedanken versunken, dass es dir gar nicht aufgefallen ist, dass
ich überhaupt bei dir war. So ist es immer. So war es immer und so wird es auch
immer bleiben. Nicht wahr?
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