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Nightmare Stories: Der Verbotene Wald

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10.01.20 13:16
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Nightmare Stories: Der Verbotene Wald

Dieses Gefühl das mich etwas beobachtet. Diese Gewissheit das etwas da war, wo nichts sein sollte. Genau dieses Gefühl begleitet mich Schritt für Schritt seitdem ich diesen verdammten Wald betreten hatte. Mensch Charlie, warum bist du nur auf diese blöde Wette eingegangen? Warum bin ich nicht einfach weggegangen, wie ich es sonst tat? Nur damit ich Justine beeindrucken konnte? Das hat ja super funktioniert. Sie wird jetzt sicherlich in Philip´s Armen liegen, während er ihr die spannenden Geschichten aus dem Verbotenen Wald erzählt. Der Verbotene Wald in dem ich gerade steckte. Ich hatte sein blödes Gequatsche so satt, das ich mit Ihm ein kleines Wett Trinken veranstaltete. Wer von uns beiden zuerst zwei Bier alle hat, gewinnt. Der Sieger durfte morgen mit Justine ein Eis essen gehen(sie selbst schlug es vor) und der Verlierer, musste in das alte Camp im verbotenen Wald laufen. Um dort die Urne vom alten Pfarrer zu holen. Und das heute Nacht. Es kam wie es kommen musste. Ich habe Verloren.Nach einem Bier auf Ex, wurde mir so schlecht, das ich mich übergab. Phillip trank sie ganz gelassen, beide hintereinander weg. Fast so, als würde er den lieben langen Tag nichts anderes machen. Trotz das ich sowieso verloren hatte, trank ich mein zweites Bier dennoch aus. Ich wollte nicht noch erbärmlicher dastehen, als ich es ohnehin schon tat. Nachdem ich es leer getrunken hatte, schnappte ich mir die Taschenlampe und machte mich auf den weg ins Camp Divine. Schon der Eingang in den Wald, war eine reine Qual. Ich musste einen ca. vierzig Meter hohen Hang, der ein Gefälle von bestimmt dreißig Prozent hatte, hinauf. Die Bäume und Sträucher auf dem Weg nach oben, sind alle sehr verkümmert gewachsen. Ihre Äste und Zweige bogen sich von ihrer Krone hinab, so das man dachte, sie würden nach einem Greifen. Ich war kaum den Berg hinauf, schon konnte ich weder die Stimmen der anderen hören, noch sah ich die Lichter der Party. Es lag ein leichter Nebel am Fuße des Waldes, der die Sicht noch zunehmend erschwerte. Der Wind warf die Äste aneinander, so das man außer einem rascheln der Bäume und ein Heulen des Windes, nichts vernahm. Und selbst wenn man noch etwas gehört hätte, wären diese Geräusche vom Regen verschlungen wurden. Ich hatte keine Angst. Ich war schon sehr oft im Dunkeln durch die Straßen unseres kleinen Dorfes gegangen. Seitdem mein Vater vor zwei Jahren bei einem Autounfall starb, habe ich mich mehr und mehr zurückgezogen. Meine Mutter bekam ich nur noch selten zu Gesicht. Sie schlief fast den ganzen Tag und wenn sie nicht schlief, dann trank sie fleißig die Schnapsreserven meines Großvaters leer. Warum begleiteten mich diese Gedanken genau jetzt? Ich konnte sie nicht einfach abstreifen, sondern musste ihnen folge leisten und tun was sie mir sagten. Schritt für Schritt, ging ich tiefer in den Wald hinein. Die Einbildung die sich minütlich in meinem Kopf darbot, wurde konzentrisch schlimmer. Viel zu viele Horrorfilme hatte ich gesehen, die sich genau so ereigneten, wie mein Weg begann. Ach man Charly, bleib ruhig, es ist bloß ein Wald. Es sind nicht einmal mehr viele Schritte bis zum... Da ist es! Das Schild! Noch fünfzig Meter, bis zum Eingang von Camp Divine. Nur gut, jetzt habe ich den Mist gleich geschafft. Wie blöd dieser dämliche Phillip wohl schaut, wenn ich ihm die scheiß Urne bringe. Und Justine wird erst Augen machen. Dann hat sich die Niederlage vielleicht doch noch gelohnt. Frauen stehen sicherlich mehr auf Mutige, als auf Betrunkene Kerle. Der Wind fing an zuzunehmen und auch der Regen wurde stärker. Meine Kleidung, glich einem nassen Sack. Ich werde vermutlich erst einmal in der Hütte bleiben, wenn ich erst dort bin. Zumindest so lange, bis der Regen aufhört. „Camp Divine“ Ich stand unter dem Torbogen des alten Camps. Dafür das dieser Ort seit vierzig Jahren verlassen sein soll, sieht es hier aber noch ganz gut aus. Neben dem Großen Hauptgebäude, erstreckten sich links und rechts davon jeweils zwei kleinere Hütten. Das Haupthaus sah aus als wäre gerade noch jemand dort gewesen aber die kleinen Hütten waren stark zerfallen und rochen nach altem modrigen Holz. Meine Neugier trieb mich weiter an und ich setze weitere Schritte tiefer und tiefer hinein in das Lager. Die Decke in der Bettenhalle war eingestürzt und das anscheinend vor sehr langer Zeit. Dicke Mooswaben hatten sich bereits auf dem Dach und dem umliegenden Boden gebildet. Es kam mir vor, als wäre die Luftfeuchte hier drin achtzig Prozent stärker als draußen. Als würde mir jemand einen nassen Lappen auf mein Gesicht legen. Ich beschloss in das Haupthaus zu gehen und die Urne vom Kamin zu holen, damit ich hier weg komme. Der Eingang wurde von Efeu überwuchert und verlieh dem ganzen einen gewissen Charme. Seitdem ich in dem Camp war, fühlte ich mich nicht mehr so unsicher und ängstlich. Mir kam es vor als wäre ich hier sicher. Als wäre ich Zuhause. Als ich die Tür öffnete, wurde mir doch einiges klar. Ich war weder sicher, noch war ich Zuhause! Dieses Haus strahlte solch eine Wärme aus, als wäre hier bis eben die Heizung angeschaltet gewesen. Es roch auch nicht modrig oder alt. Nein, es roch nach Zimt und Duftkerzen. Wieso dieser beißende Unterschied? Lebte hier vielleicht doch noch jemand? In einem Haus mitten im Wald, welches seid vierzig Jahren verlassen war? Das kann nicht sein! Eine Pulsierende Nähe legte sich auf meine Haut. Als würde mich die Nacht umarmen. Ich schloss die Tür der Veranda um das Gefühl auszusperren. Wie angewurzelt blieb ich in der Eingangshalle stehen. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Aber konnte ich mich nur von meinem Gefühl, von meiner Angst lenken lassen? Ich brauche diese Urne! Ansonsten kann ich nicht zu den anderen zurück. Ich begann mich auf die Suche nach ihr zu machen, wurde jedoch im Erdgeschoss des Hauses nicht fündig. Ein Kamin ist doch aber nicht in den oberen Stockwerken erbaut worden. Oder etwa doch? Ist sowas möglich? Ich erinnerte mich daran das Phillip nicht unbedingt das Wort „Kamin“, benutzt hatte. Er sagte lediglich, die Urne stehe auf dem Ofen. Oh Gott, ich hoffe er meint nicht den Heizofen! Denn diese Stehen meist im Keller eines jeden Gebäudes. Ich durchsuchte noch einmal jeden Raum des Hauses. Auch im Obergeschoss war wie erwarten, kein Ofen zu finden. „Er musste doch den Keller meinen.“ Flüsterte ich nachdenklich. Ich ging zur Kellertür und öffnete diese Langsam. Innerlich hatte ich gehofft, dass sie verschlossen ist, damit ich wenigstens eine halbwegs plausible Erklärung hätte. Aber natürlich war sie dass nicht. Was hatte ich nur für ein Glück. Jede Stufe klang fast so, als würde hinter mir eine Frau leise schreien. Ich versuchte die Treppe noch langsamer hinunter zu laufen aber das machte die Geräusche nur umso schlimmer. Endlich unten angekommen, begann meine Taschenlampe zu flackern. „Verflucht nicht jetzt! Bleib ja an du Scheißding!“ Mit jedem mal das sie aufblitzte hatte ich mehr und mehr angst. An...Nichts außer Kartons. Aus… Mein Herz schlug mir bis zum Hals. In meinem Kopf bildeten sich die Wildesten Fantasien. An… Kein Fremder, kein Monster. Keine Fantasie die der Wirklichkeit entsprach. Aus…Ich versuchte bestimmend und langsam zu atmen, um meiner Angst entgegenzuwirken. An… Da ist der Ofen! Verdammt ich habe ihn gefunden! Aus… Bamm! Die Kellertür schlug mit solch einem Hieb zu, das das unmöglich der Wind hätte sein können. Immer noch Aus… Die Treppenstufen begannen zu knarzen und zu schreien wie sie es bei meinen Schritten taten. Mein Herz setzte ein oder zwei Schläge aus. Knaaarrzzz..... Die nächste Stufe ... Ich hörte ein keuchendes Geräusch. Bilde ich mir das ein? Spielt mir die Dunkelheit einen fiesen Streich? Ich schlug hektisch auf die Taschenlampe, um sie dadurch wieder in Gang zu setzen. Nichts, sie war immer noch aus. Knaaarrzzz..... „Wer ist da!?Ich habe eine Waffe!“ Schrie ich ins Ungewisse. Knaaarrzzz.... „Ich schwöre ich werde sie erschießen, wenn sie mir zu nahe kommen!“ Der Raum war Still. Nur mein eigener Herzschlag, war noch in dieser Dunkelheit zu hören. „Versuch es doch, Charly“. Diese Worte schwebten wie eine Guillotine über meinem Körper. Ich konnte nicht atmen, nicht sprechen, nicht denken, nicht handeln. Die Taschenlampe sprang für eine Sekunde an. Sie flackerte auf und dabei sah ich wie ein Schatten durch den Lichtkegel wusch. Erschrocken und verängstigt, lies ich die Lampe fallen. Ich hob die Arme vor mein Gesicht, so als würde ich wissen das mich jemand schlagen wird. Unkontrolliert fing ich an zu weinen und zu flehen. „Bitte gehen sie einfach weg“! Bettelte ich ins Ungewisse. Ich zog mich immer weiter zurück. So weit ,das ich eine kalte Wand hinter mir spürte. Ich lies mich fallen. Zusammen gekauert in einer kalten Ecke, eines Kellers, den ich nicht kannte. Hämmernde Schritte kamen auf mich zu. Zuerst langsam und dann immer schneller! Das etwas brüllte meinen Namen, immer wieder und immer lauter! Charly! „GEH WEEEGGG“!!! Flehte ich dem Ende nah. Als mich seine kalten Hände schließlich berührten und ich einen Stich in meinem Hals spürte, wusste ich, mein Ende war da. So Ende ich also? In einem Keller, mitten im nirgendwo. Aufgeschlitzt von etwas was weder Gestalt, noch Namen hatte? Mir wurde schwindlig und so langsam schwarz vor Augen. Aber ich spürte keinen Schmerz . Mein Adrenalin muss so in die Höhe geschossen sein, das ich die Schmerzen nicht spüren konnte. Wenigstens etwas positives, dachte ich im letzten Augenblick, bevor ich in die Dunkelheit ging... „Charly!“ „Charly!“ „Verdammt nochmal Charly!“ „Ja?“ „Gott wo bin ich? Und wer sind sie?“ „Gott sei dank, du bist noch bei mir. Ich dachte ich hätte dich verloren.“ „Verloren? Wo denn hin? WER sind sie verdammt?Haben sie mich aus dem Keller geholt?“ Warf ich verwirrt in den Raum. „Keller? Nein Charly. Mein Name ist Dr. Friedland. Ich bin dein behandelnder Psychiater.“ „Psychiater? Wofür? Wo bin ich hier?“ „Du kannst dich wirklich an rein gar nichts erinnern?“ Sagte er und schaute dabei so verwirrt wie ich mich fühlte. „An was denn erinnern? Ich war gerade noch in einem Keller, im Camp Divine. Und irgendwer hat mich verfolgt! Fuck was ist hier los!?“ „Mhh, wenigstens von dem Camp hast du noch Erinnerung“. „Charly, du weißt auch wirklich nicht wo du hier bist?“ Fragte er mich. „Nein.“Gab ich zurück. „Charles, du bist in der Nervenheilanstalt Hothrow. Du wurdest vor knapp einem Monat hier eingeliefert, weil du deine Klassenkameraden Justine Fleece und Phillip Swank bei einem Grillabend ermordet hast.“ „Was war das bitte?“ Ich hörte seine Worte, konnte sie aber nicht verarbeiten geschweige denn zuordnen. „Ja. Die beiden gingen Abends im Wald spazieren. Sie waren auf dem Weg ins Camp Divine, um dort eine Nacht in dem leerstehenden Haupthaus zu übernachten. Du bist ihnen nach gegangen. Als die beiden dort ankamen, gingen sie ins Haus und machten es sich vor dem Kamin im Wohnzimmer gemütlich. Phillip zündete ihn an und Justine hatte Kerzen die nach Zimt dufteten mitgebracht.“ „Stop mal! Woher wissen sie das?“ Woher wissen sie was die beiden genau wann getan haben?“ „Erinnerst du dich immer noch nicht Charles? Du hast mir all das erzählt.“ „Wann verdammt soll ich ihnen diesen Scheiß erzählt haben!“ Brüllte ich, verzweifelt. „Vor einem Monat.“ Sagte er mit ruhiger Stimme. „Du bist den beiden hinterher. Und als sie sich liebten, erstachst du Phillip. Du hast ihm das Messer durch den Hals gerammt! Justine floh in den Keller. Sie kauerte sich in die letzte Ecke, weil sie dachte du würdest sie so nicht finden. Nur hast du sie doch gefunden. Du standest vor ihr, mit dem Messer, flüstertest immer wieder ihren Namen. Sie schrie ununterbrochen als sie die Taschenlampe anschaltete und in dein Gesicht sah. Denn dort war nicht mehr dein Gesicht.(Er stand auf und ging auf mich zu) du trugst nun Phillip sein Gesicht! „Was!? NIEMALS!“Fuhr ich ihm entgegen. „ Du hast es ihm von seinem Schädel geschält und nun über dein Gesicht gelegt. Und weißt du Charles woher ich das weiß?“ Sagte er und kam dabei mit seinem Gesicht an meines heran. „Woher?“ Zitterte ich . „Weil ich bei dir war.“

 

Autorennotiz

Ich hoffe meine kleine Geschichte gefällt euch

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AshtonErleys Profilbild AshtonErley

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Kapitel: 2
Sätze: 238
Wörter: 2.123
Zeichen: 12.136

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