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Die Tote Frau hinter der Couch

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29.10.18 18:39
16 Ab 16 Jahren
Fertiggestellt

Michael stieg unter die Dusche. Er stank fürchterlich nach Bier und Schnaps. Als er fertig war, ging er während sich Michael abtrocknete, in die Küche um sich Kaffee zu kochen. Am Rückweg ins Badezimmer stolperte er über ein Paar Frauenschuhe. Als Michael sie zur Seite räumen wollte, klopfte es an der Tür und sein Bruder Lukas stolzierte herein. Mit den High Heels zwischen den Fingern, fragte Michael was er hier zu suchen hätte. Ich wollte nur mal kucken ob du nach der gestrigen Nacht noch lebst, sagte er belustigt und sah sich in der Wohnung um. Jetzt wo du dich überzeugt hast, kannst du ja wieder gehen. Danke für den Besuch.

Doch bevor Lukas ging, wollte er noch sein Buch holen, das er Michael schon vor Wochen lieh. Es lag auf einem kleinen Tischchen neben der Couch. Lukas setzte sich hin und blätterte kurz darin um, um zu sehen ob noch alle Seiten darin waren. Einfach nur so um seinen Bruder zu ärgern. Bist du fertig?, fragte Michael genervt. Lukas lachte, stand auf und wollte sich noch im Spiegel betrachten der gegenüber an der Wand hing. Doch dann sah er darin etwas hinter der Couch liegen. Er sah genauer hin und bemerkte, dass es ein Fuß war, der hervor schaute. Lukas ging hin und lehnte sich vorsichtig über die Couch. Oh mein Gott! Was hast du getan?, stieß Lukas entsetzt hervor. Was? Was meinst du?, Michael ging zu ihm und sah es nun mit seinen eigenen Augen. Was hast du mit ihr gemacht? Nichts, ich, ich hab gar nichts gemacht. Ich war das nicht, stotterte Michael. Lukas sah zu den Schuhen, die Michael noch immer in der Hand hielt. Als ich auf dem Weg zurück ins Badezimmer war, stolperte ich über diese Dinger. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil du ja öfters eine Frau mit her nimmst wenn ich nicht zu Hause bin. Ich weiß doch nicht einmal wie lange die hier schon liegt. Bitte Lukas, du musst mir glauben! Ich habe sie nicht getötet.

Nach langem Schweigen schlug Lukas seinem Bruder vor, er solle sich mal etwas anziehen, danach wird überlegt was sie tun sollten. Als Michael fertig angezogen zurückkam, sah er wie Lukas sein Handy zur Seite lag. Er rief die Polizei und berichtete ihnen, sein Bruder habe jemandem umgebracht. Es musste sein Michael. Es tut mir leid! Was? Aber warum? Es gibt doch überhaupt keine Beweise, dass ich sie getötet habe. Nur weil sie in meiner Wohnung ist? Du kannst es doch genauso gut gewesen sein. Ein Motiv hättest du ja. Sie hat dich wegen mir damals verlassen und das hast du uns bis heute nicht verziehen. Vielleicht hast du sie ja getötet und willst nun mir den Mord anhängen. Die Brüder fingen an sich zu streiten und zu prügeln bis die Polizei kam und dazwischen ging. Sie nahmen Beide mit aufs Revier und befragten sie einzeln.

Auf das Opfer wurde mehrfach mit einem Messer eingestochen und laut Gerichtsmediziner, der die Obduktion durchführte, war der Todeszeitpunkt zirka um elf Uhr nachts. Doch Michael konnte es nicht gewesen sein, denn um diese Uhrzeit war er mit seinem Bruder und Freunden in einer Kneipe. Lukas dagegen verschwand vor halb elf plötzlich und tauchte erst wieder kurz vor Mitternacht auf, verriet Michael den Polizisten. Zeit genug also, den Mord begangen zu haben und die Tatwaffe verschwinden zu lassen. Lukas jedoch behauptete, dass er in der Kneipe mit Bauchschmerzen auf der Toilette fest saß. Nur konnte das niemand bezeugen.

Dann, nach ein paar Stunden Befragung, meldete sich plötzlich eine Zeugin. Michaels Nachbarin. Sie hatte gesehen wie sein Bruder aus der Wohnung kam. Vom Fenster aus sah sie ihm nach und bemerkte wie er etwas in seinen Kofferraum schmiss und danach weg fuhr. Und tatsächlich. Es wurde ein Messer mit Blut des Opfers in seinem Wagen gefunden. Lukas bekam wegen Mordes fünfzehn Jahre Haft.

Als Michael wieder nach Hause durfte, lud er seine Nachbarin auf ein Abendessen ein um sich bei ihr zu bedanken. Danke, dass du das für mich getan hast Annabelle. Lukas hat es verdient. Nichts zu danken. Ich habe doch versprochen dir zu helfen. Zum Glück ist alles nach Plan verlaufen. Wie konntest du es bloß aushalten, die Nacht mit einer Leiche in deiner Wohnung zu verbringen? Widerlich. Ach, mit viel Alkohol kann man vieles vergessen. Aber ein paar Sachen musst du mir schon noch verraten. Wie hast du es geschafft aus der Kneipe zu verschwinden, ohne dass es jemand bemerkt hat? Und wie hast du das Messer in Lukas Wagen bekommen? Das, meine Süße, kann ich dir nicht sagen. Denn dann müsste ich auch dich töten. Mit einem mörderischen Grinsen aß Michael weiter.

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GreenQuills Profilbild
GreenQuill Am 20.05.2019 um 13:44 Uhr
Hallo Dakota,

Beim Stöbern im Archiv bin ich auf deine Geschichte gestoßen und… ich muss sagen, sie gefiel mir absolut nicht. Normalerweise versuche ich immer auch etwas Positives zu sagen. Doch in manchen Fällen ist das schwer. An sich gefällt mir deine Hintergrundidee eines Mannes, der seinen Bruder mit einem Mord hereinlegt und hinter Gitter bringt und mit einem entsprechenden Aufbau hätte es auch eine spannende Wende geben können. Leider ist das dir nicht gelungen.

Ich fange mit der Sache an, die mich an deinem Text wirklich ärgert und für die ich auch keine entschuldigenden Worte mehr finde. Und das ist dein Umgang mit wörtlicher Rede. Jedes Grundschulkind weiß wie man die wörtliche Rede bildet, nämlich mit Anführungszeichen aka Gänsefüßchen aka „“, darin ganz normale Schrift und eine klare Anzeige wer spricht ala „das geht schon in Ordnung“, sagte Tom. Deine Experimente mit Kursivschrift und das Fehlen jeglicher Anzeige, wer gerade spricht, machen es dagegen unmöglich, deiner Geschichte zu folgen. Man muss jeden Satz fünf Mal lesen und sich erst den Kopf zermartern, wer was sagt, um das überhaupt auseinander zu bekommen! Es ist schlichtweg eine Zumutung. Dagegen ist dein dritter Satz, der wirkt als gäbe es in der Wohnung zwei Michaels harmlos.

Doch auch der Inhalt lässt, sorry wenn ich das so offen sage, sehr zu wünschen übrig. Die beiden sprechen über die Tote als hätte irgendwer vergessen eine Nachostüte mit Dipp vom letzten DVD-Abend wegzuräumen und nun wachsen Schimmelberge empor. Du schmückst deine wörtliche Rede zwar mit Ausrufen wie ‚Oh mein Gott‘ aus, aber der Schock kommt nicht rüber. Dazu spricht Michael viel zu schnell darüber, dass die Frau getötet wurde und Lukas ist viel zu schnell dabei, die Polizei zu rufen. Was fehlt ist ein langsamer Aufbau der Szene. Das geht schon am Anfang los. Du beschreibst eine Alltagsszene, in der Michael duscht und ein wenig stinkt, aber sonst ganz entspannt ist. Hier fehlt Suspense – eine Andeutung dessen, was da in der Wohnung passiert, zum Beispiel durch einen Michael, der ungewöhnlich nervös ist ohne dass der Leser sich erklären kann, wieso. Und Lukas müsste sich bei seiner Entdeckung erst einmal fragen, was das los ist, seinen Augen nicht trauen, glauben dass er träumt und dann ganz langsam realisieren, dass da wirklich eine Tote hinter dem Sofa liegt, ehe er Michael damit konfrontiert.

Leider wird es danach auch nicht besser. Michael verteidigt sich mit ‚Nur weil sie in meiner Wohnung ist‘. Machen wir es kurz und schmerzlos: Die Stelle ist unlogisch. Wohnungen werden üblicherweise nur von denen betreten, die darin wohnen. Michaels Aussage ist daher lächerlich. Wenn du willst, dass deine Leser ihn nicht durchschauen und ihn zudem für reichlich dumm halten, weil er zu so einer billigen Ausrede greift, solltest du dir etwas Besseres ausdenken. Tipp: Michael könnte darauf pochen, dass irgendwer eingebrochen sein muss und die Tote zu einer Diebesbande gehört, die miteinander in Streit geriet. Das funktioniert natürlich aber auch nur, wenn Lukas die Tote nicht kennt und diese nicht irgendeine Ex-Freundin ist.

Die nächsten zwei Absätze sind eine Zusammenfassung, die sich weniger wie eine Geschichte, denn mehr wie eine Inhaltsangabe lesen. Was schade ist, denn gerade hier wird es ja besonders spannend. Zum Schluss hat Michael also seinen Bruder reingelegt mit Hilfe einer Komplizin aus der Nachbarschaft. Viele Fragen bleiben offen. Zum Beispiel welches Motiv Michael hatte oder warum die Nachbarin mitgespielt hat. Und auch ‚Wie hat er das gemacht‘, fragt sich nicht nur die Nachbarin. Leider beantwortest du diese Fragen nicht und so bleibt die Geschichte unbefriedigend. Auch, wenn ich – und das ist das Einzige, was ich positives zu sagen habe – Michaels lapidare Antwort und sein mörderisches Grinsen mochte und es eigentlich kein schlechter Schlusssatz ist.

Liebe Grüße, Augurey
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Dakotas Profilbild
Dakota (Autor)Am 20.05.2019 um 20:05 Uhr
@GreenQuill Super, vielen Dank für den Tipp. Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Forum noch nicht wirklich gut auseinander gesetzt habe, wie was funktioniert. War auch leider schon lange nicht mehr hier, bis ich dein Kommentar bekommen habe.

Aber nein. Das ist genau das was ich wollte. Wie sonst kann ich wissen ob meine Kurzgeschichten gut oder schlecht sind?
Nochmals vielen Dank dafür. Ich werde mich bessern.

Liebe Grüße, Dakota
GreenQuills Profilbild
GreenQuill Am 20.05.2019 um 18:54 Uhr
@Dakota Hallo Dakota nochmal.

Die Anführungszeichen lassen sich hier im Storyhub-Editor auch einfach per Mausklick einfügen. Dazu musst du auf das Omega-Zeichen neben dem Smilie gehen, dann werden dir alle Sonderzeichen angezeigt. Die Anführungszeichen sind gleich das zweite Zeichen nach dem Ausrufezeichen.

Liebe Grüße, Augurey und sorry, dass ich vorhin vielleicht etwas harsch war.
Dakotas Profilbild
Dakota (Autor)Am 20.05.2019 um 18:42 Uhr
Hallo Augurey!
Danke für deine ehrliche Meinung.
Zu den Anführungszeichen muss ich dazu sagen: Natürlich weis ich wie man die wörtliche Rede bildet. Ich konnte sie nur leider auf meinem Laptop nicht drücken. Warum? Das kann ich dir leider selber nicht beantworten. Hat eben nicht funktioniert. ��‍♀️�
Zu der Geschichte selbst: Nur so kann man besser werden. Mit so ehrlichen Kommentaren wie von dir.
Recht herzlichen Dank!

Liebe Grüße, Dakota
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MisterYs Profilbild
MisterY Am 27.10.2019 um 15:56 Uhr
Hi Dakota, lange nichts mehr gelesen und wollte mal bei dir vorbeischauen. Um ehrlich zu sein-- die Story ist nicht so übel, aber es hat sehr viele Macken. Die Art der Dialoge ist etwas verwirrend, wenn man nicht gerade genau darauf achtet. Der Verlauf ist für die Geschichte nicht gerade, sorry dafür, passend, denn es geht zu schnell. Ein Krimi beginnt mit dem Aufbau eines Mysteriums, dass dann LANGSAM, großes sorry, gelöst wird. Dass passiert hier nicht, denn hier bleibt man für eine sehr lange Zeit im Mysterium und geht dann sehr schnell in die Lösung. Das Ende an sich ist ein guter Plot-Twist, aber man konnte es schnell durchschauen. Krimis gehen beim Tatort in großes Detail, damit der Leser und der Charakter bestimmen kann wer es war und wie es war. PS ein gutes Beispiel für einen Krimi ist die Sherlock Holmes Reihe, auch wenn sie Detektivgeschichten sind, beinhalten sie immer noch typische Elemente eines Krimis-- nur so am Rand, um einen Einblick in Krimis zu geben. Grüße, Goth. Mehr anzeigen

Autor

Dakotas Profilbild Dakota

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Statistik

Sätze: 74
Wörter: 806
Zeichen: 4.494

Kategorisierung

Diese Story wird neben Krimi auch im Genre Thriller gelistet.