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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 124 | |
Wörter: | 1.532 | |
Zeichen: | 8.895 |
Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen,
der findet nie, was ihm genügt.
Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden,
der sich an seine Seele schmiegt.
Christoph August Tiedge
Jeder von uns kennt diesen einen Satz und hat ihn schon mindestens einmal gehört. „Du hast einen guten Schutzengel."
Doch wer weiß ob es sie tatsächlich gibt?
Wer sagt uns, dass Schutzengel nicht auch in Form von Menschen auftreten können? In Form von Freunden, welche für uns da sind, wenn es uns nicht gut geht.
In Form von einer Mutter oder einem Vater, welche uns mit Rat und tat zur Seite stehen.
In Form von dem eigenen Partner, welcher uns in den Arm nimmt und uns Geborgenheit und das Gefühl geliebt zu werden schenkt.
Engel wandeln zu genügend auf unserer Erde, wir begegnen ihnen tagtäglich. Nur sind wir oft zu gestresst vom Alltag, um sie als solche zu erkennen. Denkt mal darüber nach.
Ich wollte schon immer eine Geschichte über Engel schreiben und das habe ich nun endlich getan.
Dies ist meine Vorstellung davon, wie Engel unser Leben beeinflussen könnten. Wie sie uns eventuell auf die richtige Bahn zurück bringen könnten. Oder wie es wäre, tatsächlich einem Engel aus den Sieben Himmeln zu begegnen. Wie es wäre einem solchen kampf beizuwohnen. Ich hoffe ihr könnt euch mit meinen Gedankengängen arrangieren und euch hinein fühlen.
Ich wünsche euch viel Spaß in meiner Gedankenwelt.
Aufruhr herrschte derzeit in den Himmeln. Es bahnte sich etwas an und dies war deutlich zu spüren. Selbst die Erzengel waren längst nicht mehr so entspannt, sie wirkten aufgewühlt. Immerhin waren sie des Schöpfer Boten, allwissend, allsehend und allgegenwärtig. Dies blieb den gewöhnlichen Engeln nicht verborgen. Die Unruhe übertrug sich auch auf sie. Die Engel wussten, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem sich die gefallen Engel erheben würden. Sie würden über die Erde herfallen und dort für Chaos und Tod sorgen. Es dürste ihnen nach Rache. Mael spürte, dass dieser Tag in nicht allzu weiter Entfernung gerückt war. Mit seinen zweihundert Jahren gehörte er immer noch zu den Jünglingen. Das Engelsdasein stellte sich als schwieriger heraus, als gedacht. Seine Flügel hatte er sich mit ach und krach grade so verdient. Jedoch waren es längst nicht solch starke Schwingen, welche seine Freunde trugen. Mael tat sich noch etwas schwer. Er war der Meinung, es lag an den Menschen, welchen er bisher zugeteilt war. Es waren immer Männer gewesen, Männer die in der Blüte ihres Lebens standen. Allesamt war ihr Leben schwer gewesen. Scheidung, Kriminalität, Drogen und Alkoholmissbrauch waren ihre Sünden gewesen. Es hatte sie zerstört, somit war es für ihn sehr schwer sein Amt gut auszuführen. Mael wusste, dass es der Schöpfer nur gut mit seinen Engeln meinte. Sie mussten die Herausforderungen meistern, nur so konnte man aus seinen Fehlern lernen. Außerdem sollte man das Engelsdasein nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer befördert werden wollte, musste es sich hart verdienen. Nun hatte er zumindest seine Flügel, niemand musste ihn fortan mehr zur Erde hinab fliegen. Zwei Tage war Mike, sein Schützling nun Tod. Er war an den Folgen seines Alkoholkonsums im Alter von grade mal vierundfünfzig Jahren verstorben. Noch immer setzte es Mael schwer zu, wenn ein Mensch gen Himmel fuhr. Entsetzlich wurde es jedoch erst, wenn sie sich dem Schöpfer abwandten. In seinen Augen gab es nichts vergleichbar schlimmeres als den Engelssturz. Denn dann erst, wurde den meisten bewusst, dass sie fortan gefallene Engel waren. Diesen blieb nur der Gehorsam des Herrschers der Hölle über. Eine weitere Chance gab es nicht. Auch Mael hatte bereits mehrere Engel fallen gesehen.
Es gab viele Regeln in den Himmeln. Er erinnerte sich an Asael ein Erzengel, welcher sich auf Grund seiner Fähigkeit eigene Welten zu erschaffen, dem Schöpfer gleich stellte. Er wurde den Himmeln verband und stürzte in die niederen Sphären.
Dies war eine Regel, sich nicht dem Schöpfer gleich stellen.
Auch die Weigerung, den Menschen Respekt zu zeugen, führte zum Exil.
Der Schöpfer selbst hatte auch Fehler begannen. Er hatte den ersten Engeln ihre Willensfreiheit eingeräumt. Dies jedoch führte dazu, dass einige Engel sich mehr und mehr vom Schöpfer entfernten. Einige wurden dadurch zu Menschen oder gar zu Dämonen und mussten deshalb aus den Himmeln vertrieben werden.
Auch die sexuelle Lust hatte damals dazu geführt, dass sogar Erzengel aus den Himmeln verband wurden. Denn der Schöpfer Sandte die Grigori, die Wächter aller Menschen aus, um den Erzengeln bei der Erschaffung des Garten Edens zu helfen.
Die Grigori stammten aus dem fünften Himmel. Ihre Aufgabe war der Schutz der Menschheit, welche bestrebt waren, ihr Amt pflichtbewusst zu erledigen. Doch einige von ihnen verfielen jedoch der Verlockung der Frauen und der Habgier. Aus deren Verbindungen mit Menschenfrauen gingen die Nephilim hervor, welche die Erde verdarben. Die Grigori begannen den Menschen die Geheimnisse der Himmel beizubringen, womit sie ihnen Wissen gaben. Welches der Schöpfer nicht für sie vorgesehen hatte. Die Menschheit verdarb. Daraufhin sandte der Schöpfer die Sintflut, um die Erde von den Nephilim und Verderbnis zu reinigen. Er sandte Engel auf die Erde um die Wächter zu vernichten, als Strafe dafür, dass sie die Menschen geleert und sich dem Fleisch hingegeben hatten. Die Grigoris waren jedoch um einiges stärker als gewöhnliche Engel und Erzengel und zudem auch sehr viel älter als diese. Einigen gelang es den Kämpfen zu entrinnen. Diese ließen den Himmel freiwillig hinter sich, um fortan unter den Menschen zu leben. Sie selbst bezeichneten sich als die Herabgestiegenen. Jedoch trafen sie eine Übereinkunft, den Frauen zu entsagen, um keine Nephilim mehr auf die Menschheit loszulassen. Deren Regel wird überwiegend auch eingehalten, obwohl es hin und wieder einzelne Nephilim gibt. Wenden diese sich gegen die Menschen, bringen die Wächter sie um, verhalten sie sich ruhig, bleiben sie am Leben. Die Wächter sehen sich noch immer als Beschützer und Lehrer der Menschen, aber sie sind müde. Nachdem sie den Engelskriegen unerkannt auf der Seite der Menschen standen und den Großteil ihrer verbliebenen verloren, verloren sie auch ihren Mut und den Willen, zu kämpfen. Und obwohl ihnen die Menschen nicht egal waren, entschieden sich die meisten von ihnen, dass die Menschen von nun an selbst kämpfen mussten.
Natürlich konnte sich Mael nicht vorstellen, den Menschen zu verfallen. Er ehrte sie, half ihnen durch schwere Zeiten hindurch und versuchte sie von den Sünden fernzuhalten. Doch er empfand sie als ein schwaches Geschlecht. Er vernahm das Geräusch mächtiger Schwingen über sich und blickte hinauf. Samael einer der Erzengel flog über ihm hinweg, ehe er vor Mael grazil landete. Die Spannweite seiner Flügel war mehr als beeindruckend. Lächelnd blickte Samael ihn an.
„Mael mein alter Freund, es ist soweit. Ich habe ein neues Amt für dich.", sprach er ihn an. „Ein neuer Schützling, dessen Engel sein Amt freiwillig niedergelegt hat. Ihr Name ist Luanna Garcia, sie lebt London.", führte Samael sein Gespräch fort.
Mael war sichtlich erleichtert. Die erste Frau, welche fortan sein Schützling sein sollte. Laut seiner Freunde waren Frauen wesentlich unkomplizierter als Männer. Sie ließen sich leichter beeinflussen und zurück auf den rechten Weg führen. Was hieß, dass seine Flügel wachsen würden. Denn sein Bestreben war es, ein Erzengel zu werden. Wie konnte jemand freiwillig sein Amt niederlegen? Dies würde für Mael niemals in Frage kommen.
„Danke Samael. Ich werde mein Amt umgehend antreten.", antwortete Mael nickend.
„Nicht so schnell mein Freund. Ich habe ein weiteres Anliegen an dich. Du sollst unser Auge und Ohr sein. Es herrschen Unruhen in den Himmeln. Irgendetwas geht in den niederen Sphären vor. Wir müssen gewappnet sein, sollten die gefallenen Engel erneut zum Kampfe aufrufen.", flüsterte Samael ihm zu und sah ihn mit durchdringendem Blick an.
„In Ordnung, es wird mir eine Ehre sein, euch zu berichten.", entgegnete Mael ehrfürchtig und verneigte sich vor dem obersten der Erzengel.
„Ich weiß du wirst uns und den Schöpfer nicht enttäuschen. Nun geh, erhalte dein Schwert. Agiere wenn möglich nur im verborgenen.", Samael breitete seine Schwingen aus und flog davon.
Mael blickte ihm nach. Er hatte es endlich geschafft. Er hatte ein Amt bekommen, welches ihm ebenbürtig war. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, schritt er durch die Engelshallen. Ein letztes Mal blickte er zurück, es würde eine lange Zeit vergehen, bis er die Engelshallen erneut erblicken würde.
Als er sein Schwert an sich nahm, wuchsen seine Schwingen geringfügig. Seine Macht war um einiges stärker geworden, dies jedoch war auch von Bedeutung. Denn wenn es stimmte, dass die gefallenen Engel bereits auf der Erde wandelten, musste er für den Kampf gewappnet sein.
Mael breitete seine Flügel aus und flog hinab gen Erde.
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